HAFENfreunde Ausgabe 4 | 2012

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Ausgabe 04 /// umsonst

facebook.com/hafenfreunde

Porträt einer Szene

DIE HAFENSÄNGER Ausschuss entscheidet

Interview mit Ulrich Arndt

DER NEUE ES ROCH MASTERPLAN NACH ARBEIT

Besuch bei Brian J. Parker

DAS LEBEN DES BRIAN


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AUF DIE PAUKE Der Vorlaut Mensch, war das ein Schock: Tina ist weg! Nach fast einem Jahr harmonischer Hafenbeziehung hat sie sich still und leise vom Anker gemacht. Wie nach einem One Night Stand. Als hätte es ihr rein gar nichts bedeutet ... Der Schmerz sitzt tief bei vielen Hafenfreunden. Doch auch ohne den tschechischen Frachter „Tina“ wird 2012 ein Wahnsinnsjahr: Unser Magazin sprengt zum ersten Mal die Marke von drei Ausgaben in einer Jahresumdrehung. Unsere Redaktion hat eine neue Küche. Eine schöne, saubere, aufgeräumte … und überhaupt scheint es schon jetzt - da sind sich die Experten einig das atemberaubendste 2012 aller Zeiten zu werden. Während wir den zunächst nieseligen, dann richtig- bis arschkalten Winter vor allem im stillen Kämmerlein verbrachten, reifte in uns der Gedanke heran, ein möglichst lautes Auftaktmagazin müsse

her. Hauptdarsteller der neuen Ausgabe sind deshalb eine ganze Reihe lustiger wie begabter Musikanten aus unserer Nachbarschaft, die ordentlich auf die Pauke hauen. Echte Hafensänger eben. Und auch zur Aufarbeitung dieses Themas haben wir nur ausgewiesene Experten auf die Gehaltsliste gesetzt. Viel Spaß beim Kopfsprung in einen atemberaubenden Szene-Eintopf, frisch aus den Kellern des Hansaviertels abgeschöpft. Vergesst bitte nicht, euch nachher wieder ordentlich trocken zu rubbeln. Sonst kommt ihr im alten Leben nicht mehr klar und wollt für immer auf einer Sperrmüll-Couch vorm Kiosk sitzen bleiben, um einfach nur der Musik zu lauschen. Und das geht ja irgendwie auch nicht … Sehr gefreut haben wir uns während der Winterkälte darüber, dass wir mit den Stadtwerken ein neues Freundeskreis-Mitglied

Chefredakteur: Malte Limbrock

gewinnen konnten. Die haben es hafenmäßig nämlich faustdick hinter den Ohren, wie wir beweisen werden. Außerdem haben wir ein neues Teammitglied: Herzlich Willkommen, Sarah! Foto auf Seite 5. Sie besitzt ein Matrosenkostüm wie Donald Duck und da blieb uns nichts anderes übrig, als sie fortan tagaus tagein zu beschäftigen. Oder was hättet ihr getan? Leserbriefe bitte an kontakt@hafen-freunde. de. Bis auf Weiteres gilt: Viel Spaß beim Lesen.

Inhalt 4..... HAFENtratsch 7..... Hier spielt die Musik 17... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 1 18... Es muss nicht immer das Schifferklavier sein 22... Sounds zum Aufwärmen 24... Grüner Swing 27... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 2 27... Impressum 28... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 3 31... Birkenwald ist da 33... SITZart setzt sich um 34... Der neue Masterplan 38... Osmo ist dicht 40... Ist doch kinderleicht

45... Es roch nach Arbeit 50... Kosmonauten mit Bodenhaftung 54... Erfolgreich auf dem Holzweg 59... Schönheit im Hinterhof 63... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 4 65... Das Leben des Brian 69... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5 70... Spiel mir den Baby-Blues 73... Mindshot 74... Dazugesetzt 77... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 6 78... Gute Nachrichten 82... HafenFreunde im Netz


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HAFENTRATSCH NACHFOLGER IN SICHTWEITE Auf Facebook wurde bereits gemunkelt und am Ladenlokal hing dieses Schild: „Vermietet“. Doch wer wird denn nun die Nachfolge von myregalbrett am Hansaring 35 antreten? Um den Gerüchten auf den Grund zu gehen, lohnte sich der Weg zur Warendorfer Straße 71, denn dorthin ist Marc Raschke mit seinen Regalbrettern mittlerweile verzogen. Er berichtet, dass erst zwei junge Frauen am Hansaring Kamm und Schere schwingen wollten, dann gab es Spekulationen über die Eröffnung eines Wettbüros. Doch bei der Neueröffnungsparty von myregalbrett schien das Geheimnis um die Nachfolge gelüftet worden zu sein, als eine Frau mit Kind in Marcs Laden spazierte und sich als seine Nachmieterin vorstellte. Einen E-Zigaretten-Laden werde sie mit ihrem Mann eröffnen. E-ZigarettenRaucher, pardon: -Dampfer, werden also kommen. Wir bleiben gespannt, ob am Hafen bald gedampft wird und ob man in NRW überhaupt weiterhin Kartuschen mit Nikotin füllen darf.

BALD MEHR RAUCH AM HAFEN?

A TRIBUTE TO BOBBY Fast hätte es Tote gegeben, als die letzte Ausgabe der HAFENfreunde durch die Stadt segelte. Eigentlich hätte der 13-jährige Cocker Spaniel Bobby nämlich schon im letzten Heft als Hafenscout posieren sollen, was im Redaktionstrubel dann kurzfristig aufgeschoben wurde. Bobby hat aber nicht nur eine sensible Spürnase, sondern auch ein empfindsames Gemüt. Hätten wir bloß geahnt, wie empfindsam … Der Vierbeiner wurde krank vor Kummer und selbst der Tierarzt konnte keine klare Diagnose stellen. Einige Zeit zitterte Herrchen Oliver Breitenstein um das Leben seines treuen Begleiters. Doch zum Glück ist Kunsthund Bobby inzwischen wieder wohlauf, verteidigt sein Revier im Speicher II und reist mit seinem Herrchen in Sachen Kunst auch mal nach Berlin oder in die Schweiz. Denn schon seit Welpentagen hat er sich der Kunstverbesserung verschrieben. So ein außergewöhnlicher Hafenscout darf natürlich nicht vergessen werden! Da ist wohl eine Entschuldigung mit zwei Y fällig: sorry, Bobby!


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HEAVEN DEMNÄCHST IM SÜDEN?

GEFÄLSCHTE HAFENPOST Wenn sie auch ganz schön dreist und frech war, die Brieffälschung eines Unbekannten im Hansaviertel, so war doch definitiv eine große Portion Kreativität gefragt für ein solches Betrugs-Set-Up: Da hat doch tatsächlich jemand Briefe mit gefälschter Signatur von Stadtdirektor Hartwig Schultheiß verteilt, in denen Mitte Februar eine Sonderabgabe für die Modernisierung des Stadtgebiets Hansa/Hafen angekündigt wurde. Gar nicht mal schlecht gemacht, das Schreiben, mit Originalbriefkopf der Stadt und wunderbar geschwungener Unterschrift vom Stadtdirektor. Da wir aber natürlich alle die Unterschrift von Herrn Schultheiß im Schlaf beherrschen, flog die Schlingelei sofort auf. Die Stadt stellte Strafanzeige und am Ende ist das alles auch nicht lustig, sondern ein Verbrechen. Also nicht nachmachen, liebe Kinder zu Hause.

DAS IST SARAH Wir haben sie neu. Sie kann gut schreiben, telefonieren und Leute besuchen. Was will man mehr? Eine echte Hafenfreundin …

Wer hat bei diesen eisigen Temperaturen im letzten Winter bitte schön nicht darüber sinniert, sich auf in den Süden zu machen? Bei den meisten von uns werden diese Pläne jedoch wohl kaum so konkret gewesen sein, wie die der Heaven-Betreiber: Trotz der jüngsten Vertragsverlängerung mit Osmo-Insolvenzverwalter Michael Mönig hatten die Jungs schon lange Plan B in der Schublade, falls an alter Stelle kein Platz für die Diskothek bleiben sollte. Plan B heißt in diesem Fall: Bye bye, Osmohallen. Schon bevor das Gutachten des Ingenieur-Büros Bökamp zum maroden Zustand der Hallen öffentlich wurde, hatten die Vorbereitungen auf eine Millioneninvestition begonnen: Christof Bernard, Pitty Duyster und Thomas Pieper wollen „der zukünftigen Hafenentwicklung nicht im Wege stehen“ und auf der Südseite des Hafenbeckens in eine neue Zukunft starten. Die HAFENfreunde drücken die Daumen!


Portr채t einer Szene

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Porträt einer Szene

HIER SPIELT DIE MUSIK Porträt einer Szene

Das Viertel ist voll von echten Hafensängern. Sie musizieren auf den großen Bühnen der Stadt, in den kleinen Eckkneipen unserer Nachbarschaft, im Winter in dunklen Geheimkellern, im Sommer direkt am Wasser. Um bei einer so großen Artenvielfalt nicht den Überblick zu verlieren, haben wir sie einfach alle das Gleiche gefragt.


Porträt einer Szene

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Guido Knollmann ist seit fast zwanzig Jahren Gitarrist der Donots. Gemeinsam mit seinen vier Bandkollegen hat Guido maßgeblich dafür gesorgt, die Stadt vom Provinznest zur anerkannten Rock City zu machen. Wenn er nicht auf Tour ist und Abend für Abend wie ein Derwisch über die Bühne fegt, lässt er im Hafenviertel die Seele baumeln – am liebsten bei einer Portion Pommes mit Salbe.

Münster Rock City: Guido Knollmann 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment?

3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument?

Ich habe mal nachts einen Besoffenen aus dem Becken gezogen. Ich saß am Hafen und habe an der anderen Seite was im Wasser wuseln gesehen. Zum Glück hatte ich ein Fahrrad dabei. Als mir ein Freund zur Hilfe kam, konnten wir ihn rausziehen. Das Einzige, was er gesagt hat, war: „Hallo, ich bin Christopher.“ Als wenn man sich zufällig mal in der Bar kennenlernt. Relaxter Typ!

Zurzeit höre ich die letzte „Florence and the machine“ sehr häufig. Ich habe aber auch gerade wieder eine ganz schlimme „Bad religion“-Phase, die ist aber eh meistens durchgängig.

Ich kriege beim Gitarrensolo von „I want to break free“ von Queen nen Kackreiz.

4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

Weil ich nichts anderes kann und will.

Wir haben mit den Donots alles durch, was eine Schülerband so bringt, inklusive „lustig“ verkleiden und den ganzen Schrott. Einige Songs sind im Nachhinein auch ein Schlach annen Hals. Ein Wunder, dass uns nie einer erschossen hat!

7. Was ist das beste Katermittel?

2. Dein liebster Fleck in MS? Ich liebe das Plan B, weil es unter anderem die beste Bar und außerdem direkt nebenan bei mir ist. Ansonsten mag ich die Werse.

6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges?

Auf jeden fall ne Runde Promenade- und Aasee-Joggen. Ist zwar echt erst eine Überwindung und ich hab dabei auch schon mal unter die Brücke am Aasee gekotzt, aber danach ging’s mir blendend!


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Der Hafen in der Selbstverwaltung

Brinno und Nes zählen nach ihrer Punk-Vergangenheit heute zu Münsters Rap-Veteranen. 1999 ging’s los mit The Solohill, seit 2007 machen sie als Brin & Nes weiter. 2010 kam „Tunnelblick“, das Solodebüt von Nes. Brinno, der mit dem Track „Hans A. Viertel“ die inoffizielle HafenHymne geschrieben hat, bastelt derzeit an seiner EP. Aber egal, was vorne draufsteht, die beiden gehören zusammen wie Pech und Schwefel.

Zwei wie Pech und Schwefel: Brinno und Nes 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment?

3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

Brinno: Der 1. Mai 2010. Nes: 1.5.2010 ... weil wir uns den ganzen Tag mit den geilsten Menschen der Welt bei HammerWetter auf einer gammeligen Couch beim Grillen die Kante gegeben haben.

Brinno: Kool Savas - Aura, NeS Amphetamin Rap 2012 Nes: Brinno - auf Sendung mit dem Klaus ... Beats von I23+Czientist. 4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

2. Dein liebster Fleck in MS? Brinno: Lastenkran, Hansaviertel und der Kanal im Sommer. Nes: Der Dieselyard und die Halle am ehemaligen Güterbahnhof, weil ich dort etliche Stunden und Nächte lang das Leben in/auf vollen Zügen genossen habe …

Brinno: Scooter - Hyper Hyper geil zu finden! Nes: Gibt es nicht, weil ich jeden Song, den ich als Kind schon geil fand, heute mindestens genauso feiern kann. Da liegen etliche Leichen in meinem Keller. 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument?

Brinno: Alles von DJ Ötzi oder Bobo Nes: Wham - Last Christmas 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges? Brinno: Ich mache anständig Musik und verdiene mit meinem Job ehrliches Geld! Nes: Weil ich tagsüber (an) ständig arbeiten muss, wobei die Musik mir dabei hilft, das zu ertragen. 7. Was ist das beste Katermittel? Brinno: Rollmops und ein deftiges Frühstück von Pohlmeyer. Nes: Bei Sonnenaufgang am Hafen einfach weitermachen.


Porträt einer Szene

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„Do it yourself“ umreißt das Arbeitsethos von Ton8 perfekt. Mit ihren düsteren und mitunter holprig vorgetragenen Postpunk/ New Wave-Gedächtnissongs wussten sie die Szene stets zu spalten: Entweder man lobte ihren Mut zum Unperfekten und sah im sperrigen Sound eine Herausforderung der Hörgewohnheiten oder man holte sich mal eben ein Bier. Ton8 ist mittlerweile Geschichte, doch der Geist der Band lebt im Künstlerkollektiv Werk8 weiter.

Do it yourself: Werk8 / früher Ton8 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment? Karo: Der Sonnenaufgang vom KCM-Dach am Hawerkamp aus betrachtet. Im Sommer bis zum Morgengrauen am Hafenbecken zu versacken. Christian: Brücke. Rene, Lars und Christian. Emotionale TON8-Gründung. 2. Dein liebster Fleck in MS? K. Die Wassermühle an der Werse und alles drum herum. Das ist so idyllisch dort. C: Hamburg. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

K: Die englischen Trailer Trash Tracys. Daneben immer noch meine Lieblingsplatte des letzten Jahres von CANT. 4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde? K: Hm, ich hab daheim bestimmt noch ne Guano Apes-CD rumfliegen. C: Die CD hab ich auch! Bis zu meinem 15. Lebensjahr habe ich aber tatsächlich nur nebenbei und Charts gehört. Dann hat sich innerhalb einer Woche alles geändert. 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? K: Die letzten zwei Jahre in der Vorweihnachtszeit hab

ich meinen Mitbewohner geWHAMt, das fand er ganz schlimm. C: Little Drummer Boy! 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges? K: Wir machen doch alle nebenbei noch was Anständiges. Das wäre ja schön, wenn man so einfach von Musik leben könnte. C: Ohne kreativen Ausdruck fehlt mir in vielen Bereichen des Lebens was. 7. Was ist das beste Katermittel? K: Der Klassiker: Rührei und eingelegte Gurken, viel trinken und Pizza, bei Übelkeit hilft Cola. C: Vorm Schlafen Brühe trinken. Aber wer schafft das schon?


