Porzellan und Steingut aus BÜhmen und Mähren Erich Fischer
Dekorative Tafelschale, durchbrochen, handgemalt mit Blumen und Früchten. Porzellanfabrik Fischer & Mieg, Pirkenhammer 1857-1876. Egerlandmuseum Marktredwitz Tafelschale, reichdekoriert mit umgelappten Blättern. Porzellanfabrik Fischern bei Karlsbad 1 8 5 0 - 6 0 . Egerlandmuseum Marktredwitz
2. A u f l a g e 1984 1. Auflage erschien als Beitrag im Informationsbrief für Sudetendeutsche Heimatarchive und Heimatmuseen, Folge 2 0 . / 2 1 1 9 8 1 / 8 2 . herausgegeben vom Sudetendeutschen Archiv in München Diese Veröffentlichung wurde gefördert vom Lions Club Marktredwitz und vom Sudetendeutschen Archiv in München.
Porzellan und Steingut aus Böhmen und Mähren Von Erich Fischer Wahrscheinlich schon vor M a r c o P o l o s R e i s e vor mehr als 7 00 Jahren ist einem europäischen Handelsreisenden der Name der glänzenden Muschel " p o r c e l l a " in den Sinn gekommen, als er in China zum ersten Mal jene zarten, dünnwandigen und mit glänzendem Überzug versehenen Gefäße kennenlernte, die später dann auf dem Handelsweg ganz v e r e i n z e l t nach Europa gelangten. In Italien, wo man im 13. Jahrhundert bereits mit der Fayence- und Glasschmelzkunst vertraut war, versuchte man damals schon, diese kostbaren " p o r c e l l a n a " nachzuahmen, allerdings ohne E r f o l g . Im 16. und 17. Jahrhundert dann, als mit den zunehmenden Entdeckungsfahrten mehr und mehr fernöstliche Gewürze, Edelsteine, H ö l z e r und auch P o r z e l l a n nach Europa kamen, stellte sich an den Fürstenhöfen eine Sammelleidenschaft für P o r z e l l a n ohnegleichen ein. Die neuen Getränke K a f f e e , T e e und Kakao wurden aus den nun in großen Mengen eingeführten dünnen Schälchen getrunken, Porzellankabinetts wurden eingerichtet und enorme Summen für China-Vasen bezahlt. In Europa war inzwischen die T ö p f e r e i , die mit dem Weben und Flechten ja zu den ältesten Handwerken der Menschheit zählt, bis zur Beherrschung der Fayence- und Majolika-Herstellung entwickelt worden. Ein rotbrennender dicker Scherben und ein später entwickelter weißbrennder Scherben mit weißdeckenden Glasuren kennzeichneten die Fayencen, die man als V o r l ä u f e r für Steingut bezeichnen kann. Allenthalben versuchte man nun im ausgehenden 17. Jahrhundert, dem Geheimnis des dünnen, weißen, chinesischen Porzellanscherbens auf die Spur zu kommen. In Delft ahmte man mit großem E r f o l g die berühmten blau-weißen China-Dekore auf Fayence nach. Begehrter war jedoch weiterhin " e c h t e s " P o r z e l l a n . Der Kurfürst von Sachsen und spätere König von Polen, August der Starke, tauschte mit dem Soldatenkönig 600 Dragoner gegen P o r z e l l a n v a s e n . E r war es auch, der auf der Albrechtsburg in Meißen den "Goldmacher und A l c h e m i s t e n " Johann F r i e d r i c h Böttger beschäftigte, dem es nach langen Versuchen 1709 gelang, P o r z e l l a n zu machen. Von besonderem Wert dürften dabei auch die Anregungen gewesen sein, die Böttger durch den berühmten Mathematiker und Physiker Ehrenfried Walther von Tschirnhausen (1651 - 1708) erhielt, der sich bereits früher, aber ohne E r f o l g , mit der Herstellung des chinesischen P o r z e l l a n s beschäftigt hatte. 1710 wurde in Meißen die erste europäische Porzellanmanufaktur gegründet, der sehr bald weitere - zum allergrößten T e i l fürstliche - Manufakturen folgten: 1719 Wien, 1746 Höchst, 1747 Nymphenburg, 1751 Berlin, 1753 Fürstenberg, 1755 Frankenthal, 1756 Ludwigsburg. Obwohl an den Fürstenhöfen die Zusammensetzung der P o r z e l l a n m a s s e ein streng gehütetes Geheimnis war und j e d e r V e r r a t mit hohen Strafen
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bedroht wurde, gab es aber doch i m m e r wieder Unzufriedene oder besonders Mutige, die eigene Initiativen e r g r i f f e n und private Manufakturen e r richteten. Manche davon sind untergegangen, v i e l e aber existieren heute noch und spiegeln in i h r e r Produktion den Stilwandel vom Rokoko über B i e d e r m e i e r und Jugendstil bis in unsere Z e i t wider. Bevor die Entstehung und Entwicklung der böhmischen und mährischen P o r z e l l a n - und Steingut-Industrie - in Sudetenschlesien gab es nach m e i ner Kenntnis eine solche nicht - dargelegt werden soll, ist noch der Unterschied zwischen P o r z e l l a n und Steingut aufzuzeigen: P o r z e l l a n besteht aus etwa 50 Teilen Kaolin, 25 T e i l e n Feldspat und 25 Teilen Quarz. Die Bruchfläche seines Scherbens ist weiß und glasartig glatt. Der Scherben ist absolut dicht, weil die Massebestandteile im Brand in sich verschmelzen. Der Porzellanscherben läßt also kein Wasser durch und saugt auch keines auf. P o r z e l l a n ist von großer Härte und widerstandsfähig gegenüber chemischen Einflüssen wie Säuren und Laugen. Bei dünnwandigen Gefäßen ist es lichtdurchlässig und hat einen angenehmen Klang. Die Glasur des Hartporzellans besteht zu ca. 40% aus Quarz und einem hohen Anteil an Flußmitteln wie Feldspat, Kalkspat, K r e i d e , Dolomit. Der Anteil an rohem und gebranntem Kaolin ist gering. Zur Verbilligung der Glasur werden häufig vermahlene Glattscherben und Bornsen zugesetzt. Der Glühbrand liegt bei P o r z e l l a n zwischen 900 und 950 0 C, der Glasur- beziehungsweise Glattbrand zwischen 1 300 und 1 400 ° C. Die Dekoration e r f o l g t in Auf- oder Unterglasurtechnik durch Malen, verschiedene Druckarten, Spritzen und Stempeln. Steingut besitzt einen hellen, porösen Scherben und besteht aus ca. 50% weißbrennenden Tonen und Kaolinen und 50% Mischung von Quarz, F e l d spat und Kalkspat. E s gibt H a r t - , Weich- und Mischsteingut. A l s Überzug dient vorwiegend eine transparente F r i t t e g l a s u r . Der Glüh- bezw. Schrühbrand e r f o l g t bei 1 200- 1 300 ° C , der Glasurbrand liegt bei 1 000 - 1 1 0 0 ° C bedeutend niedriger. Die Unterglasur-Farbpalette ist dadurch reichhaltiger als beim P o r z e l l a n . Das Vorkommen der genannten Rohstoffe entspricht auch dem Standort der böhmischen Porzellanindustrie, die in ihrem Hauptgebiet ungefähr dem Lauf des E g e r f l u s s e s folgend, sich von Elbogen bis K l ö s t e r l e e r streckt. Bei i h r e r Entstehung hatte man bereits erkannt, daß es aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig ist, die Fabriken dort zu bauen, wo die benötigten Rohstoffe Kaolin, Feldspat, Quarz, Kapselton und die Brennstoffe Holz und Kohle in ausreichenden Mengen gefunden werden. Die böhmische Porzellanindustrie - man könnte eigentlich Egerländer P o r z e l l a n sagen - wurde nicht von Fürsten und auch nicht für Fürsten gegründet. Hier spielten von allem Anfang an Privatinitiative und Unternehmergeist die entscheidende R o l l e . Sächsische und thüringische P o r zellanhändler, die die aus dem dortigen Raum stammenden Waren nach Böhmen verkauften, gaben die ersten Anregungen. Schon um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatten P o r z e l l i n e r aus Sachsen das Landesgubernium
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in P r a g darauf hingewiesen, daß es in Nordwestböhmen "weiße E r d e " , d. h. Kaolin gäbe. Gleichzeitig machten sie Vorschläge zur Errichtung von Porzellanmanufakturen im dortigen Raum. In P r a g fanden diese Vorschläge jedoch keine Resonanz. E r s t etwa 50 Jahre später wurden erneute Vorstöße dieser A r t von privater Seite aufgegriffen. Sächsische und thüringische Händler nämlich, die weiße P o r z e l l a n e zum Bemalen nach Böhmen verkauften, wiesen auf die vorhandenen Rohstoffe und auf die Möglichkeit hin, P o r z e l l a n in Böhmen selbst zu produzieren. Es war das damals die Z e i t der sogenannten " H a u s m a l e r " , von den Manufakturen, die diese als Konkurrenz empfanden, auch Winkel- oder P f u s c h m a l e r bezeichnet. Meißner P o r z e l l a n wurde z. B. bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im böhmischen E r z g e b i r g e bemalt, später weißes P o r z e l l a n aus anderen Manufakturen auch in Karlsbad, wo sich unter diesen Hausmalern große Talente befanden, die Sprudelbecher und andere Souveniers zu wahren Kunstwerken gestalteten, w e l che sich heute in Sammlungen größter Wertschätzung und Beliebtheit erfreuen. Wie schon Stieda in seinem 1902 in Jena erschienenen Buch "Anfänge der Porzellanfabriken auf dem Thüringerwalde" ausführt, ist Thüringen als die Stammutter der böhmischen Porzellanindustrie anzusehen. Die europäischen Hauptzentren der Porzellanfabrikation liegen in Sachsen/ Thüringen, Bayern und Böhmen. Der c l e v e r e Hausierer Jakob Just aus Schlaggenwald, der Leinwand und Seife aus Böhmen in Thüringen verkaufte und dafür in der Manufaktur Wallendorf P o r z e l l a n erwarb, brachte im Jahre 1789 den Landwirt Franz Anton Habertitzel in Rabensgrün bei Schlaggenwald dazu, mit der bei Gabhorn gefundenen weißen Erde Versuche zur Herstellung von P o r z e l l a n anzustellen. Die Freunde Justs in Wallendorf hatten zuvor die Gabhorner E r d e als "echte P o r z e l l a n e r d e " bezeichnet. So ist also der B e s i t z e r des Bauernhofes N r . 1 im Dorfe Rabensgrün, ein tüchtiger und kenntnisreicher Ökonom, der lange Jahre V e r w a l t e r auf den Gütern des Grafen P e r g e n in Pohlig im Saazer K r e i s gewesen war, Franz Anton Habertitzel, als der Begründer der böhmischen Porzellanindustrie anzusehen. Da die " T h o n e r d e " aus Gabhorn aber nicht die erhoffte Qualität des Steinguts erbrachte, entschloß man sich, mit Hilfe von Thonerde aus Donawitz neue Versuche zu machen, bei denen sich laut Protokoll "ein P o r c e l a i n zeigte, das auch die Gewerksieute für gut befunden haben". Das Kapital für den Betrieb dieser ersten böhmischen P o r z e l l a n f a b r i k wurde von 28 Anteilseignern mit zusammen 128 Anteilen erbracht; e r s t e r Direktor war der aus dem Thüringischen stammende Johann Gottlieb Sontag. L e i d e r erlebte aber Habertitzel die Vervollkommnung seiner Erzeugnisse nicht, denn er starb bereits im Jahre 1792. Für den V e r suchsofen in Rabensgrün standen damals zwei M a s s e a r b e i t e r , ein Dreher und zwei Blaumaler zur Verfügung. Nach dem P r i v i l e g i u m privativum hatte in den habsburgischen Ländern nur die Wiener Manufaktur das ausschließliche Recht der Porzellanerzeugung. Nachdem 1793 das Genehmigungsansuchen für den Betrieb einer .Fabrik in Rabensgrün abgelehnt
