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Die Stadt des Porzellans
In dieser Stadt kann man das Besondere erleben – fein schimmerndes Porzellan bekannter Porzellanhersteller, weite Felder und bunte Wiesen, tiefgrüne Wälder, romantische Bachläufe, heimatverbundenes Brauchtum und den Klang des Porzellanglockenspiels am Rathaus. Ein Besuch wird zu einem Fest der Sinne. Die Selber Innenstadt ist ein lebendiges Zentrum mit lebhafter Fußgängerzone. Attraktive Geschäfte, gemütliche Cafés und Lokale laden zum Bummeln und Verweilen ein.
Nahezu unscheinbar, ohne Außenplätze, aber mit dem Charme vergangener Tage präsentiert sich das Café Ludwig in der Ludwigstraße. 1969 kam die gebürtige Böhmerin nach Selb zu Besuch zum Bäckermeister Adolf Ludwig. Nachdem sie einige Male in der Bäckerei ausgeholfen hatte, wurde sie für die Bäckerei unentbehrlich. Der anfänglichen Neugier auf den tschechischen Besuch folgte schnell die Begeisterung für die von ihr eingebrachten böhmischen Spezialitäten: Buchteln, Colacan, Gugelhopf, Apfelstrudel, leckere Torten und Besonderheiten wie die Schokoladentorte ohne Butter und ohne Mehl, alles mit frischen Zutaten selbst zubereitet (sogar der Mohn wird von Hand gekocht und gemahlen). Das kleine Café Ludwig ist Treffpunkt für Stammkunden und die Spezialitäten von Frau Milusch Ludwig haben weit über das Fichtelgebirge hinaus begeisterte Freunde gefunden.
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Selb kennen lernen heißt sich wohlfühlen. Lassen Sie sich bei einer Entdeckungsreise durch Selb kulinarisch verwöhnen. Ob erstklassige Hotellerie oder ehrlich-bodenständige Wirtshauskultur – die einheimische Gastronomie bietet Kennern und Genießern Tischkultur und Tafelfreuden. Wo auch immer man einkehrt, wird man feststellen, dass sowohl die Spezialitäten der Region, wie Sauerbraten und Klöß`, Sulz`n und zünftige Brotzeiten, als auch erlesene, ausgefallene und internationale Gerichte von Könnern und Kennern zubereitet werden.
Ein gemütlicher Anlaufpunkt ist das nur wenige Gehminuten von der Innenstadt gelegene Restaurant Pizzeria DA GIACOMO. Im Sommer kann man die ausgezeichneten italienischen Spezialitäten in dem ruhig gelegenen Biergarten genießen. Die Köstlichkeiten schmecken und sind obendrein noch günstig. Für Kinder ist eine tolle Spielwiese vorhanden.
204 Veranstaltungen • • • • • •
Selber Bürgerfest 1. Samstag im Juni Woche des Weißen Goldes Juli bis Mitte August Heimat- und Wiesenfest 2. Wochenende im Juli Nacht der 1000 Lichter Bauernmarkt Anfang September Weihnachtsmarkt Dezember
Erwähnenswert sind auch die Event-Veranstaltungen von und für Jugendliche, die unter dem Pseudonym Selb City realisiert werden.
Mit regionaler und überregionalen Küche und Fischund Wildspezialitäten lädt das Hotel Schmidt zu einem angenehmen Aufenthalt ein. Neben den Gasträumen ist die große Dachterrasse im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste.
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206 Schöne Parks laden zum Verweilen ein, ein besonders schöner ist der Grafenmühlenweiher. Hier trifft man sich in der Mittagspause oder einfach nur so. Hier wird mit den Enkelkindern gespielt, man sonnt und erholt sich.
In direkter Nachbarschaft ist eines der interessantesten Häuser von Selb zu bewundern, das Bürohaus der Firma André. Das im Stil von Antonio Gaudi errichtete Gebäude ist zentraler Punkt in einem sehenswerten Firmengelände.
Ein weiterer Platz zum Verweilen ist der GoldbergStadtpark. Nach einer überlieferten Geschichte wurde im Berg einst Gold gefunden. Nachdem ein heimlich suchender Sohn der Stadt durch Unachtsamkeit
verschüttet wurde, verfluchte dessen Vater den Berg, sodass von nun an kein Gold mehr gefunden wurde. Heute finden auf der von altem Baumbestand umsäumten großzügigen Rasenfläche eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Besondere Bedeutung hat das Wiesenfest. Der Goldberg liegt ruhig, jedoch nur wenige Gehminuten von der Innenstadt. Unmittelbar am Goldberg-Park befindet sich das Parkhotel Am Goldberg. Die modernen, auf hohem Standard eingerichteten Zimmer des Hotels und der freundliche Service lassen Urlaubsgäste und Teilnehmer von Schulungen, Tagungen und Seminaren sich gleichermaßen wohl fühlen.
207 Über die vielfältigen Aktivitäten, z.B. Vernissagen, Musikveranstaltungen, informiert man sich am Besten im Internet unter www.brauhaus-ploss.de.
