Waldblick 02/2015

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Infomagazin der Stiftung Wald f체r Sachsen _ 2/2015

Die Luft verbessern _____ Karl Peter Hasenkamp von PrimaKlima im Interview

Den Wald umbauen _____ Waldfreunde auf Exkursion im Westerzgebirge

F체r Rossau spenden _____ Neues Projekt zur Aufforstung im Portr채t

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DER WALD ALS MULTITALENT f

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_____________ Nachhaltigkeit bleibt das Gebot der Gegenwart

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m kommenden Jahr begehen wir unser 20-jähriges Jubiläum. 1996 wurde die Stiftung Wald für Sachsen gegründet. Das war das Ergebnis einer politischen Debatte um den ersten Landesentwicklungsplan, der eine 30-prozentige Bewaldung der Flächen des Freistaates Sachsen vorsah. Ein anspruchsvolles Ziel damals und heute. Die Fortschreibung des Landesentwicklungsplans, aber auch die sächsische Waldstrategie 2050 hat die Waldmehrung nicht aus den Augen verloren. Wenngleich das Endziel noch nicht erreicht ist, dürfen wir in der Retrospektive stolz auf das Erreichte sein. So konnte die Stiftung mit zahlreichen Partnern über 1000 Hektar Wald neu begründen und hat dabei mehr als eine Million Euro Spenden und Fördermittel akquiriert und zum Einsatz gebracht. Viele von Ihnen, Waldfreunde und Spender, haben einen Anteil an der beachtlichen Bilanz. Dankbar bin ich, dass ich die Stiftung nahezu lückenlos über einen so langen Zeitraum als Kuratoriumsvorsitzender leiten und begleiten durfte. Wir haben ein Stück Nachwendegeschichte gestaltet. Ein Pendant gibt es in anderen Bundesländern nach wie vor nicht. Die Forstwirtschaft ist aus meiner Sicht die ökologischste Form der Landnutzung: Der Wald erbringt als Multitalent ökonomische, ökologische und soziale Leistungen, die kein anderer so erbringen kann. Die Fachleute sprechen hier von multifunktionaler Waldbewirtschaftung. Der Wald ist in seinen Wirkungen nicht ersetzbar. Deshalb muss er geschützt werden. Wir werben bei jeder Gelegenheit um diese Einsicht, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Jede Pflanzung wird von jugendlichen Pflanzhelfern begleitet. Über die vielen Jahre werden es wohl annähernd 4000 Schüler gewesen sein, die Bäume gepflanzt haben. Die deutsche Forstwirtschaft hat den Begriff der Nachhaltigkeit entwickelt. So gilt der sächsische Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645 – 1714), den wir im Jahr 2013 geehrt haben, als Erfinder des Prinzips der Nachhaltigkeit. Nachzulesen in seiner Sylvicultura Oeconomica, die er kurz vor seinem Tode veröffentlichte.

Dr. Eberhard Lippmann.

Dieses beeindruckende Werk ist heute als Reprint wieder erhältlich. Von Carlowitz setzte statt Entwaldung auf das Prinzip pflügen, säen, pflegen – in der Sprache der Gegenwart heißt das: Emissionen mindern, Ressourcen sparen und qualitativ wachsen. Angesichts der Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlage ist Nachhaltigkeit ohne Alternative. Die Stiftung Wald für Sachsen sieht sich in ihrem Tun und Handeln dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Der Umgang mit den natürlichen Ressourcen – Atmosphäre, Boden, Wasser, Rohstoff, biologische Vielfalt – wird zum zentralen Prüfstein zukünftiger Umweltpolitik. So erfüllt es einen mit Sorge, dass hierzulande etwa 20 Prozent der Lebensmittel im Müll landen, häufig in der geschlossenen Originalverpackung. Wie satt muss ein Volk sein, das sich diesen Luxus leisten kann! Ich wünsche mir, dass jedermann versucht, dem Prinzip der Nachhaltigkeit einen Sinn zu geben. „Waldleute“ tun es schon von Berufs wegen. Liebe Leserinnen und Leser unseres Waldblicks, liebe Förderer und Freunde unserer Stiftung Wald für Sachsen, am Ende des erfolgreichen Jahres 2015 wünsche ich Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit sowie Gesundheit, Glück und Lebensfreude für 2016. Bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen.

___ Dem von Dr. Eberhard Lippmann geleiteten Kuratorium der Stiftung Wald für Sachsen gehören an: die Sachsenbank, vertreten durch Reinhold Genzi; der PrimaKlima -weltweit- e. V., bislang vertreten durch Dr. Karl Peter Hasenkamp (lesen Sie dazu auch auf S. 4/5); der Sächsische Waldbesitzerverband, vertreten durch Johannes Ott, und das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft, vertreten durch Utz Hempfling.

Dr. Eberhard Lippmann Vorsitzender des Kuratoriums

PS: Besuchen Sie uns doch mal unter www.wald-fuer-sachsen.de 3


„DAS ZIEL: EMISSIONSWERT NULL“ _______________ Fragen an Karl Peter Hasenkamp vom Verein PrimaKlima

w Intervie

Der Verein PrimaKlima -weltweit- mit Karl Peter Hasenkamp an der Spitze unterstützt seit 1996 tatkräftig die Waldmehrung in Sachsen. Jetzt zieht sich der 72-Jährige aus dem Kuratorium der Stiftung Wald für Sachsen zurück. Im Gespräch mit Thomas Müller beleuchtet er die langjährige Zusammenarbeit und erläutert die Ziele seines Vereins.

