Magazin Zürich 13

Page 1

ZURICH R E P O R TA G E N F E AT U R E S P O R T R ÄT S INTERVIEWS

magazin-zuerich.ch

6 12 22

PETER RIEGGER KAJA UND DAS REISEN

SHY + FLO

PURE LEIDENSCHAFT

GLOBUS

EINE ENTDECKUNGSREISE

46 62 102

ZÜRI-LINIE

STRASSENFOTOGRAFIE

ASTON MARTIN

EINE ART MEDITATION

MATCHLESS

JACKEN IM BIKERSTYLE


Meisterleistung für Aug’ und Ohr. Wir von der Staeger AG denken, perfekter Musikgenuss muss einem etwas wert sein. Eine Anlage von Bang & Olufsen auch. staegerag.ch




Weinhändler

Peter Riegger präsentiert das Magazin Zürich und die schönen Seiten des Lebens.

ZÜRICH

5


PETER RIEGGERS WELT

Weinhändler, Humanist, Hun­d e­­f reund, Geniesser und Vielreisender. Peter Riegger kennt Gott und die Welt. Und die Welt kennt ihn. Gott, wenn es ihn denn gibt, auch. Der meint es manch­ mal ein bisschen besser mit ihm und strecken­weise, so scheint es, will er ihn prüfen. Viel­leicht steckt hinter diesen Prüf­ steinen aber nicht der Himmelsvater, sondern ganz einfach Bestimmung.

Peter Riegger, Jahrgang 1940, in katholischem Sinne erzogen und mit liberalem Gedankengut aufgewachsen, lässt sich gerne in die Karten blicken. Dieses Teilhaben-Lassen an Er­ fah­­rung, an Wissen und Erfolg kommt von i­nnen heraus. Es lässt spüren, dass er einer Gene­ ration angehört, die mit dem Gleichgewicht von Geben und Nehmen noch befreundet ist. «Kommt

6

hinzu», meint er augenzwinkernd, «dass uneigen-

ich nicht als «ausruhend» miss­verstanden wissen.

nütziges Denken und der Sinn für Gerechtigkeit mit

Riegger ist das Gegenteil von jemandem, der still-

steigendem Alter zunehmen.» Vielleicht sagt sich

steht. Verschnaufen ja, sich regenerieren auch gut.

das einfacher, so geht es mir kurz durch den Kopf,

Ein Spaziergang mit seiner treuen Begleiterin, der

wenn man es geschafft hat – wirtschaftlich, meine

Borderterrier-Hündin Kaja, ist ebenfalls okay. Aber

ich. Oder es ist einfach die entspannte Welt­an­schau­

dann geht es wieder weiter – zu Kundenbesuchen,

ung, die zu den Privilegien erfolgreicher und in sich

an den runden Tisch für neue Projekte und auf

ruhender Menschen gehört. «In sich ruhend» will

Geschäftsreisen.



Dieses Reisen ist Rieggers Leidenschaft. Ob er denn Kaja mitnehme, will ich wissen. «Hm», macht Peter und hält einen Moment inne, um die passende Antwort zu geben. Dann sagt er: «Ich liebe Kaja. Ich liebe aber auch das Reisen und die Geselligkeit, und da kann Kaja nicht immer mit. Zwar vermisse ich sie dann von früh bis spät, weiss aber, dass sie währenddessen bei einem Vertrauten in besten Händen ist.» Wenn er sich dann vom Flughafen abholen lasse, dann flippe Kaja buchstäblich aus. «Ein solches Wiedersehen tut einem das Herz auf», meint er mit sanfter Stimme und leuchtenden Augen. Beim Reisen, so Riegger weiter, lerne er spannende Menschen kennen, darunter auch zahlreiche Per­ sönl­ichkeiten. Und er lese viel: Weltliteratur und Memoiren. Dies alles sei bildend und würde ihm die bisweilen chaotisch wirkende Gegenwart etwas verständlicher machen. Nach wie vor seien es aber der Bauch und seine Erfahrungen, die ihn vor Ungemach schützen würden. Oder auch nicht. «Weisst du», meint er spitzbübisch, «ich habe in meinem Leben einiges auf den Deckel gekriegt. Umgebracht hat es mich nicht. Stärker gemacht schon.» Wie sagt man so schön: Ehrliche, direkte und offene Menschen verlieren vieles, aber niemals ihr Gesicht. Es war interessant, von einem Weinhändler so viel zu erfahren. Nur nichts über Wein. Danke für das Gespräch, lieber Peter, es war mir eine Freude. riegger.ch Text: Urs Blöchliger Fotografie: Selina Meier

8


Mir gefallen Men足schen, die sagen, was sie denken. Noch mehr gefallen mir aber diejenigen, die machen, was sie sagen.

9


Wir von Roviva sind Ihre Vertrauten, wenn es um gesundes Schlafen geht. roviva.ch


EDITORIAL VON URS BLÖCHLIGER

RICHTEN SIE’S MAL

Verteidigung, sagt sich da der kleine Mann von der Strasse und hat ganz flott eine Diagnose gestellt und zügig die Verursacher der Misere aufgespürt. Soviel ist dann mal klar: Schuld sind die Anderen. Ent­spre­ chend laut das Geschrei nach Beistand, nach flankierenden Massnahmen, Rettungsfonds und weiss der Teufel was sonst noch mehr. Und je wehleidiger das Lamentieren auf der Strasse, desto wuseliger geht es

In Tat und Wahrheit ist die Sache recht einfach.

bei den hochdekorierten Akteuren aus Wirtschaft

Unser Reichtum liegt in der Geschichte der vergan-

und Politik zu. Die sollen es richten.

genen 90 Jahre begründet und stützt sich auf drei Ursachen: ständiger Frieden, das Nachkriegs­wachs­

Gegenvorschlag: Wir sind ja nicht doof und können

tum unserer geografischen Nachbarn und die aus

auch was. Zum Beispiel den unabwendbaren Wandel

dem 19. Jahrhundert geerbte Branchenstruktur. Auf

selber in die Hand nehmen. Jeder für sich selbst.

unserem eigenen Mist gewachsen sind ein ausge-

Zuerst im Kopf, dann mit Taten. Niemand sagt, dass

zeichnetes Bildungssystem und die auf Stabilität aus­

es leicht wird. Wenn wir allerdings auch die Zukunft

gerichtete Wirtschaftspolitik. Ende der Durchsage.

in Wohlstand verbringen möchten, dann sollten wir

Mehr war da nicht. Man darf getrost sagen: Unser

weniger auf ach so günstige Fügungen warten, son-

Wohlstand ist zum grossen Teil auf Glück zurück­

dern den Finger rausnehmen und an unseren Stärken

zuführen. Können und Verstand spielten dabei die

arbeiten. An ganz profanen Dingen wie Leistungs­

kleinere Rolle.

willen, Zuverlässigkeit, Innovation, Wissen und der Bezeichnung «Swiss Made». Noch sind Schweizer

Aus dieser Kurzfassung kann in praxi eine klitze-

Spitzenleistungen weltweit heiss begehrt. Besser,

kleine Polemik entstehen. Mir soll’s recht sein. Reali­

wir machen etwas daraus.

tät ist, dass sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen drastisch verändert haben. Und

Herzlichst

das ganz fix und geschwind. Kaum Zeit für den einen

Urs Blöchliger

und anderen sich umzugucken. Angriff ist die beste

11


Es ist nicht einfach nur ein Beruf. Es ist pure Leidenschaft. Und diese Leidenschaft ist auch Antrieb für Shys und Flos Erfolg. Durch die Linse von Karine & Oliver wagen wir einen neugierigen Blick hinter die Kulissen und beobachten die Haarprofis bei ihrem konzentrierten Schaffen.

SHY + Flo


MAKING OF


Die einen wie die anderen hoch konzentriert. Während Shy und Flo kreieren, formen und gestalten, werden die schöpferischen Momente von Karines & Olivers Kamera festgehalten.

Cuts

and Colors. So beschrei­

Anfang: Ich kenne Shy und Flo seit gut ei­

Schnitt wird hoch konzentriert gesetzt.

ben Shy und Flo ihren

nem Jahrzehnt. Da­mals war ich selber

Linien und Strukturen formend. Die Farben

Service auf ihrer Homepage. Angesichts

noch Haarmodell. Als Studentin und Bar­

unterstreichen die strengen Formen, brin­

der Bilder ein Understatement. Das ist

frau war es für mich kein Problem, solch

gen aber gleichzeitig Spiel ins Gesamtwerk.

nicht einfach «Schnitt und Farbe». Das ist

wilde Haarkreationen zu tragen. Obwohl –

Und auch wenn es nicht braun und nicht

Kunst. Haarkunst. Doch beginnen wir am

so wild, wie es aus­sieht, ist es nicht. Jeder

blond ist, wirkt es doch natürlich.


15


KARINE & OLIVER PHOTOGRAPHY

16

Der Haarstruktur folgend und angepasst,

und Ergebnis vergleichen. Wie ein Künstler.

nicht aufgesetzt. So ein Trendhaarschnitt

Selbst wenn es nur Spitzenschneiden ist.

ist keine Frisur mehr. Es ist ein Statement.

Das Haarspray wird nicht einfach drauf­

Zugegeben: Dieses Statement trägt sich

gekleistert, es wird behutsam portioniert.

hinter dem Bartresen einfacher als hinter

Es soll nur hie und da ein Tröpfchen unter­

dem Bankschalter. Doch die beiden kön­

stützend wirken, nicht betonieren. Zurück

nen auch normal und einfach. Sprich

bleibt eine Frisur, die man wachsen las­

Spitzen­­schneiden und Schokobraun. Dass

sen kann. Diese Arbeit hat mich zu einer

einfach nicht gleich einfach ist, weiss wohl

treuen Kundin gemacht.

so manche Frau. Bei den Herren wird es ähnlich sein.

Bei diesen zwei Perfektionisten ist die

Meine erste Begegnung mit Flo war denn

Teil des Gesichts. Vermeintliche Problem­

auch von Misstrauen geprägt. Bis dahin

zonen werden kaschiert, schöne Seiten

hatte ich mir nur einmal von einem Mann

betont. Mal frecher, mal weiblicher. Mal

Ein Blick hinter die Kulissen

die Haare schneiden lassen. Eine schlechte

kecker, mal männlicher. Immer auf den

bestätigt, wie aufwendig

Erfahrung. Er sollte mir die Haare spitz

Charakter und das Gefühl des Kunden ab­

professionelle Fotografie

schneiden. Er mochte lieber rund und ich

gestimmt. Und so werden auch einfache

sein kann. Alles muss

liess es danach von einer seiner Kolle­

Haarschnitte zu Kunst. Vielleicht nicht

zusammenspielen, exakt

ginnen korrigieren. Flo hatte einen schwe­

ganz günstig, aber jeden Rappen wert.

aufeinander abgestimmt

ren Stand. Von seiner verrückten, manch­

Nicht einfach eine Frisur in Schokobraun

sein: Model, Kleider,

mal etwas hibbeligen Art bleibt nichts

und lang. Ein Statement.

Location, Pose, Make-up.

mehr, sobald er die Schere in der Hand

Das Licht, die Farben,

hält. Der sonst so fröhliche Blick weicht

shyandflo.ch

die Details. Das Auge für

einem strengen, ruhigen. Da sind nur noch

das Besondere. Und

Augen, Hände, Werkzeug und – Haare.

Text: Ljilja Mucibabic Fotografie: Karine & Oliver

dann der Klick im richtigen

Jeder Schnitt folgt einer Vision. Flo hält

Frisur nicht einfach ein Rahmen, sondern

Augenblick. Für ein einziges

sich an zuvor getroffene Abmachungen.

Bild. Für das perfekte Bild.

Immer wieder Abstand nehmen. Vision



JOURNAL INDEX

6 PETER RIEGGER Kaja und das Reisen

36 ANDREAS CAMINADA Zu Gast auf Schauenstein

62 ASTON MARTIN Eine Art Meditation

11 EDITORIAL Richten Sie’s mal

40 DREI FREUNDE Die Tonalität der Kritik

68 L’HEURE BLEUE PALAIS Das Schmuckkästchen

12 SHY + FLO Pure Leidenschaft

46 ZÜRI-LINIE Strassenfotografie

70 IGN DESIGN Die Sinnlichkeit von Holz

20 DISTILLERIE STUDER Feine alte Birne

57 APROPOS WOHNEN Ivano Colombo

74 INGENIEUR OTTO MEISTER Visionär und Grenzensprenger

21 RESTAURANT-TIPP Neues Carlton

58 OBBJEKT Einzigartige Stücke

78 WALDHAUS SILS Reich an Charme und Charakter

22 GLOBUS Eine Entdeckungsreise

60 RISA Hutwerkstatt

80 FEUILLETON Erzählungen rund um Zürich

18


82 CLOSE UP In Szene gesetzt

106 MOHR LIFE RESORT Wunder der Natur

130 AM PULS DER ZEIT Meister des Wechselspiels

91 APROPOS QUALITÄT Antonio Lionti

114 KLAFS New Generation

138 CLASSIC BOAT CLUB Teilen macht Freude

92 WOOLRICH Stil statt Protz

119 APROPOS GASTRONOMIE Markus Segmüller

140 HOTEL-TIPP Überbleibsel von anno dazumal

94 SHOPPING Giovanoli Sport

120 RARE STREET COFFEE Treffpunkt für Gleichgesinnte

144 LAHCO Bademode mit Stil

98 A1-INDUSTRIEBÖDEN Das Team als Erfolgsrezept

124 CARLTON Feine Cocktail-Rezepte

146 REISE-TIPP Wie Gott in Frankreich

102 MATCHLESS Jacken im Bikerstyle

126 GASTFREUNDSCHAFT Im Quartier der 100 Nationen

148 IMPRESSUM

19


VIEILLE POIRE

FEINE ALTE BIRNE

TRA DI TIO NELL

Tief im Herzen der Urschweiz, eingebettet zwischen sanften Hügeln und umgeben von tiefen Wäldern, produziert ein kleines Familienunternehmen seit über 130 Jah­r en aussergewöhnliche Edel­b rände, beste Schnäpse und feinste Liköre. Nach traditionellen Rezepten und mit viel Leiden­ schaft für beste Qualität.

