EIN PAAR IDEEN
L ie b E vE Rände r t die WE lT „Du kannst geben, ohne zu lieben, aber du kannst nicht lieben, ohne zu geben.“
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Diese Worte von der Indien-Missionarin Amy Carmichael treffen es auf den Punkt. Gott liebt dich mit einer unbeschreiblichen Liebe. Das bleibt nicht ohne Folgen, dein Leben verändert sich radikal. Je mehr du Gottes Liebe zu dir erkennst, desto mehr beginnst du, diese Liebe zu reflektieren. Du bist ein Licht in deiner Familie, der Schule, der Uni, deiner Stadt, der Gesellschaft. Jesus hat es so ausgedrückt: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an und stellt sie dann unter ein Gefäß. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5,14–16). Jesus sagt hier nicht: „Du könntest das Licht der Welt sein…“ oder „Wenn du das tust, bist du das Licht der Welt“. Nein: Als Christ bist du das Licht der Welt. Deshalb sind gute Werke die logische Folge deines Glaubens. Der Apostel Paulus schreibt: „Nehmt euch daher Gott selbst zum Vorbild; ihr seid doch seine geliebten Kinder! Konkret heißt das: Alles, was ihr tut, soll von der Liebe bestimmt sein …“ (Epheser 5,1–2). Die Liebe Gottes treibt dich an. Sie bestimmt dein Denken, Fühlen und Handeln. Du beginnst, die Welt mit Gottes Augen zu sehen. Sein Herz schlägt für die Armen, die Benachteiligten und Bedürftigen. Er trägt uns auf, dass wir uns als seine Nachfolger um sie kümmern – ganz praktisch.
„SIE LIEBTE UNS.“
Amy Carmichael ging Ende des 19. Jahrhunderts als Missionarin nach Indien und erlebte dort, wie kleine Kinder in den Hindu-Tempeln zur Prostitution gezwungen wurden. Sie sah diese Kinder mit den Augen Gottes. Sie dachte nicht: „Was kann ich als ausländische Frau schon dagegen ausrichten? Ich gehe lieber wieder zurück nach Irland, dort habe ich doch schon eine Aufgabe unter Arbeitermädchen.“ Nein. Sie fragte Gott um Rat. Und er machte ihr klar, dass ihr Platz in Indien ist. Es war gefährlich und menschlich gesehen aussichtslos. Doch Amy Carmichael gehorchte. Sie konnte viele Kinder aus der Tempelprostitution befreien oder davor bewahren. Als die Kinder gefragt wurden, was sie an Amy anzog, antworteten sie am häufigsten: „Es war Liebe. Amma (das bedeutet „Mutter“) liebte uns.“
GESEGNET, UM EIN SEGEN ZU SEIN
Wofür schlägt dein Herz? Welche Ungerechtigkeit macht dich wütend? Was treibt dir die Tränen in die Augen? Gott hat dir Zeit, Geld und Gaben gegeben. Frag ihn, wie du sie für andere einsetzen kannst. Vielleicht können auch Menschen, die dich gut kennen, dir sagen, welche Begabungen sie in dir sehen. Mach dich schlau, welche Initiativen es in deiner Schule, in deiner Nachbarschaft und deiner Gemeinde bereits gibt. Bestimmt kannst du dich einbringen. Jesus hat die guten Taten für dich schon vorbereitet (siehe Epheser 2,10). Mach dich auf eine Entdeckungsreise, wie du Gottes Liebe weitergeben kannst. Denn du bist gesegnet, um ein Segen zu sein.
Du spielst ein Musikinstrument oder singst? Starte ein Projekt und musiziere in Seniorenheimen! Du bist ein Ass in Mathe? Behalte dein Geheimwissen nicht für dich. Biete Kids, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, kostenlos Nachhilfe an. Du backst gern, kannst aber eine Torte nicht allein aufessen? Dann überrasch eine Familie mit deinen Backkünsten! Du liebst Babys (bist aber auch froh, wenn du sie wieder abgeben kannst)? In deiner Church gibt es bestimmt Mamis und Papis, die sich freuen, wenn sie mal wieder ein Date haben können – im Wissen, dass du auf ihre Kleinen aufpasst!
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Möchtest du etwas von deinem materiellen Überfluss mit anderen teilen? Suche ein Projekt, das du regelmäßig unterstützen kannst. Bist du eine Shopping-Queen? Dann miste mal deinen Kleiderschrank aus und verschenke die Klamotten an das Sozialkaufhaus, an eine Kleiderkammer oder eine soziale Einrichtung. Du sprichst, denkst und träumst auf Deutsch? Dann gib Flüchtlingen Deutschunterricht.
BUCHTIPP [SM]
Timothy Keller: Warum Gerechtigkeit? Gottes Großzügigkeit, soziales Handeln und was ich tun kann