Ausgabe 01|10 // umsonst
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Der Hafen im Wandel
AUF ZU NEUEN UFERN Mit dem Hammer in der Hand
Abriss mit Stil
BWL-Student f端hrt den Hafenkiosk
Zwischen BIB und Kiosktheke
Ein Frontbericht
KneipenKrawall vs. Kiezkultur
Mein Tipp: SpardaGiro
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Zuhören und Mitmischen Der Vorlaut Zack! Plötzlich sind wir da! Wow! Wir haben vor Münsters spannendstem Stadtviertel den Anker geworfen, haben entschlossen unsere Seemannsbeine an Land gestellt und entdecken hier täglich kleine Wunder. Und wir müssen dringend mit dir reden. Nimm dir Zeit und deine Lesebrille aus dem Etui. Es gibt so viel zu besprechen, zu entdecken und mitzugestalten. Wir haben angelegt. Lege (dich) mit uns an! Genau wie du nun dieses Magazin, haben wir es selbst in der Hand, die Zukunft des Hafens mitzugestalten. Kein anderes Stadtviertel war in den letzten Jahren einem derartigen Wandel unterworfen: Wie ein ungleiches Geschwisterpaar stehen sich die Uferseiten des Stadthafens heute gegenüber. Im Norden: Die chic zurechtgemachte jüngere Schwester, fertig zum Ausgehen, salonfähig, allseits beliebt. Im Süden: Der stets widerspenstige ältere Bruder mit zerschlissener Lederjacke, Dreitagebart, ein bisschen Freak, keine Lust sich anzupassen. Münsters Hafen bietet Kontraste, die von den verschiedensten Menschen erzeugt und auf genauso vielseitige Weise genossen werden. Industrielle Vergangenheit wird Stück für Stück entstaubt, eröffnet Raum für Fantasie und Inspiration. Doch wie geht es weiter mit unserem Schmuckkästchen Stadthafen? HAFENfreunde thematisiert die Hafenfläche mit all ihren Facetten, all den spannenden und vor allem schönen Geschichten rund um das Wohnen und Leben, Arbeiten und die reichhaltige Kultur, die rund um das Becken ihren Boden hat. Wir stellen interessante Menschen, Gruppen, Initiativen und Unternehmen vor. Das Titelthema der Erstausgabe beschäftigt sich mit dem Prozess der Hafenentwicklung. Hier wollen wir möglichst viele Akteure und Betroffene zu Wort kommen lassen: die Politik, Bürgerinitiativen, ansässige Firmen, Anrainer, junge wie alte Menschen. Der Hafen erzählt faszinierende Geschichten. Wir haben vier Monate lang gelauscht und beobachtet. Von nun an gibt es HAFENfreunde viermal im Jahr. Viele kreative Seiten hat er zu bieten, Münsters Stadthafen – genau wie dieses Magazin. Gut, dass ihr da seid. Gut, dass wir endlich da sind: /// Die HAFENfreunde
Chefredakteur: Malte Limbrock
INHALT 3..... Zuhören und Mitmischen 4..... HAFENtratsch 6..... Auf zu neuen Ufern 10... Wir müssenuns Zeit nehmen 15... Die Gedanken sind frei 18... Kneipen-Krawall vs. Kiezkultur 21... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 1 22... Rausgehen, Warmmachen, Weghauen 24... Dazugesetzt 28... El gusto español, olé! 31... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 2 32... Abriss mit Stil 36... Nudeln und gut! 41... Zwischen BIB und Kiosktheke 43... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 3 45... Visuelle Stille 48... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 4 50... McKinsey war gestern 52... Präsenz der Abwesenheit 57... Von der Menükarte gestrichen 60... Mindshots 61... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5 62... Spiel mit mir! 65... Boat People 66... Gute Nachrichten 68... Freundeskreis 70... Hafenlegenden
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HAFENtratsch
Es hat sich ausgetrommelt Die „Blechtrommel“ ist dicht. Heiße Matches am Kickertisch, konzentrierte Mienen vor der Dartscheibe, Stirnrunzeln über dem Brettspiel. Das alles hat nun ein Ende. Die berühmte Spielekneipe des Hansarings hat aus finanziellen Gründen geschlossen. Damit hat das Viertel ein Original verloren, das an dieser Stelle große Fußstapfen hinterlässt. Doch es gibt gute Nachrichten: Mit Johannes Schmanck steht schon ein Nachfolger bereit, der sich das Erbe anzutreten traut. Der bisherige Pächter Thomas Köstens wird sogar die Küche des Hauses in der bereits neu eröffneten Kneipe weiterführen. Was euch dort erwartet? Das kann man auf den folgenden Seiten herausfinden (siehe „Gute Nachrichten“!)
Adieu, Hafenmarkt Insolvenzverwalter Michael Mönig sah sich nun schließlich doch gezwungen, den Hafenmarkt in den Osmohallen ein für alle Mal von der Menükarte zu streichen. Vielen Menschen, die hier gern ihre Mittagspause verbracht haben, fehlt nun eine kulinarische Alternative. Asiatische Wokgerichte, Pasta, Tapas, Vegetarisches, typisch deutsche Grillkost und Pfannengerichte … da läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Ab sofort leider vergeblich …Wir schauen in unserer Erstausgabe ein kleines bisschen wehmütig zurück auf das, was war.
Wir holen uns BP Der Ölkonzern BP hat die ganze Welt in den letzten Monaten ordentlich in Atem gehalten. Ist das Loch dicht? Nicht dicht? Sind die Jungs von BP noch ganz dicht? Letzteres verneint ein Münsteraner Künstler eindeutig. Ruppe Koselleck hat British Petroleum schon auf dem Kieker, seit ihm 2001 an der Nordseeküste angeschwemmtes Öl zwischen den Zehen klebte. Aus Rache plant Koselleck die feindliche Übernahme von BP durch Kunst aus deren eigenem Abfall. Da wird gezeichnet, modelliert, Kunst geschaffen und verkauft. Der Erlös wird in BPAktien investiert. Über Tausend von insgesamt 18.739.810.358.902 Wertpapieren sind bereits in Kosellecks Besitz. Wenn es weiter so gut läuft, ist der Laden in etwa 270 Jahren unter seiner Kontrolle. www.koselleck.de
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Anwohner organisieren Widerstand Zwischen Hafenweg und Hansaring plant der Investor Stroetmann, ein Einkaufszentrum inklusive ECenter zu errichten. Der Investor hat dazu eine Analyse bei einem Dortmunder Stadtplanungsbüro in Auftrag gegeben. Das Büro Junker und Kruse prophezeit dem umliegenden Lebensmittelangebot Umsatzrückgänge, die voraussichtlich auch Geschäftsaufgaben zur Folge haben werden. Der Verein “Mehr Lebensqualität für das Hansa-und Hafenviertel e. V.” macht gemeinsam mit „Menschen Machen Münster lebenswert“ www.menschenmachenmuenster.de und anderen Interessenvertretern aus dem Ostviertel mobil. Die Anwohner fordern die Politik konkret auf, der vorhabenbezogenen Änderung des Bebauungsplans nicht zuzustimmen. Die Sorge der Initiative: Die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation werde zusätzlich verschärft. Das geplante Einkaufszentrum gefährde zudem die Existenz der Nahversorgung im Hansa-, Erpho-, Herz-Jesu- und Mauritzviertel. Dies habe wiederum negative Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensqualität im Münsteraner Osten. Eine Unterschriftenaktion läuft!
Hafenfreunde im Netz HAFENfreunde ist nicht nur ein Magazin, HAFENfreunde entert auch das Netz – und möchte dich mitnehmen. Kennst du interessante Menschen, bewegen dich Themen, hast du spannende Schnappschüsse aus dem Hafenleben und willst du mitgestalten, worüber wir berichten, sprechen, schreiben? Dann laden wir dich und alle HAFENfreunde herzlich auf unsere Facebook-Seite ein! http://thurly.net/0ay5 | http://thurly.net/0ay6
Paule ist wieder fit Paule, der hafenweit beliebte Hund des SITZart-Möbelgeschäfts, ist wieder gesund. Der Vizsla (ungarische Jagdhundrasse) hatte im letzten Monat große Teile des Hafenviertels in Atem gehalten, weil er schwer mit einer schlimmen Lebensmittelallergie zu kämpfen hatte. Nun haben die SITZart-Brüder Kai und Carsten Eschmeier Paules Futter umgestellt, der Vierbeiner ist seitdem wieder in bester Verfassung. Und auf den Schreck musste erstmal gefeiert werden: Zur Belohnung für seine Tapferkeit hat Paule ein neues Halsband bekommen, das er der Hafenbevölkerung nach kurzer Abstinenz nun wieder bei seinem täglichen Besuch am Brötchenwagen präsentiert. Dort holt sich Paule jetzt wieder freudig jeden Tag seine Scheibe Wurst ab. Und die bekommt ihm bestens!
Der Hafen im Wandel
Auf zu neuen Ufern Die Hafenentwicklung nimmt Fahrt auf
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M체nster. Hafen. Das ist mehr als nur Wasser, Ufer und Menschen. Der Stadthafen, das ist ein Gef체hl. Vielseitigkeit und Historie spiegeln sich in der Architektur wider. Kreativit채t und Individualismus pr채gen das Arbeitsleben, die Kultur- und Gastronomieszene am Hafenbecken.
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Der Mensch bewundert Perfektion und tadellose Schönheit. Er bewundert Kraft und Genialität. Doch die Dinge, die er liebt, sind selten perfekt. Es sind die kleinen Fehler, das Strahlen von innen und die Ungereimtheiten, die den menschlichen Charakter liebenswert machen. Der Mensch will aus der Reihe zu tanzen, das individuelle Glück finden. Deshalb ist Münster dem ganz speziellen Charme seines Hafens voller Inbrunst verfallen, will ihn nicht so einfach dem Sog der Moderne preisgeben. Wir schreiben das Jahr 1899. Irgendwo im Rhein-Neckar-Kreis zwischen Sinsheim, Ursenbacherhof und Balzfeld wird ein heutiger Fußball-Erstligist namens TSG Hoffenheim gegründet. Das zweite Jahreshighlight weltumspannenden Einflusses: Münster bekommt einen Hafen. Die Gemeinsamkeit? Sowohl die TSG, als auch Münsters Stadthafen haben in letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Der Unterschied: Während sich bei der TSG vieles anfühlt wie Plastik, hat sich der Hafen einen echten Charakter bewahrt.
Flanieren mit Wilhelm II. Was würde Wilhelm II. heute wohl sagen, nähme man ihn mit auf einen Spaziergang am Becken entlang? Schließlich war es der Kaiser persönlich, der - geleitet von einer Leidenschaft für alles Maritime und Kriegsflotten - den Kanalbau in seinen Landen vorantrieb. So brachte er auch unseren Binnenhafen mit auf den Weg. Wilhelm würde sicher staunen, was für ein Schmuckstückchen man aus seiner rohen Idee geschliffen hat. Doch würde das Interessengerangel einzelner Schauplätze ihn wohl verwirren, denn spätestens seit des Ratsbeschlusses zum „Erneuerungsschwerpunkt Südost“ im Jahre 1995 befindet sich das Viertel im flotten Wandel. Seit der Hafen in den 90er Jahren seine Funktion als Güterumschlagplatz verlor, Transporte vom
Der Hafen im Wandel
Wasser auf Lkw-Rücken umgelegt wurden, hat er sich sprichwörtlich aufgemacht zu neuen Ufern. Vor allem das nördliche Ufer des Hafenbeckens ist im Vergleich zur Industrievergangenheit kaum wiederzuerkennen. Nur noch einzelne Wahrzeichen zeugen auf dieser Seite von ihrer früheren Berufung und sorgen für reizvolle architektonische Vielfalt. Während das südliche Gegenüber noch weitgehend im morbiden Schönheitsschlaf verweilt, ist im Norden der Kreativkai entstanden. Hier ist der Name Programm: Viele Künstlerateliers, Agenturen und Büros lassen sich bei ihrer Arbeit vom Hafenflair inspirieren. Die Gastronomiemeile magnetisiert nicht nur in lauen Sommernächten Münsters Nachtschwärmer. Im Rücken des Hafenwegs hat sich entlang des Hansarings ein kleiner Kiez gebildet. Hier trifft man echte Originale hinter den Zapfhähnen und Ladentheken. Doch was in der Vormittagssonne friedlich daliegt, sorgt zu späterer Wochenendstunde oft für schlaflose Nächte bei den Anwohnern. An dieser Stelle der bis dahin trügerisch idyllischen Geschichte betritt ein wesentlicher Konflikt die Bühne: Der Verein „Mehr Lebensqualität für das Hansa- und Hafenviertel e. V.“ hat sich formiert, um die Interessen der Anrainer zu bündeln. Dabei geht es nicht nur um den Lärm. Auch Müll und Scherben sind ein Problem: „Wenn hier am Wochenende Partymeile ist, dann haben danach immer ein Scherbenmeer auf den Fahrradwegen“, schildert Initiativen-Vorsitzender Thomas Krabbe. Richtig schwer haben es die Bewohner bei Großveranstaltungen wie Hafenfesten oder Fußballweltmeisterschaften. Dann strömen Scharen von Menschen durch die Gassen des Viertels, lärmen und schiffen fröhlich alles voll. Und es drängen weitere Fragen: In welche Neunutzung könnte man die Osmofläche überführen?
Der Hafen im Wandel
8 Wäre ein großer Einkaufskomplex im Hansaviertel denkbar? Was geschieht mit der südlichen Seite des Hafenbeckens, sobald das Gefahrgutlager Lehnkering seinen Platz räumt und den Weg für eine Neunutzung freimacht? Die Investoren Max und Lutz Stroetmann, seit 1899 am Hafen ansässig, haben reichlich Grundbesitz zwischen Hafenweg und Hansaring erworben. Dort würden die Brüder gerne einen Einkaufskomplex entstehen sehen, dessen Kern ein E-Center bilden soll. Darüber hinaus sind in drei- und viergeschossigen Bauten Flächen für Einzelhandel und Gastronomie, Büros und Wohnungen vorgesehen. Außerdem sollen insgesamt 550 Parkplätze entstehen, 350 davon in einer eingeschossigen Tiefgarage, 200 zu ebener Erde. Die Anwohner fürchten ein vermehrtes Verkehrsaufkommen, wobei sie ohnehin schon unter endlosem Schleich- und Parksuchverkehr zu leiden haben. „Wir sind uns der vollen Verantwortung bewusst“, beteuerten die Investoren bereits im WDR-Fernsehen. Dennoch machen sich umliegende Lebensmittel-Einzelhändler Sorgen, die ihre Existenz durch die Abwanderung ihrer Kundschaft bedroht sehen. Entstünde das Einkaufszentrum zudem in zu großem Umfang, würde der Bau dann auch dem Besucherstrom zum dahinterliegenden Coconut Beach und der Diskothek Heaven den Weg abschneiden? Hier wird die Frage nach der Erschließung neuer Verkehrswege laut, zumal die Warenanlieferung über den Hafenweg erfolgen soll. Doch hat die aktuell auf der Osmofläche beheimatete Gastronomie- und Partylandschaft überhaupt eine Zukunft? Seit Jahren kreisen die Gedanken um neue Nutzungskonzepte für das riesige Osmoareal von über 45.000 Quadratmetern. Die Architekten Andreas Deilmann und Rainer Maria Kresing hatten das Gelände 2007 bereits gekauft, im Oktober 2008 dann im Planungsausschuss der Stadt ein futuristisches Projekt für etwa 430 Wohnungen direkt am Wasser vorgestellt. Der Hafen sollte einen Hauch von westfälischem Venedig bekommen. Was ja schön gewesen wäre … für den Yacht-Besitzer mit prall gefüllter Geldbörse. Das Projekt scheiterte am Verkauf eines 15.000 qm großen Nachbarareals, das Deilmann und Kresing zur verbesserten Vermarktung zusätzlich erwerben
9 wollten. Hier kam es entgegen der ursprünglichen Pläne zu einer europaweiten Ausschreibung, die Architekten traten vom Kaufvertrag mit Insolvenzverwalter Michael Mönig zurück. Der Stadtrat stoppte die Ausschreibung in diesem Jahr wieder, um zunächst durch die Installation des städtischen Hafenforums den Münsteraner Bürgern die Chance zu geben, ihre Wünsche zur Hafenentwicklung zu äußern. In der Zwischenzeit sondiert die Insolvenzverwaltung neue Kaufangebote von interessierten Investoren. Zahlreiche ehemalige Mitarbeiter und Gläubiger warten seit der Insolvenz von Ostermann und Scheiwe auf ihr Geld. Klar, dass Mönig Selbiges nun endlich einstreichen muss.
