De ine neue Ide n ti t ä t ve rs te he n DU BIST EIN KIND GOTTES
Wenn du Jesus vertraust, bist du ein Kind Gottes geworden. So steht es im Johannes-Evangelium 1,12–13: „All denen jedoch, die ihn [Jesus] aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen, noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden.“
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Und auch der Apostel Paulus betont das in Galater 3,26: „Ihr alle seid also Söhne und Töchter Gottes, weil ihr an Jesus Christus glaubt und mit ihm verbunden seid.“ Die Bibel benutzt dieses Bild eines Vaters, wenn sie unsere Beziehung zu Gott beschreibt. Ich weiß nicht, wie deine Beziehung zu deinen Eltern ist. Cool ist es, wenn ihr euch gegenseitig lieb habt und euch vertraut. Vielleicht verstehst du dich aber nicht so gut mit deinem Papa; vielleicht kennst du ihn auch gar nicht. Dann fällt es dir womöglich schwer, dir Gott als einen liebenden Vater vorzustellen. Lass dich trotzdem darauf ein, Gott anhand der Bibel als den perfekten Vater kennenzulernen. Sein Kind zu sein, hat nämlich ganz konkrete Auswirkungen auf dein Leben.
IN EINER ENGEN BEZIEHUNG ZU GOTT LEBEN
Gottes Kind zu sein, heißt, in einer tiefen Beziehung mit Gott zu leben. Das Alte Testament spricht von „jada“. Das bedeutet „erkennen“ und schließt Kopf, Herz und Hand ein. Jesus greift dieses „(er-) kennen“ wieder auf:
„Und das ewige Leben zu haben heißt, dich zu kennen, den einzigen wahren Gott, und den zu kennen, den du gesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17,3). Das ist das Ziel deiner Beziehung zu Gott: Ihn immer mehr zu erkennen, ihn zu lieben und in enger Gemeinschaft mit ihm zu leben. Es geht um mehr als um Kopfwissen. Wie in einer Beziehung möchte man den anderen besser kennenlernen; verstehen, wie er denkt, fühlt und handelt. Dazu stellt Gott eine ganze Ewigkeit bereit.
VORGESTELLT: GOTT, DER VATER
Wenn Gott sich als Vater in der Bibel vorstellt, sind damit einige Eigenschaften verknüpft. Du kannst dir als Kind Gottes sicher sein, dass Gott sich um dich kümmert. Sein Wesen ist Liebe (1. Johannes 4,16)), er sorgt sich um dich (Lukas 12,24), er beschützt (Psalm 3,6) und tröstet dich (Psalm 147,3). Gott hält dich fest, wenn alles wankt; er ist deine Hilfe (Jesaja 41,10). Er meint es gut mit dir! Gott ist für dich (Römer 8,31), nichts und niemand kann dich von seiner Liebe trennen (Römer 8,38–39). Die Liste ist noch lange nicht zu Ende – schnapp dir mal deine Bibel und streich alle Verse an, in denen du Gottes Versprechen an dich entdeckst.
ERZIEHUNG ALS ZEICHEN SEINER LIEBE Aber das Leben mit Gott ist kein Schlaraffenland. Es gibt auch dunkle Zeiten; Zeiten, in denen Gott ganz weit weg scheint. Die Bibel verschweigt das nicht – im Gegenteil. Paulus schreibt:
„… ich möchte Christus immer besser kennenlernen; ich möchte die Kraft, mit der Gott ihn von den Toten auferweckt hat, an mir selbst erfahren und möchte an seinem Leiden teilhaben, sodass ich ihm bis in sein Sterben hinein ähnlich werde“ (Philipper 3,10). Paulus´ größter Wunsch ist es, Gott immer besser kennenzulernen. Dass dazu Leiden gehören, ist für ihn selbstverständlich (Römer 8,17). Auf den ersten Blick scheint das nicht mit dem liebenden Papa zusammenzupassen. Wie kann er zulassen, dass seine Kinder Schmerz und Traurigkeit erfahren? In all den Fragen nach dem „Warum“ darfst du dir sicher sein, dass Gott keine Fehler macht. Der Autor des Hebräerbriefes schreibt: „… Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient; er erzieht uns so, dass wir an seiner Heiligkeit Anteil bekommen. Mit strenger Hand erzogen zu werden, tut weh und scheint zunächst alles andere als ein Grund zur Freude zu sein. Später jedoch trägt eine solche Erziehung bei denen, die sich erziehen lassen, reiche Früchte: Ihr Leben wird von Frieden und Gerechtigkeit erfüllt sein“ (Hebräer 12,10–11).
