, n e n N i g e b a D t s b l e S r E s w o un T S I E d n e m a
ES KOMMT DARAUF AN, UNS AUF GOTTES KRAFT ZU VERLASSEN
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In Indonesien, dem Land mit den meisten Muslimen weltweit, unterrichtete ich an einer einheimischen theologischen Ausbildungsstätte. Von den Studenten dort wird erwartet, dass sie in einem muslimischen Umfeld eine Gemeinde mit mindestens 30 neuen, getauften Gläubigen gründen, bevor sie absolvieren können. Bei der Absolventenfeier konnte ich diese Studenten kennenlernen und ihre Geschichten hören. Einer von ihnen, Raden, erzählte aus seinem Leben. Mit feurigen Augen und einem intensiven Ton in der Stimme sagte er: „Bevor ich Christ wurde, war ich ein Kämpfer. Ich wurde Ninja, lernte Jiu-Jitsu und einige andere Techniken, um andere fertigmachen zu können.“ Ich nickte und merkte mir: Leg dich nicht mit Raden an!
DA BEGINNEN, WO UNSER SELBST AM ENDE IST
Er fuhr fort: „Einmal gab ich das Evangelium in einem unerreichten Dorf an Menschen weiter, die nie von Jesus gehört hatten. Als ich in einem Haus der Familie von Christus erzählte, kam der Medizinmann in dieses Haus.“ Medizinmänner und Magier gibt es in diesen Dörfern sehr häufig. Sie beherrschen ganze Ortschaften mit ihren Flüchen und Zauberformeln. „Der Medizinmann rief mich aus dem Haus“, erzählte Raden weiter. „Er wollte, dass ich mit ihm kämpfe.“ Raden lächelte, als er zugab: „Mein erster Gedanke war, rauszugehen und ihn fertigzumachen. Aber als ich mich auf den Weg nach draußen machte, sagte der Herr zu mir, dass nicht mehr ich kämpfen müsse. Er würde für mich kämpfen.“ Also ging Raden hinaus, nahm sich einen Stuhl und setzte sich vor den Zauberdoktor hin. Er sagte zu seinem Herausforderer: „Ich kämpfe nicht selbst. Mein Gott kämpft für mich.“ Raden erzählte, was dann geschah: „Als der Zauberdoktor etwas sagen wollte, begann er nach Luft zu schnappen. Er konnte nicht mehr atmen und war am Ersticken. Leute kamen angelaufen, um zu sehen, was passierte. Nach wenigen Minuten war der Zauberdoktor tot zusammengebrochen.“ Inzwischen hatte sich das ganze Dorf um sie herum versammelt. Raden fuhr fort: „Ich hatte so etwas noch nie gesehen und wusste nicht, was ich tun sollte. Aber dann dachte ich, dass das wohl ein guter Moment sei, um das Evangelium zu predigen.“ Raden lächelte und sagte: „Das tat ich dann auch, und viele Leute in diesem Dorf setzten an diesem Tag zum ersten Mal ihr Vertrauen auf Christus.“ Nun würde ich das nicht unbedingt als eine neue Methode für Gemeindewachstum empfehlen. Aussagen über Menschen zu machen, die dann zu deren Tod führen, scheint mir nicht der beste Weg zu sein, die Dinge anzugehen. Aber diese Geschichte hat mich deutlich an die Zeit vor 2000 Jahren erinnert. Wenn Gläubige damals den Namen Jesu verkündeten, konnten Blinde sehen, Lahme gehen und Tote wurden auferweckt. Der Name Jesu hatte die Macht, böse Geister in die Flucht zu treiben und die härtesten Herzen zu Gott zu bringen. Und tatsächlich ist die Kraft des Namens Jesu auch 2000 Jahre später überragend.
Die Frage an uns ist dann, ob wir dieser Kraft vertrauen. Und unser Problem ist, dass wir auf Schritt und Tritt versucht sind, uns stattdessen auf unsere eigene Kraft zu verlassen. Deshalb sind wir herausgefordert, in völliger Abhängigkeit von der Kraft zu leben, die nur Gott schenken kann – und die unsere einzige Hoffnung ist.
SUBTILE GEFAHREN
Die gefährliche Annahme, die wir in der Welt unwissentlich akzeptieren, ist die, dass unser eigenes Können unser größtes Kapital ist. Moderne, selbstzentrierte Kulturen schätzen, was Menschen erreichen können, wenn sie an sich selbst glauben und auf sich selbst vertrauen. Und wir werden von diesem Denken angezogen. Aber das Evangelium setzt andere Prioritäten. Es ruft uns dazu auf, unser Ego zu beerdigen, an Gott zu glauben und seiner Kraft zu vertrauen. Im Evangelium konfrontiert Gott uns mit unserer totalen Unfähigkeit, ohne ihn irgendetwas zu erreichen, das Wert hat. Das meinte Jesus, als er sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“
Dieser Artikel wurde mit Erlaubnis von Frontiers Deutschland aus dem Buch „Keine Kompromisse“ von David Platt entnommen. Vielen Dank!
Noch wichtiger ist das subtil tödliche Ziel, das wir erreichen werden, wenn wir die Zielvorgaben verfolgen, die in dieser Welt propagiert werden. Solange wir unsere Wünsche in unserer eigenen Kraft erreichen, werden wir uns immer selbst dafür die Ehre geben. Wir werden viel aus uns selbst machen. Aber an dieser Stelle sind das Evangelium und die Werte dieser Welt einander eindeutig und endgültig entgegengesetzt. Während die Welt uns dazu bringen will, uns selbst groß zu machen, nötigt uns das Evangelium, Gott groß zu machen.
UNSERE UNFÄHIGKEIT HERVORHEBEN
Im direkten Widerspruch zu den Wegen der Welt freut Gott sich tatsächlich daran, unsere Unfähigkeit hervorzuheben. Er bringt Menschen absichtlich in Situationen, in denen sie unmittelbar spüren, dass sie ihn brauchen. Anschließend zeigt er machtvoll seine Fähigkeit, seinen Leuten alles zu geben, was sie brauchen, und das in einer Weise, die sie sich selbst nie hätten ausdenken oder vorstellen können. Und letztendlich verherrlicht er seinen eigenen Namen. So handelt Gott. Er bringt seine Leute in Situationen, wo sie seine Kraft verzweifelt herbeisehnen. Und dann zeigt er seine Fürsorge in einer Art und Weise, die seine Größe darstellt.
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Dieses lesenswerte Buch kannst du bestellen unter keinekompromisse.de. Es wird von Frontiers Books verlegt, hat 224 Seiten und kostet 5 €. Das Buch fordert dich heraus, dein Leben in der Nachfolge zu hinterfragen, die Einflüsse des Zeitgeistes abzulegen und als echter Jünger zu leben. Das dazugehörige Arbeitsheft hilft dir, den Inhalt zu vertiefen.