TUD Masterplan

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Technische Universit채t Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

CAMPUS


Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Burger + Tischer Landschaftsarchitekten Auguststraße 89 10117 Berlin Tel.: 030-28.39.00.66 Fax: 030-28.39.00.67 mit Beatrice Mosca, Klaus Overmeyer, Francesca Venier

Bestandsaufnahme: Krüger + Schulz Paul-Gerhardt-Straße 13 01309 Dresden

im Auftrag des FREISTAAT SACHSEN vertreten durch das Staatshochbauamt Dresden II Hübnerstraße 23 01187 Dresden

Dresden, 1998-1999


Technische Universität Dresden Inhalt

Vorwort

S.

4 -5

S. S.

6-8 9 - 13

S.

14 - 15

-Leitbild: Campus in der Stadt -Leitbild: Der Grüne Campus -Leitbild: Radfahrer und Fußgänger Campus

S. S. S.

16 - 17 18 19

-Übergeordnete Grünverbindungen -Entrée - Plätze -Baumachsen -Beläge - äußere Umrahmung Campus

S. S. S. S.

20 21 22 23

-Bestandsaufnahme Vegetation -Bestandsaufnahme Belagsflächen -Bestandsaufnahme Beleuchtung, Mobiliar, Objekte

S. S. S. S.

24 - 25 26 - 27 28 - 29 30 - 31

-Eye -Level - Analyse zur Themenfindung -Problembereiche

S. S.

32 - 37 38 - 39

-Blickachsen -Drei „Grünen Mitte“- Lage und Konzept -Halboffene Bereiche -Raumtypologie Innenhöfe -Baumkonzept -Integration Bestand -Arten -Zentrale Achse und angelagerte Programme -Beleuchtungskonzept -Beläge auf dem Campusgelände - Varianten -Technik-Achsen mit angelagerter Infrastruktur -Kunst

S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

40 - 41 42 - 43 44 - 45 46 47 48 - 53 54 - 55 56 - 57 58 - 59 60 - 61 62 - 63

-Beläge -Parkplätze -Fahrradständer -Boschungen -Bäume

S. S. S. S. S. S.

64 - 65 66 - 67 68 69 70 - 71 72 - 73

-Regelschnitte

S.

74 - 79

-Mensaumfeld -Grüne Mitte Trefftzbau -Parken Zellescher Weg

S. S. S. S.

80 - 81 82 - 83 84 - 85 86 - 87

1 Geschichte -Historische Entwicklung -Historische Aspekte der Außenanlagen

2 Campus und Stadt

3 Bestand des Campus - Themen des Campus

4 Leitziele des Campus

5 Typenlösungen

6 Testentwürfe


Technische Universität Dresden Vorwort

Die Technische Universität Dresden erfährt seit einigen Jahren einen Entwicklungsschub, der fast mit ihrer Gründungsphase zu vergleichen ist. Besonders die Entscheidung, eine gemeinsame Staats-, Landes- und Universitätsbibliothek im Campus zu errichten, aber auch das neue Hörsaalzentrum sowie künftige Neubauten für die Chemischen Institute, die Biologischen Institute und zusätzliche Erweiterungen und Neugründungen zeichnen Dresden als einen der dynamischsten und prosperierensden Hochschulstandorte in Europa aus. Daß ein Hochschulcampus mehr als nur die Aneinanderreihung funktionaler oder auch spektakulärer Hochbauten ist, sondern als städtebauliche Gesamtheit eine wichtige stadträumliche Funktion in Dresden erfüllt und noch verstärkt erfüllen wird , lenkt das Augenmerk auf das Thema der Freiräume des Campus. Der Charakter und vor allem die gestalterische und materielle Qualität der Freiräume dienen der Orientierung und dem zusammenhängenden Funktionieren des Campus, und prägen ganz entscheidend das Image der gesamten Technischen Universität. Die berühmten Camusanlagen von Oxford und Cambridge, aber natürlich auch die eleganten Vorbilder in den Vereinigten Staaten mit ihren großzügigen Parkanlagen höchster gestalterischer Qualität seien hier als Referenzen genannt. Diese Arbeit soll in diesem Zusammenhang für die „Ost-West-Achse“ und ihr Umfeld, d.h. den zentralen Campusbereich, Leitbilder der Freiraumentwicklung konkretisieren. Dabei wird vor allem die Aufgabe des Freiraums charakterisiert, zwischen Bestehendem und Geplantem zu vermitteln und das Verhältnis zwischen Stadt und Campus zu klären, wobei es nicht darum geht, Aussagen des allgemeinen Entwicklungskonzeptes (Aminde/Bott) zu verändern, sondern vielmehr ihre konkrete Anwendung auf den Freiraum unter den realen Bedingungen festzulegen. Darüber hinaus ist es aber auch dem Staatshochbauamt Dresden II ein wichtiges Anliegen, ganz pragmatische Richtlinien im Bezug auf Pflanzungen, Materialien für Wege und Plätze, die Ausstattung (Beleuchtung, sog. Möblierung) aber auch Kunstwerke im Außenraum zu erarbeiten, die sowohl künftigen Projekten/Wettbewerben als Rahmen vorgegeben werden können, die aber auch ganz konkrete Hinweise bei täglich anfallenden Pflege-, Instandsetzungsund Ausbesserungsarbeiten geben. Dieses „Planwerk“ für die zentralen Freiräume der TU wurde unter Federführung des Staatshochbauamtes Dresden II unter Einbeziehung von Vertretern der Technischen Universität Dresden durch das Landschaftsarchitekturbüro Burger + Tischer entwickelt.

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Technische Universität Dresden Geschichte

Historische Entwicklung

Ansicht nach dem Krieg - zu erkennen ist die zentrale Pappelallee

Nachdem sich Sachsen im 19. Jahrhundert weniger durch politische oder militärische Stärke sondern durch Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst einen bedeutsamen Platz im europäischen Staatengefüge sicherte, ist der Ausbau des Kgl. Sächsischen Polytechnikums zur Kgl. Sächsischen Technischen Hochschule im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Entwicklungsschritt, der mit der Gründung des neuen Campus am Fuß der Räcknitzhöhe 1900 einen Höhepunkt fand.

Neben der Eingliederung wichtiger Institutionen wie der Forstlichen Hochschule in Thatandt als Außenstellen wurden die wichtigsten Institute im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts errichtet, blieben allerdings stilistisch und städtebaulich eher der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts verbunden, so daß ein Campus mit typischen stadträumlichen Qualitäten entstand und auch heute noch den Charakter prägt, während der Bauhaus-Stil oder „International Style“ weder architektonisch noch durch locker in einer Parkanlage verstreute Solitärbauten Anwendung im Hochschulgelände fanden. Der von Martin Dülfer (1859 - 1942) geplante monumentale Zentralbau der Hochschule am Sedanplatz (heute Fritz-Foerster-Platz) wurde aber auch nach dem 1. Weltkrieg nicht realisiert.

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Technische Universität Dresden

Nach der Zerstörung und starken Beschädigungen von Universitätsgebäuden im 2. Weltkrieg fand Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre die Wiederherstellung und der Neubau von Institutsgebäuden statt. Auch hier wurde nicht der Weg der radikalen baulichen Moderne eingeschlagen, wenngleich heute als typisch geltende 50er Jahre-Bauten entstanden und die regelhafte

Die chemischen Institute der Technischen Hochschule Dresden (1920-1926, heute Fritz-Foester-Bau, König-Bau und Erich-Müller-Bau). Die bauliche Schließung zwischen den Eckbauten wurde nicht realisiert.

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Technische Universität Dresden Geschichte

Historische Aspekte der Außenanlagen

Einweihung des Neubaus der Ingenieur-Abteilung im Jahre 1913. Der sächsische König Friedrich August wurde von Kultusminister Heinrich v. Beck, Rektor Ernst v. Meyer und weiteren Professoren begrüßt.

Gebäude der Ingenieur-Abteilung mit Observatorium (1911 1913, heute Beyer-Bau)

Blockrandbebauung leicht modifiziert wurde (z.B. Barkhausenbau, Trefftz-Bau). Mit der Erweiterung östlich der Bergstraße und dem Ziel, eine Verbindung mit Freiflächen zu schaffen, wurde aber in diesen Jahren eine wesentliche Kondition für die Ost-West-Achse geschaffen.

