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Die Walküren
oder »zieht euch das rein, was ein Stoff!«
Für das Schauspiel des Staatstheaters hat Caren Erdmuth Jeß Richard Wagners »Walküre« überschrieben. Regisseurin und Musikerin Alex Holtsch inszeniert die Uraufführung im Kleinen Haus.
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Caren Erdmuth Jeß, 2020 von der Zeitschrift »Theater heute« zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres gekürt, hat für den Schauspielbeitrag zur »Ausweitung des Ringgebiets« ein neues Stück geschrieben. Mit Alexandra Holtsch wird es eine Regisseurin inszenieren, die außerdem Musikerin ist und die sich in der Auftragskomposition »Der Ring: Next Generation« für Elektronische Musik und Orchester an der Deutschen Oper Berlin bereits intensiv mit Richard Wagners Werk auseinandergesetzt hat. Jeß, die mit ihrer bildstarken Sprache immer auch rhythmischklanglich arbeitet, geht in »Die Walküren« von den Wagnerschen Figurenkonstellationen und Motiven aus, überhöht dabei aber dessen Stoff, treibt ihn ins Groteske und lenkt den Fokus auf die weiblichen Figuren. Sie entwickelt ihr Stück aus der chorisch geballten Wucht, Wut und Sehnsucht der Walküren heraus: In schwindelerregenden Höhen lässt sie kraftvolle Gesänge schallen, während unten die übrigen Figuren, allesamt niederen Motiven folgend, ihren aberwitzigen Beschäftigungen nachgehen. Auswüchse einer Welt, die fern von unserer zu liegen scheint und ihr doch immer wieder befremdlich ähnelt. Wie Jeß selbst, die sich (als ihr Alter Ego »Erdmuth«) in einigen der aufregendsten Stückpassagen – zwischen Textfläche, diskursivem Autorinnenkommentar und informativ plaudernder Regieanweisung – direkt mit der Megalomanie von Wagners Weltentwurfswollen auseinandersetzt, sind die Walküren auf Konfrontationskurs mit dem »Nationaldichter«. So begegnen sie unter anderem in dessen sehr komischem Seidenhausschuh (gespielt vom Counter-Tenor Hubert Wild) ausgeklügelten Selbstmarketingstrategien und kontern als überzeitliches »Urgestein« patriarchale Ansprüche Wotans wie Wagners. »Wir halten die Runen in Glut und schlagen und biegen sie, dass ihr euer Erbe nicht wiedererkennt«, drohen sie. In Jeß’ Version des Stoffes erkennt man das »Erbe« durchaus. Aber auch, dass berechtigte Fragen daran zu stellen sind.
REGIE & KOMPOSITION Alexandra Holtsch
BÜHNE & KOSTÜME Sabine Mader
MUSIKALISCHE LEITUNG ORCHESTER Burkhard Bauche
MUSIKALISCHE LEITUNG CHÖRE Hubert Wild
DRAMATURGIE Katharina Gerschler
Mit Julius Ferdinand Brauer, Valentin Fruntke, Naima Laube, Edith Lewandowski, Klaus Meininger, Georg Mitterstieler, Theodore Ottinger, Saskia Petzold, Saskia Taeger, Hubert Wild, Lina Witte, Ana Yoffe sowie Musiker:innen des Staatsorchesters Braunschweig.
Uraufführung im Kleinen Haus am 16. März 2023, weitere Vorstellungen am 18., 24. und 31. März, 01., 20. und 28. April, 12., 14. (mit Audiodeskription) und 31. Mai sowie 4., 8., 15., 21. und 28. Juni. Einführungsmatinee am 05. März um 11:15 Uhr.
In Zusammenarbeit mit Studierenden für Darstellendes Spiel an der HBK Braunschweig finden zu dieser Produktion spezielle Einführungen statt. Termine dazu auf den Leporellos und auf der Stückseite im Internet.
Caren Erdmuth Jeß
Foto: Micha Steinwachs
Titel der Meldung
, präsentiert das Staatsorches ter unter der Leitung von Srba Dinić. Zum Ausklang des Beethovenjahres 2020 präsen tiert das Staatstheater Braun schweig einen »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben. Um den erforderlichen Maß nahmen hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen – die auch für Orchestergräben gelten – kreativ zu begegnen, präsentiert das Staatsorches ter unter der Leitung von.
schweig einen »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben. Um den erforderlichen Maß nahmen hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen – die auch für Orchestergräben gelten – kreativ.
Kleines Haus