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De iN E nE Ue IdE n tiTä t in ChriSTus

26 Über diese Botschaft, ausgerufen von einem Boten, zerrissen sich die Bewohner des Fürstentums ihre Mäuler: „Der junge Erbe verschmäht die lang erwartete, standesgemäße Heirat mit einer hübschen und wohlhabenden Fürstentochter und verlobt sich stattdessen mit einem Dienstmädchen.“ Da der Fürstensohn nicht von seinem Vorhaben abzubringen und zudem auch noch der einzige Nachkomme war, wurde diese Ehe vom Erzbischof und der verwitweten Herrin gebilligt. Der Tag der Hochzeit kam und es wurde ein großes Fest veranstaltet. Die Augen der Gäste richteten sich dabei besonders auf die Braut. Ihre Liebe und Zuneigung zu ihrem Gatten waren nicht zu übersehen. Doch auch ihre Herkunft fiel auf: Ihre Bewegungen und Manieren waren nicht die einer höfischen Dame, ihre Sprache war salopp und direkt. Und doch saß sie nicht mehr als das Dienstmädchen da. Sie war jetzt die Frau eines Fürsten. Sie hatte eine neue Stellung. Ihr Zustand deutete zwar in großen Teilen noch nicht darauf hin, aber das änderte nichts an ihrer Stellung.

DEINE STELLUNG VOR GOTT DRUCH JESUS CHRISTUS

STELLUNG UND ZUSTAND

Mit dieser kleinen Anekdote möchte ich Gottes Sicht auf dich veranschaulichen. Du hast deinem alten Leben den Rücken gekehrt und Jesus Christus als deinen Retter angenommen. Vor Gott hast du damit eine neue Stellung. Du bist nicht mehr das gefallene Geschöpf, sondern ein Kind Gottes: „Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von Neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, wenn wir beten: ‚Abba, Vater!‘“ (Römer 8,15). Ja, dein Zustand zeugt – wie bei der Braut im Bild – noch von deinen alten Gewohnheiten und erinnert an deine Herkunft. Aber das ändert nichts an deiner Stellung.

GoT t sie hT dich so DURCH JESUS CHRISTUS DURCH IHN, JESUS CHRISTUS, SIND WIR ERLÖST; DURCH IHN SIND UNS UNSERE SÜNDEN VERGEBEN. KOLOSSER 1,14 … DENN CHRISTUS IST UNSERE GERECHTIGKEIT, DURCH CHRISTUS GEHÖREN WIR ZU GOTTES HEILIGEM VOLK, UND DURCH CHRISTUS SIND WIR ERLÖST. 1. KORINTHER 1,30 GESCHWISTER, IHR SEID VON GOTT ERWÄHLT, IHR GEHÖRT ZU SEINEM HEILIGEN VOLK, IHR SEID VON GOTT GELIEBT. KOLOSSER 3,12 NUR WENN DER SOHN EUCH FREI MACHT, SEID IHR WIRKLICH FREI. JOHANNES 8,36 WIR DAGEGEN SIND BÜRGER DES HIMMELS, UND VOM HIMMEL HER ERWARTEN WIR AUCH UNSEREN RETTER – JESUS CHRISTUS, DEN HERRN. PHILIPPER 3,20 DARAN ZEIGT SICH, DASS DU KEIN SKLAVE MEHR BIST, SONDERN EIN SOHN. WENN DU ABER EIN SOHN BIST, BIST DU AUCH EIN ERBE; GOTT SELBST HAT DICH DAZU BESTIMMT. GALATER 4,7 UND SOLCHE SIND ETLICHE VON EUCH GEWESEN; ABER IHR SEID ABGEWASCHEN, IHR SEID GEHEILIGT, IHR SEID GERECHTFERTIGT WORDEN IN DEM NAMEN DES HERRN JESUS UND IN DEM GEIST UNSERES GOTTES! 1. KORINTHER 6,11

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WERDE, WAS DU BIST DEIN ZUSTAND VOR GOTT

Sicher willst du wissen, wie die Geschichte des ehemaligen Dienstmädchens weiterging. Wurde sie auch tatsächlich als Fürstin anerkannt oder blieb sie in den Augen der Bewohner weiter die Magd? Du erinnerst dich: Die Braut des Fürsten benahm sich auf der Hochzeit nicht wie eine edle Dame. Trotzdem war sie durch Kleidung und Schmuck schon als die Frau des Fürsten erkennbar. Denn in dem Moment wo sie sich mit dem Fürsten verlobte, überhäufte er sie mit kostbaren Aufmerksamkeiten. Am Anfang wusste sie nicht so recht etwas damit anzufangen. Schöne Kleider, Schmuck und wohlriechendes Parfüm kannte sie nur vom Hörensagen. Aber es dauerte nicht lange und sie gewöhnte sich daran, ja sie liebte es richtig, sich fein zu kleiden.