Die Gebäude des alten Kerngeländes der TU Dresden waren im 2. Weltkrieg stark beschädigt oder zerstört worden. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde am Institut für Städtebau unter Georg Funk eine Gesamtplanung zum Ausbau der TU Dresden erarbeitet, die den alten Kernbereich um einige neue Institutsgebäude erweiterte. Die Planungen für die Außenanlagen übernahm das Entwurfsbüro Werner Bauch in den Jahren 19501964. Werner Bauch (geb. 1902), Landschaftsarchitekt aus Plauen/Vgtl. erhielt 1950 einen Lehrauftrag für Gartenund Landschaftsgestaltung am Institut für Städtebau der TH Dresden. Sein Hauptanliegen hinsichtlich der Gesamtformung der Grünanlagen der TU Dresden war, eine möglichst hohe Einfachheit in den Grundformen zu finden. So wurden große, raumverbindende Grünflächen (z.B. am Mathematisch-Physikalischen Institut) klar und überschaubar gestaltet; eine leicht profilierte Rasenfläche zierten nur wenige, raumbildende Gehölzgruppen.

Einzelne funktionale Bauten der 60er und 70er Jahre wie die neue Mensa, der Walther-HempelBau oder der Kutzbach-Bau konnten den Charakter des Hoschschulcampus nicht wesentlich verändern. Das geschah eher durch die Vielzahl provisorischer Barracken, die zunehmend den Campus prägten.

Im Zusammenhang mit der Aufrüstung Deutschlands unter dem Nazi-Regime gewann die Kraftfahrzeugentwicklung wesentlich an Bedeutung. Das 1918 aus der Mechanischen Versuchsanstalt herausgelöste Institut für Kraftfahrwesen erhielt 1939 ein eigenes Institutsgebäude, das bereits nach zweijähriger Bauzeit bezogen werden konnte.

Nach der politischen Wende hat ein Neubauschub entscheidende Entwicklungen des Campus in Gang gesetzt. Durch den von-Gerber-Bau, das neue Hörsaalzentrum und die neuen Chemischen Institute wurde dabei der Weg eines städtischen, aus dem Kontext entwickelten Campus in einer zeitgemäßen Architektursprache weiterentwickelt. Durch die Entscheidung, den Großteil der gewaltige Baumasse der neuen Staats-, Landes- und Universitätsbibliothek unter die Erde zu verlegen, wurde ein maßstabsprengendes Gebäude vermieden und die Ost-West-Achse als Freiraumsequenz gestärkt.

Grünfläche am Mathematisch-Physikalischen Institut (heute Trefftz- und Willers-Bau)

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Technische Universität Dresden Geschichte

Besonderen Wert legte Bauch auf die Pflanze als Gestaltungselement, welche durch ihren interessanten Habitus wirken sollte. Bevorzugt wurden lockere, malerische Großsträucher und Bäume wie Cornus-, Salix-, Acer-, Rhus- und Robinia-Arten. Von entscheidender Bedeutung war die ruhige, gruppenhafte Anwendung des Pflanzenmaterials innerhalb der Staudenpflanzungen. Die Einzelpflanze kam nur bei besonderer Formenschönheit oder interessantem Wuchs als Betonung des Standorts zur Anwendung. Wohl aufeinander abgestimmte Pflanzungen von Blatt- und Blütenstauden sowie Gehölzen sollten dem Betrachter im Ablauf der Jahreszeiten eine wechselnde Fülle bieten.

Mathematische Institute - Hof mit Springbrunnen

Im Kontrast dazu wurde bei den Sitzplätzen und Freiräumen vor den Fenstern und Arbeitsplätzen die Gestaltungsmittel konzentriert. Bodenformungen und Mauern, Plastiken und Wasserbecken, Staudenpflanzungen und Blütenschmuck belebten diese Orte.

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Mathematische Institute - Einblick in einen Hof

Brunnen in der Hochschule für Verkehrswesen

Einen besonderen Reiz bezüglich der Gliederung der Freiflächen sah Bauch in der Verwendung farbiger Bodenbeläge in Form von Kies oder Makadam, Kleinpflaster, Kieselmosaik oder Kunststeinbelägen. Von der Verwendung des herkömmlichen, landschaftsgebundenen Elbsandsteins wurde aus Kostengründen und weil er schnell nachdunkelt, abgesehen. Die einfache gestalterische Konzeption der Grünflächen garantierte darüber hinaus eine ökonomisch vertretbare Pflege. Wasserbecken vor der Mensa

Rektorat - Garten mit Plastik

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Technische Universität Dresden Geschichte

Neben den Anlagen am Willersbau, dem Rektorat, an der Hochschule für Verkehrswesen und der alten Mensa, die auch heute noch in ihrer konzeptionellen Funktion überzeugen, stellt v.a. der „Senkgarten“ am Barkhausen-Bau ein sehr gelungenes, gut erhaltenes Zeugnis von Landschaftsarchitektur der 50er Jahre dar, dessen Wert als Gartendenkmal sicher außer Frage steht. Darüberhinaus wurde an der technischen Universität Dresden als einziger Ausbildungsstätte für Landschaftsarchitekten in Ostdeutschland durch die entsprechenden Hochschulinstitute eine umfangreiche Pflanzung von Solitärgehölzen im Hochschulbereich vorgenommen, die einerseits Lehr- und Forschungszwecken dienen sollte, andererseits mit der für die Stadt Dresden typischen, experimentellen Gehölzauswahl bei Straßen- und Parkbäumen als einer wissenschaftlichen Hochschule adäquate Ergänzung korrespondiert. Bedeutsam in Bezug auf die notwendige Pflege und den Erhalt der Gartenhöfe und Freiflächen war die Tatsache, daß die Technische Hochschule über eine eigene, im Hochschulbereich ansässige Gärtnergruppe verfügte, die in enger Zusammenarbeit

Grünflächen am Barkhausen-Bau

Rektoratsgarten

mit den entsprechenden Instituten sowohl für den fachgerechten Erhalt der bestehenden Anlagen wie auch für Versuchspflanzungen und Neuanlagen verantwortlich war. Trotzdem kam es in einigen zentralen Bereichen der Ost-West-Achse zu unkontrolliertem Gehölzwildwuchs, was die Nutzbarkeit der Freiflächen einschränkte und nicht ausschließlich mit gewollter ökologischer Flächenwidmung zu erklären ist.

Barkhausen-Bau-Senkgarten

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Rektorat - Blick in den Garten

Senkgarten am Barkhausen-Bau

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Campus und Stadt

Ein bereits historisch bedingtes Charakteristikum der Technischen Universität Dresden ist das des „Stadtampus“, d.h. die Gesamtheit der Universität stellt sich räumlich eher wie ein Stadtteil Dresdens dar, der in engem Bezug zu diesem städtischen Kontext steht und nicht als lostgelöster, völlig eigenständiger Komplex ein isoliertes Dasein fristet. Dieses verflochtene Eingebettet-Sein in die Stadt, noch dazu in eine so geschichtsträchtige und mit hohem städtebaulichem Anspruch gewachsene Stadt wie Dresden, fordert von beiden Akteuren, der Universität wie der Stadt ein hohes Maß an Abstimmung und an Respektierung gemeinsamer Regeln im Bezug auf die räumliche Entwicklung und die Gestaltung der Einzelbauten und Freiflächen. In diesem Kapitel sollen die wesentlichen Leitbilder für die Freiraumentwicklung der Technischen Universität festgelegt werden, die sich aus der beschriebenen Verflechtung mit dem städtischen Umfeld ergeben, aber auch die aus der gleichen Tatsache abgeleiteten Forderungen, die an die Stadt zu stellen sind. Obwohl der Schwerpunkt der Untersuchungen im Bereich des Zentralen Geländes und der Ost-West-Achse liegt, wird hier auch der Südcampus betrachtet, dessen Entwicklung funktional noch mehr als räumlich in engem Zusammenhang mit dem zentralen Campus liegt (Sport, Parkierung, Ausgleichsflächen, langfristige Institutserweiterungen). Ziel der Gestatung der Freiräume soll dabei sein, daß diese überörtlichen Zusammenhänge in den einzelnen freiraumgestalterischen Interventionen (Pflanzungen, befestige Flächen, etc.) ablesbar werden und so einerseits die Orientierung auch für Besucher oder neue Universitätsmitglieder ermöglicht und erleichtert wird, anderseits aus dem Erlebbarmachen des übergeordneten Kontextes die Grundstruktur der Freiräume und somit ein identitätsstiftendes „Image“ des Campus definiert wird.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Acse

