Sporthilfe zoom Dezember 2012

Gregory Carigiet: «Für Sotschi gebe ich mein letztes Hemd»

ZOOM Nr. 4 | Dezember 2012

Ein Tag im Leben von Handbiker Tobias Fankhauser | Superman und Co. am Sporthilfe Super10Kampf | Christa Jäger: «Die WM-Medaille macht Hunger auf mehr»

Editorial

«Vorbilder sind wichtig für ­unsere Kinder»

Inhalt Ein Tag im Leben von … … Handbike-Talent Tobias Fankhauser

3

Sporthilfe-Events Superman und Co. am Sporthilfe Super10Kampf

4 - 6

Gestern, heute, morgen Skispringen – drei Generationen berichten Liebe Sporthilfe-Familie

Die Stars von morgen

Unter dem Motto «SUPERHELDEN» haben sich Anfang November Stars wie Nicola Spirig und Didier Défago am Sporthilfe Super10Kampf in witzigen Spielen gemessen. Wer wie ich den tosenden Applaus der 12’000 Zuschauer gehört hat, wer bei der Autogrammstunde in die leuchtenden Kinderaugen geblickt hat, der weiss: Für die Schweizer Sportfans, und insbesondere auch für die Kleinen unter ihnen, sind unsere Spitzenathletinnen und -athleten tatsächlich Superhelden.

Sie sind Vorbilder für eine ganze Nation.

Interview mit Langläuferin Christa Jäger

Vorbilder sind sehr wichtig. Gerade solche wie unsere Sportgrössen, die trotz des Erfolgs auf dem Boden geblieben sind.

Sie inspirieren uns und unsere­ Kinder. Denn diese eifern ihren persönlichen Superhelden nach. Dank ihnen sind motiviert, selbst einmal die Sportschuhe zu schnüren. Junge Talente sehen, dass man auch hochgesteckte Ziele erreichen kann, wenn man hart dafür kämpft. Und sie lernen von ihren sportlichen Vorbildern Werte wie Fairness, Durchhaltewillen, Einsatzbereitschaft und Respekt.

Wenn die Sporthilfe heute hoffnungsvolle Talente auf dem Weg an die Weltspitze begleitet, dann fördert sie gleichzeitig auch die Vorbilder von morgen. Dazu tragen auch Sie als Mitglied bei. Als kleines Dankeschön für Ihre wertvolle Unterstützung können Sie als Sporthilfe-Mitglied bereits heute Tickets für den Super10Kampf vom 1. November 2013 bestellen – zum Spezialpreis und vor allen anderen. Mehr erfahren Sie auf Seite 5.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Engagement und wünsche Ihnen viele schöne Sportmomente im Jahr 2013. Selbst werde ich das Präsidium der Sporthilfe nach vier Jahren spannender Tätigkeit in die Hände des jetzigen Vizepräsidenten Max Peter übergeben. Dem Sport, der Sporthilfe und damit auch unseren Schweizer Superhelden werde ich aber als Stiftungsrat und als Präsident von Swiss Olympic weiterhin eng verbunden bleiben.

Jörg Schild Präsident Sporthilfe 2 zoom 04 /2012

7

8 - 9

Der Sporthilfe-Franken … … rollt weiter

10

zoom Eine Frage, sechs Antworten

11

Auf Medaillenkurs Rodler Gregory Carigiet: «Mein Ziel ist Sotschi»

12 - 13

Mitgliederangebote RailAway, Tele Verbier

14

Letzte Seite Kolumne German Clénin, Spendenbestätigung 15

Impressum

«zoom» ist das offizielle Publikationsorgan der Stiftung Schweizer Sporthilfe und geht an alle Sporthilfe-Mitglieder und Gönner.

CHF 6.– des Mitgliederbeitrages werden pro Jahr für das «zoom» verwendet.

Herausgeberin: Stiftung Schweizer Sporthilfe, Ittigen Gesamtleitung: Madlaina Schaad, zoom@sporthilfe.ch Redaktion: Martina Gasner, Barbara Kohler, Ole Rauch, Madlaina Schaad Layout und Druck: printgraphic AG Bern Papier: Balance Silk, FSC Recycled Bilder: Keystone, offizielle Partner-Bildagentur Bild Titelseite: Swiss-Ski Mitglieder-Sekretariat: 031 359 72 22 Auflage: 25’300 Erscheinungshäufigkeit: viermal jährlich Versand: Dezember 2012 Nächste Ausgabe: März 2013 Internetadresse: www.sporthilfe.ch

Ein Tag im Leben von …

… Handbike-Talent Tobias Fankhauser Ein Fahrradunfall vor neun Jahren zwang Tobias Fankhauser in den Rollstuhl. Statt mit seinem Schicksal­ zu hadern, setzte sich der Basler nur acht Monate danach das erste Mal in ein Handbike. Heute ist der Tetra­ plegiker mit Geschwindigkeiten­ von bis zu 70 Stundenkilometern unterwegs. Auf seinem Weg an die Spitze wird er als Patenathlet von ­der Sporthilfe unterstützt.

«Es kommt mir immer noch vor wie ein Traum», erzählt Tobias Fankhauser. Der 23-jährige Handbiker überraschte diesen Sommer an den Paralympics in London mit der ­Silbermedaille im Strassenrennen. Zurück im Alltag, versucht er, 20 Stunden Studium und 8 Stunden Training unter einen Hut zu bringen.

Aufgezeichnet: Madlaina Schaad / Bilder: Swiss Paralympic Ich bin nicht so der Morgenmensch und kämpfe mich deshalb nur mühsam aus dem Bett.

alter Mann – aber nach einer halben Stunde Schlaf fühle ich mich einfach wieder viel fitter.