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worden war, löste sich die Societät der 28 Anteilseigner auf, noch ehe diese erste Porzellanproduktion Böhmens über das Versuchsstadium hinausgekommen war. L e i d e r ist nicht ein einziges Stück aus deren F e r tigung erhalten geblieben. 1793 wurde in Schlaggenwald eine Fabrik gegründet. Nicht ganz unschuldig am Ruin des Rabensgrüner Unternehmens war Johann Georg Paulus aus Schlaggenwald, der bereits 1791 Versuche unternommen und selbst ein Gesuch um Genehmigung einer P o r z e l l a n f a b r i k eingebracht hatte. Dieser Johann G e o r g Paulus war nämlich vom K r e i s a m t Elbogen zum Gutachter über das Rabensgrüner Ansuchen bestellt worden und hatte dieses aus Konkurrenzgründen nicht unterstützt. Wenn auch die von Paulus eingesandten Belegstücke vor der Fachkommission keine Gnade fanden, zwangen sie doch dazu, bessere vorzulegen, die den an die Porzellanindustrie gestellten strengeren technischen und künstlerischen Anforderungen entsprachen. Um nun der Gefahr vorzubeugen, daß ansuchende Unternehmungen f r e m d e , hochwertige Ware als ihre eigene ausgeben konnten, wurde von der Landesverwaltung 1793 die V o r s c h r i f t erlassen, daß die A r t i k e l dieser und a l l e r weiteren ähnlichen Manufakturen unter Kontrolle mit Marken versehen werden mußten. Da das Paulus'sche Unternehmen keinerlei P r i v i l e g i u m und damit auch keine öffentliche Hilfe erhielt, war der Anfang der Produktion äußerst schwierig. Dazu kam, daß der Arkanist Reumann mit der Zubereitung der Masse und dem Brennen nicht allzugut vertraut war. Die etwas graue, jedoch mit weißer Glasur versehene Ware entsprach in der F o r m etwa thüringischem P o r z e l l a n , die Motive der Bemalung waren Meißner Vorlagen entnommen und zeigten in l i n e a r e r Kobaltbemalung Sujets (Süsches) wie Strohblumen oder Motive wie z. B. " V o g e l und F e l s e n " auf einer Schlaggenwalder Kanne. Häufig mißlangen aber die Brände und nachdem Paulus auch mit der Herstellung von Tabakspfeifen und F e u e r steinen aus P o r z e l l a n e r d e für die A r m e e kein Glück hatte, schrieb e r seine Fabrik zum Verkauf aus. Die Witwe Louise Sophie Greiner, die in Gera eine Fabrik betrieben hatte, erwarb mit ihren Kindern das Unternehmen. Es wurden zwar jetzt b e s s e r e Öfen gebaut, es blieb jedoch auch unter ihr der erwartete E r f o l g aus. Den Aufschwung für diese Unternehmung brachte erst die Heirat der G r e i n e r - T o c h t e r F r i e d e r i k e mit dem Schlaggenwalder Wundarzt Johann Georg Lippert, der in der ganzen Gegend großes Ansehen genoß. Durch e i f r i g e s Selbststudium und - wie es heißt durch "Nachlesen aller Bücher, die es über die Porzellanherstellung gab", erwarb er sich die für die Führung der Fabrik nötigen Kenntnisse. Im Jahre 1808 kaufte er den Greiner'schen Erben um 8 050 Gulden das W e r k ab. Damals bestand die ganze Arbeiterschaft aus 10 Mann. Nach vielen Versuchen gelang es Lippert in Verbindung mit Meißner Bediensteten, die Z e t t l i t z e r P o r z e l l a n e r d e so zu reinigen, zu schlämmen und mit anderen Stoffen zu verbinden, daß ein festes und reines P o r z e l l a n gebrannt, bemalt und vergoldet werden konnte, das dem Wiener in nichts nachstand. Es wurde erst mit Holz, später mit Braunkohle gebrannt; der Kapselton kam aus Neusattl. Lippert und sein Teilhaber, der k. u. k. B e r g m e i s t e r Wenzel Haas, erhielten bald auf GeWerbeausstellungen Belobigungen und 1845 sogar die
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höchste Auszeichnung, die Goldene Medaille. Das blaugedruckte S, das Markenzeichen von Lippert & Haas, stand für Qualität und Kunst. Die rasche Aufwärtsentwicklung dieses Unternehmens spiegelt sich übrigens auch in seinen Belegschaftszahlen wider: 1836 hatte es 20 Maler, 21 Dreher, 39 Lehrlinge, 29 P a c k a r b e i t e r und andere Hilfskräfte; 1847 hatte es bereits 206 P o r z e l l i n e r mit 43 Drehscheiben und drei Brennöfen. Zu dieser Zeit war Haas nach dem Tode Lipperts Alleinkonzessionär. Nach 1866 f i r m i e r t e die Schlaggenwalder Fabrik unter Haas & C z i j e k . Gleichzeitig mit Schlaggenwald wurde im Jahre 1793 auch in K l ö s t e r l e mit der Porzellanherstellung begonnen. Die Anfänge der Graf Thun'schen P o r z e l l a n f a b r i k in K l ö s t e r l e gehen auf die Experimente des obrigkeitlichen A r z t e s Konrad Göll zurück, der sich fleißig mit Chemie und A l c h e m i e beschäftigte. Später erzählte ein L e b z e l t e r m e i s t e r P r o ß aus K l ö s t e r l e dem ehemaligen Rabensgrüner P o r z e l l i n e r F e t z e r in E g e r von der weißen Erde bei K l ö s t e r l e , den Göll'sehen Versuchen und der Bereitschaft des Grafen Thun, eine Fabrik zu gründen. F e t z e r versprach, nach K l ö s t e r l e zu kommen. Daheim berichtete P r o ß dem O b e r f o r s t m e i s t e r Johann Nikolaus Weber von der Begegnung mit F e t z e r . Weber war ein äußerst rühriger Mann und g r i f f die Idee von der Errichtung einer P o r z e l l a n f a b r i k sofort begeistert auf, um - wie er in seinem Tagebuch schreibt - "den hiesigen k l ö s t e r l i schen armen Leuten mehr Nahrung und Verdienst zu schaffen". Zu Michaeli 17 93 kam Johann Nikolaus F e t z e r nach K l ö s t e r l e , und den ganzen Winter über wurden mit wechselndem E r f o l g Versuche unternommen. Tatsächlich gelang es dabei, mit einer T a s s e samt T e l l e r in violettem Rosa mit der Aufschrift " V i v a t Böhmen" das älteste erhaltene Stück böhmischen P o r z e l lans herzustellen. Anstelle einer verlassenen Lorettokapelle wurde 1794 ein Brennofen aufgestellt, in welchem jedoch der erste Brand mißlang. " D e r F e t z e r kann ' die Glasur über Webers P o r z e l l a n nicht zustande bringen", schrieb P f a r r e r Petran am 23. A p r i l 1794. F e t z e r wurde entlassen und durch den W e r k m e i s t e r Sontag und einige Dreher aus Ilmenau ersetzt. Da im ersten Ofen, der aus gewöhnlichen Backsteinen hergestellt war, nach zwölfstündigem Brennen das Futter des Ofens zu schmelzen begann noch ehe die Glasur in Fluß gekommen war, ging Sontag nun v o r allem daran, ein neues Brennhaus mit Ofen zu bauen und auch die Drehstuben mit mehr Tischen und Stellagen auszustatten. Das Resultat seines ersten Brandes aber war ein zwar gerades und glattes, aber nicht weißes, sondern graues und fahles G e s c h i r r . Dazu kam zur gleichen Z e i t die Eingabe einiger Bürger von K l ö s t e r l e wegen der Feuergefährlichkeit des Brennofens: Dieser Eingabe wurde stattgegeben und der Betrieb in der Weber'schen Fabrik untersagt. Weber r e i s t e selbst nach Saaz zum K r e i s a m t , um den einstweiligen F o r t bestand seines Unternehmens zu erwirken. So brachten also auch hier die ersten Jahre Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. A b e r Weber gab nicht auf. E r stürzte sich in neue Schulden, entließ die ungeeigneten Werkführer, kämpfte gegen Absatzschwierigkeiten, zahlte hohe Löhne und beschäftigte 1795 schon 30 A r b e i t e r . Im gleichen Jahr verpachtete Weber seine Fabrik den beiden neuen Werkführern Reimann und Vollrath. Da diese aber den Pachtzins nicht zahlen konnten, wurde der Pachtvertrag noch im selben
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Pendant-Vasen mit plastischem Blumenschmuck und einem Rokokopaar beim Versteckspiel, handgemalt. Porzellanfabrik Fischer & Mieg, Pirkenhammer 1 8 5 7 - 1 8 7 6 . Egerlandmuseum Marktredwitz
