HEUKELBACH KLASSIKER DIE BIBEL VERSTEHEN – GOTT ERFAHREN – DAS LEBEN MEISTERN
Gott löst deine Probleme
Die Stiftung Missionswerk Heukelbach arbeitet 체berkonfessionell, distanziert sich von allen Sekten und hat als Grundlage allein Gottes Wort, die Bibel. Wir werben keine Mitglieder. Allein die gute Nachricht von Jesus Christus soll verbreitet werden. Diese Brosch체re ist unverk채uflich und darf nur kostenlos weitergegeben werden!
IMPRESSUM Herausgeber und Copyright: Missionswerk Werner Heukelbach, 51700 Bergneustadt, Deutschland Text: Werner Heukelbach Druck: Gutenberghaus Druck & Medien GmbH & Co. KG, Dillenburg Auflage-Nr.: SK07 5 1301 6
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Gott löst deine Probleme
Inhaltsverzeichnis Geleitwort 2 Das Göttliche in einem Menschenherzen 4 Kümmert sich Gott um den einzelnen Menschen? 8 Lebst du in Bedrängnis? 14 Vertraue ihm ganz 18 Du sollst froh in die Zukunft schauen! 27 Entlastet – und befreit! 33 Der gefundene Ausweg 41 Bist du schon ein Kind Gottes? 53 Bist du noch kein Kind Gottes? 54
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Geleitwort Immer wieder treten in unserem Leben Schwierigkeiten auf, die uns in Not versetzen. Wir merken, diese Schwierigkeiten lassen sich von uns kaum oder gar nicht beseitigen. Wir wälzen diese schwierigen Probleme hin und her, kommen aber immer wieder zu dem Schluss: Unsere Hand ist nicht fähig, alle Probleme unseres Lebens zu lösen. Daher rufe ich jedem Leser dieser Zeilen zu: Gott löst deine Probleme! Das Göttliche in deinem Leben muss stärker werden. Auch wenn Gott in dein Leben außergewöhnliche Fähigkeiten hineingelegt hat, kommen doch immer wieder Momente, in denen du deine Machtlosigkeit einsiehst. Wenn das von Gott Gewirkte bei dir die Überhand gewinnt, dann wird sich das in deiner Umgebung auswirken. Gott kümmert sich wirklich um dich. Er kümmert sich um jeden einzelnen Menschen. Die Pläne Gottes mit dir sind so, dass du in starkem Maße zur Ehre Gottes beitragen sollst. Durch dein Leben soll sich die Verherrlichung Gottes, ja, die Ehre des Herrn Jesus mehren. Der Herr Jesus lässt nichts unversucht, um dein Herz weit zu öffnen, damit er mit seiner Liebe und seiner Macht zur Auswirkung kommen kann. In schwierigen Tagen ist der Herr Jesus ganz besonders am Werk, dein ganzes Leben zu erfassen. Er will Gebiete bei dir erobern, die ihm noch nicht gehören. Er will in Räume einziehen, die ihm bis jetzt noch verschlossen sind. Du darfst in Tagen der Bedrängnis Mut fassen. Du darfst wissen: Du bist nie allein! Du darfst dich darüber freuen, dass der Herr bei dir ist.
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Vertraue ganz dem Herrn Jesus. Lass dich auch vor besonderen Entscheidungen nicht von der Ungeduld überwältigen. Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wer ungeduldig ist, vertraut nicht ganz auf die Führung des Herrn Jesus. Lass das, was dein Herz bewegt, näher auf dich zukommen. Lass das, was bei dir zur Entscheidung drängt, reifer werden. Dann wirst du erfahren, wie der Herr Jesus die Entscheidung, die du zu treffen hast, so steuert, dass dir die Entscheidung leicht wird. Nur so wirst du vor falschen Entscheidungen bewahrt. So wirst du auch vor Enttäuschungen bewahrt. Menschen enttäuschen dich oft, aber denke daran: Der Herr Jesus enttäuscht dich nie! Lege deine Zukunft betend in die Hände des Herrn Jesus, so wird sie licht werden. Du wirst froh in die Zukunft schauen. Du wirst ein glücklicher Mensch werden. Du wirst merken und spüren, wie Gott selbst deine Probleme löst. Du solltest mehr vom Herrn Jesus zeugen. Um anderen fröhlich von deinem Heiland und Retter erzählen zu können, brauchst du eine innige, ungetrübte Verbindung mit dem Herrn Jesus. Freue dich darüber, dass der Herr Jesus – als du vor ihm deine Sünden bereut hast – dir deine Sünden vergeben hat. Er hat dein Leben entlastet. Er hat dich von der Sündenschuld befreit. Du wurdest begnadigt. Deine Strafe wurde aufgehoben. Der Herr Jesus wirkte ein Neues in dir. Durch ihn bist du von der Strafe, die dich sonst getroffen hätte, befreit. Diese Tatsache soll dich stets neu mit Freude und herzlicher Dankbarkeit erfüllen. Werner Heukelbach
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Das Göttliche in einem Menschenherzen Wenn man als Unbekannter eine Familie besucht, dann merkt man bald, ob in dieser Familie das Göttliche herrscht und regiert. Das Göttliche in einer Familie beginnt dann, wenn ein Glied der Familie den Herrn Jesus ins Herz aufnimmt und ihn wirken lässt. Nicht selten tritt dann in einer solchen Familie ein Gegeneinander ein. Dann ist einer gegen den anderen. Es findet ein Kampf statt. Bald kann man dann sehen, ob das Göttliche sich weiter entfalten kann. In Apostelgeschichte 16 lesen wir, dass der Kerkermeister zu Philippi zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen war. Durch Gefangene hatte er die Heilsbotschaft gehört. Paulus und Silas, die dort gefangen waren, hatten unter Lobgesang ihren Heiland und Retter auch im Gefängnis bezeugt. Der Kerkermeister war durch ihr Zeugnis suchend geworden und wollte, dass seine Seele gerettet wird. Als er dann zum Herzensglauben gekommen war, hatte er nur einen Wunsch: Auch die Seinen sollten diesen Glauben und dieses Heil in Jesus Christus annehmen. Er bekam die Verheißung, die wir in Apostelgeschichte 16,31 lesen: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!“ Im Herzen des Kerkermeisters war ein Neues geworden. Gott hatte die Probleme seines Herzens und Lebens gelöst. Auch in seiner Familie war der Herr Jesus zwar unsichtbar, aber spürbar eingekehrt. Es herrschte große Freude, als der Kerkermeister mit seinem ganzen Hause zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen
war. Einer hatte den Anfang gemacht. Andere waren willig gefolgt. So sollte es in einer Familie sein. Es ist nicht göttlich, wenn bei einem Glied der Familie die Sünde regiert, denn die Sünde ist eine bindende Macht. Die Sünde fesselt den Menschen. Die Sünde lässt den Menschen nicht wieder los. Jeder Mensch bestimmt selbst, unter welcher Herrschaft er durchs Leben gehen will: Ob unter der Herrschaft des Herrn Jesus oder unter der Herrschaft des Fürsten dieser Welt. Wer sich für den Herrn Jesus entscheidet, der wird von der Schuld der Sünde und auch von der Macht der Sünde befreit. In einem solchen Herzen ist es neu geworden. Es ist nicht göttlich, wenn in der Familie der eine gegen den anderen und der andere gegen den einen ist. Reibereien in der Familie stören nicht nur den Frieden, sondern die Herzen der Einzelnen werden unglücklich. Zwistigkeiten gehen mit in die Nacht und mit in den neuen Tag hinein. Zwistigkeiten in der Familie, in der Ehe oder bei den Kindern versperren dem Segen Gottes den Weg. Es ist nicht göttlich, wenn in einer Familie jeder seinen eigenen Weg geht. Da kommt Unruhe in die Familie, und die Harmonie schwindet. Es gibt nur einen Weg, damit alle Glieder der Familie ein Herz und eine Seele werden. Und dieser eine Weg besteht darin, dass alle an den Herrn Jesus glauben und ihr Herz und Leben dem Herrn Jesus weihen. Dieser Glaube an den Herrn Jesus darf aber nicht nur ein Für-wahr-Halten sein. Es muss der
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Herzensglaube sein. Dieser Glaube kann nur vom Herrn Jesus gewirkt werden. Der Herr Jesus will, dass der Heilige Geist in jedes Herz einkehrt. Der Heilige Geist soll auch bei dir, lieber Leser, die Herrschaft gewinnen. Es muss jeder persönlich sein Herz vor dem Herrn Jesus betend ausschütten. Lieber Leser, nenne das, was dein Leben belastet, möglichst im lauten Gebet dem Herrn Jesus. Tue es möglichst an einem Platz, wo du allein bist. Sage ihm alles, halte nichts zurück. Du musst aber bis zu dem Herrn Jesus umkehren. In Amos 4,9 stehen die Worte geschrieben: „Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt! spricht der HERR.“ Es muss eine ganze Wende stattfinden. Es muss eine totale Erneuerung des Lebens erfolgen. Dann beginnt das Göttliche in deinem Leben. Dann beginnt das Göttliche in deiner Familie. Dann löst Gott deine Probleme! Göttlich ist, wenn jedes Herz in deiner Familie für den Heiland schlägt. Ein Glied in der Familie soll von dem anderen ermutigt werden, diesen Schritt zum Herrn Jesus hin zu tun. Dieses Ermutigt-Werden soll in Liebe geschehen. Es darf nicht gesetzlich sein. Es darf nicht mit einem „Du musst!“ zusammenhängen. Göttlich ist, wenn jedes Glied deiner Familie sich von dem Herrn Jesus führen lässt. Darum bitte ich jeden Leser: Strecke dem Herrn Jesus deine Hand entgegen. Strecke sie ihm betend entgegen. Er wird deine Hand erfassen. Er will die Führung deines Lebens übernehmen. Er will jedes Glied deiner Familie führen. Sage ja zu seiner Führung. Glaube an den Herrn Jesus und schenke ihm dein Vertrauen. Brich mit deinem alten Leben. Löse deine alten Verbindungen. So wirst du errettet werden. Nimm diesen Rat an, den ich dir aus dem Herzen heraus gebe. Ich kenne
meinen Heiland schon Jahrzehnte und habe herrliche Erfahrungen mit ihm gemacht. Du willst gewiss nicht zu den Besserwissern gehören. Sie erreichen nicht viel im Leben. Sie steuern immer wieder einen toten Punkt an. Kaum hat man angesetzt, ihnen einen Rat zu geben, wird man schon von ihnen unterbrochen, weil sie alles besser wissen. Menschen, die sich nichts sagen lassen, machen anderen keine Freude und werden selbst nicht froh. Fragende Menschen sammeln Weisheit. Fragende Menschen werden klüger. Fragende Menschen können in den Dingen des täglichen Lebens mitsprechen. Fragende Menschen lassen ihre Probleme von Gott lösen. Du darfst aber vor Gott kein Fragender sein, der immer wieder sagt: „O Gott, warum führst du mich so und nicht anders? O Gott, warum muss ich so tiefe Wege gehen? Warum, o Gott, erreiche ich nicht das von mir gesteckte Ziel?“ Lass dich, lieber Leser, vom Herrn einfach willenlos führen. Er hat ja nur das Beste mit dir vor. Er will dich segnen und zum Segen setzen. Er will dich sogar für andere gebrauchen, um ein Segensträger zu sein. Geh doch mit dem Wissen in den Tag hinein: Gott wird mich recht führen! Lass dich im praktischen Leben mehr von ihm lenken. So und nur so wird sich dein Leben segensreich gestalten, und nur so wird Gott deine Probleme lösen. Überlass doch deine Angelegenheiten mehr dem Herrn; denn in Jesaja 45,2 ruft der Herr auch dir zu: „Ich selbst will vor dir herziehen und das Hügelige eben machen; ich will eherne Türen zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen; und ich will dir verborgene Schätze geben und versteckte Reichtümer, damit du erkennst, dass ich, der HERR, es bin.“ Lieber Leser, wenn der Herr vor
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dir herzieht, dann macht er auch die Wege gangbar. Wenn der Herr vor dir herzieht, dann nimmt er das Hügelige weg. Wenn der Herr vor dir herzieht, dann öffnet er jede Türe. Menschen können die Tür verriegeln und verschließen wollen, doch er, dein Heiland, ist stärker als jeder Riegel, den ein Mensch anbringen kann. Ich wünsche dir, lieber Leser, dass du mehr die verborgenen Schätze und die versteckten Reichtümer Gottes erlebst. Lass darum den Herrn tiefer und stärker und restloser in deinem Leben wirken. Lass ihn doch einfach alles wegnehmen, was ihm in deinem Leben nicht gefällt. Lass ihn doch einmal in deinem Leben hantieren. Nur so kommst du in den Genuss des ganzen Erlösungswerkes in Jesus Christus. Du kommst in den Genuss deiner Errettung. Deine Fragen werden schwinden. Deine Probleme werden gelöst. Das Göttliche nimmt von deinem Herzen mehr Besitz. Das Empfangen der Segnungen Gottes wird bei dir zunehmen. Vielleicht sagst du: Ich gehe durch tiefes Leid. Dann rufe ich dir zu: Gott kann im tiefen Leid auch Freude schenken. Denke bitte an Apostelgeschichte 16,25. Dort heißt es: „Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang.“ Sie waren ja im Gefängnis, wie wir schon lasen. Sie waren eingeengt. Sie gingen durch Leid und Kummer. Sie überwanden aber das alles im Glauben. Sie blieben nicht die Fragenden, die immer wieder sagten: Warum? Weshalb? Sondern sie fingen an, Gott zu loben und zu preisen. Ja, sie lobsangen im Gefängnis. Darum rufe ich auch dir zu: Lass doch den Herrn mehr wirken! Bei ihm ist Rettung! Bei deinem Heiland sind Freude und Glückseligkeit. Die Bibel sagt in Richter 3,9: „Und der HERR erweckte den Kindern Israels einen Retter, der sie
befreite!“ Womit du nicht fertig wirst, mit dem wird der Herr fertig. Wenn der Herr auf deiner Seite steht, dann hast du nichts zu fürchten. Er kann Störendes und Trauerbringendes von dir fernhalten; denn: Dem Herrn ist nichts unmöglich. In Psalm 18,4 steht geschrieben: „Den HERRN, den Hochgelobten, rief ich an und wurde von meinen Feinden errettet!“ Liebe Leserin, lieber Leser, schalte doch total um und verbringe ab jetzt die Zeit im Gebet, die du bisher mit nutzlosem Tun zugebracht hast. Nicht durch dein Grübeln wirst du errettet. Nicht durch dein Anklagen wirst du befreit. Nicht durch dein Fragen kommst du zum Sieg, sondern nur dadurch, dass du den Herrn anrufst. Er will dich retten. Höre es: Er will mit deinem Gegner fertig werden. Überlass ihm doch von dieser Stunde an einfach die ganze Angelegenheit. Strebe du ab jetzt ein ganz anderes Ziel an. Stehe dem Herrn mehr zur Verfügung, und er wird deine Interessen vertreten. Du wirst es sehen und spüren, ja, sogar andere werden es sehen. Der Herr Jesus will bei jedem Menschen eine innere Umkehr wirken. Er will eine radikale Bekehrung. Er will das völlige Abwenden von der Sünde und vom Bösen. Er will, dass der Mensch sich ganz zu ihm hinwendet. Ja: Der Herr Jesus will ein ganz Neues bei dir! Darum sagt er auch in Johannes 3,3: „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!“ Darum sage ich jedem Leser: Bitte beachte dies! Kinder Gottes sind wiedergeborene Menschen. Sie wurden von oben geboren. Ihr Leben wurde erneuert. Ihr Leben wurde durch das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, gründlich gereinigt. Kinder Gottes sind Menschen, die Kontakt mit der oberen Welt haben.
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Kinder Gottes haben ein Heimatrecht im Himmel. Kinder Gottes werden auf dieser Erde nicht immer verstanden. Sie werden in dieser Welt nicht immer für voll genommen. Sie selbst aber sind die Reichsten hier auf Erden. Dieser innere Reichtum wiegt sogar alle äußere Armut auf. Sie sind die Glücklichen. Sie sind die Begnadigten. Sie haben Frieden am Herzen Jesu gefunden. Und wenn du als Kind Gottes nicht wirklich glücklich bist, dann sage ich dir durch diese Zeilen: Dein Innenleben muss neu gereinigt werden! Der Herr Jesus will dein Herz neu zum Brennen bringen. Dein Leben braucht einen neuen Anfang mit Jesus. Er selbst will dir die Voraussetzung schenken. Du brauchst dich nur ihm zu nahen. Und noch einmal sage ich dir: Bitte beachte dies! Dein Sinnen sollte mehr auf den Herrn gerichtet sein. Auch dir ruft er durch sein Wort zu: Trachtet nach dem Herrn und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat. Du brauchst ein tiefes Golgatha-Erleben. Du darfst nicht dabei stehenbleiben, dass du ein armer Sünder bist. Du musst einen Schritt weiter gehen. Du darfst den Herrn Jesus – am Kreuz auf Golgatha für dich geopfert – im Glauben annehmen. Dort siehst du ihn als deinen Sündentilger. Dort am Kreuz hat er deine Sündenlast an seinem Leib getragen. Deine Sündenschuld hat er gesühnt. Dein Schuldkonto hat er ausgelöscht. Er hat dich dem Herzen Gottes nähergebracht. Blicke nicht weiter auf deinen schwachen Glauben. Bleibe nicht in der Betrachtung deiner Unart stecken. Zweifle nicht länger daran, dass der Herr dir seine Kraft kundtun will, sondern erfasse seine Hand. Erfasse diese segnende, rettende Hand aber ganz. Lass dich aus allem herausreißen,
in das du hineingesunken bist. Ja, lass ein ganz Neues bei dir werden. Die Kraft des Herrn ist tatsächlich unbeschränkt. Wer sich erhaben vorkommt, dem kann er nicht helfen. Wer am Boden liegt und nichts mehr von sich hält, den richtet er auf. Die Bibel sagt: Er hat Mächtige von Thronen gestoßen und Niedrige erhöht. Du wirst erleben, dass er dich segnet. Du wirst erfahren, dass er das Alte vergessen will. Bringe alles Ungute deines vergangenen Lebens unter das Blut Jesu Christi. Bringe es betend dem Heiland. Bringe es ihm in tiefem Bedauern. Und wenn du sagst: Menschen sind schuld daran, dass ich innerlich zurückgegangen bin, und wenn du sagst: Andere haben mich verführt, und wenn du sagst: Ich habe töricht gehandelt, dass ich mich in diese Sache habe hineinziehen lassen, dann sage ich dir: Bleibe bitte nicht dabei stehen, sondern beginne jetzt ein Neues. Der Herr Jesus wartet darauf, dass du ganz neu zu ihm kommst und dann für ihn da bist. Zu seiner Ehre zu leben, das soll dein Ziel sein. Ja, bitte beachte dies! Und wenn du sagst: Es sind zu viele Hindernisse in meinem Leben. Die Schwierigkeiten türmen sich hoch auf, ich sehe den Weg nicht mehr. Ich bin nicht mutig genug, den Weg zu gehen, den der Herr von mir fordert, dann sage ich dir: Der Herr wird mit deinen Widersachern und mit denen fertig, die dich auf diesen falschen Weg gezogen haben oder ziehen wollen. Er löst alle deine Probleme! Wenn der Herr einschreitet, dann gibt es für ihn kein Hindernis. Damals sangen Mose und die Kinder Israel dem Herrn das Lied und sprachen: „Ich will dem HERRN singen, denn hoch erhaben ist er: Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt!“ (2. Mose 15, 1). Wenn du willst, dann räumt
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der Herr deine Hindernisse aus dem Weg. Wenn du willst, dann macht er die Wege gangbar! Bitte beachte dies! Bleibe aber bitte nicht auf halbem Weg stehen, sondern lass jetzt alles vom Herrn aus deinem Leben hinaustun, was ein Hindernis war oder ist oder sein kann. Du musst dem Herrn erlauben, dass er bei dir auf-
räumt. Du musst dem Herrn aber auch das Ja geben, dass er ausräumen und ein Neues bei dir schaffen kann. Habe daher neuen Mut. Lass in deinem Herzen mehr das Göttliche gefunden werden, damit du nicht nur in deiner Familie, sondern auch in deiner Nachbarschaft und am Arbeitsplatz ein Vorbild für andere bist!
Kümmert sich Gott um den einzelnen Menschen? Es gibt Menschen, die sind Meister im Versteckspielen. Sie verstehen es, sich immer wieder so zu tarnen, dass man ihre wahre innere Einstellung kaum oder gar nicht feststellen kann. Manche denken, man kann sich doch nicht so geben, wie man ist, sonst kommt man im Leben nicht durch. Schon oft bin ich wegen meiner Aufrichtigkeit in Schwierigkeiten geraten. Du zählst vielleicht auch zu jenen, die sagen: Ich bin nun einmal in der Welt und muss zusehen, wie ich durchkomme. Eins ist sicher: Vor Gott kann man sich nicht verstecken oder verstellen. Da muss jeder Mensch so erscheinen, wie er ist. Du sagst vielleicht: Gibt es denn überhaupt einen Gott? Weißt du, Satan, der Fürst dieser Welt, versucht immer wieder in Bezug auf das Dasein Gottes Zweifel in dein Herz zu säen. Er hat das auch schon bei den ersten Menschen getan. In der Heiligen Schrift ist das alles klar niedergeschrieben: „Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von
dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!“ (1. Mose 2, 16-17). „Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft? … Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß. Da wurden ihren beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze. Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten wandelte, als der Tag kühl war; und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des HERRN hinter den Bäumen des Gartens. Da rief Gott der HERR den Menschen und sprach: Wo bist du? Und er ant-
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wortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt; darum habe ich mich verborgen! Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? Da antwortete der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß! Da sprach Gott der HERR zu der Frau: Warum hast du das getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen! … Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. So schickte ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen“ (1. Mose 3). Nimmt Gott es wirklich so genau? Diese Frage hat schon mancher gestellt. Ist es nicht Gott, der den Trieb zum Vergnügen in mein Leben hineingelegt hat? Ich habe mich doch nicht selbst geschaffen – so hat schon mancher gesagt, wenn er seiner Leidenschaft gefrönt hat. Viele Menschen gibt es, die gar nicht der Leidenschaft dienen wollen, müssen es aber immer wieder tun. Satan versucht stets aufs Neue, uns in allerlei Lust und Sünde zu verstricken und Zweifel ins Herz zu streuen, damit wir nicht an Gott glauben. Es hat eine lange Zeit in meinem Leben gegeben, da habe ich gesagt: Die Natur ist mein Gott. An einen persönlichen Gott können nur alte Frauen und Kinder glauben! Aber für Erwachsene ist es unsinnig, an diesem überlieferten Glauben festzuhalten. Satan gestattet uns ein Leben, wie wir
es wollen. Drei Dinge bietet er Adam und Eva besonders an: Lust des Fleisches, Lust der Augen und Hochmut des Lebens. Unsere Stammeseltern sahen, dass das, wozu Satan sie reizte, gut für die Augen war. Manche Menschen lassen es sich beim Essen und Trinken gut gehen. Man kann ruhig auch einmal einen über den Durst trinken. Warum soll sich der Mensch nicht dann und wann solch einen Genuss erlauben! So meinen sie und merken nicht, dass Satan sie dazu verführt hat. Fleischeslust hat schon manchen Menschen betört. Wenn man nur an die vielen Tanzveranstaltungen denkt! Du sagst vielleicht: Ist denn der Besuch einer Tanzveranstaltung Sünde? Darf ich mir dieses Vergnügen nicht erlauben? Wie viel hängt mit dieser oft so starken Leidenschaft der jungen Leute zusammen. Wie viel Herzeleid hat hier eine Tochter der Mutter schon bereitet, wenn sie durch die Begleiterscheinungen des Besuchs einer Tanzveranstaltung zu Fall gekommen und in Schande geraten war. Auch der Sport kann eine große Gefahr für dich werden, wenn er dich davon abhält, zu Gott zu kommen. Manche junge Menschen haben sonntags kaum Zeit zum Essen; denn es treibt sie hinaus auf den Rasenplatz oder in die Halle. Bei anderen ist es das Fernsehen. Aufbegehrend fragt die Jugend: Worin besteht denn die Sünde, wenn ich dieses und jenes mitmache? Es ist schon Sünde genug, wenn du dich durch allerlei weltliche Zerstreuungen davon abhalten lässt, dich mit Gott und seinem Wort zu beschäftigen. Und bei all den oben erwähnten Dingen und noch vielen anderen läuft manches mit, was das Leben, bestimmt aber die Gedankenwelt eines Menschen beflecken kann.