Initiative ZukunftHafen kämpft für hohe Beteiligung Der Aufforderung der Politik an die Bürgerschaft, sich in den Entwicklungsprozess einzubringen, kommt seit Ende Mai eine neue Bürgerinitiative nach. Der Initiative ZukunftHafen liegt die architektonische Vielfalt des Viertels am Herzen. Sie möchte laut des 1. Vorsitzenden Christof Bernard „kulturelle Einrichtungen und Teile der Hallen erhalten. Dafür ist es wichtig, die Freiräume zu schaffen, über solche Dinge überhaupt nachzudenken.“ Die komplette Neubebauung der Osmofläche war lange Zeit fest eingeplant. Nun ist dieses Konzept durch die Einberufung des städtischen Hafenforums, das am 30. September seinen Anfang nahm und Ende November fortgesetzt wird, wieder mit einem großen Fragezeichen versehen. Über 400 Bürger artikulierten bei der Auftaktveranstaltung ihre Fragen und Wünsche zum Thema Hafenentwicklung und es zeichneten sich facettenreiche Zukunftsvorstellungen ab. Auch wurden Verdrängungsängste vieler Gruppen mit geringeren geldlichen Mitteln offenbar. Was unter Einbezug der Bürgermeinung entstehen kann, hat aber auch wesentlich mit finanziellen Aspekten und Eigentumsfragen zu tun. Zudem hat der städtische Haushalt aktuell wohl in etwa so viel Geld übrig wie ein
Der Hafen im Wandel Langzeitstudent. Deshalb bedarf es akribischer Planung, die Interessen der Bürgerschaft mit den finanziellen Rahmenbedingungen unter einen Hut zu kriegen. Die Kernfrage lautet hier also: Was sind Münster die Bedürfnisse der Bevölkerung wert? Die Einberufung des Hafenforums spricht dabei für eine hohe Wertschätzung seitens Politik und Verwaltung. Die Bürger haben die Kommunikationsaufforderung angenommen. Eine vielschichtige und aufwendige Diskussion steht uns bevor. Doch sie lohnt sich! /// Von Malte Limbrock
Der Hafen im Wandel
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Wir müssen uns Zeit nehmen Wolfgang Heuer will den Hafen mit Bedacht entwickeln
Trifft man Sie eigentlich öfter im Preußenstadion oder am Hafenbecken an? Wenn es nach meiner Partnerin ginge, wäre ich öfter am Hafen anzutreffen. Wenn es nach mir geht, ist das Verhältnis ausgewogen. Beides sind für mich Topadressen, jeweils eine schöne Abwechslung im Alltag. Preußen wurde während des Studiums zu meinem Lieblingsverein neben dem 1. FC Köln und ist es bis heute. Welche Bedürfnisse locken Sie ins Stadion, welchen gehen Sie am Hafen nach? Ich sehe da eher Gemeinsamkeiten, denn Unterschiede. Am Hafen kann ich entspannen, relaxen, aber auch im Stadion finde ich Abwechslung. In einer etwas anderen Weise vielleicht. Die Gemeinsamkeit ist die besondere Atmosphäre, die ich sowohl im Stadion, als auch am Hafen genießen kann: Unter Menschen sein und „Open Air“ am Wasser zu sitzen oder ein packendes Spiel auf dem Rasen zu sehen – mir gefällt beides. Was unterscheidet unseren Hafen von anderen deutschen Binnenhäfen? Andere Häfen haben in den letzten Jahren zum Teil ähnliche Entwicklungen gehabt. Man spricht sogar
Während es im Preußenstadion ruhig auch mal zur Sache gehen darf, lässt Wolfgang Heuer am Hafenbecken lieber ganz entspannt die Seele baumeln. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Münster schätzt die Industriekulisse am Kai und warnt vor überhasteten Entscheidungen bei der Weiterentwicklung. Als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft erlebt Heuer den politischen Prozess rund um die Zukunft des beliebten Stadtviertels aus nächster Nähe. Ideale Voraussetzungen für ein spannendes Gespräch!
von einer weltweiten Entwicklung, in der sich fast überall zuerst die Seehäfen, dann die Binnenhäfen in ihrer Nutzung verändert haben, weil sie nicht mehr ausschließlich für den Güterumschlag genutzt werden. Das Besondere an Münsters Hafen ist, dass hier keine sterile Entwicklung stattgefunden hat, sondern zum Glück einiges bewahrt werden konnte von dem, was den Hafen früher ausgemacht hat. Ich glaube, dass die Münsteraner das erkennen und – wie ich selbst – sehr schätzen. Es wird auch in Zukunft darum gehen, hier nicht mutwillig oder fahrlässig Dinge abzureißen, die jetzt noch für den Hafen als Hafen stehen. Der Hafen befindet sich seit etwa 15 Jahren stark im Wandel. Wenn Sie fünf, sechs Jahre in die Zukunft blicken, was sehen Sie vor dem inneren Auge, wenn Sie es über das Hafenbecken schweifen lassen? Ich denke, wir sind jetzt an einer Stelle, wo die weiteren Schritte für den Hafen sehr gut überlegt werden müssen. Und dafür müssen wir uns Zeit
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Ich denke, wir sind jetzt an einer Stelle, wo die weiteren Schritte für den Hafen sehr gut überlegt werden müssen.
Vita Wolfgang Heuer hat seine Wurzeln im Rheinland. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Münster wuchs als eines von vier Kindern in der Nähe von Bonn auf. 1986 kam Heuer nach Münster, studierte hier Politikwissenschaft. Mit dem Examen in der Tasche blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, auch heute trägt er berufliche Verantwortung in der Verwaltung der Universität. Bei der Kommunalwahl 2009 war der 47-Jährige als SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters mit 45,4 % der Stimmen unterlegen. Neben weiteren politischen Aufgaben fungiert Heuer als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft.
Der Hafen im Wandel
Der Hafen im Wandel nehmen. Wir sollten jetzt nicht auf den schnellen Euro gucken mit der Einschätzung, wir stünden unter einem enormen Druck, neue Projekte sofort zu ermöglichen. Davor warne ich! Im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass die Entwicklung der nördlichen Hafenseite mit dem „Kreativkai“ in weiten Teilen gut gelungen ist. Es wäre ein Fehler mit einer billigen Kopie oder einer schnellen Lösung für die andere Seite des Hafenbeckens den nächsten Schritt zu tun. Wir sollten dort wohlüberlegt neue Projekte angehen. Sie sind Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Stadtentwicklung. Inwieweit sind Sie mit dem politischen Prozess zum Thema Hafenentwicklung einverstanden, was kritisieren Sie? Das bisherige Ergebnis stimmt weitgehend, finde ich. Es gibt allerdings einige Probleme, die bis heute nicht gelöst sind: Die Verkehrsproblematik und die Frage der Lärmbelästigung für die Anwohner, vor allem am Wochenende. Da haben wir als Politik bisher keine gute Lösung anbieten können. Es gibt noch einen weiteren wesentlichen Kritikpunkt: Die gesamte Entwicklung ist bisher weitestgehend ohne die Beteiligung der Bürgerschaft gelaufen. Das war vor 20 Jahren vielleicht noch denkbar, aber heutzutage gibt es berechtigterweise andere Ansprüche auf Beteiligung. Das greifen wir für die zukünftige Entwicklung auf mit dem städtischen „Hafenforum“, das im Herbst gestartet ist. Es steht zur Debatte, zwischen Hansaring und Hafenweg einen Einkaufskomplex zu errichten. Anrainer fürchten ein vermehrtes Verkehrsaufkommen, umliegende Einzelhändler um ihre Kundschaft. Wie schätzen Sie die Lage ein? Die Reaktionen, die jetzt stattfinden, sind normal in solchen Fällen. Dass bei einem so großen Vorhaben Kritik und Einwände kommen, ist absolut selbstverständlich und für mich keine Überraschung. Die Frage ist, wie man damit umgeht und was am
12 Schluss heraus kommt. Diese beiden Punkte sind entscheidend. Ich denke, es wird in der weiteren Debatte vor allem um die Frage der Fläche gehen, die genutzt wird, und um die Frage des Angebotes. Und da sind die Würfel nicht gefallen. Es gibt den Vorschlag des Investors und Eigentümers, wie es aussehen soll. Nun wird ein Prozess gestartet, in dem sich auch die Bürgerschaft im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens – und selbstverständlich auch des „Hafenforums“ – äußern kann. Nachdem die Bürgerschaft und auch die Unternehmen aus dem Umfeld sich geäußert haben, muss die Politik am Schluss abwägen, was dort genau ermöglicht wird. Meines Erachtens ist ein Lebensmittelangebot an der Stelle vernünftig. Aber die Warendorfer Straße und die Wolbecker Straße als benachbarte Einkaufszentren sind sicherlich die Bereiche, auf die wir in diesem Zusammenhang besonders sensibel schauen müssen: Einkaufsmöglichkeiten, die wir dort erhalten wollen, sollen durch ein neues Angebot am Hansaring nicht infrage gestellt werden. Auch ein neues Nutzungskonzept für die OsmoFläche steht zu Diskussion. Hier machen sich Bürger für einen Erhalt der Hallen stark. Ist die Situation vergleichbar mit der Rettung des Hawerkamps vor einigen Jahren? Es ist für unsere Stadt gut, dass der Hawerkamp gerettet werden konnte. Und auch, dass immerhin einiges aus der alten Hafenszenerie erhalten werden konnte. Aber es sind leider auch Gebäude abgerissen worden, die aus heutiger Sicht erhaltenswert gewesen wären. Es sind also in dieser Hinsicht auch Fehler in der Vergangenheit gemacht worden. Ob der Erhalt der Osmo-Hallen für die weitere Entwicklung dieses Bereichs der richtige Schritt ist, halte ich noch für
13 offen. Ursprünglich waren ja der Verkauf, der Abriss und die komplette Neubebauung geplant. Das ist jetzt erst einmal durch das „Hafenforum“ mit einem Fragezeichen versehen. Es gibt nun überhaupt erst die Chance, anders damit umzugehen. Was möglich ist, hat allerdings auch mit Geld zu tun. Ein Teilerhalt der Hallen könnte wohl nur von der Stadt finanziert werden, und dies ist bei der bekannten Haushaltslage sehr schwierig. Trotzdem will ich nicht komplett ausschließen, dass wir am Ende sagen: Das hat hier für die Situation am Hafen eine so große Bedeutung, dass wir Teilbereiche weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich halten. Das ist aber etwas, das wir nur im Konkreten, also in Kenntnis von Zahlen, Fakten und von Eigentumsfragen entscheiden können. Die SPD ist jedenfalls offen für die Frage, ob nicht Teilbereiche der Osmo-Hallen in Zukunft weiterhin in ähnlicher Form wie heute genutzt werden können. Im Rahmen eines Workshops im Hinblick auf das städtische Hafenforum wurde die Sorge von Teilnehmern formuliert, die Stimme der Bürger habe in der anschließenden Diskussion kein Gewicht. Was antworten Sie? Diese Sorge ist aus meiner Sicht nicht berechtigt. Diejenigen, die das Hafenforum gegen die Stimmen von CDU und FDP inklusive des Oberbürgermeisters im Rat durchgesetzt haben, haben den Ehrgeiz, ergebnisoffen Alternativen zu diskutieren. Es geht darum, zum frühestmöglichen Zeitpunkt den Bürgern die Chance zu geben, auch über Alternativen zu sprechen. Es gibt nicht nur die eine Möglichkeit, den Hafen weiterzuentwickeln, es existieren unterschiedliche Optionen. Die sollen auf den Tisch gelegt werden. Nicht nur von der Stadt Münster selbst,
Der Hafen im Wandel sondern auch durch Fachleute von außerhalb, die eigene Erfahrungen und Einschätzungen mitbringen und sagen: Ihr habt aus unserer Sicht am Hafen die oder die Chance. Glauben Sie, dass die anderen Parteien bei diesem Ansatz auch mit im Boot sitzen? Ich glaube schon. Mein Eindruck ist, dass auch die, die gegen das Hafenforum gestimmt haben, jetzt, nachdem es beschlossen wurde, der Meinung sind: Jetzt ist das der Weg, nun beteiligen wir uns auch. Trotz aller Schwierigkeiten können sich die Münsteraner zumindest gewiss sein, dass Sie ihren Wünschen und Hoffnungen Gehör verschaffen werden? Ja. Wir werden versuchen, die berechtigten Interessen, die es hier am Hafen gibt, möglichst in eine ausgewogene und konsensfähige Mischung zu bringen. Wir haben viele unterschiedliche Interessen, die aber alle für sich berechtigt sind: Das umfasst die Anwohner, die hier ansässigen Geschäftstreibenden, die Gastronomienutzer, die jungen Leute, die die Szenelokale frequentieren, das umfasst den Tourismus, aber beispielsweise auch das Unternehmen Stadtwerke mit seinem Kraftwerk. Im Moment, finde ich, gelingt das weitgehend, die Mischung am Hafen stimmt. Vielen Dank für das Gespräch! /// Von Malte Limbrock
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Der Hafen wird sich weiterentwickeln, das steht fest. Politik und Verwaltung arbeiten an einem neuen Nutzungskonzept für die Osmofläche und schreiben sich den Einbezug der Bürger dabei groß auf die Fahnen. Mitbestimmen will auch die Initiative ZukunftHafen. Christof Bernard, 1. Vorsitzender des Vereins, erklärt, wieso das wichtig ist …
Vita Christof Bernard gründete am 30. Mai 2010 gemeinsam mit über 20 weiteren Mitgliedern die Initiative ZukunftHafen e.V.. Bernard, der durch seine Engagements bei Dockland, Heaven, Fusion und dem Coconut Beach vielseitig und seit vielen Jahren in die Hafenkultur involviert ist, ist 1. Vorsitzender. Stephan Bracht von der SAL Planungsgruppe GmbH ist DiplomIngenieur Landschaftsarchitekt und 2. Vorsitzender der Initiative.
Christof Bernard, 1. Vorsitzender des Vereins Initiative ZukunftHafen
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Die Gedanken sind frei Die Initiative ZukunftHafen ruft Münster zur Mitbestimmung auf
Vor 16 Jahren begann mit dem Aufbau des Dockland dein Engagement am Hafen. Wie sah es hier damals eigentlich aus? Da war der Hafenweg noch eine Lehmstraße ohne Straßenbeleuchtung. Daran kann man sehen, wie viel sich hier in den letzten Jahren verändert hat.
Wir haben die Chance, kulturelle Einrichtungen und Teile der Hallen zu erhalten
Wie bedroht ist die architektonische Vielfalt des Hafens derzeit? Der Prozess der Entwicklung ist ja schon länger im Gange. Das heißt natürlich, dass die kulturellen Einrichtungen, die jetzt hier am Wasser sind, in zehn Jahren auch nicht mehr genauso aussehen werden wie heute. Sonst wäre es ja auch keine Entwicklung. Die Einrichtungen können sich aber auch neu definieren.
Was macht für dich den besonderen Charme unseres Hafens aus? Die Industriekulisse in Verbindung mit dem Wasser ist sehr reizvoll. Die Neubauten am sogenannten Kreativkai fügen sich gut in diese Kulisse ein. Jetzt muss man nur aufpassen, dass das auch so bleibt. Man sollte nicht zu uniform an die Neugestaltung und Weiterentwicklung rangehen. Und wie steht es um das vielseitige kulturelle Angebot rund um die Osmofläche? Münster erlebt dort ja jede Menge: Bei der letzten WM sind wieder Tausende Leute zum Public Viewing in die Hafenarena gekommen. Es gibt das Oktoberfest, das Heaven, den Coconut-Beach. Jährlich besuchen im Schnitt mehr als 200.000 Leute dieses Gebiet. Das kann man auch als Abstimmung mit den Füßen dafür verstehen, dass hier ein vielseitiges Angebot absolut erwünscht ist. Doch die Stadt hat andere Pläne … So vereinfacht kann man das nicht sagen. Es handelt sich bei der jetzt zu diskutierenden Weiterentwicklung des Masterplans von 2004 durch die Verwaltung erst mal nur um Vorschläge, die zum Beispiel auf der Osmofläche eine gemischte Fläche mit größtmöglichem Wohnanteil favorisieren.