Jahr wieder aufgelöst und Ignaz P r o ß wurde nun neuer P ä c h t e r . Doch auch seine Pacht dauerte nur etwas über ein Jahr. Anschließend traten die Gebrüder Mühlberg bis 17 97 als Pächter auf, denen jedoch ebenfalls kein E r f o l g beschieden war. E r s t mit Christian Nonne aus Ilmenau kam am 1. 7. 1797 ein bedeutender Fachmann als Fabrikpächter nach K l ö s t e r l e . Und ihm ist es schließlich zu danken, daß die Fabrik erhalten werden konnte. Bei sechsjähriger Pachtdauer zahlte er einen jährlichen Pachtzins von 400 Gulden. Unter Nonne begann nun der rasche Aufstieg. Schon sehr bald wurden die Fabrikate v e r b e s s e r t . In der P r a g e r Postamtszeitung vom 2. Oktober 1795 war bereits angezeigt, daß man zu billigen P r e i s e n K a f f e e - und Schokoladetassen, Kannein a l l e r Gattung, Suppentöpfe, T e r r i n e n , T e l l e r , Salatiere, Teekannein, Spülnäpfe, Fruchtkörbe, Schreibzeuge, Butterbüchsen und Tabakspfeifen l i e f e r n könne. E r s t unter Nonne wurde nun diese Ankündigung voll wirksam und es begann ein r e g e s Geschäftsleben. A l s i m August 1801 der zähe und verdienstvolle Gründer Nikolaus Weber starb, ging die Fabrik, die auf obrigkeitlichem Grund stand, an den Grafen Josef von Thun über, der den P a c h t v e r t r a g mit Nonne zwar anerkannte, aber einen Pachtzins von nunmehr 600 Gulden verlangte. Daraufhin sah Nonne sich nach einer anderen Fabrik um und gründete - wiederum durch die Vermittlung von Ignaz P r o ß - in Gießhübel-Sollmus eine neue P o r z e l l a n f a b r i k . Die Fabrik in K l ö s t e r l e wurde indessen auf Rechnung des Grafen Thun geführt, und zwar unter der Leitung von Oberamtsrat Johann Paul Gruber und dessen Sohn Leopold. Werkführer wurde Raphael Habertitzel aus Rabensgrün, der Sohn des dortigen ersten Werkgründers. Zu dieser Z e i t übertraf die Qualität der K l ö s t e r l e r P o r z e l l a n w a r e n die der Wiener Porzellan-Manufaktur. A b e r andererseits hatte K l ö s t e r l e A b s a t z schwierigkeiten wegen der inzwischen entstandenen Konkurrenz der neuen Fabriken in Gießhübel und P i r k e n h a m m e r . Die Ware war hochwertig, aber die schlechte Wirtschaftslage zwang den Grafen zu erneuter Verpachtung. So finden wir nun den Kaufmann Josef M e l z e r und den schon erwähnten Habertitzel jun. zusammen als Pächter, die den Absatz steigern konnten. 1820 übernahm wiederum die Herrschaft den Betrieb der Fabrik mit Habertitzel als Teilhaber und Werkführer. 1822 v e r l i e h das Gubernium dem Unternehmen die einfache Landesbefugnis, d. h. die Fabrik wurde von jedem Zunftzwang, besonders bei der Aufnahme von Meistern und Gesellen und auch von der Einquartierung b e f r e i t . Der T i t e l solcher Unternehmungen lautete in der R e g e l k. k. p r i v i l e g i e r t e Landesfabrik. K l ö s t e r l e wurde nun ein solches Unternehmen mit dem Recht, den kaiserlichen A d l e r auf dem Schilde, dem Siegel und der Ware zu führen. Der größte A u f schwung der Fabrik begann nun im Jahre 1836 mit der Anstellung von Johann Hillardt, einem Chemiker, und v o r allem 1848 mit der Bestellung von K a r l Venier zum Direktor. K l ö s t e r l e war nun ein g e f e s t i g t e s Qualitätsunternehmen mit Facharbeitern aus dem In- und Ausland. Zur Masseaufbereitung wurde der berühmte Z e t t l i t z e r Kaolin bezogen, während Weber zu seinen ersten Versuchen P o r z e l l a n e r d e aus Tschirnitz, Kaaden und Flöhau verwendet hatte. Um 1850 waren Spezialitäten der Thun'schen Fabrik der kleine Porzellannagel für T a p e z i e r e r , zu dessen Fertigung
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damals über 100 Mädchen beschäftigt wurden, f e r n e r Kaffeemaschinen, K a f f e e s i e b e und die technische Verwendung des Farbendruckes auf P o r z e l lan. Die Thun'sche Fabrik hat als erste mit gefärbten Massen (Rosa, Seladon, helles und dunkles Grau, Elfenbein u. a. ) gearbeitet. A l s Fabrikmarke diente von 17 94 - 1803 ein K mit einem Hirschgeweih, das auf Webers Beruf als O b e r f o r s t m e i s t e r anspielte. Bis 1830 finden w i r T K (Thun - K l ö s t e r l e ) , auch HK (Habertitzel - K l ö s t e r l e ) . Nach 1830 wurde die Marke T K nicht mehr gemalt, sondern gestempelt. Von 1919 ab war das Markenzeichen T K mit der Grafenkrone darüber und "ThunCzechoslovakia" darunter. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in K l ö s t e r l e hauptsächlich hochwertiges K a f f e e - und T e e g e s c h i r r für den Export und das Standardgeschirr "Schönheit der A r b e i t " für das Inland hergestellt. Der Export des Unternehmens betrug bis 1940 ungefähr 85 - 90% der Erzeugung. 1944 wurde zum 150-jährigen Werksjubiläum eine große F e i e r veranstaltet, bei der alle Teilnehmer zum Andenken ein barockes Gedeck erhielten. Ende 1944 brannte ein T e i l des B e t r i e bes nieder. Im Jahre 1945 hatte das Unternehmen 10 Rundöfen und beschäftigte etwa 400 A r b e i t e r . Der bereits genannte K a r l Venier wird mit Fug und Recht als P o r z e l l a n pionier bezeichnet, weil er es war, der als e r s t e r Versuche mit gasbeheizten Brennöfen anstellte. Auch in K l ö s t e r l e wurde in den Anfangsjahren mit Holz, etwa ab 1840 mit T o r f und Braunkohle gebrannt. Im Meißner A r c h i v ist jedoch ein T e l l e r erhalten mit der Aufschrift: " E r s t e r Versuch der Anwendung von Gas in der P o r z e l l a n f a b r i k zu K l ö s t e r l e durch Direktor K a r l Venier, erzeugt in einem kleinen V e r suchsofen am 14. März 1859. " Einer Schätzungsurkunde zufolge besaß K l ö s t e r l e im Jahre 1865 schon ein Gasgeneratorengebäude und es wurde sowohl mit direkter als auch mit Gasbefeuerung gebrannt. Die F a brikationsrechnungen zeigten aber, daß die Gasfeuerungsfrage noch nicht ausgereift, d. h. zu teuer war. Venier gab sich jedoch so leicht nicht geschlagen. A b e r auch bei der Umstellung der Holzgeneratorenanlage in einen Kohlengenerator zeigte die Kalkulation ein negatives Bild und so v e r l i e ß Venier - überzeugt von der Richtigkeit seiner genialen Idee - K l ö s t e r l e , als ihm w e i t e r e Mittel zum Experimentieren v e r w e i g e r t wurden. E r arbeitete noch zwei Jahre in Pirkenhammer, zog sich dann zurück und starb 1876. Die Rentabilität seiner großen E r findung sollte sich erst später erweisen. Unter die frühen Fabrikgründungen gehört auch die der Manufaktur in Pirkenhammer, welche im Jahre 1803 von dem Sachsen Hoeke aus Bullstedt gegründet wurde. In Zusammenarbeit mit der P o r z e l l i n e r f a m i l i e G r e i n e r , die wir schon in Schlaggenwald kennengelernt haben, betrieb er zwei Brennöfen. Auch hier folgten wechselvolle Verkäufe, bis Johann Martin F i s c h e r und Christoph Reichenbach aus E r f u r t den Betrieb übernahmen. Auch hier arbeitete man mit dem hochwertigen Z e t t l i t z e r Kaolin und brannte mit Holz. Pfeifenköpfe und Tassen für den Export wurden hauptsächlich hergestellt. 1822 wurde die Landesbefugnis auch Pirkenhammer e r t e i l t . Nach dem Tode F i s c h e r s führte seine Witwe
zusammen mit Reichenbach das Unternehmen. Das P o r z e l l a n von P i r k e n hammer wird bereits 1824 als "das beste von Böhmen" in Fachkreisen bezeichnet. Besonders die herrlichen, stark vergoldeten Vasen e r r e g e n auf den Ausstellungen große Bewunderung. 1843 arbeiteten in dem Unternehmen 36 Dreher, 37 Maler und Umdrucker, 16 P o l i e r e r und 36 H i l f s a r b e i t e r . Der Sohn F i s c h e r ' s , inzwischen großjährig geworden, und mit Emma Karoline von M i e g verheiratet, hatte sich auf seinen Beruf gut vorbereitet. Beim Tod seiner Mutter zählte die Fabrik 200 M i t a r b e i t e r . Etwa um 1835 waren alle zuerst tätigen Thüringer K r ä f t e durch Einheimische ersetzt. A l s der Vetter Ludwig von M i e g in das Unternehmen eintrat, lautete die F i r m i e r u n g F i s c h e r & Mieg. Hier arbeitete auch einer der berühmtesten M a l e r der Zeit: Johann Zacharias Quast aus Ansbach. M i e g kaufte 1853 in Zwickau in Sachsen eine Porzellanfabrik und signierte die dortigen Erzeugnisse ebenfalls mit dem C. F. von P i r k e n hammer. In der letzten Z e i t wurde Pirkenhammer ein Betrieb des EpiagKonzerns. Wie Pirkenhammer wurde auch Gießhübel im Jahre 1803 gegründet. Diese Manufaktur liegt bei Buchau/Sollmus und ist nicht zu verwechseln mit Gießhübel-Sauerbrunn. Gründer in Gießhübel-Sollmus war der uns von seiner Pacht in K l ö s t e r l e schon bekannte Christian Nonne. 1810 erscheint Johann Anton Hladik als B e s i t z e r , 1817 verpachtet dieser an Benedikt Knaufe. In den dreißiger Jahren erhält diese F i r m a die Landesfabrikbefugnis, 1835 wird Franz Lehnert Teilhaber, später Alleinpächter. Auch hier erleben wir wieder den typischen Vorgang, daß ein aus einem Unternehmen Ausscheidender zum Neugründer einer anderen Fabrik wird. A l s Lehnerts Pachtvertrag nicht erneuert wird und er aus diesem Grunde Gießhübel v e r l a s s e n muß, gründet er in Hirschen bei Lubenz 1846 eine neue Manufaktur. In Gießhübel erzeugte man inzwischen unter dem B e s i t z e r Ritter von Neuberg T e e - und K a f f e e s e r v i c e , Fruchtkörbe, Sprudelbecher, Figuren, Vasen, Tierstücke, Kinderspielwaren und Luxusartikel, eine reiche Kollektion also. 1892 wurde die Fabrik, die inzwischen als " P r i v i l e g i e r t e gräflich Czernin'sche P o r z e l l a n f a b r i k " f i r m i e r t e , an Adalbert Schuldes und seine drei Söhne verpachtet. Der Sohn Johann Schuldes kaufte 1904 die Fabrik, die nun v o r allem Gebrauchsgeschirr vorwiegend für den Export herstellte, und wandelte sie 1923 in eine Handelsgesellschaft um. 1804 wurde in Dallwitz bei Karlsbad eine Steingutfertigung gegründet. 1805 erhielt Ritter von Schönau hierzu die Konzession. Von Anfang an wurde hier bereits mit Kohle gebrannt. Von der Gründung bis 1814 war Benedikt Hasslacher Fabrikdirektor, dann schied er aus und gründete die Fabrik in Altrohlau. Dallwitz hatte v o r allem den Vorzug, daß es durch die Nähe Karlsbads für das Kurpublikum leicht erreichbar war. Goethe hat so die Dallwitzer Fabrik wiederholt besucht und Bestellungen getätigt. Auch hier war nach Hasslachers Weggang ein w e c h s e l v o l l e r Fortgang zu beobachten. 1830 wurde die Bewilligung zur Herstellung von P o r z e l l a n erteilt und bald ein umfangreiches Produktionsprogramm entwickelt. Typisch für Dallwitz waren v o r allem die geflochtenen
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Kaffeeservice, Teller und Kelle. Union-Porzellanfabrik, Klรถsterle. Kaadener Heimatstube Weiร enburg/Bay.