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Der Fürst dieser Welt lockt auch in unserer Zeit, und zwar mit der stärksten Werbung, Jung und Alt in die verschiedensten Sündentempel und Brutstätten des Lasters. Die Augenlust ist immer wieder das Eingangstor zur Sünde. Gerade durch sie stellt der Feind dem Einzelnen die Sünde stets verlockend vor die Augen. Es kann nicht ernst genug betont werden, dass derjenige, der seine Augen lüstern spazieren gehen lässt, nicht bei dieser Sünde bleibt, sondern in die nächste fällt. Manche Ehen wurden schon zerrüttet, weil man der Augenlust nachgab. Es sind immer wieder dieselben Mittel, mit denen Satan versucht, die Menschen für sich zu gewinnen und an sich zu ketten. Wenn du von dieser Frucht genießt, so sagte der Feind zum ersten Menschenpaar, wirst du eine große Einsicht bekommen. Der Hochmut hat schon manchen Menschen zu Fall gebracht. Warum gibt es verschiedene Sprachen auf der Erde? Die Wurzel liegt nur im Hochmut. Am Anfang hatte alles Volk die gleiche Sprache. Dann aber musste ein Turm gebaut werden. Und dieser Turm sollte bis in den Himmel reichen. Ja, man wollte den Höchsten herunterholen, zum Mindesten sich ihm gleichstellen. Gott gab als Antwort die Sprachenverwirrung. Wenn wir so den Lockungen des Teufels folgen, dann ist immer ein unruhiges Herz das Ergebnis. Wir sind nicht froh und nicht glücklich, wenn wir dem Verführer die Augen oder die Ohren oder die Hände oder die Füße leihen. Hat der Mensch sich erst mit der Sünde eingelassen, dann fängt er an, sich vor Gott zu verstecken. Manche Menschen sind Künstler im Tarnen ihres eigenen Lebens. Sie kommen
mit den verborgenen Sünden ihres Lebens nicht ans Licht, sind aber tief unglücklich dabei. Zum Schluss spielt der Mensch immer wieder das gleiche Spiel wie die ersten Menschen: Sie hefteten Feigenblätter zusammen, um sich zu verhüllen. Manche Religiosität der Menschen ist nur ein Zusammenheften von Feigenblättern. Hier will der Mensch selbst etwas tun, um vor Gott anders zu erscheinen, als er in Wirklichkeit ist. Man glaubt, durch religiöse Handlungen, gleich welcher Art, durch Gutes tun und nicht Sündigen Gott näherzukommen. Wie manch einer hat schon geglaubt, durch äußere Zugehörigkeit zur Kirche, Freikirche, Gemeinschaft oder zu irgendeiner anderen christlichen Gruppe oder Benennung in den Himmel zu kommen. Oft sind es gerade die, die innerlich nichts oder nur bitter wenig haben, die sich am fanatischsten zu ihrer kirchlichen Richtung bekennen. Eins ist dabei nur gut: Dass Gott die Menschen nicht gehen lässt, wie sie sind. Das lernen wir aus der Geschichte des Sündenfalls. Auch die Gefallenen, die sich versteckten, hörten die Stimme Gottes. Und diese Stimme Gottes erschallt noch heute durch Zeugen des Evangeliums, wenn z. B. ein einfacher Mann vor einer Gruppe Menschen mutig und beherzt bezeugt, wie er Jesus Christus als seinen Herrn und Retter gefunden hat. Auch ich muss sagen, dass ich durch das Zeugnis eines Mannes, der einen normalen Beruf ausübte, sehr ergriffen wurde. Ein Kollege, der auch gläubig war, schenkte mir die Schrift „Das harrt Ihrer!“ Sie erläutert den Plan Gottes bis hinein in die Ewigkeit. Von dem Inhalt dieses Heftes war ich damals sehr erschüttert.
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Leider hatte ich keine Bibel. Die in der Schrift angegebenen Bibelstellen konnte ich nicht nachschlagen. Je mehr ich aber in diesem Heft las, um so mehr merkte ich: Gott redet zu mir. Der Versuch, mich zu verstecken, gelang mir nicht ganz. Doch ans Licht wollte ich nicht. Auch war ich nicht bereit, mein Leben göttlich reinigen und ordnen zu lassen. Wo bist du?, so klang es damals schon in meinem Herzen. Im Verborgenen wollte ich bleiben und mein altes Leben weiterführen. Wie könnte ich meine Kollegen und Kameraden verlassen! Halbe Nächte hatten wir im Wartesaal und in anderen Lokalen zugebracht. Aber durch das mutige Zeugnis meines Vorgesetzten und durch das Heft, das ich bekommen hatte, war nun in meinem Herzen das Wirken Gottes spürbar geworden. Kümmert sich Gott um den einzelnen Menschen? Diese Frage kam mir immer wieder. Ja, um ein Volk, dachte ich, aber um eine einzelne Familie kaum. Doch dass er sich gar um einen einzelnen Menschen bemühen sollte, das hielt ich für unmöglich. Was hätte Gott zu tun, wenn er sich mit jedem Menschlein beschäftigen müsste! Wenn er die Probleme jedes Einzelnen lösen müsste! Das war immer meine Ansicht gewesen. In dieser Stellung aber wird niemand froh und glücklich. Das Rufen Gottes: „Wo bist du“, dröhnte durch den Garten, in dem sich Adam und Eva versteckt hielten. Ruft Gott auch heute noch?, so könntest du fragen. Arbeitet Gott auch heute noch am Herzen des einzelnen Menschen? Ganz gewiss! Gott hat drei verschiedene Schlüssel, mit denen er auch bei dir versucht, deine Herzenstür aufzuschließen. Gott hat einen goldenen Schlüssel. Und
dieser goldene Schlüssel sind die Segnungen Gottes. Wenn du einmal still wirst und darüber nachdenkst, dann wirst du feststellen, dass Gott viele Segnungen in dein Leben hineingelegt hat. Ist es nicht eine ganz besondere Gnade, dass du solch ein schönes Elternhaus hast oder hattest? Wie viele Sorgen sind dir an der Hand der Mutter erspart geblieben. Solch ein Vorzug, wie du ihn genossen hast, wird nicht jedem Menschen zuteil. Wie hat deine Mutter immer wieder ihre Hand über dich gehalten! Wie hat sie dir in den Stunden geholfen, als du mit den Schularbeiten nicht fertig geworden bist! Sie hat viel Geduld mit dir gehabt. Zu deinem Vater konntest du auch gehen, wenn er auch nicht so zärtlich zu dir war wie deine Mutter. Er hat dir aber viel Liebe erwiesen und manchen Wunsch erfüllt. Andere Menschen deines Alters sind schon als Kinder durch Krankheiten gegangen. Du bist bewahrt geblieben. Auch in dieser Stunde ist dein Los erträglich, wenn du auch Menschen kennst, denen es besser geht als dir. Aber die Fäden der Segnungen und der Barmherzigkeit Gottes sind in deinem Leben nicht abgerissen. Du hast täglich dein Brot gehabt, auch heute reicht er es dir wieder dar. Er wird es auch weiterhin tun, wenn du dich an ihn klammerst. Sein Ziel ist aber, mit diesen Segnungen mehr zu erreichen: Er, der große Gott und Vater im Himmel, will dich zu Jesus ziehen. „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat“ (Johannes 6,44). Immer wieder ist es Gott gelungen, durch seine besonderen Segnungen den Einzelnen zu Jesus Christus zu führen. Gott hat aber auch einen silbernen Schlüssel. Das ist das Evangelium, das er
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dir anbieten lässt. Es fing bei dir ja auch schon früh an. Deine Mutter hat mit dir gebetet. Heute noch hörst du die Worte, die sie dir vorgesprochen hat, in deinem Herzen erklingen. Du hast als Kind schon die Botschaft von Jesus Christus gehört, hast in Kirchen oder in Versammlungshäusern dem Evangelium vom Kreuz gelauscht. Kennst du nicht Menschen deines Alters, die den Herrn Jesus als ihren Heiland und Herrn gefunden haben? An Güte und Barmherzigkeit Gottes haben sie nicht mehr erlebt als du. Sie haben sich aber nicht dagegen gesträubt, sich mit dem silbernen Schlüssel Gottes das Herz aufschließen zu lassen. Du hast gewiss auch schon an Evangelisationsversammlungen teilgenommen, hast die herrlichen Lieder gehört, aber du bist kalt und stumm geblieben. Das Echo, das Gott hören wollte, hat er nicht vernommen. Wie soll es nun weitergehen? Denke daran: Gott hat auch einen eisernen Schlüssel! Den gebraucht er in Krankheitstagen. Du denkst jetzt vielleicht: Kann denn Gott so hart sein? Darauf muss ich dir erwidern: Es ist die gleiche liebende Hand des Vaters im Himmel, der dein Herz aufschließen will, damit Jesus Christus einziehen kann. In Krankheitstagen ist die Seele niedergedrückt. Jeder wird beneidet, der gesund und munter über die Straße geht. Da hadert man mit seinem Geschick und fragt: Warum muss ich so tiefe Wege gehen? Was habe ich verbrochen, dass ich die Hand Gottes immer wieder so hart spüre? Glaube nur, es ist die liebende Hand des Herrn Jesus, die dich nicht so gehen lässt, wie du bist. Der Tod eines deiner Lieben soll dich auch bewegen, das Herz für Jesus Chris-
tus zu öffnen. Hat Gott durch die Leiden und Demütigungen, die er in dein Leben hineingelegt hat, sein Ziel bei dir erreicht? Willst du nicht auch deine Schwierigkeiten im Berufsleben einmal in diesem Licht erkennen? Du wirst dann ganz still werden und merken: Gott hat ein bestimmtes Ziel. Er kümmert sich um den einzelnen Menschen, und er kümmert sich auch um mich, ja, er will auch meine Probleme lösen! Und immer wieder wirst du die Frage hören: Wo bist du? Schwierigkeiten in der Familie können auch dahin führen, dass die eine oder andere Seele den Herrn Jesus als ihren Heiland findet. Du musst die Stimme des Herrn nicht nur hören, sondern du musst Gott Recht geben, wenn du vor ihn gestellt wirst. Du musst zugeben, wie gottlos du bisher gelebt hast. Wie war es doch bei dem ersten Menschenpaar? Sie hörten die Stimme Gottes, fürchteten sich und versteckten sich. Das ist das Wirken des Teufels, uns immer wieder Furcht vor Gott einzuflößen. Es muss zur Selbsterkenntnis kommen. Man muss seinen Zustand nicht nur erkennen, sondern ihn auch vor Gott bekennen: Ich bin bloßgestellt, die verhüllenden Feigenblätter sind heruntergefallen, und im Licht Gottes bin ich offenbar geworden! Er sieht mich, wie mich keiner sieht! Von Gott erkannt sein heißt, in sein helles durchdringendes Licht gerückt zu sein! Christus ist das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Wer hat dir deinen Zustand kundgetan? So lautet die Frage Gottes. So wird das göttliche Wirken immer wieder dahin gehen, durch dein Gewissen alles aufzudecken. Hast du schon darüber nachge-
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dacht, dass dein ganzes Leben vor Gott wie ein Tonfilm abläuft? „Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?“ (1. Mose 3,11) sprach der Herr zu Adam. Ja, hast du gegessen…? Du musst offen sein. Der Herr kann dir in dieser Stunde Gnade geben, wenn er dir die schuldbeladene Vergangenheit vor Augen führt. Andere haben es längst vergessen. Die aber ihr Leben von Gott ordnen lassen, haben ihm alles bekannt. Lass deine Jugendzeit jetzt einmal vorbehaltlos an dir vorüberziehen, bis in die späteren Jahre hinein. Du wirst manches entdecken, womit du vor Gott nicht bestehen kannst. Vielleicht hat dich Gott etwas besser geführt als andere. Und das alles hat dir nur dazu gedient, in Sünden zu leben, vor denen andere, die durch schwere Tage gegangen sind, bewahrt geblieben sind. Wenn du Gott so reden lässt, spürst du in dieser Stunde keinen Frieden des Herzens. Die Nacht wird dich zum Nachdenken bringen. Du denkst: Niemand weiß es. Und doch weiß es einer. Auch die Übertretungen und Sünden, von denen nur zwei wissen – ihm ist nichts verborgen geblieben. Auch was manche nur vermutet haben – Gott hat es als Tatsache notiert. Tue nicht das, was das erste Menschenpaar getan tat. Es war kein wirkliches In-sich-gehen, nein, sie fingen an, sich zu entschuldigen. Der Mann sagte: „Die Frau, die du mir gegeben hast ...!“ So schiebst vielleicht auch du dieses und jenes auf einen anderen Menschen. Die Veranlagung vom Vater her gefällt dir gar nicht. Auch die Anlagen, die du in deinem Leben als von der Mutter herkommend entdeckt hast, sind nicht alle restlos so,
dass du dich darüber freust. Der Teufel ist schuld. „Die Schlange betrog mich“, so klagte die Frau. Gewiss ist der Teufel nicht schuldlos. Du hast dich ihm aber hingegeben, auch wenn du dies als eine schwache Stunde bezeichnest. Ich wollte nicht; aber die Macht der Sünde war stärker als meine eigene Kraft – so entschuldigst du dich. Kurz vor Beginn einer Sonntagnachmittags-Versammlung kam ein Mann zu mir. Man sah ihm an, dass er innerlich erschüttert war. Alles in ihm war aufgewühlt und von Gott gerüttelt und geschüttelt worden. Seine Frau hatte drei Tage vorher den Herrn Jesus als Herrn und Retter ihrer Seele gefunden. Auch sie war eine Gegnerin des Herrn Jesus gewesen. Nun hatte sie ihrem Mann von ihrem großen Glück erzählt. Dann war seine Tochter mit dem gleichen Herzensfrieden strahlend zum Vater gekommen. Jetzt konnte auch er dem Rufen Gottes nicht mehr widerstehen. Früher war er der Vorsitzende eines Vereins der Humoristen. Jetzt bekannte er, dass alles in seinem Leben nur Scheinfreude gewesen war. Tief beugte er sich vor dem Welterlöser, und seine Seele wurde gerettet. Noch jetzt sehe ich, wie er seine Schwester umarmte, die immer wieder für ihn gebetet hatte. Es flossen Tränen der Freude. Schnell war er dann verschwunden, um seiner Frau noch vor Beginn der Versammlung von dem großen Geschenk Gottes zu erzählen. Er hatte erlebt: Gott löst meine Probleme. Auch du darfst heute noch zu ihm, zu deinem Heiland, kommen. Er liebt dich und nimmt dich sofort an. Röcke aus Fellen wurden dem ersten Menschenpaar von Gott geschenkt. Erst musste unschuldiges Blut fließen, dann konnte Gott ihre
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Blöße bedecken. Hier liegt die Verheißung, die auf das Lamm Gottes hinweist. Auch für dich ist unschuldiges Blut vergossen worden: Das Blut Jesu Christi, das dich reinigt von aller Sünde. Diese Zeilen reden nur schlicht zu dir. Wenn du aber eine aufrichtige Seele bist, dann kann Gott auch diese Worte dazu benutzen, dich jetzt auf die Knie zu bringen. Ohne Gemeinschaft mit Gott – das ist ein Ergebnis der Sünde. Das war auch das Ergebnis der Sünde in meinem Leben. Ich hatte keine Freude, weder zum Leben noch zum Sterben. Ich hatte keinen Frieden des Gewissens. Man meint, andere Menschen sind schuld, und in Wirklichkeit ist man es selbst. Die ersten Menschen mussten aus dem Garten Eden hinaus. Gott kann nicht mit einem Sünder Gemeinschaft haben. Der
Cherub bewahrt den Weg zum Baum des Lebens. Die Flamme des kreisenden Schwertes verwehrt den Zugang. Aber es gibt einen Weg zum Paradies, und der geht über Golgatha! Der Mensch hat einen freien Willen. Er kann sich für oder gegen Jesus Christus entscheiden. Ich bitte dich um eins: Suche dir ein Plätzchen und frage dich einmal: Wo bin ich? Bist du fern von Gott oder ruhst du am Herzen Jesu im vollbrachten Erlösungswerk? Hast du die Gewissheit der Errettung deiner Seele? Wenn nicht, dann rufe jetzt kniend den Herrn Jesus an und bitte ihn mit lauter Stimme um die Vergebung deiner Sündenschuld. Denke daran: Gott kümmert sich um deine Seele. Du sollst zur Ruhe kommen. Du sollst ruhen in Gottes Hand, und du sollst erfahren: Gott löst deine Probleme!
Lebst du in Bedrängnis? Auch Kinder Gottes werden immer wieder durch Bedrängnis gehen müssen. Auch dir, lieber Leser, wird dies nicht erspart bleiben. Und wenn du jetzt in dieser Stunde eine besondere Bedrängnis merkst, die dich traurig stimmen oder gar mutlos machen will, dann rufe ich dir zu: Rechne mehr mit dem Einschreiten von höchster Stelle; denn die Bibel ruft auch dir zu: „Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und alle Zungen, die sich gegen dich vor Gericht erheben, sollst du schuldig sprechen“ (Jesaja 54,17). Diese Worte des Herrn darfst du für dich persönlich in Anspruch nehmen. Sie sind an dich gerichtet; denn alle Verhei-
ßungen Gottes gelten auch dir. Flüchte aber in deiner Bedrängnis nicht zu Menschen, sondern flüchte einzig und allein zum Herrn. Er löst deine Probleme. Ja: Klammere dich betend an den Herrn! Klammere dich auch dann an den Herrn, wenn du in deiner eigenen Familie, ja, in deiner nächsten Umgebung siehst, wie der Feind der Seele Menschen für sich gewinnen will. Auch den Müttern und Vätern, die sich an den Herrn klammern, rufe ich durch Jesaja 54,13 zu: „Und alle deine Kinder werden vom Herrn gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ Nimm bitte diese Verheißung für dich persönlich an, und du wirst Herrlichkeit Gottes, ja, Wunder Gottes erleben. Und immer wie-
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der rate ich meinen Lesern: Bete, ja, bete mehr! Dies ist die Voraussetzung für die Erfüllung der Verheißungen Gottes. Bete aber bitte ohne Eigennutz. Das Wort aus Jakobus 4,2-3 darf dich nicht verurteilen; denn dort heißt es: „Ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet.“ Unser Gebet soll ohne Eigennutz sein. Unsere Gebete sollen nur das eine Ziel haben, den Herrn zu verherrlichen. Es soll nicht in erster Linie so sein, dass wir beten, um aus unserer Bedrängnis herauszukommen. Rechne doch bitte jetzt mit dem Einschreiten Gottes. Rechne aber auch dann mit dem Einschreiten Gottes, wenn Menschen dir in irgendeiner Weise das Leben schwer machen. Denke daran: Niemand ist stärker als dein Gott! Denn auch dir sagt die Bibel in Jesaja 45,14: „Nur bei dir ist Gott, und sonst gibt es gar keinen anderen Gott!“ Ja, der Herr Jesus wohnt im Herzen aller Kinder Gottes. Dort hat er seine Wohnung. Dort will er zu Hause sein. Dort will er alles umkrempeln und für sich angenehm einrichten. Gib ihm dazu bitte dein Ja, und dann wirst du seine Macht erfahren! Er wird alles, was mit deiner Bedrängnis zusammenhängt, in seine Hand nehmen. Lass dir das jetzt, heute, durch diese Schrift sagen. Sei gewiss: Du brauchst den Trost von oben! Der Herr will sich dir stets neu offenbaren. Er will sich über dich erbarmen. Selbst wenn du erkennen musst, dass du in dieser oder in jener Sache gefehlt hast, dann beuge dich im Gebet noch tiefer vor dem Herrn und glaube: Er wird dir alles vergeben und alles in Ordnung bringen! Er wird auch das ordnen, was du dir selbst eingebrockt hast. Die Bibel sagt: „Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde! Brecht in
Jubel aus, ihr Berge, denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmt sich über seine Elenden!“ (Jesaja 49,13). Wie kostbar sind auch die Verse des folgenden Liedes: Fürchte dich nicht länger, sieh, ich bin bei dir! Das ist meine Leuchte auf dem Wege hier. Durch die Wolken funkelt der Verheißung Licht: „Siehe, ich bin bei dir, und ich verlasse dich nicht!“ Lilien mögen welken, Rosenduft verwehn, Sonne sich verdunkeln, dennoch bleibt es stehn: Jesus, meine Wonne, er, mein Sonnenschein, wird mich nie verlassen, er lässt mich nimmer allein! Ist der Pfad auch dunkel, droht manch Übel mir. Hör ich ihn doch sagen: „Kind, ich bin bei dir!“ Droben werd’ ich schauen Jesu Angesicht, jubelnd wird‘s dann tönen: Nein, er verließ mich hier nicht! Nein, niemals allein! Nein, niemals allein! So hat der Herr mir verheißen, niemals lässt er mich allein. Lieber Leser, lebst du in Bedrängnis? Dann rate ich dir: Schaue nur glaubend und betend nach oben. In Micha 7,7-8 ruft ein Mensch aus: „Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich er-
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hören.“ Deine Bedränger sollen sich nicht über dich freuen, sondern sie sollen sehen, dass dein Gott dir zur Seite steht. Du wirst wieder aufgerichtet werden. Es wird in deiner Seele wieder Licht werden. Der Herr wird deine Angelegenheit in seine Hand nehmen. Aber warte im Gebet auf ihn, auf den Gott deines Heils, und denke daran: Er ist dein Gott! Er löst deine Probleme! Menschen können dir nur das antun, was der Herr zulässt. Jede Bedrängnis, die dich trifft, muss erst an dem Herrn, ja, an deinem Herrn vorübergehen, bevor sie bei dir zur Auswirkung kommt. Er muss zuvor seine Zustimmung dazu geben. Und welche Schwierigkeiten und Nöte du, lieber Leser, jetzt auch haben magst: Sage sie dem Herrn! Wer dich jetzt auch bedrängen will, bitte, nenne die Person dem Herrn, deinem Herrn und Retter. Die Bibel sagt auch dir: „Wer gegen dich redet, den bringe zu mir, und so soll er dich nicht mehr antasten!“ (2. Samuel 14,10). Der Herr Jesus ist für dich da. Du wirst aber auch Geschwister finden, gläubige Menschen, die mit dir empfinden, die mit dir beten, die mit dir weinen, ja, die sich auch dann mit dir freuen werden, wenn der Herr dich aus deiner Bedrängnis herausgerissen hat. Ich bitte dich jedoch, nie die Person zu verurteilen, die dir Böses zugefügt hat. Sieh hinter allem nur den Teufel, den Fürsten der Welt, der dein Verhältnis zum Herrn Jesus trüben will. Natürlich ist es bedauerlich, wenn Menschen, besonders Kinder Gottes, sich da von einer unguten Macht gebrauchen lassen, um anderen Kindern Gottes wehzutun. Aber der Teufel versucht alles, um dir die Freude über die Errettung deiner Seele zu rauben und dich lahmzulegen, damit du nicht im aktiven Einsatz für den Herrn gefunden wirst.
