KHB Katalog 2023
Andrea Nagel
April Arleine
Birte Schlund
Caro Mantke
Christian Tietge
Daniela Chmelik
Didier Scheuren
Friederike Preuschen
Harriet von Froreich
Judith Seip
Jutta Eberhard
Kerstin Parschat
Lydia Mojzis
Mirjam Winkler
Stefie Steden
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der 25 Residenzkünstler:innen im Sommer 2023 in der KHB Kunsthalle Below geben Einblick in ihre Arbeit:
Andrea Nagel
Malerei, Zeichnung | andrea-nagel-malerei.de Ausgehend vom persischen Klee habe ich weitere Futterpflanzen zeichnerisch erforscht. Ihr Dasein als Pflanzen am Wegesrand, auf Weiden mit wenig Beachtung interessierte mich zu erkunden. Below und Umgebung waren sehr ergiebig: Klee, Wiesenbocksbart, Reitgras, Ackerhalm, Kleiner Sauerampfer, Disteln (auch vom Pferd als Heilkraut verspeist), Wehrlose Trespe, Aufgeblasenes Leimkraut,…Im biologischen, gesundheitlichen und gestalterischen Sinne habe ich Erfahrung erweitert. Das Besondere im Kleinen wahrzunehmen und auszudrücken.
„Distel“, 2023, Tusche auf Papier, 65 cm x 50 cm
April Arleine
analoge Fotografie, experimentelle Techniken | instagram.com/wasitapril
April Arleine setzt sich mit analoger Fotografie und experimentellen Techniken auseinander. In ihren Werken reflektiert sie ihre Faszination für Themen wie Träume, Vergänglichkeit und Distortion. Durch die subtile Kraft ihrer Bilder führt sie den Betrachter in eine Welt der
Reflexion und Entdeckung.
„Zeitlosigkeit“, 2023, Fotografie 20x30 cm, ECN-2 Kleinbildfilm, Ort: Kunsthalle Below
Birte Schlund
Experimentelle Fotografie
Mit dem vorfotografischen Verfahren der Cyanotypie habe ich in Below eine künstlerische Forschung durchgeführt.
Mithilfe einer Lichtspur halte ich einen Augenblick fest: Die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichts trifft in Lichtgeschwindigkeit auf die langsame Bewegung einer Weinbergschnecke, die über beschichtetes Papier kriecht, auf Schafgarbe oder den von Schnecken zerfressenen wilden Meerrettich. An den belichteten Stellen des Aquarellpapiers entsteht das Pigment Berliner Blau. Dieses prozesshafte Verfahren verbindet mich mit der Natur und dem Ort im Hier und Jetzt.
„Spuren“, 2023, Cyanotypie auf Bütten-Kupferdruckkarton, 28,5 x 26 cm
Caro Mantke
Collage | caromantke.de
Auf dem Land, fernab der hektischen Stadt, entfaltet sich eine ganz eigene Form des Posthumanismus. Hier verschmelzen Mensch und Natur auf subtile Weise, weit entfernt von der digitalen Urbanität. Meine Collagen aus Naturelementen und menschlichen Körperteilen, zelebrieren die Symbiose zwischen Mensch und Natur. Blätter, Steine und Zweige verschmelzen mit Menschlichem zu aquarellierten, organischen Formen. Ein Ausdruck des posthumanistischen Gedankens, der sich von der Vorstellung befreit, dass der Mensch das Zentrum allen Seins ist, um die Trennung zwischen Mensch und Natur zu überwinden.
„posthum“, Papier, Naturmaterialien, Aquarellfarbe, diverse Formate, 2022/23
Christian Tietge
Fotografie | winterfieldt.com
Fotograf und Pädagoge, der sich auf die Poesie des Alltags in spätmodernen Zeiten konzentriert. Dabei gibt es gewisse
Grundkonstanten, die sich in seiner Bildsprache wiederfinden: klare Komposition, Detailverliebtheit und Vielschichtigkeit.
aus der Serie „Brise“, 2023, 30x45cm, Fuji Crystal DP II Fotopapier, 276 g/m2 glänzend
Daniela Chmelik
Autorin | wortsatztext.de
Es gab eine Bärin in Below. Die hatte ihr Fell nicht dabei. Das Herz lag frei. Es gab Menschen in Below. Mit denen konnte man sein. Es gab Themen im Sommer, es gab Gräser, es gab Mücken wie immer und hinten im Feld einen Jagdstand. Wir erinnern uns am Anfang. Alle gehen unter den Sauerkirschen hindurch. Nur die Stare fliegen im Schwarm. Ich kann schweigen in Below, ich kann schreiben, ich bin frei in Below, ich bin ich.