Nach dem Morgenessen steige ich vor unserem Haus in Hölstein in mein Handbike um. Insgesamt etwa 15’000 Franken kostet so eine Spezial­ anfertigung. Als Tetraplegiker bin ich in meiner Beweglichkeit noch mehr eingeschränkt als Paraplegiker. Deshalb helfen mir meine Eltern, meine Beine in den Fussschalen zu befestigen.

Eine Woche nach London habe ich mein Betriebsökonomie-Studium in Brugg gestartet. Dienstag und Mittwoch habe ich von 13 bis 21 Uhr Unterricht, manchmal auch am Samstag.

Jetzt stehen zwei Stunden Hausaufgaben auf dem Programm.

Los gehts! Ich fahre meine übliche­ Trainingsroute ab, zwei Stunden für 35 Kilometer. Dass ich direkt vor der Haustüre in der freien Natur trainieren kann, ist perfekt. Da die Gegend hügelig ist, habe ich mich zu einem richtigen Bergspezialisten entwickelt.

Ich liebe Pasta! Nach dem Mittagessen mit meinen Eltern halte ich eine kleine Siesta. Ich weiss, wie ein

Meine Mutter fährt mich mit dem Auto die 45 Minuten nach Nottwil ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum.

Während ich trainiere, geht sie einkaufen oder trinkt einen Kaffee mit den anderen Eltern. Damit ich nicht mehr so auf Hilfe angewiesen bin, möchte ­ich unbedingt selbst Autofahren lernen.

In meiner Trainingsgruppe sind etwa 12 Handbiker und Rollstuhl-Leicht­ athleten, darunter auch Weltrekordhalter Marcel Hug. Wir trainieren 90

Minuten auf der 400-m-Bahn und simulieren zum Beispiel Sprintangriffe: Jemand ­von der Gruppe fährt überraschend einen Angriff, die andern müssen kontern.

Unsere Gruppe isst gemeinsam in Nottwil. Wir sind alle etwa gleich alt, haben also auch neben dem Sport immer ein Thema zum Bequatschen und können gemeinsam lachen.

Ich bespreche kurz mit meinem Trainer den Trainingsplan der nächsten Woche.

Zu Hause angekommen, darf ich nicht vergessen, meine täglichen Medikamente zu nehmen. Nach einer Dusche gehts ab ins Bett – morgen steht bereits um 9 Uhr wieder ein Krafttraining im Kantonsspital in Liestal auf dem Programm.

zoom 04 /2012 3

Sporthilfe-Events

Die Superhelden sind los!

Spiel und Spass für einen guten Zweck: Am Sporthilfe Super­ 10Kampf setzten sich Sportstars wie Fabian Cancellara, Ari Sulander, Franco Marvulli oder Max Heinzer für die Förderung hoffnungsvoller Sporttalente ein.

Verkehrte Welt im Hallenstadion Zürich: WeltklasseFechter Max Heinzer fliegt durch die Luft. Freeskier Elias ­Ambühl läuft mit Sprinter Alex Wilson um die Wette. U ­ nd Rad-Olympia­sieger Fabian Cancellara entpuppt sich als ­talentierter Gokart-Pilot. In der Super10Kampf-Arena glänzten die Schweizer Sportstars Anfang November mit ganz ungewohnten Superkräften.

Text: Madlaina Schaad / Bilder: Photopress Swaaasch, swuuusch, swabuuuuum: Die Superhelden sind in Zürich gelandet! Genauer gesagt, in der Hallenstadion-Arena. Dort ging Anfang November mit dem Sporthilfe Super10Kampf das grosse Treffen der Schweizer Sportstars über die Bühne.

Drei Olympiasieger, ­einige Welt- und Europameister sowie zwei Könige des Sägemehls schlüpften am legendären 4 zoom 04 /2012

Charity-Event der Sporthilfe ins Super10Kampf-Trikot. Getreu dem diesjährigen Motto «SUPERHELDEN» verwandelten sie sich­in Superman, Catwoman und Co. Gänsehautstimmung dank 12’000 Zuschauern Unter dem tosenden Applaus der 12’000 Zuschauer wurde in nicht ganz

Die Super10Kampf-Helden 2012 • Alex Wilson, Leichtathletik • Ari Sulander, Eishockey • Benjamin Huggel, Fussball • Didier Défago, Ski Alpin • Dominique Aegerter, Motorsport • Elias Ambühl, Freeski • Esther Süss, Mountainbike • Fabian Cancellara, Rad Strasse • Franco Marvulli, Rad Bahn • Kilian Wenger, Schwingen • Matthias Sempach, Schwingen • Max Heinzer, Fechten • Nadja Kamer, Ski Alpin • Nicola Spirig, Triathlon • Patrizia Kummer, Snowboard Alpin • Sarah Meier, Eiskunstlaufen • Sascha Heyer, Beachvolleyball • Wendy Holdener, Ski Alpin

alltäglichen Spielen um Sekunden gesprintet, ums Gleichgewicht gekämpft, durch die Luft geflogen, die Welt gerettet und wurden Tränen gelacht.

Zwei Stunden Spiel, Spass und Emotionen, die nicht nur bei manch einem Zuschauer, sondern auch bei den 18 Superhelden für Gänsehaut sorgten: «Es war einfach ein Riesengaudi. Für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen», schwärmte Matthias Sempach, der «Schwinger des Jahres», bei der anschliessenden Autogrammstunde. Bärenstärke hin oder her – den hart umkämpften Super10Kampf-Sieg musste Sempach anderen überlassen: Die grössten Superkräfte bewiesen Fussballer Beni Huggel, Skirennfahrerin Wendy Holdener und RadbahnRennfahrer Franco Marvulli vom Team Orange.

W er den Sporthilfe Super10Kampf live verpasst hat, der kann das Spektakel auf SF zwei verfolgen: An Silvester, 31. Dezember 2012, ab 14.40 Uhr.