Mehrere wichtige Elemente der Stadt tangieren oder durchziehen den Campus: - Übergeordenete Straßen wie Bergstraße und Zellescher Weg - Stadtplätze wie Fritz-Foerster-Platz oder Münchner Platz - Historische Verbindungen wie der Räcknitzer Marktweg - Grünzüge wie die Verbindung vom Volkspark Räcknitz über den Beutlerpark ins Elbtal

Fritz-Foerster-Bau

Universität: Die bauliche Konfiguration und die gestalteten Freiflächen müssen diese übergeordneten Elemente berücksichtigen, und u.U. im weiteren Zusammenhang mit der Stadt thematisieren. Bei der künftigen Ausformung des Südcampus muß sich die Universität bewußt sein, daß sie ein Stück Dresdner Stadtrand zur Landschaft ausprägen wird. Dabei wird die Universität auch hier Ihren bereits mehrfach beschreibenen Charakter als Stadtcampus nicht aufgeben. Viele Gebäude des Campus fungieren dabei als wichtige und exponierte Merkzeichen in der Stadtlandschaft, was auch bei einigen Neubauten zu beachten ist. Stadt : Die funktionale und ästhetische Ausprägung dieser Straßen, Plätze, Grünzüge und historischen Verbindungen muß in enger Abstimmung mit den Erfordernissen der Universität geschehen. Besonders die Gestaltung des Fritz-Foester-Platzes und der genannten Straßen als Entrée und Haupterschließung für die Universität ist für diese von hoher Bedeutung.

Als bedeutsames Thema ist auch die Verbindung vom Bahnhof zur Universität und deren künftige Gestaltung zu nennen. Neben der direkten Verkehrserschließung (Straßenbahn, PKW, Bus) muß hier auf die repräsentative, zur Technischen Universität hinführende Gestaltung und eine noch stärkere Anreicherung mit Funktionen für Studenten geachtet w e r d e n .

Campus in der Stadt

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Görges-Bau

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Der grüne Campus

Auffällig für den Campus ist die starke Durchgrünung und der reiche Bestand an bereits ausgewachsenen Großbäumen (siehe hierzu auch den Bestandsplan und die Bewertung durch das Büro Krüger + Schulz). Auch damit ist der Campus eng mit seinem Umfeld, besonders dem Villenviertel zwischen Bahnhof und Universität kontextuell verwoben. Ganz abgesehen vom ökologischen Wert für den Campus und für die tiefer liegenden Stadtviertel stellt dieser Baumbestand auch ein zu bewahrendes, zu pflegendes und weiter zu entwikkelndes Gut der Universität dar, trägt in höchstem Maße auch zu ihrer Identität bei, so daß sich das Leitbild eines stark durch „grüne“ Freiräume geprägten Campus festsetzen läßt. Allerdings muß im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung „das Grün“ und insbesondere der Baumbestand sehr differenziert betrachtet werden, nicht nur nach seiner vordergründigen ökologischen Wertigkeit. So ist sehr genau abzuwägen, ob nicht im Rahmen des Leitziels eines durch Dichte geprägten Stadtcampus mit klaren Raumkanten der eine oder andere Baum einem Neubau weichen kann, ja sogar muß, um nicht eine Verlagerung von Institutsneubauten aus dem Campus heraus zu verschulden. Auch ist der bewußt wissenschaftlich oder experimentell konzipierte Baumbestand bzgl. seines Schutzes und seiner Pflege höher zu bewerten als durch Anflug zufällig angesiedelter Wildwuchs, sofern es sich nicht um naturdenkmalwürdige Solitäre handelt.

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Radfahrer und Fußgänger Campus

Ein weiteres wesentliches Ziel muß es sein, daß der Campus vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer ausgebaut wird. Anlieferungen müssen selbstverständlich überall nach Bedarf möglich sein, allerdings kann der Campus kein Ort für unkontrolliertes Parken von PKWs sein, wie er sich heute in großen Teilen darstellt. Ein übergeordnetes Parkierungskonzept ist hierzu in Arbeit und findet deshalb in diesen freiraumplanerischen Überlegungen keine ausführliche Konkretisierung. Es ist zu bedenken, daß sowohl die Innenstadtlage, die Nähe vieler Studentenwohnheime und die günstige Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Notwendigkeit einer intensiven PKW-Erschließung auch in Frage stellen. Allerdings soll der Campus einer Technischen Universität nicht unbedingt eine völlig auto- und technikfreie Zone sein, weshalb sowohl die Anlieferung der Gebäude sichergestellt wird aber auch sog. „Tehnikachsen“ vorgeschlagen werden (ihe S. 60-61), die Parkierungsflächen, Aufstellflächen für Tanks und sonstige Infrastruktureinrichtungen versuchen zu konzentrieren. Insgesamt hat dies langfristig zur konkreten Folge, daß eine Unterteilung der Wege in Fahrbahnen und Gehsteige unsinnig ist. Statt dessen werden Mischbereiche vorgeschlagen, die von Fußgängern und Fahrradfahrern gleichrangig benutzt werden können und im Falle der Anlieferung auch in Schrittgeschwindigkeit befahren werden. Damit sind die universitätsinternen Wege auch klar vom verkehrstechnisch gegliederten, öffentlichen Straßenland unterschieden, ohne daß die Idee des räumlich verwobenen Stadtcampus aufgeweicht würde.

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Übergeordnete Grünverbindungen

Zwei wichtige übergeordnete Grün- und Wegeverbindungen durchschneiden den Ostteil des zentralen Campusgeländes. Sie sind unterschiedlich charakterisiert und haben auch unterschiedliche Funktionen für die Stadt. Die Freiraumverbindung von der Räcknitzhöhe und vom Volkspark Räcknitz über den TU Campus zum Beutlerpark und dann weiter bis zum Großen Garten ist ein bedeutender Grünzug mit stadtklimatischer Funktion als Frischluftschneise. Der östliche Abschluß der Ost-West-Achse wird entscheidend von diesem System berührt und geprägt. Neben der Grünverbindung soll auch eine Wegeverbindung hergestellt werden, deren Qualität (Gestaltung, Material, Ausblicke, Beleuchtung, Möblierung) zwischen Technischer Universität und Stadt abzustimmen ist.

Entrée - Plätze

Neben den Stadtplätzen übernehmen eine Reihe von universitätseigenen Entrée-Plätzen die Vermittlung zwischen Stadt und Campus und öffen den Campus für den Besucher. Drei dieser Situationen befinden sich direkt an der Ost-West-Achse. Platz zwischen Mensa und Hörsaalzentrum Dieser Platz wird von der Begstraße durchschnitten. Mit oder ohne einer angedachten Überbrückung muß die Gestaltung dieses Platzes beide Seiten ideel zusammenführen (siehe Testentwurf S. 82). Platz vor Willers-Bau, Trefftz-Bau und neuer Bibliothek Dieser heute schon heruntergekommene und als wilder Parkplatz mißbrauchte Bereich wird künftig eine wesentliche Rolle beim Zugang des Campus durch den Bibliotheksneubau haben. Eine großzügige, zusammenhängende Gestaltung in Anlehnung an die Materialität des Hörsaal-/Mensavorplatzes ist anzustreben. Ostabschluß der Ost-West-Achse Hier ist sowohl ein Platz als auch ein Grünzug mit Ausgleichsfunktion zu entwickeln. Deshalb schlägt das Konzept einen markanten, hochaufgeasteten Baumhain vor.