DU BIST ERBE
Gott ist immer bei dir; er verlässt dich nie. Auch in den dunklen Tälern geht er mit (Psalm 23,4) und hält dich (Psalm 55,23). Du kannst ihm blind vertrauen. Er hat ein gutes Ziel mit dir, denn jeder, der ein Kind Gottes ist, ist auch Erbe: „Durch Gottes Gnade für gerecht erklärt, sind wir jetzt also – entsprechend der Hoffnung, die er uns gegeben hat – Erben des ewigen Lebens“ (Titus 3,7).
ZIEL: VOLLKOMMENHEIT
In der Ewigkeit werden wir endlich so sein, wie Gott sich uns gedacht hat: vollkommen. Jesus sagte seinen Nachfolgern: „Ihr aber sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5,48). Das ist ein krasser Anspruch. Kein Mensch schafft das – sonst hätte Jesus gar nicht auf die Erde kommen müssen. Aber wenn Jesus in dir lebt, ist die gleiche Kraft in dir mächtig, die
Jesus von den Toten erweckt hat (Römer 8,11): der Heilige Geist (mehr darüber ab Seite …). Er verändert dein Wesen und löst in dir den Wunsch aus, das zu tun, was Gott gefällt. „Wie können wir sicher sein, dass wir Gott kennen? Es zeigt sich daran, dass wir seine Gebote befolgen“ (1. Johannes 2,3). Keine Frage: Du wirst oft scheitern. Aber gleichzeitig kannst du dir sicher sein, dass Gott an dir arbeitet. Du wurdest nicht nur aus Gnade gerettet, sondern du bist auch danach weiter auf Gottes Gnade angewiesen.
PRAKTISCHE AUSWIRKUNGEN
Als ein Kind Gottes wirst du nicht nur versuchen, dein Leben so zu leben, dass es Gott gefällt. Je mehr du Gott erkennst, desto mehr erkennst du auch dich selbst. Das kann sehr demütigend sein, weil du merkst, was alles schiefläuft in deinem Leben, aber es ist auch sehr heilsam. Du wirst mehr und mehr über Gottes große Heiligkeit und seine Liebe staunen. Wenn du weißt, dass sich Gott um dich wie ein liebender Vater kümmert, macht dich das ruhig und gelassen (Philipper 4,7). Er sorgt sich um dich – du musst es nicht tun. Wenn du völlig planlos bist, frage ihn, wie es weitergehen soll. Wenn du traurig bist, kannst du ihm dein Leid klagen (die Psalmen sind voll davon!). Er hört dir immer zu. Er kennt keine Überraschungen; er braucht keinen Plan B. Er weiß, was zu tun ist. Drei Männer, die das erfahren haben, sind Sadrach, Mesach und Abednego. Lies die Geschichte mal nach in Daniel 3,1–30. Sehr ermutigend! Mach dich auf die Reise und lerne Gott als Vater kennen. Deine Beziehung und Liebe zu ihm wird tiefer werden und du wirst Gott noch mehr anbeten; ihn loben und ihm danken. Denn das ist die logische Konsequenz, wenn man Gott besser kennenlernt: ein großes Staunen, das in die Anbetung führt. „Kommt, wir verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist! Lasst uns miteinander seinen Namen rühmen!“ (Psalm 34,4). [SM]
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