Die Distillerie Studer in Escholzmatt im Kan­ton Luzern ist tatsächlich weit entfernt von Hektik und Grossstadtstress. Das be­ schauliche Dorf liegt inmitten einer herrli­ chen Naturlandschaft, geformt von jahr­ tausendealten Gletschern und Flüssen und geprägt von uralten Sagen und Legenden aus dem Entlebuch. Die wohl bekanntesten berichten von der Schrattenfluh, vom Enzi­ loch und vom Windtrüeb. Aber es gibt auch eine Vielzahl von anderen Geschichten und Märchen, die über viele Generationen wei­ tererzählt werden. Für ein derart traditionelles Handwerk wie die Schnapsbrennerei gibt es wohl keine bessere Bühne als die archaische Landschaft des Napfs. Hier sind Feld und Wald noch weitgehend intakt und unberührt. Die­se Na­ türlichkeit ist das Fundament der Erzeug­ nisse aus dem Hause Studer. Auf ihr beruhen nicht nur die alten Geschichten, in ihr offen­ baren sich auch Würze und Geschmack der Destillate. So verschieden diese auch sind, eines haben sie gemeinsam: Zum Brennen

20

werden nur tadellose Rohma­­te­ rialien verwendet. Ob Früchte, Ge­treide, Kräuter oder Gewürze – alles aus umsichtigem Anbau und in bester Qualität. Damit und mit viel Liebe zum Detail brennt der Meister dann die unvergleich­ lich edlen Destillate. So also wird Tradition grossgeschrieben. Der edle Vieille Poire Williams ist ein Teil dieser schönen Tradition. Für seine Herstellung werden nur vollreife und wunderbar aroma­ tische Früchte verwendet. Nach mehrjähriger Lagerung sind Obst und Holz in ihrer feinsten Kombi­ nation vereint und entfalten beim Geniessen eine feine Süsse und Geschmeidigkeit. Eine Streichel­ einheit für die Sinne und nach einem köstlichen Essen die per­ fekte Zugabe. (leo)

distillery.ch


RESTAURANT-TIPP VON MARK VAN HUISSELING

NEUES CARLTON

die gelungene neue Version des guten alten Restau­ rants. Art-Déco-Elemente etwa blieben erhalten, dazugekommen ist zum Beispiel eine Ecke, in der man sich fühlt wie in einer Bibliothek, oder ein Tisch, an dem man meint, im (sehr geschmackvollen) Wohnzimmer von reichen Freunden zu sitzen. Auch das Angebot der Küche musste nicht geflickt werden. Das Rindsfilet, um bloss einen Eintrag von der Karte

Namen wecken Erwartungen. Wenn zum Beispiel

zu erwähnen, weist immer noch eine Qua­li­tät auf,

ein Club «Roxy» heisst, dann darf das keine Quartier­

bei der andere Anbieter, die sich «Zürichs bestes

treff-Barfuss-Disco sein. Und wenn ein Restaurant

Steak House» oder so ähnlich nennen, nicht mithal-

«Carlton» heisst, muss das Angebot aus Küche und

ten können.

Keller fein und gut sein – weil es auf der Welt einige Restaurants und Hotels mit dem Namen «Carlton»

Und was die Weinkarte angeht, oder, denn «Karte»

gibt, in denen man hervorragend isst und trinkt res-

ist untertrieben, das «Wein­buch» … Man müsste

pektive wohnt und schläft. Das Carlton in Zürich ist

Stamm­gast mit sehr hoher Be­suchs­frequenz sein,

auch ein solches Restaurant: Man isst dort fein und

um sagen zu können, man habe sich durch bloss

bürgerlich. Und trinkt vielleicht sogar noch besser

eine Region getrunken. Meine Empfehlung: Öster­

– der Keller mit den erlesenen Weinen des Re­stau­

rei­chische Weine. Mir fällt kein Betrieb in unserer

rateurs Markus Segmüller hat Ausstrahlung über

Stadt ein, der mehr davon hat. Wie gesagt: Namen

unsere Stadt hinaus. Zudem ist das Carlton ein Re­s­

wecken Erwartungen. Das neue Carlton in Zürich

taurant mit gepflegter Inneneinrichtung, das sich in

übertrifft die hohen Erwartungen, die man an ein

einem schönen Haus an der Bahnhofstrasse befindet.

Carlton im Allgemeinen und an das Carlton an der Bahn­hof­strasse im Besonderen hat.

Wenn ein solches Lokal umgebaut wird, macht das neugierig. Schliesslich ist einer der klügeren Sätze

Carlton Restaurant

der angewandten Betriebswirtschaftslehre: If it ain’t

Bahnhofstrasse 41 · 8001 Zürich

broke, don’t fix it. Doch das umgebaute Carlton ist

+41 (0)44 227 19 19

21


GLOBUS

Das traditionsreiche und renom­ mierte Waren- und Modehaus ist aus unserer Stadt nicht mehr weg­ zudenken. Der Globus, zwischen Löwenplatz und Bahnhofstrasse gelegen, wurde vor über 100 Jahren nach dem Vorbild der Pariser Kauf­ häuser gegründet. Bereits in jener Zeit wurden unter einem Dach die verschiedensten Waren angeboten. Dieser Philosophie blieb man bis heute treu, setzt nach wie vor auf Qualität, Niveau und Stil.

22


Urs Heinz Aerni auf

Entdeckungsreise durch den Globus


A

ls Entdeckungsreisen werden Ausflüge und ausgerüstete Expeditionen quer über den Globus be­ zeichnet. Meine Tour hingegen führt durch den

Globus, und der ist eine Reise wert. Jeder Zürcher kennt ihn; ich gehe für das Magazin mit offenen Sinnen auf Ent­de­ ckungs­reise durch das Traditionshaus. Starten tue ich in der Fashion Bar. Dort treffe ich auf unseren Fotografen Gian

Marco Castelberg, er wird die Bilder für diese Geschichte aufnehmen. Bevor wir uns auf den Weg machen, hinunter ins Reich der Genüsse, erfreuen wir uns an einem Espresso, stimmen uns im warmen Morgenlicht auf einen inspirierenden Tag ein. Und er wird gut, dieser Tag.


DELICATESSA

FÜR QUALITÄT AUF DEM TELLER

Wo des Feinschmeckers Herz sich erfreut

Dieser Anspruch wird rundum bestätigt. Oben an der Bar in Form des Espresso, der vitaminreichen Säfte, der knackigen Salate oder der schmackhaf­ ten Brownies, die man sich dort servieren lassen kann. Hier unten aber wird mit den Sinnen zusätz­ lich geflirtet durch die ansprechende Inszenierung der verführerischen Köstlichkeiten. Die für die Kunden einsehbare Prosciutteria mit den frei hän­ genden Rohschinken oder die Käsekammer, wo mit Kräutern und Gewürzen angereicherte Laibe nach­ reifen, versprechen höchste Gaumenfreuden.

Eingestimmt und begleitet von leiser Hintergrundmusik lassen wir uns von der Rolltreppe hinunter in die Welt der Fein­schme­ cker tragen. Dorthin, wo sich alles um Genuss dreht. Um Fein­ kost, Delikatessen und Spe­zia­ litäten aller Art, um Köstlich­kei­ ten aus allen Teilen und Ecken unserer Welt. Dorthin, wo man der Seele Raum gibt, sich Zeit nimmt – fürs Betrachten, Stau­ nen und Stöbern. Dahin, wo sich das anspruchsvolle Leckermaul gerne beraten und inspirieren lässt. Zum Beispiel von David O'Halloran, dem Profi für Wein und Whisky, oder von Alain Covi, dem Spezialisten für Kolonial­waren. Oder ganz einfach von einem der freundlichen Mit­ar­beiter hinter einer der Theken mit ihren vielversprechenden Auslagen. Apropos Aus­lagen: Als der Globus im vergangenen Jahr seine Lebens­ mittelabteilung an der Bahnhofstrasse neu gestaltete, taten die Ver­ antwortlichen dies mit Sachkenntnis, gutem Geschmack und Ein­füh­ lungs­vermögen für die Kundschaft, insbesondere für den Stammkunden. Zwar setzte man, wie anderswo auch, den Fokus auf die Inszenierung der Lebensmittel, ging aber glücklicherweise nicht so weit, alles auf den Kopf stellen zu wollen. Sprich, man findet sich noch immer gut zurecht und die Gänge zwischen den Regalen sind grosszügig angelegt.

25


W

ir starten nun unsere Reise im Reich

wir stehen. «Wine Tasting» steht darüber. Ich staune:

von Wein-Chefeinkäufer David O'Hal­

Eine neue Art der Degustation für Besucher, die

loran. Lächelnd kommt er auf uns zu

einfach mal probieren möchten. Die ausgestellten

mit einem Charme, der auf seine irischen Wurzeln

Flaschen machen neugierig. O'Halloran holt eine Art

verweist. An das Land seiner Herkunft, lässt er mich

Chipkarte, die man zu verschiedenen Preisen kaufen

wissen, denke er genauso gerne zurück wie an die

kann, und schiebt sie in den Vinomaten. Wir stellen

vielen Reisen zu den Weinbauern in Spanien. Mit

unsere Gläser nacheinander in den Automaten, um

Stolz und Freude berichtet er über deren Anbaukultur,

sie uns wie von Geisterhand füllen zu lassen. Beim

die er vor Ort regelmässig begutachtet. O’Halloran

Kosten wird sofort klar: feinste Sache, was wir hier

gibt ausserdem wertvolle Tipps, worauf bei der

probieren.

Auswahl von Wein zu achten ist, und erklärt, welcher

26

Wein ideal zu was passt. Um seinen Ausführungen

Experte und Chefeinkäufer für Wein im Globus, das

Nachdruck zu verleihen begleitet er mich durch sein

muss ein Traumjob sein, oder? «Ja» kommt die Ant­

Weinreich direkt zu einem langen Holztisch. Vor

wort umgehend, doch es sei damit eine grosse Ver­

acht Weinflaschen hinter einer Glasscheibe bleiben

antwortung gegenüber der Kundschaft verbunden,


TIPP Kostproben zu neh­ men macht Freude, doch in der Regel wird da­ bei sehr viel erklärt, beschrie­ ben und gefachsimpelt. Der de­ zent designte Vinomat hingegen lädt ein, in aller Ruhe zu testen, zu geniessen, die Etiketten zu le­ sen, sich an den schönen langen Holztisch zu lehnen, das Glas zu schwenken und zu beobachten, wie sich der Wein leise im Kreis bewegt, um schliesslich wieder in sich zu ruhen.

und die Reisen zu den Winzern mit den jeweils dich-

dann bei den Österreichern zu landen. Wir reden

ten Terminplänen erforderten viel Konzen­tra­tion.

über Gott und die Welt und das immer passende

Ich erinnere mich an eine Empfehlung von O’Hal­

Geschenk für geniessende Menschen: den Wein.

loran zu Schaumweinen, die ich mal in einer Zeit­

Gian Marco klopft mir auf die Schulter: «Urs, wir

schrift las. Man solle sie nicht in die Kühl­schranktür

müssen leider weiter.» Beim Abschied von O’Hal­

stellen; die Vibrationen beim Öffnen und Schliessen

loran und seinen feinen Weinen fällt mir ein wun-

würden gar nicht gut tun. Solche Fingerzeige von

derschöner Steinkorpus auf, ich berühre ihn beinahe

Experten sind wertvoll, ich machte es bis anhin im-

ehrfürchtig. «Aus Graubünden» sagt mir spontan

mer falsch.

eine junge Mitarbeiterin – nicht ohne Stolz.