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Fruchtkörbe, die in der O b e r p f ä l z e r Steingutindustrie dann Nachahmer fanden. 1850 verkaufte der damalige B e s i t z e r L o r e n z die Fabrik an Franz F i s c h e r , schließlich wurde auch dieses Werk in den Epiag-Konzern eingegliedert. In den Jahren 1810/11 e r f o l g t e die Gründung der P o r z e l l a n f a b r i k in Chodau / Unterchodau durch den B e r g w e r k s b e s i t z e r Franz M i e s s l , der sie bis 1834 verpachtete und dann an Johann Dietl und Johann Hüttner v e r kaufte. Die F i r m a , die unter Hüttner & Co. eingetragen war, wechselte zunächst an Dr. Greiner aus Sachsen und dann an P o r g e s von Portheim, dessen Söhne sie zur Blüte brachten. Statt anfänglich Steingut, wurde nun P o r z e l l a n erzeugt, bemalte Tassen, Gebrauchsgeschirr, aber auch Figurales, Leuchter, Vasen, Tintenzeuge und Sprudelbecher. In Altrohlau gründete 1814 der uns schon bekannte Benedikt Hasslacher eine Keramikfabrik zur Erzeugung von Steingut. Hasslacher, aus Dallwitz kommend, wurde wegen seiner mineralogischen Kenntnisse von Goethe sehr geschätzt. Nach drei Verpachtungsjahren verkaufte Hasslacher den Betrieb an August Nowotny. Dieser brachte viele Neuerungen, so z. B. den Geschirrumdruck und die Errichtung von Verkaufsfilialen. 1842 wurde eine Kupferdruckpresse in Betrieb genommen. 1884 trat das P r a g e r Bankhaus M o r i t z Zdekauer als neuer B e s i t z e r auf. Für Altrohlau typisch war das Blümchenmuster auf dem Gebrauchsporzellan, v e r e i n z e l t wurde auch gemalt. Im Gegensatz zu den bisher geschilderten Firmengründungen, die zum größten T e i l von Nichtfachleuten - meist unter Zuhilfenahme von P o r z e l linern aus Sachsen und Thüringen - vorgenommen wurden, erfolgte die Errichtung der Fabrik der Gebrüder Haidinger in Elbogen 1815/16 von s o r g f ä l t i g vorbereiteten Fachmännern aus Wien. Sie hatten sich durch Studien und Reisen große Kenntnisse erworben, einen kundigen Geologen zugezogen und erhielten zudem aus Wien jede erdenkliche Unterstützung. A m rechten E g e r u f e r in Elbogen entstand die Manufaktur, in der anfänglich nur Weißware für die Bemalung in Wien hergestellt wurde. T e r t i ä r e Kohle aus Grünlas war das Brennmaterial. E r s t m a l s fügte man hier der Masse verglühte, gemahlene Scherben zu. Auch die Haidinger'sche Fabrik wurde 1818 von Goethe besucht. Die aus der Literatur bekannte Geschenktasse mit Efeukranz, die Frau und Tochter Ulrike von L e v e t z o v Goethe zum Geburtstag verehrten, stammt aus Elbogen. L e i d e r scheint diese T a s s e nicht mehr vorhanden zu sein. Ab 1831 wurden die Elbogener E r zeugnisse laufend mit Auszeichnungen bedacht, 1836 besuchte der berühmte Direktor von Sevres Alexander Bronguiard (Alexadr Broschüar) das Werk. In dieser Elbogener Fabrik entwickelte sich e r s t m a l s auch ein eigenes Stilempfinden und es e r f o l g t e die Loslösung von den Wiener und Thüringer Vorbildern. Die Erben der Gebrüder Haidinger verkauften die Fabrik an Springer & Oppenheimer und auch hier e r f o l g t e später die Eingliederung in den Epiag-Konzern. 1825 e r f o l g t e in Budau nahe Buchau eine Fabrikgründung durch Franz Lang, die aber unter Längs Sohn 1880 ihren Betrieb wieder einstellte. Eine
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Kaffeeservice in Rokokostil. Porzellanfabrik J. Mรถhling, Aich bei Karlsad 1 8 4 9 - 1 8 6 0 . Egerlandmuseum Marktredwitz Kaffeeservice, blaufarbig mit buntem Blumendekor. Porzellanfabrik Fischer & Mieg, Pirkenhammer 1 8 5 7 - 1 8 7 6 . Egerlandmuseum Marktredwitz
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Neugründung durch die Gebrüder Spitzl entstand hier nur für die Z e i t von 1914 bis 1938. Der uns ebenfalls von Gießhübel her bekannte Franz Lehnert gründete nach seinem dortigen Ausscheiden 1846 am Hirschen bei Lubenz im Jagdschloß des Grafen von Weitzenhofen eine Manufaktur. A l s nächste Besitzer folgten hier Schwab, dann die Gebrüder Kassecker mit der Firmierung " K . K . private P o r z e l l a n f a b r i k Gebr. K a s s e c k e r , Hirschen". Der Schwiegersohn einer der Brüder K a s s e c k e r , Heinrich Reinl, machte den Betrieb zu einem der vorbildlichsten des Egerlandes. Der F i r m e n name lautete nun P o r z e l l a n f a b r i k H. Reinl, Hirschen. 1848 wurde in Fischern bei Karlsbad aus einer dort befindlichen Kaolinschlämmerei eine Porzellanmanufaktur entwickelt und von Carl Knoll und später von seinen Söhnen betrieben. Die Signierung e r f o l g t e ursprünglich mit = Carlsbad =, später auch mit CK für Carl Knoll. Die 1849 in Aich bei Karlsbad errichtete Fabrik produzierte hauptsächlich Figuren und Gebrauchsgeschirr. Der Gründer war Johann Möhling. E r stellte e r s t m a l i g in dieser Z e i t auch P o r z e l l a n - N o t g e l d her. Nach dem Verkauf des Unternehmens an A . C. Anger ging es später in den Besitz der Epiag über. A l s Standorte der reinen Steingutindustrie kommen v o r allem zwei Bezirke in Betracht. Der älteste Bezirk ist Südmähren, insbesondere die Umgebung von Znaim, von wo sich die Steingutproduktion nach Böhmen und in andere T e i l e Mährens ausbreitete. Das Bestreben, die Fabriken möglichst in die Nähe der Kohlengruben zu legen, ließ im Laufe des 19. Jahrhunderts ein zweites Zentrum der Steingutindustrie im Bezirk Teplitz-Schönau entstehen. Bezeichnend ist, daß die Steingutindustrie des Teplitz-Schönauer Raumes sich schon früh mit der serienweisen Herstellung von Gebrauchsgeschirren befaßte und daß die Steingutindustrie des Znaimer B e z i r k s , die sich zuerst ausschließlich auf die Herstellung künstlerischer Erzeugnisse beschränkt hatte, allmählich diesem Beispiel folgen mußte. Die wichtigsten Fabriken der Spülwaren-Industrie (sanitäre A r t i k e l ) befanden sich in Teplitz, Mariaschein und Znaim. Unter den mährischen Fabriken zeichnete sich jene des Grafen Mniszek zu Frain durch Betriebsgröße und durch die Güte der Erzeugnisse aus. Auch die Erzeugung des Wedgewood-Geschirres ist in Südmähren nicht f r e m d . W e r k s l e i t e r Hippmann führte diese G e s c h i r r e in schwarzer und r o t e r Tonmasse, jedoch unglasiert, in der Steingutfabrik des Anton T i l l n e r zu Frain am Anfang des 19. Jahrhunderts ein. Seinem Nachfolger Franz Dürnbeck gelang es, die Erzeugung von Wedgewood in g l a s i e r t e r Masse von blauer, brauner und grüner Farbe und teilweise auch mit Porzellan-Aufguß zu vervollkommnen. Seitdem wurde die Erzeugung von T e e - , K a f f e e - und diversen Luxusgeschirren namentlich in lichtgelber Wedgewood-Masse und mit Goldverzierung hier fortgeführt. In den Sammlungen des Landschaftsrates der Südmährer in Geislingen/Steige befindet sich ein farbiges "Musterbuch bunt gemalter T e l l e r " der K. K. L B F . Steingut & Wedgewood-Fabrik zu Frain in Mähren aus dem Jahre 1862 und
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Weißer Steingutteller mit durchbrochenem Rand und Blumendekor. Dallwitz bei Karlsbad. Privatbesitz
ein altes Rezeptbuch für die Glasur- und Farbherstellung aus dem vorigen Jahrhundert. Der Gedanke, in P r a g , der Landeshauptstadt selbst, eine Steingut- oder P o r z e l l a n f a b r i k zu errichten, reichte schon bis in das Jahr 1792 zurück, gegründet wurde sie aber erst 1795. Die Angst der Bürger des P r a g e r St. P e t e r - V i e r t e l s v o r der Feuergefährlichkeit der Ofenanlage einer solchen Fabrik war nur zu verständlich, wenn man bedenkt, daß beim Scharffeuerbrand meterhohe Feuerlohen (Füchse genannt) aus dem Schornstein schlugen, deren Funkenflug bei der damaligen Häuserbauweise je nach Windstärke eine große Gefahr bedeutete. Diese Lohen stellten übrigens auch während des Zweiten Weltkriegs noch ein großes P r o b l e m dar, denn damals mußten die Brände stets so eingerichtet werden, daß die Scharff e u e r - P h a s e nicht in die Nacht f i e l , weil sie sonst feindlichen Flugzeugen zur Orientierung hätten dienen können. In P r a g also bestand damals neben der Angst vor Feuer auch aus r e l i g i ö s e r Sicht eine Abneigung gegen die Fabrikgründungspläne. Es war in der Bürgerschaft nämlich durchgedrungen, daß das Kapuzinerkloster am Josephsplatz aufgelöst und die Räume für die Fabrikanlagen verwendet werden sollten. Das Kapuzinerkloster blieb schließlich erhalten, es wurden einige Bürgerhäuser aufgekauft und von den Herren Johann Wenzel, Carl Kunerle, Josef Ignaz Lange und Josef Emanuel Hübel die Produktion eingerichtet. Wann der erste Brand unternommen wurde, ist nicht bekannt, aber 1795 scheint die Fabrik in vollem Gange gewesen zu sein. Ende 1795 kamen die genannten Unternehmer um das zwanzigjährige ausschließliche P r i v i l e g