Wenn du deine Bedrängnis so siehst, dann wirst du auch die Wege Gottes, die er mit dir geht, und die du vielleicht nicht verstehst, nun aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Gut ist es auch, wenn du dann in die Einsamkeit – in die Stille – flüchtest, um mit diesem allem fertig zu werden. So kannst du neu in das ungetrübte Verhältnis zu deinem Herrn kommen. Da kannst du anfangen, zu den schweren Wegen Gottes in deinem Leben Ja zu sagen. Du kannst sogar – und das sage ich dir wiederum aus eigener Erfahrung – dafür danken. Du lernst, für die Bedrängnis zu danken, damit du dann auch besonders dafür danken kannst, dass der Herr dich aus dieser Bedrängnis herausgeführt hat! Es gibt viele Menschen, die flüchten vor der Einsamkeit. Sie fühlen sich in der Stille nicht wohl. Manche Gotteskinder, die ein Auto besitzen, tun alles, um auch möglichst noch sonntags unterwegs zu sein. Ja, die Unruhe der heutigen Zeit überträgt sich sehr leicht auch auf den Sonntag. Wie gut wäre es, wenn manches Gotteskind Stunden des Sonntags dazu benutzte, um sich mehr mit dem Herrn, mit seinem Wort, ja, betend mit dem zu beschäftigen, was für die Seele gut ist. Denke doch bitte jeder daran: Der Herr sieht dich! Sein Auge ruht auf dir. Er hat stets das Beste mit dir vor. Die Bibel ruft auch dir zu: „Denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig, und er wird das Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr zu ihm umkehrt!“ (2. Chronika 30,9). Auch hier kann man sagen: Du bist nie allein! Ja, denke immer daran: Der Herr ist um dich! In Jeremia 14,9 steht geschrieben: „Du bist doch, o Herr, in unserer Mitte, und wir tragen deinen Namen; verlass uns nicht!“ Der Herr Jesus ist
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stets in der Mitte der Seinen. Gott selbst tut sich kund unter der Schar der Kinder Gottes. Sie sind ja nach seinem Namen genannt. Und er, dein Heiland, wird dich nie versäumen. Er wird dich nie verlassen. Er hat ein Interesse an dir. Es soll dir wohlgehen. Du sollst seine Nähe verspüren. Du sollst nie den Eindruck haben: lch bin allein! Pflege aber bitte diesen Umgang mit dem Herrn Jesus. Lass dich auch durch diese Zeilen zur neuen, ungetrübten, ununterbrochenen Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus ermutigen. Und du wirst dann immer deutlicher verspüren: Der Herr nimmt teil an deinem Ergehen! Er wird mit deinen Feinden fertig, wie sie sich dir gegenüber auch offenbaren mögen. Dein Herr ist stärker als sie alle! So rufe ich jedem das Wort aus 5. Mose 23,15 zu: „Denn der Herr, dein Gott, wandelt mitten in deinem Lager, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben.“ Ja, Gott löst deine Probleme. Lass dich nicht von diesem oder jenem Angriff entmutigen, sondern nimm für dich in Anspruch: Der Herr ist mit dir! Der Herr steht auf deiner Seite! Klammere dich nur fest an ihn. Du hast doch gewiss schon so manche Erfahrung gemacht, und durftest erkennen, dass der Herr dich aus Schwierigkeiten herausgerissen hat. Er hat dir den Weg gebahnt, und wird es auch in Zukunft tun. Du darfst im Glauben das Wort aus Jeremia 20,11 nehmen. Dort heißt es: „Aber der Herr ist mit mir wie ein starker Held; darum werden meine Verfolger straucheln und nicht die Oberhand behalten.“ Prüfe aber stets vor dem Herrn, ob dein Leben wirklich in Ordnung ist. Sonst lass dein Leben noch heute, in dieser Stunde, von dem Herrn Jesus in Ordnung bringen. Decke ihm alles auf, damit er alles durch die Kraft seines Blutes zudeckt. Dann
wirst du erfahren: „Der Herr, dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben noch dich verlassen“ (5. Mose 31,6). Ja, Du bist nie allein! Der Herr ist bei dir, ein gewaltiger, starker Held. Er vertritt deine Interessen, so weit deine Interessen sich mit seinem Wunsch und seinem Willen decken. Und wenn du zu ihm rufst, dann denke daran: Der Herr hört dich! Er kennt den Notschrei deiner Seele. Er kennt das tiefe, verborgene Weh deines Herzens. Sage es ihm neu in dieser Stunde. Er kennt den Abschnitt deines Lebens, den du jetzt gerade durchlebst. Er kennt deine Vergangenheit und deine Gegenwart. In seiner Hand liegen deine Geschicke. Er formt deine Zukunft. Er sagt auch dir: „Ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, will ich sie erhören“ (Jesaja 65,24). Packe doch alles vor dem Herrn Jesus aus. Du kannst nicht immer wieder nur vor Menschen alles auspacken und ausschütten, was dich bewegt. Nicht jeder versteht dich. Manche reden dann sogar bei anderen darüber. Einer aber ist wirklich verschwiegen: Und das ist dein Herr und Heiland. Einer ist mächtig, deine Geschicke zu formen, und das ist der, der dich liebt, der dich versteht, der für dich da ist, der dir auch jetzt wieder zuruft: Du bist nie allein! Freue dich aber auch darüber, wenn ich dir jetzt sage: Der Herr offenbart sich auch dir! In Johannes 12,21 riefen Menschen aus: „Herr, wir möchten gerne Jesus sehen.“ Rufe auch du aus dem Innersten deines Lebens, der Herr möge sich dir neu und stark kundtun. Wende dich aber von jeder Sünde und von allem ab, was dem Herrn bei dir und an dir nicht gefällt. Dann wirst du immer stärker spüren: Du bist nie allein!
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Denke auch an die Worte des Liederdichters, wenn er sagt: Stark ist meines Jesu Hand, und er wird mich ewig fassen, hat zuviel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen. Mein Erbarmer lässt mich nicht, das ist meine Zuversicht. Sieht mein Kleinmut auch Gefahr, fürcht ich auch zu unterliegen, Christus beut die Hand mir dar, Christus hilft dem Schwachen siegen. Dass mich Gottes Held verficht, das ist meine Zuversicht. Seiner Hand entreißt mich nichts! Wer will diesen Trost mir rauben? Mein Erbarmer selbst verspricht’s,
sollt ich seinem Wort nicht glauben? Jesus lässt mich ewig nicht, das ist meine Zuversicht. Und vergiss es nicht: Der Herr kommt bald wieder! Ja, allen Lesern ruft der Herr durch Offenbarung 22,12 zu: „Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jedem so zu vergelten, wie sein Werk sein wird!“ Ja, der Bräutigam steht vor der Tür, um seine Braut bald heimzuholen. Wir wollen ihm innerlich mehr entgegengehen. Wir wollen uns von dem absetzen, was dem Herrn nicht gefällt. Innige Gemeinschaft mit dem Heiland, innige Gemeinschaft mit denen, die dem Heiland gehören: Das sollte mehr dein und mein Ziel sein. Möchte dies uns der Herr in stärkerem Maße schenken.
Vertraue ihm ganz An jeden Menschen – auch an jedes Gotteskind – treten immer wieder neu Schwierigkeiten und Nöte heran, sei es die Sorge um das tägliche Brot, um Wohnung und Kleidung, um den Arbeitsplatz, um Familienangehörige, um die Gesundheit eines lieben Menschen oder auch um zukünftige Dinge. Der sich mit Sorgen Quälende sucht nach Wegen, um über die Schwierigkeiten selbst Herr zu werden. Es betrübt den Herrn, wenn wir nicht mit allen Nöten zu ihm kommen, damit er sich als der Meister in Schwierigkeiten offenbaren kann. Die Sorgen kleben oft wie Kletten an uns. Es heißt nicht umsonst: „Alle eure Sorge werft auf ihn“ (1. Petr. 5,7). Es gehört oft
große Kraftanstrengung dazu, die plagenden Sorgen loszuwerden, sie abzuwälzen und fortzuwerfen - ja, auf den Herrn zu werfen. Wenn wir uns bei allem dann noch mit Sorgen von morgen und übermorgen, oder gar mit Sorgen, die vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren kommen könnten, beladen, dann schwindet bei uns die Freude am Herrn. Unser Herz wird betrübt. Denken wir doch immer mehr an das Wort: „Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag“ (Matthäus 6,34). „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8). Heute will der Herr in deinem Leben Sieg geben. Bei dir und auch bei mir findet der ständige Kampf zwischen dem alten
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und dem neuen Menschen statt. In Epheser 4,22+24 werden wir daran erinnert und dürfen uns bei allem Kampf darüber freuen, dass wir nicht durch eigene Kraft den täglichen Sieg bekommen, sondern allein durch Jesus Christus – durch sein vollbrachtes Erlösungswerk, durch seinen vollgültigen Sieg auf Golgatha. Heute sollst du den Herrn in deiner Familie erleben. Du darfst beten: „Gib uns heute unser tägliches Brot“ (Matthäus 6,11). Heute wird dich Gott versorgen. Es ist dem großen Versorger, deinem und meinem Gott und Vater, angenehm, wenn wir in ganzer Abhängigkeit von ihm essen, trinken, wohnen und uns kleiden. Ja, er will unsere Bedürfnisse so erfüllen, wie es für uns gut ist. Auch das alttestamentliche Bundesvolk, das Volk Gottes, musste erfahren, dass das Manna täglich neu gesammelt werden musste. Ermutigend und Freude auslösend ist die Tatsache: Gott ist mein Vater. Ich bin sein Kind, ein unmündiges Kind, und darf meine Füße getrost unter den Tisch meines Vaters strecken. Er hat meine Versorgung übernommen. Er hat meine Probleme gelöst und wird auch alle weiteren Probleme, die in meinem Leben auftauchen werden, lösen. Dies wird dich und mich – bei richtiger Einstellung – nicht dahin bringen, ein Faulenzerleben zu führen. Wir wollen stets unsere Pflicht tun. Wir wollen aber das Sorgen einem anderen überlassen, ihm, dem großen Gott und Vater, der mit unseren Sorgen mühelos fertig wird. Dich und mich in eine angenehmere Versorgungslage zu bringen, ist dem großen Gott, unserem Vater, der uns sehr liebt, ein Kleines. Viel mehr Mühe und Arbeit machen ihm unsere Sünden, die Sünden, die wir leider auch als Kinder Gottes immer wieder tun. Darum sollen wir uns mehr sorgen und uns mehr dem Herrn
ausliefern, damit er uns bewahren kann. Heute wirst du seine Hilfe erfahren – auch in deiner Arbeit erfahren. Heute sollen in deinem Beruf die Spuren Gottes sichtbar werden. Heute will er dir seine Hand reichen und dich führen und leiten. Heute will er dein Los erträglich gestalten. Er wird nicht zulassen, dass dich irgendjemand quält. Lass – um im Bild des Weingärtners zu reden – durch das Winzermesser alles, aber auch alles abschneiden, was keine Frucht bringt, keine Frucht zur Ehre Gottes. Doch denke daran: Du bist nicht der Willkür ruchloser Menschen ausgeliefert. Du bist in Gottes Hand, und er wacht über allem, dass dein Leben so verläuft, dass du es ertragen kannst. Dem einen legt Gott mehr, dem andern weniger auf. Doch wisse wohl, dass er auch gleichzeitig die nötige Tragkraft schenkt. Belastungsproben offenbaren unsere Kraft! Nicht unsere eigene Kraft, sondern die Kraft Gottes, die in uns und durch uns kundwerden soll. Gott lässt nicht zu, dass wir über unser Vermögen versucht werden (1. Korinther 10,13). Heute will er dir Kraft zum Tragen der Lasten geben, die dich beschweren. Sie sollen dich nicht zu Boden drücken. Es ist nicht das Ziel Gottes, dich winselnd, jammernd, stöhnend, seufzend und klagend durchs Leben gehen zu lassen. Nein, er will dich sogar tragen, tragen mit allem, was auf dir lastet. Ja: Gott wird dich tragen, drum sei nicht verzagt, treu ist der Hüter, der über dir wacht, stark ist der Arm, der dein Leben gelenkt. Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt.
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Gott wird dich tragen mit Händen so lind, er hat dich lieb, wie ein Vater sein Kind. Das steht im Glauben wie Felsen so fest: Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt. Gott wird dich tragen durch Tage der Not, Gott wird dir beistehn in Alter und Tod. Fest steht das Wort, ob auch alles zerstäubt: Gott ist ein Gott, der in Ewigkeit bleibt. Heute will dein Heiland dich an seiner Hand führen. Er will mehr sein als dein Wegweiser. Wie wunderbar ist doch das Leben eines Nachfolgers Jesu, wenn es sich so ganz an der Hand des Herrn Jesus vollzieht. Diese Hand ist von Liebe durchdrungen und in Führung bewährt. Diese schlichten Zeilen sollen dich, lieber Leser, dazu anhalten, dieser Hand und dieser Führung völlig und ohne Bedingungen zu vertrauen. Heute kannst du in der Gemeinschaft mit Kindern Gottes gesegnet werden. Oft genügt schon die Gemeinschaft mit einem Gotteskind, mit dem du dich über Jesus unterhalten kannst, der dein Ein und Alles ist und immer bleiben will. Gemeinschaft mit Kindern Gottes ist, bei allen menschlichen Schwächen, doch ein Gottesgeschenk und ein Vorgeschmack des Himmels. Heute darfst du alle Sorgen auf ihn werfen; denn er sorgt für dich. Hör auf, alles bis ins Kleinste, auch für die nächsten dreißig Jahre regeln zu wollen. Dies
betrübt den Herrn. Es ist sehr oft Mangel an Vertrauen dem Herrn gegenüber, der sich in deinem Leben schon in vielen Situationen – schau nur einmal zurück - so wunderbar geoffenbart hat. In der Hand des Herrn Jesus, in der das ganze Weltall ruht, darfst auch du ruhen! „Wegen der Zukunft befragt mich; meine Kinder und das Werk meiner Hände lasst mir anbefohlen sein“ (Jesaja 45,11). Diese Worte gelten auch dir! Stehst du vor einer Entscheidung? Unsicherheit ist ein Schlagwort unserer Zeit. Was wird aus meinem Geschäft? Was wird aus meinem Geld? Was wird aus meinem Arbeitsplatz? So oder ähnlich fragt sich jeder Mensch mehrmals am Tag. Am meisten verspürt die Jugend diese Unsicherheit. Was wird aus meinem Beruf? Werde ich mein Berufs- und Lebensziel erreichen? So fragt sich heute manch ein nachdenklicher junger Mensch. Mögen diese Zeilen möchten dir ratend und helfend zur Seite stehen. Ist dein Lebensfundament fest genug? Das ist die Frage, die ich dir vorlegen muss. Nur ein fester eigener Standpunkt bietet Aussicht auf einen erfolgreichen Lebenskampf. So ist nach meiner Ansicht eine Berufsausbildung mit solidem Fachwissen zu allen Zeiten eine gute Voraussetzung für Erfolg im Beruf gewesen. Und du tust gut daran, dich um ein solches Fundament zu bemühen. Aber nicht mit diesem Fundament wollen wir uns hier beschäftigen; denn deine Seele braucht mehr! Mancher macht einen vielversprechenden Anfang, kommt aber dann auf Abwege. Suchst du ein Lebensfundament, das ewig hält und angesichts des Todes nicht zerbricht? Dann brauchst du den Herrn Jesus! Er selbst, der Sohn des lebendigen
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Gottes, ist das wahre Lebensfundament für eine Menschenseele. Seitdem ich ihm die Führung meines Lebens anvertraut habe, habe ich gelernt, ihm alle Fragen und Entscheidungen zu überlassen. Er löst alle Probleme meines Lebens. So manches Mal habe ich dann erfahren, wie er sein Wort wahr macht: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will ich dir raten, mein Auge auf dich richten“ (Psalm 32,8). Er will dir nicht nur den festen und ewigen Grund geben, sondern dir auch den Weg weisen. Manches im Leben wird den Kindern Gottes einfach aufgezwungen. Wir werden in einen Strom geworfen, der uns mitreißt. Gewollt oder ungewollt, müssen auch wir vieles über uns ergehen lassen. Wir können uns oft weder für das eine noch für das andere selbst entscheiden. Manchmal können wir einer Sache nicht ausweichen und müssen sagen: Wie der Herr mich führen wird, weiß ich nicht, aber dass er mich recht führt, darüber freut sich mein Herz. Und dann dürfen wir immer wieder erfahren: „Du hast sie geleitet bei Tag mit einer Wolkensäule und bei Nacht mit einer Feuersäule, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten“ (Nehemia 9,12). Es gibt aber auch Stunden, in denen wir selbst vor Entscheidungen gestellt werden. Und wir müssen handeln. Auch dann dürfen wir, in der richtigen Stellung zum Herrn Jesus, die Erfüllung des Wortes aus Psalm 32,8 erfahren. Vielleicht könnte es dir, lieber Leser, eine kleine Hilfe sein, wenn ich dir jetzt einige Punkte nenne, die du vor und bei Entscheidungen beachten solltest: Lege dem Herrn die Sache immer wieder im Gebet hin. Lass dein Herz und den Ausdruck deiner Worte so sein, dass du
den Herrn um Weisung fragst. Versuche nicht, im Gebet dem Herrn Jesus, deinem Heiland, dem großen Wegbereiter, deine Pläne aufzwingen zu wollen. Wenn wir uns wirklich demütig und ratlos an den Herrn klammern, dann wird er uns vor Fehltritten bewahren. Schnelle und unüberlegte Entscheidungen der Kinder Gottes bringen oft sowohl in ihr eigenes Herz als auch in die Herzen ihrer Umgebung Unruhe, Neid und Enttäuschung. Da muss oft mancher falsche, übereilte Weg wieder zurückgegangen werden. Auf dem falschen Weg kann Gott deine und meine Probleme nicht lösen. Wir sträuben uns oft, zu dem falschen Abzweig zurückzukehren. Aber allein dies ist der Weg, Verirrungen und eigene Wege auf Gottes Wege und Bahnen zu bringen. Werde in deinem Entschluss ganz still und versuche, den Willen des Herrn zu erforschen. Nimm dir dazu viel Zeit. Manches eilt wirklich nicht so, wie du denkst. Wir müssen uns leider oft davon überzeugen, dass wir voreilig gehandelt haben, ja, dass wir nicht abwarten konnten. Der Herr hatte vor, uns in der Wartezeit zu einer gewissen Reife zu bringen. Wir sollten etwas Besonderes lernen. Aber wir stürmten vorwärts. Mancher bittere Weg, manche Enttäuschung wäre auch dir erspart geblieben, wenn du vor deiner Entscheidung stiller geworden wärest. Dieses Stillwerden bedarf einer besonderen Übung, besonders bei jenen, die von Natur aus Draufgänger sind. Ganz in der Stille reift die Frucht auf dem Feld am besten. Ganz in der Stille bleibt der Obstbaum am schönsten und setzt seine Früchte an. Dieses Stillewerden und Stillesein fällt uns als Kinder Gottes sehr schwer. Wir müssen aber dahin kommen, dass wir erkennen, welch einen Segen das Stillesein
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in sich birgt. Wie die Quelle am schönsten ganz in der Stille sprudelt, so kommt auch aus deinem Herzen nur in der Stille das heraus, was den Herrn verherrlicht. Es ist doch gewiss der Wunsch deines Herzens, deinen natürlichen Charakterzügen keinen Raum zu geben, sondern den Herrn in allem wirken zu lassen. Liefere dich ihm so aus, dass du ihm die Lösung all deiner Probleme überlässt. Du gehst doch jetzt an seiner Hand. Darum lass die folgenden Verse dazu dienen, auf diese Weise den Herrn zu bitten, dich das Stillewerden zu lehren. Mache mich stille: Das, Herr, ist mein Flehn, stille, die Wunder im Worte zu sehn, stille zu lauschen der Stimme dein, still, um mit dir gern alleine zu sein. Mache mich stille, wenn Schweres mir droht, still in dem Wissen: DU, Herr, kennst die Not! Still im Vertrauen auf deine Macht, still in der Liebe, die über mir wacht! Mache mich stille im Warten und Ruh‘n, stille im Schaffen, im Kämpfen und Tun, stille vor anderer Glück oder Leid, stille und betend zum Helfen bereit! Mache mich stille, ganz innerlich still, bis ich, was du willst, von Herzen nur will. Bis du so groß mir und ich so klein, dass du mir alles in allem kannst sein! O lass mich ganz, ganz stille sein, geliebter Herr und Heiland mein.