Gian Marco nimmt O’Halloran optisch ins Visier, mit mir im angeregten Gespräch. Es macht Freude, dem Experten zuzuhören: zu Fragen über Rebsorten, klimatische Veränderungen, Unterschiede zwischen An­bau am Mittelmeer und im Schwarzwald, um

27


DELICATESSA

SÜSSE SÜNDEN Eine Entdeckungsreise ohne Zwischenstopp bei den süssen Versuchungen geht gar nicht. Der Klas­ siker unter den Tartufi sei der «Tartufi Dolci», lasse ich mir vom netten Herrn hinter der Theke erklären. Und tatsächlich: Das Ding ist absolut lecker und es zergeht auf der Zunge – stilvoll eingepackt das ide­ ale Mitbringsel. Beim Lustwandeln durch die Regale und Probieren von Croquets mit Hasel­ nüssen, Shortbread mit kandiertem Ingwer oder Boissier-Zitrusbonbons rückt das Wort «Sünde» weit in den Hintergrund.

«All diese Köstlichkeiten sollen zuerst das Auge erfreuen und dann den Gaumen.» KOLONIALWAREN Seemänner und Abenteurer kehrten zurück aus den sogenannten Kolonialgebieten und ver­ liessen die Schiffe mit Säcken und Fässern voller Leckereien wie Kaffee, Zucker, Reis, Tabak und seltenen Gewürzen aus fernen Ländern, um sie auf die Wagen der Händler zu stapeln, oft unter dem Jubel der Menge im Hafen. Solch wertvolle Fracht brachte Leben in die langen Wintermonate Europas. Diese Zeiten sind schon lange vorbei, oder doch nicht? Hier im Globus bekommt der Begriff wieder eine klassische Note, dank einer riesigen Auswahl an besten Gewürzen und Ölen, wertvollen Schokoladen und feinstem Tee. Mit anderen Worten: Hier ist die Welt zu Gast.

MAX SCHOKOLADE Liebhabern von Schokolade legt Alain Covi die Erzeugnisse von Max Chocolatier ans Herz. Ich probiere und bin so begeistert, dass ich mir gleich eine Tafel davon einpacken lasse. Der Geschmack ist wunderbar intensiv und schokoladiger als alles, was ich bisher erlebt habe. Was hier verar­ beitet wird, das spürt auch der Laie, sind nur erst­ klassige und natürliche Zutaten. Neben dem ein­ zigartigen Geschmackerlebnis hat mich auch Covis Schilderung über die Familiengeschichte von Max Chocolatier beeindruckt.

28


Beim Einkauf beginnt der Spass Stimmt nicht ganz. Der Spass beginnt bereits beim Flanieren durch all die feinen Sachen aus der grossen weiten Welt. He­ ming­way hätte sich hier wohlgefühlt, inmitten der Kolonial­ waren. Das tut sichtlich ebenso der charmante Ver­kaufs­leiter Alain Covi. Er nimmt uns in Empfang und schon bleiben wir beim Olivenöl stehen. Auch hier scheint das Auge von den Etiketten beeindruckt zu werden, aber – und das ist Alain Covi wichtig – die Details zu den Produktionen seien das Aus­schlaggebende, von Portugal bis Griechen­land. Die nächsten Düfte betören meinen fotografierenden Be­glei­ter und mich gleichermassen; sie stammen aus Behältern mit Tee. Dutzende Sorten stehen da, jede entlässt eine eigene Aura von Welten, die uns noch immer weit weg zu sein scheinen. Wir schnuppern und stel-

VIELFALT, QUALITÄT UND BERATUNG «Gerade bei Lebensmitteln werden kluge Be­r a­ tung über Herkunft, Haltbarkeit, Lagerung und Zubereitung an Bedeutung gewin­ nen», meint Alain Covi. Darum pflegen er und seine Belegschaft einen persön­ lichen Kontakt zur anspruchsvollen Kund­schaft, die für den einen oder an­ deren Gaumenkitzel auch gerne einmal etwas mehr Geld ausgibt. Denn eines ist sicher: Auf Schnäppchenjagd geht hier, in der Delikatessenabteilung vom Globus, niemand.

len fest, dass wir nicht nur zu wenig Tee trinken, sondern immer den gleichen. Covi schmunzelt, als würde er unsere Gedanken erraten.

29


PARFÜM KOSMETIK

Musik für die Sinne Sie sei schon etwas nervös, sagt Andrea Wingeier und sieht unserem Fotografen frontal in die Kamera. Aber wenn man mit ihr über Schönheit und Kosmetik zu plaudern beginnt, ist die Nervosität wie weggeblasen. Seit zwei Jahren ist sie hier und macht ihren Job mit Herzblut. Das merke ich und frage darum ohne Zögern: «Kann man für eine nicht anwesende Frau ein Parfüm kaufen?» Sie schmunzelt und meint: «Eine Herausforderung ist das allemal, aber möglich schon». Ich hake nach: «Zum Beispiel durch das Be­ schreiben ihres Typs?» Sie nickt. «Oder durch das Zeigen eines Bildes?» Sie lacht: «Ja gerne!» Ich ziehe mein Smart­ phone hervor und zeige das Bild meiner Liebsten. Andrea Wingeier schaut es sich genau an, eine Kollegin kommt hinzu und die beiden beginnen zu fachsimpeln. Ich bin gespannt. Wingeier führt mich an ein Regal mit Parfüms, die ich nicht kenne, was ich aber sehr schätze. Schliesslich macht das Über­raschungs­moment jeden vorsichtigen und kritischen Kunden neugierig. «Interessant ist zudem», so Frau Win­ geier, «dass der Sorti­ments­ausbau mit Produkten aus natürlichen Es­ senzen die Kund­schaft zunehmend anspricht – aus ge­sund­heitlichen und nachhaltigen Gründen.» Ich denke, was mir die Damen empfohlen haben, wird ihr gefallen, meiner Liebsten.

30


DER HAUT ETWAS GUTES TUN Kennen wir unsere Haut? Wissen wir tatsächlich, wie es ihr geht? Wäre gut, wir täten dies. Denn un­ sere Haut grenzt das Innen vom Aussen ab, schützt vor Umwelteinflüssen aller Art. Das grösste Organ tut jedoch noch viel mehr. Auch der Stoffwechsel gehört in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Haut repräsentiert zudem unser Wohlbefinden, unsere Laune und Lebenshaltung gegenüber anderen Men­schen. Sie widerspiegelt das, was wir fühlen und empfinden, ist also quasi das Schaufenster zu unserer Seele, deshalb pflegen und schmücken wir sie. «Die besten Produkte sind jene, welche Ihre natürliche Schönheit hervorheben», so das Motto des Beauty-Teams im Globus.

AUSZEIT VON DER HEKTIK Entschleunigung, der Trend zu weniger Tempo, wurde zu einem der wichtigsten Begriffe des aktuellen Zeitgeistes. Kein Wunder, denn die Welt dreht sich scheinbar immer schneller, zwischen SMS, E-Mails und Sitzungs­termin. Eine Form der Auszeit ist jedoch auch im Kleinen und mitten in der Grossstadt möglich. Indem man sich Zeit und Auf­ merksamkeit schenkt, in aller Ruhe, in guter Gesellschaft und mit freundlicher Beratung. Wetten?

«Was es wirklich braucht, ist ein herzliches Lachen und eine freundliche Bedienung. Mehr eigentlich nicht!»


«Wer sich von Kopf bis Fuss gut anziehen will, sollte Kleidung persönlich nehmen.»


KONFEKTION

MODE HAT IHRE LAUNEN Giorgio Armani sagte einmal: «In der Mode gibt es keine letzte Wahrheit. Man kann nie sagen, das ist ‹in› und das ist ‹out›. Es wird immer eine Mischung geben aus dem, was gerade kommt, und dem, was gerade geht.» Trends in der Textilbranche machen Zeitgeist sichtbar, sie visualisieren das Gefühl der Welt, in der wir uns alle tummeln. Musik und Kunst tun dies ge­ nauso. Aber was macht die Qualität denn schlussend­ lich aus? Wenn die Kunst und die Musik nach ihren Zeiten noch immer bestaunt werden, so ist das Quali­ tät. Bei der Mode ist es genauso, nur spielt hier noch ein weiterer Faktor eine entscheidende Rolle: der Stoff. Wenn er sich nach X Waschgängen noch immer von der Kuschelseite der ersten Stunde zeigt, dann ist er gut, dieser Stoff, aus dem die Mode ist.

Ein bisschen Mode muss sein Gian Marco schmunzelt, als er mich mit dem Hut in den Händen sieht. Anscheinend merkt er, dass ich nie Hüte trage. Aber wenn ich diesen so befühle, könnte ich auf neue Gedanken kommen. Sie kennen sicher Jeroen van Rooijen, den NZZ–Kolumnisten zu Stilfragen. Wir trafen uns dreimal an Veranstaltungen. Und immer begutachtete er mein Outfit, fühlte am Sakko oder am Hemdsärmel, und je nach Mimik wusste ich, was er

IN LONDON IST MODE EINE PFLICHT, IN PARIS EIN VERGNÜGEN Und wie ist das in Zürich? Dazu äusserte sich der französische Chansonnier und Schauspieler Maurice Chevalier, von dem dieses Zitat stammt, leider nicht. Betrachtet man hingegen Bilder von diesem 1888 geborenen Lebemann, der 1972 starb, so wird sein Satz verständlich. Das Tragen von Kleidern soll eine Freude sein, genauso wie der Kauf. Stimmen das Ambiente, die Musik im Hinter­grund, das Licht und die Beratung mit Freundlichkeit und Fachverständnis, so ist die Mode auch in Zürich ein grosses Vergnügen.

davon hielt. Spaziere ich nun hier so durch die Herrenabteilung, muss ich Jeroen immer mehr Recht geben: der richtige Stoff auf der Haut, die perfekte Passform am Leib prägen das Leben mit. Wie unterschiedlich Stoffe, Schnitte und Farben sein können, wird klar und verleitet beim Flanieren dazu, hier über einen Schal zu streichen, dort ein Hemd zu befühlen … Wenn wir Acht auf unsere Haut geben müssen, wieso nicht auch auf die zweite Haut achten? Strellson, Michael Kors, Yves Gerard, Scotch & Soda, Brax oder Polo Ralph Lauren sind nicht nur wohlklingende Namen, es sind Marken, die neben vielen anderen hier eine gute Auswahl da­zu anbieten. Apropos Hut: Ein be­ freun­deter Schriftsteller aus Öster­ reich ent­deckte vor Jahren seine Liebe zu Hüten. Er kauft, sammelt und trägt sie, sehr gut sogar. Ich denke, ich muss ihn mal hierher verführen.

33


HAUSHALT

Für Haushalt und Wohnideen Ich lese das Wort «Küchenhelfer» und wähne mich zu Hause, wenn meine Frau in der Küche meine Hilfe wünscht. Doch hier heissen diese Helfer anders: Rührblitz, Kurzzeitmesser, Flöten­ kessel und Teigverteiler. Das sind wunderschöne Sachen aus glän­ zendem Metall und gutem Holz, die das Handwerk des Kochens erleichtern. Verkaufsberaterin Ursula Bächi erklärt in ihrer an­ steckenden Gelassenheit die Details der Geräte. Sie arbeitet in dieser Abteilung seit 1980! Und sie berät mich mit einer Hingabe, als hätte sie erst vor kurzem hier angefangen. Was hat sich denn in den vergangenen 35 Jahren am meisten verändert? Sie denkt nach und meint: «Sicher die Schnelligkeit des Lebens und Kon­ sums.» Andererseits nehme das Bewusstsein für seriöse Pro­du­k­ tion und auch das Interesse für die Herkunft der Geräte wieder zu. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit und seriöser Fertigung steige. Beim Reden bleiben wir vor dem Regal mit Tischdecken aus Leinen und Tischläufern mit dezentem Streifenmuster stehen. Vor lauter Berühren und Vergleichen vergisst Gian Marco zu fotografieren. «Frau Bächi, würden Sie wieder diesen Beruf wählen?» Ihr offenherziges Lächeln reicht mir als Antwort.

Unsere Entdeckungsreise ging nicht um den Globus, sondern durch ihn hindurch. Nun stehe ich auf der Rolltreppe Richtung Ausgang. Gian Marco sichert die Bilder in seiner Kamera und wir setzen uns zum Abschied nochmals in die Bar am Aus­gangs­ punkt, diesmal in der späten Mittag­sonne. Menschen gehen ein und aus. Wir haben sie genossen, die Reise durch das Traditions­ haus, mit all seinen Düften, Farben und Formen. Beim Verab­ schieden geht jeder seinen Weg, ich mit dem Gedanken, dass Zürich ohne den Globus um einiges ärmer wäre. globus.ch Text: Urs Heinz Aerni Fotografie: Gian Marco Castelberg

34


WIEDER GEFRAGT Nach Zeiten des Preisvergleichs stünden Qualität und guter Rat wieder im Zentrum, so Verkaufs­be­ raterin Ursula Bächi. Wie und wo genau die Pro­ dukte fabriziert würden, werde sie oft gefragt. Die Heraus­forderung, zwischen gutem Material und vernünftigem Preis eine Balance zu finden, sei na­ türlich immer noch da. Doch gerade dieses Ab­ wägen sei erfreulicherweise immer öfter wieder der Grund in einem soliden Warenhaus einzukau­ fen. Die guten alten Zeiten scheinen wieder jung zu werden, zumindest in dieser Hinsicht.