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Der Hafen in der Selbstverwaltung

Seit 2005 ist Acid Kalle als Plattenschubser unterwegs, seit 2008 produziert er selber Hip Hop-Beats. Er hat mit der Remote Controlled Youth-Crew Drum’n’Bass in Münster etabliert, ist ein Teil des Atomic Sushi Clubs, stand als DJ bei Minimalpilot hinter den Decks, leitet die Sushi Bass-Reihe im Gleis und legt mit O.Yes bei BackseatBeatz im Keller von Kittys Trinksalon Rap, Funk, Soul und Breaks auf. Vinyl, Baby!

Vinyl, Baby: Acid Kalle 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment? Der 19. Dezember 2010. Ich hatte ein Konzert für den französischen Produzenten Guts im HJC organisiert. Die Planung war nervenaufreibend. Hinzu kam, dass ich gerade Vater geworden war. Guts musste wegen der Schneemassen in Düsseldorf abgeholt werden. Wir waren um 2.30 im HJC. Da der Soundmann vom HJC nicht mehr da war, gab es eigentlich keine Chance mehr, dass Guts auftritt. Dann hat Guts seine Maschinen einfach an das DJ-Pult angeschlossen und weil die ca. 20 verbliebenen Leute so viel Stimmung gemacht haben, hat Guts noch zwei Stunden Musik gemacht.

2. Dein liebster Fleck in MS? Zuhause vor der MPC 3000 zu sitzen, der Promenadenflohmarkt im Sommer und die Couch von meinem Buddy O.Yes. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller? Charles Bradley´s - No Time For Dreaming. Auch die neue ProfisPlatte (Spax & Mirko Machine) kommt bei mir oft unter die Nadel.

5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? Bei Butt´s hatten sie eine Jukebox mit schrecklichen Songs. Ich hatte etwas von WuTang gefunden. Die Leute waren wirklich nicht glücklich. Lustig, dass man mit den richtigen Songs an den falschen Orten foltern kann. 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges? Ich mache was Anständiges, aber pssst...

4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

7. Was ist das beste Katermittel?

Das 30-Schallplatten-TechnoPaket habe ich mal bei Ebay gekauft.

Keinen Alkohol zu trinken und wenig zu rauchen. Als DJ ist das für mich aber schwer.


Porträt einer Szene

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Tim Rodenbröker studiert hauptberuflich an der FH Design, doch seine zweite Profession ist seit 2000 die Musik. Unter dem Pseudonym „Injuvik“ produziert er an der Schnittstelle von Jazz und Electro. Seine Musik ist sein Tagebuch, er bastelt Sounds zu Collagen zusammen und legt gerne noch eine Schicht Klavier darüber. Seit letztem Jahr ist aus dem Soloprojekt Injuvik eine Band geworden. Tim findet: So wie es jetzt ist, darf es gerne bleiben.

So wie jetzt darf es bleiben: Injuvik 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment? Das Sima-Festival im HJC. 2. Dein liebster Fleck in MS? Der Südpark! Und das Teilchen und Beschleuniger! Da sind Orte, an denen man Freunde trifft. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller? Ich höre wirklich viel Musik, von Klassik über Singer/Songwriter bis Electro. Ich mag’s gern vielseitig. Was mich aber ganz besonders geprägt hat, ist die brasilianische Musik. 4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

Oh oh, das wollte ich eigentlich geheim halten, na gut, mit 12 war ich Fan der EinsLive-Charts mit allem drum und dran, ich hatte ein Backstreet Boys-Poster im Zimmer. Ein Jahr später kamen Nirvana und der Punkrock. Danach machte meine pubertierende Seele einen Kurzausflug durch den Metal, bis ich dann irgendwann Bossa Nova anklopfte. Solche Sünden gab’s genug. 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? „Cotton Eye Joe“ von Rednex. 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges?

Musik ist das, mit dem ich nicht aufhören kann. Außerdem mache ich doch was Anständiges, ich studiere Design. Das Schöne ist, dass ich die beiden Dinge gut miteinander kombinieren kann. Beides fühlt sich gerade sehr richtig an. 7. Was ist das beste Katermittel? Ich hatte letztens Geburtstag und ich habe mit Freunden bis um 7 Uhr morgens gefeiert. Morgens habe ich dann Schokokuchen gegessen und Chips. Danach ging’s mir komischerweise sehr gut. Funktioniert bestimmt nicht immer. Ansonsten finde ich deftiges Frühstück sehr gut gegen Kater.


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Der Hafen in der Selbstverwaltung

„Shubangi“ ist eine Vollblutmusikerin: Seitdem sie 14 ist, singt sie sich durch die komplette Bandbreite schwarzer Musik. Dass so viel Power in so einer zierlichen Person steckt, hält man erst für möglich, wenn man sie live hört und sieht. Mit der Will Rap 4 Food-Clique ist sie seit Jahren eng verbunden, doch seit zwei Jahren hat sie mit The Maxons auch ihre eigene Band. Im Herbst 2011 erschien ihre erste EP: „Masala Kingdom“.

Volle Energie: Shubangei Yogendra 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment?

Energie und lebendiger, frischer Subkultur.

Monsta. So was geht für mich gar nicht. Das ist Plastik.

Die CD-Releaseparty von meiner Band „Shubangei & The Maxons“ 2011 im HJC! An dem Abend habe ich das erste Mal in meinem Leben eine CD mit eigener Musik herausgebracht. Fast alle meine besten Freunde und meine Familie waren da. Die Bude war komplett voll, es war heiß und die Stimmung verdammt gut. Das war unvergesslich.

3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges?

The Alchemist- Smile (feat. Twista & Maxwell), Cold Crush Brothers – At the Dixie, Gill Scott Heron – We almost lost Detroit.

Musik machen bedeutet für mich Spaß, mich fallen lassen können, Energie. Mit Musik kann ich mich am besten und vielleicht auch am ehrlichsten ausdrücken. Musik machen kann durchaus ein „anständiger“ Job sein. Beispiele gibt es ja genug! Hauptberuflich bringe ich Schülern Geschichte und Englisch bei. Eine sehr feine Sache!

2. Dein liebster Fleck in MS? Der Hawerkamp oder besser gesagt: das, was davon übrig ist. Überall ist Graffiti zu sehen. Für mich purer Ausdruck von

4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde? Eine CD von den Spice Girls. Haha! Geil, irgendwo muss ich die noch haben! 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? Ganz klar: Culcha Candela mit

7. Was ist das beste Katermittel? Viel Wasser trinken, was Schmöriges essen, ausruhen und eine frische Dusche.


Porträt einer Szene

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Phips tritt regelmäßig als einer der Köpfe des Vinghee-Kollektivs in Erscheinung. Ob bei Underground-Sessions im Keller am Hansaring, bei Singer-SongwriterAbenden in der Sputnikhalle oder im HJC als Session-Gitarrist. Country und Gipsyswing, Jazz und Fusion, Folk und Pop, Funk oder Hip Hop: Philipp Heinrich kann vieles. Aktuell plant er eine Wohnzimmersession-Reihe, die auch per Stream im Netz zu sehen sein wird.

Gitarrenvirtuose: Philipp Heinrich 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment?

Im Moment wechseln sich John Scofield und Liam Gerner ab.

6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges?

Wahrscheinlich der schockierende Verlust eines Großrapfens beim Raubfischangeln dieses Jahr.

4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

Wenn man es schafft, in einer pragmatischen Welt seine Leidenschaft mit ebendieser zu verbinden, befähigt das den Menschen, sich voller und intensiver zu entfalten als sonst irgendwie. Das wussten schon die alten Griechen.

2. Dein liebster Fleck in MS? Ich kenne ein kleines, verstecktes Plätzchen am Kanal stadtauswärts. Es ist ein tolles Refugium, wenn die marodierenden Massen sich im Sommer beidseitig des Kanals in der Sonne aalen und kein Plätzchen Rasen mehr unbedeckt zu bleiben scheint. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

Ich habe erst als junger Erwachsener mit 18 angefangen, mich intensiver mit Musik zu beschäftigen. Als größte Jugendsünde würde mir vielleicht der Besuch eines La-Bouche-Konzerts im Maxipark einfallen. Ich sag nur: „Be my lover‘‘ 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? Ohne Zweifel: ‚„Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“ von Mosaro & Astrid Kuby.

7. Was ist das beste Katermittel? 20 Stück Laugenkonfekt, eine Flasche Vittel, dazu eine halbe Aspirin beim Anschauen von Marvel Comics zurückhaltend konsumiert.


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Sebastian Witte ist Bassist bei Videoclub und Solokünstler: Er schreibt deutsche Texte mit englischen Einwürfen und nimmt selbst Songs auf. Die Frage nach dem Warum beantwortet er mit Thom Yorke: Er mache Musik, um das Loch zu füllen. Sebastian füllt mit seiner Musik zeitliche und emotionale Leerstellen – und manchmal auch das Loch im Bauch, wenn es gutes Catering bei Konzerten gibt.

Das Loch füllen: Sebastian Witte 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment?

4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde?

Ein Abend mit Himmelslaternen. Ich weiß, es kitscht.

Spice Girls – Two become one. Immerhin geht es da um Sex.

2. Dein liebster Fleck in MS?

5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument?

Ich überlege mir seit längerem, „Wolbecker Straße 55“ als private Postadresse anzugeben. Da wartet zwar noch ein Deckel auf mich, aber das Beck’s aus der Flache schmeckt dort so gut wie nirgends sonst. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller?

Bon Iver – Beth / Rest 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges? Warum schreibt ihr für eine Zeitung, wo es doch allen Printmedien so dreckig geht? 7. Was ist das beste Katermittel?

Hans Unstern – Kratz dich raus. Schlaf.

Der Hafen in der Selbstverwaltung


Porträt einer Szene

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Seit frühester Kindheit steht Giulia auf der Bühne. Einer klassischen Ballettausbildung folgte die musikalische Ausbildung an Klavier, Schlagzeug, Percussions und Djembe. Mit 13 Jahren entschloss sie sich zu einer Gesangskarriere, die 2002 ihren ersten Höhepunkt als Frontfrau von Soulfamily fand. Ihre zweite große Leidenschaft gilt dem Vocal-House. Startschuss für diese Passion fiel bei der Dockland GmbH und ihrer dortigen Tätigkeit als Veranstaltungskauffrau für das Heaven.

Der reine Wahnsinn: Guila Wahn 1. Was war dein denkwürdigster Hafenmoment? Nachts nach einer Party in den Kanal zu springen ... keine gute Idee 2. Dein liebster Fleck in MS? Zu 100% der Hafen. Mit meinen Freundinnen gehe ich sehr gerne ins Café Med und mit meinem Daddy setze ich mich sehr gerne samt Wohnmobil auf die „Elefanten“-Seite und betrachte das Geschehen aus der Ferne. 3. Was dreht sich im Moment auf deinem Plattenteller? Lana del Rey, the Pierces, Boy, Adele, Laura Jansen oder aber

auch Oceana unplugged. Jason Mraz, Jamie Cullum, und John Legend und Jamiroquai. 4. Was ist deine schlimmste musikalische Jugendsünde? Mein allererstes Album war das von Blümchen. Das Zweite von den Prinzen. Als Kind habe ich Kassetten von den Schlümpfen mit Cover-Songs gehört. Da stehen mir die Nackenhaare zu Berge, wenn ich daran zurückdenke. 5. Welcher Song ist das beste Folterinstrument? Ich habe den ganzen Tag schon einen Ohrwurm von „Gib mir noch Zeit“ oder „wie ein Bum-

Bum-Bum-Bum-Bumerang …“ 6. Warum machst du Musik und nicht was Anständiges? Ich habe meine Ausbildung erfolgreich beendet und mich nebenbei immer mit der Musik selbst finanzieren können. Wäre die Musik nicht gewesen, wäre ich heute niemals dort, wo ich stehe. Ich habe anfangs eher ungeplant mein Hobby zum Beruf gemacht. Heute macht sie mich zu dem, was ich bin … 7. Was ist das beste Katermittel? Ich trinke keinen Alkohol, aber schlafen, Pizza, schlafen, Eis auf den Schädel und wieder schlafen hilft … /// Johannes Wallat


Arbeiten am Hafen

HAFENFREUNDE-FREUNDESKREIS NO. 1

Restaurant & Club

Heaven

Italienische Küche

Café Med

Die HAFENfreunde danken Zeljka und der Crew vom Café Med für die klasse Unterstützung bei unserem Cover-Shoot mit Giulia Wahn.

Euro-Asiatische Küche: Di bis Sa von 19h - 23h Öffnungszeiten Club: Fr & Sa von 23h - 5h Fr: Thank God It‘s Heaven (Funk, Disco, House) Sa: Followme & Fullhouse Night (House, Electro) Tischreservierung unter: 0251 6090585 oder online

Auf der Sonnenterrasse direkt am Hafen sitzen oder gemütlich im Restaurant bei freundlicher Bedienung außergewöhnliche Kreationen mit Fisch, Fleisch, knackigen Salaten und der besten Pizza Münsters genießen.

Hafenweg 31 | 48155 Münster www.heaven-muenster.de

Hafenweg 26a | 48155 Münster Telefon: 0251 - 6 74 95 95

Personaldienstleistung

Restaurant und Café

Verfürth Zeitarbeit

Meat Me

Unser guter Name und unser Konzept – für Ihren Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache. Verfürth Zeitarbeit hat durch jahrzehntelange Erfahrung bei Kunden und Mitarbeitern Vertrauen geschaffen.

Hafenweg 13 | 48155 Münster Telefon: 0251 - 686615-0 www.verfuerth-zeitarbeit.de

Das Steakhaus im Escape

Was fehlt dem Münsteraner Hafen? Ein echtes Steakhouse! Genießen Sie im MEAT ME das Beste vom Rind und entspannen Sie danach am Kamin mit einem Glas feinsten Whiskey. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Reservierungen unter 0251-1445929 Hafenweg 46 | 48155 Münster www.meat-me.ms


Porträt einer Szene

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ES MUSS NICHT IMMER DAS SCHIFFERKLAVIER SEIN Richie Alexander Jung erlaubt sich einen musikalischen Rundgang

Zu beiden Seiten des Kanalarms ist Musik ein Thema. An der einen hauptsächlich öffentlich in Clubs, Discos und auch unter freiem Himmel, an der anderen mehr oder weniger hinter verschlossenen Türen in Büros, Studios und Proberäumen. Auf den eigenen Spuren, will heißen an den Stätten meines eigenen Wirkens, habe ich mir einen kleinen Rundgang erlaubt …


19 Jeden Sonntag findet ab 19 Uhr im Zum Landsmann am Albersloher Weg 12 eine offene Session statt. Das heißt, die Bühne steht performancewilligen und –freudigen Musikern zur Verfügung. Was interessant dabei ist: Es gibt keine Genrevorgaben. Jazz, Blues, Soul und Rockabilly einerseits sind zwar stark vertreten, doch auch Latin, Punk und die nicht totzukriegende Djembe erklingen hier, zumeist in Harmonie miteinander. Stolpere ich aus dem Laden raus, blicke ich bereits auf besagten Kanalarm, muss mich nur für links oder rechts des Wassers entscheiden. Links lockt das Nachtleben, also los. Zum alljährlichen Hafenfest (dieses Jahr findet es am zweiten Juniwochenende statt) tönt es hier gewaltig. Auf neunhundert Metern reiht sich hier Bude an Bude und Bühne an Bühne. Darauf vornehmlich Bands und Künstler aus der Region, trotzdem will das Programm bei aller Regionalität ganz und gar nicht provinziell wirken. Ich persönlich habe jedenfalls immer außerordentliche Freude an der eher familiären Atmosphäre mit zum Teil bekannten Gesichtern, aber auch neuen Entdeckungen. Die Aktivitäten beschränken sich natürlich nicht auf die drei Sommertage. Im Pierhouse kann am Wochenende getanzt werden, es wird mitunter auch live musiziert. Ich erinnere mich da an die Partys mit Saxofonist und DJ Greg Oji, der mit weiteren Instrumentalisten die Tanzfläche beschallte. Ein paar Schritte weiter, und wir sind am Hot Jazz Club, der

Porträt einer Szene

Christian Huys, Betreiber des HJC: „Ich sitze in dem Kulturboot, das will ich auch!“

ein wirklich vielfältiges Programm auf die Beine stellt. Neben Essen und Trinken gibt es Clubabende mit musikalischem Schwerpunkt, vielerlei Sessions und großartige Künstler – bis hin zu den Weltstars der Jazz-Szene. Zeit für ein kleines Gespräch mit Christian Huys, dem Betreiber des HJC.