Bereit mich für die Ewigkeit in deiner heiligen Einsamkeit. Ja, werde noch stiller und frage dich: Wodurch wird der Herr am meisten verherrlicht? Dir selbst diese Frage zu stellen, ist sehr wichtig. Es bewahrt dich nicht nur, sondern es verherrlicht den großen Meister, deinen Retter. Du darfst nicht nur in seinem Erlösungswerk ruhen, sondern auch in seiner Führung: Vertraue ihm ganz! Das Leben der Kinder Gottes hat nur einen Zweck: Jesus Christus zu verherrlichen! Menschen für ihn zu gewinnen! Prüf, ob dein Entschluss nicht im Widerspruch zum Wort Gottes steht. Es gibt keine Offenbarung Gottes, keine Mitteilung von oben, die dem Wort Gottes widerspricht. Wenn du glaubst, dass Gott etwas zu dir gesagt hat, was nicht mit seinem Wort übereinstimmt, so täuschst du dich sehr. Manches kann Gefühl sein. Manchmal wollen wir nur unseren Willen durchsetzen. Sehr gern suchen wir auch einen bequemen Weg. Wir wollen uns dann durch vermeintliche Offenbarungen Gottes beruhigen. Sie sollen unser falsches Handeln bestätigen. Prüfe weiter und frage dich, ob das Fleisch oder der Geist Gottes bei dir zur Entscheidung drängt. Es gibt auch religiöses Fleisch. Und dieses Fleisch kann, durch irgendetwas genährt, noch religiöser werden, und dennoch bleibt es Fleisch. „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts“ (Johannes 6,63). Wer sich völlig dem Herrn und seiner Führung ausliefert, der wird nicht irregehen. Brich nicht selbst Türen auf! Dies gibt für dich und deine Umgebung nicht nur viele unangenehme Nebengeräusche, sondern es wird dabei sehr leicht – für
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dich in oft betrübender Weise – dein altes Wesen offenbar und der Herr nicht verherrlicht. „Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben“ (Offenbarung 3,8). Warte darum bei deinen Entscheidungen auf eine offene Tür, auf einen gebahnten Weg. Wenn du dann rückschauend siehst, wie der Herr dich sicher und wunderbar geführt hat, auch wenn es deinem Willen zuwider war, dann wirst du still werden und enger am Herzen Jesu ruhen. Du wirst in Gottes Hand ruhen, in der Hand, die deine Probleme löst. Ungeduld ist Mangel an Vertrauen. Die Ungeduld findet in jedem Menschenherzen den Boden, in dem sie wachsen und gedeihen kann. Wenn manches anders geht als es dein Wunsch war, dann wirst du schnell ungeduldig. Das sollte nicht sein. Jedes Kind Gottes hat das Recht, dem Herrn und seinem Wirken sorglos zu vertrauen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sind doch gewiss auch bei dir, lieber Leser, so, dass du dich im Blick auf das, was jetzt dein Herz beunruhigt, einfach in die Hände des Herrn Jesus fallen lassen solltest. Nur wer das tut, behält die innere Ruhe. Er bewahrt das Gleichgewicht seiner Seele. Er darf in dem Werk der Erlösung ruhen. Erinnere dich täglich daran: Der Herr Jesus hat alles, was an Schuld und Sünde in deinem Leben gewesen ist, auf Golgatha ausgelöscht! Freue dich auch darüber, dass der Herr Jesus jetzt für dich vor dem Vater eintritt. Welche Übertretungen dich auch belasten: Du darfst jetzt das Blut Jesu Christi für dich in Anspruch nehmen. So kannst du wirklich in ihm ruhen. Es gibt keine Person auf der ganzen Welt und hat auch nie eine gegeben, die dich sicher durch das Gestrüpp deines Lebens führen kann als nur der Herr Jesus.
Der Herr Jesus kann! Ungeduld ist Unglaube, ist Mangel an wirklichem Vertrauen in die Macht Gottes. Und Unglaube ist das, was Gott in deinem Leben nicht gefällt. Er will, dass du, sein Kind, ihm, dem großen Gott und Vater, auch in dem völlig vertraust, was dich ungeduldig machen will. Ja, Gott löst deine Probleme! Denke daran: Du sollst der Person dein Vertrauen schenken, die Macht über Leben und Tod hat, die die Macht besitzt, alle Schwierigkeiten bei dir so umzugestalten, dass du nur staunen kannst! Die Geduld hat ihre Wurzel im Glauben. Der Glaube wirkt Geduld! (Jakobus 1,3). Der Herr Jesus kann! Denn ihm ist ja gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden (Matthäus 28,18). Der Herr Jesus weiß Rat! „Sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus“ (Jesaja 28,29). Welch eine Ruhe kommt doch in das Menschenherz, wenn es sich darauf besinnt, dass einer da ist, der in jeder Sache Rat weiß. Der Herr Jesus kann nicht nur beraten, sondern kann dich über Nacht aus all deiner Schwierigkeit herrlich hinausführen. Rückblickend wirst du dich schämen, weil du dich so lange mit dieser Schwierigkeit herumgequält hast. Der Feind der Seele kann uns die kleinste Kleinigkeit so dunkel vor Augen malen, dass wir darin einen unüberbrückbaren Abgrund sehen, einen Berg, den wir nie überwinden können. Der Fürst der Welt will deine Seele immer wieder mit irgendeinem Druck belasten. Er will, dass du jammerst, stöhnst, seufzt und betrübt durchs Leben gehst. Er will nicht, dass du dich freust, dass du den Herrn rühmst und preist. Dankeslieder hört er nicht gern. Lieber Leser, an deinem alten Jammerlied kann er sich ergötzen, weil er meint, aus diesen Klängen herauszuhören, dass du in deinem neuen Herrn, in
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Jesus Christus, nicht glücklich bist. Der Herr Jesus ist jeder Schwierigkeit gewachsen! Er lässt Schwierigkeiten in dein Leben kommen, um dich zur inneren Reife zu bringen. Auch die Frucht, die auf dem Feld reift, braucht Wind und Regen. Und sie braucht heiße Sonnenglut. Aber denke daran: Ihr wird auch immer wieder der Tau des Himmels zuteil. Nimm Gottes Wort für dich in Anspruch. Er lässt dir sagen: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41,10). Nimm dir jetzt einen Farbstift, streiche in diesem Gotteswort das Wort ICH fett an und lies dann diesen Schriftabschnitt noch einmal. Du wirst wirklich erquickt werden, weil du erkennst: Nicht du sollst es schaffen, sondern er will es tun. Nicht du kannst dich aus der Ungeduld herausbringen, sondern er will es tun. Du sollst nicht auf dich vertrauen, nicht auf dein Können und nicht auf deine Begabung, sondern du sollst auf den Herrn vertrauen, auf ihn allein. Ungeduld ist Mangel an Vertrauen! Wartezeiten sind oft Segenszeiten. Wenn du durch Wartezeiten dem Herrn Jesus näher kommst, dann wirst du sie nicht wieder aus deinem Leben streichen wollen. Es kommen Krankheiten, und du denkst: Warum muss ich das durchmachen? Krankheitsstunden, wenn sie im Licht Gottes gesehen werden, sind oft große Segensstunden. Wenn man nicht aus noch ein weiß, wenn keine Medizin mehr anschlägt und kein Arzt mehr etwas erreichen kann, wenn man abwägt, ob man durch eine Operation gehen soll oder nicht, wenn man dahin kommt zu meinen, jetzt öffnen sich bald die Tore
der Ewigkeit, dann benutzt der Herr Jesus oft solch tiefe Not, um die Seele näher zu sich zu ziehen. Wenn alles drunter und drüber geht und deine Seele sich ins Trauergewand hüllt, dann seufze vor Gott. Wenn dir die Worte in der Kehle steckenbleiben, wenn du so betrübt und traurig bist, dass der Feind der Seele es sogar fertigbringt, dir das Vertrauen zu nehmen, dass Gott, dass der Herr Jesus die Angelegenheit wenden kann, dann seufze immer wieder vor deinem Herrn und Retter. Auch dieses Seufzen versteht er. Weine vor Gott. Es ist auch für Männer keine Schande, wenn sie kniend vor Gott ihre Seele ausschütten und Tränen über ihre Wangen rinnen. Oft wäre es gut, mehr vor Gott weinen zu können. Dann würde er unsere Probleme bald lösen. Bete zu Gott, auch wenn das Herz noch so schwer ist, und du wirst erleben: Er wird sein Wort bei dir in Erfüllung gehen lassen. Du darfst es im Glauben für dich in Anspruch nehmen, wenn der Herr sagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen“; sodass wir kühn sagen: „Der Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun könnte“ (Hebräer 13,5-6). Vertraue Gott, ja, vertraue dem Herrn Jesus, und du wirst nicht zuschanden werden: „Besser ist’s, bei dem Herrn Schutz zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen“ (Psalm 118,8). Einmal wirst du – von oben gesehen – die Wege, die Gott dich geführt hat, gern bejahen. Ungeduld raubt dir den Frieden des Herzens. Ungeduld raubt dir die Freude am Wort Gottes. Ungeduld bringt dich aus der kostbaren Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus heraus. Wenn diese Worte nur das eine bewirk-
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ten, dass du von Stund an dem Herrn Jesus in allen Dingen dein ganzes Vertrauen schenken würdest, dann glaube es: Du würdest Wunder sehen! Wer sich auf Menschen verlässt und ihnen vertraut, der wird immer wieder Enttäuschungen erleben. Vielleicht sagst auch du: Mich haben Menschen enttäuscht! Aber ich habe – auch als Kind Gottes – schon manche Mitmenschen, Gläubige und Ungläubige enttäuscht. Sie hatten mehr Langmut, Geduld, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Liebe und anderes mehr von mir erwartet. Das wirst auch du, wenn du einmal dein Leben überschaust, bekennen müssen. Aber auch dich haben Menschen enttäuscht, und das alles kannst du nicht vergessen. Vielleicht kannst du es nicht einmal vergeben, obwohl du ein Kind Gottes bist. Es kann bei dir als Gotteskind auch dahinkommen, dass du viele Enttäuschungen in der eigenen Familie erfährst. Dein Bruder, deine Schwester, sogar deine Eltern, deine Kinder oder auch andere Personen, die um dich sind, können dir solche Proben auferlegen. Doch sei gewiss: Alles wird dir zum Besten dienen, wenn du die richtige Stellung vor Gott einnimmst. Es kann mit Besitz und Nichtbesitz, mit Erbschaft und Nichterbschaft zusammenhängen: Überall geht es menschlich zu. Und in dieses Menschliche ist das Gotteskind hineingestellt. Alles, was dir hier unten begegnet, soll den einen Zweck haben: Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir. Bruder und Schwester, wenn du alles, was dir hier auf dieser Erde begegnet, von der erzieherischen Schau Gottes aus betrachtest, dann bekommt manches in deinem Leben eine ganz andere Beleuchtung und Färbung. Auch in deiner Nachbarschaft, sogar
im eigenen Haus, können Menschen wohnen, die dich enttäuschen, ja, bitter enttäuschen. Sei vorsichtig, dass sich in deinem Herzen nicht irgendein Groll ausbreitet, denn dann weicht der Friede Gottes, der dein Herz und deinen Sinn regieren soll. Vergib und vergiss - und wenn du auch zehnmal meinst, im Recht zu sein, und glaubst, jeden Kampf bis zum letzten durchführen zu müssen. Denke daran: Wer anfängt zu hassen, hört auf, fröhlich zu sein!!! Du darfst wissen: Gott löst deine Probleme! Mich hat ein Mensch enttäuscht, den ich sehr geliebt habe. Hier klaffen bei manchen gläubigen Mädchen tiefe Wunden. Auch bei einem jungen Mann kann es so sein. Diese Wunden wollen und wollen nicht heilen. Oft meint man, sie wäre jetzt geheilt, doch dann reißt die Wunde von Neuem auf. Wie viel Weh liegt da in manchem Herzen verborgen. Wie oft führen solche Enttäuschungen zu Nervenzusammenbrüchen. Solchen lieben Menschen rufe ich durch diese Zeilen zu: Einer enttäuscht dich nicht! Er enttäuscht dich niemals! Und dieser eine will mit dir ganz persönlich durchs Leben gehen. Ihn sollst du an deiner Seite haben. Er will dich trösten und erquicken. Und dieser eine ist der Herr Jesus! Er ist dein Heiland, der nie von dir lässt. Auch in deinem Beruf kannst du Enttäuschungen erleben. Es kann in deinem Leben dahin kommen, dass du mit dem Psalmisten sagen darfst: „Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen; wir sind in Feuer und Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt in die Fülle“ (Psalm 66,12). In den Stunden, wenn die Seele fast den Tiefpunkt erreicht hat, ist nichts von überströmender Erquickung zu verspüren. Danach aber kann man sogar
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für schwere Stunden danken! Vielleicht kämpft dein Arbeitskollege um deine Stelle. Der Existenzkampf raubt dir mehr an Herz- und Nervenkraft, als du glaubst zur Verfügung zu haben. Wenn du meinst, eine Sprosse auf der Leiter des Erfolgs erklommen zu haben, dann bricht sie unter deinen Füßen zusammen. Denke daran: Gott kann über Nacht aus Schwierigkeiten die größten Herrlichkeiten machen. Auch Gläubige können dir das Leben schwer machen. Aber sie können es nicht, wenn Gott es nicht will. Darum lass den Bruder und die Schwester das tun, was sie glauben tun zu müssen. Sei du still – und warte auf den Herrn. Die Verkündiger des Wortes Gottes sind auch nicht unfehlbar. Du hast vielleicht erwartet, dass sie fehlerfrei sind. Vielleicht hast du auch eine ganz falsche Vorstellung und siehst die Schuld bei ihnen, obwohl es nicht so ist. Genug! Alles, was dein Leben kreuzt, hat nur das eine Ziel: Du sollst es lernen, dich an den Herrn Jesus zu klammern. Er löst auch dieses Problem. Eins darf bei dir aber nie eintreten: Dass Enttäuschungen dich vom Herrn abbringen. Wie schade, wenn du sagen müsstest: Ich habe keinen Frieden mehr. Gott hat nicht dieses und jenes in dein Leben geschickt, um dir den Frieden zu rauben, sondern dein Herzensfriede soll sich mehren, wie die Wasser in einem Strom: „Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst“ (Josua 1,9). Mir ist die Freude verlorengegangen. So musst du vielleicht bekennen. Du hast zwar noch die freudige Gewissheit der Errettung deiner Seele, aber die Freude
am Herrn ist nicht mehr deine Stärke. Die Freude darüber, dass er doch recht führt, hat dich verlassen. Du bist ungeduldig geworden. Dieses kostbare Ruhen in Gott, in seiner Führung, in seinem herrlichen, wunderbaren Erlösungswerk, ist von dir gewichen. Die Vorfreude auf ewige Ruhe, die du einmal beim Herrn in der Herrlichkeit genießen wirst, erfüllt nicht mehr dein betrübtes Herz. Du musst vielleicht bekennen: Ich habe keinen Zeugenmut mehr. Es fällt mir schwer, meinen Herrn zu bekennen. Es liegt ein Schatten auf meiner Seele. Ich finde nicht den Schwung, jemandem ein Traktat in die Hand zu drücken. Ja, es ist bei mir so weit gekommen: Ich kann keinem Menschen mehr Vertrauen schenken. Das brauchst du auch nicht. Das Wort Gottes sagt: „Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht, und dessen Herz vom Herrn weicht!“ (Jeremia 17,5). Vielleicht musste der Herr dich durch Enttäuschungen führen, damit du folgendes Wort mehr verstehen und beherzigen kannst: „Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Zuversicht der Herr geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt; sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen“ (Jeremia 17,7-8). Der Herr Jesus will dich ganz haben. Dann werden – auch wenn dich Menschen immer wieder enttäuschen – Friede, Freude, Geduld, Liebe und anderes mehr dein Herz erfüllen. Herrlich und wunderbar ist die erquickende Wahrheit, dass Jesus Christus nie enttäuscht!
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Wirf dich heute bewusst völlig und bedingungslos in seine Arme. Nur von ihm ist gesagt: „Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden. Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar“ (1. Petr. 2,6-7). Und du wirst ihn erleben. Jesus Christus will und wird dir so groß werden, dass du durch seine Kraft mit allem, was du durchgemacht hast und jetzt noch durchmachst, fertig wirst. Sein Wille ist, dass du durch alle Enttäuschungen in deinem Leben innerlich reicher wirst – in ihm, in ihm allein.
Du wirst erkennen: „Dein Weg führte durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige Fluten, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen“ (Psalm 77,20). Du kannst in die dir verborgenen Wege Gottes nicht hineinschauen. Du brauchst es auch nicht. Tue nur eins: Vertrau ihm ganz, dein Pfad wird bald sich lichten. Du weißt nicht wie, doch bald wirst du es sehn. Nur er versteht‘s, den Weg dir einzurichten. Anbetend wirst am End du stille stehn.
Du sollst froh in die Zukunft schauen! Jedes Jahr im Vorfrühling, wenn man meint, jeden Augenblick müsste der Frühling mit seinem Grünen und Blühen seinen Einzug halten, öffnet sich für viele junge Menschen das Tor zu einem neuen Lebensabschnitt. Jedes Jahr neu stürmen Schüler und Schülerinnen zum letzten Mal aus dem Schulgebäude. Jedes Jahr neu verlassen Neunzehnjährige nach bestandenem Abitur das Gymnasium. Jedes Jahr neu bringt diese Zeit für viele den Abschluss einer Ausbildung. Wie viele Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche werden da immer wieder an das Leben gestellt! Manche meinen, fast die Zeit nicht abwarten zu können, um endlich in die neue Umgebung zu kommen. Wie viele Pläne und Ideen schwirren da in den Köpfen junger Menschen. Sie wollen Geld verdienen. Sie wollen selbstständig werden. Sie wollen einen Wirkungskreis bekommen. Manche – vielleicht
sogar die meisten von ihnen – haben in jungen Jahren schon ein Ziel: Sie wollen einmal eine Familie gründen. Auch deine Gedanken, lieber Leser, werden vielleicht zurückgehen in vergangene Jahre, wo auch du mit besonderen Erwartungen den Schritt ins Leben getan hast. Du hast gemeint, deinen weiteren Weg fest umrissen vor dir liegen zu sehen. Und doch ist vielleicht alles anders gekommen. Besondere Umstände sind eingetreten, die dein Leben in ganz andere Bahnen gelenkt haben. Schwierigkeiten sind aufgetreten, mit denen du nicht gerechnet hast. Enttäuschungen sind nicht ausgeblieben. Ja, Menschen können andere Menschen sehr enttäuschen. Das hast auch du feststellen müssen. Hast auch du, lieber junger Leser, eine große Enttäuschung erlebt? Du hast vielleicht auf einen Menschen gebaut, der dich dann bitter enttäuscht hat. Du bist
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mit dieser Sache nicht fertig geworden und hast dich immer mehr von allem zurückgezogen. Meinst du, dein Leben hätte nun den Sinn verloren? Meinst du, du hättest nun keine sich lohnende Aufgabe mehr auf dieser Erde? Meinst du, alles, was du dir erträumt hast, sei nun restlos zu Bruch gegangen und du könntest nie wieder glücklich werden? Du hast vielleicht einen Beruf, der dir nicht liegt. Vielleicht befriedigt dich deine Arbeit nicht. In deiner freien Zeit grübelst du und wirst nicht damit fertig, dass auf deinem Lebenswege – so meinst du – die Sonne nicht mehr scheint. Doch lass dir folgende Ermutigung zurufen: Du sollst froh in die Zukunft schauen! Nicht jeder sieht die Zukunft hell und licht vor sich. Vielleicht ist auch bei dir manches, was du siehst, tatsächlich dazu angetan, sich ernste Gedanken über die Zukunft zu machen. Du solltest die Probleme, die dein Herz bewegen, in der Stille im Gebet dem Herrn Jesus nennen. Er ist jeder Schwierigkeit gewachsen. Er will dein Leben ganz in seine Hand nehmen. Er will dich führen und an ein herrliches Ziel bringen. Ja, du sollst froh in die Zukunft schauen! Schenke ihm, dem Heiland der Welt, dein ganzes Vertrauen, und du wirst nicht enttäuscht werden. Du sollst wirklich froh in die Zukunft schauen! Er, der Herr Jesus, will alles, was dich bedrückt, von dir nehmen. Lass dich heute daran erinnern, dass der Herr Jesus dich versteht und dir auch die allerletzten Fragen deines Herzens beantworten will. Du wirst dann erkennen, warum gerade du dieses und jenes durchmachen musstest. Es wird sogar der Tag kommen, an dem du dem Herrn Jesus für Schweres, mit dem du bisher nicht fertig geworden
bist, danken wirst. Du sollst wirklich froh in die Zukunft schauen. Du kannst das aber nur, wenn du die Hand des Herrn Jesus ergreifst und dich willenlos von ihm führen und deine Probleme von ihm lösen lässt. Der Herr Jesus nimmt tatsächlich an deinem Leben teil. Die Bibel sagt: „Denn Gottes Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und er sieht jeden Schritt, den einer macht“ (Hiob 34,21). Es gibt Menschen, die wollen in der Sünde verharren. Sie wollen ihr Sündenleben nicht aufgeben. Lieber Leser, lass dir sagen: Solche Menschen schauen nicht froh in die Zukunft. Wer Herz und Leben dem Herrn Jesus weiht, der wird froh und glücklich. Der bekommt Licht über seinen Zustand. Der erkennt, dass er ein Sünder ist. Der sieht ein, dass ein Sünder nicht in die Gegenwart Gottes passt. Dir darf ich sagen: Nur der Herr Jesus kann deine Probleme lösen! Vielleicht bist du an Menschen zuschanden geworden. Vielleicht hat dich eine Idee, der du nachgelaufen bist, enttäuscht. Ihm, dem Herrn Jesus, darfst du aber dein ganzes Vertrauen schenken, und ich darf dir aus langjähriger Erfahrung sagen: Er hat mich nie enttäuscht! Und sei gewiss: Auch du wirst vom Herrn Jesus nicht enttäuscht werden. Entferne aber bitte das aus deinem Leben, was dir den Blick verdunkelt. In der Bibel ruft ein Mann betend aus: „Ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir“ (Psalm 51,5). Lieber Leser, deine Sünde muss aus deinem Leben entfernt werden. Diesen großen Dienst kann dir nur der Herr Jesus tun. Eins fehlt noch in deinem Leben: Eine klare Kehrtwendung! Du musst alles hintenan stellen, um Jesus Christus zu besitzen. Nur so wirst du glücklich, und nur so kann
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Gott deine Probleme lösen. Vergebliches Suchen! Das stelle ich über den Abschnitt meines Lebens, der mit meiner Schulentlassung begonnen und dann aufgehört hat, als ich dem Herrn Jesus mein Leben übergeben habe: Einst zog ich irrend in der Welt umher. Mein Weg lief von den Alpen bis ans Meer. Nach Ruh und Frieden suchte dort mein Herz; doch blieb beim Kosten mir nur Weh und Schmerz. So kniete ich vor Jesus Christus hin. Da gab er Leben, Freude und Gewinn. Mein Glück, so hab ich‘s oft nun schon verkündet, ist nur im Kreuz, in seinem Blut gegründet. Ja, er hat mich in Besitz genommen, und immer mehr sehne ich mich danach, dass alle Gebiete von ihm beschlagnahmt werden. Wenn du die große Wende deines Lebens erlebst, dann ändert sich bei dir vieles. Ich muss bekennen, bei mir hat sich alles geändert. Der Herr Jesus hat immer wieder sortiert, und ich habe ihn – still haltend, ja sagend – das Werk tun lassen. Ich war zu ihm hin durchgebrochen, und nun übernahm er die Führung meines Lebens. Ich legte willenlos meine Hand in die Seine. Als fröhlicher Christ, den die Schuld nicht mehr drückt, gehe ich weiter in seinen Bahnen dem herrlichen Ziel entgegen. Er ist mein Schutz geworden. Ja, ich habe erlebt, was in Psalm 32,7 zu lesen ist: „Du bist mein Schutz, du behütest mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit Rettungsjubel.“
Wo ist mein Glück, wo habe ich‘s gefunden? So frag’ ich mich in Nacht- und Tagesstunden. Bei allem Prüfen meines früheren Lebens. Da suche ich umsonst u nd ganz vergebens. Die Sünden meines Lebens drückten sehr. Ich sann auf Frieden, doch das Herz blieb schwer. Nun preis‘ ich Gott, das Alte ging zu Ende. Es kam bei mir die große Lebenswende. Vergeben ist die Schuld, o welch ein Jubel! Leb wohl, du Welt, leb wohl mit deinem Trubel! Ich habe ihn, ich hab‘ mein Glück gefunden. So bin ich froh und ruh‘ in seinen Wunden. Wenn auch du in dem Herrn und in seinem Erlösungswerk ruhst, dann bekenne ihn als deinen persönlichen Heiland, in dem du die Gewissheit deines Heils gefunden hast. Ja, werde ein unerschrockener Zeuge deines Heilandes! Sage den Menschen, dass er deine Probleme gelöst hat, sodass du froh in die Zukunft schauen kannst. Glaube nicht, dass du ein Jammerleben führen musst, wenn du in einer besonderen Stunde Licht über dein ganzes bisheriges Leben erhalten hast. Vielmehr ist es so, dass deine ganze Vergangenheit jetzt restlos abgewaschen ist und du dich nie mehr daran erinnern musst. Ja, krame nicht mehr in den alten Sachen
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herum. Lass dich auch nicht durch solche entmutigen, die sagen, dass du dieses oder jenes nicht mehr tun darfst, was früher zu deinem Leben gehört hat. So ist es nicht! Vielmehr wirst du bald feststellen, dass du gar nicht mehr das Bedürfnis hast, dies oder jenes zu tun, was dir früher Freude bereitet hat. Du hast etwas viel Besseres gefunden. Du hast jetzt den Herrn Jesus in dein Leben aufgenommen. Die Freude über die Errettung deiner Seele darfst du jetzt genießen. Aber auch hier rufe ich dir zu: Bleibe nun nicht stehen! Gehe den schmalen Weg weiter, den du betreten hast! Durch ein planmäßiges Gebetsleben wirst du dem Herrn Jesus immer näher kommen. Es wird dann so sein, dass du ihm wirklich jede Kleinigkeit deines Lebens bringst und nicht meinst, nur große Sorgen oder Nöte ihm im Gebet nennen zu dürfen. Nein, er hat für alles Verständnis, was dein Leben betrifft. Denke daran: Er löst deine Probleme! Trachte du nur danach, Wege zu gehen, die ihm wohlgefällig sind. Wenn du gewillt bist, allezeit den Willen des Herrn zu tun, dann wirst du spüren, wie er dich Schritt für Schritt auf diesem Wege leitet. Habe immer offene Ohren für ihn, und du wirst hören, was er dir zu sagen hat. Hier hat er einen Dienst für dich, den du tun sollst. Dort gilt es, eine besondere Aufgabe zu erfüllen, die er dir stellt. Neben deinem Beruf gibt er dir Möglichkeiten, ihm zu dienen. Sonst bist du vielleicht unlustig von deiner Arbeit nach Hause gekommen, und die Leere deines ganzen Daseins widerte dich an. Jetzt kannst du deine freie Zeit ganz dem Herrn zur Verfügung stellen. Forsche viel in seinem Wort. Du wirst bald feststellen, welch ein kostbarer Schatz das Wort Gottes ist. Ja, lies die Bi-
bel betend, so wird der Herr Jesus dir sein Wort mehr und mehr aufschließen. Gehe nun mit denen durchs Leben, die ebenfalls ein Eigentum des Herrn Jesus sind. Du wirst erkennen, wie froh sie ihre Straße ziehen, und mit wie viel Freudigkeit sie ein Zeugnis für ihren Herrn sind. Ja, auf einmal siehst du die vielen Möglichkeiten und Gelegenheiten, dem Herrn auch neben deinem Beruf zu dienen. Es kann dies eine Arbeit an Kindern sein. Es kann dies eine Gruppe Jugendlicher sein, die unter deiner Leitung den Herrn in seinem Wort immer besser kennenlernt. Vielleicht warst du bisher sehr einsam. Das braucht in deinem Leben mit dem Herrn Jesus nicht mehr dein Los zu sein. Du kannst zwar allein sein, oft und viel allein sein, aber du weißt um die ständige Gegenwart deines Heilandes. Es wird dir im Laufe der Zeit, aus dem innigen Verbundensein mit dem Herrn heraus, zur lieben Gewohnheit werden, dass du ihn an allem teilnehmen lässt. Es muss in deinem Leben soweit kommen, dass du bei dem geringsten Kummer, bei der kleinsten Schwierigkeit, die als Hemmschuh auf deinem Lebensweg liegt, dich sofort an deinen Herrn wendest. Sei es bei der Arbeit, zu Hause, unterwegs oder wo du sonst bist, wird ein Seufzer: Herr, hilf du! Herr, wirke du es! dann viel schneller über deine Lippen kommen. Es wird aber auch genauso schnell ein Dank in deinem Herzen aufsteigen, wenn dir im Tageslauf etwas Außergewöhnliches gelingt, wenn du auf dein Seufzen sofort eine Antwort erhältst, eine Erhörung erlebst. Ja, du wirst merken, wie der Herr dein Leben immer reicher macht. Selbst in seiner Schöpfung wird dir das unscheinbarste Tier, die farbloseste Pflanze zu einem Wunder, das der Herr für dich bereitet hat.