NOCH IMMER GEFRAGT Das Wohnliche und Häusliche sei immer Bestand des Sortiments gewesen und das werde wohl auch so bleiben, meint Ursula Bächi. Schliesslich lebt der Mensch nicht nur, er wohnt. Und das gerne ge­ mütlich und komfortabel. Dazu gehören Klein­ möbel, Vorhänge, Tischtücher, Weingläser, Vasen, Lampen, Kerzen; das und viel mehr gestaltet das wohlige Sein in den eigenen vier Wänden. Darin liegt das Geheimnis der Gemütlichkeit. Persön­ licher Tipp: Die Tischlampe Artemide bringt nicht einfach Licht ins Dunkle, sie macht Atmosphäre.

35


Caminada zeigt, was man ßber das Kochen wissen will Na gut, okay, sagte ich mir. So eine exklusive Einladung kriegst du nicht alle Tage. Sie, die Einladung, kam von einem lieben Kunden, den ich kenne und gut mag; es ging um Andreas Caminada und logischerweise ums Essen. Den Caminada kannte ich bis dahin noch nicht, gegessen habe ich bei ihm auch noch nie – habe aber sowohl von ihm als auch von seinem Schaffen schon viel gehÜrt. Also machst du dir selber ein Bild, sagte ich mir, am besten vor Ort. Das war in der Tat die richtige Entscheidung.



Schloss Schauenstein ist eine Perle. Das Anwesen

Unser Gastgeber, der Küchen­bauer Bulthaup, macht

selbst, der schmucke Garten, die Nebengebäude

sich für den Anlass sowohl Caminadas Kochkünste

ringsherum mit den unberührt wirkenden Wegen,

wie auch dessen zauberhaftes Refugium zunutze.

Pfaden, Steigen und Treppen – alles scheint wie aus

Seit einigen Jahren besteht zwischen Hersteller und

einem Film. Eigens für den Betrachter inszeniert.

Anwender eine Partnerschaft, mit Fokus auf Genuss

Ein Mikrokosmos der stehengebliebenen Zeit und

und Erlebnis. Und beides trifft den Nagel auf den

der Ruhe.

Kopf. Für den Genuss ist selbstredend Andreas zu­ ständig, für das Erlebnis irgendwie auch. Zähle ich

Der 1257 erstmals erwähnte ehemalige Adelssitz er-

richtig, sind wir 18 handverlesene Gäste von Bulthaup,

fuhr im Laufe der Jahrhunderte verschie­dene An­

die an diesem grandiosen Sommertag auf Schloss

passungen. Die letzten jedoch machen den histori-

Schauenstein zusammentreffen. Zum Show­kochen

schen Grundbesitz zu dem, was er jetzt ist: eine

mit dem Sternekoch.

architektonische Augenweide, die den Besucher in Staunen versetzt. Vollständig und mit Geschmack

Austragungsort ist die Remisa, eine ebenfalls be­

renoviert, die Einrichtung mit Feingefühl und Be­

wohn­bar gemachte ehe­malige Kutscherwerkstatt,

dacht gewählt und subtil der geschichts­trächtigen

im Süden des Schlosses gelegen. Was in diesem hei-

Vergangenheit untergeordnet. Die perfekte Bühne

meligen und zugleich komfortablen Ge­mäuer in den

für Caminadas Gastronomie. Die perfekte

kom­menden zwei Stunden geschnetzelt, gehackt,

Kulisse, um Schlemmer zu verwöh­

püriert, gebraten, g­ edämpft, ge­schmort oder

nen und neugierige Erst­täter zu

sonstwie in einen Lecker­ bissen ver­ arbeitet

verzaubern.

38

wird, grenzt an Zauberei.


Aber nicht im Sinne von kompliziert, mühsam und

nehmen und zeigen, dass auch wir fähig sind, die

knifflig. Es fliesst einfach, ganz zwanglos. Macht Sinn

grosse Kür zu beherrschen. Nicht im Detail – aber

und lässt sich mühelos nachvollziehen, ist selbst für

im Ansatz. Für den Hausgebrauch. Gut gemacht, lie-

den Amateur durchführbar. Und macht darum gros­

ber Andreas. Und ein Dankeschön an den Gastgeber.

sen Spass. Jede Frage wird beantwortet. Zweifel werden entkräftet und Rätsel aufgelöst. Fast scheint es, als würde Caminada alles daran setzen, den Mythos Kochkunst und sich selber entzaubern zu

bulthaup.ch Text: Urs Blöchliger Fotografie: Anu Beseda-Marongiu

wollen. Rückblickend kommt mir der Verdacht auf, dass exakt das sein Ziel war: uns die Schwellenangst

Sternekoch Andreas Caminada bei der Arbeit über die Schulter zu schauen ist eine Offenbarung.



Sie stärken uns im Alltag den Rücken, helfen uns durch Krisen oder lassen uns einfach das Miteinander genies­­sen. Freundschaften tragen ein grosses Stück zur Lebens­qua­ li­tät bei. Sie verbinden, inspirieren und machen Gros­ses möglich: Ronald Reagan und Michail Gor­ba­tschow zum Beispiel haben Ost und West angenähert. Die Freun­­de George Lucas und Steven Spielberg haben mit «E.T. – der Ausserirdische» Film­geschichte geschrieben. Un­sere drei Pro­t ago­n isten wiederum

3

schenken sich gegenseitig Hilfe,

Die ersten Freundschaften schliessen wir, noch be-

stehen einander mit Rat und Tat

vor wir richtig sprechen können. Bereits im Sand­

zur Seite und meistern so span­

kasten tasten wir uns an die Thematik heran, im

nende und knifflige Aufgaben.

Kindergarten finden wir unsere ersten Gspänli und in der Schule lernen wir, was Cliquen sind und wie

REUNDE

wichtig es ist, die richtigen Menschen um sich zu haben. Wir machen die Erfahrung, wie sehr missbrauchtes Vertrauen schmerzen kann, wem genau

wir unsere Geheimnisse wirklich anvertrauen dürfen und für wen es sich lohnt, die Kastanien aus dem

Feuer zu holen. Später vertiefen wir diese Bündnisse, machen neue

Bekanntschaften und verlieren alte aus den Augen.

Einige gehen gar zu Bruch. Denn Freundschaften sind dynamisch – mehr denn je. Wo unsere Eltern

und Grosseltern noch in festen Struk­turen lebten,

Freundschaften quasi in Stein ge­meis­selt waren, ist heutzutage alles in Bewegung. Wer da nicht arg Acht gibt, kann in unserer Mas­sen­ge­sell­schaft schneller

einsam werden als sich das Wort buchstabieren lässt.

Bildlich gesprochen natürlich.

41


Daniel, Reto und René sind sich dessen bewusst. Sie wissen, wie wichtig ein gutes Konfliktmanagement untereinander ist und dass Flexibilität, Toleranz und Offenheit die tragenden Pfeiler einer Freundschaft sind. «Ich selber verändere mich ja auch und darum kann ich nicht erwarten, dass meine Freunde so ­bleiben, wie sie einmal waren» sagt Daniel Mäder schmunzelnd. Klingt einfach, ist in der Realität aber nicht immer leicht in der Handhabung. Auch bei ­unseren drei Freunden kommt manchmal Sand ins Getriebe und es gibt Meinungsverschiedenheiten. Ob es denn dabei auch Zoff gebe, will ich wissen. «Nicht wirklich» sagt Reto Bärtschi ernst und präzisiert: «Freunde sind auch dann Freunde, wenn sie nicht derselben Meinung sind. Wir arbeiten ja auch zusammen, profitieren voneinander, und wenn es darum geht Probleme zu lösen, dann will ich auch eine ungeschminkte Meinung. Selbst wenn die nicht das ist, was ich vielleicht gerne hören würde.» René Schwarz nickt bestätigend und ergänzt metaphorisch: «Wenn nötig, muss man von einem guten Freund auch einmal einen Faustschlag einstecken können.» Gerade unter Arbeitskollegen ist die Tonalität der Kritik nicht unwesentlich und sorgt dort, wo man sich weniger gut kennt, schon mal für Miss­verständ­ nisse oder gar böses Blut. Besonders dann, wenn man auch ausserhalb der Arbeitswelt miteinander zu tun hat, kommt zur Sachebene verstärkt auch die Beziehungsebene dazu. «Andererseits ist das auch ein Vorteil», meint Daniel Mäder und erklärt: «Wir drei sind selbständigerwerbend, jeder für sich sel­ber und im Grundsatz nicht voneinander abhängig. Was wir tun, das tun wir aus freien Stücken und weil wir einander blind vertrauen.

42


43


FREUNDSCHAFTEN IM BERUFSLEBEN SIND WUNDERBAR, ABER KEINE SELBSTLÄUFER. FALSCHE ERWARTUNGEN, NEID UND KONKURRENZDENKEN KÖNNEN ZU KONFLIKTEN FÜHREN.


Zwischen uns gibt es weder Neid noch Missgunst.

Sie gedeiht langsam, wird dabei stämmig und bieg-

Im Gegenteil: Wenn wir gemeinsam eine spannende

sam. Trotz Wind und Wetter bleibt der ausgewach-

Büez machen können, ist das für jeden von uns ein

sene Baum der Freundschaft standhaft und knickt

grosser Aufsteller.» Wei­ter meint Mäder: «Stimmt

nicht bei der kleinsten Böe ein.»

das Vertrauen, findet sich der Mut für beherzte Vor­ haben und kühne Abenteuer automatisch.»

maeder-gaerten.ch retobaertschi.ch und gartenbecken.ch

Der Gärtner, der Künstler und der Metallschlosser sind vielleicht keine bedeutenden Staatsmänner und

Text: Meret Steiger Fotografie: Sebastian Magnani

sie schreiben auch keine Filmgeschichte. Aber sie sind erfolgreich und haben verstanden, dass Freund­ schaft fragil ist und genauso viel Sorgfalt erfordert wie jedes andere kostbare Gut. Oder in den Worten von René Schwarz: «Freundschaft ist wie ein Baum.

45


ZĂźri-Linie

Subtile Momente der Strassenfotografie – festgehalten von Daniel Comte


Beim Durchstreifen des urbanen Raums entstehen sowohl kritische wie auch konstruktive Gedanken.

Ein Beitrag von Stadtflaneur Heinz Vรถgeli


BAUTEN FORMEN DAS STADTBILD, GEBEN IHM IDENTITÄT UND QUALITÄT.

V

Es ist nicht Laufen, nicht Schlendern, nicht Wandern – Flanieren ist eine sehr eigenständige, eigenwillige Form der Fortbewegung: kontemplatives Herum­ laufen, Entschleunigung in der Hektik der Masse. Wer dem Flanieren frönt, tritt in grosse Fussstapfen, die bedeutende Geister vor ihm hinterlassen haben. Baudelaire galt als Inbegriff des geistreichen Fla­ neurs. Für ihn waren die Stadt und ihre Menschen zentraler Gegenstand steter Interpretationen und


Entschlüsselungen. Auch dem Zürcher Stadtflaneur

beendet. In der Regel sind die Botschaften trivialer.

begegnen beim morgendlichen Flanieren ganz unter­

Em­ pörungs-Tweets und lange Maillisten, Fotos,

schiedliche Zeitgenossen.

die Facebook-Freunde während eines Essens gepostet haben: Schlachtplatten oder geschmäcklerisch

Da sind die Smartphone-Menschen. Durch die Stras­

arran­gierte Vegi-Menüs. Diese eigentlich nichtigen

sen eilend, starren sie mit angespanntem Gesichts­

Informationen drängen sich mit einer unglaublichen

aus­druck auf die Displays, als ob von dort eine

Penetranz ins Leben vieler Menschen. Ein sehr lu­kra­

Offenbarung käme. Manchmal trifft die gar ein. Ein

tives Geschäftsmodell für Psychologen, sie wieder

WhatsApp offenbart, die Beziehung sei jetzt gerade

aus diesen digitalen Fängen zu befreien.


Aggressiver kommen die Kampfvelofahrer daher. In­ signien dieser Spezies sind ein Helm, dessen Form an die Soldaten im ersten Weltkrieg erinnert, dreiviertellange Hosen und währschaftes Schuhwerk, ein Velo, sorry, ein Bike, das sicher nicht an einer Velo­börse erstanden wurde und immer dabei – ein Rucksack. Was lösen sie wohl aus, wenn sie in dieser Montur am Arbeitsplatz erscheinen? Vermutlich verschwinden sie schnell in der Garderobe, um sich wieder in ganz normale Menschen zu verwandeln. Velostreifen sind offensichtlich nicht das Ding dieser Kampf­velofahrer, grössere Herausforderungen scheinen Trottoirs und Fussgängerzonen zu bieten. Mit gefühlten 40 bis 50 km/h preschen sie eng an den Fussgängern vorbei. Mit selbstgerechtem Ge­sichts­ ausdruck. Man ist ja schliesslich ökologisch korrekt unterwegs. Dieses Phänomen der selbstgerechten Velofahrer hat der Schriftsteller Hugo Lötscher bereits vor vielen Jahren beschrieben. Auf seinen kurzen Gängen von seiner Wohnung in der Storchengasse zum Grand Café wurde er oft von dieser Sorte Bikern behelligt.

