Porzellan Restauration

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SELBER TAGBLATT

Mittwoch, 27. Februar 2013

ST1-1

Apotheken machen Tag zur Nacht

Aufgespießt

Gerecht

Zahl des Tages

150 Rund 150 Kilometer und mehr sind manche Gäste des ersten Restaurierungstages im Porzellanikon SelbPlößberg gefahren (siehe Artikel rechts). Die Besucher kamen aus dem ganzen Landkreis und seinen Nachbarkreisen, sogar aus Nürnberg und Plauen reisten sie an.

Polizeibericht Autofahrer landet an der Böschung Selb – Die starken Schneefälle haben am Montagmorgen den Berufsverkehr in der Region stark behindert und auch zu einem Unfall auf der A 93 bei Selb geführt. Wie die Polizei mitteilt, war gegen 7 Uhr ein 43 Jahre alter Mann auf der A 93 Höhe Selb in Richtung Norden unterwegs. Er kam mit seinem Wagen bei Schneematsch nach rechts von der Fahrbahn ab und landete in der Böschung. Den Schaden gibt die Polizei mit rund 6000 Euro, der Fahrer kam mit dem Schrecken davon.

Vor 50 Jahren Bei einem Großbrand in Bayreuth entsteht ein Schaden von mehreren Millionen Mark. Das Feuer bricht in einem Fabrikgebäude im Süden der Stadt aus, in dem drei Firmen untergebracht waren. In dem ehemaligen Haferspeicher mit Holzfußböden finden die Flammen reichlich Nahrung. Das Haus brennt komplett nieder, die Brandursache ist unklar. Grundsätzlich ist die Brandgefahr vor 50 Jahren ziemlich groß, da in vielen Wohnungen noch Ölöfen stehen. So ermittelt die Kripo in Selb beispielsweise gegen zwei Personen, die ihren Ofen nicht mit Heiz-, sondern mit Altöl heizen.

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Schönwald – Viele Apotheken im Landkreis Wunsiedel machen am morgigen Donnerstag, 28. Februar, den Nacht- und Notdienst für ihre Patienten und Kunden tagsüber erlebbar. Wie Martin Gebhardt, Pressesprecher der Apotheker des Landkreises Wunsiedel, mitteilt, werden die Apotheken von 12 bis 13 Uhr schließen, die Patienten werden nur über die Notdienstklappe bedient. Die Apotheken im Landkreis Wunsiedel nehmen damit am bundesweiten Aktionstag „Wir machen den Tag zur Nacht!“ teil. Ziel ist es, die Bevölkerung auf die Bedeutung des Nachtund Notdienstes aufmerksam zu machen. Die Bürger sollen erfahren, wie wichtig die schnelle Einführung einer Notdienstpauschale als Anerkennung für geleistete Notdienste und als strukturelle Stärkung der Apotheken sei.

Zum Wohl der Patienten Eine herrliche Art-déco-Dose gibt das Ehepaar Wunderlich in die Hände der Restauratorin des Porzellanikons, Jessica Ulrich (rechts).