___ Dr. Karl Peter Hasenkamp, DiplomVolkswirt, Jahrgang 1943, lange im Bankensektor tätig, Geschäftsführer eines Bankenverbandes, von 1987 bis 2006 Bank-Unternehmensberater. Initiator der PrimaKlima-Idee und seit Gründung Vorsitzender des Vereins; langjähriger Vize-Vorsitzender der Stiftung Wald für Sachsen. 1998 Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Forstwissenschaftliche Fakultät der Universität München (LMU) für seine anhaltenden Bemühungen, die Bedeutung des Waldes in der Klimadiskussion zu erhöhen, sowie für die bisherigen Leistungen von PrimaKlima. 2015 von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden von PrimaKlima ernannt. 4

Im Jahr 1991 haben Sie in Düsseldorf den Verein PrimaKlima -weltweit- gegründet. Was gab den Anstoß dafür? Es war eine Zeit, in der das WeltklimaThema als wichtig entdeckt wurde. Schon damals war ich an globalen ökologischen und ökonomischen Fragestellungen interessiert. Man musste doch was tun, wenn die Menschheit einerseits mit ihrem Energiehunger Kohlendioxid ohne Ende in die Luft entlässt − einem aber gleichzeitig bewusst wurde, dass die natürliche Photosynthese das belastende CO2 wieder absorbieren kann. Klimaneutralität ist derzeit nur zu erreichen, wenn wir zwei Wege gleichzeitig beschreiten: Emissionen vermeiden und zusätzlich CO2 wieder einbinden. Letzteres schafft PrimaKlima über das Pflanzen von Bäumen.

Was hat der Verein in den vergangenen fast 25 Jahren erreicht? Nun, er hat 25 Jahre überlebt. Das ist bei Vereinen nicht selbstverständlich. Tiefen und Höhen waren dabei. PrimaKlima hat durchaus hier und da im politischen oder öffentlichen Raum ideengebend gewirkt. Leider nicht so erfolgreich, dass nun schon die ganze Welt tagein, tagaus nur noch Bäume pflanzt. Ernsthaft: Der Verein verfügt über etwa 200 Mitglieder. Die Zahl wächst langsam, aber stetig. In unserem Haupt-„Job“ haben wir Bäume gepflanzt, mehr als 13 Millionen, über 300 verschiedene Baumarten in mehr als zehn Ländern der Erde. Zusammengefasst ist ein Wald entstanden, der sich über 66 Millionen Quadratmeter erstreckt. Ein Wald, der mit 700 Metern Breite von Leipzig nach Dresden reichen würde. Unser PrimaKlima-Wald, der bisher entstand, absorbiert rund 55 000 Tonnen CO2. Pro Jahr. Wenig? Viel? Immerhin wird damit der CO2-Ausstoß von rund 20 000 Pkw mit durchschnittlicher Fahrleistung permanent neutralisiert. Wir benötigten für diese Anstrengung rund 8 Millionen Euro, die uns hauptsächlich unsere Spender, Private und Unternehmen, zur Verfügung stellten. Seit 2005 werden in der EU Emissionsrechte gehandelt – als Anreiz, die Luftverschmutzung zu verringern. Aktuell werden diese Rechte sehr billig angeboten, weil offenbar sehr viele auf dem Markt sind. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? CO2-Emission hat unmittelbar mit Luftverschmutzung eigentlich nichts zu tun, weil man Kohlendioxid gar nicht sehen kann. Aber die Luft wird im übertragenen Sinne klima-„verschmutzt“. Den Verfall der CO2Zertifikatspreise bedauere ich sehr. Damit reduziert sich der Druck zu technischen Energiesparmaßnahmen, die uns in Deutschland oder EU-Europa deutlich weiterbringen könnten. Unser Ziel ist jedoch anspruchsvoller als beim Zertifikatshandel: PrimaKlima strebt − in einer Netto-Betrach-


Wald „schluckt“ Kohlendioxid, verbessert das Klima und hat eine hohen Freizeitwert – gerade in solch herbstlicher Farbenpracht.

tung − den Emissionswert Null an. Wir möchten möglichst viele überzeugen, bei unvermiedener oder unvermeidbarer Emission dafür zu sorgen, dass die Emissionsmenge auch wieder aus der Luft herausgefiltert wird. Also: Zu dem Emissions-„Recht“ kommt die Pflicht der Schadensbeseitigung. Wie kam es 1996 zur Zusammenarbeit zwischen dem Verein PrimaKlima -weltweitund der Stiftung Wald für Sachsen? Seinerzeit war ich externer Berater der im Aufbau befindlichen Landesbank Sachsen und hatte, auch wegen meines ökologischen Engagements, Kontakte zu einigen Politikern und Ministerien in Sachsen. Mir war sehr daran gelegen, dass in Deutschland der Gedanke der Waldmehrung konkret und verlässlich umgesetzt wird. Sachsen war da vorbildlich. Das begeisterte mich. Welche Ergebnisse hat diese Zusammenarbeit bis heute gebracht? PrimaKlima hat viele wichtige Projekte auf mehreren Kontinenten umgesetzt. Derzeit arbeiten wir zum Beispiel sehr intensiv mit Partnern in Bolivien und Nicaragua zusammen. Uns ist es aber gleichzeitig ein besonderes Anliegen, auch hier in Deutschland die Waldflächen zu mehren. Unsere PrimaKlima-Spenden, die wir in den vielen Jahren schon an die Stiftung Wald für Sachsen weitergeleitet haben, führten zu einer langen Reihe von sehr sinnvollen Waldmehrungs-

Projekten in Sachsen. Erst dieses Jahr konnten wir zwei Aufforstungsprojekte in der Lausitz und im Vogtland finanzieren, aktuell eines in Belgern. Allein in diesen Projekten wachsen etwa 40 000 Bäume heran. Die Akteure bei der Stiftung sind sehr dankbar für das Engagement Ihres Vereins in Sachsen und Ihre langjährige Mitarbeit im Stiftungskuratorium. Warum ziehen Sie sich jetzt aus diesem Gremium zurück? Zwar will ich es nicht wahrhaben, aber es ist nun mal so: Ich habe ein Alter erreicht, das schon deutlich über der landläufigen Renten- oder Pensionsgrenze liegt. Ich habe zur Mitte dieses Jahres nach 24 Jahren den Vorsitz beim Verein PrimaKlima abgegeben − in jüngere Hände. Da ist es logisch, dass ich mich auch aus dem Kuratorium in Leipzig zurückziehe. Für meine persönliche Lebensgestaltung habe ich nun mehr zeitlichen Freiraum. Das tut meiner Familie und auch mir persönlich gut. Wie geht es mit der Partnerschaft zwischen dem Verein PrimaKlima -weltweit- und der Stiftung Wald für Sachsen weiter? Ich sehe da kein Risiko. Die waldkompetente Nachfolge im Kuratorium ist geregelt. Es wird, so mein Wunsch und meine Prognose, bestens weitergehen. In der Kuratoriumsarbeit, insbesondere aber auch in der gemeinsamen Projektumsetzung.