Der Hafen im Wandel Eine vielfältige Kultur- und Freizeit-Szene wäre dadurch sehr bedroht. Außerdem plant die Firma Stroetmann, zwischen Hansa-Ring und Hafenweg ein großes Einkaufszentrum zu bauen. Im Zusammenhang damit ist die Planung zukünftiger Verkehrswege eine wichtige Sache, die nicht außer Acht gelassen werden darf! Auf welches Thema beziehen sich die Diskussionen der Initiative? Das aus unserer Sicht vordringliche Diskussionsthema ist die Neunutzung der Osmofläche. Insgesamt geht es dabei um 55.000 Quadratmeter. Das ist eine größere Fläche als die jetzige Altstadt von Münster. Was könntest du dir für eine Neunutzung vorstellen? Natürlich kann man die Hallenfläche nicht komplett erhalten. Man muss sie in eine Neunutzung überführen, das ist klar. Auch Wohnen wird man
16 integrieren müssen. Aber man hat schon die Chance, kulturelle Einrichtungen und Teile der Hallen zu erhalten. Es ist wichtig, Freiräume zu schaffen, über solche Dinge überhaupt nachzudenken. Hier sollten die Gedanken frei sein. Ein klassisches Trennungsdenken ist hier fehl am Platz. Man müsste Nutzung mischen. Wohnnutzung und kulturelle und gastronomische Einrichtungen können schon nebeneinander störungsfrei existieren, wenn man sie intelligent und lösungsorientiert plant.
Es ist wichtig, Freiräume zu schaffen, über solche Dinge überhaupt nachzudenken.
Die Initiative hat von Christian Freytag die Besitzrechte für die alte Späneabsauganlage erhalten. Hat diese Aktion Symbolcharakter? Ich empfinde das durchaus als Symbol. Das sollte ein Zeichen dafür sein, dass wir wirklich anpacken. In Münster hat man erst nach und nach während der Transformation des Hafens gemerkt, dass die Mischung aus Industriegebäuden und Neubauten einen tollen morbiden Charme ausstrahlt. Das muss doch auch stadtentwicklungstechnisch als große Qualität des Hafens gesehen werden, durch die der Standort noch attraktiver wird. Die Späneabsauganlage ist eine der wenigen hafentypischen Elemente, die überhaupt noch vorhanden sind. Wir wollten sichern, dass sie nicht auch noch abgerissen wird. Welche Chance haben die Bürger, eigene Ideen in die Diskussion einzubringen? Im diesem Herbst läuft bereits das städtische Hafenforum. Die Bürger sind aufgefordert, sich zu
17 äußern. Ich hoffe, dass möglichst viele Leute das auch tun werden. Denn damit wächst der Einfluss auf die späteren Planungen. Die Initiative ZukunftHafen hat bereits im Juli einen öffentlichen Workshop zur Vorbereitung des Forums durchgeführt. Wie war die Resonanz? Es waren 250 Leute da. Und das bei 33 Grad. Das war ein Riesenerfolg. Das zeigt, wie wichtig dem Münsteraner dieses Thema ist. Die Auswertung wollen wir nach dem ersten Hafenforum Termin am 30.9. präsentieren, um dieser Veranstaltung nicht vorzugreifen. Ist es ein realistisches Ziel, dass die Initiative gegenüber der Politik mit einer gemeinsamen Stimme spricht? Wir diskutieren in unserem Verein natürlich kontrovers, aber im Moment sind wir alle komplett auf einer Linie mit unseren Vorstellungen, dass
Der Hafen im Wandel der Hafen spannend bleiben und die Teile der Osmohallen als Kulturstätten erhalten bleiben sollen. Misst man der Bürgerbeteiligung in diesem Prozess genug Bedeutung bei? Erst einmal ist es super, dass es überhaupt eine Bürgerbeteiligung gibt. Diese Chance sollte von den Münsteranern wahrgenommen werden, sodass Politik und Verwaltung nicht umhin kommen, den Willen des Bürgers dann auch zu respektieren. Die 12.000 € für die Moderation und Auswertung des Hafenforums sind wohl schon ein bisschen knapp bemessen. Vielleicht zeigt sich im Hafenforum, wo es ja nicht nur um Osmo geht, dass man da noch nachlegen muss. Vielen Dank für das Gespräch! /// Von Malte Limbrock
Hafenweg 14 | Am Kreativkai | 4 8 1 55 M ü n s t e r | T e l : +49(0 )2 5 1 490 97 97 | www.krukenkamp.de
Leben am Hafen
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KneipenKrawall vs. Kiezkultur Ein Bericht von der Kiezfront Der Hafen, unendliche Weiten ... findet man dort zwar nicht. Doch wenn man in Münster festsitzt, kann ein Blick von der Kaimauer sehr beruhigend sein. Und wenn die Nacht zu kalt wird, kann man sich umdrehen und Feste feiern gehen. Der Hansaring bietet ein pulsierendes Nachtleben, ist Münsters bunter Kiez. Manchem Anwohner gefällt der Trubel weniger. Ein Frontbericht.
„Als hier am Hafenufer noch Gras gewachsen ist, hat es mir besser gefallen”, sagt Maik, der hier einfach nur rumsitzt. Er streicht sich seine lange Mähne aus dem Blickfeld. Trotzdem käme er noch immer gerne zum Trinken her, stellt er fest und fingert einen Filter aus den Untiefen eines hellblauen Tabakbeutels. Nirgendwo in Münster könne er so gut chillen, vielleicht noch an einem Lagerfeuer in der Wagenburg, weit draußen am Kanal. Es hätte etwas von der entspannten Melancholie in Otis Reddings Hit (“Sittin‘ On The Dock of the Bay”), findet Maik, der Typ in dem abgetragenen Flanellhemd und summt.
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Leben am Hafen
Sitting on the dock of the bay Wasting time Watching the tide roll away I‘m just sitting on the dock of the bay Sein Kompliment gilt auch der vibrierenden Kneipenszene nördlich des Hafenbeckens. Maik hat jetzt genug vom Rumsitzen, wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Wir treffen lokale Indierockstars in der Watusi Bar (Miyagi, olé!), Tischkicker-Profis im Plan B und Mexikaner-Trinker im Raketencafé, die sich über ihr enttäuschendes Bachelorstudium mit dem Fernsehprogramm von gestern hinwegtrösten. Ob das auf meinem T-Shirt nicht ein Plattencover der Band Love aus den 80ern sei, fragt mich ein Mädchen mit blaugrauen Augen. Ihr Interesse ist so aufrichtig, dass es selbst dem plumpsten Gesprächspartner schwerfiele, mit einem Anmachspruch zu kontern. Ich bin mir nicht sicher, jedenfalls wurde es in Bangladesch hergestellt und kostet bei H&M 7,90 €. Im Schwarzen Schaf hat man mich das jedenfalls noch nicht gefragt. Aber hier regiert nicht das Schaf, sondern die Grille. Eine ungeschriebene Verkehrsregel lautet: Fahrräder in mindestens 15 Metern Abstand zum
Eingang parken. Ein Mann verrichtet seine Notdurft an ein paar Drahteseln, die an einer Hauswand lehnen. Sind es der Alkohol oder die Nähe zum Bremer Platz, die die Scham vergessen lassen? Drinnen läuft „Griechischer Wein“, im gedämpften Licht zwischen den holzverkleideten Wänden füllt sich die leicht erhöhte Tanzfläche. Schon wieder dieses absurde Gefühl von Authentizität, als eine hohe Altfrauenstimme ohne jegliche Betonung in ein Mikro nuschelt: „So ist die Grille!“ Ich sage Maik Lebewohl, sowie der Gruppe von Menschen, die unseren Weg geteilt hat. Manövriere mein Rad durch das Minenfeld aus grünen Glasscherben, in das sich die Bremer Straße verwandelt hat, wie nach jeder Freitagnacht. Ich blicke auf meine Uhr, vielleicht noch einen Kaffee, gleich habe ich einen Termin mit Thomas Krabbe an der Kaimauer. Er ist der Vorsitzende des Vereins zur Verbesserung der Lebensqualität im Hansaviertel. Die Sonne scheint.
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Mit dem Viertel verwachsen Guten Tag, Herr Krabbe, haben Sie wohl geruht? Ich wohne im direkten Umfeld einer Kneipe. Wenn dort mitten in der Nacht Leute ein- und ausgehen und grölen, dann ist das problematisch. Denn der Hansaring ist ohnehin von Lärm gebeutelt, durch das große Verkehrsaufkommen. Wie man das auch anders regeln könnte, dazu fällt der Stadt nichts ein. Alle Anregungen fallen unter den Tisch, als hätte man das Hafenviertel vergessen. Sollte man nicht wissen, worauf man sich einlässt, wenn man in dieses Hansaviertel zieht? Ich habe schon hier gewohnt, bevor die Partymeile entstanden ist. Das ist erst in den letzten zwölf oder dreizehn Jahren geschehen, seit die Nutzung des Hafens als Industriehafen aufgehört hat. Der Sündenfall war der Abriss unseres schönen kleinen Zollhäuschens hier. Dieses zauberhafte Haus wurde über Nacht einkassiert und damit war der Startschuss für diese „Traumarchitektur“ hier an der Hafenpromenade gefallen. Müssen die Kneipen jetzt gezielt geschlossen werden? Nein, die Stadt muss sich überlegen, was sie überhaupt konzessioniert. Man wird natürlich den Lärm nicht ganz verhindern können. Es ist ja auch die Ballung. Viele kaufen sich einfach eine Flasche Bier am Kiosk oder an der Tankstelle und setzen sich hier an den Hafen. Das ist sicherlich noch problematischer. Sind Sie stolz darauf, an einem Kiez zu wohnen, der eine kreative Szene hat? Einiges davon ist durchaus kreativ – der Name „Kreativkai“ hatte anfangs seine Berechtigung. Stolz waren wir aber eigentlich mal darauf, in einem Viertel mit völlig gemischter Bevölkerung zu leben – mit allen sozialen Schichten. Mit Arm und Reich, Jung und Alt. Wer länger hier gewohnt hat, ist mit dem Viertel verwachsen. Aber wenn man es so umstrukturiert, dass man die Leute herausdrängt, weil sie keine Lust mehr haben, dass ihre Kinder am Morgen aus dem Haus gehen und in einen Scherben-
Thomas Krabbe – Vorsitzender des Vereins zur Verbesserung der Lebensqualität im Hansaviertel
haufen rasen, dann entsolidarisiert man ein Viertel durch Stadtplanung. Die Stadt kommt damit nicht hinterher: Man sieht hier nachts nicht das Ordnungsamt und nur selten die Polizei. Wenn eine Stadt so einen Kiez hat und diesen massiv fördert, dann muss sie sich auch darum kümmern. Welche ist Ihre Lieblingskneipe im Hafenviertel? Es war die Blechtrommel, in der ich lange gearbeitet habe. Leider hat sie nun geschlossen – aus finanziellen Gründen.
Vielen Dank für das Gespräch! /// Von Sebastian Golla
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Rausgehen, Warmmachen, Weghauen Hansa … alles andere ist dein Viertel Bei der Trikotwerbung hält es Münsters KiezKlub FC Barrio Hansa 07 wie der FC Barcelona: kein Kommerz. Das Logo des Kinderhilfsvereins „Our Children e.V.“ ziert das weiße BarrioTrikot. Die Kiezkicker versteigerten nach ihrer ersten Meisterschaft einen von allen Spielern unterschriebenen Ball bei einem großen Internet-Auktionshaus. Stolze zwölf Euro brachte die „Pille“ für „Our Children“. Hier ist vom großen Geld und Dekadenz keine Spur, dennoch hält man an Fritz Walters Werten fest: Sport und Wohlstand. Wo andere Klubs ein riesiges Vereinsgelände mit vier Rasenplätzen, einen Kabinentrakt mit Whirlpools und Wohlfühloase sowie Aufenthaltsräume besitzen, die zum Playstationspielen einladen, genügen Barrio Hansa eine WG-Küche in der Bahnhofstraße und eine Theke im ehemaligen Dock 43. Die Theke gehört mittlerweile zu Kitty’s Trinksalon, sie diente vier Münsteranern im Jahr 2007 als Gründungsort des Traditionsvereins. Heute wird im inoffiziellen Vereinsheim so manches Spiel in Gedanken noch einmal gewonnen: „Weißt du noch, als wir damals … die haben wir verhaftet!“, sagt Gründungsmitglied
Mitte des 19. Jahrhunderts feierte der moderne Fußball seine Geburtsstunde in England. Erst mit einsetzender Industrialisierung fand auch die weltweite Arbeiterklasse Vergnügen an der neuen Freizeitbeschäftigung. Über 150 Jahre später ist an den Docks in Münster Ruhe eingekehrt, doch auch hier hat der Ball die Hafenarbeiter im Hansaviertel erfasst.
Moritz von Criegern. „Jo, dat weiß ich noch! Wer uns schlägt, kann zaubern!“, antwortet Andreas Loba, der damals ebenfalls der Geburtsstunde des Klubs beiwohnte. Utopische Ablösesummen und Gehälter sucht man hier vergebens. Nach Angaben der Vereinsverantwortlichen rekrutiert sich die Mannschaft aus ehemaligen Hafenarbeitern, die aufgrund von Wirtschaftskrise und Rationalisierung ihren Job im Münsteraner Hafen verloren haben und aus lauter Langeweile anfingen, Fußball zu spielen. Demnach müsste den Kultkickern eigentlich viel Zeit bleiben, um sich auf die wöchentlichen Derbys in der Bunten Liga vorzubereiten, doch das Team absolviert nur eine Trainingseinheit in der Woche. Ein gutes Pferd springt halt nur so hoch, wie es muss. Da Barrio Hansa einst keine Genehmigung der Stadt bekam, sich eine Fußballoper im Innenstadtbereich zu bauen, werden sämtliche Spiele
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der Bunten Liga Münsterland im Stadion an der Coerheide im Vorort Coerde ausgetragen. Zweimal holte der Arbeiterklub bislang den Titel für sich und seine Fans. Das reicht aktuell zur Rekordmeisterschaft in der Bunten Liga. Dennoch mussten die Verantwortlichen schnell einsehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, denn: Spiele werden im Sturm gewonnen, Meisterschaften in der Abwehr. Und gerade hier, so scheint es, hatten die Mannen um Yilmaz Sanli in letzter Zeit ihre Probleme. Sanli ist Rekordtorschütze der 07er. Er sitzt in der wichtigsten WGKüche, dem „Barrio-Headquarter“, am Rande des Hansa-Viertels und bringt die Historie des Vereins auf den Punkt: „Die ersten beiden Jahre waren ziemlich geil! Das dritte Jahr war nicht mehr so geil!“ Zustimmendes Nicken am Tisch. Vereinspräsident Guido „Paco“ Knollmann, Abwehrrecke Tobias Richter und Ex-Barrio-Legende Patrick Dirkes können ihrem Sturmtank nur beipflichten. Zu schön sind die Erinnerungen an unzählige Spiele ohne Niederlage, Erinnerungen an Zeiten ohne Angstgegner, als die Mannschaft ihre besten Spiele ablieferte. Nämlich dann, wenn man am Abend vorher noch tierisch um die Häuser gezogen war. Wehmut kehrt ein, wenn die Jungs an die erste Niederlage denken. Tobias Richter: „Damals haben wir uns selbst geschlagen.“ Spiele des FC Barrio Hansa 07 unterliegen be-
Leben am Hafen
stimmten Ritualen. Kurz vor Anpfiff werden im Teamgeist fördernden Kreis die letzten taktischen Ausrichtungen vorgegeben, bis ein Großteil des Teams nicht mehr zu bremsen ist: „Halt die Schnauze und lass uns anfangen!“ Auch in der WG-Küche herrscht Euphorie und Aufbruchstimmung zugleich. Patrick Dirkes, Stürmer im sportlichen Ruhestand, philosophiert über sein Leben abseits des Platzes: „Irgendwie hätte ich auch wieder Bock zu zocken. Ich hab aber keine Pöhler mehr.“ Bis heute ist nicht klar, ob Dirkes die Schuhe damals an den Nagel gehängt oder verloren hat, oder ob sie ihm von Mitspielern einfach weggenommen wurden. Ein Comeback der gefährlichen Torgiraffe scheint jedenfalls nicht ausgeschlossen. /// Von Claus Hensel
Infobox Der FC-Barrio Hansa 07 gründete sich als Turn- und Strickverein im Jahr 2006 unter dem Namen TS Barrio Hansa. Der Leibesübung und Handarbeit überdrüssig, wurde 2007 die erste Fußballmannschaft ins Leben gerufen und man entschied sich für den heutigen Vereinsnamen. Seitdem eilt der aus Hafenarbeitern bestehende Club von Erfolg zu Erfolg. Alleine in den ersten drei Spielzeiten der Bunten Liga Münsterland wurden zwei Meisterschaften und ein dritter Platz eingefahren. Heute identifiziert sich der ganze Kiez mit dem Club und umgekehrt.