Daneben durchschneidet der immaginäre Verlauf des alten Räcknitzer Marktweges das Campusgelände im Bereich der neuen Staats-, Landes- und Universitätsbibliothek und führt nach Süden weiter in Richtung Innenstadt. Da der direkte Verlauf aufgrund von Überbauung und Besitzverhältnissen weiter südlich nicht mehr hergestellt werden kann, wird die Möglichkeit der Durchwegung im Campus in einer modifizierten Form angeboten, so daß sich dieser Weg durch deutlich unterschiedliche Qualitäten in den Einzelräumen auszeichnen wird.

rechts: Entréeplatz vor dem Trefftz-Bau

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Baumachsen

Beläge - äußere Umrahmung Campus

Bäume an Hauptstraßen Wege und Straßen in Ost-West-Richtung Wege und Straße in Nord-Süd-Richtung

Die dominate räumliche Grundstruktur des Campusgeländes soll künftig stärker noch als heute von markanten Baumachsen geprägt werden. Diese sind sowohl im öffentlichen Straßenland wie auch im Universitätsgelände bereits ansatzsweise vorhanden. Die Stadt sollte dazu bewegt werden, bei der Planung und Gestaltung ihrer Straßen die Pflanzkonzption genau mit der Pfla

Für den einzelnen Studenten, Lehrenden oder Besucher stellt die Materialiät der Wege ein besonders einprägsames und intensiv erlebbares Merkmal der Freiräume dar. Für den Campusbereich wird dazu ein Konzept vorgeschlagen (siehe S. 66). Dieses kommt aber nur bedingt zur gewünschten Wirkung, wenn nicht von Seiten der Stadt in ähnlicher Konsequenz an die materielle Gestaltung der Straßen, Geh- und Radwege herangegangen wird. Wie schon erwähnt wurde, soll der Unterschied zwischen nur dezent gegliedeten Mischflächen im Campus und „traditionell“ funktionsgegliederten Flächen im öffentlichen Straßenland erlebbar gemacht werden und die Verbindung zwischen Stadt und Universität fördern. Dazu muß aber die heute bestehende, willkürlich erscheinende Materialvielfalt von über 20 Natur-, Kunststein- und Asphaltbelägen im Straßenraum langfristig von einem klaren städtischen Straßenraumkonzept mit wenigen funktionalen und gestalterisch hochwertigen Materialien ersetzt weden. Darauf sollte die Universität in ihren Gesprächen mit der Stadt regelmäßig drängen, zumal z.B. bei den vielen Baumaßnahmen im Hochschulbereich immer wieder Straßen und Gehwege wiederhergestellt werden müssen, ohne daß dabei ein einheitliches Leitbild verfolgt wird.

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Themen des Campus

Einige, allerdings durchaus gestalterisch wirksame Themen des Freiraums der Technischen Universität Dresden können aus dem übergeordneten Dialog zwischen Stadt und Campus entwickelt werden.

Als nächster Schritt, um die Leitziele zu konkretisieren, ist es notwendig, den Bestand genauer zu untersuchen. Dabei wurden drei Bereiche untersucht: - der Baum- und Vegetationsbestand - die bestehenden Bodenbeläge - die Beleuchtungskörper und Austattungsgegenstände Dieser Bestand wird kritisch gewertet, was heißt daß Qualitäten aufgegriffen und weiterentwickelt werden; ein pragmatisch orientiertes Konzept muß aber auch in der Lage sein, negativ bewertete Elemente des Bestandes zu akzeptieren und zumindest in einer Übergangsphase zu integrieren ohne das Leitziel aus den Augen zu verlieren. Weitere sehr punktuelle Themen werden durch eine Eye-Level-Analyse herausgearbeitet, da nicht alles aus übergeordenten planorientierten Strukturuntersuchen abgeleitet werden kann, sondern gerade die Freiraumqualität der Technischen Universität Dresden durch die Stimmung von Einzelsituationen geprägt ist. Aus dieser Analyse werden die für den Campus wichtigen Themen mit ersten Richtungsaussagen abgeleitet und verschiedene Problemzonen lokalis i e r t .

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Bestandsaufnahme Vegetation

Durch das Büro Krüger und Schulz wurde eine genaue Aufnahme und Bewertung des Gehölz- und wichtigsten Vegetationsbestandes im Bereich der Ost-West-Achse vorgenommen. Dabei wurde auch die aktuelle Kronengröße und die Stammumfänge der Bäume festgehalten (Stand 1998), was bei der Vorbereitung weiterer Hochbau- und Entwicklungsplanungen von Bedeutung sein wird. Die genaue Aufnahme befindet sich im Anhang in Plan- und Schriftform. In der Bewertung läßt sich feststellen, daß ein hoher Anteil an sehr vitalem alten Baumbestand vorhanden ist, der sowohl nach ökologischen Kriterien wie auch nach Gesichtspunkten der Gestaltprägung und des botanisch-wissenschaftlichen Interesses („Arboretum“) hochwertig einzustufen ist. Dieser letztgenannte Gesichtspunkt ist auch bei der Weiterentwicklung des Baumgerüstes insbesondere in der Abstimmung mit der Stadt zu beachten, daß nämlich eine wissenschaftliche Hochschule über ein breites, standortgerechtes Spektrum an Baumarten bedarf und sich nicht auf das enge Feld der potentiellen natürlichen Vegetation beschränken kann. Das Konzept integriert diesen hochwertigen Bestand. Sind aus übergeordneten städtebaulichen Gründen oder aus Erwägungen der Sicherheit einzelne dieser Bäume zu fällen, wird -wie bereits erwähnt- durch das Baumpflanzkonzept ein sinnvoll ergänzender Ausgleich in unmittelbarer Nähe angeboten.

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Bestandaufnahme Belagsflächen

Es wurde eine Vielzahl von Bodenbelägen vorgefunden, die zu einem großen Teil aus den letzten 20 -30 Jahren stammen und oft ohne ein erkenntliches gestalterisches Leitbild verwendet wurden. Das führt -wie auch der uneinheitliche Fußwegebelag um die Flächen des Campus herum- zu einem wenig großzügigen Bild und unterstützt nicht eine selbstverständliche Wegeführung und Orientierung im Hochschulbereich. Einige der Beläge, z.B. das Pflaster aus Schlackestoffen, können trotz ihres gestalterischen Reizes und der markanten Charakteristik für die Zeit der DDR leider heute nicht mehr verwendet werden, da sie zu hohe Schadstoffbelastungen aufweisen. Als noch durchgängigster, immer wieder auftretender Belag fällt lediglich ein mittleres Granitpflaster im diagonalen Verband verlegt auf.

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Bestandaufnahme Beleuchtung, Mobiliar, Objekte

Wie auf den historischen Aufnahmen zu erkennen ist, wurde in den 50er/60er Jahren eine zylinderförmige Mastaufsatzsleuchte, wie sie ähnlich heute noch in der Prager Straße zu sehen ist, verwendet. Diese wurde in Folge überall durch die in der gesamten DDR verwendete RSL-Mastaufsatzleuchte ersetzt, die bis vor etwa 10 Jahren ein relativ einheitliches Beleuchtungsbild sowohl bzgl. der Lampe selbst wie auch der charakteristischen gelblichen Leuchtfarbe ergeben hat. Bei Neubau- und Ausbesserungsarbeiten wurden in der Folge verschiedene Lampentypen insbesondere in der Umgebung der Mensa und des Willers-Baus aufgestellt, so daß sich heute kein einheitliches, einem Konzept entspringendes Beleuchtungsbild zeigt. Die meisten Fahrradständer sind provisorische, lose aufgestellte Gerüste, die dem Selbstverständnis einer Hochschule mit Weltbedeutung in keiner Weise gerecht werden. Ebensowenig basieren weitere Ausstattungsgegenstände wie Bänke und Papierkörbe auf einer konzeptionellen Überlegung für Stadtmöblierung.

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Ost -West

Nord - Süd

Eye - Level - Analyse Beim Rundgang über den Campus werden wesentliche Eindrücke festgehalten. Qualitäten und Schwachpunkte der Freiräume kristallisieren sich heraus. Sie bilden weitere wichtige Hinweise für gesamtkonzeptionelle Festlegungen und ein Regelwek des universitären Freiraumes. Definition von Eingangssituationen

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Halboffene Höfe und Gärten

Innenhöfe mit eigener Identität und Atmosphäre

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Introvertierte, individuell gestaltete Stimmungen

Umgang mit Höhensprüngen....

... als Thema der Hanglage bis zur Elbe

Abstand Halten mit Grün

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Wohin mit Autos und...

Kunst

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M체ll ???

Aufenthaltsorte f체r Studenten

Sportfl채chen

Granitpflaster und...