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Vielleicht hast du, liebe Leserin, bisher noch immer geglaubt, nicht allein durchs Leben gehen zu müssen. Insgeheim saß noch ein Fünkchen Hoffnung in deinem Herzen, dass sich doch noch ein Mensch finden würde, an dessen Seite du durchs Leben gehen könntest. Es ist sogar möglich, dass du das, nachdem du den Herrn als deinen Heiland angenommen hast, noch immer hoffst. Lass dir nicht durch menschliche Überlegungen und Wünsche das verdunkeln, was der Herr dir als Weg vorzeigt. Wäge stets ab, was von oben ist und was nicht. Gewiss ist dies nicht immer leicht, aber durch viel Beten wirst du ganz klar die Weisung erkennen können, die der Herr dir schenkt. Sei gewiss: Der Herr löst auch dieses Problem! Eine besondere Gnade kann der Herr dir, lieber Leser, zuteil werden lassen, indem er dich aus deinem weltlichen Beruf nimmt und dich ganz in seinen Dienst stellt. Wenn dieser Ruf von ihm an dich ergeht, dann zögere keinen Augenblick, sondern gib ihm dein volles Ja. Ein Leben für den Herrn Jesus ist wahrlich wert, gelebt zu werden. Ganz langsam wird sich bei dir eine Wandlung vollziehen. Alles aus deinem früheren Leben, auch manche Gewohnheiten und Liebhabereien werden immer weiter von dir wegrücken, und der Herr Jesus wird dir täglich größer werden. Das Ziel, das du dir gesteckt hast, steht unverrückbar vor dir: Dem Herrn Jesus zu dienen, bis er erscheint. Ja, es muss in deinem Leben festliegen: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Johannes 3,30). Welch ein herrliches Ziel! Welch ein Arbeitsgebiet für dich! Kannst du dir vorstellen, dass der Herr Jesus die Müßiggänger liebt? Nein! Er will Streiter, Kämpfer für seine Sache. Ein Ausruhen nach dem Er-
halten der Heilsgewissheit ist ihm nicht wohlgefällig. Vergiss nicht, dass der Feind noch täglich auf dem Plan ist, um dich in deiner Arbeit für den Herrn zu hemmen. Natürlich ist es ihm nicht recht, dass du dich nun ganz für den Herrn Jesus einsetzt, um Menschen für ihn zu gewinnen. Sei auf der Hut! Werte jeden Angriff, ganz gleich, woher er kommt, als käme er vom Feind. Wenn du stets daran denkst, dass der Feind dich dazu bringen will, die Waffen vor ihm zu strecken, dann wirst du auch immer sofort das Nächstliegende tun: Zum Herrn um Bewahrung und erneute Ausrüstung für den weiteren Kampf zu rufen. Über eins sei dir ganz klar: Wenn der Herr dich in seinen Dienst ruft, dann will er dich ganz! Wenn du klar seine Stimme hörst, für ihn in seinem Weinberg zu arbeiten, dann will er dich für immer. Glaube nicht, dass der Herr Jesus so wankelmütig ist, heute diese und morgen jene Pläne mit dir zu haben. Auch wird der Feind alles versuchen, dich bei einer Arbeit für den Herrn keine Wurzeln schlagen zu lassen. Er wird – es kann sogar durch Kinder Gottes sein – dir hier etwas Neues anbieten und dort etwas Besseres vorschlagen. Prüfe, prüfe, prüfe! Noch einmal möchte ich dir sagen: Der Herr pflanzt nicht, um nach kurzer Zeit umzupflanzen. Ein Bäumchen, das immer wieder umgepflanzt wird, sei es auch in besseres Erdreich, wird niemals ein Baum werden, wird niemals Frucht bringen. Halte dir stets vor Augen: Da, wo der Herr dich hingestellt hat, da ist dein Platz. Glaube nicht, du könntest Schwierigkeiten aus dem Weg gehen. Überall wirst du, wenn auch nicht den gleichen, dann doch anderen Schwierigkeiten begegnen. Darum tue alles, um deinen Platz so restlos auszufüllen, dass du im Blick auf den
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Herrn stets ein frohes Herz hast. Ja, von diesem Gradmesser kannst du genau ablesen, ob du da, wo du stehst, ein dem Herrn wohlgefälliges Leben führst. Dein Herz kann nicht froh und glücklich sein, wenn du dich dem Heiland nicht restlos auslieferst und dich ihm nicht völlig weihst, und wenn du nicht gewillt bist, für ihn Opfer zu bringen. Nur wenn du ihm dein ganzes Leben bedingungslos zur Verfügung stellst, wird dich im Dienst für ihn eine tiefe Befriedigung erfüllen. Du wirst nur noch ein Sehnen haben: Für ihn, für deinen Heiland, da zu sein. In einem solchen Leben hört jede Vereinsamung auf. Ja, es kommen Stunden, in denen du dich danach sehnst, allein zu sein, um im Zwiegespräch mit dem Herrn neue Kraft zu erbitten und zu erhalten, damit du alle Aufgaben für ihn ausführen kannst. Wenn du mit ganzer Hingabe dem Herrn Jesus dienst, dann wirst du auch herrliche Glaubenserfahrungen machen. Du wirst immer mehr vom Herrn erwarten – im Glauben erwarten, und er wird dir immer mehr aus seiner Fülle darreichen. Blicke nie auf Menschen. Sie haben dich in deinem Leben ohne den Herrn Jesus genug enttäuscht. Sie werden dich auch in deinem neuen Leben mit dem Herrn Jesus immer wieder enttäuschen. Halte daran fest, dass nur einer dich nie enttäuscht: Dein Heiland Jesus Christus! Möchte er doch so sehr der Mittelpunkt deines Lebens werden, dass dein Leben restlos von ihm und durch ihn und mit ihm ausgefüllt wird! Um deinem Heiland besonders dienen zu können, bedarfst du einer besonderen Ausrüstung, die er dir auch immer wieder schenkt. Es ist unwichtig, ob der Aufgabenbereich, den er dir stellt, umfangreich oder weniger umfangreich ist. Er gibt dir
das, was du für die Erfüllung deiner Aufgaben benötigst. Er gibt dir aber nicht nur die besondere Ausrüstung für dein Dienen, sondern er wird dir auch gesundheitlich alle Kräfte geben, die du benötigst. Wenn du ihm eine Stunde dienst, wird er dir das Rüstzeug für eine Stunde schenken. Wenn du ihm täglich dienst, wird er dir täglich die Ausrüstung geben. Wenn darüber hinaus ein besonderer Einsatz erforderlich ist und jede menschliche Überlegung sagt: Das schaffe ich nicht!, dann sprudeln seine Quellen noch stärker. Und du darfst immer wieder schöpfen. Du wirst Herrliches erleben, weil er dir mehr gibt, als dein Verstand für möglich hält. Ja, dein Verstand wird dir oft ein Unmöglich zurufen. Der Glaube aber, der mehr und mehr von deinem Herzen Besitz ergreifen muss, zeigt dir, wo der Herr Möglichkeiten und Gelegenheiten für dich bereithält. Ein Wort möchte ich dir noch zurufen: Kapituliere nie, wenn du für den Herrn arbeitest, weil du meinst, es nicht schaffen zu können. Immer wieder wird der Feind versuchen, dir einzuflüstern, dass dieses Tun für dich nicht das Richtige ist. Dass du für jene Arbeit nicht geschickt genug bist. Dass hier nicht dein Platz ist. Vielleicht wird er dir sagen, wenn du im Werk des Herrn arbeitest, dass du in einem weltlichen Unternehmen viel mehr Möglichkeiten hast, vom Herrn zu zeugen. Höre dann nicht auf solche Stimmen. Sie sind niemals vom Herrn. Denke an das Wort aus Römer 11,29, wo es heißt: „Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich.“ Ich kann dich nicht ernst genug auf dieses Wort hinweisen. Möchte dir seine volle Bedeutung bewusst werden! Ein Leben für den Herrn! Auch für dich! Auch gerade für solche, die meinen, ein
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inhaltloses Leben zu führen. Ihnen kann der Herr ein von ihm gefülltes Leben schenken. Erzähle vielen Menschen von deinem Heiland. Verteile viele Traktate. Du hältst es nicht für möglich, wie viel Freude und inneren Reichtum ein solches Leben für den Herrn in sich birgt. Du glaubst, es sei ein Leben des Verzichts? Ja, aber anders als du meinst: Es ist ein freudiger Verzicht. Du glaubst weiter, der Herr ließe sich etwas schenken? Er vergilt tausendfältig. Er beschenkt dich so überströmend aus dem Reichtum seiner Gnade, dass du dein Leben ihm immer wie-
der von Neuem weihen wirst. Möchte in voller Bedeutung über deinem Leben das Wort stehen: Ich habe nur ein Leben, und das gehört dem Herrn! Die Antwort wird dann nicht ausbleiben. Eine Antwort, die bis in die Ewigkeit hinein Gültigkeit hat: „Wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren“ (Johannes 12,26). Darum, lieber Leser, schaue froh in die Zukunft und wisse: Gott löst deine Probleme!
Entlastet – und befreit! Es ist schon Jahre her. Ich war noch im Dienst als Eisenbahner. Da benutzte ich meine Urlaubsreise dazu, das Evangelium zu verkündigen. In einer kleinen Stadt war ein junger Förster unter der Wortverkündigung. Er saß in seiner schmucken Uniform unter den Zuhörern, schien aber ganz gleichgültig und uninteressiert zu sein. Ich sagte: „Vielleicht ist jemand hier, der heute Abend verwundet wurde, aber so tut, als sei dies nicht der Fall. Er wird jedoch bald davon überzeugt werden, dass seine Wunde sehr brennt. Ein angeschossenes Reh wird bald aus dem Versteck kommen, um an der Quelle den Durst zu stillen. So mag es auch einer Seele ergehen, deren Gewissen von einem Pfeil aus dem göttlichen Köcher getroffen worden ist.“ Die Evangelisation war beendet, und ich predigte in einer anderen Stadt, die etwa 70-80 Kilometer entfernt war. Eines Abends, ich wollte gerade den Versammlungsraum betreten, hörte ich ein Motor-
rad kommen, und ein Mann rief: „Können Sie mir nicht sagen, wo hier die Evangelisation ist?“ „O ja“, sagte ich, „fahren Sie noch etwas weiter, dann sehen Sie schon die Leute in den Saal gehen.“ Ich erkannte an der Stimme den Bruder, bei dem ich während der vorigen Evangelisation gewohnt hatte. Als das Motorrad an mir vorbeifuhr, sah ich am Steuer den Förster. Ich sagte: „Nun, können Sie nicht mehr?“ „Nein“, antwortete er, „ich bin verwundet, ich muss zur Quelle.“ Und noch bevor die Versammlung begonnen hatte, übergab er sein Leben dem Herrn Jesus. Es gibt Menschen, die sagen: Nichts ist unmöglich! Wir sehen ja, dass Dinge, die unsere Vorfahren noch für unmöglich gehalten haben, Wirklichkeit geworden sind. Man braucht nur das rasende Auto, das dröhnende Flugzeug und anderes mehr zu betrachten. Das Bibelwort aus Apostelgeschichte 4,20 „Denn es ist uns un-
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möglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben“, spricht aber von einer besonderen Unmöglichkeit. Es will sagen: Ein Mensch, der den Herrn Jesus in sein Herz eingelassen hat, kann nie mehr von ihm, seinem Retter und Herrn, schweigen. Der Weltmensch redet sehr viel von Politik, Sport, Fernsehen, Computer, ja, von Vergnügen hin und her, weil eben sein Herz voll davon ist. Der begnadigte Sünder redet von seinem Heiland. Er nimmt die damit verbundene Schmach auf sich, wenn er nur das Ziel erreicht: Andere Menschen für seinen Heiland zu gewinnen. Natürlich muss man zuerst einmal selbst den Herrn Jesus als seinen Heiland besitzen. Man muss das Herz vor dem Herrn Jesus bis auf den tiefsten Grund ausgeschüttet haben. Die Sündenschuld darf nicht mehr drücken. Der Herr Jesus muss Wohnung in uns genommen haben. Er will unser Leben völlig besitzen. Dann fällt es dem, den der Herr Jesus als sein Eigentum besitzt, nicht schwer, die große Erfahrung seines Lebens anderen Menschen kundzutun. Falsch ist es natürlich, wenn die, die ein Eigentum des Herrn Jesus sind, deshalb schweigen, weil sie immer wieder Fehler bei sich sehen. Diese falsche Einstellung hält manchen Nachfolger Jesu vom Zeugendienst fern. Und dies will der Feind der Seele. Bekenne auch du, lieber Leser, deinen Heiland treu. Auch ich durfte es nach meiner Bekehrung immer wieder tun, bis der Herr mich ganz in seinen Dienst holte und ich ihn öffentlich vor vielen bekennen durfte. Einmal sprach ich in einem größeren Dorf. Unter den Zuhörern saß ein Schwerbeschädigter. Gespannt lauschte er den Worten der Frohen Botschaft. Nach der Stunde blieb er zurück und wünschte, sich aussprechen zu dürfen. Er erzählte: „Ich
habe als Schwerverwundeter lange in einem Lazarett gelegen, und die Schwester, die mich pflegte, gehörte dem Herrn Jesus. Sie hat mich mit viel Liebe bemuttert. Es hat mich oft gerührt, mit welcher Hingabe sie mir und meinen Kameraden gedient hat. Immer war sie für uns da, man brauchte sie nur zu rufen. Nie habe ich sie mürrisch oder launisch gesehen, nie wurde ihr etwas zuviel. Aber einmal habe ich mich mit ihr in ein Gespräch eingelassen, und da hat sie wohl das Samenkorn der göttlichen Wahrheit in mein Herz gelegt. Die Worte der Schwester sind all die Jahre mit mir gegangen. Und jetzt ist es wohl so weit: Ich möchte das haben, was die Schwester hatte.“ So fand dieser Schwerverletzte den Heiland. Als ich ihn später einmal traf, sagte er mir: „Mir ist so leicht ums Herz. Ich werde mit meinem Leiden fertig. Der Herr löste meine Probleme, und ich arbeite wie früher.“ Dann predigte ich in einer Kleinstadt. Viele hörten das Evangelium. Etliche wurden mit der damaligen Zeit nicht fertig. Ich redete über die Wege und Ziele Gottes mit den Menschen, über das Ende und über die ewige Herrlichkeit. Nach der Stunde wünschte unter anderen eine ältere, vornehme Dame eine Aussprache. Sie schüttete ihr Herz vor Gott aus und ergriff im Glauben das Heil in Jesus Christus. Als ich nachher die Frage an sie richtete: „Gestatten Sie, dürfte ich etwas über Ihre Herkunft wissen?“, sagte sie: „Ich bin die Frau eines Generals und bin froh und glücklich, jetzt den Herrn Jesus gefunden zu haben.“ Ja, wie recht hat der Liederdichter, wenn er sagt: Siegend schreitet Jesus über Land und Meer, und ihm dient im heil‘gen Krieg
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ein treues Heer. Hier und dort, wo Gottes Geist ein Neues schuf, schallt hinaus der wackern Streiter heil‘ger Ruf: Brüder, Schwestern, kommt von nah und fern, einen nach dem andern bringet her zum Herrn! Josaphat, ein Mann im Alten Testament, soll durch diese Zeilen in dein Blickfeld treten. Auch er hatte – durch seine Wankelmütigkeit bedingt – immer wieder Probleme, die der große Gott in seiner Gnade löste. Josaphat war fromm. Gottes Wort sagt von ihm in 2. Chronik 17,6: „Und da sein Herz in den Wegen des Herrn mutig wurde, tat er auch noch die Höhen und die AscheraStandbilder aus Juda hinweg.“ Er veranstaltete eine Art Volksmission und unterwies das Volk in dem Buch Gottes. Dies alles kann man aus eigener Kraft und in eigener Frömmigkeit tun. Eigene Frömmigkeit kann den Sohn oder die Tochter vor schlimmen Sünden bewahren. Eigene Frömmigkeit führt aber niemals zum Himmel! Selbst wenn dir dieses Wort noch so unangenehm ist, so ist und bleibt es doch die große Wahrheit! Josaphat wandelte in den Wegen seines Vaters David: Er bestellte aus den Leviten, Priestern und Sippenältesten Richter und gebot ihnen: „So sollt ihr handeln in der Furcht des Herrn, in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen“ (2. Chronik 19,9). Welcher Vater möchte nicht gern, dass der Sohn in seinen Fußstapfen wandelt. Es ehrt den Vater, es freut ihn, es löst Liebe zum Sohn aus. Er erzählt anderen davon. Aber auch hier, lieber Leser, lass dir in ganzer Entschiedenheit sagen: In den Him-
mel kommst du nicht, und wenn du noch so treu in den Fußstapfen deines Vaters wandelst. In den Himmel kommen nur begnadigte Sünder. In den Himmel kommen nur Menschen, die eine Erneuerung ihres Lebens erfahren haben. Menschen, die von oben geboren worden sind. Menschen, die den Geist Gottes bekennen. Sie und nur sie allein können Himmelsbürger werden! Josaphat kam in den Genuss des Segens Gottes, des Segens seines Vaters: „Und der Schrecken des Herrn kam über alle Königreiche der Länder, die rings um Juda lagen, so dass sie nicht gegen Josaphat kämpften“ (2. Chronik 17,10). Ja, Gott ist treu. Irdische Segnungen können Sohn und Tochter oft in ganzer Fülle erleben. Diese Segnungen werden aber niemals einen Menschen in den Himmel bringen, es sei denn, dass er ganz persönlich dem Heiland Jesus Christus das Herz öffnet. Und Josaphat wurde ein großer Mann. Man schaute auf ihn. In 2. Chronik 17,12 heißt es: „Und Josaphat wurde immer größer, bis er sehr groß war.“ Dieses „Immergrößer-Werden“ kann sogar den Sohn eines gläubigen Vaters, die Tochter einer gläubigen Mutter abhalten, in ein persönliches, inniges Verhältnis zu Jesus Christus zu kommen. Gott musste manchem Ehre und Ansehen, Gut, Geld und Besitz nehmen, damit er ihn erkennen und sich ihm ausliefern konnte. Auch Josaphat kam zu Fall. Auch Josaphat erlebte schwere Wege. Gott wollte mit ihm zum Ziel kommen. Solche Wege sind dann sehr schmerzlich. Sie lösen Weh und schlaflose Nächte aus. Traurigkeit geht gepaart mit ihnen. Josaphat kam unter falschen Einfluss und wandte sich von dem rettenden Gott ab. Sein Herz zog ihn nach Ramoth, zur
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Stätte der Götzen, die Menschen sich gemacht hatten. Auch in der Wahl seiner Lebensgefährtin zeigte sich sein Versagen (2. Chronik 18,1). Er verschwägerte sich mit dem gottlosen Ahab. So weit brachte es ein Nachkomme Davids! Gott aber setzte alles daran, um ihn herumzureißen, um ihn zu dem entscheidenden Schritt zu bringen. Er befand sich auf einer gefährlichen Bahn. Seine Freundschaften waren unklar. Unklar seine Handlungen, seine Wege, seine Worte, seine Taten. Josaphat ging durch tiefe, tiefe Leidenswege. In dieser Not suchte er den Herrn: 2. Chronik 20,3 „ Da fürchtete sich Josaphat und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen!“ Hier war der Anfang seiner Lebenswende. Er beugte sein Antlitz zur Erde. Das ist die rechte Art. Niederknien, alles, aber auch alles dem Herrn Jesus bekennen, völlig sein Herz ausschütten. Wer diese Stellung einnimmt, der wird nicht lange auf Begnadigung und Freispruch warten müssen. Josaphat hatte die, die um ihn waren, zum Unguten verführt. Nun aber war sein Ziel, auch jenen wieder zurechtzuhelfen: „Ganz Juda und die Einwohner von Jerusalem fielen vor dem Herrn nieder und beteten den Herrn an“ (2. Chronik 20,18). Ja, schwere Wege muss der Herr doch mit diesem und jenem gehen, um sein Ziel zu erreichen. Weil Gott den Verlorenen liebt, schreckt er auch vor schweren Wegen nicht zurück. Wohl dem, der sich durch schwere Wege, durch Enttäuschungen zurechtbringen lässt. Als die, die bisher fern von ihm waren, niederfielen und den großen Gott anbeteten, war das für Gott ein duftender Wohlgeruch. Es erfreu-
te sein Herz. Es ist und bleibt so, dass der Vater Anbeter sucht. Nun fängt Josaphat an zu reden. Er sagt: „Vertraut auf den Herrn, euren Gott, so könnt ihr getrost sein, und glaubt seinen Propheten, so werdet ihr Gelingen haben“ (2. Chronik 20,20). Solche Zeugnisse wirken stärker als die Worte eines hochbegabten Redners. Sie entzünden mehr Herzen als die Worte manch eines studierten Redners. Er ermutigte sie, denen zu glauben, die der Mund Gottes waren, den Propheten. Er sagte ihnen: Nur so werdet ihr Glück haben. Es gibt vieles, was man als Glück bezeichnen könnte. Manche meinen, es wäre ein besonderes Glück, große Geschäfte zu machen und viel Besitz zu haben. Dies alles mag gut und schön sein, doch das größte Glück, das einem Menschen hier auf dieser Erde zuteil werden kann, ist das Glück, am Herzen Jesu Frieden zu finden. Bei Josaphat ging es dann ins Lobetal. Lies bitte einmal 2. Chronik 20,26: „Aber am vierten Tag kamen sie zusammen im ‚Lobetal’; denn dort lobten sie den Herrn.“ Welch eine große Wende! Der, der den Herrn verunehrt hat, lobt und preist ihn jetzt. Der, der andere dazu gebracht hat, Gott zu verunehren, hat diese nun dazu gebracht, mit ihm den großen Gott zu loben und zu preisen. Und doch hatte Josaphat einen schwankenden Charakter: Später vereinigte er sich mit Ahasja, dem gottlosen König Israels. Nun merkt Josaphat deutlich den mahnenden Finger von oben und muss die Stimme Gottes hören: „Weil du dich mit Ahasja verbunden hast, so hat der Herr dein Werk zerstört!“ (2. Chronik 20, 37). Sein Reichtum zerfiel, seine Schiffe wurden zertrümmert. Er tat den entscheidenden Schritt nicht ganz.