Events 2013 32. Sporthilfe Nachwuchs-Preis 19. April 2013, Bocken, Horgen Sporthilfe Golf-Masters 21. Juni 2013, Golf Limpachtal, Aetingen Sporthilfe Super10Kampf 1. November 2013, Hallenstadion Zürich

zoom 04 /2012 5

Sporthilfe-Events

Superheldin Patrizia Kummer:

«Es war einfach genial!»

In der Super10Kampf-Arena verwandelte sich die Snowboarderin Patrizia Kummer in Catwoman. Aber auch im «richtigen» Leben beweist sie Superkräfte. Im letzten Winter gelang der 25-jährigen Oberwalliserin mit dem ­Gesamtweltcupsieg der grosse Durchbruch. Mit der Unterstützung der Sporthilfe ­im Rücken gibt sie weiterhin Vollgas.

Interview: Madlaina Schaad Bilder: Photopress, zVg

Du warst Anfang November am Super10Kampf der Sporthilfe dabei.

Wie hast du deine Premiere erlebt?

Es war einfach genial! Wenn rundherum 12’000 Zuschauer klatschen, ist das schon beeindruckend. Am besten hat mir gefallen, die anderen Sportler kennenzulernen. Wir sind morgens um 9 Uhr eingetroffen und haben den ganzen Tag zusammen für die Spiele geübt. Einige habe ich vorher erst im Fernsehen gesehen und dachte: wow, cool!

Das Super10Kampf-Motto war ­«SUPERHELDEN». Blitzschnell bist du ja schon. Wenn du dir eine wei­ tere Superkraft wünschen könntest: Welche wäre das?

Ich würde mich gerne beamen können.

Pro Jahr bin ich etwa 300 Tage unterwegs und mache nur ab und zu einen kurzen Stopp zu Hause, um die Wäsche zu machen und neu zu packen. Das Rei6 zoom 04 /2012

sen von A bis Z geht manchmal ganz schön auf die Nerven. Einfach mit dem Finger schnippen und schon mit meinem Board auf einem Gletscher stehen – ­das wäre was!

Abgesehen vom vielen Reisen: Was ist abseits der Piste deine grösste Herausforderung?

Das Zeitmanagement. Seit vier Jahren studiere ich Psychologie im Fernstudium. Sport ist zwar klar meine erste Priorität, trotzdem möchte ich für die Zukunft ein zweites Standbein haben.

Einfach ist es aber nicht, irgendwo zwischen Piste und Kraftraum noch Zeit zu finden, um zu lernen.

Die Sporthilfe unterstützt dich als Gold-Athletin mit jährlich 12’000 Franken. Was bedeutet dir das?

Wir alpinen Snowboarder müssen sehr viel selbst zahlen, zum Beispiel die vielen Reisen und Hotelübernachtungen. Aus­

serdem habe ich noch ein Zimmer im Nationalen Leistungszentrum in Magglingen, meine sportliche «Homebase» in der Schweiz sozusagen, das ich zahlen muss. Das Geld der Sporthilfe beruhigt mich und gibt mir Luft. Ich muss mir nicht ständig Sorgen machen, wie ich die nächste Rechnung bezahlen soll, und kann mich so voll und ganz auf den Sport und die neue Saison konzentrieren.

Du hast letztes Jahr als Gesamtweltcupsiegerin den grossen Durchbruch geschafft. Mit welchen Gefühlen blickst du dem Saisonstart entgegen?

Ich fühle mich heute nicht anders als vor zwölf Monaten. Es war toll, die gros­ se Kristallkugel zu gewinnen. Aber jetzt möchte ich wieder genau gleich wie vor einem Jahr in die Saison starten – und nicht in der Favoritenrolle.

Gestern – heute – morgen

5

Fragen an Walter Steiner (61) Weltmeister Skifliegen und Olympia-Silber

5

Fragen an Simon Ammann (31) vierfacher Olympia­sieger

Wie alt warst du bei deinem ersten Skisprung?

Mit drei Jahren stand ich auf den Ski. Da ich anfänglich keine Skiliftkarte bekam, galt es raufzustampfen und runterzurutschen. Für einen wilden Bub war das zu langweilig, daher baute ich Schanzen.

Wie alt warst du bei deinem ersten Skisprung?

Seit ich mich erinnern kann, bin ich als kleiner Bub Ski gefahren und über Hügel und kleine Schanzen gesprungen.

Als ich über die erste «richtige» Schanze gesprungen bin, war ich zehn Jahre alt – ­also schon relativ alt.

Was hast du gefühlt, wenn du geflo­ gen bist?

Wenn mir ein Sprung optimal gelang, fühlte ich mich schwerelos. Ich flog leider oft zu weit, was mit einem Crash endete. Wenn es gut ging, war ich glücklich und mein Herz klopfte heftig.

Was fühlst du, wenn du fliegst?

Das lässt sich ganz kurz und prägnant beantworten: Freude!

Was bewunderst du an den Skispringern von heute?

Sie sind super trainiert und zeigen auf den perfekt präparierten Sprungschanzen fantastisch schöne und dynamische Flüge.

Was hättest du an deinem Sport verändert, wenn du Skisprung-König gewesen wärst?

Man nannte mich «König der Skiflieger» und ich versuchte, Änderungen einzubringen. Aber auch ein König wird nicht gehört, wenn die Zeit nicht reif ist. 15 Jahre später waren meine Wünsche im Reglement verankert – ohne Gedanken an einen alten König.

Was verbindet dich mit der Sporthilfe?

Ich war einer der ersten grossen Profiteure der Sporthilfe und bin dankbar, dass ich mit meinen Leistungen zeigen konnte, dass sie auf das «richtige Pferd» gesetzt hatte. Es ist toll, was die Sporthilfe für Schweizer Athleten leistet.

Was bewunderst du an den Skispringern der 70er- und 80er-Jahre?