Exoten

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Die Eye-Level-Analyse unterstreicht bereits herausgearbeitete Planungsthemen. Vor allem aber wendet sie ihre Aufmerksamkeit von der bisher sehr generellen Betrachtung vom Plan auf die konkreten Qualitäten und Problembereiche, die im Campus von jedem wahrgenommen werden können. Sie hilft, verschiedene Raumsituationen zu unterscheiden und typenhaft zu kennzeichnen und einen Anhaltspunkt zu geben, wo das Freiraumkonzept regelwerkartig Gestaltung vorgeben soll und wo im Gegensatz dazu individuelle Lösungen in der weiteren Entwicklung gefunden werden können und sollen. So soll das bereits bestehende Gefüge von Ost-West und NordSüd-Achsen zum Ausgangspunkt eines klaren Orientierungsgefüges im Campus durch stark differenzierte Baumformen und -arten genommen werden. Die Eingangsbereiche der Institutsgebäude müssen herausgearbeitet und an diese Achsen angebunden werden. Innenhöfe, halboffene Höfe und Gartenhöfe sollen als ruhige Bereiche im Einklang mit den Gebäuden individuell gestaltet werden, im Gegensatz zu den Orientierungsräumen der Achsen spielen hier auch Blumen, Stauden oder z.B. Wasserflächen eine prägnante Rolle. Das Thema der Hangtopographie ist überall präsent, weshalb bewußt schiefe Ebenen oder klar terrassierte Flächen angelegt werden sollen. Die Kanten dieser Terrassen aber auch Treppen, Rampen und oft nicht niveaugleiche Gebäudezugänge sind prägende Elemente des Campus. Einfache Grünstreifen mit Rasen oder einer flächigen Strauchbepflanzung erfüllen oft eine wichtige Funktion als Abstandgrün, um die großen Institutsbauten in ihr Umfeld einzugliedern.

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Das große Problem der ungeordneten PKW-Parkierung im Campus kann in diesem Konzept nicht gelöst werden. Hier scheint es am wichtigsten, daß die TU eine bessere Kontrolle der Zufahrt durchführt und eine Modalität findet, Parkierung außerhalb der gekennzeichneten Bereiche entsprechend zu ahnden. Wünschenswert für das Gesamtkonzept ist aber, Möglichkeiten zu untersuchen, gestalterisch mit dem Thema Parken und Müll umzugehen, ohne die Funktionalität zu vernachlässigen. Bisher ist der Campus durch figurative und abstrakte Skulpturen als Einzelkunstwerke geprägt. Ohne diese prägnante, vielleicht nicht mehr ganz aktuelle und wenig konzeptionelle Kunstform überprägen zu wollen, können auch andere Kunstformen im öffentlichen Raum angedacht werden. Wichtig zu untersuchen ist, wie insbesondere die den Hauptachsen angelagerten Zonen noch stärker als bisher als Aufenthaltsflächen für die Studenten ausgeprägt werden können. Dieser Bedarf scheint enorm, besonders wenn man sieht, wie beim ersten Sonnenstrahl jeder freie Fleck vor der Neuen Mensa trotz des Verkehrslärms der Bergstraße und gestalterischer Defizite intensiv genutzt wird. Unabhängig vom notwendigen Angebot an Sportflächen im weiteren Campusbereich sollen auch ausreichend große Wiesen für freie sportliche Betätigungen entstehen. Wie schon mehrfach erwähnt wird auch jetzt schon der Campus an vielen Stellen durch seine Materialität und den wunderbaren Reichtum and „Exoten“, d.h. üppig und verschieden blühenden Bäumen und Sträuchern geprägt. Diese Charakteristik soll auf jeden Fall weiterentwickelt und im Bestand gepflegt werden.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Leitziele des Campus Neben einem für die weitere Entwicklung relevanten Hinweis auf wichtige zu beachtende Sichtbezüge und den Umgang damit werden in diesem Kapitel die Qualitäten der verschiedenen Raumtypen beschrieben und festgelegt. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei den Baumachsen gewidmet. Ziel soll es sein, daß neben den sehr konkreten Gestaltungsvorschlägen in den Typenlösungen und den Testentwürfen die hier aufgezeigten Prinzipien für die weiteren Eingriffe im Campusbereich bindend werden, d.h., daß sowohl Freiraumplanungen im Rahmen einer Hochbaumaßnahme wie auch im Rahmen von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen diese Gestatungsgrundsätze berücksichtigen bzw. u m s e t z e n .

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Als Beispiel eines planungsreleventen Umgangs mit Sichtachsen und Blickbeziehungen soll die Situation Zellescher Weg/Fritz-Foerster-Platz beschrieben werden. Aus dem vielbefahrenen Zelleschen Weg heraus eröffnet sich eine Blickbeziehung auf den Beyer-Bau bzw. auf einen stadträumlich und auch universitär bedeutsamen, künftigen Erweiterungsbau, der hier an der Südseite des Fritz-Förster-Platzes entstehen kann. Die geplanten Baumreihen, die im Rahmen des Ausbaus der Bergstraße hier vorgesehen sind, werden den Blick auf die dominate architrektonische Situation nicht wesentlich stören, sondern eher einen „grünen Sockel“ für die Gebäude ergeben. Blickachsen

Es sind zwei Typen von Blickbezügen zu unterscheiden: Zum einen ergibt sich durch das Gerüst der Hauptachsen auch ein Gerüst von Blickbezügen. Hier muß beachtet werden, daß wichtige Endpunkte der Achsen, meistens Institutsbauten, nicht verstellt werden und daß Wege, die zusätzlich die Funktion wichtiger Sichtachsen erfüllen, ein ausreichendes Lichtraumprofil für ihre begleitenden Baumreihen erhalten. In einzelnen Fällen sind die Endpunkte der Achsen auch noch zu besetzen, was in der Regel durch künftige Neubauten geschieht, bei deren Projektierung auf diese Aufgabe hingewiesen werden soll, oder aber durch Elemente wie zentrale Hinweistafeln o.ä.. Einige der Achsen enden im städtischen Umfeld bzw. treffen vom städtischen Umfeld in den Campusbereich, so daß hier Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden müssen.

Sollte aber der Zellesche Weg entlang seiner Fahrbahn bis zum Fritz-Foerster-Platz alleartig bepflanzt werden, wird durch die perspektivische Überhöhung und die Addition der Bäume ein Blick schon von Weitem auf diese wichtige und repräsentative Eingangssituation der Technischen Universität Dresden verstellt, die Gebäude können erst im letzten Moment am Fritz-Foerster-Platz wahrgenommen werden. Dieses Beispiel zeigt, daß es ein wichtiges Anliegen der Universität sein wird, auch die Planungen und Gestaltungen der umliegenden städtischen und staalichen Straßen eng mit der Stadt abszustimmen.

Ein zweiter Typ von Sichtbeziehungen sind die Ausblickpunkte. Im Campusbereich der Technischen Universität Dresden ergeben sich an vielen Stellen durch die erhöhte Hanglage „Belvedere“Situationen, von denen aus man einen herrlichen Blick über die Innenstadt hat. Dieser Blick soll unter allen Umständen freigehalten, gegebenenfalls (auch baulich) gerahmt werden. Solche Stellen eigenen sich auch als Aufenthaltsbereiche (z.B. Aufstellen von Sitzgelegenheiten).

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse Gestaltungsprinzipien

Grüne Mitte Hörsaalzentrum

Grüne Mitte Treffsbau

Grüne Mitte S.L.U.B.

Rahmen

Grüne Mitte

Bäume Die wichtigsten Aufenthaltszonen im zentralen Campusbereich stellen drei „Grüne Mitten“ dar, d.h. gründominierte freie Flächen, die sich an die Hauptachsen anlagern bzw. von ihnen umschlossen werden. Die „Grüne Mitte“ des Hörsaalzentrums ist bereits in ihrer östlichen Hälfte fertiggestellt, im Willers-Bau ist eine weitere in ihrer räumlichen Grundstruktur bereits vorhanden, auf der Dachfläche der SLUB eine dritte als „Lesepark“ in Planung. Ziel ist es, gemeinsame Gestaltungsgrundsätze für diese drei Flächen festzulegen und doch eine jeweils individuelle Ausprägung zuzulassen. So werden alle drei Flächen von jeweils verschiedenen Baumreihen gerahmt. Unter diesen wird die Rahmung unterschiedlich materialisiert: Belagsbänder (Hörsaalzentrum), eine Sitzmauer (Vorschlag Willers-Bau), eine Wallböschung mit umlaufenden Weg (SLUB). Die Innenflächen sind jeweils offene Rasen- bzw. Wiesenflächen, die sich gestalterisch voneinander unterscheiden: Rasenstreifen (Hörsaalzentrum), amöbenförmige Geophytenpflanzungen (Willersbau) ein polygonales Wegenetz (SLUB).

