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Das offizielle Amtsblatt der Stadt Fürth | Auflage 69 000 | Ausgabe [12] 2015 vom 24.6.2015 | 71. Jahrgang

Hohe pädagogische Auszeichnung in Gedenken an Louis Kissinger Ingrid Streck, die langjährige Leiterin der Stadelner Hans-SachsGrundschule, hat den LouisKissinger-Preis 2015 erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihr großes Engagement für Kinder mit Migrationshintergrund. So hat sie unter anderem das Konzept für die Vorkurse in der Kleeblattstadt mitgeprägt, in denen Kindergartenkinder, die zuhause nicht deutsch sprechen, gefördert werden. Gemeinsam mit Mitstreitern hat sie zudem ein Modellprojekt entwickelt, bei dem hochtalentierte Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund dabei unterstützt werden, sprachlich aufzuholen, um den Übertritt auf das Gymnasium oder die Realschule zu schaffen. Tatsächlich habe sich der Anteil

Foto: Wunder

Rektorin Ingrid Streck als außergewöhnliche Lehrerin geehrt – Modellprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund entwickelt pflug bei der offiziellen Feierstunde im Helene-LangeGymnasium sagte. Die Schule war einst das Fürther Mädchenlyzeum und der Arbeitsplatz von Louis Kissinger, dem Vater von Henry und Walter. Er war ein begeisterter, engagierter Lehrer – bis ihn 1933 die Nazis mit Louis Kissingers Sohn Walter gratulierte Ingrid Streck einem Berufsverbot persönlich. belegten. 1938 emigrierte er mit seiner von Kindern mit ausländischen Frau und den beiden Söhnen in die Wurzeln an diesen Schulen erhöht, USA. Während Henry später USwie Laudatorin Annette Scheun- Außenminister wurde, entwickelte

sich Walter Kissinger zu einer bedeutenden Unternehmerpersönlichkeit. Im Alter von über 90 Jahren ließ er es sich nicht nehmen, Ingrid Streck persönlich zu gratulieren. Die beiden Brüder waren es, die die Fürther Journalistin Evi Kurz vor Jahren baten, der Stadt Fürth mit Geld aus der Lebensversicherung ihres Vaters etwas Gutes zu tun. Das Ergebnis ist der LouisKissinger-Preis. Er sei, so Oberbürgermeister Thomas Jung, „ein Symbol für die Herzlichkeit, die die Kissingers weitervermitteln.“ Dankbar sei das Stadt­oberhaupt, dass die Familie Kissinger – trotz des großen Leids, das sie in ihrer Heimatstadt erfahren musste – immer wieder gerne nach Fürth zurückkehre.

Die Kleeblattstadt ist auf dem besten Weg zur „Fairtrade-Town“ Die Voraussetzungen sind geschaffen und erfüllt, der Umschlag mit den Bewerbungsunterlagen auf dem Weg nach Köln: Fürth ist auf dem besten Weg, den Titel „Fair­ trade-Town“ zu erhalten. Um sich dieses Gütesiegel, das der Verein TransFair e.V. verleiht, zu verdienen, müssen interessierte Kommunen bestimmte Kriterien erfüllen: Nach einem positiven Stadtratsbeschluss kümmert sich eine Steuerungsgruppe aus Mitgliedern der Gesellschaft, der Politik und Wirtschaft um die Koordination und das Erfassen bereits vorhandener Aktivitäten im Bereich fairer Handel. Dazu werden Gastronomie, Einzelhandel, aber auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen auf die Verwendung fair gehandelter Produkte wie Kaffee, Tee, aber auch Blumen und Textilien aufmerksam gemacht. Abhängig von der Größe der je-

Foto: Kramer

Kriterien für Gütesiegel sind erfüllt – Unterlagen sind bereits eingesendet – Faire Produkte müssen dauerhaft angeboten werden

Als erste Gaststätte in Fürth darf sich das Grüner Brauhaus in der Comödie über das Schild „Fürth wirt fair“ freuen, das Bernd Hermann, Verkaufsdirektor der Tucher Bräu, Comödien-Chef Volker Heißmann, OB Thomas Jung und WeltladenVorstand Andreas Schneider (v. li.) hier präsentieren.

weiligen Stadt oder Gemeinde muss eine vorgeschriebene Zahl Einzelhändler und Gastronomiebetriebe jeweils mindestens zwei faire Produkte dauerhaft im Sortiment haben. Eine Vorgabe, die das Bewerbungsverfahren in Fürth immer wieder auf eine harte Probe stellte, änderte sich doch aufgrund

von Geschäftsaufgaben und Lokalschließungen die Anzahl immer wieder aufs Neue. Doch dank der Unterstützung vieler engagierter Mitstreiterinnen und Mitstreiter – allen voran Andreas Schneider, Vorstand des Weltladens in Fürth, und die Tucher Brauerei als Vermittler – wird

sich die Kleeblattstadt demnächst in die Riege der „Fairtrade-Towns“ einordnen dürfen. Hinweis: In der nächsten Ausgabe der StadtZEITUNG finden Sie eine Liste aller Einzelhändler, Restaurants und Lokale, die derzeit fair gehandelte Produkte in Fürth anbieten.


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