WEGBEGLEITER FÜR CHRISTEN IM ALLTAG
Widerstandskraft für die Seele
Lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete. Hebräer 12,1–2
ir können in Situationen hineingeraten, in denen wir denken und noch viel mehr empfinden: „Es zerreißt mich. Wie soll ich das nur überstehen?“ Das kann eine Krankheit sein, die uns für die Zukunft zeichnet, eine Beziehung, die unwiederbringlich zerbrochen ist oder ein finanzieller Einbruch, den wir nicht zu überstehen scheinen. So vielschichtig das Leben ist, so sehr können uns die unterschiedlichen Dinge innerlich zerreißen.
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Resilienz Wir hören und lesen von Menschen, die unsägliches Leid und schwierige Lebenslagen nicht nur überstanden haben, sondern sogar daran gereift sind. Es gibt eine Forschung, die diesen Beispielen nachgeht: die Resilienzforschung. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, Extremsituationen zu durchstehen, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Resilienz kommt vom lateinischen Wort „resilire“, das bedeutet „zurückspringen“. Es ist wie bei einem Gummiband, das extrem gedehnt wird und doch wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückspringt. Viele von uns hätten gerne ein Fünf-SchritteResilienz-Programm, um sich die Elastizität der Seele zu erhalten oder neu zu gewinnen. Doch wie macht man das? Wir brauchen bewusste, aktive Schritte und eine Haltung, die sich der extremen Situation stellt. Genau hier ermutigen uns vor allem die Erfahrungen anderer Menschen. Wie so oft gibt uns die Bibel genau solche Geschichten. Nehmen wir diese:
Was der Glaube beiträgt Der Sänger Asaf verzweifelt daran, dass es ihm im Vergleich zu anderen extrem schlecht geht: „Denn ich bin doch den ganzen Tag geplagt worden.“ Asaf reflektiert vor Gott sein Befinden, seine Situation, seine Glaubenszweifel. Aber dann dies: „Und dennoch bleibe ich stets bei dir; du hältst mich bei meiner rechten Hand.“ Nachzulesen in seinem Psalm 73. Der Apostel Paulus gibt zu, dass er an einen Punkt kam, an dem er völlig am Ende war. Er schreibt von sich und seinen Begleitern, „dass wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über [unser] Vermögen hinaus, sodass wir selbst am Leben verzweifelten; ja, wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.“ (2. Korinther 1,8–9) Selbst Jesus, der Sohn Gottes, bekennt: „Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod.“ Und er ringt mit sich und mit Gott und bittet ihn: „Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst“ (siehe Markus 14,34–36). Gerade dieses Beispiel ermutigt uns zum Durchhalten: „Lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete“ (Hebräer 12,1–2).
Und das alles vor Gott In diesen Beispielen sehen wir drei Schritte, die Ihnen vielleicht gerade jetzt helfen könnten.
1. Reflektieren Sie ehrlich vor Gott Ihre Gedanken und Gefühle. Sie sind ja da, die widerstreitenden Gedanken und beängstigenden Gefühle. Diese zu leugnen oder sich zu verbieten, hilft Ihnen nicht weiter. Genau da befinden Sie sich innerlich. Genau damit sind Sie auch vor Gott. Anders kann er Sie gar nicht antreffen. Asaf kam zu dieser Reflexion im „Heiligtum Gottes“ (Psalm 73,17). So können Sie sich in der Gemeinschaft mit Christen oder im Gespräch mit einem erfahrenen Seelsorger selbst reflektieren. Es hilft, damit nicht allein zu bleiben. 2. Sprechen Sie Ihre Gedanken und Gefühle vor Gott aus. Er hat ein offenes Ohr für Sie und ihm dürfen Sie Ihr Herz öffnen. Sprechen Sie mit Gott darüber, so wie Sie es können. Und wenn Ihnen die Worte ausgehen und nur ein Seufzen übrigbleibt, wendet sich Gott nicht ab, als könne er mit Ihnen nichts mehr anfangen. Das Gegenteil ist der Fall: „Der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern“ (Römer 8,26). 3. Schenken Sie Gott Ihr Vertrauen. Begeben Sie sich selbst mit allem, was in Ihnen ist, in die Hände Gottes. Sie brauchen dabei dem himmlischen Vater nichts erklären. Sie müssen ihm nicht zusichern, dass das doch alles wohl einen Sinn haben müsste. Sie dürfen sich selbst abgeben an Gott mit dem Wissen: „Was ich jetzt erlebe und erfahre, das ist nicht alles und es ist nicht das Ende.“ Asaf wusste das und entschloss sich zum Vertrauen auf Gott: „Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich danach in Herrlichkeit auf“ (Psalm 73,24)! Es ist diese hoffnungsvolle Perspektive, die Sie am Ende durchhalten lässt.
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