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Zwei Jahre nach der Hochzeit lud die fürstliche Familie das Volk zum Fest ein. Die Fürstin hatte einen Erben zur Welt gebracht. Aufgrund der Schwangerschaft hatte das Volk sie in der letzten Zeit selten zu Gesicht bekommen. Wie sie jetzt vor ihnen stand, verschlug es ihnen bei ihrem Anblick den Atem. Bürger und Leibeigene, die ihre Glückwünsche gegenüber der jungen Mutter ausgesprochen hatten, formierten sich in kleinen verschwörerischen Gruppen auf dem Marktplatz, um ihr Erstaunen auszudrücken: „Sie ist nicht wiederzuerkennen!“, war die einstimmige Meinung unter den Männern. „Kann eine Königin edler sein als unsere Fürstin?“, riefen die Frauen. Aus dem Dienstmädchen war eine Fürstin geworden. Sie sah jetzt nicht nur so aus, sondern verhielt sich auch so. Der Fürst, ihr Gemahl, sorgte dafür, dass sie sich höfisch benahm, lesen lernte und einen neuen Blick auf das Leben bekam. Nach und nach entsprach ihr Zustand ihrer Stellung.

Das Bild von Mann und Frau verwendet auch die Bibel in Epheser 5,25–27 im Vergleich mit der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde: „Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.“ Mit seinem Opfer hat Christus dich zu einem Heiligen gemacht. Du bist nun Teil seiner Gemeinde – seiner Braut. Er hat dir diese neue Stellung geschenkt. Das ist jedoch erst der Anfang der Beziehung. In Zukunft möchte Jesus Christus dich zu makelloser Schönheit formen und deinen Zustand deiner Stellung angleichen. Das ist Heiligung. Werde, was du bist! Werde vom Bauern zum Fürsten. Werde vom Dienstmädchen zur Fürstin! Wie sieht dieser Prozess aus? Galater 2,20 zeigt uns den Weg: „Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.“

Christus bestimmt ab jetzt dein Denken, Fühlen und Handeln. Dein Ego hat nichts mehr zu sagen. Klappt das alles auf einen Schlag? Nein. Musst du dich in harter Disziplin üben und nach Perfektion streben? Nein – auch das schaffst du nicht. Du hast bei deiner Wiedergeburt eine neue Natur bekommen. Diese möchte auch zum Vorschein kommen. Aber sie liegt im Widerstreit mit unserem alten Ego. Tritt dieses zurück, kommt die neue Natur zum Vorschein. Jede Mühe, aus eigener Kraft „besser“ oder „heiliger“ zu werden, führt nicht zum Ziel, sondern schmälert das Werk von Christus, weil du dich dann ja wieder auf deine eigene Kraft verlässt. Aber irgendwas muss ich doch tun, oder kommt Heiligung ganz von allein? Ja, du musst etwas tun. Kolosser 1,27 lüftet das Geheimnis: „Und wie lautet dieses Geheimnis? ‚Christus in euch – die Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit!‘“ Setze deine ganze Hoffnung für das Leben auf der Erde und zukünftig im Himmel auf Jesus Christus! Lebe täglich in Abhängigkeit von Gott. Lebe täglich im Vertrauen auf Christus. Lebe täglich in der Kraft des Heiligen Geistes.

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VORHER WAR ICH • als Jude geboren • ein Bürger Roms • am achten Tag beschnitten • vom Stamm Benjamin • ein Verfolger der Gemeinde • ein eifriger Verfechter der Traditionen und des Gesetzes

NACHHER BIN ICH • ein Apostel Christi (war damals nicht so ruhmreich, wie es heute für uns klingt) • ein Apostel für die Heiden • ein Gefangener Christi • jedem ein Sklave

Klar, Paulus war nach seiner Bekehrung immer noch ein Bürger Roms und als Jude geboren. Aber diese Dinge hatten in seinen Augen keine Bedeutung mehr. Warum? Weil Paulus nicht mehr auf die Ehre vor den Menschen aus war, sondern auf die Ehre bei Gott. Und bei ihm kann man mit irdischen Dingen keine Punkte machen. Vor Gott gelten Glaube, Vertrauen und völlige Kapitulation deines Egos! Nimm deine neue Identität im Glauben an. Mehr Sicherheit und Bedeutung als in Christus findest du sonst nirgendwo. Zitat aus Philipper 3,8–9: „… Seinetwegen habe ich allem, was mir früher ein Gewinn zu sein schien, den Rücken gekehrt; es ist in meinen Augen nichts anderes als Müll. Denn der Gewinn, nach dem ich strebe, ist Christus; es ist mein tiefster Wunsch, mit ihm verbunden zu sein …“

IDENTITÄT IN CHRISTUS

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Vor G o t t ge l te n Glaube, e n Ve r trau und völligteion Kapi tula s! De ine s E go JETZT BIST DU DRAN!

Das Leben von Paulus änderte sich nach seiner Bekehrung radikal. Damit ging einher, dass Dinge, in denen er Sicherheit und Bedeutung gefunden hatte, ihren Stellenwert zugunsten von Christus verloren. (Nachzulesen in Philipper 3,4–6 und Galater 1,13–16)

Denk über dein Leben nach und schreib auf, worauf du bisher stolz gewesen bist. Womit hast du dich identifiziert, bevor du Christ wurdest? Was gab/gibt dir Sicherheit und Bedeutung? Das können Dinge sein wie: gute Noten, Familie, Beziehung, Beruf, Herkunft, Hobby, Leistung, Besitz oder deine Überzeugungen. Wenn du bereit bist, diese Dinge zugunsten von Christus aufzugeben, darfst du rechts aufschreiben, wer du neu in Christus bist oder sein willst.

VORHER WAR ICH

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NACHHER BIN ICH

[KH]


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