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Nur Gott löst deine Probleme! Die Aufzeichnungen aus dem Leben Josaphats sollen dich mahnen, noch heute jede nicht gottgewollte Verbindung zu lösen und dich mit jenen zu verbinden, die in Gottes Wegen wandeln. Gott nahe sein, das ist das Ziel eines Gotteskindes. Danach sehnt es sich Tag für Tag. Innig mit Gott verbunden zu sein, das ist sein Wunsch. Nur in der Verbindung mit Gott wird der Hunger eines neuen Menschen immer wieder gestillt. Der Durst des inneren Menschen empfängt Befriedigung und Wohltat in Fülle. Doch ich muss auch dieses sagen: Es braucht nur eine Störung zwischen den Glaubenden und Gott zu treten, so spürt er ein schmerzliches Verlangen, in die innige Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren. Hier muss der Glaube sich mit dem Gebet paaren. Gott wartet stets darauf, die ungetrübte Verbindung durch das Blut Jesu Christi wieder herzustellen. Selbst der Abtrünnige empfängt Gnade, wenn er reuig zurückkehrt. Ist die Gemeinschaft des Gotteskindes mit Gott gestört, so wird diese Sehnsucht immer zunehmen. Sie ist auch durch nichts zu unterdrücken. Es ist ein Leid, das nirgendwo Trost findet. Dieses Leid findet seinen Trost nicht auf Abwegen und Umwegen dieser Welt. Es findet seinen Trost nur am Herzen Jesu, am Herzen des guten Hirten, am Herzen des Hohenpriesters – der sich für jeden Gläubigen verwendet. Hier ist der Glaube die Brücke. Er ist die Brücke zwischen Gott und Mensch. Das Trennende wird hinweggeräumt. Der Bußfertige findet stets zum Vaterherzen Gottes zurück. Hier fühlt er sich wieder wohl. Hier ruht er aus. Hier überschaut er noch einmal die Verirrungen seines Lebens. Schritt für Schritt geht er weiter, bangend
und zagend. Sein Wunsch ist: Sich nie mehr einen Schritt von Jesus zu entfernen. Manchem erscheinen die Hindernisse so groß, dass er meint, sie nicht überwinden zu können, um wieder in ein reines, enges Verhältnis zu Gott zu kommen. Der Glaube aber wagt den Durchbruch durch das dichteste Gestrüpp. Selbst wenn es Dornen und Disteln sind, er bricht durch und klopft neu an der Tür der oberen Welt an. Sie ist für ihn nicht verschlossen. Auch hier ist Jesus Christus die Tür, an der jeder anklopfen kann. Ja, so kann man immer wieder sagen: Das Leben des Glaubens ist herrlich, wenn es sich mit dem Gebet paart. So werden von Gott die Probleme gelöst. Auch der ungläubige Mensch verspürt in seiner Brust oft ein Heimweh nach der oberen Welt. Er versucht aber, dieses Heimweh immer wieder zu unterdrücken. Vergnügen, Freude, Sünde und was diese Welt sonst zu bieten hat, stillen das Heimweh der Seele niemals. Dieses Heimweh wird immer stärker. Es weicht auch nicht in der Sterbestunde. Viele, die den Glauben an Jesus Christus nicht gefunden haben, stehen vor dem Abschiednehmen von dieser Erde und wollen nicht fort. Sie wollen hier bleiben. Sie krampfen sich fest und gehen dennoch den Weg alles Fleisches - den Weg ins Grab. Der Unglaube ist die Quelle großer Unruhe. Tief in der Brust des Ungläubigen ist ein qualvolles Leid. Nur die Nähe Gottes, das Nahen zu Gott, das Zufluchtnehmen zu Jesus Christus, das Zurechtkommen des Menschen durch das Blut Jesu Christi stillen das Heimweh der Seele. Heimatliche Luft strömt in das heimwehkranke Herz. Wer Jesus Christus gefunden hat, bei dem ist dieser Hunger gestillt. Das Leid ist nicht mehr da. Das Leid, das Tag
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und Nacht die Seele gequält hat. Der Druck des Gewissens ist verschwunden. Das Weh in der Brust hat aufgehört. Der Schmerz, der den Menschen fast verzehrt hat, hat sich in Freude und Glückseligkeit verwandelt. Der Suchende ist zum Finder geworden. Zunächst sucht jeder Mensch seine Befriedigung in den Dingen dieser Welt. Nicht jeder sucht diese Befriedigung im Schlamm und Schmutz der Sünde, um darin zu waten. Mancher sucht die Befriedigung in der Natur. Er sucht sie auf Reisen. Er sucht sie in der Literatur. Er sucht sie in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten: Wirkliche Befriedigung aber findet der Mensch erst am Herzen Jesu. Da ist Befriedigung. Da ist Ruhe. Da ist Freude und Glückseligkeit. Hier wird jeder Schmerz gestillt. Jede Wunde geheilt. Jedes Geschwür geöffnet. Jede Krankheit der Seele kommt am Herzen Jesu zur Gesundung. Wer diese Gesundung am Herzen Jesu nicht gefunden hat, der fühlt sich nicht wohl. Er soll noch heute, am besten sofort, betend an die Gnadentür klopfen und wird erleben: Der Herr Jesus öffnet ihm noch heute die Tür. Betend und glaubend darf man den Türgriff ergreifen und soll ihn nicht eher loslassen, bis die Tür sich öffnet. Der ihm bis dahin verborgene Gott, der ihm bisher verborgene Heiland Jesus Christus, den der Mensch nur vom Hörensagen kennt, wird dann sein Retter. Froh und glücklich zieht nun das junge Gotteskind an der Hand des Herrn Jesus durchs Leben. Es lässt sich führen und leiten. Es geht mit dem Herrn Jesus Schritt für Schritt und Tag für Tag. In seiner Nähe wandert man sehr gut. Diese Gemeinschaft löst oft alle anderen Gemeinschaften auf. Diese Gemeinschaft schafft aber auch ganz
neue Gemeinschaften, Gemeinschaft mit Kindern Gottes, Gemeinschaft mit dem Bruder, mit der Schwester in Christo. Wer der Weltfreundschaft den Abschied gibt, bleibt kein vereinsamter Mensch, sondern findet viel mehr am Herzen Jesu, als er je am Herzen der Welt gefunden hat. Auch ich darf es mit Freuden bekennen: Alles, was ich bis zum dreißigsten Lebensjahr, als ich meinen Herrn und Heiland gefunden habe, durchgemacht und besessen habe, ist heute verblasst. Ich habe kein Bedürfnis mehr, zurückzukehren. Dieser Weg ist mir sperrangelweit geöffnet. Meine alten Freunde würden mich sofort wieder aufnehmen. Am Skattisch wäre Platz für mich. Mein Sehnen ist aber: Nie mehr zurück, sondern näher, noch näher an das Herz des Herrn Jesus, noch inniger in Gemeinschaft mit ihm, noch treuer zu seiner Verfügung stehen. Mein Herz soll noch mehr brennen und glühen, um Seelen für ihn zu gewinnen. Das ist mein Wunsch! Nur durch Jesus Christus kann der Mensch sich Gott nahen. Nur er allein führt in die Nähe Gottes. Als ich den Herrn Jesus gefunden hatte – oder als er mich gefunden hatte –, habe ich seinen Namen, den Namen Jesus, sehr oft laut ausgerufen. Dieser Name, der mir bis dahin verschleiert war, mit dem ich kaum etwas anzufangen wusste, wurde mir so groß. Er hatte mir den Himmel geöffnet. Er hatte ein Stück Himmel in mein Herz gebracht. Ich lebte, obwohl ich noch hier auf der Erde war, mit meinen Gedanken im Himmel. Ich habe dem nachgesonnen, was droben ist. Es ist ja auch wirklich ein sehr großes Wunder, wenn der Herr Jesus bei einem Menschen diese unerklärliche Erneuerung durchführt. Es geht durch einen tiefen, inneren Bankrott, bei dem der Mensch nichts, aber auch gar nichts von
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seinen eigenen Werken, vom Gutes-Tun und von seinen Vorstellungen retten kann. Es ist eine Kapitulation, die zu großen Siegen führt. Für den Verstand unbegreiflich. Der Verstand sagt: Kapitulieren und Sieg? Das geht nicht zusammen. Kapitulieren und weitere Niederlagen, das ist der Weg, den der Mensch sich vorstellt. Doch bei Jesus Christus, bei dem Herrn und Retter, ist der Weg ganz anders: Durch Kapitulation zum größten und höchsten Sieg! Durch Gebet im Glauben immer wieder neu die herrliche Erfahrung: Ein Eigentum Christi, der alle Probleme löst. Der Gläubige darf am Vaterherzen Gottes ruhen. Er darf ihm alle Sorgen sagen. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit weiß er: Gott hört nicht nur mein Gebet, sondern er ist in der Lage, jede Schwierigkeit sofort zu beenden und daraus eine wunderbare Herrlichkeit werden zu lassen. Alle Schwierigkeiten der Welt sind dem Herrn Jesus nicht zu groß, um sie nicht sofort beseitigen zu können. Manches aber muss er ausreifen lassen, um dem Menschen zu helfen, zu ihm zurückzukehren, ihn zu suchen und zu finden. Einige müssen durch tiefe Enttäuschungen gehen, um sich von dem Fürsten der Welt abzuwenden und Zuflucht zu dem Heiland der Welt zu nehmen, der nie enttäuscht. In der Gottesferne zu leben, hat noch niemanden glücklich gemacht. Selbst wenn jemand lacht, scherzt und anderes mehr tut, dann sagt das nicht, dass tief in seinem Herzen Freude und Glückseligkeit liegen. Wenn aber durch Jesus Christus der Mensch aus der Gottesferne herausgeholt und in die Nähe Gottes gebracht worden ist, dann empfindet er den großen Unterschied - den Unterschied zwischen Himmel und Hölle. Nur Jesus Christus war in der Lage,
durch seinen Tod die Sündenschuld aller Menschen auf sich zu nehmen und den Weg zu Gott zu bahnen. Und nur wer diesen Weg geht, findet den Vater. Sagt der Herr doch selbst: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Ganz gleich, was auch im Leben eines Menschen liegen mag: Der Herr Jesus ist der Weg zum Vaterherzen Gottes. Der Herr Jesus will den Menschen nicht bestrafen. Er will dich nicht bestrafen. Er tritt für dich ein. Er ist für den bußfertigen Sünder der Retter und Herr! Er ist für das Kind Gottes der Hohepriester, der sich für die Seinen vor dem Vater verwendet. Ja, du darfst dich freuen, denn: Deine Sündenlast wurde hinweggetan. Der Herr Jesus sagt in Johannes 13,8: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keine Gemeinschaft mit mir.“ Die Reinigung durch das Blut Jesu Christi erfährt das Kind Gottes immer wieder. Und wenn bei dir irgendetwas nicht in Ordnung ist, wenn Schuld vorhanden ist, Schuld, die dich belastet, dann komme jetzt im Gebet zum Herrn Jesus. Und du wirst erleben: Er wird dich reinigen! Denke daran: Der Herr Jesus hat deine Strafe getragen! Die Bibel sagt: „Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen; nun aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen“ (1. Petrus 2,24-25). Wie herrlich ist es doch, dass ich jedem Kind Gottes zurufen und auch mir selbst sagen darf: Die Sündenschuld ist hinweggetan! Wir brauchen der Sünde nicht mehr zu dienen. Wir sind geheilt, wir sind
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durch das Opfer Jesu Christi aus dem Innersten heraus heil geworden! Wir sind teuer erkauft. Nicht irgendetwas kann deine und meine Strafe hinwegtun. Die Bibel sagt: „Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus, als eines makellosen und unbefleckten Lammes“ (1. Petrus 1,18-19). Das Blut Jesu Christi ist das einzige Reinigungsmittel für verlorene Sünder. Hier werden belastete Menschen freigesprochen. Hier werden Sünder zu Gotteskindern. Hier werden Höllenanwärter zu Miterben Christi erklärt. Du wirst mir sicher Recht geben, wenn ich sage: Der Erlass der Strafe macht froh! Darum rufe ich meinen Lesern zu: Das Tilgen deiner Sündenschuld ist unbedingt nötig! Der Schuldbrief muss zerrissen werden. Und dies hat der Herr Jesus für dich getan. Dein Schuldbrief existiert nicht mehr vor Gott. Wenn du deine Sünden vor dem Herrn Jesus bereut hast, dann darfst du dies im Glauben annehmen. Du darfst froh und glücklich sein. Die Bibel sagt: „Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (1. Johannes 1,7). Der Erlass unserer Strafe verursachte dem Herrn schweres Leid. In 1. Petrus 3,18 steht geschrieben: „Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte.“ Was der Herr Jesus an Leiden, an Weh, an Schmach, an Spott und Hohn
mitgemacht hat: Das hat er für dich und für mich getan! Deine Strafe ist erlassen! Fasse neu Mut und lobe und preise den Herrn. Preise ihn durch deinen Wandel. Preise ihn durch deine Tätigkeit. Preise ihn im Gesang. Preise deinen Heiland im knienden Gebet. Bete den Vater an, weil er Jesus Christus für dich gesandt hat. Nur im Blick auf den Herrn Jesus erfasst der Mensch den Erlass seiner Strafe. Als Johannes den Herrn Jesus sah, rief er: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt!“ (Johannes 1,29). Der Herr Jesus hat deine Sündenschuld beseitigt. Er hat den Erlass deiner Strafe bewirkt, und er wird auch deine Probleme lösen. Dieses Bewusstsein soll dich stets dankbar stimmen. Anbetend sollst du mehr das Wort aus Offenbarung 1,5-6 singen. Du sollst es allein singen. Du sollst es in Gemeinschaft mit Kindern Gottes singen. Singe den Vers mit frohem, dankbarem Herzen: Dem, der uns liebt und uns von unsern Sünden gewaschen hat in seinem Blut. Und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Das Wissen, dass du entlastet und befreit bist, soll dich immer wieder froh und dankbar stimmen. Es soll dich auch mehr zum Einsatz für deinen Retter Jesus Christus bringen, der deine Probleme gelöst hat und auch immer wieder lösen wird.