Reizt dich am Standort Hafen irgendetwas im Besonderen? Entstanden ist das hier ja aus einem eher alternativen Gebiet, das noch nicht so erschlossen war – weder für Gastronomie, noch für Firmen und Kunst und was hier alles noch so ansässig ist. Im Nachhinein betrachtet hat es sicher auch pragmatische Gründe.


Porträt einer Szene

Jovel-Chef Steffi Stephan hinter dem Steuer: „Man muss in den Pool, aus dem man gefischt hat, auch wieder etwas zurückgeben.“

Für einen kleinen LivemusikClub, der in aller Regel auch mit kleineren Bands arbeitet, die aus einer Sparte bis zu 200 Leute ansprechen, die der Laden fasst, ist eine zentrale Lage sehr wichtig. Wirkt sich die Nähe zum Wasser auf euer Gemüt aus? Auf jeden Fall, vor allem, was die Gastronomie angeht. Das Kanalflair schafft Atmosphäre. Als Liveclub eher im Sommer, wenn wir dann auch mal eine Veranstaltung draußen machen – da macht die Kanal-Lage schon was aus. Bei allem Anderen ist es eher wichtig, zentral zu liegen.

Wie wichtig ist dir als Geschäftsmann das kulturelle Programm? Kannst du auch mal Abstriche in der Kommerzialität machen und das genießen, wenn hier eine Band spielt oder Theater aufgeführt wird? Ich trainiere das von Jahr zu Jahr mehr. Am Anfang habe ich natürlich sehr auf Zahlen geachtet, damit das überhaupt funktioniert – als Club in dieser Größenordnung, der ja keine Unterstützung von der Stadt oder einem Förderverein bekommt. Mittlerweile kann ich auch mal abschalten, und sagen „das war eine schöne Veranstaltung“, auch, wenn letztendlich 30 Zuschauer gefehlt haben, damit wir nicht

drauflegen mussten. Solange das nicht zu oft passiert. Siehst du bei euch einen kulturellen Auftrag? Ich sehe schon, dass wir in dieser Sparte, die wir hier machen, unbedingt Kultur machen und fördern müssen, und das auch gerne tun. Ich sitze in dem Kulturboot, das will ich auch, nur muss es eben in der Finanzierbarkeit bleiben. Auf der Wasserseite werden auch draußen Klänge produziert. Gottes Werk (die Gitarre) und Teufels Beitrag (die Djembe) ertönen hier aneinander vorbei, privat und ganz im Dienste der


Anarchie. Einige Schritte weiter runter dann die Osmohallen, davor mit dem Coconut Beach ein karibischer Strand, der der Domstadt einen Hauch von Urlaubstimmung verleiht, nicht zuletzt auch wegen der Beschallung, die mal Kuba- und mal Ibizafans anzieht. Im Heaven wird auch auf Vielfalt gesetzt, von der Disco für den BWL-Studenten bis zum Abendessen bei gepflegtem Dinner-Jazz. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich neben den Büro- und Studioräumen von BLX-Entertainment etwas weiter auch der Sitz der Jovel GmbH, in dem Münsters Szene-Papst Steffi Stephan residiert. Zufall? Was zieht dich in die Gegend hier? Wir hatten unsere Kündigung an der Grevener Straße bekommen und mussten ein neues Domizil suchen – für Disco, Büro, Studio etc. Mein Sohn Marvin ist herumgefahren und hat hier was gefunden. Das Gebäude war „abgängig“, d. h., da fliegt irgendwann die Birne rein. Wir haben dann noch mal ordentlich investiert, Fenster, Heizung, Elektrik … Und jetzt sind wir seit ein paar Jahren hier und ganz glücklich damit. Kannst du dir vorstellen, am Hafen noch mehr musikalisch zu machen, als du mit dem Jovel

Rauchergalerie Künstler ihre Werke ausstellen können. Ich vermisse eine Musikkneipe wie die Leeze damals am Jovel …

ohnehin schon tust? Gegenüber auf Heaven-Höhe wird ja irgendwann mal plattgemacht … Die Priorität hat erst mal das Kiffe-Areal, wo das Jovel ist. Wenn ich das sehe, fange ich an zu träumen. Mit schwebt da eine Kulturstätte vor in anderen Dimensionen, als es am Hawerkamp ist. Mir persönlich ist es da zu „mean“ und zu „dirty“, außerdem denke ich, da wird zu viel rausgezogen und zu wenig nachinvestiert. Deshalb muss es nicht unbedingt Hafen sein, ich schließe das aber auch nicht aus.

Das würde ich sehr gerne wieder machen, und da sind wir auch dran – die Räumlichkeiten am Jovel geben das her. Das wäre der perfekte Rahmen für Konzerte für ein paar hundert Besucher – ist jetzt aber vornehmlich eine Frage von Brandschutz und Konzession.

Wie man sieht, ist Einiges in Bewegung. Außerdem hat mir ein weiteres Vögelchen gezwitschert, dass hier demnächst ein weiteres großes musikalisches Projekt ansteht. Noch nicht spruchreif, daher demnächst erst mehr dazu … /// Richie Alexander

Was meinst du mit „Nachinvestieren“? Man muss in den Pool, aus dem man gefischt hat, auch wieder etwas zurückgeben, sonst ist da irgendwann nichts mehr. Einerseits muss man sehen, dass es attraktiv bleibt, andererseits sehe ich für mich auch eine moralische Verpflichtung, eine Plattform für Kultur zu bieten. Ich habe als Musiker viel Glück gehabt, mit den richtigen Leuten zusammenzukommen, deshalb ist es wichtig, ein Forum zu schaffen, wo z. B.wie in unserer

RICHIE ALEXANDER

ist in Münster geboren und als Sänger, Sprecher, Instrumentalist, Songwriter und Produzent weltweit aktiv. Er tritt mit unterschiedlichen Ensembles in so unterschiedlichen Stilrichtungen wie Jazz, Chanson, Country, Funk und Soul auf, und unter dem Pseudonym Dr. Ring Ding wirkt er maßgeblich in der Reggae-, Ska- und Dancehall-Szene. Er ist auf unzähligen Plattenaufnahmen und Veröffentlichungen zu hören, seine musikalischen Reisen führten von LA bis Irkutsk und von Bergen bis Nairobi. Als Autor wirkt er regelmäßig für Labels und in diversen Magazinen mit.


Stimmenfang

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SOUNDS ZUM AUFWÄRMEN Welche Wintergerichte hattet ihr zuletzt auf dem Plattenteller? Umfrage: Sarah Fenger Unzählige Glühweinabende, Weihnachtsessen, Spaziergänge durch das Winter Wonderland oder sich daheim im Warmen verkriechen: So mögen wir den Winter. Doch dies ist nur die Schokoladenseite der vierten Jahreszeit. Schattenseiten zeichnen sich beim Kampf um Weihnachtsgeschenke und dem Weg durchs Schneechaos (bzw. Regenchaos) ab. In allen winterlichen Lebenslagen können uns Sounds, seien es Lieder, Geräusche oder Melodien, in feierliche Stimmung versetzen, den Alltag versüßen, aber auch beim hundertsten Mal Hören gehörig nerven. Welcher Sound hat dich durch den Winter gebracht?

Pia, 26, angehende Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Moritz, 29, Referendar:

„Ganz klar haben uns die December Peals durch den Winter gebracht. Wir waren im November auf einem Konzert von denen und es war ein sehr schöner Abend. Die Jungs sind gut!“

Kea, 23, studiert Design:

„Ich habe meine Bachelorarbeit in diesem Winter geschrieben und dabei viel Musik gehört. Vor allem mochte ich Boy, die auch im Februar in Münster aufgetreten sind.“

Sara, 23, studiert Soziale Arbeit:

„Ich mag den Song „Spanish Sahara“ von den Foals schon seit Monaten und deswegen hat er mich auch durch den Winter gebracht. Das Lied erinnert mich an viele gute Menschen.“


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Bartosz, 27, promoviert in Philosophie:

„Die Melodie von Gotyes „Somebody that I used to know“ steht im Kontrast zum hektischen Winteralltag und hat mich deshalb wirklich entspannt.“

Sophie, 17, Schülerin:

„Ich mag es kitschig im Winter und habe deshalb gerne den Song „Santa Baby“gehört.“

Daniel, 24, Bildbearbeiter:

„Sea + Air mit „Take me for a ride“ haben mich begleitet. Ich habe die Band im Dezember beim SIMA-Festival im Hot Jazz Club gesehen und fand sie ganz große Klasse.“

Frances, 30, Referendarin:

„Ich schwanke zwischen JD McPherson und Fritz und Paul Kalkbrenner. Die haben mir diesen Winter viel Motivation gegeben, obwohl ich sonst eigentlich andere Musik höre.“

Niklas, 23, studiert Geschichte und Chemie:

„Mein Lieblingssound war das Album „Geschriebene Geschichte“ von Prinz Porno. Beim Hören ist ein Lagerfeuergefühl aufgekommen, das mich an den Sommer erinnert und durch den Winter getragen hat.“

Isabel, 22, arbeitet beim GOP Varieté-Theater:

„Da das Telefon auf der Arbeit während des Wintergeschäfts ständig geklingelt hat, ist dies der Sound, der mich im Winter umgab.“

Stimmenfang


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Porträt einer Szene

GRÜNER SWING Die Zucchini Sistaz erobern den Hafen

Olivgrün, Minzgrün, Grasgrün – Hauptsache Grün. Das sind die Zucchini Sistaz: Jule Balandat, Tina Werzinger und Marie Nandico. Hinter dem ungewöhnlichen Bandnamen verbirgt sich eine Hommage auf die Andrews Sisters und Boswell Sisters aus den 30er und 40er Jahren. Nur ein wenig anders, ein wenig grüner eben.

Die drei Künstlerinnen sind mehr als eine bloße Kopie. Sie verbinden Musik, Varieté und Lebensfreude in einer leichtfüßigen Perfektion, die ihresgleichen sucht. Wenn man von den Zucchini Sistaz spricht, möchte man in Bildern sprechen: Grüne stilvolle Kleider unter aufwendigen Hochsteckfrisuren. In den Händen Kontrabass, Gitarre, Posaune und Flügelhorn. Ihr dreistimmiger Gesang begeistert in seiner unkonventionellen Art. Der Zuschauer erlebt eine Zeitreise, die ihn zurückführt in die

30er Jahre, zurück in die Zeit der großen Swingmusik. Aus den alten Klassikern zaubern die Zucchini Sistaz ein buntes Feuerwerk der Unterhaltungsmusik. Sie sind eine Rockband, die swingt. Mal ruhig, mal laut. Und ein Versprechen können sie geben: Da ist für jeden etwas dabei. Hier, im Mittelhafen, sind die Zucchini Sistaz vor Anker gegangen. Die Wege, welche sie nach Münster führten, sind verschlungen: Tina kommt aus Bayern, Marie aus Sachsen und Jule aus dem Pott. In Lingen

haben sie sich kennengelernt, dort studierten sie gemeinsam Theaterpädagogik. Nun öffnet und schließt sich der rote Vorhang an Münsters Hafen. Nirgendwo sonst gibt es genug Freiheit, genug Luft, um der eigenen Kreativität Raum zu geben. Im Sommer springen die Zucchini Sistaz ins kühle Hafenwasser, im Winter verbringen sie lange Abende am Fenster. Es ist offensichtlich: Der Hafen gehört zu ihnen und sie gehören zum Hafen. Facettenreichtum und Dynamik – zwei Eigenschaften, welche die


Porträt einer Szene

ZUCCHINI SISTAZ Mitglieder: Jule Balandat (Kontrabass/Gesang), Tina Werzinger (Gitarre/Gesang) und Marie Nandico (Flügelhorn/Posaune/Gesang)

Gründung: 2009 Musik: Swing, Unterhaltungsmusik Website: www.zucchinisistaz.de Nächster Auftritt in Münster: Sa., 08.09.2012 in der Crêperie du Ciel, So., 20.05.2012 in der Adam Riese Show


Porträt einer Szene

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Von der Haarspange über die Wahl der Kleider bis hin zu den Arrangements; die Auftritte der Zucchini Sistaz sind kein Zufallsprodukt.

Zucchini Sistaz mit dem Hafen teilen. Der Spagat zwischen alten Zeiten und Moderne funktioniert sowohl an der Reling als auch auf der Bühne. Dabei ist es vor allem die Liebe zum Detail, welche den Stil der Drei so unverwechselbar macht. Von der Haarspange über die Wahl der Kleider bis hin zu den Arrangements; die Auftritte der Zucchini Sistaz sind kein Produkt des Zufalls. Auch privat findet sich der charmante Stil des frühen 20. Jahrhunderts in Kleidung und Lebensart der Frauen wieder. Für die Band ist Musik eine Passion.

Die unbändige Kreativität der Zucchini Sistaz trieb in den letzten Jahren erstaunliche Blüten. Besonderes Highlight im Terminplaner bleibt das Konzert auf einem Feuerwehrwagen in der Münsteraner Innenstadt. So ist ein Auftritt der Zucchini Sistaz letztendlich auch immer ein echtes Erlebnis. Sie haben Freude an ihrer Musik und das merkt man. Wer schon einmal das Glück hatte, sie live zu erleben, der weiß, wie schmackhaft das grüne Bonbon aus swingender Unterhaltungsmusik tatsächlich ist.

Für dieses Jahr haben sich die Zucchini Sistaz wieder Großes vorgenommen. Ihr Traum: Sie wollen ein Konzert auf dem TinaSchiff spielen. Immerhin trägt der gestrandete Frachter ja auch den Namen ihrer Bandkollegin. Das kann kein Zufall sein. Und wer weiß, vielleicht hören wir sie dort schon diesen Sommer – denn im Hafen ist alles möglich.

/// Sandra Kozok


27 HAFENFREUNDE-FREUNDESKREIS NO. 2

IMPRESSUM: HAFENfreunde Dachboden Werbeagentur GmbH & Co. KG , Thomas Schmitz, Uwe Clephas, Thorsten Kambach | Rothenburg 14-16 | 48143 Münster | Telefon 0251 481 68 3 | Idee, Konzeption: Thorsten Kambach, Uwe Clephas, Thomas Schmitz, Malte Limbrock | Chefredaktion: Malte Limbrock | Grafik: Uwe Clephas | Bildredaktion / Fotos: Thomas Schmitz | Titelbild: Thomas Schmitz | Redaktion: Maria Berentzen | Richie Alexander | Anja Neuland | Sarah Fenger | Johannes Wallat | Annalena Brix | Daniela Wolff | Druck: druck- und medienhaus stegemöller GmbH & Co. KG Anzeigen: kontakt@hafen-freunde.de | www.hafen-freunde.de


HAFENFREUNDE-FREUNDESKREIS NO. 3

DAS LUSTPRINZIP. Fußballschuhwerbung? Nein, dies ist ein fiktives Werbemotiv für den Malerbetrieb, dessen Chef auch gerne Mal samstags auf sein Fußballtraining verzichtet, um seinen Auftrag termingerecht zu beenden. Aus Prinzip machen wir selbst Alltägliches mit überraschender Wirkung sexy. Denn wirkungsvolle Werbung reizt. Die Sinne. Den Verstand. Zum Kaufen. LUST haben. LUST machen. LUST wecken.