B


NUR WENN ALLES SCHATTEN IST, IST KEIN SCHATTEN.

51



Harmloser begegnen dem Stadtflaneur die Coffee-

Arbeitsort wird rasch eingecheckt und dann, relax,

to-go-people. Coffee to go, eine Sitte, importiert aus

gemütlich der Gehkaffee getrunken, während man

den USA, ist die Zeitoptimierung zwischen mög-

am Smartphone die News­portale screent. Eigentlich

lichst langem Ausschlafen und einem zeitigen Ar­

erstaunlich, dass pingelige Ökonomen im Papp­

beits­beginn. Die effizienten Amerikaner nutzen für

becher-Phänomen nicht schon längt eine Gefahr für

den morgendlichen Kaffeegenuss die Autofahrt zum

die Produktivität der Wirtschaft erkennen.

Arbeitsplatz. vbzonline.ch Anderes beobachtet der Stadt­flaneur in Zürich. Da wird der Kaffee in einem geeigneten Lokal in der Nähe des Arbeitsplatzes erstanden. Ursprünglich bei Starbucks, mittlerweile bieten auch die bünzligsten Tearooms diesen Service. Das Getränk wird dann nicht etwa auf dem weiteren Arbeitsweg geschlürft, sondern wie eine Trophäe vor sich hergetragen. Am

Text: Heinz Vögeli Fotografie: Daniel Comte

Z



Tradition ist eine Verpflichtung. Punktum. Wir von der Schaffner AG sind die erste Adresse, wenn es um erstklassige und in der Schweiz produzierte Gartenmöbel geht. schaffner-ag.ch

Holzlattenstuhl Rigi aus Thurgauer Esche, im April 2015 von Karine & Oliver kunstgerecht inszeniert.


Ihnen liegt die Umwelt am Herzen? Uns ebenfalls! Mit Technik und Design von Vola l채sst sich elegant Wasser sparen. vola.ch


APROPOS WOHNEN VON IVANO COLOMBO

EINE REINE HERZENSSACHE

ge­ ­ machten Sonnenschirme zum Stückpreis von 13 000 Franken nicht ganz günstig, aber wunderschön sind. Und so weiter und so fort ... Indessen erzähle ich aber lieber von meiner kurzen Pause in der Via Vittorio Emanuele, wo ich mir ein Bier gönnte (welches mit zehn Euro übrigens sauteuer war). Jedenfalls war diese Einkehr sehr auf­ regend und irgendwie kulturell verbindend. Was es da alles zu sehen gab: Junge Frauen zeigten ihre

Während der Mailänder Möbelmesse gibt es Jahr

hübschen Beine, Männer mit Kinderwagen stolz

für Jahr viel zu erleben. Einiges davon ist genial,

ihre reizenden Kinder und Polizistinnen ihren ver-

­anderes muss man aushalten, durchstehen und ein­

deckten Charme. Japanerinnen präsentierten mit

stecken können. Ergo gibt es viel zu berichten.

geschwellter Brust und in überdimensionierten Ein­­kaufstaschen ihre Errungenschaften von Gucci,

Ich könnte Ihnen über den bekannten Designer und

Prada, Armani und Dolce & Gabbana und eine über-

Architekten Antonio Citterio erzählen, der Möbel

aus begehrenswerte Blondine, vermutlich aus Schwe­

entwirft und weltweit Hotels und Bürohäuser baut.

den, verdrehte einer Gruppe von Jugendlichen den

Oder über den Auftritt der niederländischen Firma

Kopf. Mich hingegen sprach eine weniger junge Frau

Moooi, die mit ihren ausgefallenen Entwürfen die

aus Rumänien an und bat um Geld. «Amore», sagte

Branche in Ekstase versetzt. Einiges zu sagen gäbe

sie, «una Moneta?! Giovane, una Moneta?!» Jung,

es auch über meinen Namensvetter, Carlo Colombo,

ich? Und wie lange hat mich niemand mehr Liebling

der für Poliform, Moroso, Varenna und andere be-

genannt – zumindest auf Italienisch. Ach, wie ich sie

kannte Namen arbeitet und dabei immensen Erfolg

doch liebe, diese Möbelmesse in Mailand! Sie tut mir

hat. Über Paola Lenti, die ihre neue Gar­ten­möbel­

immer wieder das Herz auf. Jahr für Jahr.

kollektion eigens in einem Kapuzinerkloster inszeniert hat, gibt es ebenfalls etwas zum Weitersagen.

colombo-lafamiglia.ch

Beispielsweise, dass ihre riesigen und von Hand

57


···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · · ·MODE. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · DESIGN. ························································································ · · · · · · · · · · · · · · · · KULTUR. ···································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · ·Skurriles · · · · · · · · · · · · · · ·Wohnen, · · · · · · · · · · · · · · · ·und · · · · · · · · · zusammen­ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·DANIEL ········································· · · · · · · · · · · · · · · ·zum · · · · · · · · · · · · · · ·bunt · · · · · · · · · · wild · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·VON · · · · · · · · · · ·BERGER ·································· ···················································································································· · · · · ·gewürfelt. · · · · · · · · · · ·Manchmal · · · · · · · · · · · · neu, · · · · · oft · · · ·aus · · · ·alter · · · · · ·Zeit ····································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Kuriositäten, · · · · · · · · · · · · · · · und ································ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Einzel· · · · · · · · ·Sammlerstücke, ···························· · · · · ·stammend; · · · · · · · · · · · ·immer · · · · · · · ·aber · · · · ·zu · · · neuem · · · · · · · ·Leben · · · · · · ·erweckt · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · das · · · ist · · unsere · · · · · ·Leidenschaft. · · · · · · · · · · Nichtsdesto­ ·························· ···················································································································· · · · · ·oder · · · · · · · · · originellem · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·zu · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · trotz · · · · · · · · · auch · · · · · · · · ·Kollektionen ····························· · · · · · · · · · ·mit · · · · · · · · · · · · · · · · ·Design · · · · · · · · · · ·einzigartigen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · finden · · · · · · · · · ·neue · · · · · · · · · · · · · den ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Weg · · · ·in· unser · · · · ·Geschäft · · · · · · ·–· Hauptsache, ····························· · · · · ·Stücken · · · · · · · · ·veredelt. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·der ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mix · · · · · · · · ·und · · · · · sind · · · · · · Überzeugung, ··························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · stimmt · · · · · · · · ·wir · · · · · ·der ····························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · dass · · · · · · ·Teile · · · · · · · · · · · · · · · · · · Auf ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · die · · · · · · ·zusammenpassen. · · · · · · · · · · · · · · · · · un­ ··················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · seren · · · · ·Reisen · · · · · ·quer · · · durch · · · · · Europa · · · · · · spüren ······················ ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · wir · · ·immer · · · · ·wieder · · · · · ·wunderliche · · · · · · · · ·Dinge · · · · ·auf, ··················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · stolpern · · · · · · ·über · · · Raritäten · · · · · · · ·und · · ·knüpfen · · · · · · Kon­ ···················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · takte · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Händlern ··························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·zu· · gleichgesinnten · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · und ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Lieferanten. · · · · · · · · · Oft · · ·sind · · · ·sie · · es · · auch, · · · · · · · ·uns ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·die ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · informieren, · · · · · · · · · · wenn · · · · · sie · · · ein · · · besonderes ·························· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Objekt · · · · · · · · · · · · · ·und · · · · · · Meinung ··························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·entdecken · · · · · · · · · · · der · · · · · · · · · ·sind, ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · dass · · · · es · · zu · · ·uns · · ·passt. ··································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ····················································································································

Subtiler Mix aus Stilen und Epochen

58

OBBJEKT


······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ·······

···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ····································

Das Geheimnis guter Einrichtung be­ steht darin, das Potenzial eines Gegen­ standes zu erkennen und zu erahnen, was sich daraus machen lässt.

Wir glauben, wenn ein Gegenstand nach jahrzehntelangem Gebrauch noch im­mer funktioniert, dann muss es gutes und ehrliches Handwerk sein. Darin ist un­ sere Geschäftsidee begründet, und es ist uns wichtig, dass die Kunden verstehen, was wir tun, und einen Bezug zu den Din­ gen, die wir verkaufen, herstellen können. Was wir auf unseren Reisen entdecken, sollen sie bei uns im Laden ebenfalls erle­ ben können. Erfahren, wo was herkommt, warum wir uns dafür entschieden haben, wo ein Ding hinpassen kann und schliess­ lich auch, dass nicht jedes Teil Sinn ma­ chen muss; manchmal darf es ganz ein­ fach nur hübsch und dekorativ sein. Was gibt der Mensch für Unsummen aus, damit er stilvoll wohnt. Meint er zu­ mindest. Manchmal vergisst er aber, dass ausgefallene Interieurschmuckstücke nicht zwingend teuer sein müssen. Auch ist es nicht notwendig, dass diese aus einem derzeit angesagten Markenatelier stam­ men. Alte, längst vergessene oder auch unbekannte Manufakturen aus allen Ecken der Welt sprühten einst ebenfalls vor Kreativität und Originalität. Auch sie leis­ teten Grossartiges und Einzigartiges für die Möbelwelt – und wer solche Einzel­ stücke sein Eigen nennen kann, dem ist der Aha-Effekt sicher. Und ganz zum Schluss noch dies: Die Patina auf solchen Objekten gibt es bei uns gratis dazu.

obbjekt.ch

59


/

Risa Hutwerkstatt

Mit Hut auf dem Kopf Es gibt keinen Grund Ihnen weismachen

verständlicher Bestandteil der Garderobe,

zu wollen, Hut tragen sei heutzutage noch

sondern auch Ausdruck der sozialen Stel­

massentauglich – ist es nicht! Und wird es,

lung. Arbeiter trugen schlichte Filzhüte und

meiner bescheidenen Meinung nach, auch

Schirmmützen, die Mittel- und Oberschicht

nicht mehr werden. Bis in die 1930er Jahre

trug Melonen, Zylinder oder einen Hom­

hingegen galt die Regel: Ohne Hut ist der

burg; wer es etwas lockerer anging, einen

Mann kein Mann. Dann begann der Abstieg,

Fedora. Wie auch immer der Hut aussah,

die Verkaufszahlen sanken kontinuierlich,

kein Mann hätte auf ihn verzichtet.

und in den Sechzigern befand sich die In­

Wer Hüte liebt, von ihrer Geschichte

dustrie im freien Fall. Mit allen Mitteln

an­getan ist, für den habe ich einen Tipp:

kämpften die Hutmacher dagegen an. Nicht

die Firma Risa im aargauischen Hägglingen.

nur in Europa, auch in den USA. Dort ver­

Sie ist die einzige in der Schweiz verblie­

suchte man gar, John F. Kennedy als Zug­

bene Hutfabrik. Dort erweckt man altes

pferd zu Werbezwecken einzusetzen, ihn

Handwerk wieder zum Leben und produ­

davon zu überzeugen, dass ein hutloser

ziert wunderschöne Kopfbedeckungen:

Präsident geschäftsschädigend sei. Doch

aus Stroh geflochten, aus Kaninchenhaar

Kennedy spielte nicht mit, verzichtete de­

und Schafswolle gefertigt. Zwar hat der Hut

monstrativ auf jegliche Kopfbedeckung und

seine Selbstverständlichkeit verloren, aber

signalisierte mit jedem seiner öffentlichen

verschwunden ist er nicht. Er hat nur seine

Auftritte, was die Industrie krampfhaft ver­

Funktion verändert. Heute trägt man ihn

hindern wollte: Hüte sind out!

nicht, um sich von anderen gesellschaftli­

Es gab aber Zeiten, da war der Hut un­

chen Schichten abzugrenzen, sondern um

verzichtbar. Er gehörte ganz einfach dazu.

sich durch seinen eigenen Stil – mit Hut –

Man trug ihn immer und überall, fragte nicht

von der Masse abzuheben. (leo)

nach dem Warum. Er schützte vor Sonne, Regen und Kälte, war nicht nur ein selbst­

risa.ch



Sie sind angekommen und bereit, die Unternehmer Andreas Baenziger und Florian Kamelger, zusammen mit den Fotografen Karine und Oliver – auf dem Flüelapass. Gesucht und gefunden wurde hier eine imposante und beein­ druckende Kulisse für die Inszenierung exzellenter Automobile und für die Präsentation einer aus­ gefallenen Idee. Einer Idee, deren Zeit gekommen ist.


ASTON MARTIN WO DIE LEIDENSCHAFT MIT STIL FÄHRT


D

ynamik und Kraft, das ist ihr Thema, ihre Passion. Die beiden Orthopäden entwickeln Konzepte, die Menschen, die mobil

bleiben möchten, medizinisch unterstützen. Sie tun

das als Leiter eines Netzwerkes für Sportmedizin mit internationalem Renommee. Doch die Zusammen­ arbeit beschränkt sich nicht allein auf die Medizin; beide Herren lieben den Rennsport und haben dasselbe Faible für Aston Martin. Und so kam es, wie es kommen musste: Aus Leidenschaft wurde eine Idee und aus der Idee eine Vision. Nun bringen die Ge­ schäfts­partner im sankt-gallischen Niederwil frischen Wind in die Welt der edlen Karossen. Und zwar mit einem Projekt, das selbst für die britische Nobelmarke eine neue Dimension darstellt.