___ Der PrimaKlima -weltweit- e. V. hat seinen Sitz in Düsseldorf. Die Geschäftsstelle befindet sich in 51429 Bergisch Gladbach, Steinhaus 1. Der Mitgliedsbeitrag pro Kalenderjahr beträgt für Privatpersonen 50 Euro. Schüler, Auszubildende, Studenten und Fördermitglieder zahlen 15 Euro, juristische Personen und Unternehmen mindestens 250 Euro. Kontakt: Tel. 02204/ 508 940-0, E-Mail info@primaklima.org; der Verein im Internet: primaklima.org

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GELUNGENER WALDUMBAU

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_______________ Exkursion zeigt Erfolge im Westerzgebirge

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Mit vielen kleinen Schritten wird im Westerzgebirge der Wald umgebaut. Erfolgreich, wie sich auf einer Exkursion zeigte. Rund um Eibenstock sind aus früher stark von Fichten dominierten Wäldern inzwischen zukunftsorientierte Mischwälder geworden. Voraussetzung war eine deutliche Reduzierung des Wildbestands, um den Verbiss zu minimieren.

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ie Ergebnisse des Waldumbaus lernten Vertreter der Stiftung Wald für Sachsen im Sommer auf einer Exkursion mit Spendern und Waldfreunden kennen. Hier der Bericht von Stiftungsgeschäftsführer Henrik Lindner: „Im Forstrevier Eibenstock führten uns Forstbezirksleiter Stephan Schusser und Revierleiter Andreas Pommer. Der erste Exkursionspunkt befand sich in einem 55-jährigen Fichtenbestand. Hier wurde die Situation im Jahre 1990 geschildert. Die Bestände wurden von Fichte dominiert und waren durch die hohen Rotwildbestände häufig von Schälschäden betroffen. Auch im

Erläuterungen zum Waldumbau im Forstrevier Eibenstock.

Naturnaher Wald im NSG Am Riedert.

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Unterstand konnte sich durch den hohen Verbissdruck kaum eine Bodenvegetation oder Verjüngung des Waldes entwickeln. Es wurde geschildert, wie der Waldumbau durch die Einbringung von Rotbuche, Weißtanne und Bergahorn begonnen wurde. Voraussetzung war die Reduzierung der Rotwildbestände. Jede Kultur musste durch Zaunbau am Anfang vor Verbiss geschützt werden. Durch konsequente Jagd und eine erhebliche Reduktion der Wildbestände ist es seit etwa 1995 möglich, die Rotbuche und seit etwa 1999 die Weißtanne ohne Zaunschutz zu pflanzen. Der zweite Exkursionspunkt führte uns ins Naturschutzgebiet Am Riedert mit Resten eines naturnahen Bergmischwaldes. Dort befindet sich eines der seltenen Vorkommen von Alttannen. Es war beeindruckend, diese bis zu 50 Meter hohen und 150 Zentimeter starken Bäume neben alten Fichten und Rotbuchen zu sehen. Am Boden war auch Naturverjüngung von Weißtanne zu finden. Am dritten Exkursionspunkt befand sich ein Fichten-Altbestand, in welchem Weißtanne und Rotbuche in den letzten Jahren ohne Schutzmaßnahmen als Voranbau gepflanzt wurden. Die Exkursionsleiter erläuterten ihre Strategie aus Holznutzung und Waldverjüngung mit Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft. Ziel ist die Schaffung von stabilen, artenreichen Mischwäldern im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft, welche die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion auf den Flächen vereint. Seit 1990 wurden im Forstrevier Eibenstock auf einer Fläche von 250 Hektar etwa 2,5 Millionen Stück Rotbuchen, auf 210 Hektar etwa 600 000 Stück Weißtannen und auf 30 Hektar etwa 75 000 Stück Bergahorn eingebracht. Als Grundvoraussetzung für das Gelingen des Waldumbaus wurde nochmals die Notwendigkeit der Herstellung von angepassten Wilddichten erläutert. Alle Exkursionsteilnehmer waren von den Waldbildern beeindruckt und wünschten den Förstern weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen auch gegen Widerstände.“


TOLERANTER BODENPFLEGER _______________ Baum des Jahres 2016: die Winterlinde

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Die Winterlinde (Tilia cordata), auch Steinlinde genannt, ist der Baum des Jahres 2016. Es handelt sich dabei um eine historisch und kulturell prägende Baumart in Mitteleuropa. Lieder wie „Am Brunnen vor dem Tore“ haben als zentrales Motiv den Lindenbaum, aber auch die Stadt Leipzig erhielt ihren Namen durch den Baum mit herzförmigen Blättern.