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Zentral im Herzen der Stadt, gegenüber dem Bürgerpark, gibt es das BRAUHAUSPLOSS, die einzige Gasthausbrauerei in Hochfranken, Hier wird das Bier in der Gaststätte nach traditioneller Art gebraut. Man sitzt, ob einzeln oder in einer Gruppe, in der gemütlichen Gaststube oder bei geeignetem Wetter im sonnigen Biergarten und kann sich aus dem vielfältigen Speisenangebot etwas Deftiges aussuchen. Verwendet werden Zutaten aus der Region und es wird alles frisch zubereitet. Für die „Bayerische Küche“ erhielt das BRAUHAUSPLOSS daher eine Anerkennung. Die Speisenkarte gibt es auch in englischer und tschechischer Sprache. Dazu genießt man hausgebrautes, unfiltriertes PlossLagerbier, Selber Weißbier oder nach dem ZoiglAnstich das dunkle Selber Zoigl.
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Vom Weberstädtchen zur
Wissenswertes / Sehenswertes
Porzellan-Metropole
In Selb gibt es viel zu entdecken – vor allem Modernes und Unkonventionelles. Bei einem Spaziergang durch Selb sind einige architektonische Highlights zu finden. So hat der Künstler Otto Piene den grauen Zweckbau der Rosenthal-Hauptverwaltung in den Rang eines Kunstwerkes erhoben.
Für den Besucher ist die jüngere Geschichte der Stadt von besonderem Interesse. Bauten, Berufsbilder und Familientraditionen sind lebendige Zeugnisse der vergangenen 150 Jahre. Der historische Wendepunkt war der große Selber Brand am 18. März 1856. Mehr als 3000 Einwohner wurden obdachlos und verloren Hab und Gut. Lorenz Hutschenreuther gründete ein Jahr nach der vernichtenden Feuersbrunst die erste Porzellanfabrik in Selb und gab der Stadt eine neue wirtschaftliche Zukunft. Die Porzellanindustrie dominierte die Wirtschaftsstruktur der Stadt Selb bis in die früheren 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zu deren Blütezeit stellten die Firmen Hutschenreuther, Rosenthal und Heinrich fast die Hälfte der deutschen Porzellanproduktion her. Diese Epoche der Stadtgeschichte brachte Selb den Titel „Stadt des Porzellans“.
Nebenan liegt das „Spiegelhaus“ mit seiner von dem italienischen Künstler Marcello Morandini gestalteten Spiegelfassade, in der sich der Regenbogen zeigt. Eindrucksvoll ist auch das „Hundertwasserhaus“ – ein Fabrikgebäude, das sensibel verändert wurde und zu einem „Friedensschluss zwischen Fabrik und Natur“ führte.
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Im Jahr 2004 feierte Rosenthal 125-jähriges Firmenjubiläum, Anlass, die Ursprünge dieses traditionsreichen oberfränkischen Unternehmens neu zu entdecken, wertvolle Schätze aus den Archiven zu neuem Glanz zu führen und auch im 125. Jahr den Führungsanspruch des Unternehmens für innovatives Design und Kunst in Porzellan und Glas einmal mehr unter Beweis zu stellen.
Die erfolgreichen Marken der Rosenthal AG, die Rosenthal studio-line mit designorientierten avantgardistischen Servicen und Kunstobjekten aus Porzellan und Glas, die Rosenthal classic mit zeitlos schönen, eleganten Porzellan-Kollektionen und Thomas, die „Trend Factory“ mit designorientiertem Gebrauchsporzellan bieten jede auf ihre Art zeitgemäße und qualitativ hochwertige Produkte. Die Lifestyle-Kollektion „Rosenthal meets Versace“ ergänzt die Produktpalette mit luxuriösen Servicen aus Porzellan und exclusiven Geschenkideen. Im August 2001 übernahm die Rosenthal AG die Traditionsmarke Hutschenreuther. Sie stellt im Bereich der traditionellen Tischkultur eine wertvolle Ergänzung des Rosenthal Markenportfolios dar.
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Die Rosenthal AG hat ihre Kollektionen den Anforderungen globaler Märkte und moderner Verbraucher entsprechend weiterentwickelt.
210 Wenige Gehminuten vom Werksverkauf und der Verwaltung in Richtung Innenstadt zweigt von der Wittelsbacher Straße die Wilhelmstraße ab. Hier befindet sich ein weiteres eindrucksvolles Gebäude: das mächtige, fensterlose Hochvolthaus.
Das Hochvolthaus ist das erste europäische Hochspannungslabor (Betonskelettbau, 1928-30). In diesem imposanten Gebäude der ehemaligen Rosenthal-Isolatoren-Gesellschaft können bis zu 2.000.000 Volt erzeugt werden. Diese hohen Spannungen wurden unter anderem zur Entwicklung und Prüfung von Porzellanisolatoren erzeugt, das Haus steht aber auch anderen Unternehmen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Das Gebäude grenzt an ein sich durch viel Grün und eine ruhige Lage auszeichnendes bevorzugtes Wohngebiet. Von der Wilhelmstraße geht es in die Kasinostraße, in der sich das Hotel Rosenthal Casino befindet.