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Der gefundene Ausweg Es gibt Vorkommnisse, mit denen man nicht so leicht fertig wird. Man wälzt das Problem hin und her und kommt doch keinen Schritt weiter. Man sucht einen Ausweg - und findet ihn nicht. Mancher Mensch hat Schweres erlebt. Ihm wurde Leid zugefügt. Man klagt sogar Menschen an und redet bei anderen über sie. Hier und da klagt man sein Leid. Wir wollen einmal das, was wir an Schwerem erlebt haben und erleben, vom Wort Gottes beleuchten lassen. Gott sagt in seinem Wort: „Denn von mir aus ist diese Sache geschehen“ (1. Könige 12,24). Es muss alles auch an Gott vorbei, was uns an Schwerem trifft. Ja, Gott selbst schickt uns also dieses Schwere. Zu dieser Erkenntnis sollen wir kommen. Es ändert sich nichts an Gottes Wort: „Von mir aus ist diese Sache geschehen.“ Gott hat stets besondere Absichten, wenn er solche Wege mit uns geht. Er hat Segnungen in seinen Händen, die er in unsere Hände und unser Leben legen will. Er kann es aber nicht, solange wir nicht mit leeren Händen und mit einem Herzen, das vor ihm geleert wurde, zu ihm kommen. Man muss mit seiner Not und mit seinen Problemen zur richtigen Stelle gehen. Es gibt Wege, von denen man sich, obwohl man sie lange beschritten hat, doch abwenden muss, wenn es sich zeigt, dass es falsche Wege sind. Es gibt Nöte, die uns fast das Herz zerreißen. Es gibt Schläge, bei denen wir zusammenzucken. Wie herrlich ist es da, lesen zu dürfen: „Kommt, wir wollen wieder umkehren zum Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns
auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden“ (Hosea 6,1). Zerreißen ist schmerzlich. Schlagen tut weh. Heilen ist Wohltat. Wenn eine Wunde verbunden wird, hört sehr oft der starke Schmerz auf. Wir müssen etwas tun. Gott kann nicht umkehren. Gott ist auf dem rechten Weg. Wir müssen umkehren und zu ihm gehen. Er wird uns dann erkennen lassen, wie er jede Situation meistert, wie er jedes Problem löst. So wird man Großes erleben. Von dem Herrn Jesus geht man nie wieder so fort, wie man zu ihm gekommen ist. Er will uns leiten. Wir dürfen seine Hand erfassen. Schwere Stunden verwandeln sich in Segensstunden. Er führt zu besonderen Stärkungen. Schwierige Wege macht er gangbar. O glaube im Dunkeln, ob pfadlos die Seel. Die Flut wird sich teilen, hindurch darfst du eilen, um ewig zu weilen bei ihm, der‘s versieht. Er stillt jeden Durst und reinigt jeden Flecken. Er bewahrt auch. Ihm darf man sich willenlos anvertrauen. Er führt nie schlecht. Er irrt sich nie. Er sieht weit, weit voraus. Der Mensch ist kurzsichtig. Gott sieht am Anfang schon das Ende. So wird man erleben: „Weinend kommen sie, und unter Flehen führe ich sie; ich will sie zu Wasserflüssen führen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht straucheln werden“ (Jeremia 31,9). Wer möchte nicht solche
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Pfade betreten. Wer möchte sich nicht einem solchen Führer anvertrauen. Hier wird Weinen in Freude verwandelt. Hier wird der letzte Seufzer eines Kindes Gottes erhört. Und immer wieder sage ich es: Hier wird jedes Problem gelöst! Herrliche Erfahrungen werden das Leben zieren. Gütigkeiten und Erbarmungen Gottes in ganzer Fülle wird man erleben. Das, was Gott schenkt, kann man nicht für sich behalten. Man hat das Bedürfnis, diese Erfahrungen an andere wegweisend weiterzugeben. So darf man ein Werkzeug in Gottes Hand werden. Nachdem Gott einem geholfen hat, darf man anderen helfen. Die gemachten Erfahrungen werden für andere zum Segen werden. Von den Schätzen des Himmels wird man täglich so viel in Empfang nehmen, dass man immer reicher wird. Man wird anderen austeilen. Die Liebe und die Treue Gottes werden ein sprudelnder Quell sein. Probleme werden gelöst, wenn unser Leben ganz dem Herrn gehört. Man sieht dann nicht mehr auf Menschen, man sieht auf Gott. Von ihm erwartet man alles. Aus seiner Hand nimmt man alles an. Die Seele stärkt sich an Himmelsbächen. Man wird ein froher Mensch werden – ein Mensch, von oben geführt. Täglich wird im Leben eines solchen Menschen die Hand Gottes sichtbar werden. Er gestaltet solch ein Leben nach seinen Plänen. Und immer wieder wird man durch seine Segnungen für andere zum Segen. Ja, man wird ein Segensträger. Man wird das Wort Gottes immer besser verstehen lernen: „Gnadenbeweise des Herrn sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! Der Herr ist mein Teil! spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen“ (Klagelieder
3, 22-24). Mit dem Herrn darf man rechnen. Er wird niemals enttäuschen. Er wird immer wieder seine Liebe offenbaren. Es wird von Stufe zu Stufe gehen. Der Herr Jesus wird uns immer größer werden. Er wird uns unentbehrlich. Unruhe ist hier nicht am Platz. Selbst wenn es einmal nicht so geht, wie man es sich vorgestellt hat, darf man nicht gleich verzagen. Gott wird einschreiten! Nur den Zeitpunkt dafür wollen wir ihm überlassen. Es ist Gottes Art, anders zu antworten und manches anders zu gestalten, als wir es uns vorstellen. Er kommt aber nie zu spät! Er handelt nie falsch. Wenn man später zurückblickt, dann wird man bekennen müssen: „Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Rettung des Herrn“ (Klagelieder 3,26). Nichts fällt uns in dieser unruhigen Zeit schwerer als das Stillewerden, ruhig abzuwarten. Oft ist es so: Je länger Gott auf sich und sein Einschreiten warten lässt, desto größer wird er seinen Sieg kundtun. Wie oft habe ich mich demütig vor dem Herrn Jesus beugen müssen, weil ich in einer schwierigen Angelegenheit ihm nicht restlos vertraut habe. Ich habe immer wieder eine Sache selbst meistern wollen. Wenn wir ihn wirken lassen, dann werden wir erleben: Er löst unsere Probleme! Das Leben ist nicht sinnlos. Man kann große Enttäuschungen erleben. Gott lässt sie zu. Er will uns dadurch von Irrwegen und Umwegen herunterholen. Hier kurz eine Begebenheit: Der Lebensinhalt eines jungen Mädchen war: Von einem Vergnügen zum anderen zu eilen. Doch sie wurde enttäuscht, und der Gedanke kam immer wieder: Bringt dieses Leben wirklich keine Befriedigung? In den Stunden, in denen sie umworben wurde, schien sie glücklich zu sein. Es dauerte aber gar nicht lange
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und die Enttäuschungen kamen wieder und der Gedanke: Wozu lebe ich? Wieder ging sie hinaus in die Welt, in Schmutz und Sünde, wieder von einem Vergnügen zum anderen. Die Enttäuschungen mehrten sich, das Leben war für sie sinnlos. Eines Tages hielt sie ein kleines Fläschchen mit Gift in der Hand. Völlig verzweifelt dachte sie: „Nur einige Tropfen, dann ist alles aus. Ich will nicht mehr leben! Das Leben ist sinnlos!“ Und sie nahm das Gift. Als sie aus der Betäubung erwachte, merkte sie, dass sie sich im Krankenhaus befand, und rief: „Lasst mich sterben, lasst mich doch sterben!“ Aber dann stöhnte sie: „Ich habe Angst vor dem Tod!“ Sie schwankte hilflos zwischen Todessehnsucht und Todesfurcht. Im Krankenhaus brachte man ihr unendlich viel Liebe entgegen. Eine Diakonisse erwies ihr besonders viel Liebe. „Was bewegt sie wohl dazu?“, fragte sich das Mädchen. Sie war ihr doch ganz fremd. „Soll ich sie einmal fragen? Soll ich ihr einmal mein Herz ausschütten?“ Und die Stunde kam, in der sie ihren sündigen Zustand erkannte. Sie erkannte aber auch den Heiland der Welt: Den Herrn Jesus! Ihr Ruf war: Ich will alle Enttäuschungen meines Lebens über Bord werfen. Ich will einen anderen Lebensinhalt haben. Ich will den Herrn Jesus in mein Leben aufnehmen – ja, Jesus und nur Jesus allein! Dies war ihr ernster Entschluss. Betend schüttete sie dem Herrn Jesus ihr Herz aus. Ihm bekannte sie ihr ganzes, sündiges Leben. Aber dann konnte sie auch das Heil in Jesus Christus ergreifen. Der Herr Jesus wurde ihr persönlicher Heiland. Sie durfte im Glauben annehmen, dass das Blut Jesu Christi auch sie von jeder Sünde rein gemacht hatte und auch immer wieder reinigen wird. Alles, was sie durchgemacht hatte, hatte ihr zum Heil gedient.
Probleme, mit denen sie vorher nicht fertig geworden war, waren jetzt gelöst. Sie durfte nun als Werkzeug Gottes auch anderen helfen, den Heiland zu finden. Dieses junge Mädchen hatte den Ruf des Herrn Jesus vernommen. Nun gab sie dieses als Zeugnis weiter, damit noch viele zum Heiland kommen konnten. Ja, lieber Leser, auch du darfst wissen: Am Kreuz ist noch Raum für dich, am Kreuz ist noch Raum für dich, der Heiland ruft heut, versäum nicht die Zeit, ja, am Kreuz ist noch Raum für dich. Es gibt eine herrliche Freiheit. Wer in Gefangenschaft lebt, sehnt sich immer danach, frei zu werden. Es gibt bei einem Menschen Bindungen, die sein Herz traurig stimmen. Ein Sklave des eigenen Ichs zu sein, lässt das Herz nicht zur Freude gelangen. Der Mensch ist beleidigt, wenn man seine Ehre antastet, wenn man ihm sagt, dass dies und jenes bei ihm anders sein müsste. Er ist launisch und oft tagelang mürrisch, wenn ihm etwas quer geht, wenn sich ihm etwas in den Weg stellt. Er ist mit seinem unglücklichen Herzen für seine Umgebung kein Freudenbringer. Ein Sklave der Sünde und Leidenschaft sein zu müssen, quält die gefangene Seele immer wieder, wenn sie gesündigt hat. Man will seine Lieblingssünde lassen – und doch sieht man: Ich bin ein Sklave derselben. Man sagt: Jetzt ist endgültig Schluss damit und doch: Man rutscht immer wieder in die Sünde hinein. Ein Sklave der Menschen zu sein, Furcht vor ihrem Spott zu haben, das führt zu Unbehagen. Jeder sehnt sich nach Freiheit. Jesus Christus, der Heiland der Welt, kann diese Freiheit durch die Kraft seines Blutes geben. Man
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weiß es – und doch wagt man den befreienden Schritt nicht. Man wird von dem Gedanken gequält: Was wird dieser oder jener sagen, wenn ich die Entscheidung für Jesus treffe? Wisse aber: Ein Befreiter des Herrn Jesus sein zu dürfen, bringt große Freude ins Herz! Die Freude steigert sich, je mehr man das Glück des Geborgenseins am Herzen Jesu genießt, das Glück, Vergebung der Sünden im Blut Jesu Christi gefunden zu haben. Diese Freiheit braucht jeder Mensch: Sie ist für jeden da. Kein Mensch braucht als Sklave durchs Leben zu gehen. Der Herr Jesus sprengt die stärkste Kette. Er beseitigt aber auch den dünnsten Faden, der bindet. Glaube mir: Nur der Herr Jesus löst deine Probleme! Darüber darfst du dich freuen. Ist auch eine Freude, Mensch geboren sein? Darf ich mich auch heute meines Lebens freun? Wo so viele Tränen, so viel Angst und Not, so viel banges Sehnen, Schmerz und endlich Tod! Ja, es wär zum Weinen, wenn kein Heiland wär, aber sein Erscheinen, bracht den Himmel her. Wer zu ihm kann sagen: Mein Gott und mein Herr! Darf ja nimmer klagen, stets wird’s herrlicher! Die Wege der einzelnen Menschen sind ganz verschieden. Und doch haben sie in mancher Beziehung vieles gemeinsam. Der eine hat tiefe Wege zu gehen,
der andere hat große Schwierigkeiten zu überwinden. Wieder anderen hingegen bleiben Hartes und Leidvolles erspart. Immerhin werden die meisten Menschen dem Liederdichter der vorgestellten Verse Recht geben. Viele haben schon Enttäuschungen und Trauriges erlebt. Man muss nur die gottgewirkte Frucht der Trübsale erkennen und genießen. In Lukas 10,30-35 ist folgende Rede aufgezeichnet: „Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen, so wie er war. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber. Ebenso kam auch ein Levit, der in der Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen Seite vorüber. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.“ In diesem Gleichnis sehe ich meine Geschichte. Eigentlich ist es ja die Geschichte vieler: Ein gewisser Mensch, damit ist wohl jeder gemeint, der die Landstraße des Lebens betreten hat. Du und ich, wir beide fallen unter diese Bezeichnung. Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Er verließ eine Segensstätte Gottes. Das Ziel seiner Reise war die Welt, eine Stadt, in der die Sünde zu Hause war, eine Stadt, die unter dem
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Fluch Gottes stand. Eine echte Segensstätte kann das Elternhaus sein. Mancher Mensch hat in seinen Kinderjahren von der Mutter oder den Eltern eine christliche Erziehung erhalten. Es wurde zu Hause nicht nur für das Kind gebetet, sondern es wurde auch immer wieder ermahnt und ermutigt, auf den Wegen Gottes zu gehen. Dann ging es aber ins Leben hinaus. Es blieb nicht bei dem, was ihm in den Kinderjahren mit auf den Weg gegeben worden war. Jetzt war die Welt das Ziel, und die hat eine große Macht. Sie lockt auf allerlei Weise und bietet dem Menschen gerade das an, wofür er empfänglich ist. Wer die Welt mit ihren Verlockungen und mit ihrer Sünde sucht und sich ihrem sündigen Treiben öffnet, der fällt unter die Räuber. Er fällt dem Erzräuber der Menschenseele in die Hände. Der Erzräuber der Menschenseele ist der gefallene Engelfürst Luzifer. Die Bibel nennt ihn auch Satan. Er wollte sich dem Höchsten gleichstellen, ja, sogar bis zum Thron Gottes emporsteigen. Und als er von Gott gestürzt wurde, riss er einen Teil der Engelwelt mit hinein in seinen Fall. Diese Engel waren jedoch ursprünglich, genau wie er, zur Ehre Gottes berufen. Sehr viele Menschen kamen auf dem Weg, den sie gingen, zu Fall. Eine kurze Wegstrecke ging zunächst alles gut. Dann aber geschahen Dinge, die das Herz des Menschen befleckten. Traurig muss heute mancher bekennen, dass der Feind Wunden geschlagen hat. Er hat das Leben verunreinigt. Vieles wäre besser ungeschehen geblieben. Die Welt verspricht viel und hält wenig! Diese bittere Erfahrung hat schon der eine oder andere durch schwere Lektionen lernen müssen. Auch mancher, der diese
Zeilen liest, wird zugeben, dass er sich einmal von der Welt und ihren Reizen viel versprochen hat. So gab es Enttäuschungen – bittere Enttäuschungen. Es erging ihm so, wie diesem gewissen Menschen, der unter die Räuber gefallen war. Blutend und wund lag er auf der Landstraße des Lebens. Das, was er an Moral und guter Sitte vom Elternhaus mitbekommen hatte, war ihm geraubt worden. Ich will dies einmal auf das innere Leben des Menschen anwenden: Viele haben im Elternhaus ein Gebet gelernt. Lange Zeit wurde es in kindlicher Einfalt gebetet. Es hat Stunden gegeben, da kam es aus dem Herzen und wurde mit Inbrunst zu Gott emporgesandt. Viele haben sogar Erhörung ihrer Gebete erfahren. Und nun – hat der Feind alles geraubt? Der Seelenräuber geht planmäßig vor. Wer ihm folgt, der wird sich einsam, verlassen und hilflos fühlen. Wenn dann Schicksalsschläge kommen, merkt jeder, dass Freunde in der Not sehr rar sind, auch wenn sie einmal gelobt haben, in jeder Notlage zu helfen. Sie werden ihr Wort brechen. Sie helfen nicht bei der Lösung irgendeines Problems. Oft sind sie auch viel zu schwach dazu. Halbtot lag der Überfallene am Weg. Ohne Hilfe hätte er verbluten müssen. Wenn ich aus meiner eigenen Erfahrung sprechen darf, muss ich sagen: So weit war es auch bei mir einmal gekommen! Alles, was ich anfing, lief eine gewisse Zeit ganz gut, dann aber merkte ich, dass es nicht mehr ging. Die Segenshand Gottes fehlte! Ich kam nicht vorwärts. Die Schwierigkeiten türmten sich wie Berge vor mir auf. Ich kam nicht darüber hinweg. Menschen, die mir helfen wollten, versagten oder enttäuschten mich. Ich kam dann soweit, dass ich mein Leben fortwerfen
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wollte. Aber die Lust zum Sterben war doch nicht so groß, dass ich zum Letzten gegriffen hätte. Der Herr bewahrte mich vor diesem Schritt, obwohl ich ihn damals noch nicht als meinen Heiland und Herrn kannte. Im Leben eines jeden Menschen muss es einmal eine Stunde geben, in der er sagt: „So kann es nicht weitergehen! Wie kommt man aus dieser Lage heraus? Wer löst das große Problem? Wo ist die starke Hand, die mich fasst und aus meiner inneren Not, aus meiner Halt- und Hilflosigkeit herausreißt, damit ich nicht am Weg liegen bleibe?“ Auch ich musste eine Enttäuschung erleben, genau wie jener Mann, der unter die Räuber gefallen war: Ein gewisser Mann, der hätte helfen können, ging aber an der entgegengesetzten Seite vorüber. Es war ein Priester, ein Vertreter des göttlichen Gesetzes und der Gebote. Kommt man in innere Not, dann sind kaum Menschen da, die wirklich helfen wollen. Dann findet man selten Freunde, die von ganzem Herzen willig sind, sich für den anderen einzusetzen und eine befreiende Lösung zu finden. Wenn das Herz blutet, wenn die Seele aufgewühlt und wund ist, wenn alles durch die Sünde wie zerrissen und zerfetzt ist, wenn falsche Wege anklagen, wenn einem das genommen wird, was man innerlich zu haben glaubt, wenn man sich einsam, verlassen und hilflos auf dunklen Pfaden bewegt, wenn niemand mitempfindet, niemand Erbarmen und Mitleid hat, wenn man keine Lust zum Leben und keine zum Sterben hat: Dann kann auch die religiöse Welt – dann können auch ihre Diener nicht helfen. Die Gebote halten, Gutes tun, das „Sich-selbst-bessern-Wollen“ und das Teilnehmen an religiösen Hand-
lungen – das alles bringt nicht aus der hilflosen Lage heraus. Man wird nur noch mehr enttäuscht werden. Nur ein Gotteskind kann Menschen zu Gott führen. Nur ein begnadigter Sünder kann anderen helfen, das Heil in Jesus Christus zu finden. Der Levit, der auch einen Bogen um diesen armen, verlassenen Mann machte und vorüberging, konnte ihm ebenfalls nicht helfen. Es gibt nur einen Einzigen, der jedem in seiner inneren Not, in seinem Versagen, seinem Enttäuschtsein, seiner Hilflosigkeit und Ratlosigkeit helfen kann, und dieser eine ist Jesus Christus! Er ist in Wahrheit der barmherzige Samariter. Ich habe ihn erprobt: Er kann Werkzeuge dazu gebrauchen, dass verwundete Menschen nicht am Weg liegen bleiben, sondern zu dem barmherzigen Samariter kommen. Ja, mit Nachdruck kann man sagen: Der, der am Wege liegt, braucht Jesus! Alle anderen, die vorübergehen, sehen wohl den Mitmenschen in seinem Elend, können ihm aber nicht helfen. Jesus Christus jedoch, der Heiland der Welt, kommt so zu jedem, wie der barmherzige Samariter zu dem beraubten und verwundeten Wanderer getreten ist, sich zu ihm herabgebeugt und ihn verbunden hat. Man muss den Herrn Jesus nur wirken lassen. Man muss sich ihm öffnen. Man muss ihm gestatten, die Wurzeln des Bösen, ja, alle schädlichen Triebe zu packen und mit Stumpf und Stiel aus Herz und Leben herauszureißen, auch wenn es Schmerzen bereitet! Man muss ihm gestatten, von der Wurzel her zu heilen. Wer ihm die Hände entgegenstreckt, ihn anschaut, zu dem kommt der Herr Jesus und hilft ihm! Er kennt jeden Kummer. Er sieht uns nicht nur, sondern er hat Wege und Mit-
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tel, uns aus jeder verzweifelten Lage herauszuhelfen. Über eins können wir uns freuen: Der Herr Jesus macht nie einen Vorwurf! Hier steht der rechte Samariter vor uns. Er hilft jedem, auf den richtigen Weg zu kommen. Wenn ein Mensch ganz zuschanden geworden ist, dann sagt die Umgebung oft: Er hat es nicht besser verdient. Jesus Christus aber, das dürfen wir glauben, ist innerlich bewegt, wenn er ein unruhiges, geängstigtes und unglückliches Herz sieht. Er allein löst die Probleme des Lebens. Lieber Leser, er löst auch dein Problem! Er fühlt mit jedem. Ihm darf man das Herz ausschütten. Ihm darf man alles sagen, was die Seele bewegt. Er deckt die wunden Stellen des Lebens nicht zu, sondern öffnet die eiternden Geschwüre. Er öffnet sie aber nur, um zu heilen. Er reinigt und verbindet alle Wunden. Er kennt die schmerzenden Stellen. Er weiß, worauf der große, heilige Gott immer wieder seinen Finger legt. Er nimmt die Keime und Wurzeln der Sünde aus dem Herzen heraus. So können sie uns nicht immer wieder zur Sünde reizen. Er allein hat das Heilmittel für alle Wunden. Dieses Heilmittel ist sein Blut! Dieses Blut reinigt von jedem Sündenschaden. Das Blut des Herrn Jesus stellt jeden Menschen, der dieses Blut für sich in Anspruch nimmt, so vor Gott hin, als habe er nie gesündigt. Es gibt keine Befleckung, die sein Blut nicht hinwegnimmt. Kein Schmutz der Sünde ist so stark, dass das Blut Jesu Christi nicht ausreicht! Hier wird das Problem jeder Sünde gelöst! So steht man ohne Sünde vor Gott. Jeder, der sich in Reue und Buße vor dem Herrn Jesus demütig beugt, bekommt noch in derselben Stunde die Gewissheit, dass alle
seine Sünden durch das Blut des Herrn Jesus gesühnt sind. Der Sohn Gottes hat für uns Menschen den allertiefsten und allerschwersten Weg gehen müssen. Er musste auf diese Erde kommen und bei seiner Geburt Fleisch und Blut annehmen. Viel Spott, Hohn und Verachtung hat er in seinem Erdenleben über sich ergehen lassen müssen. Die einen lobten ihn und hoben ihn bis in den Himmel. Die anderen lästerten und verspotteten ihn in teuflischer Weise. Er hatte nur ein Ziel im Auge: Jeden zu erlösen und zu befreien. Wir lagen am Weg des Lebens. Wir befanden uns in dem denkbar unglücklichsten Zustand. Er ging nicht an mir vorüber. Er geht an keinem vorüber. Er geht auch an dir, lieber Leser, nicht vorüber. Ich durfte seine Hilfe erleben. Gleich, wie nahe man beim Herrn Jesus lebt, gleich, wie weit man von ihm entfernt ist: Der Herr Jesus hilft in dieser Stunde. Er löst jedes Problem. In einem entscheidenden Augenblick meines Lebens habe ich ihn angerufen. Mein Gebet war, dass er mich befreit, indem er das große Heilmittel von Golgatha an mir wirksam werden lässt. Er hat mein Gebet erhört. Mir wurde das große Glück zuteil: Die Errettung meiner Seele! Auch du kannst dieses Glück des Geborgenseins am Herzen Jesu genießen. Nimm dieses herrliche Erlösungswerk ganz persönlich für dich in Besitz. Zögere bitte nicht, sondern tu noch heute den Schritt zum Herrn Jesus! Kein Mensch weiß, wie lange die Gnadenzeit währt. Es könnte vielleicht heute der letzte Tag, die letzte Stunde für dich sein. Darum: Komm, eh der letzte Tag versinkt! So ruft dir auch der Liederdichter in den folgenden Versen zu:
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Es eilt die Zeit, die Stunden fliehn, und niemand hält sie auf. Auch deine Jahre gehn dahin, wie schneller Wogen Lauf. Wie trügt die Welt mit falscher Pracht doch den verlornen Sohn. Sie hat ihn arm und krank gemacht, und Undank ist ihr Lohn. Komm, eh der letzte Tag versinkt, schon ist der Abend nah. Als helles Licht im Dunkel blinkt das Kreuz von Golgatha. Der Heiland wartet mit Geduld, der dich unendlich liebt. Er ist‘s, der alle deine Schuld durch seinen Tod vergibt. Dein Sündenleid kennt Jesus schon, er gab dafür sein Blut. O glaub an ihn, den Gottessohn, und es wird alles gut. Komm, eh der letzte Tag versinkt, die Rettung ist dir nah. Der ganzen Welt Erlösung bringt das Kreuz von Golgatha. Wer sich so mit der Person Jesu Christi beschäftigt, bei dem tauchen gewiss manche Fragen auf: Wie stehe ich zu Golgatha? Wie stehe ich persönlich zu dem Herrn Jesus? Ich sollte doch mit meiner ganzen Sündenschuld zu ihm kommen, damit er mir alle Sünden vergeben kann, damit ich die Gewissheit des Heils erlange. Ich kann von mir sagen: Ja, der Heiland der Welt ist mein persönlicher Heiland geworden. Ich ruhte nicht eher, bis ich all diese Fragen mit einem freudigen Ja beantworten
konnte. So darf ich froh bezeugen: Jesus Christus starb für mich. Jesus Christus sühnte meine Sündenschuld. Jesus Christus ist in einer besonderen Stunde meines Lebens mein Heiland geworden. Ihm weihe ich mich als Werkzeug. Der Herr Jesus hat in den schwersten Stunden seines Erdenlebens, dort im Garten Gethsemane, um jede Seele gerungen. Mich bewegt diese Liebe tief. Bevor ich ihn als meinen Heiland und Herrn angenommen hatte, ging ich kalt und gefühllos an dieser Liebe vorüber. Heute weiß ich, dass er am Kreuz von Golgatha, in der Gottesferne, für mich gerungen hat. Nun weiß ich, dass er meinetwegen ausrufen musste: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen! Mit meiner Schuld und mit der Schuld der ganzen Menschheit wurde er beladen. Meine und deine Schuld trug er vor den heiligen, gerechten Gott und empfing von ihm die gerechte Strafe. Er musste für deine und meine Sünden büßen. Darum kann mein Herz jetzt froh und glücklich sein. Die Frage des Errettetsein oder Verlorengehen hängt nur davon ab, ob ein Mensch sich persönlich mit seiner ganzen Vergangenheit und Gegenwart demütig im Gebet vor dem Herrn Jesus beugt. Wer so zu ihm kommt, der empfängt Vergebung und den tiefen Frieden Gottes. Dieser Friede Gottes ist in dem Kreuz von Golgatha verwurzelt. Er ist verwurzelt in dem Blut Jesu Christi, verwurzelt in dem Ausruf: Es ist vollbracht! Ja, er ist verwurzelt in der Liebe Gottes, der seinen Sohn auf Golgatha hingegeben hat. Noch einmal sage ich: Was hat mancher Mensch schon alles in seinem Leben versucht! Doch jeder sollte es auch mit dem Heiland versuchen. Er wird ihn herrlicher und größer erfahren, als ich ihn schildern
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kann. Wenn er die Wunden reinigt, muss man still halten. In dem Augenblick, wenn man sich diesem Reinigungsprozess unterzieht, glaubt man kaum, je zur vollen Heilung zu gelangen. Man fragt sich: Wie soll ich es denn machen? Wie soll das denn geschehen? Man hält es für ganz unmöglich, dieses Ziel schon hier unten auf der Erde zu erreichen. Sein Liebesdienst ist jedoch damit nicht beendet. Er führt den, den er am Weg liegend gefunden hat, in eine Herberge. Dort sind schon viele, die vom barmherzigen Samariter gefunden worden sind. Sie alle lagen einst verwundet und beraubt an der Landstraße des Lebens. Dort in der Gemeinschaft der Kinder Gottes wird der Gläubige von dem Heiligen Geist gefördert und gepflegt, bis er vom Glauben zum Schauen kommt. Sei es nun, dass der Herr Jesus wiederkommt, um die Seinen in die Herrlichkeiten heimzuholen, oder dass er ihn durch den Tod in sein Reich abruft. Jeder hat die Möglichkeit, die Ewigkeit bei ihm zu verbringen. Dort in der Herberge betrachtet man den, der für Sünder gestorben ist. Dort wird er besungen. Er wird angebetet. Er wird gelobt und gepriesen. Sein Name wird immer neu hoch erhoben und verherrlicht. Gibt es auf der ganzen Welt wohl eine schönere Stätte als die Herberge? Die Stätte, wo Kinder Gottes, gemeinsam um ihren Herrn geschart, zu seiner Ehre zusammenkommen? Lies, was Gott von jedem will! Gott will, dass es uns gut geht. Gott will, dass unser Herz froh und glücklich in seiner Liebe ruht. Je weiter wir unser Herz für den Herrn Jesus öffnen, umso Größeres wird er in unserem Leben wirken. Ja, er löst das letzte Problem unseres Lebens: „Es scheine uns gut oder böse, so wollen wir der Stimme
des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, gehorchen, damit es uns wohl ergehe, wenn wir der Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehorchen“ (Jeremia 42,6). Die Nebengeräusche dieser Welt, die Nebengeräusche unseres Alltagslebens bringen oft Störungen beim Empfang der Botschaft Gottes an uns. Wir wollen immer wieder eine Stunde finden, in der unser Ohr am Mund Gottes ruht, in der wir die Stimme des guten Hirten hören und sein Wort uns Stärkung und Erquickung bringt. Keiner braucht zu verzagen. Mutlosigkeit wird immer dann geboren, wenn der Mensch nicht nahe am Herzen des Herrn Jesus ruht. Je weiter wir vom Herrn entfernt leben, desto mehr werden wir erschreckt, desto mehr Angst erfüllt unser Herz. Bleiben wir aber unter den segnenden Händen Gottes, dann wird es uns gelingen. Eigenes Plagen, Schaffen und Hantieren bringt uns in Unruhe, aber kaum zum Ziel. Richten wir uns jedoch nach dem Wort Gottes, dann werden wir selbst in den kleinsten Dingen Wunder Gottes schauen: „Dann wird es dir gelingen, wenn du darauf achtest, die Satzungen und Rechte zu befolgen ... Sei stark und mutig! Fürchte dich nicht und verzage nicht!“ (1. Chronik 22,13). Verheißungen Gottes sind bare Münzen. Verheißungen Gottes geben dem Menschen Halt. Gott löst stets seine Verheißungen ein. Nur müssen wir wollen, dass Gott unsere Probleme nach seinem Plan mit uns löst. So werden wir Gott erleben und froh und glücklich unseren Weg gehen. Die ganze Wende gibt den ganzen Frieden. Es muss jedoch eine Kehrtwendung sein. Es darf kein Links- oder Rechtsum sein. Es muss ein anderes Ziel ins Auge gefasst werden. Gemeinschaft mit Jesus Christus gibt es nur auf seinen Wegen.