www.fc-barrio-hansa.de
Leben am Hafen
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Dazugesetzt Der Hafen im Abseits
Er ist ein Freak, der Mittelhafen. Im Gegensatz zu seiner so beliebten, perfekt gestylten kleinen Schwester, denkt er gar nicht daran, sich anzupassen. Und dennoch scheint er, heruntergekommen, wie er ist, eine gewisse Anziehungskraft zu haben. Wer sind wohl die Leute, die sich auf seine Seite schlagen? Ich will es wissen und setze mich einfach dazu …
Obwohl es eben noch in Strömen geregnet hat, ist auf dem Hafenplatz einiges los. Hier scheiden sich die Geister: Die meisten gehen in Richtung Nordseite, schlendern an den Bars und Restaurants entlang und trinken Cocktails. Nur wenige nehmen den unkonventionelleren Weg und machen die alten Bahngleise des Südufers zur Promenade. So auch ein elegant gekleidetes blondes Mädchen, obwohl sie nicht zu wissen scheint, warum sie das tut. Irritiert folgt sie den
Foto: Daniela Wolff
Die Jungs von der Freya: Bierchen und Kartenkloppen
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Anweisungen, die man ihr per Telefon gibt. Ihr Date hatte sie sich wohl anders vorgestellt, denn auf High Heels flaniert es sich hier weniger gut. Grinsend mache ich mich ebenfalls auf den Weg: Mal sehen, wer sich hier an diesem Samstag Nachmittag noch so rumtreibt. Sie fällt mir sofort auf. Ganz ruhig liegt sie am Ufer; nicht mehr die Jüngste, aber gepflegt und durchaus attraktiv: die Freya. An Deck tut sich was. Vier junge Männer sitzen um einen runden Tisch und spielen Karten. Ob ich mich dazu setzen darf? Ja klar! An Bord bekomme ich nicht nur einen Stuhl, Frederik bietet mir dazu auch gleich ein Bier an. Das Boot gehört seinem Großvater. Vor 26 Jahren hat er es sich gekauft, weil er das Reisen in Zügen und Flugzeugen nicht ausstehen konnte. Und noch immer heißt es einmal im Jahr „Leinen los!“ Mit dabei: die Gattin, der Enkelsohn und dessen Freunde. Ich kann es kaum glauben, aber auf dem Boot ist mit Wohnzimmer, Bad, Küche und mehreren Schlafzimmern tatsächlich genug Platz für alle – ein besseres Wohnmobil. Inzwischen geht es aber nicht mehr auf die hohe See, sondern nach Münster, denn nicht nur Freya ist älter geworden. Wo liegt denn der Heimathafen? Ich muss lachen als ich die Antwort höre: „In Hamm.“ Dennoch: selbst bei mir stellt sich schon nach kurzer Zeit ein leichtes Urlaubsfeeling ein. Gemütlich ist es hier; hat was von Camping, nur dass der Boden schwankt und mir ein leichter Wind um die Nase weht. Aber bevor ich womöglich noch das Deck schrubben muss, gehe ich lieber wieder an Land.
Leben am Hafen
doch nur noch Dosen und anderen Müll … nichts Bratbares jedenfalls. „Die Leute haben hier alles kaputt gemacht!“ Dem können Tessa, Pia und Philip, die sich mitten in einem Fotoshooting befinden, nicht zustimmen. Die Kulisse sei super und man solle diese Seite des Hafens einfach weiter wachsen lassen. Gerade das alternative Flair, „mit den abendlichen Feuerchen und den Leuten, die sich einfach hierher setzen, um Musik zu machen“ hat es ihnen angetan: „Bloß nicht noch mehr Kommerz!“
Finde ich auch! Nur ist es mir hier für meinen Geschmack heute zu still. Das Ufer liegt so einsam da, dass ich schon überlege, mich mangels Menschenseelen zu den Enten zu setzen. Aber was höre ich da? Jemand spielt Gitarre. Es ist ein junger Typ in Jeans und Strickjacke, mit ganz zerzaustem Haar, der auf einer der Laderampen sitzt. Er ist ganz in sein Spiel vertieft. Nur sein Hund blickt kurz auf, als ich mich dazu setze. Dann komme ich aber doch noch mit ihm ins Gespräch. Er möge die Mittelhafenseite besonders, weil der Hafen hier noch so ist, wie früher, als es die ganzen Nobelbauten auf der Stadtseite noch nicht gab. „Das inspiriert mich irgendwie“, sagt er und dreht sich eine Zigarette ohne Filter. Am liebsten komme er her, wenn es wie heute nicht so voll ist. „Dann kann man in Ruhe klimpern, stört niemanden und muss auch keine Show liefern.“ Er nimmt einen Schluck von seinem Bier und beginnt trotz meiner Anwesenheit wieder zu spielen. In einiger Entfernung entdecke ich die Blondine von vorhin. Inzwischen hat sie die Schuhe ausgezogen, lacht und trinkt zusammen mit einem Jungen Wein aus Plastikbechern. Wie das Als ich mich von Freya und den Jungs verKlischee es will, geht langsam die Sonne unter. Ich abschiedet habe, ist die Sonne schon ein gutes Stück find‘s einfach schön, schaue aufs Wasser und lausche weiter gen Westen gewandert und taucht den Hafen in ein warmes Licht. Am Ufer versuchen einige Angler der Musik … ich glaub, ich hab mich ein bisschen verliebt, in diesen melancholischen Außenseiter ihr Glück. „Klappt aber nicht so gut“, verrät mir Johann aus Kasachstan. „Es ist hier viel zu dreckig.“ namens Mittelhafen. Das findet auch Herr Schulz, der Haken und Köder /// Von Daniela Wolff gar nicht erst mitgebracht hat. Man fängt heute ja
Leben am Hafen
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Die Tagebücher des scheelen Emil
Auf einem Basar an der nordafrikanischen Küste, unweit von Rabat, ersteigerte ich vor wenigen Monaten eine eigenartige Kiste. Sie sei nicht leicht zu öffnen, hatte mir der zwielichtige Händler gesagt, doch es handele sich bei dem Inhalt um den Nachlass eines Matrosen aus dem vorigen Jahrhundert von nicht näher bezifferbarem Wert. Zuhause angekommen sprang der Deckel von alleine auf, und ich machte mich daran, das Konvolut in Augenschein zu nehmen. Unter vielerlei Krimskrams fand ich, in derbes Fettpapier gewickelt, eine Anzahl von Kladden mit vollgeschriebenen Seiten, allesamt mit Bildern versehen …
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Leben am Hafen
30. September 1922 Morgen soll Landgang sein, Zielhafen ist der Crew noch unbekannt. Das Land vor unseren Augen nimmt sich flach aus wie die stille See. Aus weiter Ferne sehe ich einige Lichter und höre einen Hornstoß über das Wasser. Der Smutje hat bereits angekündigt, den Kahn mit Knabbeln, einem neuartigem Zwieback, zu proviantieren – keine Frage, er war schon mal hier. Ich denke an die wilde Marie, meine treue und zuverlässige Seemannsbraut. Wenige Stunden noch …
1. Oktober 1922 In aller Herrgottsfrühe legten wir an. Der verwitterte Kai war so glitschig, dass unser Moses fast auf ihm ausgerutscht wäre. Zum Glück konnte er sich aber an Kais Gürtel festhalten und so blieb ihm ein Genickbruch erspart. Mit uns verließen auch etliche Ratten den Pott, als Letzter ging der Käpt’n von Bord. An Land der erste Schrecken: schon gleich am ersten Poller erwartete uns ein grässlicher Leviathan, gut und gerne an die 16 Fuß lang und mit feuerroten Augen. Das wilde Monster fauchte und zischte, aus seinen Nüstern züngelten Flammen und Rauch stieg auf. Geistesgegenwärtig hielt ich ihn mit meiner Krokodilspeitsche aus Patagonien in Schach, sodass die Mannschaft unbehelligt ihrer Wege gehen konnte. Nachdem ich die Worte „Mahal Kità“, die mir ein steinalter, faulzahniger Dorfzauberer aus Luzon einst gesagt hatte, ausstieß, erstarrte das teuflische Biest! Ich bekam Hunger. Mir stieg der Geruch von fremdländischen Kräutern in die Nase, und so setzte ich mich an einen Tisch vor der erstbesten Schänke und ließ mir vom Burschen die landesüblichen Spezereien bringen.
Er brachte mir ein in einer winzigen Phiole abgefülltes, klares, sprudelndes Gesöff, das an vergorenen Beerensaft erinnerte. Dazu gab es ein Weißbrot aus dem Ofen, eine Art überbackener Fladen mit Wurst, Käse und Gemüse. Verrückt! Nach einigen weiteren Krügen des Gebräus warf ich ein paar Kupfermünzen auf den Tresen im Inneren der geräumigen Spelunke und machte mich auf den Weg zu einem Barbier, der es fertigbringen sollte, meinen über die letzten Wochen stattlich gesprossenen Schopf zu bändigen. Durch die Glasscheiben des Betriebes sah ich Bedienstete mit exotischem, ehernen Gesichtsschmuck. Ich öffnete die schwere Tür, wurde von dem bunten Völkchen freundlich und lautstark empfangen und auf einen Thron gesetzt – keine Frage, sie sahen in mir wohl so etwas wie einen ausländischen König oder Gott. Jeder von ihnen machte sich ehrfurchtsvoll huldigend an meinem Kopf zu schaffen, sodass ich binnen kürzester Zeit vollends kahl geschoren war. Draußen hatte sich die Sonne bereits über das Wasser gesenkt, und eigentlich hätte ich mich wieder in die Koje legen sollen, doch ich hatte stechenden Durst und wollte verdammt noch mal was erleben. So folgte ich den urwaldartigen Rhythmen, die aus einem Kellerloch an mein Ohr drangen. In der Spelunke spielte eine Kapelle auf, und in der Ecke sah ich unseren Maat, wie er damit beschäftigt war, neue Matrosen zu schanghaien. Als mein Kopf auf den Tisch schlug, hatte ich eine Vision! Atlantis! Ich musste Atlantis finden! /// Von Richie Alexander Jung
Ausgehen am Hafen
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El gusto español, olé! Kulinarischer Kurzurlaub im esCape
Ich habe selten so viel über den Namen eines Restaurants nachgedacht wie über esCape. Wirklich? Ich glaube, der wurde ausgewählt, weil wir hier hinten am Hafenweg auf der Ecke sitzen. Wie an einem Kap, englisch: cape. Stimmt, hier ist man umrahmt von Wasser. Was hebt euch sonst noch ab? Wir machen eine spanische Küche, das gibt es hier sonst nicht so oft. Dabei versuchen wir, komplett alles selbst zuzubereiten, ohne jegliche ConvenienceProdukte. Außerdem können bei uns auch Hochzeiten gefeiert werden. Das Ganze findet dann auf der großen Terrasse und im Saal statt, damit wir auf der kleinen Terrasse gleichzeitig à la carte anbieten können. Da ist die romantische Hochzeits-Stimmung ja schon vorprogrammiert. Das stimmt, es ist wirklich ein wunderschöner Ort für diesen Anlass. Wir hatten sogar schon einige Hochzeiten, da sind die Leute nicht mit einer Kutsche oder dem Auto angekommen, sondern mit einem Schiff vorgefahren. Man kann hier vorne anlegen und sich sogar an Board bedienen lassen, wenn man möchte.
Flieh mal wieder! Aus den Toren der Stadt zum Naherholungsgebiet am Kap. Ganz hinten am Hafenweg, wo niemand mehr damit rechnet, liegt sie, die Oase der Entspannung. Das Tapas- und Grillrestaurant esCape mauserte sich innerhalb eines Jahres vom Geheimtipp zum Allgemeintipp. Warum? Das erzählt uns Marcus Gäde, Chefkoch des esCape.
Ist dann die Gefahr nicht sehr groß, ins Wasser zu fallen … Bis jetzt ist das zum Glück noch nicht passiert, aber wir hatten schon Hochzeiten, bei denen die Gäste hinterher freiwillig im Kanal baden gegangen sind, teilweise auch nackt. Da geht es manchmal schon ganz schön ab. Das tut es auch bei eurem Sonntagsbrunch, habe ich gehört. Da geben wir uns auch ordentlich Mühe. Wir bereiten alles ganz frisch zu, backen das Brot und die Brötchen selber und bereiten die Eier für jeden Gast so zu, wie er sie möchte. So einen Service gibt es sonst nur in Hotels. Dazu gibt es Serrano-Schinken, spanische Salami, zwei verschiedene Fleischsorten,
29 Kartoffeln, Reis, Couscous, Desserts und was uns noch grade einfällt. Wir versuchen immer, etwas Neues zu machen. Das Angebot variiert also immer? Ja. Wir wollen nicht einfach nur ein ganz normales Frühstück, ein paar Pommes und Schnitzel auftischen. Für unseren Brunch sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen, sich ganz gemütlich in die Sonne setzen und die schöne Aussicht genießen. Wir bieten sonntags sogar eine Kinderbetreuung an. Gibt es das Brunch-Angebot auch im Winter? Ja klar, wenn es nicht allzu kalt ist, kann man sogar im Winter gut auf der Terrasse sitzen, weil das Geländer mit Glasscheiben ausgestattet wird. Dann wird die regendichte Markise komplett über die Terrasse gezogen und die Wärmelampen laufen auf Hochtouren. Sonst haben wir drinnen noch einen Kamin und Ledersofas. Was darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man ins esCape kommt? Unsere Dorade wird immer sehr gelobt und unser frisch gebackener Schokokuchen mit flüssigem Kern
esCape-Küchenchef: Marcus Gäde und Crew
Ausgehen am Hafen ist super. Was man aber auf jeden Fall mal probieren sollte, sind natürlich unsere Tapas-Variationen. Man bekommt 13 verschiedene Kleinigkeiten, vom Schafskäse gratiniert mit getrockneten Tomaten bis hin zu Lammragout und Albondigas. Du bist aber auch schon ganz schön rumgekommen... Das stimmt wohl. Ich liebe es einfach, am Wasser zu arbeiten. Anders als in der Innenstadt, wo alles doch sehr schickimicki ist, bietet der Hafen eine bunte Mischung aus Industriecharme, Szenegeschichten, wie dem Beach und dem Heaven, alternativen Orten wie dem Hot Jazz Club, kieziger Atmosphäre am Hansaring und salonfähigen Läden, wie dem Café Med. Junge Leute treffen auf alte Leute, Leute mit Geld auf diejenigen, die sich einfach mit einem Sechserträger auf die Hafenmauer setzen und Musik hören. Der Hafen wurde sozusagen zu einem Naherholungsgebiet für alle Münsteraner entdeckt. Danke für das nette Gespräch auf der Sonnenterrasse am Kap! /// Von Anna Lohmeier
Ausgehen am Hafen
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Paella à la esCape Zutaten* für 2-3 Portionen 20-30 ml Olivenöl (750ml – 2,59 €) 450g Hähnchen-Schenkel (ca. 2 €) 4 große Gambas (250g Packung – 2,79 €) 200g Miesmuscheln (ca. 2 €) 300g Reis (Risotto und Paella-Reis, z. B. von Oryza) (500g Packung – 2,59 €) 40g Zwiebeln (ca. 0,20 €) 50g Erbsen (300g TK-Packung – 0,99 €) 2 Paprika (1kg – 3,49 €) 1 Knoblauchzehe (200g – 1,99 €) 1 Liter Gemüsefond (Pulver für 600l – 1,29 €) 1 Messerspitze Safran (1,69 €) Pfeffer und Salz nach Geschmack Preis für das Gericht insgesamt: ca. 6,90 € Alle Preisangaben ohne Gewähr!!!