Rasen

Sitzelemente werden immer in den Rändern (Sitzblöcke, Sitzmauern, Sitzpaletten) untergebracht, während die Innenräume frei, d.h. ohne zusätzliche Einrichtungen benutzt werden können (liegen, ballspielen, lesen, sonnen, ...). besondere Elemente

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Raumtypologie Innenhöfe

Halboffene Bereiche

Ein großer Teil des TU - Geländes besteht aus Freiflächen, die Gebäuden unmittelbar zugeordnet sind und vor allem Eingangssituationen kennzeichnen. Neben rein funktionalen Vorgaben müssen sie auch hohen gestalterischen Ansprüchen gerecht werden. Eingänge sind die Visitenkarten der Gebäude. Diese Bereiche lagern sich ebenfalls an die Achsen an, können und sollen aber individuell in Zusammenhang mit den gebäuden gestaltet werden.

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Besondere Freiräume auf dem Campus sind zahlreiche Innenhöfe. Fast jedes Gebäude verfügt, wenn auch oft nur zur Belichtung oder als Zugang, über einen Hof, der von außen her nicht einsehbar ist. Mit spezifischer Gestaltung und Verwendung hochwertiger Materialien können die Höfe zu den Schmuckstücken der Universität avancieren.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse Gestaltungsvarianten Baumpflanzungen

Klassische Alle

Weg gesäumt von Säulen Baumkonzept

Das Herausarbeiten der Wegeachsen mit Bäumen bedeutet nicht, daß diese homogen als einheitliche Arten im gleichen Raster die Wege flankieren. Im Gegenteil, um ein Orientierungssystem zu schaffen, Sichtbeziehungen zu öffen und die Räume unterschiedlich zu charakterisieren aber auch um den Bestand zu integrieren wird ein stark differenziertes Konzept vorgeschlagen: Unterschiedliche Pflanzschemata in Alleen oder Reihen ergeben mit stark verschiedenartigen Gehölzhabiten (kleinkronig, großkronig, säulenförmig, etc.) einen entsprechend unterschiedlichen Charakter. Durch Arten, die in Laubform und -farbe, Rinde, Blütenfarbe und -zeit aufeinander abgestimmt sind, wird in ein zuerst streng erscheinendes Achsen- und Rasterschema eine hohe, erlebnisreiche Vielfalt gebracht.

Aufgelockerte Reihen

Mix

Sofern bereits Ansätze dieser Baumachsen vorhanden sind (Kastanienalle, Pappelallee), werden diese natürlich aufgegriffen, ergänzt und weitergeführt. Ein wichtiger Aspekt ist die Integration von solitären Bestandsbäumen in diese neuen Achsen, so daß eine neugepflanzte Reihe von Alleebäumen durch einen in der Regel aus dem Raster springenden Bestandsbaum gebrochen und aufgelockert wird. Dieser Effekt kann auch bewußt in Neuanlagen angewendet werden (z.B. „Grüne Mitte“ Hörsaalzentrum mit einer Solitärfarnbuche und einer Paulowniengruppe in den Hochstamm Cornus mas - Reihen).

Baumpflanzung einseitig

Baumpflanzung mit Hecken 48

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse Tilia tomentosa

Silber-Linde

Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

heimisch Großbaum mit breit kegelförmiger, später runder Krone 25-30m hoch, 15-20m breit sommergrün, filzig behaart Herbstfärbung fahlgelb gelblich, stark duftend Juli Sonne,trockener bis frischer, nährstoffreicher Boden frosthart, gelegentlich Frühfrostschäden wärmeliebend, hitzeresistent, stadtklimafest

Tilia cordata

Winter-Linde

Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Standort: Eigenschaften:

heimisch Großbaum mit breit kegelförmiger, dichter Krone 20-25m hoch, 10-15m breit sommergrün; dunkelgrün Sonne bis Halbschatten, mäßig trockene bis frische sehr frostharm, wärmeliebend, mäßig stadtklimaverträglich

Paulownia tomentosa Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

Standort: Eigenschaften:

Platanus acerifolia Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort:

Roßkastanie

Südosteuropa Großbaum mit breiter, hochgewölbter, dichter Krone 20-25m hoch, 15-20m breit sommergrün; dunkelgrün weiß, gelbrot gefleckt, in 20-30cm langen Sonne bis lichter Schatten keine besonderen Ansprüche an den Boden Eigenschaften: sehr frosthart, wärmeliebend, empfindlich gegen Immissionen und Salze meidet Boden- und Lufttrockenheit

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Trompetenbaum

südöstliches Nordamerika mittelgroßer Baum mit breit gewölbter, rundlicher Krone 10-15m hoch, 6-10m breit sommergrün; frischgrün weiße, gelb und purpur gezeichnete, prachtvolle, aufrecht Rispen Sonne bis lichter Schatten, windgeschützt nährstoffreiche, tiefgründige industrie- und stadtklimafest sehr gut hitzeverträglich auf fri schem Boden meist frosthart

Ahornblättrige Platane

unbekannt großer, schnellwüchsiger Baum mit anfangs kegelförmiger, später weit ausladender, hochgewölbter Krone 20-30m hoch, 15-25m breit sommergrün; mittelgrün gelblichgrüne Köpfchen im langen, hängenden Ständen unscheinbar, erscheinen mit den Blättern Sonne bis lichter Schatten frosthart, wärmeliebend, windresistent, rauchhart

Aesculus hippocastanum

China mittelhoher Baum mit breiter, lockerer Krone 12-15m hoch, 12-15m breit sommergrün; hell- mittelgrün, behaart später Laubfall violettblau, in 20-30cm langen, aufrechten Rispen Sonne, warm und geschützt ausreichend frosthart, jedoch Blütenschäden durch Spätfröste in der Jugend etwas frostempfindlich wärmeliebend

Catalpa bignonioides Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten:

Paulownie, Blauglockenbaum

Catalpa bignonioides Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

südöstliches Nordamerika mittelgroßer Baum mit breit gewölbter, rundlicher Krone 10-15m hoch, 6-10m breit somergrün; frischgrün, sehr groß Herbstfärbung hellgelb weiße, gelb und purpur gezeichnete, prachtvolle, aufrechte Ris pen Sonne bis lichter Schatten, windgeschützt nährstoffreich industrie- und stadtklimafest

Gleditsia triacanthos Herkunft: Wuchs: Größe: Blätter: Blüten: Standort: Eigenschaften:

Trompetenbaum

Dreidorniger Lederhülsenbaum, Gleditschie

östliches Nordamerika Großbaum mit unregelmäßigem, offenem und lockerem Kro nenaufbau 15-25m hoch, 8-15m breit sommergrün; hellgrün, gefiedert zeitige Herbstfärbung hellgrün, unauffällig sonnig, windgeschützt, keine besonderen Ansprüche an den Boden in Jugend etwas frostempfindlich 51


Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse Fagus sylvatica „Asplenifolia“ Geschlitztblättrige Buche Wuchs: mittelgroßer Baum, dichttriebig, hochgewölbte, eiförmige Krone Größe: 15-20m hoch, 8-12m breit Laub:s sommergrün,dunkelgrün Blüten: einhäusig, unscheinbar Standort: Sonne bis Schatten keine besonderen Ansprüche an den Boden Eigenschaften. hohe Schattenverträglichkeit winterhart, etwas spätfrostgefähr det, hitzeempfindlich, liebt hohe Luftfeuchtigkeit

Quercus rubra Herkunft: Wuchs: Größe: Laub:

Amerikanische Rot-Eiche

Blüten: Standort:

östliches Nordamerika starkwüchsiger, großer Baum mit rundlicher Krone 20-25m hoch, 12-18m breit sommergrün, glänzend dunkelgrün, Blätter oft braun am Baum überwinternd unscheinbar Sonne, keine besonderen Ansprüche an den Boden