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für Böhmen und die übrigen k.u. k. Erbstaaten ein, mit der Begründung, daß ihre Fabrik nicht die Bereicherung einzelner Glieder, sondern die Unterstützung v e r a r m t e r oder verunglückter bürgerlicher Kauf- und Handelsleute und deren Witwen und Waisen zum Zwecke habe. Diese Eingabe wurde abgelehnt und nur die f ö r m l i c h e Landesfabrikbefugnis verliehen, wie sie bereits andere Fabriken erhalten hatten. Von Anfang an hatte die P r a g e r Fabrik sich der Erzeugung von englischem Steingut zugewandt, bildete also für Wien nie eine Konkurrenz. 1804 finden w i r den Grafen Martinitz als einzigen B e s i t z e r . Dieser stellt eine englische Preßmaschine auf, vermutlich die erste im deutschsprachigen Raum. 1841 wurde ein eigenes Grundstück in Smichov erworben und eine neue Fabrik gebaut, die 1852 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Im selben Jahr, in dem die Steingutfabrik in P r a g entstand, wurde ein Unternehmen gleicher A r t auf der Herrschaft Konopischt des Grafen Wrthy in seinem Schlosse zu Teinitz a. d. Sazawa begründet. Diese beiden Fabriken P r a g und Teinitz scheinen in der folgenden Z e i t sich ständig gegenseitig Konkurrenz gemacht und einander auch die Fachkräfte abgeworben zu haben. Die T e i n i t z e r Erzeugnisse wurden für würdig angesehen, in das National-Fabriks-Produkten-Kabinett am Wiener Polytechnischen Institut aufgenommen zu werden, das als Mustersammlung der vorzüglichsten Produkte des Landes galt. Nach dem Tode des Grafen Wrthy erbte Fürst Johann Lobkowitz die Steingutfabrik, die aber 1866 aufgehoben wurde, wahrscheinlich auch deswegen, weil das Rohmaterial ja von sehr weit her beschafft werden mußte. Es darf noch angefügt werden, daß ich selbst einer F a m i l i e angehöre, die unter dem Namen Anton F i s c h e r , später A . F i s c h e r ' s Sohn von der Gründung 1832 bis zum Jahre 1945 eine Steingutfabrik in Neumark im Böhmerwald betrieb. Die letzte Besitzerin war eine kinderlose Tante, Anna F i s c h e r , die m i r die Weiterführung des Betriebes, dem auch eine Z i e g e l e i angeschlossen war, zugedacht hatte und deretwegen ich auch meine keramische Ausbildung in Teplitz-Schönau absolvierte. Ich habe diese Ausbildung nach der Rückkehr aus dem K r i e g und nach dem Verlust der Neumarker Fabrik in Selb f o r t g e s e t z t und beendet. Auch in Neumark wurden - wie aus alten Brennbüchern hervorging - in der Mitte des vorigen Jahrhunderts V e r suche zur Herstellung von P o r z e l l a n unternommen, die aber fehlschlugen, weshalb dort bis zuletzt Steingut erzeugt wurde. Wohl wegen der Ausdehnung des P r i v i l e g s der Wiener Manufaktur auf das ganze Land hat sich die Gründung der böhmischen Industrie um etwa 50 Jahre v e r z ö g e r t . A l s man in K l ö s t e r l e , Pirkenhammer und Schlaggenwald an die Errichtung von Fabriken ging, hatte die Produktion in Meißen, Berlin, Ludwigsburg und Wien bereits ihren Höhepunkt erreicht. Stilistisch war das böhmische P o r z e l l a n der Anfangszeit dem thüringischen nachgeahmt, später setzte sich der Wiener Geschmack durch. Dann folgte die Z e i t der Allgemeinausstattung quasi für jedermann, wobei mehr die Kostbarkeit des Materials begehrt und weniger deren F o r m beachtet wurde. E r s t viel später f o r d e r t e man auch eine dem Zeitgeschmack entsprechende künstlerische Gestaltung der Gegenstände.
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Steingutteller aus der Manufaktur Frain/Südmähren, Ansicht des Schlosses Frain und Randdekor. Privatbesitz
In diese Z e i t fällt die Gründung der keramischen Fachschulen. Die künftigen Führungskräfte der keramischen Industrie sollten hier in fabrikationstechnischer und künstlerischer Ausbildung in der bestmöglichen Weise auf ihre Aufgaben v o r b e r e i t e t werden, Talente sollten geweckt und gefördert sowie fachliche Verbesserungen erarbeitet werden. A l s erste große Fachschule im böhmischen Raum wurde 1875 die Staatsfachschule für Keramik und verwandte Kunstgewerbe in Teplitz-Schönau gegründet. Diese Schule war dreizügig gegliedert, und zwar in Abteilungen für K e r a m i k e r , Modelleure und keramische M a l e r . Der Stundenplan der K e r a m i k e r - A b t e i l u n g war so gestaltet, daß er dem Absolventen die Kenntnis sämtlicher k e r a m i scher E r z e u g n i s s e von den Rohstoffen bis zum versandbereiten Produkt v e r m i t t e l t e . Die Modelleur-Ausbildung, ebenfalls dreijährig, setzte eine bestimmte manuelle wie künstlerische Begabung voraus, denn der f e r t i g e Modelleur sollte in der L a g e sein, seinem Betrieb neue Modelle zu schaffen. Natur- und Entwurfsmodellieren zählten zu den Hauptfächern. Hier bestand auch eine Unterabteilung für Stukkateure. In den M e i s t e r k l a s s e n , deren Besuch ebenfalls zeichnerische Begabung, Farbempfinden und Ideenreichtum voraussetzte, wurden alle kunstgewerblichen und industriellen Techniken gelehrt. Von den sogenannten " z e i t w e i l i g e n Fachkursen", die angeboten wurden, ist der einjährige "Höhere Kurs für K e r a m i k " besonders erwähnenswert, zu dem nur Akademiker oder K e r a m i k e r , die über ein m e h r j ä h r i g e s Betriebspraktikum verfügten, zugelassen waren. In diesem Kurs waren bedeutende Männer, auch aus dem Ausland und aus Übersee, da neben Berlin ( P r o f . R i e c k e ) hier in Teplitz die Möglichkeit bestand, t i e f e r in die Silikatchemie einzudringen.
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Aus dem »Musterbuch bunt gemalter Teller mit bunt ordinärer Malerei...« K. K. LBF. Steingut & Wedgwood-Fabrik zu Frain. 1862. Archiv des Südmährischen Landschaftsrates Geislingen/Steige
S t e l l v e r t r e t e n d für die vielen h e r v o r r a g e n d e n L e h r k r ä f t e an d i e s e r Schule möchte ich einen h e r a u s g r e i f e n : P r o f e s s o r Hans L i f k a , der m e h r als ein Jahrzehnt in T e p l i t z wirkte. Studienreisen hatten P r o f . L i f k a weit in der Welt herumgebracht, außer in fast alle europäische L ä n d e r kam e r bis nach L e n i n g r a d und bis nach New Y o r k . Staatspreise und G o l d m e d a i l l e n auf internationalen und Weltausstellungen zeugen v o m hohen Grad s e i n e r K ü n s t l e r s c h a f t . Seine A r b e i t e n fanden v i e l e F r e u n d e , w e i l man bei i h r e r Betrachtung spürt, daß h i e r ein K e r a m i k e r am Werk ist, d e r nicht nur das M a t e r i a l v o l l b e h e r r s c h t , Gefühl für bildhauerische Räumigkeit besitzt, sondern auch mit den m a l e r i s c h e n G e s e t z e n des an der plastischen O b e r fläche spielenden L i c h t s v o l l v e r t r a u t ist. Daß Künstler von solchem Rang und dazu von so g r o ß e m pädagogischen E i n f ü h l u n g s v e r m ö g e n an der T e p l i t z e r Schule lehrten, ist der beste B e w e i s für i h r e Qualität. Auch in den k e r a m i s c h - p h y s i k a l i s c h e n F ä c h e r n l e h r t e n h e r v o r r a g e n d e W i s s e n s c h a f t l e r . P r o f . Wolf, bis 1936 an der T e p l i t z e r Schule tätig, war eine anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der R o h s t o f f o r s c h u n g und -Untersuchung. Heute gibt es die Schule in Teplitz-Schönau nicht m e h r , doch wirkt die alte K e r a m i k s c h u l e in Bechine in Südböhmen noch w e i t e r . Die s p e z i e l l e P o r z e l l a n - F a c h s c h u l e wurde 1925 in K a r l s b a d e i n g e r i c h t e t , die auch heute noch besteht. Sie übernahm die N a c h f o l g e der 1872 in Znaim gegründeten Tonfachschule, die zu r e v i e r f e r n e g e l e g e n w a r . E i n e r der bedeutendsten P ä d a g o g e n an d i e s e r Schule war P r o f . Dipl. -Ing. Zapp, der nach der V e r t r e i b u n g auch am J o h a n n - F r i e d r i c h - B ö t t g e r - I n s t i t u t in Selb an der Ausbildung junger K e r a m i k i n g e n i e u r e mit g r ö ß t e m E r f o l g a r b e i t e t e . P r o f . W a l d e m a r F r i t s c h , der von 1927 - 1929 unter dem ebenfalls hochgeschätzten P r o f . M i c h a e l M ö r t l Schüler d i e s e r A n s t a l t w a r , l e i t e t e 10 Jahre später selbst die B i l d h a u e r - F a c h k l a s s e in K a r l s b a d . Die internationale K r i t i k rühmte P r o f e s s o r F r i t s c h als den P o e t e n der P o r z e l l a n p l a s t i k . Ein Biograph b e s c h r e i b t den in A l t r o h l a u 1909 geborenen Künstler, der v o r dem A n t r i t t s e i n e r P r o f e s s u r in K a r l s b a d z w e i Jahre lang A s s i s t e n t in Teplitz-Schönau w a r , so: " E i g e n t ü m l i c h e r w e i s e brachte diese von Natur aus so r e i c h g e s e g n e t e westböhmische Landschaft bis zu W a l d e m a r F r i t s c h keinen P o r z e l l a n b i l d n e r von Rang h e r v o r - Dominik A u l i c e k , der Nachf o l g e r des großen Bustelli in Nymphenburg - s t a m m t e aus Ostböhmen. Auf W a l d e m a r F r i t s c h ruhten schon von Anfang an die Hoffnungen der P o r z e l l a n k e n n e r i m Land und e r rückte tatsächlich an die Spitze der P o r z e l l a n p l a s t i k e r in Böhmen. " A l s N a c h f o l g e r von P r o f . Schickel wirkte P r o f . Hegenbart als l e t z t e r deutscher P r o f e s s o r an der Schule in K a r l s b a d . Auf sein e n o r m e s F a c h wissen konnten die T s c h e c h e n 1945 nicht v e r z i c h t e n und so a r b e i t e t e e r bis 1950 an der Schule. Ein e h e m a l i g e r Schüler der K a r l s b a d e r Fachschule, der 1921 g e b o r e n e Bildhauer und M a l e r W i l h e l m H a g e r , e r h i e l t 1980 den Sudetendeutschen K u l t u r p r e i s . E r ist mit A r b e i t e n u. a. in der W ü r t t e m b e r g i s c h e n Staatsg a l e r i e , der Ostdeutschen G a l e r i e in R e g e n s b u r g und auf Ausstellungen w e l t w e i t v e r t r e t e n . Ein T e i l s e i n e s u m f a n g r e i c h e n Schaffens gilt dem Porzellan. Ein B e r i c h t der Deutschen K e r a m i s c h e n G e s e l l s c h a f t in der T s c h e c h o -