Für mich ist beeindruckend, mit welchem Material sie sich mit gleicher oder noch höherer Geschwindigkeit über die Schanzen gewagt haben.

Dazu kommt, dass die Schanzen damals viel schlechter präpariert waren und es deshalb viel mehr Stürze gab.

Was würdest du an deinem Sport verändern, wenn du Skisprung-König wärst?

Diese Frage stellt sich für mich nicht, da ich als aktiver Sportler mit den Bedingungen und Regeln zurechtkommen muss, die gerade vorgegeben sind.

Wünschen kann ich mir da nichts.

Was verbindet dich mit der Sporthilfe?

Natürlich, dass mich die Sporthilfe früher unterstützt hat. Jetzt versuche ich ein Stück zurückzugeben, indem ich die Sporthilfe unterstütze. Am Super10Kampf habe ich schon dreimal teilgenommen und 2010 war ich sogar im Gewinner-Team.

5

Fragen an Killian Peier (17) 9. Rang­ Olympische Jugend­spiele 2012

Wie alt warst du bei deinem ersten Skisprung?

Als Siebenjähriger habe ich Simon Ammann an den Olympischen Spielen in Salt Lake City siegen sehen – und seither meinen ersten Sprung herbeigesehnt. Drei Jahre später war es dann endlich so weit: mit Sylvain Freiholz auf der kleinen Schanze in Le Brassus.

Was fühlst du, wenn du fliegst?

In erster Linie das Adrenalin, das es mir ermöglicht, so weit wie möglich zu springen. Und auch ein Gefühl der Leichtigkeit, das man bei diesem Sport empfindet.

Was bewunderst du an den Skispringern der 70er- und 80er-Jahre?

Was mich beeindruckt, sind ihre Technik und ihr Material. Die Bedingungen früher waren ganz anders als heute, aber am Ende sind sie doch weit geflogen und leicht wie ein Vogel gelandet.

Was würdest du an deinem Sport verändern, wenn du Skisprung-König wärst?

Ich würde mit einem riesigen Teil meines unfassbaren Reichtums die Skisprungschanzen in der Schweiz rundum erneuern. Ausserdem würde ich spezielle Sportschulen für Skispringer aufbauen. Skispringen würde die Sportart Nummer 1 in der Schweiz werden!

Was verbindet dich mit der Sporthilfe?

Mein Sporthilfe-Pate Jean-Laurent Bourquin unterstützt mich seit zwei Jahren, das ist toll.

zoom 04 /2012 7

Die Stars von morgen

Die 20-jährige Langläuferin Christa Jäger aus Vättis SG gehört zu den grössten Schweizer Nachwuchstalenten im Langlauf. Um ihren Traum von Olympiagold zu verwirklichen, trainiert die Bronzeathletin der Sporthilfe bis zu fünf Stunden pro Tag. Gelangweilt hat sie sich dabei noch nie.

Interview: Barbara Kohler / Bilder: Swiss-Ski

Christa Jäger: «Die Freude ist ­ viel grösser als jedes Gefühl des Verzichten-Müssens» Was ist dein bisher schönstes Erlebnis auf der Loipe?

Als ich letzten Februar an der JuniorenWM in Erzurum in der Türkei die Bronzemedaille im Sprint gewann. Es war ein unvergessliches Gefühl, auf dem Podest zu stehen. Das macht Hunger auf mehr.

Gibt es sonst noch etwas, das du niemals vergessen wirst?

Als ich noch zu klein war, um selbst auf den Skiern zu stehen, zog mich mein Vater beim Langlaufen jeweils auf dem Bob hinter sich her. Eines Tages ging er zu schnell in eine Kurve, die zu meinem Leidwesen gleichzeitig eine Brücke über den Bach war – und ich landete im eisigen Wasser.

8 zoom 04 /2012

Und trotz dieses Erlebnisses hast du selbst mit dem Langlaufen be­ gonnen?

Ja, für mich war schon sehr früh klar, dass ich Langläuferin werden wollte.

Kaum konnte ich stehen, stellten mich meine Eltern auf die Skier. Ich war zwei Jahre alt. Mit fünf oder sechs lief ich die ersten Rennen. So ging es stetig vorwärts. Meine Begeisterung hat nie unter meinem starken Fokus gelitten, im Gegenteil: ich trainiere so gerne, dass man mich manchmal bremsen muss, damit ich nicht zu viel will.

Was hat sich seit Dario Colognas Erfolgen im Schweizer Langlaufsport verändert?

Dario hat sehr viel zur Popularität unserer Sportart beigetragen. Das macht es

für uns alle etwas leichter. Zum Beispiel ist es einfacher geworden, Sponsoren zu finden. Früher fragten die Leute jeweils: «Langlauf, was ist das?» Heute kennt immerhin fast jeder die Sportart.

Du musst dir also keine Sorgen machen, was die Finanzierung deiner Sportkarriere angeht?

Um reich zu werden, bräuchte ich natürlich viel grössere Erfolge, als ich sie bis anhin erreichte. Das viele Reisen und alles kommt einen schon teuer zu stehen. Aber dank der Unterstützung von Verband, Sponsoren und der Sporthilfe komme ich über die Runden. Ich habe das Glück, von der Sporthilfe sogar doppelt zu profitieren: als Paten- und als Bronzeathletin. Das Patenschaftsprojekt finde ich eine tolle Sache, weil

«Es war ein unvergessliches Gefühl, auf dem Podest zu stehen»

Christa Jäger Geburtstag 10. Oktober 1992 Wohnort Vättis SG Grösster Erfolg Bronzemedaille im Sprint Skating, Junioren-WM Erzurum 2012 Ausbildung Matura, Sport-Gymnasium Davos Hobbys Ski- und Bergtouren, Wellness, lesen und mit Freunden etwas unternehmen

man nicht nur finanziell unterstützt wird, sondern auch zusätzliche Motiva­ tion daraus schöpfen kann. Es ist schön zu spüren, dass sich jemand für einen interessiert und seine sportliche Entwicklung mitverfolgt.