Zubereitung Guss- oder Stahlpfanne mit ca. 36 cm Durchmesser auf den Herd stellen, heiß werden lassen und Olivenöl hineingeben. Die Zwiebeln und die Knoblauchzehe fein zerhacken, die Hähnchen-Schenkel an den Gelenken in drei Stücke zerteilen, alles in die Pfanne geben und gold-gelb anrösten. Paella-Reis hinzufügen und mit Gemüsefond auffüllen. Safranfäden beimischen, alles kurz aufkochen und anschließend 2-3 Minuten köcheln lassen. Jetzt Gambas, Muscheln und die fein geschnittenen Paprika dazugeben, Pfanne mit einem passenden Deckel schließen und bei halber Kraft weitere 10 Minuten köcheln lassen. Nach den 10 Minuten die Erbsen über die Paella geben und weitere 3-4 Minuten abwarten. Der Reis sollte nicht zu weich gekocht werden, sondern eine körnige Struktur im Inneren behalten. Paella probieren, nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen und gegebenenfalls mit Zitrone und Petersilie garnieren. Um eine wahre Paella zu erhalten, den Reis nicht umrühren, sondern die Zutaten vorsichtig unterheben. Die Flüssigkeit muss komplett verkocht werden, damit die Paella nicht matschig wird. Der Reis am Boden der Pfannenboden sollte leicht anbräunen. *Alle Zutaten für dieses Gericht sind in der REWE-Filiale am Hansaring 59 – 65 erhältlich. Foto: sxc.hu
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Arbeiten am Hafen
Abriss mit Stil
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Starke Arme, breite Brust und keine Angst vor Staub und Dreck: Die Männer von ExKern haben den Abbruch zum Beruf gemacht. Doch nach Feierabend tauschen die Mitarbeiter der Abrissfirma den Vorschlaghammer gegen feines Porzellan, im hauseigenen Café direkt am Hansaring.
Bei ExKern gilt: erst der Hammer, dann das Porzellan
Die Flex frisst sich kreischend durch den stählernen Türrahmen. Es riecht nach verbranntem Metall, ein scharfer, beißender Geruch. Die stiebenden Funken spiegeln sich in der Schutzbrille des muskulösen Mannes, der die kleine Kreissäge mit beiden Händen festhält. Der Boden vibriert, im Raum nebenan schälen zwei Arbeiter die Linoleumplatten ab. Einer schiebt die dröhnende Fräse über den Fußboden, ein anderer Arbeiter sammelt den zerfaserten Kunststoff ein. Inmitten von Lärm und Schutt steht Thorsten Kubitza. Das ist seine Baustelle. Gemeinsam mit
seinem Partner Claus Müller hat er 2003 das Abbruchunternehmen ExKern gegründet. In Münsters Hafenviertel gehören die Jungs von ExKern zum Straßenbild – nicht nur, weil die meisten auffällig muskulös und oft tätowiert sind, sondern auch, weil die ExKern-Gründer dort ein Café betreiben. Und das ExKaffee ist nicht die einzige ungewöhnliche Marketing-Idee der Geschäftsführer. Ein FirmenPick-up gehört genauso zum Image wie T-Shirts mit markigen Sprüchen. Offenbar ein Erfolgsrezept: Während des Studiums haben die Chefs selbst noch den Vorschlaghammer geschwungen, inzwischen
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Arbeiten am Hafen
beschäftigt ihr Unternehmen rund 100 Mitarbeiter, die auf Baustellen in ganz Europa unterwegs sind. An diesem Tag ist ExKern in einem Bürogebäude in der Nähe von Münster im Einsatz. Das Treppenhaus ist schon für die Arbeiten präpariert. Jede Stufe ist abgeklebt, eine Spanplatte auf der Lauffläche, Folie und Klebestreifen an den Kanten. Außerdem wurde schon festgelegt, was demontiert werden soll. „Eine Wand wächst schließlich nicht nach“, sagt ExKern-Chef Thorsten und deutet auf einen Türrahmen im Treppenhaus, der mit Vorschlaghammer gegen Porzellan tauschen: Entspannung im ExKaffee. einem blauen Kreuz versehen ist: „Blau bedeutet: der kommt raus“. Das vierstöckige Bürogebäude wird Die machen einen guten Job, saniert: neue Fenster und Türen, neuer Fußboden da ist es mir egal, wenn einer und ein neues Dach. Aber Blech im Gesicht hat. vorher müssen die alten Teile raus. hat Trockenbau gelernt, aber bald nach seiner Ausbildung im Abrissgeschäft Zimmer 209. „Besprechungsraum“ angefangen. Sein Vater arbeitet auch steht auf dem silbernen Schild, das noch für ExKern, Sascha war einer der ersten neben der Tür hängt. Zwei Arbeiter brechen gerade den stählernen Türrahmen Mitarbeiter der Firma. „Das Arbeitsklima ist ziemlich jovel“, sagt der gebürtige aus der Wand. Der Erste schlägt mit Münsteraner, „und jedes Gebäude ist eine einem langen Nageleisen den Putz ab, bis neue Herausforderung“. zu der Stelle, an der die Flex das Blech durchtrennt hat. Dann hebelt er das dicke Wo einmal Türen waren, klaffen im Blech eine Handbreit aus der Wand. Sein dritten Stock nur noch rohe Durchgänge. Kollege, ein drahtiger, junger Mann in Björn Jensen läuft durch jeden Raum, Baggy Pants, packt die Kante und wirft in der einen Hand hält er einen Grundsich mit voller Kraft zurück. Der Putz riss, in der anderen ein Laser-Messgerät. bröckelt, ein Ruck noch, dann löst sich Er dokumentiert, was die Männer von das Blech und fällt klirrend zu Boden. ExKern in jedem Raum geleistet haben. „Die brauchen zehn bis fünfAufmaß heißt das im Fachjargon. „Wenn zehn Minuten pro Tür“, sagt Sascha wir ein Gebäude abreißen, finden wir Köckemann. Er ist der Vorarbeiter auf oft noch kleine Überraschungen, die auf der Baustelle, er weist seine Kollegen keinem Grundriss eingezeichnet sind“, ein und muss den Überblick behalten. sagt Björn. Dieses Mal liegt die ÜberZwischendurch packe er aber auch mit raschung unter dem Fußboden: In vielen an: „Nur rumlaufen und gucken ist Räumen des Bürogebäudes wurde der langweilig“, sagt er und grinst. Sascha
Arbeiten am Hafen
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Das Arbeitsklima ist ziemlich jovel.
Teppich direkt auf den alten PVC-Platten verlegt. Die müssen nun aufwendig abgeschält werden. „Den Fußboden zu entfernen, das ist natürlich eine Zusatzleistung, die wir auch zusätzlich abrechnen müssen“, sagt Björn. Auch er ist ExKern-Mitarbeiter der ersten
kopf unter der Kopfbedeckung hervorlugt. Wenn Björn den Kopf bewegt, klimpern seine schweren, runden Ohrringe. Sein rechter Unterarm ist mit einer bunten Tätowierung bedeckt. „Der Senior-Chef von dem Betrieb hatte mich gleich gefressen. Das passte einfach nicht“, sagt Björn rückblickend. Deshalb ist er zu ExKern gewechselt, ins Abrissgeschäft. Zudem gefalle ihm die Arbeit: „Du setzt die Maske auf, dann ist es nicht mehr staubig. Du setzt den Gehörschutz auf, dann ist es nicht mehr laut. Und schwitzen tut man so oder so.“ Björn ist nicht der einzige ExKern-Mitarbeiter, der durch sein Erscheinungsbild auffällt. „Einige der Jungs hatten wegen ihres Phänotyps wirklich Probleme, einen Job zu finden“, sagt Geschäftsführer Thorsten. Für ihn zähle aber nur die Leistung seiner Mitarbeiter: „Das sind gelernte Handwerker, einige sind Ingenieure oder Akademiker. Die machen einen guten Job, da ist es mir egal, wenn einer Blech im Gesicht hat“, sagt Thorsten.
Die ExKern-Geschäftsführer Claus Müller und Thorsten Kubitza Stunde: Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2003 arbeitet Björn er für die Firma. Eigentlich ist er Schreiner, aber in seinem Lehrbetrieb gab es von Anfang an Ärger mit dem Senior-Chef – wegen Björns auffälligem Äußeren. Heute verdeckt eine Schirmmütze den neongelben Irokesen, der nur am Hinter-
Auf der Baustelle ist es still geworden. Frühstückspause. Vorarbeiter Sascha Köckemann steht draußen am Haupteingang und dreht sich eine Zigarette. Vor dem Rathaus nebenan drängen sich Menschen im Anzug, dann tritt eine Frau im weißen Kleid aus dem Gebäude. Sascha schaut der Hochzeitsgesellschaft über den Bauzaun hinweg zu, dann deutet er auf den Bräutigam: „Der hat heute den härteren Job“, sagt der Vorarbeiter, lacht kurz und wischt sich mit einer raschen Handbewegung den Staub aus seinem blonden Dreitagebart. Ein Blick noch über den Zaun, die Zigarette ausdrücken. Dann geht es wieder an die Arbeit. /// Von Urs Spindler
Sieben gute Gründe für ein einziges Café • Jeden Tag reichhaltiges Frühstück! In der Woche á la carte, am Wochenende Buffet (10:00 – 14:00 h). Das bietet sonst keiner am Hafenbecken … • Mittagstisch mit verschiedenen Gerichten und Salatbuffet (12:00 – 15:00 h). • Kaffee und Kuchen für den entspannten Nachmittagsgenuss (14:00 – 18:00 h), ab 18:00 h Abendessen á la carte. • Szene Happy Hour mit großer Cocktail-Auswahl (ab 21:00 h). • 33 Meter Hafenfront! Toller Blick auf den gesamten Hafen! • Größtes Lokal am Becken! 300 Sitzplätze, 280 Plätze draußen, 600 qm Gastraum. • Weihnachtsfeiern mit bis zu 300 Personen – Buffet oder á la carte (Online-Buchung).
Seit 2006 gibt es das Café Sieben an Münsters Promenade. Seit 2008 wurde das erfolgreiche Konzept auf die Location am Hafen übertragen und mit einigen Sahnehäubchen garniert. Das Café Sieben ist nicht nur reines Restaurant, sondern Café, Restaurant und Bar ein einem. Das ganze Jahr über öffnet das Café Sieben auch am Hafen seine Türen.
Café Sieben Hafenweg 18-20 Geöffnet: Montag - Sonntag; 10:00 h – open end. www.cafesieben.de
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Ausgehen am Hafen
Nudeln und gut! Im Pasta e Basta al Porto ist Bella Italia ganz nah
Apulien ist die wahre Heimat von Alessandro Magnolo, dem „Cheffe“ des Pasta e Basta al Porto, und das merkt man nicht nur an seinem südländischen Charme, sondern vor allem am Flair seines Restaurants. Die große Terrasse mit den breiten, weißen Sonnenschirmen und leinenbezogenen Stühlen ist umrandet von Palmen und Olivenbäumen, der Innenraum besticht durch klare Linien, große Spiegel und verlockende Weinregale. Von den Wänden winken die großen Diven und Helden des Stiefellandes. Eine zweite Heimat hat der gerade einmal 30-Jährige nun am Münsteraner Hafen gefunden, dem Traumstandort eines jeden Gastronomen. Seit
Eine leichte Brise weht vom Wasser herüber und raschelt durch die Olivenbaumblätter, der Duft frischen Kaffees durchflutet den Raum und Sophia Loren lächelt, Spaghetti verschlingend, die Gäste des Pasta e Basta al Porto an. Bella Italia, du bist so nah!
April können Alessandro und seine sympathische Crew vom Arbeitsplatz direkt auf den Kanal blicken. Für alle Liebhaber richtig guter Pasta-, Fisch- und Fleischgerichte heißt das: Ab jetzt hat man die Qual der Wahl zwischen Hafen- und Promenaden-Aussicht. Denn das bewährte Konzept seines ersten Restaurants an der Neubrückenstraße hat Alessandro für sein neues „Bambino“ am Hafenweg übernommen. Pasta e Basta, gibt es nur Nudeln und sonst nichts? Aber nein, es gibt sehr viele verschiedene Fleisch- und Fischgerichte und eine große Auswahl an Salaten und Antipasti, aber eben auch großartige PastaVariationen. Dieses Konzept wird im Pasta e Basta an der
Neubrückenstraße so gut angenommen, dass wir uns auch am Hafen darauf spezialisiert haben. Fischgerichte gehören ja schließlich auch an den Hafen. Ja, da sollte die Auswahl schon groß sein. Bei uns bekommt man eigentlich alles, was der Markt zu bieten hat: Steinbutt, Seeteufel, Gambas, Riesengarnelen und Calamari kommen hier innerhalb unseres Tagesangebotes täglich frisch auf den Tisch. Wechselt euer Tagesangebot täglich? Ja, es lohnt sich immer, auf die Tafel zu gucken und etwas Neues auszuprobieren. Oder mittags vorbeizukommen, denn da gibt’s Pasta oder Salat nach Tagesangebot, ein Getränk und einen
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Ausgehen am Hafen
Ausgehen am Hafen
Espresso oder Cappuccino für gerade mal neun Euro. Wie tief muss der Gast ansonsten in die Tasche greifen? Es ist uns wichtig, eine große Preis- und Angebotsspanne anzubieten. Auf unserer Karte finden sich schon Pasta-Gerichte für 5,50 €. Wer aber etwas Aus-
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gefallenes und ganz Besonderes haben möchte, braucht auch nicht lange zu suchen. So halten wir es auch bei unserem WeinAngebot. Alle Regionen Italiens, von Norden bis Süden, sind dort vertreten und das zu ganz individuellen Preisen. Momentan sind wir besonders stolz auf unsere Friauli-Weine.
Vita Der in Apulien geborene Alessandro Magnolo kommt mit 15 Jahren nach Deutschland, um in einem Familienunternehmen in Osnabrück den Löffel zu schwingen. Mit 22 Jahren zieht es ihn nach Münster, wo er später auch sein erstes eigenes Restaurant eröffnet. Seit 2 ½ Jahren leitet der grade mal 30 Jährige das Pasta e Basta an der Neubrückenstraße. Ganz spontan überlegte er sich im April dieses Jahres, auch am Hafen aktiv zu werden. Das Pasta e Basta al Porto erwachte innerhalb eines Monats zum Leben und lässt seinen Chef seitdem jeden Abend müde aber glücklich zu Bett gehen.
Hast du ein Lieblingsgericht? Klar, die Spaghetti della Casa, die sind immer gut. Sonst mag ich Polipo Carpaccio, Octopus mit Tomaten-Rucola-Salat und einer Vinaigrette, oder die Penne ai Gamberoni e Funghi sehr gerne.
/// Von Anna Lohmeier
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Damit sich jeder sofort selbst davon überzeugen kann, wie gut die Spaghetti della Casa von Alessandro Magnolo wirklich sind, hat er uns das Rezept zur Verfügung gestellt:
Spaghetti della Casa Zutaten* (für eine Portion): Spaghetti (No. 5 von Barilla) Eine Hand voll frische Tomaten 70 g klein gehackte Walnüsse ½ klein gehackte Knoblauchzehe 2 EL Olivenöl (De Cecco – il classico) 8-10 frische Basilikum-Blätter Ein kleines Stück scharfe Peperoni 70 g Parmesan-Scheiben
Zubereitung Spaghetti in gesalzenem Wasser kochen bis sie al dente sind (ca. acht Minuten). Walnüsse, Knoblauchzehe und Peperoni klein hacken. Tomaten waschen, vierteln und Stängelansätze herausschneiden. Knoblauchwürfel in einer Pfanne mit Öl bei mittlerer Hitze dünsten, Tomaten, Peperoni und Walnüsse hinzugeben und köcheln lassen. Alles gut vermengen und Tomaten gegebenenfalls mit der Hand zerdrücken. Die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die fertig gekochten Spaghetti abgießen und kurz zu der Soße in die Pfanne geben. Alles zusammen auf einem tiefen Teller anrichten, Parmesan-Scheiben darauf geben das Ganze mit BasilikumBlättern garnieren. *Alle Zutaten für dieses Gericht sind in der Rewe-Filiale am Hansaring 59 – 65 erhältlich. Vielen Dank, Alessandro, für die leckere Pasta-Kreation und die Möglichkeit, Italien-feeling pur direkt in Münster erleben zu können!
Foto: sxc.hu
Arbeiten am Hafen
Seine Kommilitonen träumen von riesigen Beratungsfirmen, internationalen Konzernen, sie wollen die wichtigsten Entscheider der Welt werden. BWL-Student Kolja Lehmann steht gelassen hinter einer Süßigkeitentheke und lächelt. Er wollte lieber was Eigenes haben. Jetzt hat er den Hafenkiosk. Das ist nicht immer einfach, aber macht ihn glücklich.