Die Hülle ist eines. Der Inhalt etwas ganz anderes.

zu den gesteppten Ledersitzen. Alles wunderbar ver-

Darum begnügen sich die zwei Visionäre nicht mit

arbeitet, dazu eine Soundkulisse, die einen wohlig

Autoverkauf im herkömmlichen Sinne. Im Gegenteil:

schaudern lässt.

Sie wollen diesbezüglich neue Massstäbe setzen und den Kunden neben Qualität und Kompetenz mit

Man glaubt Baenziger und Kamelger aufs Wort,

Emotionen überzeugen. «So wenig, wie wir den

wenn sie erklären, eine Fahrt mit einem Aston

Kunden bei einer medizinischen Behandlung als

Martin sei für sie eine Art Meditation und versetze

‹Patienten› betrachten, begrüssen wir den Interes­

sie in eine innere Ruhe. Welche Musik sie denn

senten als simplen Käufer», sagt Florian Kamelger.

dazu hören, will der Autor wissen. Die Antwort

Dieses Credo ist eine klare Botschaft. Und welche

kommt schmunzelnd: Der Motor sei Musik genug,

Marke würde sich für eine solche Ansage besser eig-

und wenn der nicht läuft, dann lausche man dem

nen als Aston Martin? Auch der Laie kommt bei ei-

Schweigen der Berge. Einzigartig ist die Bergwelt

nem persönlichen Augenschein des DB9 GT nicht

für die Menschen, die sie lieben und wahrnehmen.

umhin, sich auf dem Set zu einem James-Bond-Film

Genauso scheint es mit dem Fahren eines Aston

zu wähnen. Ästhetik und Eleganz, wohin das Auge

Martin zu sein.

blickt, von der Mittelkonsole aus edlem Carbon bis

65


Exklusivität und meditative Ruhe vermittelt auch

«Es soll eine Erlebniswelt sein, die unseren Gästen

der neue Händlerstützpunkt. Architektur, Interieur

eine attraktive Dienstleistung bietet und das Kauf­

– alles fein aufeinander abgestimmt. Dazu grosszügig

erlebnis nachhaltig beeinflusst», so das Motto der

dimensioniert, mit einer gemütlichen Lounge und

Unternehmer. «Und auch wenn der Privatverkehr

einem offenen Kamin. Ganz in der Philosophie der

vor grossen gesellschaftlichen und umwelttechni-

britischen Marke und sehr nach dem Gusto von

schen Herausforderungen steht, so sind wir dennoch

Baenziger und Kamelger. Entwickelt und entstanden

überzeugt, dass es das gepflegte Ausfahren mit

in enger Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewähl-

Verstand auch in 50 Jahren noch geben wird.» Der

ten Partnern aus den Bereichen Home Entertainment,

Pass liegt hinter, das Tal vor ihnen. Die Herren

Kulinarik sowie der Uhren- und Bekleidungsbranche.

wirken entspannt beim Aussteigen am Ziel. Mit


leichtem Schwung lassen sie die Wagentüre ins Schloss fallen, mit einem Ton notabene, der beweist, dass die Ästhetik auch die Akustik umfasst. Ihre Blicke in die Objektive von Karine und Oliver sagen viel, möglicherweise: «Gentlemen schätzen eben das Schöne.» astonmartinstgallen.com Text: Urs Heinz Aerni Fotografie: Karine & Oliver

67


hhhhhhhhhhhhhhhh

L’HEURE BLEUE PALAIS MAROKKO

hhhhhhhhhh nicht mehr viel Luft. Kulinarisch nicht,

«Innenhof» nur sehr unzureichend über­

punk­to Unterbringung ebenso und kultu­

setzt – der perfekte Ort. Rundum ge­

rell auch nicht. Apropos Kultur: François

schützt, den freien Himmel über sich, eingelullt in jenseitige Ru­

Laustriat, der charmante Di­

he. Hier sitzt man in weichen

rek­tor, organisierte uns eine

Kissen, umsorgt von liebens­

Fremdenführerin für einen hal­

würdigem Personal, nur we­

ben Tag. Rachida, so ihr Name,

nige Schritte von der pulsieren­

Praktisch an die Stadtmauer der Medina

studierte an der Universität von

von Essaouira angelehnt liegt das Heure

Mar­rakesch und war für uns der absolute

Eindrücke verarbeitet, Geschichten er­

Bleue Palais. Einem Schmuckkästchen

Glücksfall. Unglaublich, was sie ganz lo­

zählt und Pläne für den nächsten Tag ge­

gleich – in jeder Hinsicht und ohne dass

cker und in einwandfreiem Englisch alles

schmiedet. Wohlig entspannt bei einem

ich diese Aussage frisieren will. «Schmuck-

zu erzählen hatte. Hier eine Aufklärung, da

kühlen Glas Wein, in freudiger Erwartung

kästchen» trifft es schlichtweg am besten.

eine Demonstration, dort ein Geständnis

auf ein feines Essen und danach auf ein

Eine feine Grösse, traumhafte Zimmer im

und ab und an eine passende Anekdote.

bequemes Bett. Besser geht es nicht – so

Kolonialstil, eine herrliche Dachterrasse

Spannender, lehrreicher und unterhaltsa­

fühlt sich ein wirklich guter Tag an. Exakt

mit Blick auf die Altstadt und eine stets

mer kann ein Stadtrundgang nicht sein.

so muss Urlaub sein. (leo)

aufmerksame Belegschaft, die an Herz­

den Altstadt entfernt. Hier werden

Derart viel Information will verdaut und

lich­keit schwer zu überbieten ist. Nach

verarbeitet werden, und dafür ist der ge­

oben gibt es im Heure Bleue grund­sätzlich

mütliche, schattenspendende Riad – mit

heure-bleue.com

hhhhhhhhhhhhhhhh


hhhhhhhhhhhhhhhh

hhhhhhhh

ICH WÜRDE SAGEN, DASS MAROKKO EINER ZIMMERFLUCHT GLEICHT, DEREN TÜREN SICH ÖFFNEN, WENN MAN DURCH SIE HINDURCHGEHT. TAHAR BEN JELLOUN

Essouira Während die einen in sagenhaftem Licht den kilometer­ langen Sandstrand entlangspazieren, schreiten andere durch eines der drei imposanten Stadttore der Medina und befinden sich schlagartig in einer anderen Welt, einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Waren werden mit Schub- oder Eselskarren und auf Fahrrädern transportiert. In den verwinkelten Gassen laden unzählige Basare, Werkstätten, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Jeder Schritt ist eine Überraschung an Farben und Licht, eine Verzauberung durch den Duft exotischer Gewürze und kulinarischer Köstlichkeiten.

hhhhhhhhhhhhhhhh



IGN. DESIGN In einer Schreinerei am Sempachersee wird aus Koffer- und Kisten-Nostalgie praktische Möbel-Poesie: Markus Ignatius Müller und sein Team entwickeln und fertigen Massiv­holz­ möbel, die an Gepäckstücke vergangener Tage erinnern. Es sind ehrliche und edle Stücke. Möbel, die man anschauen und anfassen will, fabulieren dabei, sich verrückte Heldengeschichten erzäh­ len – beispielsweise die eines Poeten

Kennen Sie Jean Cocteau? Es heisst, der französi-

aus Paris, der…

sche Künstler (1889 – 1963) habe beinah alles gekonnt, habe wahrlich vieles getan. Cocteau war Dichter, Musiker, Filmemacher, Schauspieler, Maler. Ein beeindruckender Mann mit markanter Nase und strapaziertem Herzen. Im Alter von 74 Jahren, nach seinem zweiten Infarkt, hat er dann das Holz bei den Hörnern gepackt – wortwörtlich und zu Trainingszwecken. Er liess sich eine hölzerne StierAttrappe in den Garten stellen und mimte fortan den Matador.

71



Natürlich: Keine noch so bäumige Imitation schnaubt derart laut wie ein wutentbrannter Stier aus Fleisch und Blut. Aber auch Holz atmet. Es schnauft in aller Stille. Es lebt, altert, bewegt und verändert sich. Und während Jean Cocteau sich bei den Menschen und deren Seelen nicht immer sicher sein konnte, schien ihm überaus klar, dass Pinocchio beileibe nicht das einzige beherzte Holzstück war. Holz, das wissen Holzschnitzer genauso gut wie Schreiner, Förster und Poeten, hat Seele. Es ist etwas überaus Vitales.

Ein Meister, der diesen Stoff richtig zu verarbeiten

sei Dank, zur Zeitreise ein. Und plötzlich sieht man

weiss, macht die Sinnlichkeit von Holz für andere

ihn wirklich vor sich, diesen Jean Cocteau – nicht

er­fahrbar. Markus Ignatius Müller ist so ein Meis­-

nur den 74-Jährigen, der im Garten den verrückten

ter – von Haus aus: Der Luzerner wuchs in der

Torero tanzt, sondern auch den 22-Jährigen, der

Schreinerei seines Vaters und Grossvaters auf, hat

erstmals an die Côte d’Azur reist, an das wunderbare

später, nach seinen Wanderjahren bei verschiedenen

Cap du Menton, wo er sein Herz verliert und zur

Lehrmeistern, das Geschäft übernommen. Heute

Dichtkunst findet.

fertigt er zusammen mit seinen erfahrenen Leuten praktische, stilvolle Möbel-Poesie. Die Baumstämme, aus denen die Werkstücke entstehen, stöbert Müller auf seinen Reisen quer durch Europa auf, teils werden sie auch aus Übersee bezogen. Ein Koffer ist eine Geschichte ist ein Möbelstück: Der Schreiner und sein Team verarbeiten das qualitativ hochwertige Holz zu abenteuerlich anmutender Reise-Nostalgie auf Rollen oder filigranen Rohr­ stahlfüssen. Die Möbel sind als Schrank, Korpus, Sekretär oder Theke verwendbar und laden, Design

ign-design.ch Text: Andrea Keller Fotografie: Karine & Oliver


EI N E HOM M AGE A N DE N I NGEN I EU R OT TO M EIS T ER Behaglichkeit, nein, die

beim Bau einer Brücke, im spanischen Cadiz bei dem

suchte er nie. Otto Meister

eines Trockendocks. Diese Jobs aber, ging ihm in

(1873–1937) war ein Visio­

Fernost auf, waren absolute Petitessen im Vergleich

­när, ein Grenzen­sprenger,

mit dem Yunnan-Unterfangen. Meister war gefor-

einer, der sich jeder He­

dert wie nie zuvor, liest man im Buch «In den

r­aus­forderung stellte. Vor

Bergschluchten widerhallt ihr Pfeifen», das beim

allem, wenn sie mit Tech­

Limmat-Verlag erschienen ist.

nik zu tun hatte. Der Sohn eines Juweliers, in

Strapaziös waren schon die zweimonatige Schifffahrt

Horgen zur Welt ge-

nach Hanoi und der Weg zum Startpunkt der

kommen, interessierte sich

Bahn, den er über den Mekong und kaum

weder für kostbares Ge­schmei­de noch für

passierbare Dschungelpfade erreichte.

soziales Prestige, sondern für Projekte, die

Was ihn dort erwartete, war Schwerst­­

anderen als zu ver­messen, als nahezu un-

arbeit wie das Graben des Panamakanals, der

möglich erschienen. Deshalb war er der richtige Mann für die französischen Kolo­nialisten, die zwischen 1901 und 1910 die Yunnan-Bahnstrecke von

fast zur gleichen Zeit in Mittelamerika entstand. Das ganze Material für den Trassee- und Schienenbau musste von Trägern und Lasttieren antransportiert werden, nahezu alles an der Strecke

Kun­ming in Südchina bis Hai­

wurde von Hand geschaffen, unter mörderischen

phong in Vietnam realisierten.

Bedingungen: Die Hitze war drückend, etliche Süm­ pfe waren nur schwer überwindbar, und ausser an

Der Abenteurer, ein Inge­ nieur mit einfachem Le­ bens­stil, arbeitete nach dem Studium an der ETH schon früh im

Hunger litten die 60 000 Arbeiter an zahlreichen Seuchen, viele von ihnen an Malaria. Rund 12 000 starben «wie die Fliegen», liest man in den Schriften, die Meister mit 874 Glasplatten-Fotos hinterlassen hat: «An der Strecke reiht sich Grab

Ausland. In Däne­

an Grab.»

mark half er

1903, im Alter von 30 Jahren, brach Otto Meister seine Zelte in Europa ab und stellte sich in französische Dienste.