«Manchmal muss man mich bremsen, damit ich nicht zu viel will» Und wie wichtig ist der Rückhalt deiner Familie?

Sehr wichtig! Ohne sie wäre die intensive Juniorenzeit, in der die Sponsoren noch weit weg sind, niemals möglich gewesen. Und jetzt wohne ich auch wieder zu Hause und kann so natürlich Geld sparen. Meine Eltern sind immer für mich da und helfen, wo sie nur können. Ihre Unterstützung kann ich also gar nicht hoch genug schätzen.

Du hast vor gut einem Jahr das Sportgymnasium abgeschlossen.

Würdest du jetzt studieren, wenn du nicht Profisportlerin wärst?

Hätte ich mich nicht dafür entschieden, alles auf den Spitzensport zu setzen, so würde ich gerne Medizin studieren. Oder auch Psychologie. Ich bin

sehr am Menschen interessiert. Aber auf ein Studium muss ich im Moment verzichten, es liegt einfach nicht drin.

Sonst vermisst du nichts?

Klar hätte ich gerne etwas mehr Zeit, um mit Kollegen wegzugehen. Aber die Freude am Langlaufsport ist viel grös­ ser als jedes Gefühl des VerzichtenMüssens. Studieren werde ich ja auch später noch können, das läuft mir nicht weg wie der Sport. Obwohl: Kinder haben möchte ich irgendwann auch. Mal schauen, wie ich alles unter einen Hut bringen werde.

Wie viele Stunden trainierst du pro Tag? Ich trainiere bis zu fünf Stunden pro Tag, sechs Tage die Woche. Im Sommer etwas mehr als im Winter, damit ich während der Saison ausgeruht bin für die Wettkämpfe. Juli und August, wenn sonst alle Ferien haben, arbeite ich am intensivsten. Vor dem Frühstück gehe ich joggen, dann erledige ich vormittags die harten Kraft- und Intervalltrainings, sodass für den Nachmittag die leichteren Sprintoder Ausdauereinheiten übrig bleiben.

Wärst du gerne einmal ein Star wie Dario Cologna?

Ich träume mehr vom sportlichen Erfolg als davon, ein Star zu sein. Würde

ich je Olympiasiegerin, so ginge mein grösster Kindheitstraum in Erfüllung.

Mein Plan sieht folgendermassen aus: Es wäre super, 2014 in Sotschi erstmals dabei zu sein, um Erfahrungen zu sammeln und mich an die einmalige Atmosphäre zu gewöhnen – und 2018 in Pyeongchang dann zeigen, wies geht (lacht). Aber zuerst einmal will ich nächstes Jahr an der U23-WM in Liberec in die Top Ten laufen.

Gehen wir mal davon aus, dass es mit deiner Olympiateilnahme in Sotschi klappt. Wärst du am Start nervös?

Eigentlich bin ich vor Wettkämpfen nicht sonderlich nervös. Aber als ich in der letzten Saison meinen ersten WeltcupEinsatz hatte, war ich schrecklich verkrampft. Ich müsste mich also gut auf die olympischen Rennen vorbereiten, damit mir dies nicht wieder passiert.

Welcher prominenten Person würdest du gerne das Langlaufen beibringen?

Es macht mir grundsätzlich Freude, Menschen auf die Loipe zu bringen. Ich bringe den Sport jedem gerne bei. Auf die Zusatzmotivation eines prominenten Lehrlings bin ich daher nicht angewiesen.

zoom 04 /2012 9

Sporthilfe-Franken

Hier rollt der Sporthilfe-Franken

12. – 17. März 2013

aktuell

bis 31. Dezember 2012

aktuell

Badminton Swiss Open Background: Das Badminton Swiss Open vom ­12. bis 17. März 2013 wird die letzte wichtige Station in Europa in der Qualifikation für die Weltmeisterschaften in China sein. So dürfen viele der weltbesten Spielerinnen und Spieler in Basel erwartet werden (www.swissopen.com).

Loipen Schweiz Background: Kommen auch Sie auf den Geschmack und lernen Sie mit Ihren Freunden an einem Schnuppertag am Ort Ihrer Wahl den Langlauf kennen. Insgesamt finden 16 Langlaufschnuppertage verteilt über die ganze Schweiz statt. Wer keine Ausrüstung hat, kann vor Ort zu günstigen Konditionen das Equipment mieten. Veranstaltungsorte: Campra, Davos, Ebnat-Kappel, Gantrisch, Gonten, Kanpraktikus.ch Background: praktikus.ch bietet einzigartige, exklusive und qualitativ hochstehende Produkte und Geschenkideen an, die Ihr Leben angenehmer und schöner machen, und unterstützt seit Jahren die Aktion Sporthilfe-Franken. Besuchen Sie den Online-Shop (www.praktikus.ch) mit über 800 neuen Ideen aus aller Welt oder bestellen Sie den Katalog über 044 927 27 27. artoffondue.ch: Sporthilfe-Fondue Background: Heisst Ihre Leidenschaft Fondue?

Dann sind Sie bei artoffondue.ch genau richtig.

Je nach Saison können bis zu 30 verschiedene frische Fertigfondues bestellt werden. Jedes Fondue wird nach Bestellung mit viel Sorgfalt und Knowhow produziert. Kreationen wie zum Beispiel das «Sporthilfe-Fondue», das «Bio-Käsefondue» oder das Fondue «Gambrinus» laden immer wieder zu

Aktion Sporthilfe-Franken: Das Badminton Swiss Open integriert den Sporthilfe-Franken in sämtlichen Eintrittstickets dieses Events.