Eigenschaften:

frosthart, windverträglich

Crataegus laevigata Zweigriffliger Weißdorn Herkunft: Europa Wuchs: aufrechter, kurzstämmiger Baum Größe: 2-6m hoch, 2-6m breit Laub: sommergrün ledrig, glänzend dunkelgrün Blüten: weiße Schirmrispen Standort: Sonne bis Halbschatten Eigenschaften: extrem frosthart

Sophora japonica Schnurbaum Herkunft: China, Korea Wuchs: mittelgroßer Baum mit rundlicher, sehr lockerer und lichter Krone Größe: 15-20m hoch, 15-18m breit Laub: sommergrün; matt- bis bläulichgrün Blüten: cremeweiße, 20-25cm lange Trauben Standort: Sonne bevorzugt gut durchlässige, trocken bis frisch

Koelreuteria paniculata

Liquidambar styraciflua

Herkunft: Wuchs: Größe: Blätter: Blüten: Standort: Böden Eigenschaften:

Ostasien locker- und breitkroniger, oft schiefwüchsiger Kleinbaum 5-8m hoch, 5m breit sommergrün; dunkelgrün gelb, in aufrechten, 15-30cm langen Rispen sonnig, geschützt normale, durchlässige, trockene bis frische frostempfindlich

Gymnocladus dioicus Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

Blasenbaum

Geweihbaum

Nordamerika mittelhoher Baum mit kurzem Stamm und ovaler Krone 10-15m hoch, 6-10m breit sommergrün, blaugrün meist zweihäusig verteilt, weibliche Blütenstände weiß volle Sonne an Boden anpassungsfähig, ausreichend winterhart

Amberbaum

Herkunft: Wuchs:

südöstliches Nordamerika mittelgroßer Baum, in der Jugend kegelförmige Krone

Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

10-20m hoch, 6-8m breit sommergrün; mittelgrün männliche Blüten nur volle Sonne, nahrhafte, durchlässige Böden in Jugend frostempfindlich, später meist frosthart wärmeliebend, bedingt stadtklimafes, salzempfindlich, ver langt großen

Populus nigra „Italica“ Herkunft: Wuchs: Größe: Laub: Blüten: Standort: Eigenschaften:

Säulen-Pappel

Lombardei großer Baum mit schmaler, säulenförmiger Krone 25-30m hoch, 3-5m breit sommergrün; mittelgrün, glänzend hängende Kätzchen Sonne, anpassungsfähig an den Boden genügend frosthart, wärmeliebend empfindlich gegen Trocken heit kurzlebig, nach ca. 30 Jahren brüchig

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Zentrale Achse und angelagerte Programme

Ein neuer Aspekt ist die Einrichtung von Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen entlang der Ost-West-Achse. Diese können sowohl in den Erdgeschossen bestehender Gebäude oder geplanter Neubauten aber auch in eigenen Pavillonbauten untergebracht werden. Es ist an Einrichtungen gedacht, die über das übliche Angebot des Studentenwerks hinausgehen, und die sowohl in komerzieller Weise aber u.U. auch durch studentische Selbstverwaltung betrieben werden können. Diese Einrichtungen können sein:

Beispielskizzen für neue Pavillonbauten. Diese können, wenn eine raumwirksame Situation geschaffen werden soll (z.B. entlang der „Grünen Mitte“ des Hörsaalzentrums und ein regengeschützter Aufenthaltsbereich notwendig ist, auch mit Pergolaoder Flugdachkonstruktionen kombiniert werden.

- Buchladen - Kiosk - Bürobedarf - Fahrradladen - Studentenberatung - Copyladen - Kulturbüro ... Der genaue Bedarf kann sich aus der Nachfrage ergeben, die rechtliche Möglichkeit solcher Einrichtungen im Sondergebiet einer Universität werden hier nicht näher untersucht.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Neue Beleuchtung S.L.U.B. Beleuchtung Künftige Neubauten Austausch Beleuchtung Bestand (RSL BEGA,...)

Es wurde im Rahmen der Bestandsaufnahme bereits auf das bestehende uneinheitliche Bild der Beleuchtung hingewiesen. Da die um die Neue Mensa verwendeten Mastaufsatzleuchten alle einen sehr technisch-modischen Eindruck machen und sich in keiner Weise an der historischen Leuchte (siehe S.10) bzw. an der noch in weiten Bereichen bestehenden RSL-Leuchte orientieren, die RSL-Leuchte aber den neuen technischen Erfordernissen nicht entspricht (geschlossenes Gehäuse), wurde bei der Planung der Außenbeleuchtung der SLUB untersucht, ob eine neue, technisch hochwertige Lampe diese Ansprüche in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen erfüllen kann. Dabei fiel die Entscheidung auf die Lampe „Lanterna“ der Firma iGuzzini. Diese Mastaufsatzleuchte mit antrazitmattem Gehäuse aus Aluminiumguß greift die Zylinderform wieder auf und vermag mit ihrer zeitlosen Form zwischen Neuem und Altem selbstverständlich zu vermitteln.

Beleuchtungskonzept

Ein weiterer Vorteil dieser Lampe ist, daß sie auch als Doppelaufsatz bei stärkerem Lichtbedarf eingesetzt oder mit einem auskragenden Arm direkt an Gebäude angebracht werden kann.

Bei Neubauvorhaben soll diese Leuchte vorgesehen werden, im Bestand im Laufe der Zeit bei Wartungsarbeiten ausgetauscht werden (d.h. langfristig auch im Umfeld der neuen Mensa und des Willers-Baus).

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Acse

Beläge auf dem Campusgelände - Variante 1

a Granit b Mastiks / Asphalt c großformatige Betonplatten d wassergebundene Decken e Holz, Klinker, Naturstein f Betonwerkstein

Ausgehend von dem an vielen Stellen bestehenden mittelgroßen Granitpflaster im Diagonalverband wurde eine Entscheidung für die Variante 2 getroffen, d.h. grundsätzlich wird dieser Belag für alle Flächen im zentralen Campusgelände verwendet. Ausgenommen davon sind die bereits mehrfach erwähnten Innenhöfe und individuell zu gestaltenden Bereiche, wo ein größeres Materialspektrum Verwendung finden soll, sowie Entréeplätze, technische Achsen (S.60) und Wirtschaftshöfe. Die Plätze sollen mit großformatigeren Platten eine großzügigere Gestaltung erhalten, während in Technik- und Wirtschaftsbereichen auch Betonpflaster verwendet werden können.

Beläge auf dem Campusgelände - Variante 2

Granit findet als Grundmaterial auf dem gesamten Campus Verwendung. Besondere Flächen aus anderen Materialen werden aus den Granitflächen „ausgestanzt“.

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Ebenfalls eine Ausnahme bilden die „Grünen Mitten“, die sich in ihren Belägen deutlich vom Granitpflaster abheben sollen, außer der „Grünen Mitte“ im Willersbau, die ja zwischen zwei Wege eingelagert ist. Möglichkeiten, wie dieser Belag mit anderen zusammentrifft, wie Baumscheiben, Kanten etc. ausgeprägt werden können, finden sich im nächsen Kapitel. Wichtig ist aber bereits hier festzuhalten, daß Mischflächen ausgebildet werden, d.h. daß langfristig eine Unterteilung in Fahrbahn und Fußweg entfallen wird. Dabei ist auch einfacher ein stufen- und kantenloses Netz für die behindertengerechte Nutzung verwirklichbar.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse Fahrradständer

Parkplätze

Müllcontainer

Technikachsen mit angelagerter Infrastruktur

Die Sicherstellung der Erschließung und Anlieferung im gesamten Campusbereich bedeutet nicht, daß es wünschenswert ist, überall den Charakter ausgebauter und beparkter Verkehrsflächen zu erhalten. Deshalb schlagen wir vor, ohne ein künftiges Pkw-Parkierungskonzept vorwegnehmen zu wollen, in Bereichen, die mehr als andere der Erschließung und Versorgung dienen, die entsprechenden Funktionen auch zu konzentrieren, d.h. insbesondere PKW-Parkplätze, Müllstandorte aber auch Flächen für Tanks etc. entlang solcher Flächen zu konzentrieren. Wenn die Mülltonnen und -container nicht in den Gebäuden untergebracht werden können, sollte für sie eine geeignete Umfriedung geschaffen werden, die durch entsprechende Materialien oder durch eine Oberflächengestaltung für eine Integration ins Umfeld sorgen. Die Belagsgestaltung der Pkw- und Fahrradstellplätze wird im nächsten Kapitel genauer erläutert, es sollen aber nach Möglichkeit begrünte Flächen ausgebaut werden. Die Fahrradbügel oder -ständer sollen ortsfest eingebaut sein.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Kunst

