Das offizielle Amtsblatt der Stadt Fürth | Auflage 65 500 | Ausgabe [3] 2012 vom 15.2.2012 | 68. Jahrgang
Weiterarbeiten an einer solidarischen und toleranten Stadtgesellschaft Die trotz der düsteren Prognosen nach dem Quelle-Aus erfreulichen Aspekte in vielen Bereichen der Stadtentwicklung, aber auch die große Herausforderung, die Einkaufssituation in der Innenstadt endgültig in eine positive Richtung zu lenken – das waren zwei der Kernbotschaften, die die Ansprache von Oberbürgermeister Thomas Jung zum traditionellen Neujahrsempfang vor mehr als 900 Gästen in der Stadthalle bestimmten. Die niedrigste Arbeitslosenquote seit 30 Jahren, die Ansiedlung weiterer Unternehmen wie Nordfrost und ebl, aber vor allem auch das ungebremste Bevölkerungswachstum zeigten, so der Rathauschef, dass sich die Kleeblattstadt auf einem guten Weg befinde: „Fürth ist >> Fortsetzung auf Seite 2 >>
Foto: Mittelsdorf
Das traditionelle Jahresgespräch fand in der Stadthalle statt – Große Herausforderung Einkaufssituation gemeinsam bewältigen
Die Rede von Oberbürgermeister Thomas Jung beim Neujahrsempfang der Stadt vor mehr als 900 Gästen aus allen Bereichen der Gesellschaft erntete viel Applaus.
Die „Sudhauslofts“ im alten Vacher Brauhaus sind fertig gestellt Neuer Glanz für historisch wertvolle Gebäude – Auf vorbildliche Weise Aspekten des Denkmalschutzes Rechnung getragen
Foto: Wunder
Viel hat sich in den vergangenen Jahren in der Innenund Südstadt beim Wohnungsbau getan – jetzt ist der Stadtteil Vach mit einem außergewöhnlichen Projekt gefolgt: Auf dem Gelände der ehemaligen Dornbräu wurden unter Federführung von Architektin Maria Walther Lofts für stadtnahes Wohnen entwickelt. Das Besondere daran ist aber, dass der ursprüngliche Charakter des für Vach wertvollen historiHat nach 13 Jahren Leerstand endlich wieder eine Bestimmung gefunden: Das frühere Vacher Brauhaus. Elf Lofts in den Größen von 100 bis 160 Quadratmetern sind hier seit Oktober 2010 entstanden.
schen Gebäudes bewahrt und den Aspekten des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weise Rechnung getragen werden konnte. Walther, die vor sechs Jahren nach Fürth gezogen ist, war von Anfang an von der Brauerei begeistert. Heute, eineinhalb Jahre nach Sanierungsbeginn, fällt es ihr daher schwer loszulassen: „Ich habe hier täglich so viel Zeit verbracht, das ist wie ein Kind großzuziehen“. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist beeindruckend: Weder das Sudhaus, noch das benachbarte Lagerhaus sind in ihrem Inneren wiederzuerkennen. Statt der riesigen Stahlund Betonbehälter, in denen früher unter anderem das Brauwasser aufbewahrt wurde, hat die Architektin in dem 1350 Quadratmeter großen Gebäude elf völlig unterschiedliche Lofts geschaffen – jedes mit einem ganz eigenen Charme.
In der Dachgeschosswohnung sind noch einzelne Relikte aus der Brauerei zu sehen. „Das war der Antrieb für die Gerstenputzerei“, erklärt Karl Dorn, der frühere Eigentümer, „und dort oben in der Ecke hat mein Bruder Brieftauben gezüchtet“. An den ursprünglichen Zustand erinnern auch große Fotos im Treppenhaus. Einen ganz besonderen Blick hat eine Bewohnerin im obersten Stockwerk: Über eine Klappleiter gelangt sie in ein kleines Türmchen und kann von dort direkt in das Storchennest auf dem Dach der Brauerei blicken. Meister Adebar durch den aufwändigen Umbau nicht zu stören, war eine weitere Herausforderung für Maria Walther. Nach über zehn Jahren Leerstand ist Karl Dorn „überglücklich“, dass >> Fortsetzung auf Seite 2 >>