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n vergangenen Jahrhunderten wurde unter so genannten Gerichtslinden Recht gesprochen, und unter der „Dorflinde“ spielte sich der Großteil des gesellschaftlichen Lebens eines Ortes ab. Unter ihnen traf man sich zu Trauungen, Versammlungen und zum Tanz. Die in Großteilen Europas und Russlands beheimatete Gehölzart aus der Familie der Malvengewächse bevorzugt sommerwarme, vor kalten Winden geschützte Standorte bis zu einer Höhe von 1200 Metern. Sie gilt als winterhart und dürreresistent, ist aber auch in feuchten Auenwäldern aufzufinden und benötigt deutlich weniger Wärme als die ihr zum Verwechseln ähnliche Sommerlinde. Diese zweite bei uns heimische Lindenart besitzt auch ein deutlich geringeres Verbreitungsgebiet und einen deutlich höheren Nährstoffanspruch im Vergleich zur Winterlinde. Als schattentolerante Mischbaumart besitzt die Winterlinde aufgrund ihres leicht zersetzlichen Laubes eine bodenpflegliche Wirkung. Sie bevorzugt lockere, frische sowie tiefgründige Böden, wobei nährstoffreiche, kalkhaltige Lehm- und Sandböden bevorzugt besiedelt werden. Da die Winterlinde eine große Toleranz bei der Bodenqualität besitzt, kann sie auch saure oder basische bzw. trockene oder feuchte Standorte besiedeln. In Mitteleuropa gewinnt sie an allen Standorten, an denen die Konkurrenzkraft der Rotbuche (Fagus sylvatica) nachlässt, an Bedeutung. Als eine der wenigen spätblühenden heimischen Baumarten ist sie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Nachtfalter. Zur Blütezeit lassen sich oft sterbende Hummeln unter den Winterlinden finden. Da die Linden eine starke Lockwirkung auf die Hummeln haben, fliegen diese scharenweise zu den Bäumen. Dort reicht die Menge an Nektar meistens nicht mehr für alle Insekten, so dass einige verenden. Auch für Vögel ist

die Linde ein beliebter Nistplatz und bietet durch ihre Früchte auch im Winter eine Nahrungsquelle. Der Habitus der Winterlinde erinnert, wie auch die Blätter, an eine Herzform. Sie bildet im jungen Alter eine auffällig glatt-graue Borke, welche sich später zu einer Netzborke entwickelt. Viele Linden besitzen so genannte Stammknollen, welche sich an alten Astansätzen bilden. Im Herbst fallen Winterlinden durch ihre goldgelbe Färbung auf. Das hellbraune bis rötliche Holz ist relativ leicht und splittert nicht, weshalb es eines der beliebtesten Schnitzhölzer ist. Dabei ist es egal, ob man das Holz der Sommer- oder der Winterlinde benutzt, da sie sich nicht unterscheiden lassen. So wurden viele Wand- und Altarfiguren in Kirchen ausschließlich aus dem Holz des Baumes des Jahres 2016 geschnitzt.

Eine Winterlinde.

Frucht der Winterlinde.

____________________________________ STECKBRIEF Familie Malvengewächse (Malvaceae) Alter bis 1000 Jahre Höhe bis 30 Meter Stammdurchmesser bis 6 Meter Rinde jung auffällig glatt und grau; später braungrau; gegliedert in verschiedene flache, längs verlaufende Furchen und Leisten Blätter gestielt, herzförmiger Umriss, etwa 6 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit, Rand regelmäßig gesägt und nach oben gebogen Blüte 4 bis 12 Blüten pro Blütenstand, hängend, allseitig abstehend, Kelch- und Kronenblätter weißlich, Blütezeit Juni-Juli

Früchte 6 Millimeter große, kugelige, kahle Kapselfrucht ohne hervorstehende Rippen, Bestäubung durch Bienen, Hummeln und Nachtfalter Holz weißlich bis gelblich, Unterscheidung zu Sommerlinde und Holländischer Linde nicht möglich Wurzel Herzwurzelsystem, teilweise Innenwurzeln im eigenen Stamm 7


HEIMISCHES WILDOBST _______________ Mehr als nur ein Farbtupfer in der Landschaft

Unter Wildobstarten versteht man züchterisch nicht oder kaum bearbeitete Arten von Wildgehölzen, deren Früchte gesammelt und genutzt werden. Inzwischen werden aber auch einige Arten dem Wildobst zugeordnet, die selten erwerbsmäßig angebaut werden, bei denen aber durch

Auslese und Züchtung zur Fruchtnutzung besonders geeignete Sorten entstanden sind. In Vergessenheit geraten ist dabei häufig, dass Wildobst ein bedeutender Bestandteil heimischer Waldökosysteme war und nach wie vor ist, denn die Arten dienen unter

Beschreibung

Verbreitung

Verwertung

Wildapfel/Holzapfel (Malus sylvestris L.)

Vereinzelt in lichten Laub- und Kiefernwäldern, Auwäldern, Felddickichten und Gebüschen, an Waldrändern, auf sonnigen, felsigen Abhängen und auf Felsschutt, im Tiefland und bis in Höhen von 1000 Metern. Standortansprüche: sonnig bis Halbschatten; auf allen Böden, bevorzugt nährstoffreiche, frische, gut durchlüftete Böden; frosthart.

Früchte dienen zur Mostherstellung (hieraus entstehen auch Apfelwein und -essig sowie Branntwein und technischer Alkohol) sowie für Fruchtmus, Marmeladen und Gelees. Die Früchte sind auch für therapeutische und Medizinalzwecke geeignet. Das Fruchtfleisch wirkt verdauungsregulierend, blutbildend und -reinigend sowie harntreibend. Die Schale findet Verwendung als Bestandteil von Kräuterteemischungen; reiner Apfelschalentee wirkt entzündungshemmend.

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Familie: Rosaceae Sommergrünes Fruchtgehölz; dient als Landschaftsgehölz unter anderem für Windschutzpflanzungen; Nährgehölz für Vögel und Säugetiere; Eignung als Bienenweide sowie als Pollenspender für Edelsorten und in Streuobstwiesen.

___________________________________________________________________________ Traubenkirsche (Prunus padus L.) Familie: Rosaceae Solitär als Ziergehölz in Parks und Anlagen; in Hecken, Auenlagen und Uferbepflanzungen; als Pioniergehölz für landespflegerische Maßnahmen an Bächen, Böschungen und im Dünenbereich; Bienenweide.

Im Tiefland und bis in 1800 Meter Höhe in den Alpen; in feuchten Laub- und Bruchwäldern. Standortansprüche: feuchte, tiefgründige, nährstoffreiche, mäßig saure, lehmige bis sandig-steinige Böden; Sonne bis lichter Schatten; wärmeverträglich; frosthart.

Das herb-bitter-süße Fruchtfleisch ist sehr aromatisch und besonders in Mischung mit säurearmen Kultur- und Wildfruchtarten für Erfrischungsgetränke, Marmeladen, Kompotte, Likör verwendbar. Der Stein (Samen) ist giftig und deshalb nicht verwertbar.