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Schokoladen- und Teeservice in Porzellan von Prof. H. Lifka
Slowakei aus dem Jahre 1938 deutet die wirtschaftliche Bedeutung der sudetendeutschen P o r z e l l a n - und Steingutindustrie mit folgenden Zahlen an: Für P o r z e l l a n gab es 36 Fabriken mit etwa 180 Rundöfen von annähernd 16 000 c m ' Glattbrennraum. Die Größe der Öfen ist sehr verschieden und schwankt zwischen 30 und 150 c m l Zwei Betriebe arbeiten mit gasbeheizten Tunnelöfen. Fünf der Fabriken sind Elektrofabriken, d. h. H e r s t e l 3 l e r von elektrotechnischem P o r z e l l a n mit 26 Rundöfen und etwa 1 100 cm Brennraum, drei derselben besitzen P r ü f f e l d e r , darunter eines bis zu einer Prüfspannung von 1 000 000 Volt. Es sind dies: Die Merkelsgrüner P o r z . F a b r . AG, G. Bihl & Co. in Ladowitz und Theodor Pohl in Schatzlar. Die höchste Kapazität der Industrie wurde im Jahr 1928 erreicht mit einer Belegschaft von rund 19 000 A r b e i t e r n und einer Erzeugung von 40 000 t (40 000 000 kg) brutto. Die folgende K r i s e brachte 1933 einen tiefsten Stand von kaum 30% des Jahres 1928. Die böhmische Porzellanindustrie ist eine ausgesprochene Exportindustrie, die nur rund 1 /5 i h r e r Produktion i m Inland absetzen konnte und 4/5 exportierte. Während sich die P o r z e l l a n b e t r i e b e im Karlsbader Raum konzentrierten, war die übrige feinkeramische Industrie im weiteren Umkreis von T e p l i t z Schönau ansässig. 1938 gab es im sudetendeutschen Raum 31 Steingut- und andere feinkeramische Betriebe, davon zwei g r ö ß e r e mit Tunnelöfen, 17 kleinere und 12 gewerbliche Betriebe, außerdem noch etliche kleinere T ö p f e r e i e n . Sanitäre Waren erzeugten 4 dieser Betriebe, der größte davon war in Znaim. Auch die Steingutindustrie ist mit dem größeren T e i l i h r e r Erzeugung auf Export eingestellt. Auch nach 1945 begannen die großen böhmischen Fabriken wieder zu arbeiten. Bestand für die binnendeutsche Porzellanindustrie die größte Schwierigkeit darin, daß sie durch den eisernen Vorhang plötzlich von allen hochwertigen böhmischen Rohstoffen, vornehmlich dem Z e t t l i t z e r Kaolin, abgeschnitten war und sich in mühsamen Laborversuchen mit der Erschließung spanischer oder anderer europäischer Kaoline beschäftigen mußte, so lag die Hauptschwierigkeit der böhmischen Fabriken im Fehlen der Facharbeitskräfte, das durch die Ausweisung der Deutschen aufgetreten war. A l s man erkannte, wie gefährlich die Situation dadurch wurde, stoppte man die Vertreibung der deutschen P o r z e l l i n e r und so waren sie es, die den Nachkriegsstand der tschechischen Porzellanindustrie mitbegründeten. Zum großen T e i l mußten sie unter den widrigsten Umständen arbeiten, mit einem branchenfremden Fabrikdirektor und mit ebensolchen Hilfskräften und i m m e r im Wissen, daß sie dann, wenn sie e r s e t z t werden könnten, auch abgeschoben werden. Ein großer T e i l von sudetendeutschen P o r z e l l i nern hat im Nachkriegsdeutschland als hervorragende Fachleute die hiesige Industrie wieder mit aufgebaut und fortentwickelt. Während der kurzen Z e i t des " P r a g e r Frühlings" in den Jahren 1968 und 1969 war es m i r möglich, einen begrenzten Einblick in den Stand der tschechischen Porzellanindustrie zu bekommen. Damals, als bei uns die Produktion auf Hochtouren lief und der Bedarf unsere Kapazitäten über-
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schritt, habe ich als damaliger B e t r i e b s l e i t e r einer Rosenthal-Fabrik bei der ehemaligen Bohemia in Neurohlau wegen der Zulieferung von Weißges c h i r r verhandelt. Da das G e l i e f e r t e dann unseren Qualitätsansprüchen nicht entsprach, bin ich mehrmals mit Meistern aus unserer Fabrik nach Neurohlau gefahren. Es schien sich eine hoffnungsvolle Verbindung anzubahnen, die für die Tschechen natürlich befruchtender gewesen wäre als umgekehrt. L e i d e r setzten die politischen Verhältnisse diesen Anfängen bald ein Ende. Auf dem Gebiet der heutigen Tschechoslowakei arbeiten von den ca. 100 einstigen P o r z e l l a n - und Steingutfabriken nur noch 25; drei wurden neu errichtet. Die rasche Entwicklung der letzten 30 Jahre hat auch in der P o r z e l l a n industrie die harte und schwere körperliche A r b e i t der Gründerzeit v e r gessen lassen. Automaten wurden entwickelt und haben in bestimmten Bereichen der Fertigung Einzug gehalten. Die hochentwickelten K e r a m i k maschinen aus der Porzellanstadt Selb sind heute auch in den Fabriken des böhmischen Raumes im Einsatz. T r o t z d e m gilt auch heute noch, was der Fachmann und F a c h s c h r i f t s t e l l e r Hans F r i e d l in Marktredwitz in einem W e r b e f i l m einmal zum Ausdruck gebracht hat: "durch hundert Hände - ein Stück P o r z e l l a n " , d. h. es arbeiten von der Gewinnung des Rohstoffs bis zum Versand des E r z e u g n i s s e s auch heute noch etwa 50 P e r sonen an jedem Stück P o r z e l l a n mit.
ANHANG P o r z e l l a n - und Steingutfabriken in Böhmen und Mähren Soweit die heutigen Verhältnisse zu ermitteln waren, sind sie in der unten stehenden Tabelle durch ein Zeichen vor dem Gründungsjahr angegeben. Das Zeichen + bedeutet, daß die Fabrik heute noch arbeitet, das Zeichen bedeutet, daß sie nicht mehr e x i s t i e r t . Standort
Aich bei Karlsbad
Gründungsjahr
-
1848
Firma
Ludwig Engel & Sohn, um 1870 M. Moenling, 1901 A . C. Anger, später Epiag Hofmann, Techn.
Asch Altrohlau
+
1810
-
1833
Porz.
Benedikt Haßlacher (später Moritz Zdekauer) F r z . Manka, P o r z . Fabrik (später CM Hutschenr. ) z. Zt. Lehrbetrieb/Internat
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3.
Bei. — Ätrinftruift Don ®rörüötr .Stiepel, Hridjrn6tr0.
S c h l a g g e n w a l d ("seit 179a). 1. blau unter Glasur oder rot auf Glasur: vor 1800, Paulus-Porzellan. 2 blau unter Glasur: Porzellane unier Lipperl & Haas. Dazu eingestochener Jahresstempel: 817 — 830; selten dazu noch Goldmarken z. B. Stern oder „N. 1" (1824). 3. gold oder Farben auf Glasur: Punkt immer gegen das Zentrum gerichtet (zum Unterschied von Schney, Thüringen); ebenfalls bis 1830. Gold keine Qualitätsbezeichnung; was der Maler zuletzt im Pinsel hat. Gold leicht abzureiben, daher auch vieles markenlos. 4. eingestochen, nach 1831; in verschiedenen Abarten, liegend, zuletzt auch kleiner bis gegen 1870; dazu wie bei den folgenden Marken der Jahresstempel bis Reifen 1860, dann senkrecht zum S beigefügte Modellstempel; das „S" ist nie als „Smichow" zu lesen. 5. neben der Marke Nr. 4, auch eingestochen; vor 1847. 6. eingestochen, in zwei Größen; vor 1847. eingestochen; auch Kursivschrift; schon in den 30er Jahren gebraucht. 9—17. schwarze (auch chromgrüne) Umdruckmarken auf Umdruckgegcschirren 1830—47. ]H—20. schwarze (auch chromgrüne) Umdruckmarke 1847—67. Hl. eingestochen 1867—1888. 22. grin auf Gl isur 1888—18«<>; seither markenlos. — Malernamen: L. Gerlach (1814), Hüttner (18341 und Riesling (183g); beide in der Sammlung Prof. Dr. H. Meyer, Prag. — Modelleur: Fritsch (Bisquitmadonna bei A. Pick in Smichow bei Prag). K l ö s t e r l e (seit 1703 Oberforstmeister Weber, seit 1804 Graf Thun). 23. blau unter Glasur; beim , K " auch 1—3 Punkte V nachweisbar 24. blau unterGlasur, rot,schwari, orange od. gold auf Glasur f 1705—1803. 2•">. »blau unter Glasur, braun, schwarz (Die reeiproke Marke K über T be26.1 oder rot auf Glasur kanntlich auf alten Kieler Fayencen.) 27. ((auch mit Punkten oder Kreuzen). (Ein fast identisches Monogramm ist 28.) 1804—1829. auch alsModelleurmarke auf Höchster Porzellan nachweisbar; vergleiche Katalog der Hethnal Green-Franks-Collektion (London 1896) N. 158.) 29. (eingestochen von 1830—70; in mehreren Größen. IM). I von 1841—1870 oft mit Jahreszahl. 31. (hromgrün unter Glasur seit 1893. P r a g (seit 1793). 32. und 33. eingestochen auf Porzellan. 1800—1830 (in mehreren Größen). 34. eingestochen auf Steingut. 35. (verkleinert) eingestochen auf Steingut. 31'—Hg. eingestochen, auch auf Porzellanfiguren bis gegen 1860. 3!l. Modelleurstempcl auf einem Steingutteller der Görlitzer Ruhmesballe. 40. Modelleurstempel auf einem Steingutkrug der Sammlung Meyer, Prag. 41. eingestochen (Kriegel 4 Co.), nach 1842. Modelleurstempel: Popp 1841 (Akademieprofessor», auch Pp. — Bester Maler: Fr. Haidrich ; von ihmein signierter Steingutteller von 1805 im Prager kunstgewerblichen Museum. 42. Stempel einer noch nicht festgestellten Werkstatt, auf einem rotbraunen Steingutkännchen, Sammlung Meyer, Prag. T e i n i t z , Herrschaft Konopischt (seit 1793; nur Steingut). 43. 44. 45. 4t;, 47. 48. 49.
eingestochen; Graf Wrtby \ bis 1830. Darunter gewöhnlich ein la„ „ „ | teinischer Buchstabe (des Formers). „ « » ( a u c h gerlut). Modelleurstempel auf einem Steingutpudel der Sammlung Meyer, Prag. I eingestochen; Fürstin I.obkowitz-Wrtby, 1830—66, auch mit MoI delleurbuchstaben darunter. blau Umdruck: Fürst Johann Lobkowitz; auf einer Umdruck-Terrine bei Dr. V. Ritter von Ottenburg, Prag.