Die Arbeit war knifflig, die Schweizer Präzision ein

gründen aber nur noch für den Güterverkehr. Nach

Vorteil. Der Ingenieur, der sechs Jahre vor Ort war,

seiner Pionierarbeit lebte Otto Meister lange in

wurde schnell zum Chef eines ganzen Strecken­

Japan, wo er seine Frau kennenlernte. In Shanghai

abschnitts. Was er und seine französischen Kollegen

eröffnete er eine Sulzer-Filiale. Mit 63 Jahren starb

zustande brachten, ist immens: Entlang der Schmal­

er in dieser Stadt.

spurstrecke von 855 Kilometern mit einem Höhen­ unterschied von 1900 Metern wurden 158 Tunnels,

Text: Roland Falk Fotografie: Familie Meister

173 Brücken und 1500 Stützmauern gebaut. Die Bahn wird heute noch genutzt, auf chinesischer Seite aus Sicherheits­

855 Kilometer Schiene durch unweg­samstes Gelände mit schroffen Schluchten und reissenden Flüssen. Mittendrin ein Schweizer, der Ingenieur Otto Meister.

76




Das Haus im Wald Das Waldhaus in Sils ist ein Hotel wie aus einer anderen Welt. Gelegen in einer grossartigen Landschaft, vom St. Moritzer Architekten Karl Koller meisterhaft inszeniert, geprägt von wundersamen Geschichten und Traditionen.

Der Herausgeber und Chef­

gegeben: das Waldhaus in

Räumlichkeiten ein unauslöschliches

redaktor des Lifestyle­maga­

Sils. Wer weiss, vielleicht

Erlebnis. Die würdevolle Patina, die klei­

zins «Monocle», Tyler Brûlé, schrieb unlängst in einem sei­ ner Essays, nichts dürfe in der

hätte er mir für diese Em­p­

nen Makel und ehrenhaft ertragenen

feh­lung seinerseits gedankt.

Blessuren sprechen Bände und lassen

Denn das Waldhaus ist die

den aufmerksamen Beobachter in eine

wohlhabenden Schweiz in Würde altern.

Antithese zum durchgestylten Wohnchic.

Zeit entschweben, wo alles noch ein biss­

Grund dafür sei der Reichtum und die da­

Es ist ein verträumtes Kleinod aus einer

chen gelassener zu- und herging.

raus resultierende Langeweile. Infolge

anderen Zeit. Traumhaft gelegen auf ei­

dieser inneren Leere werde hierzulande

nem bewaldeten Felsbuckel ob dem Dorf

und Hermann Hesse, die ebenfalls hier lo­

alles mit einer zwanghaften Neigung zur

Sils, mit Blick auf die unvergleichliche

gierten. Denkt an die zahlreichen anderen

Perfektion renoviert, gestylt, optimiert und

Engadiner Seenlandschaft. Und doch

illustren Gäste, die hier verkehrten, und

aufgehübscht.

sind es die inneren Werte, die das Wald­

kann erahnen, wie reich an Charme und

Oh, wie ich mich über diese Zeilen

haus so einzigartig machen. Seit der

Cha­rakter diese Zeiten waren. Heutzutage

freute. Endlich einer, der mir aus der Seele

Eröffnung 1908 in Familien­besitz, wird es

sind solch liebevoll zur Geltung gebrach­

schreibt und erst noch über das nötige

unter Wahrung seiner historischen

ten Schmuckstücke wie das Waldhaus

Renommee verfügt. Würde ich Herrn Brûlé

Substanz und mit viel originalgetreuer

eine kostbare Rarität und demzufolge un­

persönlich kennen, hätte ich ihm flink eine

Ausstattung betrieben. Zwar macht das

ersetzlich: zum Verweilen, Entdecken, Er­

Nachricht zukommen lassen und ihm für

die Sache für die In­haber nicht immer

leben und zum Verlieben. (leo)

sein Bekenntnis meinen Dank ausge­

einfach – für den Gast hingegen bedeutet

sprochen. Und ich hätte ihm einen Tipp

ein Aufenthalt in den originalgetreuen

Man fühlt sich Thomas Mann nahe

waldhaus-sils.ch

79


Feu illeton ER Z ÄHLUNGEN RUND UM ZÜRICH

Bei’m Lomattobel sitzet Nachts eine schwarze Katz’, Da, wer vorbei muß schwitzet, Und räumt geschwind den Platz. Sie schaut mit glüh’nden Augen drein; „Dieß muß ein Ungeheuer sein!“

Die Katze bei'm Lomattobel

Rund um den Üetliberg ranken sich zahlreiche Sagen,

Da habt ihr gut getroffen, Und bringt ihr mir’s nicht aus, So sage ich euch offen, Die kommt vom Lomatthaus. Ja, wenn ihr mich geduldig hört, Erzähl ich, was die Sage lehrt: Vor zirka tausend Jahren, Da wohnte hier ein Weib, In schwarzer Kunst erfahren, Auch schwarz an Seel und Leib; Die Haare einzig waren roth, Ihr Auge floß noch als sie tod.

Legen­den und Geschichten. Leider sind viele davon in Vergessenheit geraten oder gar verloren gegangen. Hinzu kommt, dass der noch bestehende gedruckte oder geschriebene Schatz sehr verstreut und oft tief im Verborgenen liegt. Die Quellen, aus denen wir hier schöpfen, sind teilweise recht alt und stammen aus Zeiten, wo man

Sie hatte sich verbunden, Dem schwarzen Höllengeist, War in den Ruhestunden Zum Hexenplatz gereist, Dort walzte sie im Hexentanz Und half bei jedem Firlefanz.

altes Wissen in Erzählform weitergab und damit Werte- und Gesellschaftsverständnis vermittelte. Auch wenn man diesen Er­zählungen heutzutage nicht mehr so recht glauben mag und auch ihr Weiter­ ­geben nicht mehr volkstümlich erscheint, so ist ihre Faszination ungebrochen.

Ein grossartiger Publizist und Erzähler war Rudolf Baur (1805 – 1877), der dichtende Bote von Sellen­ büren aus dem Reppischtal. Von ihm stammt die nachfolgende Darstellung und ihm sei auch diese Veröffentlichung zum Andenken gewidmet.

80

Dafür that denn der Teufel Ihr was sie denkt’ und sinnt’, Doch wißt ihr ohne Zweifel, wie dieß ein Ende nimmt: Als nämlich der Accord war aus, War sie bei’m Brunnen hinterm Haus; Da nahm er sie beim Schopfe Und riß sie von der Stell, Mit abgedrehtem Kopfe Entführt er sie zur Höll. Und seitdem seht ihr sie als Katz’ Wie’s finster wird am gleichen Platz. Volkssagen aus der Umgebung des Üetliberges. Gesammelt und herausgegeben von Rudolf Baur, Bote in Sellenbüren. Druck von Orell, Füssli und Comp. Zürich, 1843


WIE DIE BURG BALDERN FIEL

ABGESCHIEDEN UND DOCH NUR EINEN STEINWURF VON DER STADT ENTFERNT, HOCH AUF DEM ALBISKAMM NÖRDLICH DER FELSENEGG, THRONTE EINST DIE BURG BALDERN. DIE LEGENDE BESAGT, DASS LUDWIG, EIN KÖNIG DES FRANKENREICHS, HIER GELEBT HAT. EBENSO SEINE TÖCHTER HILDEGARD UND BERTHA, DES ZÜRCHER FRAUMÜNSTERS ERSTE UND ZWEITE ÄBTISSIN.

Viele hundert Jahre später, während der

dreissig Reitern zur hochgelegenen Burg

einen Ausfall und setzte den scheinbar

Fehde Rudolf von Habsburgs und der mit

Baldern hinauf. Ein jeder der Reiter hatte

Flüchtigen eilfertig nach. Jetzt stürmten

ihm verbrüderten Zürcher gegen die

einen Fuss­knecht hinter sich zu Pferde.

die Reisigen, die sich abends zuvor ver­

Freiherren von Regensberg, wurde die

Als sie nun unweit der Burg ins Unterholz

steckt hatten, zur Festung hinauf, fielen

Festung durch eine List einge­nommen

kamen, sprangen die Hintermänner ab

durch das offene Tor ein und überwältig­

und bis auf die Grund­mauern zerstört.

und versteckten sich in den umliegenden

ten das Gesinde. Mit Trompetenstössen

Wie das vonstatten ging berichtet eine

Haselstauden. Alsdann machte sich der

wurde Graf Rudolf kundgetan, dass die

Schilderung aus der helvetischen Militär­

Graf mit dem Rest wieder zu Tal.

List gelungen. Als dieser mit seinen Reitern

zeitschrift von 1845.

Anderntags ritt Rudolf mit seinem

kehrtmachte, erkannten die Burg­knechte

Tross wieder zur Burg hinauf, zog über­­

die Übermacht und flohen in alle Rich­tun­

mütig um die Mauern, schien der Be­

gen, einige wurden auch erschlagen. Die

Eines schönen Abends, die fernen Glarner

satzung zu spotten und sie mit aller­lei

Zürcher hielten die Burg etliche Tage be­

Schneeb ­­ erge glühten blutrot in der Abend­

Unfug zum Kampfe herauszufordern.

setzt, zündeten sie dann an und brannten

sonne, ritt Graf Rudolf von Habsburg mit

Diese, die das Häuflein allein glaubte, tat

sie bis auf den Grund nieder.

81


0

CL SE UP

BY KARINE & Oliver

KURZE, BEDEUTSAME AUGENBLICKE SIND MITUNTER WERTVOLLER ALS EREIGNISLOSE MINUTEN, STUNDEN UND TAGE. DIE KUNST DES FOTO­ GRAFIERENS BESTEHT DARIN, SOLCHE MOMENTE FESTZUHALTEN. HIER EIN LACHEN, DORT EINE BEWEGUNG, DA EIN GESICHTSAUSDRUCK. EINMAL MEHR HABEN KARINE UND OLIVER GENAU DAS GETAN: SITUATIONEN EINGEFANGEN, DIE UNS BEZAUBERN, STAUNEN LASSEN UND NEUGIERIG MACHEN. › Peter Rosenberger, Gastronom «Wo sich Menschen treffen, ausserhalb der virtuellen Welten, um von Angesicht zu Angesicht miteinander zu sprechen, zu lachen, zu feiern und zu flirten, da dürfen feines Essen und gute Getränke nicht fehlen. Ihre Kraft verbindet, pflegt Freundschaften und schafft Vertrauen.»



Dieter Koller, Architekt und Töff-Fahrer «Auf der Baustelle stütze ich mich auf das Urteil der Mannschaft, verlasse mich auf meine Erfahrung und meinen Instinkt. Auf der Strasse hingegen vertraue ich generell nur den Bremsen meiner Ducati. Zwei Grundsätze, die sich bisher bewährt haben.»

84


Monica Poliaghi, Geschäftsleiterin und Frohnatur «Geschenkt wird einem nichts, das ist klar. Da man aber sowieso denkt, sollte man positiv denken. Das weckt Energie, Initiative und Fröhlichkeit. Kommt ein bisschen Neugierde hinzu und ein Lächeln, freut sich die Welt mit dir und der Erfolg ist nicht mehr weit.»

85


Alex Stadler, Geschäftsführer «Konzentration und Kontinuität scheinen mir notwendiger als permanentes Wachstum. Tun wir das, was wichtig ist, richtig und lassen wir anderes zugunsten von Stabilität beiseite. Einen grösseren Gefallen können wir uns selber und der Nachwelt wohl nicht tun.»


Marianne Walde, Immobilienmaklerin «Das wirklich grosse Ding in meinem Geschäft ist nicht der Abschluss, sondern der Weg dorthin. Erwartungen, Werte und Wünsche aufeinander abstimmen und damit den Kunden und das Objekt zusammenbringen, diese Aufgabe ist faszinierend. Mitunter intensiv, aber immer aufregend und lehrreich.»

87


Thanks.

88

Gibt es ein

Und trotzdem bleiben sie. Eine Strophe

grös­­s eres

aus dem Song «Menschen suchen Men­

Kom­pli­ment, als wenn wir Men­schen

schen» von Tokio Hotel lautet: «Menschen

um uns haben, die durch Zufall und

suchen Menschen, Jeder sucht für sich

Fügung in unser Leben purzeln

allein, Menschen brauchen Menschen, Wir

und dann mit voller Absicht blei­

wollen nicht alleine sein». Die Jungs tref­

ben? Wahr­scheinlich nicht. Diese

fen den Nagel auf den Kopf. Selbst ich,

Menschen sind es denn auch, die

als geneigter Einzelgänger, teile diese

uns mit Geduld, Empathie, Mut

Meinung, gehe gar einen Schritt weiter

und Kraft begleiten. Sie wissen,

und meine: «Menschen brauchen Ver­

dass wir nicht perfekt sind, dass

traute». Wenn auch nur wenige, eine

wir Makel haben und Feh­ler machen.