___________________________________________________________________________ Schlehe (Schwarzdorn) (Prunus spinosa L.) Familie: Rosaceae Windfestes Heckengehölz; Bodenfestiger; Pioniergehölz für Abraumhalden; Bienenweide.

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Sonnige Berghänge (in den Alpen bis in 1600 Meter Höhe); undurchdringliche Dickichte an Wald-und Wegrändern; Feldraine. Standortansprüche: trocken-magere bis frischnährstoffreiche, steinige bis lehmige, kalkhaltige bis mäßig saure Böden; frosthart, aber wegen sehr früher Blüte spätfrostgefährdet.

Herbsaurer Fruchtgeschmack wird durch Frühfröste gemildert. Für Frischverzehr weniger geeignet; erst nach einer Lagerzeit entwickeln die runzlig-weichen Früchte volles Aroma, werden herb-süß und genießbar. Bei säurearmen Obstarten kann durch die Schlehe der Geschmack verbessert werden, allerdings mindern der hohe Steinanteil und die schlechte Lösbarkeit des Fruchtfleisches vom Stein die Verwertungsmöglichkeiten. Schlehengeist, -likör, -wein und -süßmost sind ebenso wie in Essig-Zuckerwasser eingelegte Früchte eine Delikatesse. Blüten und Blätter dienen auch zur Teeherstellung.


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anderem als Unterschlupf für Kleintiere, bieten Nistgelegenheiten und Nahrung für Vögel und sind oft auch gute Bienenweidepflanzen. Wildobstarten zeichnen sich häufig durch eine breite Standortamplitude aus, weshalb sie stets einen festen Be-

standteil in der Planung von Aufforstungsmaßnahmen (insbesondere von Waldrandbereichen) der Stiftung Wald für Sachsen einnehmen. Als Alternative zur vergleichsweise pflegeintensiven Streuobstwiese gewinnen Aufforstungen mit Wildobstanteil zunehmend an Bedeutung.

Beschreibung

Verbreitung

Verwertung

Wildbirne/Holzbirne (Pyrus pyraster L.)

In lichten Laubmisch- und Auenwäldern oder an deren Rändern, in Hecken, an sonnigen Hängen und auf Felsen. Standortansprüche: basenreiche, flachgründige Böden; relativ anspruchslos; selten an feuchten Standorten; hitzeverträglich, jedoch spätfrostanfällig.

Früchte dienen zur Saft- und Marmeladenherstellung, für Obst- und Branntwein. Zu therapeutischen Zwecken wird die abführende und harntreibende Wirkung der Früchte genutzt, Saft als Kur zur allgemeinen Entgiftung des Körpers, aus Blättern zubereiteter Tee gegen Nierenbeschwerden. Aus den Kernen lässt sich ein Speiseöl pressen. Blattauszüge können als Beruhigungsmittel Verwendung finden. Aus dem Holz werden Blockflöten gefertigt, es wird auch in der Kunsttischlerei und zum Bau von Messinstrumenten verwendet.

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Familie: Rosaceae Hochwachsender Baum (bis 20 Meter) in lichten Laubmischwäldern oder an deren Rändern; große ökologische Bedeutung; Vogelschutzgehölz, Bienenweide; äußerst seltene Art; Baum des Jahres 1998.

___________________________________________________________________________ Holunder (Schwarzer Holunder) (Sambucus nigra L.) Familie: Caprifoliaceae Großstrauch bzw. kleiner Baum mit krummem Stamm und dichtbelaubter Krone; an Waldrändern und Feldhecken, auf Schuttplätzen und um Siedlungen; Anbau solitär in Hausgärten, in der Nähe von Bauerngehöften, auf dem Anger, in Feldhecken.

Wildwachsend bis in 1500 Meter Höhe. Standortansprüche: frische, humose und stickstoffreiche Böden werden bevorzugt; Trockenheit (Niederschläge unter 700 mm/Jahr) mindert Wuchs und Ertrag; ausgereiftes Holz ist frosthart; vergleichsweise salzverträglich und industriefest.

Für den Rohgenuss nicht geeignet. Der intensive Farbstoff gilt als guter biologischer Färbesaft für flüssige und feste Verarbeitungsprodukte. Verwendung für Gelee, Suppen, Punsch, Saft, Wein, Likör, Milchspeisen usw. Frische Blüten können in Teig eingebacken sowie für „Holundersekt“ verwendet werden; getrocknete Blüten (enthalten ätherische Öle und sind stark aromatisch) ergeben einen gesundheitsfördernden Tee. Auch zur Herstellung von homöopathischen Mitteln geeignet. Arzneilich werden Blüten, Früchte, Blätter, Rinde und Wurzeln genutzt.

___________________________________________________________________________ Eberesche (Vogelbeerbaum) (Sorbus aucuparia L.) Familie: Rosaceae Wertvolles Gehölz für Parks und Gärten, Anger, als Straßenbaum; anspruchslose Pionierpflanze an Hängen, auf Halden, in Schutzpflanzungen und Knicks; die bitterstoffhaltigen Früchte der Wildformen wurden früher im Haushalt als Heilmittel verwendet.

Man unterscheidet die bis 15 Meter hohe, baumartige Form des Tieflands und die strauchartig wachsende, zwei bis drei Meter hohe subalpine Hochlandform. Standortansprüche: sonnig bis lichter Schatten; für eine optimale Entwicklung sind frische, schwach saure, mittelschwere Böden Voraussetzung; salzempfindlich; Hitze und Trockenheit führen zu Blattschäden.

Zur Sommerreife geerntete Früchte werden verwendet für Gelee, Marmelade, Fruchtmark (kaltgerührt), Kompott, kandierte Früchte (auch für die Backwarenherstellung und Süßwarenindustrie). Der hohe Säuregehalt stabilisiert Vitamin C in Verarbeitungsprodukten. Mit zunehmender Fruchtreife nehmen Säure- und Vitamin-C-Gehalt ab und Zucker- und Sorbitgehalt zu. Früchte, die zur Vollreife geerntet werden, haben nur für die Saft-, Likör- und Weinbereitung Bedeutung. Trocknung zu „Rosinen“. Rohe und getrocknete Früchte sind zum Frischverzehr geeignet.