Das heisst, jeder Besucher des Badminton Swiss Open bezahlt beim Kauf seines Tickets automatisch einen Solidaritätsbeitrag an hoffnungsvolle Schweizer Sporttalente.

dersteg, Klosters, Le Brassus, Les Mosses, Les Prés-d’Orvin, Parpan, Sedrun, Splügen, Studen, Trin, Ulrichen / Goms (www.langlauf.ch).

Aktion Sporthilfe-Franken: Wer einen Langlaufpass ersteht, unterstützt automatisch mit einem Sporthilfe-Franken die Schweizer Sporthilfe und hoffnungsvolle Sporttalente.

Aktion Sporthilfe-Franken: praktikus.ch integriert den Sporthilfe-Franken in den Bestelltalon des Dezember-Katalogs und in allen Internet-Bestellungen. So können praktikus.ch-­Kunden beim Erwerb eines Produktes freiwillig einen Beitrag zur Förderung des Schweizer Sports leisten.

einem Besuch des Online-Shops (www.artoffondue.ch) ein. Käsefondues – köstliche Delikatessen.

Aktion Sporthilfe-Franken: Mit dem Kauf des Sporthilfe-Fondues geht automatisch ein Franken pro Portion an die Sporthilfe. Bei jedem der anderen frischen Fertigfondues kann der Sporthilfe-Franken freiwillig gewählt werden.

Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern der Aktion Sporthilfe-Franken:

ARTOFFONDUE.CH, ATHLETICUM SPORTMARKETS, BADMINTON SWISS OPEN, BOLLIGER SCHUHE + SPORT / SHOP-24.CH,­ CSIO ST. GALLEN,­ CURLING BAHN ALLMEND, DATASPORT, DAVIS CUP, ENGADIN SKIMARATHON, Fisherman’s Friend Strongmanrun, FIVB BEACH VOLLEYBALL SWATCH WORLD TOUR – 1TO1 EN­eRGY GRAND SLAM, HUSPO SPORTS FACTORY, INFERNO ­TRIATHLON, Lieblingswitze der Schweizer Sportstars, ­LOIPEN SCHWEIZ, MURTENLAUF, NEUE GRASS-HOPPER­ FUSSBALL AG, Pack Easy, QUEVITA, SCHWEIZERISCHER FUSSBALLVERBAND, SCHWEIZERISCHER TURNVERBAND, SPORT­MUSEUM,­ SWISS CUP, SWISS UNIHOCKEY, TANZVEREINIGUNG SCHWEIZ TVZ, TEST&TRAINING TCS

10 zoom 04 /2012

zoom

«Erinnerst du dich an deinen ­allerersten Wettkampf?»

Sandro Perrenoud 16 Jahre, Snowboardcross, SO «Ich wurde ziemlich ins kalte Wasser geworfen. Als Elfjähriger startete ich in der Kategorie U14. Viele meiner Gegner waren ein ganzes Stück älter, grösser und schwerer.

Eine richtige Boardercross-Strecke hatte ich noch nie gesehen, geschweige denn darauf trainiert... Es hat dann aber alles gut geklappt.»

Bilder: Photopress, zVg

Sarina Zolliker 14 Jahre, Trampolin, ZH «Das war mit 8 Jahren am WintiCup. Ich hatte grosses Lampenfieber und wollte unbedingt gewinnen. Als ich tatsächlich die Beste war und zuoberst aufs Podest durfte, war ich ziemlich verwirrt. Ich konnte es gar nicht glauben! Die Goldmedaille habe ich als Erinnerung daran bis heute aufbewahrt.»

Lisa Binggeli 16 Jahre, Sportklettern, BE «Das war 2007. Ich war sehr nervös. Sobald ich aber losgeklettert war, konnte ich das Drumherum zum Glück vergessen und die Ner­vosität legte sich. Ich schaffte es sogar gleich in die Top 10! Das gewonnene T-Shirt bewahre ich heute noch mit der Rangliste zusammen auf.»

Christopher Ullmann 19 Jahre, Weitsprung, AG «Als Sechsjähriger habe ich gleich meinen ersten 50-m-Sprint gewonnen. Nervös war ich nur wegen des lauten Knalls der Startschusspistole – der Wettkampf selbst war für mich mehr ein Spassevent, ein ‹Um-die-Wette-Rennen› mit den Kindergartenkollegen. Die Sieger­ urkunde habe ich heute noch.»

Alexandre Haldemann 17 Jahre, Schwimmen, GE «Auch wenn ich mit acht Jahren der Jüngste war, habe ich gleich einen Pokal gewonnen. An diesem Tag habe ich eine ganz neue Welt für mich entdeckt. Von diesem ersten Turnier bis zu den grossen Meisterschaften von heute haben mich meine Eltern immer begleitet – ich verdanke ihnen viel!»

Emilie Benz 17 Jahre, Skicross, GR «Früher bin ich Ski alpin gefahren.

Mein erstes Cross-Rennen hatte ich dann letztes Jahr in Saas-Fee. Ich war unglaublich nervös. Zuerst ging alles schief: Ich fand meine Skistöcke nicht und war deswegen kurz vor dem Durchdrehen.

Zum Glück schlug ich mich dann trotz aller Aufregung gut.»

aben Sie gewusst, dass die Sporthilfe mehr als 400 hoffnungsH volle Sporttalente direkt finanziell unterstützt und sie auf ihrem Weg an die Spitze mit Patenschaften, direkten Förderbeiträgen und Auszeichnungen begleitet? Erfahren Sie mehr über die Talentförderung der Sporthilfe: www.sporthilfe.ch/talente

zoom 04 /2012 11

Auf Medaillenkurs

Gregory Carigiet hofft, nach einer etwas durchzogenen vergangenen Saison­ dieses Jahr in die erweiterte Rodel-Weltspitze vorstossen zu können. Seine Mission sind die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Dafür gibt der Silberathlet der Sporthilfe alles – sogar sein letztes Hemd.