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Arbeiten am Hafen
Zwischen BIB und Kiosktheke Kolja Lehmanns Unternehmen heißt Hafenkiosk
Die meisten deiner Kommilitonen sehen sich schon bei McKinsey und du stehst hinter einer Süßigkeitentheke? Da ist natürlich die Frage, mit was für einem Ziel du studierst. Ob du mit dem Ziel studierst, irgendwo Angestellter zu sein oder ob dich die Selbstständigkeit interessiert. Ich sehe meine Zukunft eher in der Selbstständigkeit. Das muss jetzt nicht ein Kiosk sein. Aber vielleicht mal wieder ein anderes Ding zwischendurch, um dann irgendwann was Großes zu erreichen? Es macht dich also glücklich, so ein Ding aufzuziehen? Hundertprozentig! Sein eigener Herr zu sein, macht immer Spaß. Natürlich ist das mit viel mehr Risiko, Aufwand und Arbeit verbunden. Man geht halt nicht ins Bett und kann abschalten und am Monatsende ist das Geld auf dem Konto. Aber das ist in meinen Augen der Reiz einer Selbstständigkeit. Hast du deine Entscheidung, den Kiosk zu übernehmen, jemals bereut? Bisher nicht! Also, zuerst war das nur für ein Jahr geplant, weil der Vorbesitzer Imad Sadeeh, der hier im Viertel sehr bekannt ist, nach zehn Jahren eine Auszeit brauchte. Er hat mich gefragt und dann habe ich das gemacht. Nach diesem ersten Jahr hat sich dann rausgestellt, dass er den Laden gar nicht mehr weiterführen will. Und dann habe ich zugegriffen.
Und wieso kam Imad ausgerechnet auf dich zu? Ich glaube, weil ich hier Stammkunde war. Ich wohne halt auch direkt im Viertel hier, also auf der Emdener Straße. Immer auf dem Weg zum Feiern ging es halt am Hafenkiosk vorbei. Und woher hattest du das Startkapital? Mama und Papa angehauen? Nein. Ich habe selbst dafür gearbeitet. Schon mit 18 habe ich mich komplett selbst finanziert. Damals bin ich auch direkt ausgezogen und stehe seitdem auf eigenen Beinen. Hattest du keine Angst vor dem Risiko? Ich habe schon so viele Sachen gemacht, Abi-Partys oder auch andere Veranstaltungen organisiert, um meine Ausbildung zu finanzieren. Jeder weiß, vom Ausbildungsgehalt kann man schlecht leben. Ich habe auch mal die Leitung eines Restaurants für vier Monate übernommen und an einer Kluberöffnung mitgewirkt. Davor hatte ich auch keine Angst. Ich bin vor solchen neuen Sachen nie schreckhaft. Da gehe ich immer unvoreingenommen ran. Wie haben den Eltern und Freunde darauf reagiert, als du ihnen gesagt hast, dass du nun den Hafenkiosk übernimmst? Sehr geteilte Meinung. Das kann man klar gliedern. Da gab es die Gruppe, die keine kaufmännische Ausbildung hatte, die haben gesagt: „Mach das auf keinen Fall. Konzentrier dich auf dein Studium“. Die mit kaufmännischer Erfahrung haben gesagt: „Klar! Mach’s!“
Arbeiten am Hafen
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Vita Aufgewachsen in den malerischen Orten Nienberge, Havixbeck und Billerbeck zog Kolja Lehmann als Achtzehnjähriger an die Werse. Nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann baute der heute 26-Jährige das CUBE auf. Ebenso hatte Kolja bei weiteren Clubs und Restaurants seine Unternehmerfinger im Spiel. Seit 2009 führt er den Hafenkiosk, der ihm seit diesem Jahr nun auch wirklich gehört.
Das Team Hafenkiosk: Stefan Zanfir und Chef Lehmann (r.) Sind Studium und Kiosk eine große Doppelbelastung? Klar ist das schwer. In jeder Anfangszeit muss man sich neu einarbeiten. Ich habe lange in der Gastronomie gearbeitet und irgendwann kennst du alles. Aber wenn du im Kiosk, also im Einzelhandel anfängst, dann sind das ganz andere Maßstäbe. Dann rechnest du nicht mit hundert Euros, wie etwa bei den Events, die ich bisher organisiert habe. Dann zählen 80 Cent, 20 Cent, 10 Cent. Ich weiß auch, dass ich für mein Studium ein paar Semester länger brauchen werde, aber dann habe ich in meinen Augen schon etwas erreicht. Hier wird doch nachts bestimmt einiges an Action geboten oder nicht? Jeden Abend passieren hier lustige Anekdoten.
Gäste kommen rein, tanzen und singen. Oder du schaust raus und auf einmal stehen 40 Leute vor deinem Laden und meinen, ein kleines Open-AirFestival starten zu müssen. Es gibt jeden Abend lustige Geschichten mit den verschiedensten Gästen. Und der Laden läuft gut? Läuft gut? Wenn ein Geschäftsmann sagt: „Alles läuft gut!“, dann kann er seinen Laden zumachen. Besser geht immer! Hast du schon das nächste Projekt im Auge? Ja, mehrere. Aber die sind noch nicht spruchreif. Wenn man schon viel ausprobiert hat, schwirrt da immer was im Kopf rum. /// Von Bianca Zawadiak
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Der Trampolinspringer ist ein Riese. Er besteht aus einigen Tausend bunten Pixeln, aber wer ihn so schwerelos durch die Luft schweben sieht, erwartet fast, dass er aus der Bildfl채che heraustritt und einen Kopfsprung ins Hafenbecken wagt.
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Visuelle Stille Design-Prof Norbert Nowotsch f端ttert die Medienfassade der PSD Bank Westfalen-Lippe eG
Kulturelles am Hafen
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Verantwortlich f端r die LED-Wand: Design-Prof Norbert Nowotsch und sein Team
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Der übergroße Trampolinspringer hüpft auf der knapp 200 Quadratmeter messenden Medienfassade der PSD Bank Westfalen-Lippe eG, direkt am Albersloher Weg. Aber es gehört schon etwas Glück dazu, ihn zu erwischen – denn das Programm ist vielfältig. Nur eines zeigt die wohl auffälligste bespielbare Fassade der Stadt nicht: Werbung.
Die Bilder sollen sich nicht so wichtig nehmen
Kulturelles am Hafen
sollen etwas Ruhe und Entspannung in die Hafenatmosphäre bringen“, sagt Nowotsch, „hier ist ständig etwas los, hier fahren Autos, abends gehen Menschen in die Kneipen oder ins Kino. Da muss ich nicht noch lauter und schneller werden.“ Auf den gebogenen Stahlrahmen an der Fassade der Bank sind rund eine Viertelmillion Leuchtdioden aufgesetzt, jeweils vier in unterschiedlichen Farben ergeben einen Bildpunkt. Das klingt viel – im Endeffekt ist die Bildauflösung der Medienfassade aber geringer als die eines Fernsehschirms. „Auch deshalb müssen die Inhalte eigens für die Bespielung bearbeitet werden“, sagt Nowotsch.
Die Wand zeigt vor allem ruhige Ansichten vom Hafen und aus der Stadt, außerdem, je nach Jahreszeit, unterschiedliche Stimmungsbilder. Dazu „Die Medienfassade soll als Bestandteil der kommen Kurzfilme, Animationen und Bilderreihen, Architektur wirken, als Kunst am Bau und nicht als die zum großen Teil von Kunst- oder Designstudenten Werbefläche“, sagt Baudezernent Siegfried Thielen. erstellt werden. Unterstützung bekommt der DesignAm Anfang habe es Bedenken gegeben, dass die dreizehn Meter hohe Medienfassade den Verkehr ge- Professor auch aus dem Ausland: Zurzeit laufen auf der Fassade Arbeiten von Studenten der Moskauer fährde. Inzwischen habe sich diese Befürchtung aber Architekturschule MARCHI, bald sollen auch Studierelativiert, so Thielen. Die LED-Wand sei dennoch von Anfang an bewusst in sehr zurückhaltender Form rende aus Kanada etwas zum Programm beitragen. Eigentlich kann die Wand noch viel mehr: In bespielt worden – das sei auch eine Auflage der Stadt Kooperation mit dem Fachbereich Elektrotechnik für die Genehmigung gewesen. und Informatik der Hochschule Steinfurt schufen Studenten des Fachbereichs Design in Münster Seit rund zwei Jahren strahlt die Medienfassade ein Puzzle-Spiel für den großen Bildschirm. Eine am Tor des Hafens. Für das Programm ist Norbert Nowotsch zuständig. „Die Bilder sollen sich nicht so andere Gruppe ließ Insekten über die Medienfassade schweben, die automatisch in Richtung von wichtig nehmen“, fordert der Design-Professor, der Lichtquellen flogen – zum Beispiel in Richtung des an der Fachhochschule Münster Mediengestaltung Mondes – oder aber auf die Telefone von Smartlehrt. Für das Projekt hat er sich bekannte Medienwände angesehen, zum Beispiel die am Times Square phone-Besitzern, die die virtuellen Insekten mit einem in New York und an der Shibuya-Crossing in Tokyo. Programm auf die hellen Monitore ihrer Geräte locken konnten. Wegen des hohen technischen „Da flasht es von allen Seiten, das ist eine extreme Aufwandes laufen diese Projekte aber nicht dauerUnruhe. Das Stadtbild wird dadurch sehr stark verhaft: „Das bleiben erst mal nur einmalige Verändert“, sagt Nowotsch. Für die Medienfassade in anstaltungen“, sagt Nowotsch. Dennoch ist eines Münster wünsche er sich weniger visuellen Lärm sicher: Der Blick nach oben lohnt sich. und dafür kleine, feine Ideen, die eine ruhige Grundstimmung ausstrahlen würden. So etwas wie den /// Von Urs Spindler Kurzfilm mit dem Trampolinspringer. „Die Bilder
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Möbel und Design
Frühstück & Café
Sitzart
Café Sieben
Das Hafenviertel lebt von seiner Individualität – genau wie unsere Möbel. Bei uns kann der Kunde sein Sofa individuell zusammenstellen, die Eigenschaften von Lehne, Armlehnen, Füßen, Stoffen oder Sitzhärte selbst bestimmen. Italienische Möbel wie Sideboards oder Esstische runden das Sortiment ab.
Jeden Tag reichhaltiges Frühstück und Mittagstisch! Ab 18:00 h Essen á la carte genießen und später in der Szene Happy Hour die große Cocktail-Auswahl probieren. Das bietet nur das größte Lokal am Hafenbecken. Café, Restaurant und Bar vereint in 600 qm Gastraum mit 33 Metern Hafenfront!
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„Münsters Hafen ist wie ein Kurzurlaub zum Ausgehen und Entspannen. Da ist es praktisch, dass meine Friseurin gleich am Hafen ist. Ein Besuch bei beleza zum Haare schneiden ist mein Kurzurlaub für 30 Minuten!“ (Daniel Bahr)
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Arbeiten am Hafen
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McKinsey war gestern Und was unternehmen wir heute? Das etwas andere Firmenporträt …
Einen Handwerker kann man nicht mit Anglizismen beeindrucken. Das weiß Daniel Schulze zur Verth wie kein anderer. „Aber eine Bierzeltgarnitur im Vorgarten auf dem Dach, direkt neben den Geschäftsräumen, das ist ein guter Eisbrecher“, sagt er und lächelt dabei so charmant, dass Vergütungsmodelle und Controllingthemen plötzlich an Reiz gewinnen.
Daniel Schulze zur Verth
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Für einen Bürobesuch bei der Unternehmensberatung dszv muss man hoch hinauf in den obersten Stock. Dennoch gewinnt der Besucher schnell den Eindruck, dass Bodenständigkeit hier groß geschrieben wird. Die Räumlichkeiten sind hell, offen und machen den Blick frei auf die Kulisse des Mittelhafens. Es fehlt an Chrom und Glasfronten, die einschüchtern könnten. Im „Geschäftsgarten“ weht ab und zu ein Hauch von Pizza aus der Abzugshaube des Café Med herüber.
Ich arbeite hier nicht im Showbusiness
Arbeiten am Hafen
te Geschäftsbeziehung wichtig, um das Vertrauen aufzubauen, das für den Erfolg notwendig ist. „Ich bin eben kein Drucker oder Oberflächenbeschichter. Daher sage ich den Leuten auch nicht, wie sie ihr Handwerk besser machen sollen. Das wäre sehr anmaßend. Viele meiner Kunden behandeln mich eher wie einen Mitarbeiter.“ Eine Nähe, die in der Branche ungewöhnlich erscheint. Aber der Erfolg gibt ihm recht: Sein Kundenstamm aus Kreativen, Ingenieuren, Technikern, Handwerkern und kleinen Industriebetrieben schätzt das Unkomplizierte, die ehrliche Arbeit, die DSZV am Hafen repräsentiert. Man baut eben gemeinsam an einem Boot, um es seetauglich zu machen.
Über Berufskollegen, die da etwas andere Werte haben, kann er daher nur schmunzeln: „Klar, auch da gibt es einige schwarze Schafe mit großen Autos und viel heiße Luft. Wie in vielen Bereichen prägt aber auch hier eine Minderheit das Klischee, das in dieser Dass er mal dort arbeiten würde, wo andere Branche schillernder nicht sein kann. Aber es gibt ja Leute abends Biertrinken gehen, hätte sich Daniel Gott sei Dank noch genug Kollegen, die einfach gute Schulze zur Verth früher nicht ausmalen können. Arbeit leisten.“ Für seine Zukunft hat er in diesem Seit 13 Jahren lebt er nun schon in Münster, hat hier Sinne auch recht bescheidene Wünsche: Am Hafen BWL studiert und in einem Unternehmen am Hafen zu bleiben, unternehmerisch zu wachsen und weitere sein „Handwerk“ gelernt. Irgendwann ist in ihm schöne Projekte an Land zu ziehen. Naja, und schön jedoch der Wunsch herangereift, so etwas auf eigene wäre es auch, wenn man die Chance nicht vergibt, Rechnung zu machen und kleine Unternehmen mit großen Potenzialen zu entwickeln. Dies beginnt schon den Charme des Hafens aufrechtzuerhalten. „Sterilität tut dieser Gegend wirklich nicht gut.“ Wenn man mit dem Hinweis auf verschiedene Programme von so darüber nachdenkt, ist man mit dieser Empfehlung öffentlichen Fördergeldern für kleine und mittelwirklich nicht schlecht beraten. ständige Firmen.
Gemeinsam am Boot bauen „Ich arbeite hier nicht im Showbusiness. Wenn ich mich mit Kunden treffe, die keinen kaufmännischen Hintergrund haben, wollen die keine großen Ideen. Die möchten, dass Dinge umgesetzt werden.“ Um das zu verkörpern, tritt Daniel Schulze zur Verth auch häufig in Jeans und Hemd an, nicht nur beim Erstkontakt. Vielleicht ist es das, was ihn von riesigen Consultingfirmen unterscheidet: Kommunikation auf Augenhöhe. Er kennt die Ängste und schlechten Erfahrungen, die seine Kunden teilweise mit Beratern erlebt haben. Daher ist eine enge und transparen-
/// Von Jasmin Singgih
Factsheet DSZV – unternehmen:entwicklung Branche: Unternehmensberatung Gründungsjahr: 2006 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Daniel Schulze zur Verth Sitz des Unternehmens: Hafenweg 26a, 48155 Münster Mitarbeiter: 1 und ein Partnernetzwerk
www.dszv.de
Kulturelles am Hafen
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Präsenz der Abwesenheit Monika Hess-Zanger inszeniert „Glaube Liebe Hoffnung“ am WBT
Was bleibt übrig, wenn Werte wie Glaube, Liebe und Hoffnung seit der Finanzkrise kurz mal Zigarettenholen sind? Wem kann ich trauen? Was ist noch sicher? Nun ja, sicher ist, dass das Wolfgang Borchert Theater im September in eine neue Spielzeit gestartet ist. Wenige Tage vor der Premiere von „Glaube Liebe Hoffnung“ gewährte Regisseurin Monika Hess-Zanger HAFENfreunde einen Blick hinter die Kulissen.
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Leben im Hafen
Kulturelles am Hafen
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Hallo Frau Hess-Zanger. Laufen die Vorbereitungen auf die Spielzeiteröffnung nach Plan? Wir sind „just in time“. Heute Abend machen wir den ersten Probedurchlauf durch das gesamte Stück.
gesellschaftliches Thema ist. Unsere Inszenierung spielt in der Moderne. Wir machen es hier und heute. Ich habe gerade noch eine BILD-Zeitung als Requisite erstanden.
Und wird das gut laufen? Es wird nicht premierenreif laufen, das ist ganz klar. Aber wir werden viele Erkenntnisse gewinnen: Vielleicht lahmt der erste Teil … der zweite. Oder man versteht etwas nicht. Vielleicht schafft es auch ein Schauspieler gar nicht, in der geplanten Zeit von hier nach dort zu gelangen … mit Umziehen zwischendurch.
Welche Schlagzeile? „So denken wir Deutschen wirklich“ in ganz fett und kleiner steht drunter „über Sarrazin“.