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Newcomer

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BIRKENWALD IST DA Natürlich erzählen wir euch hiermit nicht wirklich was Neues, denn ihr kennt sie bereits: Birkenwald, die neue Gastronomie-Topadresse des Viertels. Dennoch wollen wir es nicht versäumen, unsere Hochachtung für den so überzeugenden Start dieses Cafés, wahlweise Restaurants, auszudrücken. Seit September setzt die Location am Hansaring neue Maßstäbe in Sachen Design. Die helle, holzige Inneneinrichtung mit Fotokunst und viel Liebe zum Detail strahlt sogleich Behaglichkeit aus. Neben einem variantenreichen, frischen und originellen Mittagstisch haben hier vier FH-Architekturstudenten auch Frühstück,

Kaffee und Kuchen sowie Drinks und andere Leckereien, zum Beispiel selbst gemachte Kekse, im Programm. Bei Facebook hat der Gast stets im Voraus den Überblick, auf welches von drei Angeboten er sich an diesem Tag einlassen möchte. Inzwischen gab es auch musikalische Auftritte und andere Specials. Zum Beispiel brachte Birkenwald durch eine Adventsaktion eine 1.000-Euro-Spende für Münsters Aktion Herzenswünsche zusammen. Daumen hoch! Die Um-

gebung nimmt das optisch und geschmacklich stilsichere Angebot super an, was an den stets hohen Besucherzahlen zwischen 8:00 und 22:00 Uhr unschwer zu erkennen ist. Birkenwald kommt einfach authentisch und sympathisch rüber. Was da erst los sein wird, wenn der Sommer kommt …!? Wir reservieren hiermit schon mal einen Platz an der Sonne! Ihr habt dort doch diese schönen Holztische auf dem Bürgersteig. Das gefällt uns. Weiter so, Birkenwald!


Sonderveröffentlichung

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SITZART INNENSTADT

SITZART AM STADTHAFEN

Standort: Alter Steinweg 21 | 48143 Münster Telefon: 0251 89075572

Standort: Schillerstraße 164 | 48155 Münster Telefon: 0251 6744195 Web: www.sitzart.com


Über den Hafenrand

SITZART SETZT SICH UM Die Eschmeiers nehmen in der City Platz

SITZart hat einen neuen Sitz. Knapp acht Jahre nach der Ladeneröffnung am Hafenweg haben Carsten und Kai Eschmeier einen weiteren Schritt zur Verbreitung von Wohnkunst in Münster unternommen. Seit vergangenem Jahresende öffnen die Brüder auch am Alten Steinweg 21 in der Innenstadt die Türen für ihre Kunden. „Die große Verkaufsfläche dort ermöglicht es, ein größeres und vielfältigeres Sortiment anzubieten“, sagt Carsten Eschmeier. Zum Beispiel ergänzt nun ein Schlafzimmerbereich mit

Betten und Kleiderschränken das gewohnt hochwertige Sortiment. Der Alte Steinweg, eine der bekanntesten und ältesten Handelsstraßen in Münster, sowie das angrenzende neue Parkhaus haben die Wahl für diese Räumlichkeiten leicht gemacht. Durch den zentralen Standort werden sowohl Laufkundschaft als auch Kunden aus der weiteren Umgebung angesprochen. Für die Chefs ist eines jedoch klar: „Wir werden am Hafen bleiben und haben nicht vor, den Standort aufzugeben. Wir fühlen uns hier sehr

wohl und da wir schon lange vor Ort sind, kennt man uns hier“, sagt Kai Eschmeier. Auch die Sperrung der Osmohallen kann den Möbelladen nicht vom Hafen vertreiben, denn die meisten Kunden kommen gezielt oder sind Stammkunden. Sie finden deshalb auch über die Schillerstraße den Weg. SITZart wird also weiterhin in unserer Nachbarschaft und neuerdings auch in der Innenstadt mit individuellen Designs, hochwertiger Qualität und einem guten Service Platz nehmen. /// Sarah Fenger


Newcomer

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DER NEUE MASTERPLAN Kompromiss geht durch den Ausschuss

Das Verb „zurren“ entstammt der Seemannssprache. Es meint das Zerren oder Ziehen zur Befestigung eines Gegenstandes. Mit einer kräftigen, ruckartigen Bewegung zurrten einst Matrosen ihre Hängematten fest, um sich darin trotz unruhiger See sturzsicher für die Nacht zu betten. Heutzutage werden andere Dinge festgezurrt. Diskussionsergebnisse, Beschlussvorlagen, Masterpläne …


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Hafenpolitik „Die Fronten sind geklärt, das Paket festgezurrt“, interpretierten die Westfälischen Nachrichten das Ergebnis der Ausschusssitzung zum neuen Masterplan. Hier hatten CDU, SPD und FDP der überarbeiteten Planungsvorlage am Abend des 13.12.2011 mehrheitlich zugestimmt. „Irgendetwas festgezurrt“ sei damit allerdings weder beim Einkaufszentrum der Stroetmann-Brüder noch in Sachen Osmo-Bebauung durch die Herren Deilmann und Kresing. Das versicherten die politischen Vertreter und die Stadtverwaltung auf der Sitzung unisono und immer wieder. Na, was denn nun? Festgezurrt oder nicht festgezurrt? Der Duden bezeichnet „zurren“ scheinbar nicht ohne Grund nur als schwaches Verb. Ideal also für Menschen, die sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchten, weil sie sich nicht so sicher sind, ob man das, was sie da sagen, so überhaupt schon sagen sollte … Am Masterplan zur Weiterentwicklung unseres allseits beliebten Stadthafens wurde zum Jahresende 2011 jedenfalls fleißig hin- und hergezurrt. So fleißig, dass das jetzt offenbar keiner mehr so richtig gut findet, was da an Hafenzukunft insbesondere rund um Osmo und das Einkaufszentrum von der Politik unter Auflagen festgezurrt wurde: Das Stroetmann-Einkaufszentrum darf jetzt noch maximal 4900 Quadratmeter Verkaufsfläche statt der geplanten 6400 besitzen. Den Gegnern ist das immer noch viel zu groß, den Befürwortern mittlerweile viel

36 zu klein. „Kompromiss“ nennt man so eine Situation dann am Ende. Das Osmogelände soll nun vielfältiger bebaut werden, als es ursprünglich geschehen sollte: 25 Prozent Sozialwohnungen, keine Marina und ein öffentlicher Grünzug, der vom Hansaplatz bis zum Hafenbecken reicht. Außerdem sollen mehrere Architekten an der Planung beteiligt werden. Die Verwaltung wird die Möglichkeit prüfen, die Nord- und die Südseite des Hafenbeckens mit einer Brücke für Radfahrer und Fußgänger zu verbinden. Auf der Südseite sollen sich dann eines Tages Gastronomiebetriebe ansiedeln, im Norden soll vornehmlich gewohnt werden. Die Jungs vom Heaven haben bereits Interesse angemeldet, in den Süden zu ziehen, wenn die Osmohallen fallen. Und angesichts des jüngsten Gutachtens über den maroden Zustand der Hallen ist das von Christof Bernard, Thomas Pieper und Pitty Duyster ziemlich weitsichtig.

HAFENVEREINE KRITISIEREN SCHARF Obwohl sich das insgesamt doch eigentlich so anhört, als hätten sich Investoren und Bürger durch die diplomatische Vermittlungsleistung von Politik und Verwaltung in Form einer umfangreichen Bürgerbeteiligung sehr aufeinander zu bewegt, herrschte anschließend doch vor allem schlechte Stimmung: Die Anwohner und Einzelhändler äußerten ihren Unmut zum Bei-

spiel in Gestalt von SlickertannChefin Dr. Anne Drepper („Das bedroht wirtschaftliche Existenzen und die Strukturen unseres Viertels. Der Einzelhandel wird sterben.“) und BürgerinitiativenRepräsentant Thomas Krabbe („Die Pläne sind schlimmer als vorher“). Der schwarz-rote Masterplan-Kompromiss sieht zumindest ein neues Verkehrskonzept für das Hafenviertel vor, welches das Parkproblem lösen soll. Für das wasserseitige Areal, das sich in Händen der Stadtwerke befindet, soll ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben werden. Was man für einen solchen Wettbewerb als Zielvorgabe formuliert, ist offener denn je. Wie lange stehen die Hallen überhaupt noch zur Verfügung, um sie Teil einer kreativen Ausschreibung werden zu lassen? „Ich könnte mir gut vorstellen, dass man als Ausgangsituation für einen Realisierungswettbewerb den jetzigen Status quo nimmt“, sagt Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. Ob das bedeutet, dass Teile der Osmohallen später erhalten werden können, wie es eine Kernforderung des Hafenforums war, ist fraglich. Realistischer erscheint angesichts der hohen Kosten einer Hallensanierung aktuell, dass man das charakteristische Erscheinungsbild einiger Hallen in eine Neuplanung aufgreift, dennoch vorher aber erst mal abreißt. Die Diskussion um eine Neubebauung des ehemaligen Osmoareals dauert nun schon eine gefühlte Ewigkeit. In der Zwischenzeit hat


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Hafenpolitik

Es hat sich ausflaniert: Rund 75.000 Euro würde es kosten, den Spazierweg an der Wasserkante zu sichern.

Münsters Zentrum die Arkaden bekommen, der Germania Campus ist entstanden. Und Osmo ist immer noch Osmo.

WIDERSTAND AUS DER BEVÖLKERUNG Sicherlich war das Instrument der Bürgerbeteiligung in Form des Hafenforums eine lobenswerte Einrichtung, um für die Neunutzung des Areals Ideen innerhalb der Bevölkerung zu sammeln. Im Nachhinein waren viele Bürger, die die Kommunikationsaufforderung der Politik zur Weiterentwicklung des riesigen Areals mit hohen Zielen aufgenommen hatten, aber enttäuscht. Die Einarbeitung der wesentlichen Ergebnisse des Hafenforums als Optionen in den Masterplan wurde teilweise als halbherzig empfunden. Eine Umfrage der Münsterschen Zeitung unter den Anwohnern

und in der Bevölkerung ergab, dass fast die Hälfte der Menschen gegen die neuen Pläne ist. Tausende Unterschriften gegen ein neues Zentrum hatten zudem die Hafenvereine von den Bürgern gesammelt. Es gab ein Protestschreiben mit Firmenstempeln und Unterschriften von 97 Kaufleuten und Gewerbetreibenden von der Wolbecker Straße. Dennoch wird es fast 5.000 qm Einkaufskomplex geben. Da empfinden die Beteiligten schließlich auch Machtlosigkeit und das Gefühl, dass die Entscheidungsfäden ohnehin auf höherer Ebene zusammenlaufen, ohne dass man etwas bewirken kann. Einen faden Beigeschmack verlieh der gesamten Hafendiskussion zudem das im Herbst bekannt gewordene private Geschäftsverhältnis zwischen Stadtdirektor Hartwig Schultheiß und dem Investoren Rainer Kresing, der gemeinsam mit Andreas Deilmann den nördlichen Teil der Osmohallen erworben hat.

Der Architekt ist in einen Anbau am Privathaus von Schultheiß involviert. Das weckte Zweifel an der Unabhängigkeit des Stadtbaurats im Zusammenhang mit der Osmo-Neubebauung. Es ist gleichzeitig nicht von der Hand zu weisen, dass die Stadtverwaltung bei der Interpretation der Ergebnisse des Hafenforums einen gewissen Spielraum hatte. Dementsprechend wurde die von der Verwaltung umgesetzte Dokumentation des Forums in einigen Punkten vonseiten der Hafenvereine und auch von der Politik scharf kritisiert. Der öffentliche Ärger ist in diesem Punkt nachvollziehbar. Viele Anwohner und engagierte Bürger werden seitdem das Gefühl nicht los, dass der eine oder andere Planungspunkt auf anderer Ebene als im Hafenforum „festgezurrt“ worden war.

/// Malte Limbrock


Hafenpolitik

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OSMO IST DICHT Hallen wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt

Zu welchem Termin sagt der MayaKalender eigentlich den Untergang der Osmohallen vorher? Fällt das auch auf 2012, so wie der generelle Weltuntergang? Weiß es jemand? Naja, seit Jahresbeginn liegt zumindest die Vermutung nahe, dass es bald soweit ist. Wegen akuter Einsturzgefahr sind bereits jetzt sämtliche Veranstaltungen unter dem Osmodach ein für alle Mal passé.

Elf Mann stark ist das Team, das sich dort auf dem Podium zur Pressekonferenz versammelt hat. Es ist die beste Elf, die man für dieses wichtige Match aufstellen kann. Dort vorne sitzt die Mannschaft, die den seidenen Faden in der Hand hält, an dem die Zukunft der Osmohallen hängt. Sie sind perfekt gerüstet für das Spiel gegen die ebenfalls zahlreich formierte Presse. Und die Nachricht, die sie überbringen werden, brauchen sie im Grunde gar nicht auszusprechen. Neben dem langen Tisch, an dem die Redner Platz genommen haben, steht eine Tafel, auf der unschwer erkennbar der Grundriss der Osmohallen abgebildet ist. Es sind viele Teile der Hallen rot eingefärbt, und es ist klar, was die bedrohliche Farbgebung

zu bedeuten hat: Das war’s für die Osmohallen. Das war’s für die Fußballarena, für das Oktoberfest, für die massentauglichen Sportevents, das war’s für überhaupt alle Veranstaltungen, die dem Hallenkomplex einen Platz im kollektiven Gedächtnis der Stadtbevölkerung eingeräumt haben. Am Donnerstag, den 26. Januar, wurden die Zugänge zum Hallenkomplex verriegelt und verrammelt. „Durchfahrt gesperrt“ steht auf den Schildern. Es war nicht schwer vorauszusehen, dass diese Nachricht zum Aufschrei in der Öffentlichkeit führen würde. Deshalb haben sie alle ihre Hausaufgaben gemacht: Stadtdirektor Hartwig Schultheiß, die Neueigentümer

der nördlichen Hallenteile Rainer Kresing und Andreas Deilmann, Osmo-Insolvenzverwalter Michael Mönig und jede Menge ausgewiesene Fachleute beziehen sogleich qualifiziert Stellung. Der Mann, der zuvorderst das Wort ergreift, hat die plötzliche Schließung entscheidend mitzuverantworten. Und „verantworten“ ist gleich ein gutes Stichwort, denn eine Nutzung der Osmohallen, so die Quintessenz des folgenden Vortrags, ist ganz und gar nicht länger zu verantworten. Heinrich Bökamp hat mit der Ingenieurgesellschaft Thomas & Bökamp den baulichen Zustand der Hallen im Auftrag der neuen OsmoEigentümer Andreas Deilmann und Rainer Kresing penibelst auf die Probe gestellt. Und Bökamp


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lässt seinen Worten Fotos folgen: In einer Bildpräsentation wird der Öffentlichkeit das Ausmaß der Osmo-Hoffnungslosigkeit vorgeführt. Wir sehen Dachpfannen, die nur noch durch das Eigengewicht ihrer Nägel am Platz bleiben. Wir sehen Pilzbefall, Risse, morsches Holz. Wir sehen angebrachte Holzkonstruktionen, die in beeindruckender Weise statischen Fehlhaltungen Widerstand leisten. Niemand weiß, wie lange noch und deshalb ist eine sofortige Sperrung alternativlos, so sehr sie auch schmerzt.