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MITGAS WIEDER IN AKTION _______________ Baumpflanzung auf Ex-Militärgelände bei Doberschütz

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MITGAS und die Stiftung Wald für Sachsen haben in Doberschütz mit einem neuen Projekt begonnen: Ein 0,7 Hektar großes Teilstück eines ehemaligen Militärgeländes wird bis Frühjahr 2016 aufgeforstet. Es ist seit 2005 das neunte gemeinsame Waldmehrungsprojekt von MITGAS und Stiftung im Großraum Leipzig. Rund 19 Hektar Waldfläche sind dabei entstanden.

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um Auftakt am 23. November 2015 brachten 44 Schüler der Grundschule Doberschütz, angeleitet von den Mitarbeitern der Stiftung Wald für Sachsen sowie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die ersten 400 Trau-

Susanne Weiß, Cornelia Sommerfeld und Konstanze Lange (v. l.) von MITGAS beim Pflanzen.

Schüler der Grundschule Doberschütz helfen bei der Aufforstung.

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beneichen in die Erde. Das Wetter war für eine Baumpflanzaktion etwas ungewöhnlich. Nächtlicher Schneefall verlieh der Landschaft einen winterlichen Charakter. Aber auch die Kälte hinderte die Mädchen und Jungen nicht daran, mit großer Sorgfalt ihre Aufgabe zu erfüllen. Drei Vertreterinnen von MITGAS, der Leiter der unteren Forstbehörde des Landkreises Nordsachsen, Frieder Voigt, sowie als Vertreter des Staatsbetriebes Sachsenforst der Leiter des Forstbezirks Taura, Jan Glock, halfen dabei mit. In ihren Grußworten hoben sie die Bedeutung des Waldes und speziell der Waldmehrung aus ihrer jeweiligen Sicht und mit Blick auf die Region hervor. Die Grundschüler wollten mit ihrem Engagement ein Zeichen setzen, dass sich ihre Schule zu Recht um den Titel „Naturparkschule“ bewirbt. Nach der Auftaktpflanzung wird ein regionales Forstunternehmen den neuen Wald mit Roteichen, Kiefern und heimischen Sträuchern wie Weißdorn und Schlehe fertigstellen. Nach getaner Arbeit tat allen Beteiligten die zum Abschluss gereichte kleine Stärkung nebst warmem Tee oder Kaffee gut. Die Gemeinde Doberschütz und ihre Ortsteile gelten als das „Tor zur Dübener Heide“. Seit Ende der 90er-Jahre, dem Ende der militärischen Nutzung des Areals bei Mörtitz, welches ehemals als Flugplatz diente, werden Teile des Gebiets landwirtschaftlich genutzt, dienen der Erzeugung von Solarenergie, aber auch dem Naturschutz und der Waldmehrung. Der neu entstehende Wald soll einen sanften Übergang von Bereichen landwirtschaftlicher und gewerblicher Nutzung zum bestehenden Waldgebiet der Dübener Heide schaffen und dabei sensible Bereiche des Biotopschutzes integrieren. Er soll auch dazu beitragen, das Landschaftsbild und das lokale Klima positiv zu beeinflussen.


WEBSITE MIT NEUEM DESIGN ______________ Frischer Auftritt der Stiftung im Internet

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ie Stiftung Wald für Sachsen möchte allen Spendern, Förderern und Freunden erstklassige und aktuelle Informationen über die Stiftungsarbeit bieten. Daher ist gemeinsam mit der Markenrat Agenturgruppe GmbH der Internetauftritt nach modernen Maßstäben völlig neu gestaltet worden. Ein frisches Design, verbesserte Funktionen und eine höhere Benutzerfreundlichkeit prägen das Gesicht der neuen Website. Interessenten können sich nicht nur über die Stiftungsarbeit und aktuelle Projekte informieren, sondern auch weiterhin online den Waldblick lesen. Außerdem haben sie die Wahl, per Banküberweisung oder per Paypal eine Spende an die Stiftung Wald für Sachsen zu tätigen, für die wir uns jetzt schon bedanken. Schauen Sie sich doch bei www.waldfuer-sachsen.de um und teilen Sie uns mit, wie Ihnen unser neuer Internetauftritt gefällt. Wir freuen uns auf Ihre Meinung. Auch freuen wir uns über ein „Gefällt mir“ auf unserer Facebook-Seite „Stiftung Wald für Sachsen“.

Der neue Internetauftritt der Stiftung Wald für Sachsen.

HERBSTLICHER MESSEHÖHEPUNKT ____________ Angebote von Stiftung und SDW erneut gut nachgefragt

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eit 25 Jahren stellt die Messe Jagd & Angeln in Leipzig den herbstlichen Messehöhepunkt für Jäger, Angler und andere Naturfreunde dar. Seit ihrer Gründung dabei war der Landesverband Sachsen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), der nach der Gründung der Stiftung Wald für Sachsen 1996 auch diese mit ins Boot beziehungsweise auf die Messe holte.

Stand auf der Jagdmesse 2015.

Zum Jubiläum präsentierten sich beide Einrichtungen auf dem Gemeinschaftsstand des Staatsbetriebes Sachsenforst, um die Interessen des Schutzes und der Mehrung des Waldes zu vertreten. Großen Zuspruch fand dabei die erneute Präsentation der SOKO Wald der SDW. Daneben konnten der Feldahorn, der Baum des Jahres 2015, und eine Auswahl seiner nahen Verwandten bestaunt werden. Die Stiftung trug mit einer Auswahl an „fremdländischen Baumarten“ und neuen Infotafeln zur Standgestaltung bei. An allen drei Messetagen war erfreulich viel Zuspruch zu verzeichnen. Die meisten der 34 000 Messebesucher und auch die Aussteller beurteilten die Messe und deren Veranstalter positiv. Ein besonderer Dank der Stiftung geht nochmals an die agraVeranstaltungs GmbH, die mit einem Teil der Messeeinnahmen ein Aufforstungsprojekt nahe Penig unterstützt.