Schlafen Sie eigentlich gut, wenn der Tag einer Premiere näher rückt, oder sind Sie aufgeregt? In der Endphase vergesse ich mich irgendwann. Ich vergesse alles. Oft erfahre ich sämtliche Dinge, die nachrichtlich in der Welt passiert sind, erst nach einer Premiere. Ich kriege einen absoluten Tunnelblick, der Kühlschrank ist leer, die Wäsche wird nicht mehr gewaschen … bin nur konzentriert auf diese Sache. Aber das mag ich auch! Ich finde das am Theater etwas ganz Tolles, dass man sechs Wochen am Stück auf ein Ziel hinarbeitet. Und wenn die Premiere vorbei ist, dann fällt man in das berühmte Premierenloch. Können Sie sich detailliert erinnern, in welchem Zusammenhang Sie entschieden haben, jetzt machen wir „Glaube Liebe Hoffnung“ am WBT? Was hier gespielt wird, entscheidet ja die Theaterleitung. Aber dieses Stück war ein Vorschlag von mir. Es war schon lange ein Wunsch von mir, dieses Stück zu machen, das ja von der Abwesenheit handelt – der Abwesenheit von Glaube, Liebe und Hoffnung. Alles, was im Titel ist, ist in diesem Stück abwesend. Die inhaltliche Vorlage lieferte Ödön von Horváth. Sein Werk entstand Anfang der 30er Jahre unmittelbar nach der Weltwirtschaftskrise. Heute wieder ein brennendes Thema … Da gibt es klimatisch einfach unglaubliche Parallelen zur heutigen Situation. Ob das jetzt der Geldmarkt ist oder die politische Unsicherheit. Hinzu kommt, dass aktuell die Wertediskussion wieder ein
Das passt ja zum Thema. Ich habe die BILD-Schlagzeilen in den letzten Tagen untersucht. Sie passen einfach immer … Es geht bei Horváth um die sozialen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Hat sich unsere Gesellschaft seit den späten 20ern dahin gehend nicht verändert? Es macht sich in jedem Fall eine absolute Verunsicherung breit. Egal, ob man nur ein paar Groschen oder viel Geld hat, fragt sich jeder, was werden wird. Sagen die Politiker die Wahrheit? Glaubwürdigkeit ist auch ein Wert. Was ist denn mit den Atomkraftwerken, deren Laufzeiten wir in unserer Demokratie beschlossen hatten? Plötzlich gilt das nicht mehr. Das sind Themen, die mich sehr aufregen und um die es im neuen Stück geht – wenn auch nicht so konkret. Die beste Form des Theaters ist ohnehin jene, die im Kopf des Zuschauers stattfindet. Denn der kommt ja nicht mit leerem Kopf ins Theater. Alles, was auf der Bühne stattfindet, bildet eine assoziative Verknüpfung mit dem Zuschauerkopf. Wird dieser Zuschauerkopf das Stück überwiegend lachend oder nachdenklich durchleben? Man wird viel lachen. Aber es wird ein Lachen sein, in dem auch Horror steckt … Ein Leitmotiv in von Horváths Werken ist die Demaskierung des Bewusstseins. Inwieweit demaskieren wir in heutiger Zeit unser Bewusstsein durch Alltagssprache? Ich glaube, das ist eine Eigenart des Menschen. Den Unterschied zwischen dem, was im Menschen wirklich stattfindet, und dem, was die Rolle ihm vorgibt, nach außen zutragen, macht Horváth in seinen Dialogen deutlich. Er hat eine Technik in seinen
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Kulturelles am Hafen
Vita 1955 in Kaiserslautern geboren, wuchs Monika Hess-Zanger in München, Rheine und Velbert auf. Einer Schauspielausbildung in München folgten 14 Jahre in festen Engagements u.a. bei den Münchner Kammerspielen, dem Deutschen Theater Göttingen, dem Staatstheater Hannover und dem Kölner theater der keller. In Köln inszenierte Monika Hess-Zanger 2001 ihr Regiedebüt CRIMES OF THE HEART von Beth Henley. Seit 2006 ist sie als Regisseurin am WBT Münster tätig. Nach ihrer Arbeit als Regisseurin der Stücke DIE GRÖNHOLM METHODE, NON[N]SENS und KLEINER MANN, WAS NUN? inszeniert sie in der Spielzeit 2010/11 GLAUBE LIEBE HOFFNUNG von Ödön von Horváth.
Stücken, dies für den Zuschauer zu demaskieren. Fühlt sich der Zuschauer dann auch selbst demaskiert? Das hoffe ich! So funktionieren wir schließlich alle. Gibt es einen Ausweg aus der Maskierung durch Floskeln und Phrasen? Horváth sagt selber, es gibt ein paar Momente, wo ein Mensch ganz ehrlich, nackt und bloß, und ganz bei sich dasteht. Das sind selbstverständlich, so schreibt er, nur ganz wenige Momente. Wann ist
ein Mensch ganz bei sich? Das habe ich mir bei den Proben jetzt oft überlegt. Vielleicht, wenn man alleine zuhause im Bett liegt und furzt oder so … ist man bei sich. Sonst ist man doch nie bei sich. Man verhält sich immer für die anderen irgendwie … deswegen sind wir ja nicht böse oder falsch oder hintenrum. Das wird und soll sich auch nicht ändern. Menschen sind so … Alles Gute für die neue Spielzeit und vielen Dank für das Gespräch! /// Von Malte Limbrock
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Birger Lenz, von Birgy´s-Bistromobil
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Von der Men端karte gestrichen Das Aus f端r den Hafenmarkt
Leben im Hafen
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Mit etwas Fantasie sah es aus wie auf dem Hamburger-Fischmarkt zu einer frühen Stunde. Essensstände standen ein wenig verloren in den weiträumigen Hallen, im Hintergrund ruhte das Wasser. Ein Bild, das seit dem 31. Oktober der Vergangenheit angehört.
Es ist 12:30 Uhr. Ein Septembertag. Menschen schlendern entlang der Stände, schauen sich die Gerichte des Tages an, vergleichen und überlegen, womit sie heute ihren Mittagshunger stillen. Das Angebot ist vielseitig: asiatische Wokgerichte, Pasta, Tapas, Vegetarisches, typisch deutsche Grillkost und Pfannengerichte. Die Atmosphäre ist entspannt, man kennt sich untereinander und plaudert. Ein Bild, das
seit dem 31. Oktober der Vergangenheit angehört, denn der Hafenmarkt hat zu diesem Datum seine Kündigung von Insolvenzverwalter Michael Mönig erhalten. Immer dienstags und donnerstags lockten mobile, kulinarische Stände hungrige Leckermäuler zu einer besonderen Mittagspause in die Osmohallen. Meist war es die Arbeiterschaft des Hafens, die den Markt
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aufsuchte. Die Beschäftigten der Agenturen und Unternehmen mochten die Atmosphäre und erklärten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis hier das der umliegenden Gastronomie um Längen schlage. Ganz Fleißige von ihnen kamen vorbeigehuscht und nahmen sich das Essen mit ins Büro. Die meisten Gerichte kosteten zwischen drei und sechs Euro – auch eine willkommene Mensaalternative für Studenten.
ängste bei Verkäufern Doch die entspannte Sorglosigkeit in den Gesichtern vieler Verkäufer war in den vergangenen Tagen der Angst um die eigene Existenz gewichen. Michael Mönig, der Insolvenzverwalter der Stadt, musste die Daseinsberechtigung des Hafenmarktes natürlich auch am finanziellen Ertrag messen.
So wie es aussieht, werde ich wieder Stempeln gehen.
Ebenso wurden Sicherheitsfragen in den Hallen verstärkt zum Problem. Mönig sah sich gezwungen, dem beliebten Mittagstreff die Kündigung zu übermitteln. Der Markt entspreche in seiner Entwicklung nicht mehr der ursprünglichen Erwartung, hieß es in der Begründung. Für die Hafenmarktbetreiber ein harter Rückschlag. Vor allem Teamgeist und die nette Atmosphäre machten den Markt zu etwas Besonderem. Die Händler boten ein vielfältiges Angebot, ohne sich gegenseitig die Kunden wegzuschnappen. Jeder griff dem Anderen unter die Arme: Anschaffungen
Leben am Hafen
wie Schirme oder Bestuhlung in der Halle und am Hafenbecken sowie Heizstrahler für den Winter wurden gemeinsam besorgt. Birger Lenz hatte sich am Hafenmarkt aus seiner Arbeitslosigkeit heraus ein neues Standbein aufgebaut. Viele Jahre war er als Koch in der Mensa des Uniklinikums beschäftigt, 2008 wurde er wegrationalisiert. Am Hafen hatte er einen Arbeitsplatz gefunden, der ihn glücklich machte: Er konnte sich zweimal die Woche bei neuen Rezepten austoben, wurde sein eigener Herr und freute sich über den netten Kollegenkreis. Umso enttäuschter ist er über die Entwicklungen.
So ein kleines gallisches Dorf wird es sicher nicht mehr geben.
„So wie es aussieht, werde ich wieder Stempeln gehen. Das war es dann mit meiner Selbstständigkeit“, stellt er traurig fest. Dabei zeigt er Unverständnis für die Stadt, die den Markt aufgibt. „Banken, Versicherungen und Hochhäuser haben wir hier genug. Doch die Osmohallen dürfen nicht sterben. Das ist Münster.“ Die Kollegen geben Lenz Recht. Axel Fierdag vom Tapas-Stand El Tapeo bezweifelt, dass das Gesamtkonzept irgendwo anders bestehen kann: „Jeder wird für sich selbst was Neues finden müssen,“ prognostiziert er. „So ein kleines gallisches Dorf wird es sicher nicht mehr geben.“ /// Von Bianca Zawadiak
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Mindshots
Mindshots Das Leben im Detail zu entdecken, birgt viel Raum für humorvolle Interpretation. Was will uns das sagen? Das entscheidet jeder selbst! Mindshots: Ein Bild, ein Gedanke …
Fett schwimmt oben…
Abnehmen kann lebensgefährlich sein. Deshalb sollte man es nur im absoluten Notfall tun. Ungeachtet jeder ärztlichen Warnung kämpfen Pummelige dennoch jeden Sommer darum, ihre Rettungsringe loswerden. Und im Winter kuscheln sie sich dann doch erleichtert wieder hinein. So wird es immer schlimmer: Bei derartigen JojoEffekten, wie sollen Rettungsringe da heutzutage überhaupt noch wissen, woran sie sich halten sollen?
Schuss ins Blaue
Elefantenbrüder
„Na, gestern zu viel Schlumpf-Eis gegessen?“ „Nein. Von der Treppe gefallen.“ „Ja, nee, is klar …“
Man hatte sie bei der Geburt getrennt, doch sie trafen sich in einer Selbsthilfegruppe für besonders dünnhäutige Dickhäuter wieder. Beide hatten das Showbizz nicht gut verkraftet. Die Schauspielerei lag ihnen zwar im Blut, doch fehlte ein ausgeprägter Riecher für das richtige Timing. Der eine hatte das verpatzte Casting für die „Sendung mit der Maus“ nicht verkraftet. Er war nicht blau und sein Tröt-Geräusch nicht sorglos genug für die Rolle als kleiner Elefant gewesen. Der andere fiel gleich nach dem frühen Welterfolg mit „Der Elefantenmensch“ schmerzlich tief. Er fand keine Anschlussengagements mehr, die seinen gehobenen Ansprüchen an Charakterrollen genügt hätten. Heute fühlen sich beide sehr wohl in ihrer Nebenrolle als Komparsen in der Hafenszenerie.
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Als Prima Ballerina und erster Solist erfolgreich auf vielen Bühnen Europas
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Tanya und Julio Acevedo
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Ausgehen am Hafen
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Spiel mit mir! Willkommen in der Zockerhรถlle
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Ausgehen am Hafen
„Lust auf ’ne Partie hanseatischen Fünfkampf?“ Maren reagiert mit spontaner Gleichgültigkeit. Es ist Dienstag, 18 Uhr, und genau wie ich hat sie noch nichts vor heute Abend. Ist ja auch nicht wirklich viel los in Münster. „Jo. Können wir machen ….“ Gesagt, getan! Nur eine Stunde später stehen wir an der Pforte zur Zockerhölle a.k.a. Münsteraner Hafen. Mögen die Spiele beginnen! Erste Disziplin: Trink-Bandit im Raketencafé.
Wie wäre es mit einem Spieleabend? Statt Verzückung ernte ich an dieser Stelle nur ein müdes Gähnen seitens des Lesers, vermute ich mal. Aber wart’s ab, denn hier es geht es nicht um Monopoly, Mensch-jetzt-ärgereich-mich-doch-wieder und Co. Nein, wozu ich dich herausfordere, das ist ’ne Nummer härter…
Es ist der Start in einen langen Abend; hier wird die Grundlage für die folgenden Spiele geschaffen. Und das geht so: Getränke bestellen und Spielkarten sammeln. Davon gibt es fünf verschiedene und pro zwei Euro Getränkewert erhält man an der Bar eine davon. Ziel ist es, ein anständiges Blatt à la Poker zu vervollständigen. Schon nach zwei Drinks und dank eines kurzen Charme-Intermezzos – das Tauschen mit anderen Gästen ist erlaubt – hat Maren es geschafft: Zwei Paare! Jetzt kann sie sich nicht nur das gewonnene Getränk aushändigen lassen, sie verzeichnet auch den ersten Tagessieg: 1: 0 für Maren. Weiter geht’s zu Disziplin Nummer zwei: Battleships am Hafenbecken. Schon in der Rakete haben wir alles vorbereitet und stehen jetzt mit unseren Papierschiffchen samt Munition am Ufer. Es geht los: Die Schiffchen werden gewassert und dann heißt es „Feuer frei!“ Das Spiel ist entschieden, sobald ein Spieler die gegnerische Flotte komplett versenkt hat. Geht vorher die Munition aus, gewinnt die überlebensfähigste Flotte. Meine Zielgenauigkeit lässt zu wünschen übrig. Nachdem das letzte Steinchen verschossen ist, haben noch immer drei Maren‘sche Schiffe Oberwasser, während die Flotte D nur noch als Soloprojekt daher schippert. Schon wieder gebührt der Sieg Maren – 2:0. In mir lodert der Kampfgeist auf. Jetzt muss ich der Dame aber mal zeigen, wo der Hammer, äh, der Queue hängt. Bei „Keep cool beim Pool“ im Hot Jazz Club geht es darum, die Schwarze Kugel einzulochen – wie immer also. Aber aufgepasst: Sie ist neben der weißen die einzige Kugel auf dem Tisch und muss einmal in jeder der Taschen landen. Ist sie drin, beginnt derselbe Spieler wieder in der Ausgangsposition; bei einem Fehlstoß folgt ein Spielerwechsel. Wir liefern uns ein spannendes Match und unsere Gemüter erhitzen sich zusehends. Letztendlich
Ausgehen am Hafen
bin ich es, die cool bleibt und auch die letzte Tasche füllt – 2:1, endlich! Frohen Mutes bugsiere ich Maren zur nächsten Station: „Kick it like Martínez“ im Plan B. Ja, du liegst ganz richtig: Es geht um Tischfußball, aber auch hier gelten natürlich besondere Konditionen: Ziel ist es, nach Art des Kolumbianer Luis Martínez Torwart-Tore zu erzielen (wenn du eine Vorlage brauchst, schau‘s dir an auf thurly.net/056w). Vor dem Anpfiff sind alle Feldspieler auf die Ersatzbank zu schicken – kopfüber. Dann wird gebolzt, Auge um Auge. Nachdem
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Maren mich mit einem gelupften Killerschuss fast um eines der Meinigen gebracht hat, entscheide ich auch dieses Spiel für mich – 2:2. Im Gleichschritt nähern wir uns der Ziellinie, namentlich Kitty‘s Trinksalon. Beim „Lazy Kniffel“ geht es nun um Alles oder Nichts. „Aber die Kniffelnacht findet doch montags statt!“ mokiert sich an dieser Stelle der aufmerksame Leser. Ganz recht, aber auch an anderen Tagen kann man hier die Becher schütteln, vor allem, wenn man für ein ganzes Turnier zu faul ist. Es gewinnt, wer in drei Partien zwei Siege erwürfelt. Die Regeln
sind bekannt, nur dass jede gestrichene Kategorie bedeutet: Schnäpperken! Maren haut gleich beim zweiten Mal einen Kniffel raus, mich wirft‘s nach zwei Strichen fast vom Stuhl. Aber auf die Gerechtigkeit ist Verlass, und so nimmt auch das Würfelglück meiner Mitspielerin rapide ab und ihr Alkoholpegel proportional zu … Kichernd verlassen wir irgendwann den Laden. Alea iacta est. Wer gewonnen hat, ist uns beiden nicht nur schleierhaft, sondern plötzlich auch ganz egal. Und jetzt bist du dran! /// VonDaniela Wolff
Der hanseatische Fünfkampf – Regelwerk Die Disziplinen: 1. Getränke-Bandit im Raketencafé (Hansaring 45)
2. Battleships für Selbstversorger am Hafenbecken
Ziel des Spiels: Wer die meisten Spiele für sich entscheidet, gewinnt – was er gewinnt, ist vorher zu vereinbaren und schriftlich festzuhalten.
gerecht unter den Mitspielern aufzuteilen ist. Fehlt nur noch das passende Kleingeld für die etwas andere Kneipentour und vor allem eine gebührende Ausdauer.