SCHLECHTER ZUSTAND DER HALLEN ÜBERRASCHT „Ich war schockiert“, antwortet Insolvenzverwalter Michael Mönig auf die Frage, ob ihn das Ergebnis des Gutachtens vom Ingenieurbüro Thomas & Bökamp denn überrascht habe. Auch muss er sich die Frage gefallen lassen, ob es nicht fahrlässig war, in den Hallen überhaupt noch solange Betrieb zuzulassen. Man habe kontinuierlich Kontrollen durchgeführt, aber ein Gutachten in dieser Qualität habe bis heute nicht vorgelegen. Auch wenn einzelne Hallen des Komplexes nicht einsturzgefährdet sind, ist eine Nutzung für Veranstaltungen undenkbar. Durch den Bedarf an Fluchtwegen und Zugängen sind die

Hallen stets voneinander abhängig. Besonders empfindlich trifft die Sperrung auch Gastronomie und Gewerbe auf der Ostseite der Hallen, denn auch der Kanalseitenweg, der Fußweg entlang der Wasserkante zwischen „Heaven“ und „Wolters“, ist dicht. Für eine Sanierung der Hallen wären Kosten in Millionenhöhe fällig. Selbst eine provisorische Reparatur der wasserseitigen Fassade für die Gewährleistung des Fußgängerflusses könnte nach Bökamps Schätzung etwa 75.000 Euro teuer werden. Eins steht fest: Eine schnelle und zugleich einfache Lösung gibt es für dieses Problem nicht. Am Ende der Pressekonferenz steht Stadtdirektor Schultheiß auf und macht sich direkt auf den Weg ins Publikum. Hier hat er neben weiteren Gastronomen der Stadt Pitty Duyster ausgemacht, schüttelt dem offensichtlich geknickten Betreiber des Escape die Hand zur Begrüßung – die Szene wirkt wie eine Beileidsbekundung zum drohenden Ende der Gastronomie am Kopf der Flaniermeile. Hier sind die

Hafenpolitik

Läden existenziell auf Laufkundschaft angewiesen. Die wird es nun kaum noch geben. Neben dem Escape wird es das Café Wolters schwer haben. Pitty antwortet dem Stadtdirektor das, was er später auch noch der Presse antworten wird. Er hat die Fotos gesehen, er hat das Gutachten soeben

im Wortlaut vernommen, er hat verstanden: „Das ist schwer zu verdauen, aber es ist nachzuvollziehen.“ /// Malte Limbrock


Hafenpolitik

IST DOCH KINDERLEICHT

Wer ordentlich Pläne machen will, der braucht eine Menge Fantasie. Und das, was die Erwachsenen da im sogenannten Masterplan zusammengeschrieben haben, das geht unseren fantasievollen Kleinen offenbar ganz und gar nicht weit genug. Exklusiv bei uns: Die Konzepte der KITA-Rasselbande für eine bessere Hafenzukunft.

Die KITA-Rasselbande macht Masterpläne

Erik (6 Jahre) hält das Gutachten der Ingenieurbüros Bökamp zum Zustand der Osmohallen offenbar für übereifrig. „Am Kanal soll es eine BobbycarRennstrecke geben. Auf dem Parkplatz vom Heaven und den Osmohallen.“

Charlotte (6 Jahre) hätte da ein Anliegen, das man unbedingt während der nächsten zehn Jahre im Rahmen der Kanalerweiterung in den Bebauungsplan aufnehmen muss: „Es wäre toll, wenn man ein Delfin- und Seehundbecken neben den Kanal bauen könnte.“ Da ist doch sicher noch irgendwo Platz …


Hafenpolitik

Daniela (6 Jahre) könnte sich noch ein bisschen mehr Pep in der Ausgehlandschaft des Hafenviertels vorstellen: Es könnte dort ein Kino geben. Darin sitzt ein Mann und isst Popcorn.“ Liebe Daniela, wir haben uns sagen lassen, es gäbe bereits einen kleinen, unauffälligen Kinosaal am Albersloher Weg. Aber sicher sind wir uns nicht …

„Bitte eine Wasserrutsche bauen!“ Diana (6 Jahre) beklagt mangelnde Spielmöglichkeiten im kühlen Nass. War nicht mal die Rede davon, man wolle Aktionen an und auf dem Wasser im Hafenbereich fördern? Na, also: Eine Wasserrutsche wäre da doch wohl perfekt. Erst ist man am, dann auf dem und später sogar im Wasser!

Simon (5 Jahre) präsentiert eine echte Alternative zur viel diskutierten Fußgängerbrücke: „Ich wünsche mir einen Tunnel, der unter dem Kanal hergeht. Dann kriegt man nicht immer die Hundekacke ab. Und ein Becken, in dem Haie leben können.“


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Die Dame am Empfang greift zum Telefonhörer: „Hier ist Besuch für dich.“ Dann legt sie auf. „Kommt er?“ frage ich. „Ja, jeden Moment müsste er fröhlich die Treppe hinunter kommen und ein Lied pfeifen.“ Sie hat Recht, die Frau vom Info-Schalter der Stadtwerke, denn da kommt er die Treppe hinunter und pfeift leise ein Lied: Ulrich Arndt, der Hafenmeister der Stadtwerke.

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ES ROCH NACH ARBEIT Ulrich Arndt, seit 17 Jahren Hafenmeister der Stadtwerke, im Interview Hallo, Herr Arndt. Heute ist es saukalt draußen. Was macht der Hafenmeister an einem Tag, an dem mit Sicherheit kein Schiff fährt?

zufrieden, dass er da liegen darf, dass ich ihn in Ruhe lasse. Ich habe dann irgendwann vor Weih-

Es tut sich trotzdem immer etwas im Hafen. Hier und da sollen Abbrüche passieren. Gleisund Weicheninspektionen stehen an, auch Arbeiten der Gartenpflege. Außerdem muss die Hafenabrechnung in den Computer …

Die Geschichte von Tina ist einmalig.

Tut sich auch in Sachen „Tina“ etwas? Der Frachter, der im Hafenbecken liegt, hat sich seit einem Dreivierteljahr nicht gerührt und damit bereits hohe Medienaufmerksamkeit erzielt. Ja, da tut sich tatsächlich etwas. Das interessiert uns brennend. Schließlich sind Sie doch der Einzige, der mit den Menschen an Bord kommuniziert. Ist das richtig? Naja, kommuniziert … Die melden sich eigentlich relativ wenig bei mir. Die sprechen ja weder Deutsch noch Englisch. Der Mensch, der da oben sitzt, ist

Nein. Die Geschichte von Tina ist einmalig. Glauben Sie, dass Tina jemals weiterfährt?

nachten mal rausgekriegt, wo der eigentlich hingehört. Das ist eine Reederei aus Tschechien. Was ist an dem Schiff kaputt? Die hatten einen Motorschaden, als sie auf dem Weg vom Ruhrgebiet nach Berlin waren. Die fuhren Drähte im Auftrag einer Spedition. Und dann ist denen irgendwo in Hiltrup die Maschine kaputt gegangen und die Wasserschutzpolizei hat den Frachter hierher geschleppt. Das Schiff wurde mit dem Autokran entladen und die Drähte wurden per Lkw weitertransportiert. Seitdem liegt die Tina da. Seit April 2011. Hatten Sie jemals einen vergleichbaren Fall?

Ich hoffe, dass es in diesen Tagen soweit ist. Ich habe Informationen, dass die nötigen Ersatzteile eingetroffen seien und man mittlerweile zu dritt an Bord an dem Problem arbeite. Ich habe auch gerade gestern noch Menschen gesehen, die dort gearbeitet haben. Werden Sie wehmütig, wenn Tina endlich ablegt, nach zehn Monaten Liegezeit? Tja, das wäre dann tatsächlich der letzte Frachter, der das Hafenbecken verlässt. Er fehlt dann auf jedem Fall im Bild. Man hat sich daran gewöhnt. Der Kanal war stellenweise in diesem Winter zugefroren. Erleben Sie das oft? Nein, vorher nur einmal. In diesem ganz strengen Winter 1997. Da fuhr kein Schiff mehr auf dem Kanal.


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Das ist für Sie als Hafenmeister doch sicher entspanntes Arbeiten, oder? Da war wirklich Feierabend. Die Schiffe haben sich einfach irgendwo hingelegt. Zwei lagen hinten an der damaligen WCG. Die mussten wir mit Trinkwasser versorgen. Sprit und Wärme ist für die kein Problem, Strom können die selber über ein Aggregat produzieren. Nur das Trinkwasser war irgendwann ausgegangen. Da haben wir sie über Schläuche versorgt. Kommt es oft vor, dass das Hafenbecken, wie in diesem Winter geschehen, sogar direkt am Hafenplatz zufriert? Eigentlich nicht. Wir nehmen nämlich am Albersloher Weg Kühlwasser aus dem Kanal, das wird durch das Kraftwerk gepumpt, um maximal acht Grad erwärmt und direkt zu Beginn des Beckens fließt es wieder zurück, sodass dieses Stück eigentlich nie zufriert. Das heißt, wir hatten es so außergewöhnlich kalt wie 1997?

Ja, das kann man fast so sagen. Und selbst damals war zwar der Kanal zugefroren, aber das Hafenbecken war offen. Und dann kommen dort die ganzen

Es roch nach Kohle, es roch nach Arbeit. Der Kran machte einen fürchterlichen Krach.

Vögel hin, weil sie sonst nirgendwo etwas zum Trinken und Schlafen haben. Schwäne, Gänse, Möwen, für die war es der einzige freie Wasserplatz. Deshalb war das hier damals gerammelt voll.

Hafenarbeiter

den Kapazitäten her möglich. Wie war die Situation im Hafenbetrieb 1995, als Sie die Zügel in die Hand nahmen? Wir hatten hier noch einige Betriebe, die Güterumschlag machten. Dazu gehörten Ostermann und Scheiwe, die regelmäßig Holz bekamen, die RCG hatte ein großes Getreidelager dort, wo jetzt das Pierhaus und so weiter sind. Da waren außerdem noch Baustoffhändler. Hier direkt vor der Tür gab es Rhenus mit Getreideumschlag. Hier war eine ganze Menge los. Das machte im Jahr so um die 300.000 bis 400.000 Tonnen Umschlag.

Sie waren zu Beginn ihrer Laufbahn bei den Stadtwerken ausschließlich Gärtnermeister, der Job als Hafenmeister kam später dazu. Warum?

Wie viele Tonnen sind es heutzutage?

Mitte der 90er Jahre wurden die Aufgabenbereiche der Gartenpflege und des Hafenbetriebes bei den Stadtwerken zusammengefasst. Das war durch den Rückgang des Güterumschlags von

Was hat sich hier seit damals äußerlich am meisten verändert?

Im letzten Jahr sind wir bei 66.000 gelandet.

Der sogenannte Kreativkai ist komplett umgedreht worden. Das waren früher große Hallen


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mit wenigen Angestellten. Heute ist es umgekehrt. In den 80er, 90er Jahren kam auch niemand mit dem Auto, sondern jeder mit dem Fahrrad. Heute hat man stattdessen ein riesiges Parkplatzproblem.

angeschafft, damit ich schneller vor Ort bin. Das Dienstfahrrad habe ich heute noch, nur nutze ich es deutlich weniger.

Hatten Sie einen stressigeren Job?

Der tägliche Umgang mit den Schiffern. „Kannste mir mal dies helfen, kannst du mir das besorgen? Wo kann man einkaufen? Wo kann man Müll loswerden?“

Ich musste auf jeden Fall öfter am Tag rausfahren. Ich habe damals auch ein Dienstfahrrad

Was fehlt Ihnen aus dem Arbeitsalltag von damals am meisten?

Die Menschen an Bord waren froh, wenn in einem Hafen jemand auftauchte, den sie kannten. Da baut sich dann sogar eine Art Beziehung auf, man kommt sich menschlich näher. Wie muss man sich die Atmosphäre von damals vorstellen? Es roch nach Kohle, es roch nach Arbeit. Der Kran bei Rhenus machte einen fürchterlichen Krach.

Da war noch was los im Hafen: Neubau des Heizkraftwerks am Mittelhafen, 70er Jahre. Quelle: Stadtwerke Archiv


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Hier war‘s laut und es roch nach Arbeit: das Hafen-Bassin, 1961. Quelle: Stadtwerke Archiv

Vermissen Sie das manchmal? Nein. Es gibt vielleicht viele Leute, die das vermissen. Aber dieser Wandel ist auch gut und sinnvoll. Wie sieht Ihr Alltag heute aus? Ich muss rausfahren und Daten aufnehmen. Welcher Name, welche Ladung, welche Menge usw. Dann wird eine Hafenpauschale berechnet, wie viel die jeweilige Firma zu bezahlen hat, dafür, dass wir die Infrastruktur zur Verfügung stellen. Weil es aber meistens die gleichen Schiffe sind, genügt mittlerweile oft ein kurzer Blick. Der Computer macht ja heutzutage auch eine Menge möglich.

Und als es den Computer noch nicht gab? Da hatte ich dieses Notizbuch. [Arndt hält ein kleines Büchlein in die Luft] Ist das immer noch das erste Exemplar oder war es inzwischen mal vollgeschrieben? Das ist einer von mehreren Nachfolgern. So ein Notizbuch habe ich immer dabei. Auch heute noch. Man wird ja auch älter und kann sich nicht mehr so viel merken. [lacht] So einige Jahre haben Sie als Hafenmeister allerdings mit Sicherheit noch vor sich. Das hoffe ich doch.

Werden Sie sich noch ein neues Notizbuch zulegen müssen? Nein. /// Malte Limbrock

ULRICH ARNDT

arbeitet seit 25 Jahren für die Stadtwerke. Wir haben mal nachgerechnet: Das ist ein Vierteljahrhundert. Seit 17 Jahren ist „Ulli“ Arndt Münsters Hafenmeister. Der 53-Jährige ist gelernter Gärtnermeister und in dieser Profession stets angestellt gewesen, um die rund 800 Grundstücke der Stadtwerke zu pflegen. „Das sind meine Wurzeln“, sagt Herr Arndt. In seiner beruflichen Laufbahn hat er später die Glanzzeiten des münsterschen Hafenbetriebs als Hafenmeister erlebt, als der Kran noch fürchterlichen Lärm machte und es überall nach Kohle roch …


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KOSMONAUTEN MIT BODENHAFTUNG Oben angekommen: Sputnik ist eine Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und hat neue Räumlichkeiten am Hafenweg bezogen.

SPUTNIK – PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Standort: Hafenweg 9 Mitarbeiter: 10 Web: www.sputnik-agentur.de


Sonderveröffentlichung Am 4. Oktober 1957 schickten die Russen Sputnik 1 vom sowjetischen Kosmodrom Baikonur in der Kasachischen Steppe aus ins All. Ob der Satellit an diesem Tag einen schönen Blick auf die Nordseeinsel Texel genossen hat, war trotz akribischer Recherchen in den Protokollen der russischen Raumfahrtbehörde nicht vollends zu klären. Dennoch gibt es zwischen Texel und Münsters Kreativmeile einen kosmonautischen Zusammenhang.