GieOhÜbel bei Karlsbad (seit 1803). 50. blau unter Glasur oder purpurn, grünlich oder schwarz 1 (gewöhnlich auf Glasur; Zelt des Chr. Nonne I8->3—1813; (mit I falsch als z w e i Spitzen), ältere Form. ( „Gräfenthal" 51. ebenso (mit e i n e r Spitze), jüngere Form 1815 eingestochen, anfangs neben der vor ,835 ) (Neuberg • Gießhübel - Fabrik.) Periode W. Kitter von Neuberg ; nach 1846. (Der Name .Gießhübel" kommtauch in liegender Schreibschrift vor.) (Heutiger Schuldes, der die Fabrik 1902 vom Grafen Czernin kaufte.)
53. und 5t. eingestochen (kleinere 55. eingestochen (auf a Tassen de Duzer Museums). 5f>. eingestochen I in verschiedeni 57. , f Größen. Besitzer Johat
P i r k e n h a m m e r bei Karlsbad (seit 1803). I. blau unter Glasur oder rot oder gold auf Glasur: Höcke-Karlsbad (nach 1803). >. eingestochen (darüber gewöhnlich die lateinische Nummer des Drehers): Fischer und Keichenbacb 1810—J6. Zunächst größer, später kleiner ; einmal auch als Blaumarke auf Glasur, und zwar neben der Meißner Schwertermarke, auf einem, nicht in Pirkenhammer erzeugten Stücke der Fabriks-Mustersammlung 1 Reichenberg bei Frau Heinrich Wildner). — Auch F & K als schwarzer Stempel auf Glasur kommt vor. 1. eingestochen, in verschiedenen Größen: Christian Fischer 1846—57. (Dieselbe Marke hat Christian Fischer auch auf seine spätere Zwickauer Fabrik in Sachsen übertragen.) | eingestochen, in verschiedenen Größen: Fischer & Mieg seit 1857. . | grün unter Glasur I 1876—1887. . ( oder { seit 23. September 1887. . | rot auf Glasur | seit 4. Juni 1890. Malersignatur: „Schum" [H. SchumannJ auf einer Tasse von circa 1821 der Sammlung Meyer; daselbst auch ein Porzellanporträt von 1852 von demselben. — Der in Pirkenhammer 1814 geborene Porzellanmaler Joh. Zacharias Q u a s t (+ in Pisek 180t), von dem zahlreiche Portr.its. Pfeifenköpfe, Platten mit Schmetterlingen etc. bekannt sind, hat auf Porzellanen verschiedener Provenienz, auch auf Wiener, gemalt. D a l l w i t z bei Karlsbad (seit 1804). >. und G7. eingestochen, älteste Marke auf Steingut und Porzellan. I. „ (immer mit einem L, nur ausnahmsweise z. B. auf einer späteren Tasse der Sammlung von Lanna in Prag mit LL). I. „ Zeit des Wilhelm Wenzel Lorenz nach 1832 (SteingutTeller bei Frau Wildner, Keichenberg). t Fischer (Steingut-Teller im Gablonzer Muse m). 71. || „ Fischer & Urfuß. 72. „ „ „ Franz Urfuß nach 1845. 73. „ * * * » (Steingutteller mit Umdruck bei Frau B. Koutnik, Brüx). 74. Umdruckmarke: Zeit des Riedel von Riedenstein (bis Ende 1880; gegenwärtig Pröscholdt & Co.) Chodau bei Karlsbad (seit 1810). 75. eingestochen; älteste Marke; in verschiedenen Größen. 76. „ auch geritzt 77 — 79. „ von Portheim und Portheim & Sohn. 80. blau unter Glasur oder blau oder gold auf Glasur auf Tassen von circa 1830—40; vielleicht „Chodau". —Gegenwärtig bestehen in Chodau vier Porzellanfabriken; Haas & Cziiek (wie in Schlaggenwald statt des „S" ein eingestochenes „ C " ; Richter, Felkl & Hahn (seit 1882; R. F. & H.); J. S. Maier & Comp, (seit 1890; M. & C.) und Hofmann & John. T a n n o w a , Bezirk Klattau (seit 1813). 81. blau unter Glasur (gewöhnlich falsch als „Tettau" bezeichnet). 82. und 83. eingestochen (mitunter auch „Dannova"). 84. eingestochen (Franz Josef Mayer). (Das auf Steinguttellern häufige M dagegen bedeutet meist Magdeburg.) A l t r o h l a u bei Karlsbad (seit 1813). 85 —89. eingestochen: Benedikt Hasslacher 1813—23. (Nr. 87 nitgeteilt von C Schirek in Brünn.) 90. eingestochen; nach 1823. 1 August Nowotny (teils allein. 91. und 92. blau unter Glasur (Umdruck). I teils „& C.") 93. eingestochen. | und Familie 94. häufige Maler-, beziehungsweise Umdruc Nowotny korateur-Marke. 1823—1884. 95—97. eingestochen. 98. Moritz von Zdekauer, seit 1884 (auch ein Z in Kobalt ist i Zeit registriert; nicht zu verwechseln mit altem Züricher Porzellan). (Seit 1883 besteht in Alt-Kohlau noch eine zweite Porzellanfabrik: „Victoria", Schmidt & Co.) E l b o g e n bei Karlsbad (seit 1815V (Fast nur Porzellan; sehr selten Steingut vor 1818.) W. Arm mit Schwert; blau unter Glasur bis 1833. jGebrüder Haidinger jj»; l A i H m ^ l l p n
u.d
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6 8 c ™ SiückcD. j
102. Arm mit Schwert; eingestochen von 1833 an.
, „ „ ^ ^ „ „ , 1
Jeingestochene Jah-
(Die eingestochene Marke, Arm mit Schwert der modernen Melningischen Firma Conta & Borhme in Poeßneck hat eine andere Form.) 103. Farbe auf und unter Glasur: Springer Sc Comp., die gegenwärtigen Besitzer. (Auf einer großen Vogelfigur und zwar einem Nußhäher der Sammlung A. Pick in Smichow bei Prag findet sich neben der eingestochenen Elbogenmarke noch die Augustus - Rex - Marke von Alt-Meißen, dessen Modell in Elbogen als Vorbild diente.) K l u m , Herrschaft Neuschloß; (seit 1819). 104. eingestochen; Steingut (auf einem Teller des Museums zu Haida). 105. eingestochen; Steingut; Johann Feresch seit 1835. B e i e r e c k bei Neuern (seit 1824). 106. eingestochen oder Farbe (nur Steingut). Joh. Schellhorn. Budau bei Buchau (seit 1825). 107. blau unter Glasur, selten eingestochen; nachweisbar 1829; Franz Lang. 108. eingestochen auf Steingut; unbestimmt, könnte vielleicht auch als Beiereck oder Klum (Burgemeister 1819—21) angesprochen werden. 109. eingestochen; Anton Lang bis t88o. S c h e l t e n bei Haida (seit 1829). 110—113. eingestochen; Schelten, Josef Palme. (Nr. na auch mit kleinem Endbuchstaben!) 114. eingestochen Schelten, Ignaz Balle, 1851—60. N e u m a r k , Bezirk Klattau (seit 1833). 115. eingestochen oder Farbe; Anton Fischer; später A. Fischers Sohn. K l e n t s c h , Bezirk Klattau (seit 1835). 116. eingestochen oder Farbe; Jos. Mayer; zuletzt Auton Schmidt bis 1889. B u d w e i s (seit 1846; schon seit 1798 in Wien). 117—120. eingestochen; Joseph Hardmuth; seit 1818 Elisabeth, seit 1846 Carl Hardmuth. F i s c h e r n bei Karlsbad (seit 1848; nur Porzellan, kein Steingut). 121- und 182. eingestochen um 1850—60. 123—125. eingestochen oder Farbe; Gegenwart. A i c h bei Karlsbad (seit 1849; nur Porzellan, kein Steingut). 126. eingestochen. 127. „ auf Figuren (Möhling). 128.
,
A. C. Anger (bis 1901; seither Ludwig Engel & Sohn).
H e g e w a l d bei Friedland (seit 1850). 129. und 130. eingestochen; Ad. Persch. 131. „ Persch in Haindorf. 132.
.
Rob. Persch in Mildeneichen u. Raspenau seit 1869.
A n h a n g : Wedgwooderzeugnisse u. s. w. H o h e n s t e i n bei Teplitz (Terrallth etc. seit 1822 ; jetzt Majolika). 133. eingestochen; Vincenz Huffzky .Erfinder des Terrallths" (in Teplitz seit 1824). B. Bloch (Gegenwart). 134. in Elchwald (seit 1869). B o d e n b a c h (Wedgwoodwaren etc. seit 1829). 136. eingestochen; Schiller & Gerblng 137. A u s s i g (Siderolith etc. seit 1841). 138. eingestochen; Joh. Maresch ( j e ' " Ferdinand Maresch). Eine .große F l i e g e in blau unter Glasur auf einem (gebrochenen) Essig- und Olständer aus (sonst unbezeichnetem) Steingut aus dem Anfange des iq. Jahrhundertes (Sammlung Dr. Pazaurek» dürfte auch zu den frühesten Marken Böhmens zu zählen sein, doch läßt sie sich — da sie mir sonst nie vorgekommen ist — Torläufig nicht näher lokalisieren. — Die meisten hier angeführten Marken findet man auch in der reichhaltigen Spezialsammlung von Prof. Dr. Hans M e y e r In Prag II , dem ich viele Zusätze und Verbesserungen verdanke, einiges auch bei Dr. Carl Becher in Karlsbad. Seltenere Marken wurden besonders vermerkt; Steingutmarken /umeist bei Dr. G. E. Pazaurek. Von Museen kommen außer dem Nordböhmischen Gewerbemuseum in Keichenberg das kunstgewerbliche, städtische und das Landesmuseum in Prag, das Museum von Brüx und Haida, sowie andere kleinere Museen in Betracht.
Standort
Altrohlau
Gründungs.jahr
Firma
-
1883
Viktoria AG, Schmidt & C o . , P o r z . Fabr.