Text: Ole Rauch / Bilder: Keystone, zVg

Gregory Carigiet: Das letzte Hemd für eine Olympiamedaille Den meisten Schweizerinnen und Schweizern dürften beim Stichwort Wintersport eher Ski Alpin, Snowboard, Eishockey, Bobfahren, Eiskunstlauf und Langlauf in den Sinn kommen als Rodeln. Selbst Skeleton ist seit den Olympiamedaillen von Gregor Stähli und Maya Pedersen-Bieri in den Köpfen der Schweizer Sportfans präsenter. All dies hat den 25-jährigen Bündner Gregory Carigiet nicht davon abgehalten, Spitzenrodler zu werden.

«Rodeln ist meine Passion, und ich stecke mittlerweile einfach zu tief drin, um aufzuhören», sagt Carigiet. «Schuld» daran ist sein Patenonkel, der den kleinen Gregory als Zuschauer an die Naturrodelbahn mitnahm. Schon bald stürzte sich Carigiet selbst auf dem Rodelschlitten Natureisbahnen hinunter. Dann kamen die ersten Weltcup-Rennen, die in ganz 12 zoom 04 /2012

Europa stattfinden. Finanziert haben ihn seine Eltern.

Vom Natureis- zum Rennrodeln Im Sommer 2000 fragte ihn der Rodel­Leistungssportchef des Schweizerischen­ Bobverbandes, ob er es nicht mit Rennrodeln versuchen wolle. So trainierte Carigiet im folgenden Winter im Eiskanal von Innsbruck mit dem Schweizer Team. Gleich bei seinem ersten Junio­ ren-Weltcuprennen fuhr er auf den vierten Platz und überraschte damit die gesamte Rodel-Familie. Seit der Saison 2005 / 2006 startet Carigiet fix im Weltcup und etablierte sich 2007 / 2008 bei der Elite. Jedes Jahr gelang ihm eine Leistungssteigerung in einer Sportart, die von unserem nördlichen Nachbarn Deutschland dominiert wird. Auch in

Österreich, Italien, Russland und Kanada ist Rodeln populär. In der letzten Saison stagnierte Carigiet jedoch und belegte­ am Ende im Gesamtweltcup den 13. Platz, nachdem er im Vorjahr Zwölfter gewesen war. Wenigstens gelang ihm am Heimrennen in St. Moritz mit einem 5. Rang sein bisher bestes Weltcup-Resultat, und er weiss auch, woran es dieses Jahr mangelte: am nicht konkurrenzfähigen Schlitten. «Es war ein materialtechnischer Versuch, der klar nach hinten losging», resümiert Carigiet sein Experiment beim Schlittenbau.

Ziele: Weltspitze und dann Sotschi 2014 Für die neue Saison hat sich Gregory Carigiet einiges vorgenommen: sich

«Rodeln ist meine Passion, und ich stecke mittlerweile einfach zu tief drin, um aufzuhören»

Gregory Carigiet Geburtstag 8. März 1987 Wohnort: Chur Grösste Erfolge 4. Rang Junioren-WM 2007, 12. Rang im Gesamt-WC 2011 / 2012, 5. Rang WC St. Moritz 2011 / 2012 Hobbys Squash, Biken, Joggen, Motorrad, Kitesurfen Musik Rock, House, Partysound

wieder näher an die Weltspitze heranzuarbeiten, um für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi bereit zu sein. «Mein Ziel ist Sotschi und da will ich nicht als Olympia-Tourist hin», sagt Carigiet selbstbewusst. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt er alles – im wahrsten Sinn des Wortes. Das harte Training gehört zum Alltag jedes Spitzensportlers, aber bei Carigiet ist es damit noch lange nicht getan. Erst muss er die kommende Rodel-Saison finanzieren, denn leben kann er vom Rodeln nicht.

«Mein Ziel ist Sotschi, und da will ich nicht als OlympiaTourist hin» Pflegefachmann von April bis September Die finanzielle Unterstützung von 12’000 Franken, die er als Silber-Athlet der Sporthilfe jährlich erhält, sind essenziell, decken aber bei Weitem nicht die anfallenden Kosten von gut 50’000 Franken pro Jahr. Den grössten Teil dieser Kosten trägt Carigiet selbst, zumal sein bisheriger Hauptsponsor im Sommer ausgestiegen ist. Von April bis

September arbeitet der Rodler jeweils in einer 100-Prozent-Anstellung als Pflegefachmann im Spital. Durch eine spartanische Lebensweise spart er sich das nötige Geld für die Wintersaison zusammen. Neben Training und Arbeit versucht Carigiet, Sponsoren zu akquirieren. Mit Galgenhumor, aber kei­nesfalls resigniert, stellt er fest: «Das Kompliment, ich hätte ein sehr profes­sionelles Dossier, habe ich schon sehr oft gehört, aber leider hat es mir bis heute keinen Rappen eingebracht.» Hadern und die Hände verwerfen kommt für ihn deswegen nicht in Frage. Auch nicht wegen des schlechteren Materials, das er gerade im Vergleich mit seinen deutschen Konkurrenten fährt. Der deutsche Rodelverband entwickelt jedes Jahr für seine Fahrerinnen und Fahrer Schlitten auf dem neusten Stand der Technik und hat dafür gar ein eigenes Institut mit Windkanal. Carigiet profitiert davon insofern, als er deutsche Komponenten für seinen Schlitten erhält, allerdings erst mit einigen Jahren Verzögerung.