Johnny nimmt die 116 Stufen hinauf zu seinem neuen Arbeitsplatz wie im Flug. Der Pinscher von PR-Berater Sebastian Himstedt kann seine Freude nicht verbergen, wenn er sich morgens mit seinem Herrchen auf den Weg ins Agenturbüro macht. Die Kindheit im Tierheim hat dem einjährigen Hund unerschöpflichen Bewegungsdrang eingehaucht. Der Mensch staunt nur über den tierischen Treppensprint und wählt den bequemeren Weg per Aufzug in den fünften Stock vom Hafenweg 9. Hier hat Sputnik, die Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ihren neuen Sitz. Nur sieben Jahre nach der Firmengründung hat man den Eindruck, Sputnik sei sprichwörtlich ganz oben angekommen. Doch so würden die Geschäftsführer Klaus Baumann und Maik Porsch die Entwicklung ihres Unternehmens niemals selbst beschreiben. „Wer sich auf dem Höhepunkt wähnt und über jeden Zweifel erhaben ist, der hat sich bereits aus der Realität verabschiedet. Wir sind

daher froh, erst am Anfang eines spannenden Weges zu stehen“, sagt Klaus Baumann. 2004 ließen Baumann und Porsch den Traum von der eigenen Agentur zunächst am Alten Güterbahnhof wahr werden. Initialzündung für die beiden Redakteure und langjährigen Freunde war ein gemeinsamer Aufenthalt auf der holländischen Nordseeinsel Texel. Mit Blick auf die Ruhe und Einsamkeit des Meeres fassten sie einen Entschluss: Wir machen PR. Und zwar anders als die anderen! „Wir haben klare Feindbilder“, erklärt Maik Porsch. „Sputnik wurde deswegen als Gegenentwurf zu vielen werblich orientierten PR-Agenturen gegründet.

Oberstes Ziel unserer Arbeit ist es, die Interessen unserer Kunden zu vertreten, ohne die Glaubwürdigkeit bei den Medien zu verlieren.“ Für die Wahl des Firmennamens gibt es ebenfalls eine klare Herleitung: Das Wort Sputnik ist die russische Bezeichnung für „Begleiter“ und „Gefährte“. Seit 1957 ist der gleichnamige russische Satellit das Symbol für den Aufbruch des Menschen ins Weltall. Die silberne Kugel mit ihren Antennen markierte den Beginn eines neuen Kommunikationszeitalters. Und die Agentur Sputnik ist die Kombination aus beidem: In der Gegenwart einer beschleunigten Medienwelt begleitet Sputnik viele Unternehmen bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Mit ihren Dienstleistungen adressiert die Agentur vor allem den Mittelstand. In den Branchen „Transport & Logistik“, „Industrie, Energie, Bau“, „IT & Telekommunikation“ sowie „Freizeit & Leben“ verfügt das junge Team über besondere Expertise. Als erfahrene Redakteure


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und Berater haben sich die Sputniker darauf spezialisiert, die Botschaften ihrer Kunden journalistisch aufzubereiten und in ausgewählten Zielmedien im In- und Ausland zu platzieren. Die zehn PR-Berater, die hier täglich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leisten und einen natürlichen Drang zur Zeitungslektüre haben, sind allesamt ausgebildete Redakteure. Keine Spur vom lauten und niemals endenden Agenturalltag, wie man ihn aus Medienmetropolen wie Düsseldorf, Hamburg oder Köln kennt. Bei Sputnik ist der Kundenkontakt direkt, sachlich und ergebnisorientiert. Wer strukturiert und effizient arbeitet, der braucht selbst in dieser Branche weder Nachtschichten einzulegen, noch am Wochenende ran.

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„Wir haben klare Feindbilder. Sputnik ist ein Gegenentwurf.“ Maik Porsch, Geschäftsführer.

WO IDEEN GENUG RAUM HABEN

aus betrachtet, dafür aber in die oberste Etage, wo die Ideen den Raum bekommen, den sie benötigen. Der Zeitpunkt war reif für einen Tapetenwechsel. Aus den hellen Büroräumen über den Dächern der Stadt kann man mehr als nur die Domspitze sehen. „Der neue Standort ist repräsentativer und – was das Allerwichtigste war – er bietet eine tolle Arbeitsatmosphäre für unsere Mitarbeiter“, sagt Klaus Baumann. Das Büro im fünften Stock verfügt über sechs (!) Balkone, auf denen im letzten Sommer bereits angegrillt wurde.

Im vergangenen Sommer zog das Team in die neuen Räumlichkeiten am Hafenweg. „Nur“ in die zweite Reihe vom Wasser

Die Räumlichkeiten sind in einen Ost- und einen Westteil untergliedert. Klar, dass hier täglich Sticheleien zwischen Ossis und Wessis ausgetragen

werden. Mit Sebastian Himstedt hat paradoxerweise der einzige tatsächliche Ossi des Teams sowie eingefleischter Fan von Energie Cottbus „rübergemacht“. Und mit ihm ging auch sein Hund Johnny in den Westen. Als überwiegend stiller Beobachter verbringt er seinen Arbeitstag brav zu Füßen seines Herrchens. Das 30 Zentimeter hohe Teammitglied passt charakterlich perfekt zur restlichen SputnikCrew: Freundlich, verbindlich, authentisch, in Zurückhaltung geübt statt permanent zu kläffen. Obwohl Johnny sogar auf der Firmen-Website mit eigenem Porträtbild als strategischer Berater geführt wird, mag er es eigentlich gar nicht, fotografiert zu werden. Am liebsten würde er die 116 Treppenstufen wieder hinabstürzen, wenn ihm jemand mit dem Sucher zu nahe kommt. Kein einfaches Dasein im Sputnik-Büro, wo das Erstellen journalistischer Fotos zum Arbeitsalltag gehört und ständig mit Objektiven hantiert wird. Und jetzt sind auch noch die HAFENfreunde da. Na los, Johnny, bitte lächeln für das Pressefoto!



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ERFOLGREICH AUF DEM HOLZWEG Peter Scheiwe liebt Kaffee und Pfeifen – und Holz. Seit 1998 ist er Geschäftsführer vom Bau- und Holzfachmarkt Lignum.

Der Volksmund will es so: Wer auf dem Holzweg ist, hat sich an der letzten Weggabelung falsch entschieden. Für Peter Scheiwe aber hat es sich längst als richtige Wahl herausgestellt, dass er kurz vor der Jahrtausendwende den Holzweg wählte: Er stieg als geschäftsführender Gesellschafter beim Bau- und Holzfachmarkt Lignum ein, der mit seinem Firmensitz gegenüber der Hafeneinfahrt seit fast 50 Jahren ein fester Bestandteil des Viertels ist. Wir haben mit ihm und seinem Prokuristen Michael Krause bei Kaffee und Pfeife über Holz, Hafen und Urlaub zu Hause gesprochen.

Michael Krause (links) und Peter Scheiwe


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Pfeife und Kaffee – fängt ein normaler Tag bei Ihnen immer so gemütlich an?

wirklich Sinn macht, einen Teil als Museum oder als Erinnerungsstück aufrechtzuerhalten.

Scheiwe: Ja, mit Kaffee und Pfeifchen auf jeden Fall, aber gemütlich ist es erst wieder in den letzten Jahren geworden. Die Zeit nach der Osmo-Insolvenz war sehr mühsam, weil wir damit auch viele Kunden verloren haben, aber seit rund drei Jahren läuft es wieder besser.

Viele Bürger sind dafür, die Hallen zu erhalten. Können Sie das nachvollziehen?

Sie sind in Hafennähe aufgewachsen – wie weit reicht Ihre Erinnerung an dieses Viertel zurück? Scheiwe: Sehr weit, meine Eltern wohnen hier ganz in der Nähe. Ich erinnere mich noch aus Kindertagen an die Osmohallen und den Geruch von Holz. Das ganze Viertel roch damals nach Holz. Als Schüler habe ich an den Hobeln gearbeitet und so ein bisschen Taschengeld verdient. Jetzt stehen die Osmohallen vor dem Abriss. Was löst das in Ihnen aus? Ich habe erwartet, dass das so kommen wird, weil es nicht

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Selbst meine Schwiegermutter ist da als junges Mädchen immer vorbeigeradelt. Man hat sich eben daran gewöhnt und findet, dass das so sein muss, aber andererseits verändert sich doch immer alles. Damals, als die Osmo-Insolvenz kam, wussten alle, dass das Grundstück für einen Industriebetrieb viel zu wertvoll ist, viel zu stadtnah. Das lag schon sehr lange auf der Hand. Wie sehen Sie die Entwicklung des Viertels generell? Ich finde das, was gerade passiert, eigentlich sehr spannend. Ich glaube schon, dass es in gewisser Hinsicht immer klein und gemütlich bleiben wird, das macht ja auch den Reiz aus. Aber es wird sicher ein neues Highlight in Münster werden, ein Viertel, wo viele Leute gerne hingehen.

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Viele Bürger treibt aber die Sorge um, dass durch die Umstrukturierungsmaßnahmen dieses besondere Flair verloren geht … Ein bisschen wird verloren gehen, klar, aber wenn jetzt kein großer Quatsch gemacht wird, ist das Viertel auf einem guten Weg. Es ist noch nicht so richtig erschlossen. Und wir haben ja auch noch das ehemalige Rhenus-Gebäude und den Hölker-Speicher, das sind ja auch noch alte Fassaden. Und damit ein Viertel interessant bleibt, muss es auch leben. Man muss aber darauf achten, dass kein Leerstand entsteht, dass es keine toten Bürozeilen werden, wo abends niemand mehr ist. Es muss schon durchwachsen und belebt bleiben. Man sollte wirklich nur das bauen, was auch genutzt wird. Wird sich die Umstrukturierung positiv auf Lignum auswirken? Das hoffen wir natürlich. Für die neuen Bewohner direkt am Hafen sind wir der Holzfachmarkt in der Nähe. Und wir gehen davon aus, dass auch relativ hochwertiger Wohnraum entsteht. Das passt gut zu der Klientel, die wir erreichen wollen.


Sonderveröffentlichung

Lignum ist seit 1964 am Hafen. Damals wurde das Unternehmen als einer der ersten Baumärkte Deutschlands gegründet. Wie fing alles an? Das geschah im Rahmen der Do it Yourself-Welle, die damals aufkam. Die Idee kam von meinem Vater, der für Osmo oft in Amerika war und dort sah, wie die ersten Baumärkte entstanden. Das wollte er hier auch machen. Es war aber anfangs nur ein Nebenbereich von Osmo, man hat es nicht wirklich ernsthaft betrieben. Mittlerweile ist Lignum aber etabliert. Was unterscheidet Ihr Unternehmen von anderen Holzfachmärkten? Michael Krause: Der klassische Holzfachhandel ist ein Groß-

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handel, der Tischler und Schreiner bedient. Wir richten uns aber ganz gezielt an den Endverbraucher und bieten ihm ein RundumPaket, inklusive Montage. Der Kunde bekommt von der Beratung über den Kauf bis zur Montage alles und kann sich komplett auf uns verlassen – wie ein Handwerksbetrieb, nur dass wir viel größer sind und viel mehr Auswahl bieten. Wir decken bewusst nicht den ganz günstigen Bereich ab, sondern setzen auf Qualität und Langlebigkeit und verkaufen und verarbeiten Hölzer mit FSC-Zertifikat, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommen.

also alles, was mit Holz zu tun hat. Neben dem BauelementeBereich, der derzeit weiter ausgebaut wird, ist Holz im Garten für uns der zweitstärkste Faktor. Die neue Garten-Ausstellung ist gerade fertig – was gibt es zu sehen? Krause: Terrassenholz, Sichtblenden, insgesamt 15 Gartenhäuser und Kinderspielgeräte in allen Variationen. Und alles aus Holz, nichts aus Kunststoff oder so, genau wie bei unseren Gartenmöbeln. Besonders gefragt sind derzeit europäische Hölzer, also Douglasie, Lärche oder Esche.

Wo liegen Ihre Kernkompetenzen? Krause: Der Fußbodenbereich ist mittlerweile am stärksten. Das geht von Massivholzdielen über Schiffsböden, Laminat und Kork,

Wie sieht es in Ihren eigenen Gärten aus? Krause: Was wir hier anbieten, steht auch in meinem eigenen


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Garten. Wir haben eine Holzterrasse, ein Blockhaus und Sichtblenden. Und natürlich ein Grillgerät von Weber! Es gibt glaube ich keinen Mitarbeiter, der keinen Weber-Grill zu Hause hat. Weber ist Weltmarktführer, und bei uns kriegt man die ganze Palette, vom einfachen Holzkohlegrill für 99 Euro bis zu Geräten für 5000 Euro. Scheiwe: Ein Freund hat mir Weber empfohlen. Am Anfang lief der Verkauf eher schleppend, weil die Geräte relativ teuer sind. Aber in den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz richtig gut entwickelt und die Kunden sind zufrieden. Es gibt so gut wie keine Reklamationen, und jeder, der bei uns einen Grill gekauft hat, bringt uns noch zwei Kunden, die auch einen haben wollen. Was ist denn besser? Holzkohle oder Gas?

Scheiwe: Gasgrills sind die bequemsten, und geschmacklich gibt es keinen Unterschied zur Holzkohle, das haben wir mal getestet. Ich benutze meinen Gasgrill jeden Tag - er ersetzt die Pfanne und funktioniert mit Deckel wie ein Ofen. Man kann damit Steak braten, Pizza machen und theoretisch sogar Brot backen. Sind Sie Gartenmenschen? Krause: Der Garten ist für mich und meine Familie sehr wichtig. Wenn ich abends nach Hause komme, setze ich mich gemütlich in den Strandkorb, erfreue mich an meinem Teich und meinen Fischen und kann da meine Ruhe finden. Scheiwe: Bei mir ist es genauso, ich finde den Garten toll. Meine Frau möchte im Urlaub immer gerne woanders hinfahren, aber

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für mich ist der Garten auch ein bisschen wie Urlaub. Ich muss nicht immer wegfahren. /// Johannes Wallat

PETER SCHEIWE wurde 1967 in Münster geboren. Nach dem Abitur und der Ableistung seines Grundwehrdienstes begann er an der WWU sein Studium der Betriebswirtschaft und legte in Münster das Vordiplom ab. Dann ging er in die Schweiz, um in St. Gallen das Hauptdiplom zu machen. 1998 kam er zurück und übernahm die Firma Lignum, damals eine vollständige Tochter von Osmo. Mit der OsmoInsolvenz 2001 kaufte Scheiwe das Unternehmen aus der Insolvenzmasse heraus.


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SCHÖNHEIT IM HINTERHOF Hüseyin Demir führt durch die Moschee in der Bernhard-Ernst-Straße

Mitten in der Moschee kniet Imam Metin Güdük auf dem Teppich. Nicht etwa, weil er betet – das Mittagsgebet ist gerade vorbei. Er baut mit Kindern auf dem Boden kleine Polizeiautos aus Pappe zusammen. In der einen Hand hält er noch die Gebetskette, die er kurz zuvor durch seine Finger gleiten ließ. Mit der anderen Hand drückt er sorgfältig das Auto aus dem Karton, falzt die Kanten und hilft dabei, alles gut zusammenzustecken. Kurz darauf ist der erste PolizeiBulli fertig. Ein Kind schiebt ihn über den grün-rot gestreiften Teppich.


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Wer unbedarft die BernhardErnst-Straße entlang fährt, ahnt kaum, was sich in dem Hinterhof zu Hausnummer 7 versteckt. Nur ein kleines Schild mit dem Schriftzug „Verein zur Förderung der Integration und Bildung. SultanAhmed-Camii“ weist darauf hin, dass hier ein religiöses Zentrum entstanden ist; ein muslimischer Verein, der seit einigen Jahren mit der Sultan-Ahmed-Moschee sogar ein eigenes Glaubenshaus besitzt.

sagt Demir. „Jeder soll seinen Glauben so leben, wie er es für richtig hält.“ Mitglieder des Vereins haben einen Tresor gefräst, damit man von oben durch den rauen Schlitz Geld einwerfen kann. Die improvisierte Spendenbox hängt links neben der Tür und flankiert den Weg vom rauen Charme des Innenhofs in die Moschee.