Foto: Pohl

Museumsteam rettet Vasen & Co gebildeten Restauratorin Jessica Ulrich wissen, was ihre gesprungenen, gebrochenen oder in Scherben liegenden Kostbarkeiten wirklich wert sind – das wiederum konnte sie nie beurteilen. „Und deshalb sitzen wir nun zusammen hier“, sagen die Frauen lachend. Am gestrigen Dienstag war also die Premiere des Restaurierungstages und man kann ihn guten Gewissens Selb – Der Kater ist schuld. Wolfgang als Erfolg bezeichnen: Schon am früRiedel ist extra aus Neusorg in der hen Nachmittag sind zwei große KisOberpfalz ins Porzellanikon nach ten mit Stücken gefüllt, die sorgsam Selb-Plößberg gekommen, um die wieder in einen besseren Zustand geMissetat seines Haustiers vergessen bracht werden sollen. Einen Schatz zu machen. Er hat das Geweih eines daraus zeigt Petra Werner: Die bePorzellanhirschs mitgebracht, der rühmte Figur „Tempelweihe“, die auf dem Kamin in seinem Haus steht Ferdinand Liebermann für Rosenthal – dummerweise auch ein bevorzug- schuf – und zwar in limitierter Aufter Platz seines Katers, der den Hirsch lage von nur 200 Stück. „Diese hier herunter gestoßen hat. Dabei gingen hat die Nummer 145.“ Auch der dem Objekt einige Geweihspitzen Hirsch von Wolfgang Riedel könnte abhanden. „Das ist schon Jahre her, bald mit den anderen Objekten in ich wollte den Hirsch reparieren las- die immer volle Werkstatt von Jessica sen, aber ich Ulrich kommen. wusste nicht, an ich Wenn ich Hirsch höre, denke „Wenn wen ich mich Hirsch höre, ich sofort an Hans Achtziger wenden kann. denke ich sofort und Fritz Heidenreich. Und dann habe an Hans Achtziger von HutPetra Werner ich von dem Restaurierungstag schenreuther in der Zeitung gelesen“, erzählt der und an Fritz Heidenreich von Rosenthal“, meint Petra Werner und liegt passionierte Jäger. Der Restaurierungstag ist die logi- goldrichtig: Der Hirsch ist ein echter sche Folge aus dem beliebten Exper- Achtziger, den Wolfgang Riedel getisentag, den Kuratorin Petra Werner schenkt bekommen hat. Jessica Ulschon länger anbietet. „Es sind oft rich inspiziert das Geweih: „Das wird Leute gekommen, die von mir auch umfangreich, es fehlen einige Spitwissen wollten, ob man ihre Stücke zen und sehen Sie hier – da läuft ein restaurieren kann und was das kostet Riss durch die Basis.“ Etwa 120 Euro – das konnte ich ihnen nie sagen“, muss Wolfgang Riedel ausgeben, berichtet Petra Werner. Umgekehrt wenn er das Geweih ordentlich reswollten viele Menschen von der aus- tauriert haben möchte. „Ein biss-

Wenn der Kater den Hirsch aus Porzellan erlegt, sind Petra Werner und Jessica Ulrich gefragt: Sie beraten die Besitzer zerbrochener Schätze beim neuen Restaurierungstag.

chen anpappen, das mache ich nicht“, stellt Jessica Ulrich klar. In Selb gebe es viele ehemalige Porzelliner, erzählt Petra Werner, die genau das täten: Kaputte Figuren zusammenkleben. Mit Restaurierung habe das aber nichts zu tun, und die lohne sich bei schönen Stücken durchaus. „Ich würde mir ja auch nur vom Friseur die Haare schneiden lassen“, bricht sie eine Lanze für die professionelle Behandlung der beschädigten Objekte. Und die braucht ihre Zeit: Die Stücke müssen gereinigt, Ersatzteile modelliert, alte Kleber gelöst und neue bereitet werden, manchmal muss zum Beispiel ein Bleichmittel lange einwirken oder ein Kleber lange aushärten – es kann Wochen dauern, bis so eine Skulptur wieder in altem Glanz erstrahlt. Das gilt auch für die herrliche Artdéco-Dose, die das Ehepaar Wunderlich aus Bad Elster mitgebracht hat. Das wunderschöne Stück aus der Firma Hertel und Jacob hat Karin Wunderlich von ihrer Mutter geerbt: „Sie ist letzten Dezember 100 geworden und musste ins Pflegeheim. Die Dose habe ich gefunden, als wir die Wohnung aufgelöst haben.“ Der Knauf vom Deckel ist ab, obwohl jemand versucht hat, ihn wieder anzukleben, wie Jessica Ulrich bemerkt. „In der DDR haben wir alles mit Duosan geklebt“, erzählt Karin Wunderlich und Jessica Ulrich freut es. „Wenn ich weiß, welcher Kleber benutzt wurde, weiß ich, welches Lösemittel ich nehmen muss.“ Und bei dem Deckel muss sie vorsichtig sein, weil die Bruchstelle von Gold und einer Lüsterglasur umgeben ist.