-
1885
Epiag AG ( E r s t e böhm. P o r z . Industr. AG)
-
1899
Oscar und Edgar Gutherz, P o r z . Fabr.
-
1904
Schneider & Co. , P o r z . Fabr.
-
1921
Ing. F r i t z & Weidermann
Aussig a. d. E.
-
1881
Rudolf Kindler, P o r z . Fabr.
Brüx
+
1896
Carl Spitz, P o r z . Fabr.
Biela b. Bodenbach
Briesen b. P r e s c h e n Buchau b. Karlsbad
-
1909
W. J. Hermann, P o r z . Fabr.
1882
Julius Dreßler, Fayence Majolika, P o r z . Fabr.
1892
Adolf A r l t Majolika und Steingutfabr.
1898
N e s t l e r & C o . , P o r z . Fabr.
1902
Josef Pollak, später P l a s s & Roesner, P o r z . Fabr.
Budau
1825
Franz Lang, P o r z .
1914
Brüder Spitzl, P o r z . Fabr.
Fabr.
Budweis
-
1846
Chodau
-
1810
Joseph u. K a r l Hartmuth Chodauer P o r z . Fabr. von P o r t h e i m
1882
Richter, Fenkl & Hahn, P o r z . Fabr.
+
1905
Haas & Czizek, P o r z . Fabr.
Dallwitz
-
1802
Pröscholdt & C o . , Steingutfabrik ab 1870 F i s c h e r , L o r e n z und U r f u s s als P o r z . Fabr. , später Epiag
Dessendorf
+
1869
J. Schnabel & Sohn, P o r z . Fabr. später R. S. R ö s l e r , E l e k t r o p o r z .
Dux
+
1860
Duxer P o r z . Manufaktur AG. v o r m . Ed. Eichler Kunstporzellan
Eichwald b. Teplitz
+
1871
P o r z . u. Ofenfabriken Bloch & Co. , später Dr. Widera & Co.
26
Standort
Elbogen
Gründungs.jahr
Firma
+
1815
Rudolf Eugen Haidinger, P o r z . Fabr., später Epiag (heute nur mehr Tassenfertigung)
-
1897
Julius Dietl, P o r z . Fabr. Elbogen und Kaltenhof
-
1902
Adolf P e r s c h , P o r z . Fabr. "Austria"
+
1887
Gebr. M e l m e r ,
-
1844
Carl Knoll, später Karlsbader P o r z . Fabr.
1900
Rieh. Schiller, Majolika, Terrakotta und Steingutfabrik
Heinrich Kreschmann, P o r z . Fabr.
Eula b. Bodenbach Fischern b. Karlsbad Fischhäusel bei Frainersdorf/Mähren Freiwaldau
Steingutfabr.
H. Schmidt, P o r z . Fabr.
Friedland
-
1842 1869
Gablonz a. d. Neiße
-
1885
Gießhübel-Sollmus
+
1803
Chr. Nonne, später Joh. Schuldes
Granesau
-
1924
Heinzl & Co. , P o r z .
Grünlas b. Karlsbad
+
1911
Kämpf GmbH. , z. Zt. Entwicklungsbetr. / Studio
Haindorf b. Reichenberg
-
1880
Josef K r a t z e r & Söhne, P o r z . Fabr.
Hegewald b. Friedland
-
1850
Adolf u. Robert P e r s c h , P o r z . Fabr.
Hirschen b. Lubenz
+
1846
H. Reinl, P o r z . F a b r .
Horn b. Elbogen
-
1905
H. Wehinger & Co. , P o r z . Fabr.
Janessen b. Karlsbad
Jos. Ed. Heintschel, P o r z . Fabr. Gebr. Redlhammer, P o r z e l l a n perlen und Knopffabr.
Fabr.
E. Wehinger & Co. , P o r z . Fabr.
Jokes / Wickwitz
+
1897
Jos. Th. Menzl, P o r z . F a b r .
Hohenstein b. Teplitz
-
1822
Block, Majolika, P o r z e l l a n und Terrakotta
1897
Julius Dietl, P o r z . Fabr.
1907
J. H. Siederer, P o r z . F a b r .
1918
Epiag, E r s t e böhmische P o r z . Fabr. A G
Kaltenhof
Karlsbad Kl. Schwadowitz
-
Adolf Prouza, P o r z . Fabr.
27
Gründungs.jahr
Standort
Firma
Böhmerw.
-
1835
Jos. M a y e r , P o r z . Fabr. , später Anton Schmidt
K l ö s t e r l e a. d. E g e r
-
1793
G r ä f l . Thun'sehe P o r z . Fabr.
-
1900
Venier & C o . , F e u e r f e s t e s P o r z . , später Luxusporz. , " P o r z eil an-Union"
K l ö s t e r l e - Bahnhof
-
1909
Aug. Wolf, P o r z .
Krawska / Mähren
+
1820
Lud. A . Fiala & Sohn, Steingut und Majolika Fabr.
Ladowitz b. Dux
-
1882
G. Bihl & Comp. v o r m . Robert Hankes Nachf. , P o r z . , Steingut- und M a j o l i k a - F a b r . , Elektorporzellan. Wegen Kohleabbaus abgerissen.
-
1882
Josef Hottowitz & Co. keramik- Werkstätte
-
18
B. Bermann, P o r z . Fabr.
+
1904
Kühnl & C o . , Condordia/Winterling & Co. , 1919
-
1874
Gebr. Martin Alp, P o r z . F a b r . P o r z . Fabr. u. Kaolinschlämme
M a f f e r s d o r f b. Reichenb.
-
1896
Julius Gustav F i s c h e r , P o r z . Fabr.
Mariaschein - Moldau
+
Mayerhöfen b. Karlsbad
+
1883
v o r m . Gebr. Benedikt P o r z . Fabr. Britannia P o r c e l a i n Work, M o s e r Brothers
Merkelsgrün b. Karlsbad
-
1881
Karlsbader Kaolin Ind. Ges. in Wien, P o r z . F a b r . (mit Keramikschule) Elektorporzellanfabrik mit Lehrwerkstatt
1850
Ö s t e r r . P o r z . Fabr. zu Mindeneichen und Raspenau
1888
Franz Scholz, manufaktur
1832
A . F i s c h e r ' s Sohn, Steingutfabrik
Klentsch,
Laun Lessau b. Dallwitz Lubau b. P o d e r s a m
Mildeneichen b. Haindorf
Neumark / Böhmerwald
28
Fabr.
Kunst-
P r o f . Hans Hocke, Steingut- und F a y e n c e - F a b r . , Sanitär und Haushalt
Porzellan-
Standort
Gründungs.jahr
Firma
Neustadt a. d. T a f e l f .
-
1870
Josef Mazel, P o r z . Fabr.
Neurohlau b. Karlsbad
+
1921
Bohemia, P o r z . Fabr.
Pilsen
-
1881
F r . Schertier, P o r z . Fabr.
Pirkenhammer
+
1802
Hölke & L i s t , später F i s c h e r , zuletzt Epiag
Poschetzau
-
1890
M a i e r & Comp. , P o r z . F a b r .
Prag
-
1793
K r i e g e & Cie. , später Fritsche & Thein
Roßbach
+
P o r z . Fabr. Gebr. Hofmann, Filiale Wenzel Prouza, P o r z .
Satalitz
Fabr.
Schatzlar / R i e s e n g e b i r g e
+
1878
Theodor Pohl, Steingut u. P o r z .
Schelzen
-
1829
Josef P a l m e , P o r z . Fabr.
Schlackenwerth
-
1873
P f e i f f e r & Löwenstein, P o r z . Fabr. " P u l s "
Schlaggenwald
+
1793
Paulus P o r z e l l a n , später Haas & Cijzek
-
1904
Sommer & Matschak, P o r z . Fabr.
Schönfeld b. Schlaggenwald -
1902
A . Schindler, P o r z . Fabr. Josef Lang, P o r z .
Tanawa bei Klentsch Taschwitz bei Buchau
-
1860
Gebr. Pohle & Co. , P o r z . Fabr.
1840
Herrn. Scholz Nachf. Camill Seidl, P o r z . Fabr.
-
1901
L . Pohl, P o r z .
-
1892
Riessner & Kessel, P o r z . Fabr.
-
1894
Ernst Wahliss, P o r z . F a b r .
-
1909
P r o f . Hans Hocke, Feinkeram. Kunstanstalt
+
1882
T r i p t i s AG, v o r m . P o r z . Fabr. T r i p t i s Brüder Urbach
-
1906
Vinzenz Unger, P o r z . F a b r . Terrakotta
Tiefenbach a. d. Desse Teilnitz Turn bei
Teplitz
Weißkirchlitz
Fabr.
Fabr.
Ludwig Tschiesche, Werkstätten
Amphora,
Kunstkeram.
29
Standort
Znaim / Mähren
Gründungs.jahr -
1868
Franz Steidl, Steingut und Majolikafabr.
+
1879
Kunsttonwarenfabrik Rudolf Ditmars Erben (Urbach)
Teplitz-Schönau
Töppeles i. Tepltal Wistritz b. Teplitz
Firma
T e p l i t z e r Metallporz. Jos. Bulowa
Werke Terra
+
1910
Steingutfabrik GmbH,
-
1907
F. Ruß, P o r z .
Fabr.
Krautzberger, M a y e r & Purkert Ges. m. b. H. Hier wirkte der bekannte W ä r m e wirtschaftler Dr. Ing. Gustav Kopka, L e i t e r der W ä r m e s t e l l e der Porzellanindustrie in Karlsbad
Neue Porzellanfabriken zur Gebrauchsgüterfertigung wurden nach 1945 in K l ö s t e r l e und Neurohlau gegründet; die alte Elektroporzellanfabrik in Laun wurde stillgelegt und durch einen großen neuen Betrieb ersetzt. Institute bestehen: Pirkenhammer
Forschungsinstitut für P o r z e l l a n
Fischern
Rohstoffinstitut neben der Fachschule
Königgrätz
Forschungsinstitut für Elektroporzellan (neben Pardubitz = Chem. Hochschule)
Zettlitz bei Karlsbad
Karlsbader Kaolingesellschaft
Quellen und Schriften Georg Wilhelm Becker, Die Wettbewerbslage der oberpfälzischenoberfränkischen Porzellanindustrie. Diss. München 1929. A l o i s Bergmann, Egerländer P o r z e l l a n und Steingut 1789 - 1945. A m b e r g 1975. Sudetendeutsche Bezirksgruppe. Gründungsversammlung am 14. und 15. 1. 1939 in Karlsbad. In: Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft (DKG) Berlin 20 (1939), S. 99 ff. und 148 f f . E. W. Braun, Die Begründung der deutsch-böhmischen Porzellanfabriken und ihre Entwicklung während des 19. Jahrhunderts. In: Deutsche Z e i t schrift für Wirtschaftskunde. L e i p z i g 5 (1940/42). S. 7 3 ff.
30
Ludwig Danckert;
Handbuch des europäischen P o r z e l l a n s . München 1954.
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