Fünfmal am Tag wird gebetet in der kleinen Moschee, die sich in dem unscheinbaren Hinterhof versteckt. Was von außen fast wie eine Garage anmutet, entfaltet seine Pracht im Inneren: Von der Decke der Moschee erstrahlen fünf Kronleuchter, die Wände sind über und über mit Ornamenten verziert, die in grün, rot und blau verschlungene Blumen zeigen. „Das sind osmanische Tulpen“, erklärt Hüseyin Demir, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zuständig ist. Er fügt an: „Die Kacheln sind extra aus der Türkei importiert worden.“ Auf einem Podest auf der linken Gebetskuppel ruht der goldverzierte Koran. „Nicht anfassen“, sagt Demir – das sei nur für Moslems erlaubt. Dabei lächelt er.

Die Integration hat nicht vor 50 Jahren begonnen, sondern vor fünf.

An der Wand gegenüber der Tür zeigen verschiedene Uhren die aktuellen Gebetszeiten an. Diese richten sich nach Sonnenaufund -untergang und verschieben sich daher jeden Tag um einige Minuten. „Im Sommer muss schon sehr früh gebetet werden, aber wir kontrollieren das nicht“,

Wenige Minuten zuvor hat ein Polizist sein Fahrrad am Holztor vorbei in den Innenhof geschoben. Sein Name ist Mustafa Müller – ein Name, der Programm ist und die Verbindung von Deutschland und der Türkei klar signalisiert. Denn Müller sucht als Polizist bewusst den Kontakt zu muslimischen Organisationen. Er will die Muslime für das Leben in Deutschland sensibilisieren, gerade auch nach den Ereignissen des 11. Septembers: Denn sie hatten zur Folge, dass muslimische Vereine und Gemeinden zwar stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückten – aber nicht unbedingt mehr kulturellen Austausch hatten. „Die Integration hat nicht vor 50 Jahren begonnen, sondern vor fünf“, sagt er. Müller hat den Kindern in der Moschee die

Papptafeln mitgebracht, aus denen sie gerade die Polizeiautos zusammenstecken. Hemmschwellen gegenüber der Polizei abzubauen, ist ihm wichtig. Während er, die Füße in Socken, an der Heizung in der Moschee lehnt, sieht er zu, wie ein Kind den Bulli über den Teppich schiebt. Hüseyin Demir steht auf Socken daneben. Beide lächeln. Bald darauf ist die Zeit für das Nachmittagsgebet gekommen. Wieder und wieder verbeugen sich der Imam und zwei Männer. Die roten Streifen auf dem grünen Teppich, auf denen sie stehen, dienen zur Orientierung – wer sich auf einen der Streifen stellt, schaut immer gen Südosten, dort liegt Mekka. Diesmal ist nur wenig los, aber zum traditionellen Freitagsgebet versammeln sich jede Woche fast 200 Menschen an diesem Ort. An Feiertagen wie dem Opferfest oder dem Zuckerfest, das das Ende des Fastenmonats Ramadan markiert, drängen sich manchmal bis zu 400 Muslime in das Gebäude – strikt getrennt nach Männern und Frauen. In den Frauenraum, der sich im hinteren Teil der Moschee befindet, gelangt man durch eine schmale Tür. An diesem Nachmittag wird dort nicht gebetet: Neun Kinder sitzen mit drei Muslimas in einem Stuhlkreis zusammen. Sie treffen sich zweimal in der Woche, um etwas über den Islam zu lernen, zu spielen oder sich Hörbücher anzuhören. Gerade singen sie lauthals.


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Mustafa Müller (links) und Hüseyin Demir.

Vielseitig ist das Programm des Vereins: So haben die Mitglieder jüngst eine Richtlinie entwickelt, die Muslimen in Pflegeheimen und Krankenhäusern das Leben erleichtern soll. Eine kleine Bücherei gibt es in der BernhardErnst-Straße, einen Kicker und Räume, um gemeinsam die Zeit zu verbringen. Der Verein gibt sich bewusst politikfrei und lädt immer wieder

Besucher ein: Zum Beispiel Schulklassen, die die Moschee besichtigen, um den islamischen Glauben kennen zu lernen. Beim Hafenfest bieten die Mitglieder jedes Jahr türkisches Essen feil und freuen sich über jeden, der den Weg in den Innenhof findet. „Leider wird der Islam in den Medien oft falsch dargestellt“, sagt Demir. „Die Gewichtungen passen nicht“. Was er meint,

ist, dass von der Radikalität des Islams die Rede sei, weniger aber von der eigentlichen Lehre. Dem will der Verein durch bewusste Offenheit entgegen wirken. „Jeder ist hier willkommen, Muslime, Juden, Christen, natürlich auch Atheisten“, sagt Demir. Wie so oft lächelt er.

/// Maria Berentzen


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Es ist mal wieder so weit. Rita Schmitz hat zwei Flaschen Rotwein zur Verfügung gestellt, Thomas seine Kamera fit gemacht, und ich, naja, ich bin bereit, den Abend mit einem völlig Fremden zu verbringen. Diesmal ist es ein Künstler aus England. Ein wenig älter sei er schon, gibt mir die Redaktion mit auf den Weg ...


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DAS LEBEN DES BRIAN Komm' herein auf eine Flasche Wein

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Leben am Hafen „Welcome to the world of Brian Parker.” Mit diesen Worten öffnet uns der Gastgeber die Tür. Und ja, er ist tatsächlich schon ein bisschen älter – fast 80, um genau zu sein. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet … „Ich habe mir was Schwarzes angezogen. Nicht, weil ich Künstler bin, sondern weil ich heute ein Foto von mir in einem blauen Hemd gesehen habe.

Ich habe mir was Schwarzes angezogen. Nicht, weil ich Künstler bin, sondern weil ich heute ein Foto von mir in einem blauen Hemd gesehen habe. Und auf dem sah mein Bauch so dick aus.“ Krack. Das Eis ist gebrochen. Wir duzen uns sofort. Brian spricht sehr gut Deutsch, mit einem höchst charmanten, englischen Akzent. Die Wohnung ist zwar nicht stylish, aber gemütlich: Teppichböden, eine bunt zusammengewürfelte Einrichtung und überall hängen Bilder an den Wänden, eigene und die anderer Künstler. Auch Werke seiner Freundin sind vertreten. „Eine sehr kreative Frau, wir ergänzen uns super. Und wir wohnen beide lieber alleine“, erzählt er, während er in der kleinen 70er-Jahre-Junggesellenküche den ersten Wein öffnet. Seine Hände zittern ein bisschen, als er ihn einschenkt. Seit 1991 lebt er im Hansaviertel. Und er genießt es. Neulich war er sogar mal im Heaven, hat

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Musiker – er spielte professionell Fagott – zum Militär ging und 1952 in Osnabrück stationiert wurde. Überall stand „Tommy go home”. Die Kneipen waren „out of bounds“ und es war nicht gern gesehen, wenn sich deutsche Frauen mit Engländern einließen. Haben sie aber trotzdem gemacht. „Ich sage das nicht gerne, aber es ist gefährlich, wenn man attraktiv ist …“ Das macht mich ja schon neugierig, (oh Mann, er könnte mein Großvater sein). Also erkundige ich mich ganz nebenbei nach alten Fotos. Und was soll ich sagen: Ja, der Mann hatte das Zeug zum Weiberheld. Dementsprechend hat er auch einiges zu berichten – zum Beispiel davon, wie er sich in eine Studentin verliebt hat, deren Eltern jünger waren als er selbst. Oder wie das Lächeln einer Frau „einen richtig fertigmachen kann …“. Während die beiden Herren sich weiter über Liebesdinge austauschen, schaue ich mir Brians Mappe an. Es ist, als habe er Traumbilder und Erinnerungen, die längst ins Unterbewusste

Ich sage das nicht gerne, aber es ist gefährlich, wenn man attraktiv ist.

verschwunden sind, zu neuem Leben erweckt. „Das ist schon surrealistisch, oder?“ Brian stimmt mir zu. „Aber das ist Zufall. Meine Bilder sind pure Intuition. Sie geschehen einfach.


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Bilder, die einfach geschehen: Brian Parker bei der Arbeit.

Leben am Hafen


Leben am Hafen

Das ist es ja, was meine Kunst so besonders macht.“ Er ist vollkommener Autodidakt, hat sich nie explizit mit den großen Meistern auseinandergesetzt. Seine schnelle Entwicklung bringt ihn selbst zum Staunen. „Ich wusste ja lange gar nichts von meinem Talent und denke immer: Es muss Tausende von Menschen geben, die noch nichts von ihren Begabungen wissen. Jeder sollte irgendwann in seinem Leben mal in sich gehen und nach ihnen suchen.“ Die Kunst war für ihn eine Offenbarung. Und so war er, als er mit 55 Jahren arbeitslos wurde, alles andere als traurig. Im Gegen-

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teil: Endlich konnte er den ganzen Tag malen. 1980 trat er der „Dortmunder Gruppe“ bei und 1999 erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere: einen Preis bei der Pastel Society Ausstellung in den renommierten Mall Galleries in London. Inzwischen verkauft er nicht mehr im großen Stil. Aber – ein kleiner Geheimtipp – bei myregalbrett gibt es einige Werke von ihm. Und dann geht ein großartiger Abend zu Ende. Zuhause denke ich noch lange an einen Satz Brians, den ich später auch gerne sagen können möchte: „Ich weiß nicht, ob ich immer die richtigen Entscheidungen getroffen

habe. Aber mein Leben war so interessant und so ereignisreich, dass ich froh bin, es genau so gelebt zu haben.“ /// Daniela Wolff

DER WEIN: Ich fass‘ es mal so zusammen: Am Ende des Abends bin ich leicht angetrunken. Denn während wir redeten und redeten, leerten sich die beiden Flaschen Wein wie von Zauberhand. Hat einfach zu gut geschmeckt, dieser samtige Rotwein – ein Côtes du Ventoux aus dem Hause Domaine Puy Marquis. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Danke, Rita!


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SPIEL MIR DEN BABY-BLUES Der tägliche Wahnsinn einer Zweisamkeit

Unsere Hafenmutti Anja Neuland erzieht allein. Und zwar die kleine Marla. Den täglichen Wahnsinn dieser Zweisamkeit schildert die Poetry Slammerin exklusiv für Hafenfreunde. Und was müssen wir da von Anja hören? Sie ist schockiert ...


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Was ich bei der Suche nach meinen Schwestern im Geiste, anderen Hafenmüttern, schockiert feststellte: Man kann auch zu zweit alleinerziehend sein. Ein Phänomen, das leider gar nicht selten ist. Sogar die, die einen Partner oder eine Partnerin

haben, bekommen offensichtlich wenig Wertschätzung für das, was sie tun. Ich dachte immer, das ist es, was mir als Alleinerziehende fehlt: Jemand, der mich für das, was ich meistere, lobt. Nun habe ich gelernt, dass dieses Lob überhaupt nur wenige bekommen.

Leben am Hafen

Stillen, Schwimmkurse, Markteinkäufe, frisch einkochen, die Bude in Schuss halten, tonnenweise Wäsche, jedes Wehwehchen wegkuscheln und ein Schlaflied dazu singen. All das! Kein „Schatz, das machst du super.“ Eher ein: „Spiel mir das Lied vom Baby-


Leben am Hafen

Blues“. Irgendwie fühlt man sich ab und an damit alleine. Ich hoffe, nicht pathetisch zu klingen, aber ich bin bei ihnen und ich bin begeistert von diesen Frauen und zolle ihnen den allerhöchsten Respekt. Wobei ich an dieser Stelle unbedingt anmerken muss, dass es natürlich auch alleinerziehende Väter gibt. Sie sind zwar seltener anzutreffen, aber ihnen sei mein Respekt nicht minder gezollt. Meine Suche nach Schicksalsgenossinnen führte mich zu Sandra (23) in die Ottostraße, direkt hinter dem schönen Dortmund-Ems-Kanal. Schillerstraße hoch, in die Ewaldistraße gebogen, Ottostraße, check! Das Erste, was ich sah, war Baustelle. Das fand ich erstmal keinen Aufreger wert, denn auch vor meinem Haus residiert seit 1 ½ Jahren eine Baustelle die sich dazu entschlossen hat, irgendwann zu überteuerten Innenstadtwohnungen zu werden, aber als ich einen näheren Blick riskierte, fiel mir auf, dass dort augenscheinlich ewig lange kein Schutt beseitigt wurde, Straßenschilder herumlagen und laut Sandra auch mal eine Kreissäge „vergessen“ wurde. Ich klingelte, kam in den Hauseingang und versuchte, meinen Kinderwagen neben ihrem, dem einzigen im Haus, zu parken. No Chance. No Space. Sandra kam, mit Marlo auf ihre Hüfte gestützt, runter geeilt und half mir, den Wagen in den Keller-

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eingang zu stellen. Platz für nur EINEN Kinderwagen! Ich sagte „OK, wenn ihr mehr Kinder wollt, müsst ihr umziehen.“ „Das stimmt“, sagte die zierliche, junge Mutter und wir gingen zu viert drei Etagen hoch in ihre Dachgeschosswohnung. Marla und ich fühlten uns sofort wohl. Frühstücksequipment, ein ganzer Teppich voller Spielzeug, u.a. ein Winnie-Pooh-Telefon, das immer und immer wieder das gleiche grenzdebile Lied sang, eine zufriedene, lächelnde Mutter und ein mit Marmelade verschmierter Marlo. „Wo isn Papa?“, fragte ich. „Der muss heute länger machen.“ „Was macht er?“ „Der ist im 1. Ausbildungsjahr zum Lackierer und muss den ganzen Tag arbeiten.“ „Gehst du auch schon wieder arbeiten?“ „Ja. Ich arbeite auf 400 €-Basis als Arzthelferin beim Gynäkologen“. Ich werde direkter und frage: „Reicht das zum Leben?“„Nee. Nicht wirklich, aber wir bekommen Unterstützung von unseren Eltern, dann geht das.“ Es folgte eine längere Geschichte über monatelangen Briefverkehr und Telefonate mit stillgelegten Beamten vom Wohngeldamt Münster, die mir die Nackenhaare bis zur IkeaDeckenlampe zu Berge stehen ließ. Mit der Begründung, sie hätten zu wenig Geld, um welches zu bekommen, erhielten sie vom Wohngeldamt keinerlei Unterstützung. Das mag mit Sicherheit diverser

Paragraphenreiterei unterliegen, aber liebe Stadt Münster, hör dich da mal selber reden! Da werde ich noch einmal recherchieren. Nachdem ich meine Nackenhaare wieder in Form gebracht hatte, wollte ich Folgendes wissen: „Wohnt ihr im Hafenviertel, weil das Viertel „angesagt“ ist? Ihr seid ja eine sehr junge Familie.“ „Nein. Meine Familie wohnt auch im Hafenviertel und da ist es natürlich günstig, wenn ich arbeiten muss oder Marcel und ich einfach mal ein bisschen Zeit für uns brauchen. Dann kann Marlo zu Oma und Opa“. „Würdest du sagen, Hafenviertel ist Familie?“ „In meinem Fall, ja. Deswegen wollen wir hier auch nicht weg. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut und ich kann schnell und nahe günstig einkaufen. Der Matschspielplatz direkt am Bennohaus ist im Sommer immer voll. Und als Marlo erst ein paar Monate alt war, konnte man ihn einfach in den Kinderwagen legen und zum Kanal laufen. Da herrscht eine ganz eigene Ruhe.“ Merkwürdige Paragraphenschlunzerei: Vor der Tür die Baustelle und ein paar Meter weiter das beruhigende Rauschen von Wasser und das Einatmen frischer Luft. Widersprüchlich, manchmal sehr laut, aber irgendwie und immer wunderschön. „Danke, Sandra.“

/// Anja Neuland


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MINDSHOT Ein Bild, ein Gedanke

Wie hast du mich gefunden? Mein Versteck war doch so gut!