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Wir müssen auf Gottes Wege treten. Wir können nie erwarten, dass der Herr Jesus auf unsere Wege eingeht. „So spricht der Herr der Heerscharen: Kehrt um zu mir, spricht der Herr der Heerscharen, so will ich mich zu euch kehren! spricht der Herr der Heerscharen“ (Sacharja 1,3). Der rettende Gott ist kein schwacher Gott. Ihm stehen die Heerscharen des Lichtes zur Verfügung. Er ist nie hilflos. Er ist nie machtlos. Er kann wirklich jedes Problem lösen. Es kommt auf den Glauben an. Kopfglauben kann man durch Erlernen bekommen. Herzensglauben bekommt man nur durch ein Erlebnis, und zwar durch das allergrößte Erlebnis: Durch die Wiedergeburt. Der Glaube des Herzens beginnt immer mit dem Erkennen der eigenen Sünden. Dieses Erkennen: Ich bin ein Sünder! bringt den Menschen in das kniende Gebet. Beim Ausschütten des Herzens und beim Bekennen der Schuld wird der Glaube eingeleitet. Der Glaube nimmt das Kreuz von Golgatha, die Hingabe des Herrn Jesus, für sich persönlich in Besitz. Der zum Glauben Gekommene hat Gemeinschaft mit denen, die ebenfalls den Herrn Jesus im Glauben angenommen haben. In der Schar der Erlösten darf es keinen Unterschied zwischen Arm und Reich geben. Innere Werte zieren das Gotteskind. Nur was der Herr Jesus in ein Menschenleben hineinlegen kann, hat Wert für den Himmel: „Und etliche von ihnen wurden überzeugt und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge der gottesfürchtigen Griechen sowie nicht wenige der vornehmsten Frauen“ (Apostelgeschichte 17,4). Betrachten wir einmal das Wunder in der Weltgeschichte. Gott sammelt sein irdisches Volk, das Volk Israel, und bringt es dorthin, wo er es haben will. Es gibt kein
Hindernis in der Welt, das Gott bei der Durchführung seines Planes im Weg stehen könnte: „Siehe, ich rette mein Volk aus dem Land des Aufgangs und aus dem Land des Untergangs der Sonne; und ich will sie hereinführen, dass sie mitten in Jerusalem wohnen sollen“ (Sacharja 8,7-8). Ein noch größeres Wunder wird die Entrückung der Gläubigen sein. Es kann nicht laut genug, nicht oft genug und nicht betont genug gesagt werden: Der Herr Jesus kommt bald wieder und holt die Seinen heim in die Herrlichkeit. Dann wird nie mehr ein Glied des Leibes Jesu Christi von ihm, dem Haupt, getrennt werden. Man soll sich nicht von anderen beirren lassen. Das beste Studium der Welt nützt für den Himmel gar nichts. Es kann sogar ein Hindernis sein. Menschenverstand verdunkelt oft das göttliche Licht und steht den Wirkungen Gottes im Weg. Studierte Leute erfassen oft das Heil in Christo sehr schwer. Der Verstand steht ihnen im Weg. So ist es heute, und so ist es zu Lebzeiten des Herrn Jesus gewesen: „Die keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt hat – denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“ (1. Korinther 2,8). Den Herrn Jesus als seinen Heiland erkennen kann nur der, der sich als Sünder erkannt hat. Auf dem Weg des Glaubens braucht man viel Mut! Doch an der Hand des Herrn Jesus wandert es sich gut. Hier bekommt man einen ganz neuen Blick. Jeder, der ihm folgt, wird erfahren: „Wenn du gehst, so wird dein Schritt nicht gehemmt, und wenn du läufst, so wirst du nicht straucheln“ (Sprüche 4,12). Nur die Sünde bringt den Menschen zum Straucheln. Sie bringt zu Fall. Auf dem Weg des Glaubens gibt es zwar auch manches Hindernis, doch das Kind Gottes – das im Blut Jesu und in
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dem vollbrachten Werk der Erlösung ruht, kann glücklich und fröhlich sein; denn Gott löst jedes Problem! Welch eine Ermutigung! Der Bund, den ein Mensch mit dem Herrn Jesus schließt, wird nie wieder gelöst, weder auf dieser Erde noch in der Ewigkeit: „Sei stark und mutig und führe es aus! Fürchte dich nicht und erschrick nicht! Denn, dein Gott, der Herr, mein Gott, ist mit dir und wird dich nicht loslassen und noch dich verlassen“ (1. Chronik 28,20). Das Wälzen der Probleme muss aufhören. Wenn wir mit diesem und jenem nicht fertig werden, dann wollen wir uns ermutigen lassen, alles in die Hände des Herrn Jesus zu legen. Er wird damit fertig. Der Schlussstrich muss gezogen werden. Wer aus der Vergangenheit gelernt hat, der ist ein weiser Mann. Wer aber immer wieder in der Vergangenheit herumkramt, um sich selbst und andere zu belasten, der ist töricht. Er verbringt seine Zeit mit nutzlosem Tun. Wir sollen nicht in der Vergangenheit leben, sondern wirklich mit dem Apostel Paulus sagen: „Eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu ...“ (Philipper 3,13-14). Unseren Zustand beweinen und beklagen, das ist vom Herrn — aber dabei stehen bleiben, das ist vom Teufel. Wenn man auf sich schaut, kommen immer wieder quälende Gedanken: Wie schlecht war ich! Dies trifft, wenn wir ehrlich sind, bei jedem von uns zu. Wir können unseren Zustand nicht tief genug erkennen und unsere Sünden nicht gründlich genug bereuen. Aber wir sollen nicht dabei stehenbleiben! Wenn wir nicht so schlecht gewesen wären, dann hätten wir gar keinen Heiland und Retter gebraucht.
Auch heute noch wird hin und wieder voll Reue gesagt werden: Hätte ich doch das nicht getan! Damit kommt man aber nicht weiter, man kommt nicht zur Freude über das vollbrachte Erlösungswerk. Man kann doch gar nichts ungeschehen machen. Alles aus der ganzen Vergangenheit wollen wir dem Herrn Jesus überlassen! Er hat unsere Sünden dorthin geworfen, wo das Meer am tiefsten ist. Ich weiß, meine Sünden sind so schwer gewesen, sie werden nie wieder emporsteigen. Ich will meine Zeit lieber dazu verwenden, den Herrn zu rühmen und zu preisen. Ihn zu loben und ihn dafür anzubeten, dass er ein so vollkommenes Erlösungswerk für mich vollbracht hat. Lobe und preise auch du den Herrn immer wieder, das ist Gott wohlgefällig. Warum konnte ich nur so handeln! Mit diesen Gedanken will der Feind der Seele uns, nachdem wir in Reue und Buße zum Glauben gekommen sind, immer wieder quälen. Wer richtig unglücklich werden will, der krame nur tüchtig Tag für Tag, und möglichst auch noch in vielen Nachtstunden, in der nicht guten Vergangenheit herum. Wenn es möglich gewesen wäre, Geschehenes ungeschehen zu machen, dann hätte ja der Herr Jesus dieses furchtbare Leiden nicht durchzumachen brauchen, bei dem er seine Seele in den Tod ausgeschüttet hat. Nur deshalb, weil wir unsere Vergangenheit nicht wieder gutmachen konnten, ist der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha gestorben. Nur deshalb hat der Vater seinen Sohn gegeben und ihn leiden lassen. Wir sollen ihn als Begnadigte, als Freigesprochene in Wort und Lied rühmen und preisen. Wir wollen alles Vergangene ruhen lassen und uns über unsere Erlösung freuen! Ja, täglich wollen wir uns
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darüber freuen, dass geschrieben steht: Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken. Jeder, der in Reue zum Herrn Jesus kommt und seine Sündenlast betend – möglichst mit lauter Stimme – vor ihn hinlegt, der wird ein Kind Gottes. Der darf im Glauben das Blut Jesu Christi für sich in Anspruch nehmen. Der kann zu dem Werk der Erlösung nichts, aber auch gar nichts mehr hinzutun. Wir wollen das Heute ganz für den Heiland leben, damit uns das Morgen nicht wieder neu anklagt, weil wir in Halbheit den Weg gegangen sind. Das Gestern ist vorbei. Wir wollen vergeben und vergessen, auch da, wo Menschen uns Übles getan haben. Wir wollen die Vergangenheit ruhen lassen, in der wir manches Schwere, fast Untragbare durchgemacht haben. Die Gegenwart genießen, das ist das Allerbeste, was man tun kann. Der Herr Jesus hat uns alles vergeben und so viel geschenkt, dass wir uns heute – und täglich neu – herzlich freuen sollten. Die Freude der Vergebung will wirklich unser Herz erfüllen. Unsere Errettung ist nicht unser Werk. Sie wird auch nie unser Werk werden. Unsere Errettung ist Gottes Werk. Unsere Errettung ist das Werk des Herrn Jesus. Vor der Entscheidung für den Herrn Jesus war ein schreckliches Rumoren im Herzen. Die Unruhe wollte fast das Herz sprengen! Doch nachdem alles ausgeschüttet war, zogen Freude und Friede ins Herz. Den Frieden des Gewissens, den Frieden mit Gott zu genießen, das ist jetzt unser Teil. Wir wollen den Heiland bekennen. Wir sind vom Herrn Jesus deshalb begnadigt
worden, weil wir ein Gnadengesuch eingereicht haben, weil wir ihm unsere Sündenschuld bekannt haben. Darum hat er uns begnadigt. Jeder, der zu ihm kommt, bekommt diese Begnadigung. Das Urteil über uns war schon gesprochen: Ewige Verdammnis! Das wäre unser Teil gewesen! Doch unsere Schulden hat er übernommen und unseren Schuldbrief zerrissen. Er hat die Zahlung für uns vollbracht. Nun wollen wir beide – du und ich – helfen, dass noch viele begnadigt werden. Wir wollen ein Werkzeug in Gottes Hand werden: Gott sucht Werkzeuge! Er sucht uns. Er will uns gebrauchen. Begnadigte Sünder sollen in seiner Hand für viele ein Wegweiser zu Jesus Christus werden. Sie sollen dem Schuldigen sagen, wie er freigesprochen werden kann. Sie sollen dem Sünder sagen, wie er sein Gnadengesuch einreichen kann. Hier liegt die große Aufgabe für die Gegenwart! Nun eine Ermutigung für jedes Gotteskind: Führe ein wirkliches Gebetsleben, und lass die Vergangenheit in Gottes Hand ruhen. Nütze die Gegenwart aus mit Danken, Loben, Preisen und Anbeten. Verbringe dein Gebetsleben nicht mit Jammern, Winseln, Seufzen und Stöhnen, sondern freue dich und lobpreise den, der dich begnadigt hat. Versäume nicht das Wort Gottes. Lies es täglich. Hier kannst du dich täglich innerlich baden, reinigen, stärken und erquicken. Hier kannst du immer neu den Durst deiner Seele stillen. Da wird dein neuer Mensch gesättigt, und du erstarkst zum Einsatz für den, der dich liebt. Hier bekommst du Wegweisung und Planung. Hier wird jedes deiner Probleme gelöst. Freue dich auf die Zukunft! Das Herrlichste steht dir noch bevor. Droben gibt
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es eine ungetrübte Freude. Du wirst den großen Siegeszug der Erlösten mitmachen. Du wirst allezeit beim Herrn sein. Wo er ist, wirst du sein. Wo du bist, wird er sein. Es gibt kein Getrenntsein mehr. Nun freue dich, freue dich von Herzen, und sei dankbar darüber, dass du den Ausweg finden durftest. Du wirst ihn sehen, wie er ist. Endlich den schauen zu dürfen, der für dich ausgerufen hat: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Den schauen zu dürfen, der für uns am Kreuz geblieben ist, auch als man ihn gereizt hat, seine Macht unter Beweis zu stellen. Ja, das wird Herrlichkeit sein! Der Opfertod des Herrn Jesus ist die Gabe Gottes an die Menschheit. Es ist die Gabe Gottes an dich. Lass die Vergangenheit ruhen und freue dich! Freue dich
darüber, dass du wissen darfst: Gott löst deine Probleme! Freue dich von Herzen über das Werk der Erlösung. Freue dich über deine persönliche Errettung – und sei herzlich dankbar! Wenn du nicht alles verstehst, was Gott in dein Leben eingebaut hat, und wenn du den Weg, den der Herr dich geführt hat, nicht immer für richtig gehalten hast, dann sage und singe mit dem Lieder dichter: Jetzt noch verhüllt und doch, wie schön, im Glauben wartend aufwärts sehn, bis sich der Wolkenschleier teilt, und unsre Seele zu ihm eilt! Und dann wird alles offenbar, was mir verhüllt und dunkel war, und jubelnd sing ich dort am Thron das Lied des Lammes, Gottes Sohn!
Bist du schon ein Kind Gottes? Dann trage doch bitte dazu bei, dass noch viele den Heiland suchen und finden. Manche Menschen sind sehr christlich, aber sie sind keine Christen. Manche sind sehr religiös, sie haben aber keinen persönlichen Heiland. Der Herr Jesus ist noch nicht in ihr Herz und Leben eingekehrt. Sie haben noch keinen Frieden mit Gott. Sie haben noch nicht erkannt, dass sie verlorene Sünder sind. Ihnen allen erzähle bitte, wie du einmal den Heiland gesucht und gefunden hast.
Vielleicht ist gerade diese Broschüre dazu angetan, dass du sie deinen unbekehrten Verwandten und Bekannten in die Hand drückst. Ich bete dafür, dass der Herr dir zu diesem Zeugnis viel Mut schenkt. Ich bete, dass er dir zu jedem Gespräch die rechten Worte gibt, und ich weiß: Er wird jeden besonders segnen, der für ihn, für den Heiland der Welt, Seelen gewinnt. Gott segne dich und die Deinen spürbar!
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Bist du noch kein Kind Gottes? Dann darfst du uns gern einmal schreiben. Betend werden wir versuchen, dir zu helfen, den Herrn Jesus als deinen Heiland zu finden. Aber bitte, tue doch zunächst einmal Folgendes: Suche dir jetzt einen Platz, wo du allein bist. Schreibe auf einen Bogen Papier alle deine Sünden auf, die du in deinem ganzen Leben, von der frühesten Jugend bis heute, getan hast, soweit du sie noch weißt. Du wirst dabei auch auf deine Lieblingssünden und auf etwaige Gebundenheiten stoßen. Du brauchst alles nur in Stichworten aufzuschreiben, aber nimm dir viel Zeit dazu; und wenn dir morgen oder übermorgen oder in der Nacht noch etwas einfällt, dann schreibe es dazu. Gehe dann nach zwei oder drei Tagen mit diesem Zettel an einen Ort, wo du allein bist. Knie nieder und bitte den Herrn Jesus: „Herr Jesus, hier ist ein kurzer Aus-
zug meines Lebens. Vergib mir doch bitte alle meine Sünden und meine Schuld und nimm mich jetzt als dein Eigentum an.“ Erfülle jetzt die zweite Bitte und lies das Folgende erst dann, wenn du das vorhin Erwähnte genau befolgt hast. Im Worte Gottes (1.Johannes 1,9) steht geschrieben: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Von wie viel? Von aller! Glaubst du, das Wort Gottes verspricht dir etwas, was der Herr Jesus nicht hält? Du darfst im Glauben annehmen, dass der Herr Jesus auf Golgatha auch deine Schuld und Sünde gesühnt hat. Wenn du ihm alles gesagt und wirklich bereut hast, dann darfst du dies fest glauben: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein“ (Jesaja 43,1).
Nun hilf doch bitte mit, dass diese Schrift in die Hände sehr vieler Kinder Gottes kommt. Hilf mit, dass in den dir bekannten Gläubigen das Vertrauen zum Herrn geweckt wird, damit er, der große Gott, bei jedem die Probleme, die sein
Herz bewegen, lösen kann. Hilf aber auch bitte mit, dass diese Schrift in die Hände vieler Menschen kommt, die ihr Herz und Leben noch nicht dem Heiland geschenkt haben.
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Jesus Christus: Tot oder lebendig? Dass Jesus Christus auferstanden ist, ist eine der bestbezeugten Tatsachen der Menschheitsgeschichte. Trotzdem versuchte man immer wieder, die Auferstehung wegzuerklären. John Blanchard gibt Antwort auf alle gängigen Einwände. 80 Seiten, Taschenbuch, Bestellnummer TB02
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Gott löst deine Probleme Schwierigkeiten, die in unserem Leben auftreten, lassen sich von uns oft kaum oder gar nicht beseitigen. Doch es gibt jemanden, der sich um all die Dinge, die uns in Not versetzen, kümmern will. Besonders in schwierigen Tagen dürfen wir Mut fassen und wissen: Wir sind nicht allein! Wir können Jesus Christus unsere Gegenwart und unsere Zukunft anvertrauen, denn bei ihm gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Dieses Heft ist ein biblischer Wegweiser, der helfen soll, alle Sorgen im Gebet an Gott abzugeben und auf seine Führung zu vertrauen.
Gerade du brauchst Jesus.