30 Prozent arbeiten für 100 Prozent Leistung Neben Arbeit, Sponsorensuche und Schlittenbau muss auch das intensive Training Platz haben. Krafttraining, Aus-

dauertraining, spezifisches Starttrai­ ning, Rollentraining – schliesslich ist er Spitzensportler. Was oft fehlt, ist Zeit zur Regeneration. Mit Blick auf die Olympischen Spiele hat er sich deshalb vorgenommen, im Frühling und Sommer 2013 nur noch 30 Prozent zu arbeiten. Für den Einnahmeausfall spart er bereits seit zwei, drei Jahren, hat sein Auto und sein Motorrad sowie die Kite-Ausrüstung verkauft. Ein richtiges Mountainbike besitzt er auch nicht – was die Liste seiner Hobbys (siehe Steckbrief oben auf dieser Seite) ziemlich schrumpfen lässt.

Und wenn es sein müsste, würde Carigiet auch sein letztes Hemd geben, um sein Ziel, in Sotschi 2014 eine Medaille gewinnen, zu erreichen.

W ussten Sie, dass die Sporthilfe auch Eiskunstläuferin Romy Bühler, Bobfahrer Gregor Baumann oder Biathlet Benjamin Weger unterstützt? Finden Sie heraus, welchen Talenten Sie als SporthilfeMitglied helfen: www.sporthilfe.ch/talente

zoom 04 /2012 13

RAIL BON IM WERT VON CHF

5.– Snow’n’Rail.

Günstige Kombi-Angebote mit 1-, 2und 6-Tages-Skipässen für zahlreiche traumhafte Winterdestinationen.

Auf die Piste, fertig, los!

Online-Kauf und Informationen auf sbb.ch/snownrail.

ERMÄSSIGTE SKIPÄSSE. BAHNFAHRT UND TRANSFER MIT

20% RABATT

Zur Anrechnung an ein Snow’n’Rail-Angebot nach Wahl.

Preisbeispiel: Snow’n’Rail 1-TagesSkipass «Flumserberg» 2. Klasse, Jugendliche mit Halbtax ab Zürich HB, CHF 55.20 statt CHF 60.20 Der Rail Bon kann an den meisten Schweizer Bahnhöfen beim Kauf des Angebotes an Zahlung gegeben werden. Der Rail Bon ist nicht kumulierbar (pro Person nur 1 Rail Bon).

Keine Barauszahlung, Erstattung oder Weitergabe gegen Entgelt.

Pay Serie 0212 0000 3479 Gültig bis 28. Februar 2013

Ich bin Mitglied, weil … «… die Schweizer Spitzen- und Nachwuchssportler unseren ­Respekt und unsere volle Unterstützung verdient haben!»

Als Verbands- und Olympia-Arzt begleite ich Athletinnen und Athleten oft über Jahre – vom Nachwuchsalter bis an die Spitze. Ich erlebe Hochs und Tiefs mit. Mit wie viel Leistungsbereitschaft, Einsatzwille und stellenweise auch Aufopferung die Sportler auf ihre Ziele hintrainieren, beeindruckt mich dabei immer wieder aufs Neue. Insbesondere, weil die meisten keine finanzielle Garantie haben. Zu den Athleten, welche im Rampenlicht stehen und viel verdienen, gehören nämlich die wenigsten. Trotzdem höre ich keinen dieser Athleten jammern. Erst wenn ich während eines Arztbesuchs oder bei Auslandeinsätzen nachfrage, erfahre ich, wie knapp einige finanziell dran sind. Viele Nationalkaderathleten

leben trotz Erfolgen über Jahre mit einem minimalen Studenten- oder Lehrlingsbudget und sind auch als 25-Jährige noch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen. Dass sie trotzdem 100 Prozent für den Sport geben, dafür haben sie vollsten Respekt von uns allen verdient! Ein anerkennendes Schulterklopfen ist wichtig. Noch besser ist aber, wenn unserem Respekt auch Taten folgen. Ich finde, zur Begeisterung für unseren Schweizer Sport gehört auch dazu, dass jeder seinen eigenen kleinen finanziellen Beitrag leistet. Insbesondere dann, wenn man selbst einen Job mit gesichertem Einkommen hat. Die Sporthilfe bietet hierfür eine gute Gelegenheit.

German Clénin Verbandsarzt und Olympia-Arzt

Spendenbestätigung Als Mitglied oder Gönner haben Sie im vergangenen Jahr Herz für leistungsorientierte Sporttalente gezeigt.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Falls Sie eine Spendenbestätigung wünschen, können Sie diese per E-Mail an info@sporthilfe.ch, telefonisch unter 031 359 72 22 oder mit untenstehendem Talon bestellen.

Ich benötige eine Spendenbestätigung:

Anrede:

Name / Vorname:

Strasse/Nr.:

PLZ/Ort:

Telefon-Nr.:

E-Mail:

Einsenden an: Stiftung Schweizer Sporthilfe, «Spendenbestätigung», Postfach 606, 3000 Bern 22

zoom 04 /2012 15

Gemeinsam fördern wir die Schweizer Stars von morgen!

Nationaler Sportförderer

Gold-Partner

Partner

Supporter Furrer-Jacot

Habegger AG

SBB RailAway

Star Division Ltd.

Donatoren Alder+Eisenhut AG, Allco AG, BASF (CONICA Sportbeläge), Bauimpuls AG, Beokeramik AG, Biella Schweiz AG, Calendaria AG, Carl Spaeter AG, Direct Mail House AG, Fuchs Design AG, Gafner AG, Garbely Adventure GmbH, H+K Planungs AG, Helmle AG, IVS Zeit + Sicherheit AG, Keller Fahnen AG, Letech AG, local.ch, Mammut Sports Group AG, Miele AG, Ochsner Hockey AG, Orgatent AG, Pagram Graf AG, printgraphic AG, Raiffeisenbank Region UetendorfThun, rbc Solutions AG, Sanitas Troesch AG Agentur Thun, Sauser Installationen AG, Spühler Druck AG, Swiss Racing Sports GmbH, Ticketcorner AG, Verzinkerei Wollerau AG, Victorinox AG, V-ZUG AG, Zellweger Architekten AG