Mittelschule präsentiert sich Am 4. März gewähren die Schüler und Lehrer bei einem Info-Tag Einblicke in die wichtigsten Bereiche des Schulalltags. Dabei geht es auch um die Ganztagsklasse und den Mittlere-Reife-Zweig. Selb – Einen Informationselternabend veranstaltet am Montag, 4. März, von 17.30 Uhr an die Dr.Franz-Bogner-Mittelschule in Selb. Dabei bieten Schüler und Lehrer den Gästen ein vielfältiges Programm. An der Mittelschule Selb wird laut einer Mitteilung vor allem Wert auf die persönliche Entwicklung und den Lernfortschritt des Kindes gelegt. Die Mittelschule biete sehr gute Voraussetzungen zum Erwerb verschiedener Schulabschlüsse bis hin zur Mittleren Reife an. Mittlerweile sei der Mittlere-Reife-Zug an Mittelschulen auch in der Berufswelt bekannt und akzeptiert. Dies spiegele sich in den guten Beziehungen der Mittelschule Selb zu Handwerks-

Bau eines Werkstückes. Die Arbeits- und Lernbedingungen in der hochmodernen Schulküche werden im arbeitspraktischen Fach Soziales demonstriert. Die Aufnahmebedingungen in den Mittlere-Reife-Zweig nach der sechsten Jahrgangsstufe und das besondere Arbeiten in diesen Klassen beleuchtet ein Vortrag nach der ofDie Orchesterklassen der Bogner-Mittelschule zei- fiziellen Begrüßung ab gen beim Info-Abend am 4. März ihr Können. Foto: pr. 18 Uhr. Mittlerweile bewährt ist das Prinzip der und Industriebetrieben auch im Rah- Ganztagesschule an der Mittelschule men der jährlich stattfindenden Aus- in Selb. Hier werden Schüler bis bildungsmesse wider. nachmittags betreut. Vor der offizielAm Montag erhalten die Besucher len Begrüßung werden sich die Oreinen Einblick in die Arbeitsprinzi- chesterklassen musikalisch vorstelpien in den drei großen Profilfächern len. Auch kann bei einer abschlieWirtschaft, Technik und Soziales. So ßenden Führung ein Blick auf die wird im Fach Wirtschaft ein komple- technische Ausstattung des Physikxer Einblick in die Welt der schriftli- und Chemie-Saals und der Fachräuchen Kommunikation und der Text- me geworfen werden. Besonders inverarbeitung am Computer gewährt. teressant dürfte ein Blick in die neue In Technik sehen die Eltern den Weg Turnhalle sein, so die Schule. Und von der Planung, der Zeichnung, der natürlich können die Gäste auch die Materialbeschaffung bis hin zum neue Schulkantine besichtigen.

Nicht immer lohnt sich das Restaurieren, wie kurz danach eine Dame aus Selb erfährt, die einen Porzellanschäferhund ohne Schwanz und Pfote mitgebracht hat. „Den hat 1960 Theodor Kärner im Bahnhof Selb gemacht“, weiß Petra Werner sofort – aber auch, dass er höchstens um die 60 Euro wert ist. Da lohnt sich die Reparatur von etwa 100 Euro nicht. Auch nicht bei der Dogge von 1940. Beides ging zu Bruch, als die Enkelkinder im Wohnzimmer Fußball spielten. „Dann kleb‘ ich den Schwanz selbst an“, sagt die Dame. So ganz nebenbei lernt man auch allerhand bei dieser Gelegenheit; Petra Werner erzählt von bekannten Modelleuren, warum Glasuren beim Brand springen können und wieso manchmal die Bodenmarke fehlt; Jessica Ulrich erläutert die Besonderheit von Elfenbeinglasuren und warum sich Bruchkanten verfärben. Die Frauen freuen sich über den guten Besuch – und über Geschenke: „Heute war ein Herr da, der dem Museum eine ,Dame mit Windhund‘ überlassen hat, eine Gustav-OppelFigur von Rosenthal“, erzählt Petra Werner begeistert. Der „Dame“ fehlt zwar der Kopf, aber das kriegt Jessica Ulrich wieder hin. Genauso wie die vielen anderen Stücke, die gestern ihren Weg in ihre Werkstatt fanden und in ein paar Wochen wieder heil tami heimkommen.