___ Die Messe Jagd & Angeln hat ihren Ursprung im Forstteil der ehemaligen agra Markkleeberg. Während die Landwirtschaft sich heute auf der Neuen Messe präsentiert, blieb die Jagd & Angeln am gewohnten Platz im agra-Gelände.

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JETZT SPENDEN FÜR ROSSAU _______________ Aufforstung von 1,12 Hektar beginnt im Frühjahr 2016

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Auf dieser Seite wird wieder ein Projekt vorgestellt, das die Stiftung mit Hilfe von Spenden umsetzen will. So können Sie sich gezielt daran beteiligen und die Entwicklung der Bäume dann vor Ort oder im Internet verfolgen. Schon mit einer Spende von 2,50 Euro ist es möglich, einen Baum zu kaufen, zu pflanzen und fünf Jahre zu pflegen und zu schützen.

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onkret geht es diesmal um ein Waldmehrungsprojekt in Rossau, gelegen bei Mittweida. Die Stiftung Wald für Sachsen will dort im Frühjahr 2016 mit der Aufforstung einer 1,12 ha großen, ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche beginnen. Diese befindet sich in der Gemarkung Hermsdorf (Teil des Flurstücks Nr. 144) und soll mit standortgerechten, heimischen Baumarten wie der Stieleiche, der Bergulme oder der Winterlinde, dem Baum des Jahres 2016, bepflanzt werden. Dieser neu entstehende Wald soll vor allem zum Klima-, Boden- und Grundwasserschutz beitragen, aber auch verbesserte Erholungsmöglichkeiten für die Anwohner und Gäste der nahe gelegenen Talsperre Kriebstein bieten. Im Rahmen der Aufforstung müssen rund 4000 Bäume erworben und per Hand gepflanzt werden. Das komplette Grundstück ist mit einem 455 Meter langen Wildschutz-

zaun zu umgeben. Desweiteren sollen auf der Aufforstungsfläche mehrere Sitzkrücken für Greifvögel aufgestellt werden, um die Mäuseschäden auf der jungen Kultur möglichst gering zu halten. Für die Realisierung dieses Projektes sowie die Pflege des entstehenden Waldes über die nächsten fünf Jahre werden die Spenden benötigt. Diese können auf der Internetseite www.wald-fuer-sachsen.de/ spende problemlos überwiesen werden und würden dazu beitragen, durch den neuen Wald jährlich 11,2 Tonnen Kohlendioxid zu binden. Im Internet stehen weitere Informationen zum Projekt, zur Spendenüberweisung und Informationen zum Bepflanzungsfortschritt. Selbstverständlich kann jeder Interessent wie bisher auch für Projekte in anderen Regionen Sachsens spenden. Informationen zum Konto finden Sie auch auf Seite 15.

www.wald-fuer-sachsen.de/spende Hier entsteht neuer Wald: Aufforstungsfläche in Rossau.

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Nachwachsender Wald in Adorf im Herbst 2015.

BÄUME WACHSEN AUF ACKERLAND

Serie

_______________ Über den Zaun geschaut: Waldmehrung in Adorf Teil 31

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ie Stadt Adorf gehört mit 580 Hektar Wald zu den größeren kommunalen Waldeigentümern in Sachsen. Sie ist mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung bemüht, außer der Gewinnung des Rohstoffes Holz auch die anderen Funktionen des Waldes zu gewährleisten und zu entwickeln. So dient der Wald sowohl als Erholungsraum für die Bevölkerung als auch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt als natürlicher Wasserspeicher und Luftfilter. Die Waldfläche wurde durch die Stadt 2012 im Rahmen eines Erstaufforstungsprojekts zusammen mit der Agrargenossenschaft „Oberes Vogtland“ als Projektträger, unterstützt von der Stiftung Wald für Sachsen, um fünf Hektar erweitert. Auf einer bisher als Ackerland genutzten Fläche in der Nähe des Waldbades wurden rund 24 000 heimische Bäume und Sträucher von Fachfirmen in den Boden gebracht. Um den Waldumbau zu forcieren, wurden keine Fichten, sondern Stieleichen, Bergahorn, Bergulmen, Hainbuchen, Europäische Lärchen und Ebereschen sowie Weißdorn, Roter Hartriegel und Haselnuss als Saumgebüsch gepflanzt. Schüler der Grundschule Adorf, Vertreter der Stadt Adorf und der Stiftung Wald für Sachsen pflanzten im April 2012 die letzten Bäume des Projektes. Seither haben die Schüler das Wachstum „ihrer“ Bäume beobachtet. Der kleine Wald ist inzwischen gut gediehen.

Pflanzaktion mit Schülern im Frühjahr 2012.

______________________________ ZAHLEN UND FAKTEN Projektziel Waldmehrung; Klimaschutz, Bodenschutz; Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung und der Attraktivität der Region; Hochwasserschutz Standort Vogtlandkreis, Stadt Adorf Projektträger Agrargenossenschaft „Oberes Vogtland“ Arbeitsleistungen Projektierungs- und Vermessungsarbeiten; Bodenarbeiten; Pflanzmaterial: 23 950 Bäume und Sträucher, davon Stieleiche (15 000), Bergahorn (4000), Hainbuche (2000), Gem. Eberesche (150), Europäische Lärche (1300), Bergulme (1000) sowie

eingriffliger Weißdorn, Roter Hartriegel und Hasel (insgesamt 500 Stück) zur naturnahen Waldsaumgestaltung; Pflanzung; Zaunbau Größe etwa 5 Hektar Umsetzung ab Frühjahr 2012 Kohlendioxidbindung etwa 50 Tonnen pro Jahr durch den neu begründeten Wald 13


FÜR FRISCHES GRÜN GESORGT _______________ Baumpflanzungen mit Geocachern und Auto-Saxe

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Langjährige Partner der Stiftung Wald für Sachsen waren auch in diesem Herbst wieder im Einsatz. Dutzende Geocacher halfen dabei, Lücken im Baumbestand in der Nähe von Nehmitz zu schließen. Die traditionelle Herbstwanderung und Pflanzaktion der Kunden und Mitarbeiter des Unternehmens Auto-Saxe führte diesmal nach Großlehna.