Langfristig läßt sich die Frage stellen, ob es nicht notwendig ist, daß ein übergeordnetes Kunstkonzept für einen Hochschulcampus mit der Bedeutung der Technischen Universität Dresden von einem kompetenten Gremium von Kuratoren erstellt werden muß. Solches geschieht an den meisten bedeutenden Hochschulstandorten, z.B. gerade bei der Entwicklung des naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität Berlin in Adlershof. Festgehalten werden sollen folgende Punkte: - Die verstreut bestehenden figurativen und abstarkten Einzelskulpturen tragen stark zum Charakter des Campus bei und sollten in die künftige Entwicklung integriert werden. Dies gilt besonders für gartenhistorisch interessante Bereiche, wo sie Teile eines gestalterischen Ensembles bilden (z.B. am Barkhausen-Bau). - Sofern der Freiraum in Betracht gezogen wird, kann die künstlerische gestaltung nicht ausschließlich aus einem Kunstkonzept für das Gebäude erfolgen. Es muß ein Dialog zwischen den Kunstintentionen des institutsbaus und des gesamten Campus gefunden werden. - Es sollte vermehrt die Möglichkeit zu temporären Kunst-Aktionen auf dem Campus in Betracht gezogen werden. Obwohl grundsätzlich eine hohes, nach Möglichkeit internationales Niveau der künstlerischen Auseinandersetzung gefunden werden sollte, kann gerade in diesem Bereich aber auch Raum dafür entstehen, daß Studenten z.B. in Workshops auf ihrem Campus Spuren ihrer künstlerischen Aktivität hinterlassen. - Kunstwerke sollten nicht die „Grünen Mitten“ dominieren, dagegen aber, wenn es ihrer Intention entspricht, an den Achsen durchaus Sichtbezugspunkte darstellen.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Typenlösungen Jedes gute Konzept führt nur dann zu einer wahrnehmbaren und erlebbaren Qualität, wenn es auch mit überzeugenden Details umgesetzt wird, in denen im besten Falle auch der „Geist“ des übergeordneten Konzeptes konkret formal ablesbar ist. Deshalb werden in diesem Kapitel immer wieder auftretende Situationen im Freiraum, Ecklösungen, Kanten, Böschungen, etc. aufgeführt und Lösungsvorschläge angeboten, die versuchen, alle bisher oft mehrfach erläuterten Prinzipien und Gestaltungsrichtlinien konkret umzusetzen. Dieses Kapitel ist neben seiner Anregung für die Planung neuer Bauvorhaben vor allem als Regelwerk für den ständigen Unterhalt und für Ausbesserungsmaßnahmen gedacht und sollte entsprechend Berücksichtigung finden, um langsam ein zusammenhängiges Gestaltungsbild im zentralen Campusbereich zu erzielen.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

oben: Beispiel für die Weiterführung und Ergänzung einer Baumachse (Kastanienalle). links: Beispiel für einen Wirtschaftshof (Betonpflaster in zwei Grautönen , Kreuzfugenverband) mit eingestreuten Pkw-Parkplätzen (Rasengitter); die Wenderadien sind eingehalten, werden aber nicht durch Bordsteinkanten nachgezeichnet, damit im Campus nicht der Eindruck einer Verkehrsfläche entsteht. unten: Beispiel für einen an eine Achse angelagerten Eingangsbereich mit integriertem Baumbestand und seitlicher niedriger Strauchbepflanzung („Abstandsgrün“ zuum das Gebäude)

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

oben: Beispiel für dichte Fahrradstellplätze („Hoch-Tief“) entlang einer Natursteinböschung. links: Beispiel für Pkw-Stellplätze mit diagonalem Rasengitter. unten: Beispiel für Fahrradstellplätze (Bügel in Rasengitterfeldern) in einer

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Platzfläche.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

oben: Beispiel für eine ausgepflasterte Treppe, die in eine Böschung einschneidet (Wangen aus gestocktem Beton). links: Beispiel für eine gesicherte Rasenböschung. rechts: Beispiele für z.T. gestufte und bepflanzte Natursteinböschungen in Form von Trockenmauern.

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Technische Universit채t Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

oben und unten: Beispiel f체r Integration eines Bestandbaumes (Kastanienalle). links: Beispiel f체r grob geschotterte Baumscheiben in einer Platzfl채che.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Westlicher Abschluß der „Grünen Mitte Hörsaalzentrum“ und Kastanienallee Technikachse zwischen zwei möglichen Instituserweiterungsbauten

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

P

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a

p

p

e

l

a

l

l

e

e

Erschließungsachse mit unregelmäßiher Baumpflanzung

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Einseitig

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bepflanzter

Weg

Fortführung der Kastanienalle an der Mensa (nach dem evtl. Bau einer Überbrückung der Bergstraße)

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Testentwürfe

In einem letzten Schritt soll an drei zentralen Stellen der Ost-WestAchse die Anwendung der Prinzipien im Zusammenhang dargelegt werden. Zum einen handelt es sich um das Mensaumfeld, das besonders nach dem Bau einer angedachten Überbrückung und der Absenkung und Erweiterung der Bergstraße neugestaltet werden muß. Danach wird die dritte „Grüne Mitte“, das Rasenfeld im Willersbau (siehe Abbildung links) dargestellt sowie ein Vorschlag zur Schaffung von neuen Pkw-Parkplätzen am Zelleschen Weg aufgezeigt. Abschließend ist zu betonen, daß es nicht Sinn dieses Konzepts ist, die Kreativität künftig Planender zu beschneiden, sondern diese vielmehr in eine Richtung zu lenken, um in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ein großzügiges, zusammenhängendes Gesamtbild der zentralen Freiräume der Technischen Universität Dresden zu erreichen, so daß ein Campus entsteht, der den qualitativen Vergleich mit den berühmten amerikanischen Vorbildern nicht scheuen muß und eine unverwechselbare eigene Identität schafft.

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Um die Mensa soll plateauartig mit dem selben Plattenbelag des Hörsaalzentrumvorplatzes eine Fläche geschaffen werden, die sich mit Rasensitzstufen zur Bergstraße und zum Zelleschen Weg hin definiert. Auf einem höheren Niveau endet südlich die Überbrückung und wird mit Rampen und Treppen auf das Plateau geleitet. Dies geschieht mit einem anderen Belag (Granitpflaster im Diagonalverband). Die Kastanienpflanzung wird so dicht wie möglich an die Brücke herangeführt. Zur „Grünen Mitte Willers-Bau“ hin orientiert kann ein Pavillon mit Serviceeinrichtungen entstehen (Kiosk).

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Die „Grüne Mitte Willers-Bau“ kennzeichnet sich durch eine leicht abgesenkte Rasenfläche, die von einer Sitzstufe gerahmt wird. Die Baumrahmung wird durch Kastanien ergänzt. Besonders der westliche Abschluß erhält eine klarere neue Ordnung. Die halboffenen Höfe werden unter Berücksichtigung der ursprünglichen gestalterischen Intention individuell gestaltet bzw. gepflegt, wobei auf die differenzierte Bepflanzung großere Wert zu legen ist. Eine intensive, flächige Anpflanzung von Frühjahrsgeophyten schafft kurzzeitig einen markanten Farbaspekt (siehe S.80) in der Fläche, die sonst als Liege- und Spielwiese dient. 84

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Technische Universität Dresden Gesamtkonzept Ost - West - Achse

Mit der Stadt zu diskutieren wäre ein Vorschlag für einen Parkplatz nördlich des Willers-Bau entlang des Zelleschen Weges. Der Gehweg wird auf das Mensa-Plateau geführt, nur der Radweg folgt der Fahrbahn. Auch die begleitende Baumreihe folgt nicht der Straßenkrümmung, um die Blickbeziehung auf den Beyerbau nicht zu stören. Unter Berücksichtigung des Baumbestandes könnten so ca. 50 zusätzliche PkwStellplätze entstehen, was z.B. den Vorplatz Willers-Bau/SLUB von der Parkierungsnutzung befreien würde. Der Fußweg würde allerdings -wie an vielen Stellen innerhalb des Campus- auch zum Einparken überfahren werden. 86

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