Es geht weiter Der nächste Restaurierungstag ist am 23. April. ————— www.porzellanikon.org

„Die Nacht- und Notdienste der Apotheken sind für viele Menschen ein wichtiger Service, auf den sie sich jederzeit verlassen können“, sagt Gebhardt. „Gerade Eltern mit kleinen Kindern sind in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen ganz besonders auf die Apotheken angewiesen, wenn sie dringende Rezepte einlösen müssen.“ Apotheken in ländlichen Gebieten, die besonders viele Notdienste leisten müssten, werden durch die Notdienstpauschale auch ganz besonders gestärkt. „Eine hochwertige und flächendeckende Arzneimittelversorgung muss unser Ziel zum Wohle der Patienten sein und bleiben“, so Gebhardt. Die Patienten sollen an dem Aktionstag in und vor den Apotheken über die nächtlichen, sonn- und feiertäglichen Leistungen des Heilberufs informiert werden. Die 21 000 Apotheken in Deutschland leisten nach Angaben von Gebhardt pro Jahr rund 500 000 Nacht- und Notdienste. Derzeit dürfe jede Apotheke 2,50 Euro pro Patient als Notdienstgebühr erheben; damit lasse sich jedoch das Gehalt des Notdienst leistenden Apothekers für 8 oder 12 Stunden nicht finanzieren.

Anmeldezeit im Kindergarten Selb-Plößberg – Der Martin-Luther Kindergarten in Selb-Plößberg nimmt von Montag, 4. März, an Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2013/2014 für Kinder ab einem Jahr entgegen. Der Kindergarten bietet liebevolle Betreuung und kindgerechte Förderung in allen Bereichen in familiärer Atmosphäre mit den Vorteilen einer kleinen Einrichtung. Weitere Information erhalten interessierte Eltern unter der Telefonnummer 09287/4052 oder persönlich im Kindergarten.

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Mit der Gerechtigkeit ist es so eine Sache. Wer hat nicht schon einmal darüber gegrübelt, warum er immer den Schwarzen Peter zieht ? Warum zum Beispiel erwische ich im Supermarkt immer die langsamste Schlange an der Kasse ? Warum schnappt mir in der Bäckerei der Kunde vor mir das letzte Stück Käsekuchen vor der Nase weg ? Warum sind die preisreduzierten Schuhe, die mir so gefallen, ausgerechnet in meiner Größe nicht mehr da? Warum muss gerade jetzt bei meinem Lieblingslied im Radio der Verkehrsfunk dazwischen quatschen? Warum ist es immer mein Verein, der in der Bundesliga regelmäßig in den letzten fünf Minuten noch den Gegentreffer kassiert ? Und warum erwischt die Polizei nie solche Verkehrsrowdys wie jenen, der auf der Autobahn mit halsbrecherischer Geschwindigkeit an mir vorbeizieht – trotz Geschwindigkeitsbegrenzung, durchgezogener Linie und Überholverbotsschild? Als ich um die nächste Kurve komme, sehe ich die Rücklichter des Oberklasse-Kombis schon ein gehöriges Stück vor mir in die nächste Kurve rasen – da zuckt bei ihm vom Straßenrand aus ein grellroter Blitz durch die Nacht ... Okay, manchmal gibt es doch noch ein bisschen Gerechtigkeit im Leben. rp

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