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Malerisch bunte Wohn- und Schlummerwelten entstanden - 20 verschiedene Künstlerzimmer. Eine Nacht mit Morandini, unter den Sternen Otto Pienes oder in Begleitung von Otmar Alt - die Übernachtung in einem dieser Zimmer wird für jeden zu einem unvergesslichen Erlebnis: ein individuelles Ambiente zum Leben und Erleben.
Das Restaurant, im Stil der 60er Jahre gehalten, lädt mit seinen kleinen Nischen zum Verweilen ein - eine exzellente, saisonale Küche, geprägt von internationalen Akzenten, verwöhnt die Gaumen ... Man traf und trifft sich hier zum geselligen Dialog mit Designern, Künstlern, aber auch mit Reisenden aus Nah und Fern, Familien und Porzellanfreunden. Selbst heute kann es passieren, dass Ihnen beim Restaurantbesuch Marcello Morandini oder Robin Platt gegenübersitzt.
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Der gastronomische Betrieb „Casino“ war bereits seit 1912 kultureller Treffpunkt der Selber „High Society“. 1938 erwarb die Rosenthal AG das Gebäude und baute es 1956 zum Hotel um. Im Rosenthal Casino kann man Kunst (er)leben & genießen. Philip Rosenthal, der geistige Vater des heutigen Hotels und Restaurants, lancierte das Haus Anfang der 50er Jahre zum ersten Kunst- & Design- Hotel Deutschlands. Seine Philosophie „Mit Kunst leben“ wurde von ihm und international renommierten Künstlern Anfang der 80er Jahre nochmals auf einzigartige Weise umgesetzt.
212 Selb und Porzellan sind nahezu untrennbar miteinander verknüpft. Bei dem Wort Porzellan denkt man wie selbstverständlich an Geschirr, bestenfalls an Figuren aus Porzellan. Diese Dinge sind manchmal mit großem handwerklichem Können geschaffen und von Künstlerhand gestaltet worden. Es gibt jedoch noch mehr: Die kleine Porzellangalerie Object ART präsentiert im FACTORY-INCenter in Selb gleich neben dem Villeroy und Boch Verkauf „Kunst aus Porzellan“. Der Porzellankünstler Reinhard Wiedenbeck betreibt dort seine kleine Porzellangalerie. Anspruchsvoll, experimentell und im Trend der Zeit mit dem Wissen der PorzellanTradition ausgestattet und dem Mut zu neuen Wegen präsentiert der Künstler mit seiner Manufaktur eine richtungsweisende Kollektion. Das Sortiment umfasst limitierte Kunstobjekte, Tellerreliefs, Masken, Vasen, Lichtobjekte, Kunstkarten, Gästebücher, Porzellanschmuck und vieles mehr. Die Aufzählung zeigt, welch ungeahnte Möglichkeiten in dem faszinierenden Werkstoff Porzellan liegen. Man muss sie nur entdecken. Ebenso gehören individuelle Kundenaufträge zur Herausforderung für die Manufaktur. Ein besonderes Novum der Galerie sind die in Porzellan geprägten Text- und Notenstrukturen. Die Vergänglichkeit des Papiers setzt Reinhard Wiedenbeck in die Beständigkeit des Porzellans um, kurzlebige Textstrukturen erhalten die Langlebigkeit des Porzellans. Inhalt und Ausdruck von Texten bekommen im dreidimensionalen Relief des Porzellans
eine besondere Ästhetik. Das Porzellan wird begreifbar und haptisch. Besonders auffällig bei den Arbeiten von Reinhard Weidenbeck sind die außergewöhnlichen Materialkombinationen, die den Werkstoff Porzellan in neue Zusammenhänge und so zu neuer Wirkung bringen: Porzellan auf Schiefer, Porzellan auf Edelstahl oder in Verbindung mit Granit. Jedes Stück aus der Manufaktur ist von Hand gefertigt und ein Unikat. Jedes Stück hat seine besondere Eigenart: Porzellan in einer völlig neuen Dimension. Gerissenes, gequetschtes und gerolltes Porzellan ist in ästhetische Formen gebracht. Die Porzellangalerie Object ART ist täglich von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
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Viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Rathaus mit Glockenspiel und Stadtwappen aus Porzellan, die Stadtkirche „St. Andreas“ mit ihrer imposanten Orgel, der Lebensbrunnen auf dem Gerberplatz, das Porzellangässchen oder die Stadtgeschichte auf Porzellan am Welzel-Haus – all das kann man bei einem Spaziergang durch Selb kennen lernen und bewundern. Der „rote Faden“ führt durch die Porzellanstadt und informiert über Sehenswertes in Selb. Erhältlich ist der Touristische Kurzführer bei der Tourist-Information.
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