PS: Wer eine Ahnung hat, warum Susan Sontag auf dem Foto, das Annie Leibovitz am New Year’s Eve 2001 von ihr gemacht hat, ein BärinFell trägt, möge sich umgehend bei mir melden!
Didier Scheuren
mixed-media artist | didier-scheuren.be
„Gehen, Essen, Schreiben” - Below. Das Arbeitsmaterial passt in einen kleinen Koffer: Papier und Stifte. Auf den Ort einlassen, ohne
Erwartungen. Da(sein), Innehalten, Aushalten, Machen! Es entsteht ein künstlerische Dokumentation der Woche, der Reise und der Begegnungen und Gespräche. Striche, Patterns, Wortschnipsel, filigrane
Striche… Insgesamt 24 Werke, Format A4, zu einem Heft gebunden. Das Werk ZWISCHEN ist eins davon.
„Zwischen“, Pencil, tape, typewriter text, 21x29,7cm
Extrait d’une série de 2024
Friederike Preuschen
Spaziergänge, Collagen, Texte, Cyanotopien, interaktive Objekte
Friederike Preuschen interessiert sich für Beziehungsweisen unter kapitalistischen Bedingungen und darüber hinaus. Wie sehen befreite und solidarische Beziehungsweisen zu anderen Menschen und unseren natürlichen Lebensgrundlagen aus? Wie können solche anderen Verbindungen, Handlungen und Bewegungen künstlerisch erkundet, physisch bzw. aktiv und dadurch sichtbar werden? Friederike Preuschen arbeitet orts- und situationsbezogen, dabei häufig im Freien. Inspiriert durch Erkundungen im Wald entstanden in Below u.a. ein kleines Buch mit Collagen und Texten, Cyanotopien und interaktive Objekte.
Buch (Collage & Text) 11 x 15 cm
„Erkundungen hinter dem nicht vorhandenen Ortsschild“
Harriet von Froreich, Berlin, arbeitet zwischen Performance, Installation und Text. Ihre Interessen liegen u.a. in der Verbindung von Kunst und ökologischen Fragen, Übersetzungsvorgängen, Fluxus und Anrufen in Abwesenheit.
Froreich Performance, Installation | harrietrabe.com
Harriet von
Skizze in Schutzanzug Video-Still, Acker in Below, 2023
Judith Seip Video
In Between the layers/ Gefaltete Landschaften wird die unmittelbare Umgebung erforscht. Die Finger gleiten dabei über Moose und Displays. Der Kopf, dessen Augen die Landschaft betrachten speichert Lichtreflektionen und Standortpunkte. Fährten von Wissen und algorithmisierten Erkenntnissen werden aufgenommen, um sie schnell wieder zu verlassen. Die Landschaft bleibt Fläche. Gefaltete Oberfläche.
Jutta Eberhard
demand-to-copy.com
Objekte aus der Serie „shut up w(b)itch“, 2023, Foto, 21 x 29 cm
Kerstin Parschat
Skulptur | instagram.com/kerstingold_
Die Tonskulpturen stellen die Fragilität der Umwelt in den Mittelpunkt. Geformt mit Ton aus der Region Below adressieren sie gleichermaßen zerklüftende urbane Körper sowie das Zurücktreten räumlicher dörflicher Strukturen und deren eingeschriebener Narrationen.
Die Künstlerin und Stadtplanerin Kerstin Parschat lebt in Berlin und hinterfragt durch Skulptur und Kartierung verschiedenste räumliche Prozesse.
"Fragile Landschaft", 2023, Ton, 25 x 25 x 4 cm/ 30 x 20 x 20 cm
Lydia Mojzis
Collage | lydiamojzis.de
Alles, was ich nicht gebraucht habe.
„Miniaturen“, 2023, Papier, Klebeband, 25 x 25 cm
Mirjam Winkler
Zeichnung | mirjamwinkler.de
RECYCLING Ausgangsmaterial für die Serie Recycling sind von mir handschriftlich verfasste Texte, die zwischen 2012 und 2023 in Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte entstanden, geschreddert und zu etwas Neuem verarbeitet worden sind.
Stefie Steden
performative Buchkunst, exp. Gastgeben/-nehmen | minimalesreisen.de
Stefie Steden entwickelt Orte und Angebote Minimalen Reisens. Sie lässt unterschiedliche Menschen und ihre Wirklichkeiten aufeinander–treffen und diese sichtbar werden. Es entstehen performative
Buchkunst, Formate mit experimentellem Gastgeben/-nehmen und Veranstaltungsreihen.
KHB Kunsthalle Below since 1962 / 2012, Postleitzahl: 19399
KHB kunsthallebelow.de