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Hafenkombüse

DAZUGESETZT Beim Leibkoch auf der Anrichte

Es ist Samstagabend. Die Menschen strömen in die Hafenlokale. Doch ohne mich. Ich bin auf dem Weg nach Ostbevern. Denn dort wartet ein gut aussehender junger Mann, um ein Vier-Gänge-Menü zu zaubern – leider nicht für mich …

LEIBKOCH Johannes Kamp


75 Die Rede ist von Johannes Kamp, der als Leibkoch die Hafen-Cuisine in die Welt hinausträgt. Heute bereitet er einer zehnköpfigen Familie einen ganz besonderen Abend. Und ich werde mich einfach mal dazusetzen. Auf dem Weg zur angegebenen Adresse begegne ich keiner Menschenseele; nur weihnachtlich beleuchteten Einfamilien-Häusern, die mir etwas von einem glücklichen, aber sehr ruhigen Landleben zuwispern. Und da wird mir etwas klar: Wenn das Zuhause nicht am Hafen liegt, muss der Hafen eben nach Hause geholt werde – in Form eines guten Essens. Und dafür ist Hanno zuständig, der mir kurze Zeit später lächelnd die Tür eines wunderschönen Fachwerkhauses öffnet. Sofort schleust er mich in die Küche (die ich an diesem Abend nur noch kurzfristig verlassen werde). Seit acht Stunden ist er hier, hat alle Vorbereitungen getroffen. In 30 Minuten soll es losgehen. „Ich hoffe, dass die alle voll geflasht sind hinterher“, sagt er. Ich denke, das könnte klappen – bei dem Menü: Vorweg gibt es Brot mit Tapenade. Dann als Appetithäppchen eine GrünkohlFrühlingsrolle mit gebratener Mettwurst und Senfschaum und zur Vorspeise eine Kürbissuppe mit Jakobsmuschel und Garnele. Der Hauptgang sind geschmorte Kalbsbäckchen in Rotweinsoße, dazu gedünsteter Rosenkohl und Kartoffel-Thymian-Gratin. Und zum Dessert eine LebkuchenBiskuitrolle mit Mango-Kompott und weißer Schokoladensoße. Hmm … meine Speichel-

produktion steigt unwillkürlich an. Aber ich bin ja anscheinend nicht hier, um zu essen (es ist ein Trauerspiel). Stattdessen mache ich es mir auf der Anrichte gemütlich und schaue Hanno beim Arbeiten zu. Wie ist er eigentlich zum Mietkoch geworden? Angefangen hat alles an der Fritteuse in der Dorfkneipe – ein Nebenjob. Nach dem Abi dann die Ausbildung zum Koch. Es folgten Anstellungen in den unterschiedlichsten Küchen Münsters, Berlins und der Schweiz. Bis zum letzten Sommer. Da musste eine Veränderung her. Als selbstständiger Mietkoch endlich das eigene Ding machen. Ein wenig Mut gehörte schon dazu, denn so eine Festanstellung gibt natürlich mehr Sicherheit – vor allem, wenn man wie Hanno Familie hat. Aber zurück in die Gegenwart. In der Küche wird es langsam

Hafenkombüse

ganz schön warm. Es duftet nach Brot, nach Fleisch, nach Köstlichkeit. „Ich mach gleich mal zwei kleine Portiönchen mehr, ne? Wir wollen ja auch was essen.“ (Innerer Applaus meinerseits) Draußen im Wohnzimmer tummelt sich die Familie. Ich höre sie reden und lachen. Ab und zu schneit einer der Gastgeber herein, sichtlich froh, jetzt nicht selbst in der Küche stehen zu müssen. „Das war echt eine super Idee, unseren Eltern zum 40-jährigen Hochzeitstag dieses perfekte Dinner zu schenken“, sagt die Hausherrin und entkorkt eine Flasche Wein. „Kein Einkaufsstress, man ist für seine Gäste da, kann sich benehmen, wie man will, die eigene Musik hören und die Kinder kann ich einfach zwischendurch ins Bett bringen.“ Alles in allem: Die Stimmung ist super entspannt. Doch dann geht’s plötzlich los. Es wird hektisch. Die Teller anwärmen, letzte Handgriffe


Hafenkombüse

am Herd, die Speisen anrichten. „Hast du schon mal gekellnert?“ (Äh, wie jetzt, ich?) Ja, Hanno meint mich und eh ich mich versehe, stolpere ich mit drei Tellern beladen hinter ihm aus der Küche ins Esszimmer. Dort blicke ich in glänzende Augen. Verständlich: So am eigenen Tisch bedient zu werden, und das vom Koch persönlich, das könnte mir auch gefallen. Und was kostet der Schmaus? Kommt aufs Menü an. Prinzipiell ist alles möglich – vom Edel-Dinner for two bis hin zur Rudelverköstigung in der 12er-WG. Das meiste Equipment bringt Hanno übrigens selbst mit. Und was Herd

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und Ofen angeht: Eine Mindestanforderung gibt es nicht, „das ist ja gerade die Herausforderung.“ Und dann ist der Abend vorbei – zumindest für uns. Inzwischen rieche ich wie alle vier Gänge zusammen. Und ich bin stolz darauf. Denn wir (ja, ich sehe mich zu diesem Zeitpunkt als Teil der Küchencrew) ham dat Ding jerockt! Alle sind satt und rundum glücklich. Und die Küche sieht wieder aus, als wäre nix gewesen. Während es hier noch ein bisschen weitergeht, fahren wir zurück nach Hause an den Münsteraner Hafen. Unterwegs

überlege ich mir schon mal, was ich morgen koche, denn im Laufe des Abends habe ich dem Chefkoch auch ein paar Kochtipps und Rezepte abgeschwatzt – die verrate ich hier aber nicht. Dafür müsst ihr den Hanno schon mieten. /// Daniela Wolff

KONTAKT: Leibkoch Johannes Kamp Mietkochservice, Privatkochservice, Kochkurse, Catering Mobil 0179 125 09 77 info@leibkoch.com

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GUTE NACHRICHTEN

Die Überbringer von schlechten Nachrichten machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bibel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwörter. Doch von schlechten Nachrichten haben wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadthafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu. Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!

JUBILÄUM: 30 JAHRE RITA SCHMITZ Kaum zu glauben, dass unsere Rita Schmitz den kleinen Weinladen am Hansaring nun schon 30 Jahre betreiben soll. Zu jener Zeit, als Rita sich ein Herz fasste und den Traum vom eigenen Geschäft Wirklichkeit werden ließ, war die Hafenfreunde-Redaktion zum Großteil nicht mehr als eine latente Geldsorge ihrer Väter. Mindestens 60 Leute waren zu Gast, als der kleine Weinladen Anfang Februar zur Jubiläumsfeier lud und Winzer Bernd Russbach leckere Kostproben unter die Leute brachte. Man sieht es weder Rita noch ihrem Geschäft an, aber 30 Jahre Weinprofession sind voll. Die HAFENfreunde gratulieren aus voller Kehle. Nicht nur, weil Rita unserer lieben Daniela stets ein, zwei edle Tropfen unter den Arm klemmt, wenn die sich mal wieder aufmacht, um wildfremde Menschen fürs Magazin zu porträtieren (siehe Seite 66), sondern auch weil sie offenbar ein ziemlich cooles Fahrrad hatte, als damals alles losging.

FROZEN GOLD ERWACHT AUS WINTERSCHLAF Helmut und Iris sind erwacht. Der Winterschlaf ist beendet, frozen gold öffnet wieder die Türen für alle Fans des gefrorenen Joghurts. Ja, auch wir haben uns im November traurig die Nasen an der Scheibe platt gedrückt, als der Eisladen unseres Vertrauens am Hansaring plötzlich in die Winterpause gegangen war. Aber es gibt Hoffnung: „Im Frühling sind wir wieder für unsere Kunden zur Stelle“, verspricht Iris Rieger, die gemeinsam mit ihrem Freund Helmut Kakakis im vergangenen Sommer Frozen Joghurt in Münster salonfähig machte. Maßgeschneiderte Schleckkultur verfeinert auf Wunsch mit netten Accessoires wie Schokoladenstückchen, Früchten, Gummibärchen und vielen anderen Leckereien. Das ganze wahlweise auf Frozen Joghurt, Frozen Soft oder Frozen Soja verstreut. Als Customized Schlecking könnte man das bezeichnen. Wir bezeichnen es jedenfalls als überfällig, dass Iris und Helmut endlich den Sommer einläuten.


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IM SPEICHER GEHT DIE SONNE AUF

CAFÉ SIEBEN LÄSST DIE HÜFTEN KREISEN

WEIN AM KAI

Wenn man den Rhenusspeicher am Hafen betritt, glaubt man kaum, dass dort bald Kindergesichter strahlen werden. Veranstaltet von dem Verein Kindermuseum Münster e. V., wird die Ausstellung Here comes the sun vom 12. Mai bis zum 8. Juli 2012 in die riesige, graue Halle einziehen. Kinder sollen dabei auf interaktive Weise an das Thema Sonne herangeführt werden. Die Stadtwerke Münster wenden eine fünfstellige Summe auf, um den Speicher herzurichten und den Teppich für die vier Forschungsstationen der Ausstellung auszurollen. Auch das beeindruckende Münster Modell wird im Rahmen von Here comes the sun dort zu finden sein und die Architektur der Stadt in 500-facher Verkleinerung darstellen. Im Flechtheimspeicher und Rhenusspeicher werden vielleicht sowohl das Wolfgang Borchert Theater als auch wechselnde Ausstellungen Platz finden und somit eventuell einen neuen Platz für Kunst und Kultur in Münster bieten.

Das Licht wird gedämmt, bunte Strahler gehen an, die Musik wird lauter: Zeit zu tanzen. Erst durch den Umbau des Café Sieben im Herbst 2010 wurde dies möglich gemacht. Seitdem wechselt die Location nach Frühstücksbuffet, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und Gerichten à la carte, an Freitagen und Samstagen ab 22 Uhr ihr Gesicht. Tanzfläche, riesige Theke und die samstägige Cocktail Happy Hour bieten in loungiger Atmosphäre die richtige Grundlage für eine gelungene Nacht. Bis ca. 2 Uhr können sich die Gäste nun mit aktueller Chartmusik im Café Sieben vorwärmen und dann in die naheliegenden Clubs weiterziehen. Sowohl Stammgäste als auch neues Publikum sind von dem Allround-Programm begeistert. „Im Sommer werden dann bestimmt noch mehr Leute das Tanzbein schwingen“, freut sich Geschäftsführer Resat Acar. Die Umbaumaßnahmen scheinen sich also richtig gelohnt zu haben. www.cafesieben.de

Wenn die ersten Sonnenstrahlen das Hafenbecken glitzern lassen und warme Temperaturen zum Entspannen auf die Bänke am Kai einladen, dann wird Trixi Bannert in ihrem Weinladen am Hafen die passende Erfrischung bieten. ‚To go’ sind dabei die Zauberworte, denn es wird Sekt, Rosé oder Weißwein in einer stylischen, mit Eis befüllten Tragetasche geben. Dazu zwei geliehene Gläser und ab geht es zum Genuss unterm freien Himmel. So kann man es sich mit einer Flasche Frizzante Bannert aus dem Weinviertel, dem Rosé Bardolino Chiaretto aus Venetien oder einem Sauvignon blanc vom Winzerhof Thörle am Hafen gemütlich machen. Zehn Euro wird die gefüllte Tasche kosten, wobei man die geliehenen Gläser gegen Aufpreis auch käuflich erwerben kann. Also warum nicht direkt am Hafen auf den Tag anstoßen oder einfach nur mit ein paar Gläsern Wein das Wetter feiern? www.trixibannert.de


The Airscreen Company

EsCape Restaurant

piratelove

Hafenweg 26 48155 Münster 0251 6090250 airscreen.com

Hafenweg 46 48155 Münster 0251 1445929 www.es-cape.ms

Am Mittelhafen 14-18 48155 Münster 0251 91599790 www.piratelove.de

Autohaus Lütke Uphues

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Martin-Luther-King-Weg 51 48155 Münster 0251 28057-0 www.luetke-uphues.de

Hansaring 44 48155 Münster 0251 666600 www.gators-pizza.com

Hafenplatz 2 48155 Münster 0251 13510 www.psd-wl.de

B&V Energy OHG Hafenweg 31 48155 Münster 0251 39514893 www.bv-energy.com

Café Sieben Hafenweg 18-24 48155 Münster 0251 6091370 www.cafesieben.de

Druckerei Münster Flyerli Hansaring 7 48155 Münster 0251 2037461 www.flyerli.de

Druck- und MedienStegemöller Virnkamp 18 48157 Münster 0251 93253-0 www.stegemoeller-druck.de

Düma Media Hafenweg 31 48155 Münster 0251 6189933 www.duema-media.de

GUCC grafik & film

Planungsbüro 4move GbR

Hafenweg 26a 48155 Münster 0251 98113941 www.gucc.de

Am Mittelhafen 42 48155 Münster 0251 3955 45 20 www.4move.de

Heaven und Lounge

SITZart Münster

Berliner Platz 31 48143 Münster 0251 5040 www.heaven-lounge.de

Schillerstraße 164 48155 Münster 0251 6744195 www.sitzart.com

Lignum GmbH

Stadtwerke Münster GmbH

Lütkenbecker Weg 8 48143 Münster 0251 3900620 www.lignumonline.de

Hafenplatz 1 48155 Münster 0251 6941234 www.stadtwerke-muenster.de

Meat Me

Sparda-Bank Münster eG

Hafenweg 46 48155 Münster 0251 445929 www.meat-me.ms

Hansaring 25 48155 Münster 0251 6743115 www.sparda-ms.de

MeisterSinger

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Team Wandres GmbH Hafenweg 26B 48155 Münster 0251 520010 www.team-wandres.de

Tepper Aufzüge GmbH Hafengrenzweg 11 48155 Münster 0251 6058-0 www.tepperms.com

Trixi Bannert Weinprofi Hafenweg 5 48155 Münster 0251 67498066 www.trixibannert.de

Verfürth Zeitarbeit GmbH & Co. KG Hafenweg 13 48155 Münster 0251 686615-0 www.verfuerth-zeitarbeit.de

Der Weinladen am Hansaring Hansaring 11 48155 Münster 0251 664844 www.der-weinladen.net

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Café · Restaurant · Bar

Café

Restaurant

Bar

Jeden Samstag am Hafen Club-Disco!

Club-Disco

Sieben gute Gründe für ein einziges Café • Jeden Tag reichhaltiges Frühstück! In der Woche á la carte, am Wochenende Buffet (10:00 –14:00 h). Das bietet sonst keiner am Hafenbecken • Mittagstisch mit verschiedenen Gerichten und Salatbuffet (12:00 –15:00 h). • Kaffee und Kuchen für den entspannten Nachmittagsgenuss (14:00 –18:00 h), ab 18:00 h Abendessen á la carte.

Café Sieben am Hafen

• Szene Happy Hour mit großer Cocktail- Auswahl (ab 21:00 h). • 33 Meter Hafenfront! Toller Blick auf den gesamten Hafen! • Größtes Lokal am Becken! 300 Sitzplätze, 280 Plätze draußen, 600 qm Gastraum. • Weihnachtsfeiern mit bis zu 300 Personen – Buffet oder á la carte (Online-Buchung).

Online Reservierungen unter:

Hafenweg 18 - 24 • 48155 Münster • Tel.: 02 51 / 6091370

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AM HAFEN

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