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ereits zum achten Mal kamen die Geocacher zu einer Pflanzaktion mit der Stiftung Wald für Sachsen. Diesmal trafen sich etwa 50 Anhänger der GPSunterstützten Schatzsuche auf einer Waldmehrungsfläche der Firma AGROSS e. G. nahe Nehmitz. Rund 1500 Roterlen brachten sie in die Erde, um Lücken im bestehenden Baumbestand schließen. Mit viel Eifer und

Geocacher bei ihrer Pflanzaktion.

Kunden und Mitarbeiter Brabschütz: Pflanzaktionvon alsAuto-Saxe Unterricht.im Einsatz.

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Engagement wurde die Aufgabe gelöst. Das schöne Wetter nutzten die Teilnehmer, um sich im Anschluss an die Pflanzung zünftig zu stärken und das Treffen bei Sägespielen ausklingen zu lassen. Das nächste Event dieser Art ist dabei gleich für das Frühjahr 2016 mit der Stiftung Wald für Sachsen vereinbart worden. Vertreter der Stiftung dankten den Naturfreunden für die tatkräftige Unterstützung. Die traditionsreiche Herbstwanderung mit Pflanzaktion der Mitarbeiter und Kunden des Saxe-Autohauses fand an einem Samstag Ende Oktober an der Autobahn 9 statt. Exakt um 12.59 Uhr starteten die rund 300 Teilnehmer am Standort des Autohauses in Leipzig-Rückmarsdorf. Gegen 14.30 Uhr begann die von der Stiftung organisierte Pflanzaktion in Großlehna. Gern hätte man auch in diesem Jahr dem seit 19 Jahren gedeihenden „Saxe-Wald“ wieder ein kleines Stück hinzugefügt. Es standen aber zum einen keine aufforstbaren Grundstücke in Großlehna zur Verfügung, zum anderen verzeichneten die in den Jahren 2012 und 2013 aufgeforsteten Flächen Ausfälle infolge der in den Jahren 2014 und 2015 herrschenden extremen Sommertrockenheit. Mit Hilfe der Teilnehmer war es möglich, diese Bestandslücken zu schließen. Etwa 500 Bäume kamen in die Erde. Junge Vogelkirschen sorgen nun dafür, dass der Wald so schnell und effektiv wie möglich seine Funktion als Abgasfilter und Lärmdämpfer an der Bundesautobahn erfüllen wird. Gleichzeitig bereichert das Wildobst den Lebensraum zahlreicher Vogel- und Insektenarten. Mit den Mitarbeitern von Auto-Saxe und der 1. Beigeordneten der Stadt Markranstädt, Beate Lehmann, wurden auf der Veranstaltung bereits Pläne für die im nächsten Jahr zum 20. Mal stattfindende Baumpflanzung im Rahmen der Kundenwanderung geschmiedet.


FÜR FRISCHES GRÜN GESPENDET _______________ Ein Dankeschön für alle freiwilligen Zuwendungen

Bad Nauheim: Ursula und Reimar Dahler Belgern: Brigitte Bussenius Bergisch Gladbach: PrimaKlima -weltweit- e. V. Berlin: Hans-Ulrich Wedepohl Böhlen: Gunnar und Kathrin Petsch, Ingrid Scholz, Ralf Stets Burkhardtsdorf: Stephan Reuter Chemnitz: Gerd Bochmann,

_____________________________ IMPRESSUM Herausgeber: Stiftung Wald für Sachsen Städtelner Straße 54, 04416 Markkleeberg Telefon 0341 309080, Fax 0341 3090888 waldstiftung@wald-fuer-sachsen.de www.wald-fuer-sachsen.de Verlag: Leipziger Medien Service GmbH – Ein Unternehmen der Leipziger Volkszeitung Geschäftsführung: Björn Steigert Projektleitung: Thomas Seidler Redaktion: Thomas Müller Texte und Fotos: Stiftung Wald für Sachsen, LVZ, Wikimedia, Angela Müller Titelfoto: dpa Produktion: Wilfried Müller Anzeigen: Dr. Harald Weiß Herstellung und Druck: Leipziger Verlagsund Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Ruth und Karl Kohlmann, Uwe Penzel, Frank Ruß, Gerda Siegel Dresden: Ernst-Dietrich und Elke Frey, Hiltrud Greuel, Karl-Heinz Neumann Jesewitz: Karin und Georg Süßenbach Karlsruhe: Sven Glatthaar Leipzig: Ulrich Archner, Ingrid und Werner Dommsch, Bernd Garbe, Roland Göldner, Sebastian Henne, Ralf Lasch, Ringulf Lenk, Luise Liebich, Barbara und Peter Ruckstuhl, Ruth Schlesiger, Gisela Schnorr, Klaus und Elke Wolf Magdeburg: Renate LahneBoldau Markkleeberg: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Sachsen Markranstädt: Jörg Eder, Christian Koch Meerane: Ludwig Ehrler Pegau: Mario Bringer, Elfriede und Hans-Joachim Horn, Ina Doris Kretzschmar, Silvia und Andreas Marschke, Erika Nowakowski, Ulrich Temmler Pesterwitz: Simone Dietze Pirna: Ina Weise Rötha: Jens-Uwe Sonneck Schneeberg: Ina Doerfel Sebnitz: Mike Schmidt Sinzig: Rosel Huck Stollberg: Irene Günther Taucha: Kay Siegel Weiskirchen: Annette Battis Ziesar: Walter Lahne (Stand: 24. November 2015)

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Spendenkonto für den Waldmehrungsfonds

_____________ IBAN DE3460 0501 0100 0111 2131 BIC SOLADEST600 (Konto 111 21 31 BLZ 600 501 01 Sachsen Bank)

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