Vorbereitung: Man nehme sich für den nächsten Morgen nichts vor. Außerdem bedarf es fünf Bögen Papier pro Spieler. Auch wird eine nicht zu geringe Anzahl mittelgroßer Steinchen benötigt, die
Ablauf: Dem Fließtext zu entnehmen – Varianten sind nach eigenem Ermessen zu gestalten!
3. Keep Cool beim Pool im Hot Jazz Club (Hafenweg 26)
4. Kick it like Martínez im Plan B (Hansaring 9)
5. Lazy Kniffel in Kitty‘s Trinksalon (Dortmunder Straße 43)
Impressum: HAFENfreunde ist eine Publikation der Dachboden Werbeagentur GmbH & Co. KG | Rothenburg 14-16 | 48143 Münster | Telefon 0251 481 68 3 Idee, Konzeption: Thorsten Kambach & Christian Hampe, Thomas Schmitz, Uwe Clephas, Malte Limbrock | Chefredaktion: Malte Limbrock Grafik: Uwe Clephas, Christian Hampe | Bildredaktion / Fotos: Thomas Schmitz | Redaktion: Sebastian Golla | Claus Hensel | Richie Alexander Jung | Anna Lohmeier | Jasmin Singgih | Urs Spindler | Daniela Wolff | Bianca Zawadiak | Illustration: Anna-Lena Renneke Druck: druck- und medienhaus stegemöller GmbH & Co. KG | Anzeigenleitung: Anna Lohmeier: anna.lohmeier@dachboden.de
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Leben am Hafen
Boat People In Münster vor Anker: Wer legt sich denn da mit unserem Hafen an?
Große Frachter, kleine Kähne, fremde Leute. Sie liegen mal eine, mal zwei Nächte im Hafenbecken vor Anker, lassen an Deck oder in der Kajüte Weingläser klirren, Würfel rollen und Karten fliegen. Manch ein ganz Mutiger traut sich sogar an Land. Da fragen wir uns doch: Wer sind diese Leute?
Peter (63 Jahre) und Bärbel Selig (57) aus Gladenbach. „Unsere Reise hat uns von der Ostsee über die Kanäle bis ins Mittelmeer geführt. Dort waren wir in Spanien, Mallorca, Menorca, Sardinien, Sizilien, Malta, wieder in Sizilien, an der Westküste Italiens, auf Elba, Korsika sowie an der italienischen und französischen Riviera. Dann sind wir wieder über Flüsse und Kanäle zurück in die Ostsee gefahren. Wir sind unterwegs auf so viele nette und hilfsbereite Menschen getroffen und haben Freunde gewonnen, andere Kulturen durch das Essen, Einkaufen und eben diese alltäglichen Dinge kennen gelernt.
Insgesamt waren wir 10.000 km in etwa zwei Jahren unterwegs. Wir haben Münster auf unserer Hinund Rückreise besucht. Hier gefällt uns die zentrale Lage des Hafens, das Flair durch die vielen Kneipen, Restaurants, Galerien usw. Die schöne Altstadt ist problemlos zu Fuß zu erreichen. Uns haben ein bisschen ein Stromanschluss und Sanitäranlagen gefehlt, die waren in vielen kleinen Städten – vor allem in Frankreich – so angelegt, dass sie von Booten und Wohnmobilen zusammen genutzt werden konnten.“
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Gute Nachrichten
Die Überbringer von schlechten Nachrichten machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bibel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwörter. Doch von schlechten Nachrichten haben wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadthafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu. Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!
Bürgermeinung gefragt
Verhältnis von Bild und Stadt
Konsens ist eine feine Sache, da sind sich alle einig! Deshalb gibt es einen Kritikpunkt an der bisherigen Hafenentwicklung. Das findet auch der Vorsitzende für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft Wolfgang Heuer (SPD): „Die gesamte Entwicklung ist bisher weitestgehend ohne die Beteiligung der Bürgerschaft in Angriff genommen worden.“ Gut, dass sich das nun ändern soll. Um in dieser Frage jetzt alle ins Boot zu holen, veranstaltete die Stadt bereits am 30. September den Auftakt des städtischen Hafenforums in der Mehrzweckhalle der Stadtwerke am Hafenplatz 1. Am 26. November wird der Diskussions- und Planungsprozess genau dort im Rahmen einer sogenannten Reflexionsveranstaltung fortgesetzt. Es folgen öffentliche Workshops zu den Themen Osmo, Verkehr, Stroetmann und Denkmalschutz/Architektur. Das Hafenforum wurde im Juni vom Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft beschlossen, es soll die Fortschreibung des 2004 beschlossenen Masterplans Stadthäfen Münster unterstützen. „Bis zum Frühjahr 2011 sollen die Veranstaltungen zu konsensfähigen und umsetzungsfähigen Ergebnissen führen“ heißt es seitens der Stadt. Wir finden das ein schönes Prinzip!
Auf welche Weise beeinflusst und inspiriert die Wirklichkeit einer städtischen Gemeinschaft die Arbeiten zeitgenössischer Künstler? „Does City/Münster matter?“ heißt das neue Kunstprojekt der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster (AzKM), das vom 2. Oktober 2010 bis zum 24. Februar 2011 durch eine Ausstellung, eine Veranstaltungsreihe und ein Symposium zu dieser Frage Position bezieht. Hier wird die Wechselbeziehung von struktureller Planung und Kunst mit der spezifischen Realität der Stadt Münster in Beziehung gesetzt. Wie praktisch, wo wir uns doch sowieso gerade fragen, wie man all dies bei der Entwicklung des Stadthafens unter einen Hut kriegen könnte. Kann Kunst tatsächlich ein Katalysator für wirkliche Stadtentwicklung sein? Gail B. Kirkpatrick, Leiterin des AzKM, sagt: „Ja. Zumal ästhetische Kriterien zur Beurteilung von Kunst mehr und mehr Stadtplanern und Marketingexperten als Bemessungsinstrumente für Kategorien wie lebensoder liebenswert dienen.“ Den Kern des Projekts bildet eine Ausstellung in der AzKM mit Gemälden, Filmen, Installationen und Skulpturen von zehn international renommierten Künstlern. Weitere Infos: www.muenster.de/stadt/ausstellungshalle
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Neues Schmankerl am Kiez
Interdance wird Zwei
Café Sieben hat ausgebaut
Die Wunden sind noch nicht ganz verheilt, die der Verlust der Blechtrommel in die Ausgehmeile des Hansaviertels gerissen hat, da klebt Johannes Schmanck ein tröstendes Pflaster namens Bohème Boulette drauf. Es geht nach dem finanziellen K.o. der „Spielekneipe“ also nahtlos weiter mit dem Hansaring 26 – 28. Genau in diese Gastrozeile ist der 38-Jährige, der ein paar Häuser weiter schon die „Watusi Bar“ und das „Raketencafé“ und am Güterbahnhof das „Amp“ betreibt, mit einem neuen Konzept hineingestoßen. Nicht ohne Grund taufte Schmanck das neue Projekt „Gesellschaft für mondäne Direktverpflegung“. Die Küche ist fritteusenfrei, das bedeutet: Bratkartoffeln statt Fritten. Warme Speisen werden bis tief in die Nacht im mittlerweile ebenso beliebten Tapas-Style zum Selbst-Kombinieren gereicht. Doch die „Bohème Boulette“ wird alles andere als ein üblicher Schnellimbiss für den späten Hunger sein. Das Innenleben der neuen Location wird den Stil der 20er und 30er Jahre ausstrahlen. So wird auch nicht etwa irgendwo im Lokal gegessen, für das gepflegte Mahl steht ein gediegenes Speisezimmer bereit. Und, klar: Bier wird hier selbstverständlich auch noch gezapft. Mjam. Leckere Zeitreise!
Würde unsereins einen derart intensiven Stil aufs Parkett legen, es würden nach zwanzig Minuten die Socken qualmen und die Knie schlottern. Doch Julio und Tanya Acevedo machen einfach immer weiter: Seit nun schon zwei Jahren sorgt das Paar an Münsters Hafen mit der Tanzschule Interdance für eine hochklassige Ballett-Ausbildung. Auch Salsa und Tango stehen hier auf dem Lehrplan. Das zweijährige Jubiläum im Herbst wurde natürlich groß gefeiert. Ausgerechnet an Chiles Nationalfeiertag am 18. September. Julio Acevedo, der Leiter der Ballettschule ist gebürtiger Chilene. Am Tag des Jubiläums feierte Chile gleichzeitig seinen 200. Unabhängigkeitstag. So eröffnete Julio den Abend, seine Frau Tanya an seiner Seite, indem er den Chilenischen Nationaltanz „Cueca“ zeigte. „Der ist so ähnlich wie Flamenco, nur besser“, witzelte Acevedo, der in der Vergangenheit als erster Solist auf vielen Bühnen Europas erfolgreich war – ebenso seine Tanya als Prima Ballerina. Freude, Leidenschaft, Tanz. Das ist das Erfolgsvokabular von Interdance. HAFENfreunde gratuliert! Alle Infos zu Kursen und Workshops: www.interdance-ms.de
Im Café Sieben wurde in diesem Herbst fleißig gewerkelt. Das Lokal im maritimen Hafenambiente hat sich vergrößert und eine neue Clublounge mit Tanzfläche, DJPult und Sofas bekommen. Der Haupteingang wurde auf die Hafenwegseite verlegt. Dennoch können die Besucher weiterhin auch vom Wasser ins Lokal gelangen. Jetzt bietet die Location abendfüllendes Programm. „Für unsere Gäste sollen keine Wünsche offen bleiben. Wer nicht nur Essen und Trinken, sondern zusätzlich oder später noch Musikhören und Feiern möchte, der kann das nun alles im Café Sieben erleben“, erklärt Acar. Der Geschäftsführer ist sehr zufrieden mit der Entwicklung seiner zweiten Niederlassung in Münster. „Wir servieren Speisen aus sieben Ländern, haben ein tolles Antipasti-Buffet und auch unsere Szene-Happy-Hour mit vielen verschiedenen Cocktails lege ich jedem Gast wärmstens ans Herz“, ist Acar um Argumente für seine frisch erweiterte Location nicht verlegen. Ganz besonders freut sich der CaféSieben-Chef nach dem gelungenen Umbau nun aber auf die nahende Silvester-Party im eigenen Lokal. „Das bietet eine ideale Gelegenheit, sich vom All-inklusive-Angebot verwöhnen zu lassen und das neue Ambiente zu erleben.“
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150 Autismus Regionalverband Münster und Land e.V.
161 Katholische Arbeitnehmerbewegung
Hansaring 45 Tel. 0251 1365172 www.raketencafe-ms.de
Hafenstr. Tel. 0251 232943 www.autismus-muenster.de
Hafenweg 11 a Tel. 0251 6097610 www.kab-muenster.de
112 Hafen Kiosk
151 Erfahrene Münster e.V.
162 Junge Gemeinschaft
Hansaring 39 Tel. 0251 6065669
Hafenweg 6-8 Tel. 0251 274770 www.muenster.org
Hafenweg 11 a Tel. 0251 6097640 www.jg-muenster.de
122 Exkern & Excafé
170 Beleza Friseursalon GbR
Hansaring 25 Tel. 0251 6743115 www.exkern.de
Hafenweg 13 Tel. 0251 62561210 www.beleza-pur.de
125 Hafen Neustadt Apotheke
175 Cube Restaurant
Hansaring 23 Tel. 0251 64525 www.apotheken.de
Hafenweg 24a Tel. 0251 2897900 www.cube-catering.de
126 Zahnärzte Dr. Heuermann
182 Haunschild Fotodesign
Hansaring 17 Tel. 0251 64386 www.drheuermann.de
Hafenweg 26 Tel. 0251 1447352 www.hauschild.biz Hafenweg 26 Tel. 0251 2897810
Hansaring 33 Tel. 0251 3211294
128 Der Weinladen am Hansaring Rita Schmitz Hansaring 11 Tel. 0251 664844 www.weinladen-am-hansaring.de
118 Tätowiersucht
130 Fahrschule Karola Thompson Hansaring 12 Tel. 0251 65442 www.fahrschule-karola-thompson.de
Hafenweg 26 Tel. 0251 799393
Hansaring 34 Tel. 0251 43651 www.taetowiersucht.de 119 Babylon Friseur
131 Plan B
Hansaring 29 Tel. 0251 6189262
Hansaring 9 Tel. 0251 6744422 www.plan-b-ms.de
208 Zum Landsmann
Hansaplatz 1 Tel. 0251 6744433 99 Arzt für innere Medizin Hansaplatz 1 Tel. 0251 666545
113 Dr. med. dent. Lambert Heidtmann Hansaring 40 Tel. 0251 60400 114 Quattro Stagioni Restaurant Hansaring 37 Tel. 0251 6744491 www.quattrostagioni.de 115 PSS Store Hansaring 38 Tel. 0251 2608877 www.pss-store.com 116 Hansa Grill Hansaring 36 Tel. 0251 64118 117 Dieter Gerken Tischlerei
120 Yoga Schule Münster Hansaring 32b (im Hof) Tel. 0251-25629 www.yogaschule-muenster.de 121 Frauen helfen Frauen e.V. Hansaring 32b Tel. 0251 67666 www.muensters-frauen-online.de
216 Hoffmann GmbH
144 Der Paritätische Hörbehinderten Beratung
Dortmunder Straße 5 Tel. 0251 64914 www.hermann-hoffmann.de
Hafenweg 6 0251 61850 www.paritaet-nrw.org
39 Lu Mina
145 Förderkreis Sozialpsychiartrie e.V.
Hafenweg 6 Tel. 0251 1333272 www.lumina-cafe.de
Hafenweg 6-8 Tel. 0251 98628910
40 BAD-Gesundheits Zentrum Münster Hafenweg 6
Hafenweg 6-8 Tel. 0251 98628930 www.ifd-westfalen.de
41 Selbsthilfe-Kontaktstelle
147 Landesverband für Körper- & Mehrfachbehinderte e.V.
Hafenweg 6-8 Tel. 0251 60933230 www.selbsthilfe-muenster.de
146 Ifd Integrationsfachdienst
Hafenweg 6 Tel. 0251 98628970
42 Kaisrschnitt
148 AKI Arbeitskreis International
Bernhard-Ernst-Str. 21 Tel. 0251 534353 www.kaiserschnitt.de
Hafenweg 6 Tel. 0251 297351 www.aki-muenster.de
186 Hafen Bar
194 Wolfgang Freitag Architekt
199 Graphische Dienstleistungen Gröll Hafenweg 26a Tel. 0251 608660 Albersloher Weg 12 Tel. 0251 663295
132 Flyerli.de
214 Montessouri- Schule Münster e.V.
Hansaring 7 Tel. 0251 2037461 www.flyerli.de
Soester Straße 13 Tel. 0251 1365092 montessori-muenster.de
133 Blumenbinderei rosenrot
215 Der kleine Bühnenboden
Hansaring 5 Tel. 0162 6032580
Schillerstraße 48a Tel. 0251 661759 derkleinebuehnenboden.de
134 Hansa Kiosk Hansaring 1 Tel. 0251 1312581 www.laprovincia.de 135 Änderungsschneiderei Ulu Atelier Hansaring 35 Tel. 0251 662998 137 Infobüro Hansa Haus
217 Gaststätte Santorin Schillerstr. 30 Tel.0251 65939 derkleinebuehnenboden.de 218 Krukenkamp GmbH Hafenweg 14 Tel.0251 4909797
Albersloherweg 1 Tel. 0251 1420805 139 gencair.com Bernhardt-Ernst-Strasse Tel. 0251 2874428 159 Hafentor Spanisches Restaurant Hafenweg 16 Tel. 0251 1355438
len Auch HAFENfreunde wol ! den gefunden wer Melde dich bei uns: de kontakt@hafen-freunde. 3 68 481 1 025 oder Telefon:
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