Handvoll sollten es sein. Einige mehr


Katharina und Ivano Friedli, Schnapsbrenner «Unser Geheimnis ist, dass wir kein Ge­heimnis haben. Wir sind ganz einfach mit Leidenschaft bei der Sache. Und da wir alles gemeinsam tun, kommen manchmal Plan, Wirklichkeit und Chaos zusammen. Eine Mixtur, die uns jung und die Familien­tradition am Leben hält.»

schaden auch nicht. Doch wir scheinen

heutzutage ganz fix und zack und du

bar. Dabei geht es nicht nur um Geld.

bisweilen zu vergessen, dass man für

stehst alleine da. Und immer dann, wenn

Sondern um Vertrauen, Zuverlässigkeit,

Freund­schaften auch etwas tun muss.

du denkst, beschis­sener kann es nicht

Fairness und Standhaftigkeit. Schön, dass

Auch darum, weil die Fami­lienbande nicht

werden, wird es das ganz bestimmt.

es euch gibt. Grossartig, dass wir uns ken­

mehr so stark sind wie auch schon.

Was ich eigentlich sagen will: Ihr alle,

nen und gemeinsam so etwas Fan­tas­

Obendrein gehen mindestens vier von

die bei diesem Shooting mitgemacht habt,

tisches herausbringen dürfen. Es ist mir in

zehn Ehen den Bach runter. Von den

seid grossartige Menschen. Liebe Freunde,

der Tat eine grosse Freude. Besser noch:

vielen auseinanderbrechenden Partner­

verlässliche Geschäftspartner und treue

Es ist mir eine Ehre.

schaften spreche ich schon gar nicht. Alles

Kunden. Ohne euch, ohne all die anderen

in allem eine traurige Bilanz. Wenn wir also

loyalen Auftraggeber in dieser Publikation

nicht die Freund­schaften aufrechterhalten,

und die zahllosen engagierten Mit­wirken­

die uns durchs Leben begleiten, geht es

den sind derartige Vorhaben nicht mach­

Text: Urs Blöchliger Fotografie: Karine & Oliver

89


Bei der Entwicklung kreativer und funktionaler Architektur steht unser Gesp端r f端r Menschen im Mittelpunkt. meier-architekten.ch


APROPOS QUALITÄT VON ANTONIO LIONTI

QUALITÄT KOMMT VON QUAL

kann mir um nichts in der Welt vorstellen, für ein Unternehmen tätig zu sein, dem solche Werte gleichgültig sind. Das nicht Tag für Tag daran arbeitet, sich zu verbessern, dazuzulernen, und das trotzdem seine Wurzeln nicht aus den Augen verliert. Natürlich kostet Qualität Geld. Aber fehlende oder mangelhafte Qualität kostet noch mehr. Die Argu­ mente dafür kann ich zweifelsohne erbringen, sie würden den Rahmen dieser Kolumne aber bei wei-

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Qua­

tem sprengen. Lieber lege ich Ihnen ans Herz, bei

li­tät hat etwas mit Qual zu tun. Mit geschunden wer-

einer Neuanschaffung überlegt und mit Bedacht

den, sich selber wehtun und mit Disziplin. Ohne

vorzugehen. Sprich, erstklassigen Materialien, hand-

Plage gäbe es keine Spitzenprodukte. Auch keine

werklichem Geschick und Gewissenhaftigkeit den

grossartigen technischen oder medizinischen Erfin­

notwendigen Stellenwert beizumessen. Und damit

dungen. Und sämtliche grossen Geister wie Dichter,

verantwortungsbewusstes Handeln und einen scho-

Maler, Musiker, Artisten, aber auch Unternehmer

nenden Umgang mit der Umwelt in den Vordergrund

oder Spitzensportler sind ebenfalls nicht einfach ge-

zu stellen. Das wäre ein toller Anfang und es würde

boren und dann erleuchtet worden. Sie alle haben

mancherlei rechtfertigen: all die Knochenarbeit, die

sich auf dem Weg nach oben schinden müssen. Also

in einem exzellenten Produkt steckt, die Passion, mit

beinhart an sich selber und an ihrer Sache gearbeitet.

der es hergestellt wurde, und den höheren Preis, den das kostet.

Selbstverständlich ist nicht immer alles eine Qual, ein Kampf und ein Krampf. Ein einziges Ringen und

wittmann.ch

ein Stöhnen. Aber all das gehört zu einem ernst­ haften Beruf – genauso wie Freude, Sorgfalt, Leiden­ schaft und Engagement. So gesehen ist der Begriff Qualität auch eine Frage der Haltung. Will sagen, ich

91


···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · MODE. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·DESIGN. ························································································· · · · · · · · · · · · · · · ·KULTUR. ····································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · VON · · · · · · · ·BLÖCHLIGER ······································ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · URS ·········································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · ·Es · · · · · · · ·sie · · · · · · · · · die · · · · · · · · · · · ·die · · · · · · · · · ·auf · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Einfachheit, · · · · · · · · · · · · · · ·Schlichtheit, · · · · · · · · · · · · ·ein ··················· · · · · · · · ·gibt · · · · · · · ·noch, · · · · · · · · · ·Labels, · · · · · · · · · · · ·nicht · · · · · · · · · ·Trends, · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · auch · · · · · · · · · · · · · · · ist ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Zustand, · · · · · · · der · · · sich · · · · dadurch · · · · · · ·auszeichnet, ·························· · · · · ·sondern · · · · · · · · · · · · ·Zeitlosigkeit · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Auf · · · · · · · · ·statt ···································································· · · · · · · · · · · · · · ·auf · · · · · · · · · · · · · · · · · ·setzen. · · · · · · · · · · · ·Stil · · · · · · · · · ·Protz. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · nur · · · · · · · · ·Faktoren · · · · · · · · · · · · · · ·Ent­ ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · dass · · · · · · ·wenige · · · · · · · · · · · · ·zu· ·seinem ························· · · · · ·Marken, · · · · · · · · · · · · ·Sinnlichkeit · · · · · · · · · · · · · · · · · · Knalleffekt · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · stehen · · · · · · · · · ·Bestehen · · · · · · · · · · · · · · · ·In· ·der ··················· · · · · · · · · · · · · · · die · · · · · · · · · · · · · · · · · dem · · · · · · · · · · · · · · · · · ·vorziehen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·oder · · · · · · · · · · · ·beitragen. ····························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mode · · · · ·sollte · · · · das · · · genau · · · · · so · · sein. · · · · Und · · · ·trotz­ ···················· · · · · ·und · · · · · · · · Eleganz, · · · · · · · · · · · · · · · · · und · · · · · · · · · · · · · · · ·Schnitte ······································································ · · · · · · · · · auf · · · · · · · · · · · · · ·Poesie · · · · · · · · · · · ·klassische · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·ist · · · · · · · · ·der · · · · · · · · · · · ·Stil­ ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · dem · · · · · · jenseits · · · · · · · · · ·klassischen · · · · · · · · · · · r·ich­ ··················· · · · · ·bauen. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · tun­ · · ·g·en· ·wenig · · · · · von · · · diesem · · · · · · ·Credo · · · · ·zu· · be­ ··················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · mer­ · · ·k·en. · · Das · · · ·Gegenteil · · · · · · ·ist· ·der · · Fall: · · · ·Bei · · den ···················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Stars · · · · · · · den · · · · · · · · Teppichen, ································ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·auf · · · · · ·roten · · · · · · · · · · · · ·in· ·jedem ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · einzelnen · · · · · · · Fashion-Blog · · · · · · · · · · und · · · · · · · · ·Mo­ ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·in· allen · · · · · · d· e­ ·················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ­­m · · · · · · · · ·wird · · · · · · · · · · ·was · · · · · · Zeug ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·agazinen · · · · · · · · · · ·geklotzt, · · · · · · · · · · das ························ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · hält, · · · · · · · · · · · · · · ·in· ·der · · · · · · · ·m· o­ ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·insbesondere · · · · · · · · · · · · · · · ·Damen­ · · · · · · · d· e· ·–· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · wobei · · · · ·auch · · · · die · · ·Herrenwelt · · · · · · · · schon · · · · · zurück­ ······················ ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · haltender · · · · · · · · · · in · · · · · ·Insze­ · · · · · · · ·g·en, ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · war · · · · ·ihren · · · · · · · ·n·ie­·run­ · · · · · ·das ··················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · nur · · ·am · · ·Rande · · · · ·erwähnt. ···································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Was · · · · da · · ·dem · · · ·Konsumenten · · · · · · · · · · ·als · · ·mo­ ··················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · disch · · · · ·relevant · · · · · · ·und · · · als · · ·tragbar · · · · · · verkauft ······················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · wird, · · · · · · streckenweise · · · · · · · · · · · · · · Scherz. · · · · · · · · ·ist· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ist · · · · · · · · · · · · · ein · · · · · · · · · Es ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · jedoch · · · · · ·nicht · · · ·nur · · das · · · Was, · · · · es · · ·ist· ·vor ······················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · allem ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · das · · · · · · ·Pene­ · · · · · · t·e· Farben, · · · · · · · · · · · · ·De­ ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Wie. · · · · · · · ·tran­ · · · · · · · · · · unnötige ·························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · tails · · · · · · · abst­ · · · · ·s·e· Material-Mixe ································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·und · · · · · · ·ru­ · · · · · · · · · · · · · · beherr­ ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · schen · · · · · die · · ·Büh­­ · · ·ne · · wie · · · nie · · · · · · · ·Auf­ · · · ·erk­ ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·zuvor. · · · · · · ·m ····················· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ····················································································································

Woolrich zeigt subtil, dass Mode auch leise funktioniert

92

WOOLRICH


······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ·······

···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· samkeit um jeden Preis lautet die Devise. Doch wahrer Stil funktioniert anders. Er ist unaufdringlich und lebt vom Verzicht auf visuelle Überstimulierung. Stil wird nicht durch schnell wechselnde Trends hergestellt, sondern basiert auf klassi­ scher Eleganz und zeitloser Funktionalität. Dass dies funktioniert, selbst in der reizüberfluteten und überkandidelten Da­ menmode, zeigt Woolrich mit dem Pres­ cott Parka. Eine leichte und wendbare Übergangsjacke aus laminiertem und far­ big bedrucktem Baumwolltuch. Die Mo­ tive dazu stammen aus dem historischen Archiv der aus dem 17. Jahr­hundert da­tier­ ten Manufaktur Okajima im japanischen Kyoto. Aufgetragen werden die erlesenen Sujets mit einer traditionellen Färbe­tech­ nik, genannt Yuzen-Zome. Die ursprünglich für die Kimonopro­ duktion gestalteten Vorlagen finden so wieder Ver­wendung und führen eine ur­ alte Tra­dition und stilvolles Modedesign zu­sammen. Nicht das erste Mal übrigens, dass sich bedeuten­ de internationale Mo­de­­label von traditioneller japanischer Hand­werkskunst inspirieren lassen. Ne­ ben Woolrich tun das auch Issey Miyake und Yohji Yamamoto – und alle mit gros­ sem Erfolg.

woolrich.eu

Woolrich Mode steht für bequemen und edlen Schick, der tragbar und dennoch niemals langweilig ist. ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ···································· ····································



GIOVANOLI SPORT

SHOPPING

Über Giovanoli Eine Familie, lange Tradition und solide Qualität. Drei Sub­ stantive, die illustrieren, wie das Sport- und Modegeschäft im idyllischen Sils geführt wird. Wie es funk­tio­niert und worauf grosser Wert gelegt wird. 1957 vom Grossvater der heutigen

TRADITION UND QUALITÄT VEREINT

Geschäftsinhaberin gegründet, ist das Unternehmen seit Jahr­ zehnten eine wichtige Ingredienz des Ortes – und eine verlässliche Anlaufstelle für ­an­spruchsvolle Kunden. Und es wird viel getan, damit dies auch so bleibt.

Wer nach Sils kommt, der tut das, so vermute ich, in

hochwertigen Angeboten gefragt. Jetzt

der festen Absicht, sich hier wohlfühlen zu wollen.

wollen wir kompetente Beratung, guten

Hier, wo die Uhr etwas langsamer tickt, der Himmel

Service und jemanden mit Gespür für

tiefblau, die Herbstlärche golden und die Luft klar

den richtigen Look. Und das alles in

ist. Dort, wo der Silsersee die Szenerie prägt und der

behaglichem Ambiente.

Mensch zur Natur noch Sorge trägt, weil sie sein Kapital ist. An solch einem Ort lässt es sich tief ein-

Wenn sich Giovanoli Sport im Laufe der

atmen, herrlich entspannen und Kraft tanken. Für

Jahrzehnte zum Drehpunkt für Stammkunden

den Alltag. Um sich wieder ins Lot zu bringen und

entwickeln konnte, dann darum, weil sich die In­ha­

für die zahllosen Abenteuer, die sich vor dieser

ber exakt auf diese Art von Bedürfnissen speziali-

prächtigen Kulisse erleben lassen.

siert haben. Sie setzen auf Authentizität. Drinnen ist draussen und umgekehrt. Die Kollektionen sind

In solch pathetischen Augenblicken, in diesen Mo­

handverlesen, die Markenvielfalt beeindruckend,

menten der inneren Gesundung, wollen wir schick

aber wider die Massenströmungen. Bevorzugt wer-

zurechtgemacht und gut ausgerüstet sein. Damit das

den europäische Produktionen und gebaut wird auf

Gefühl der Neubelebung verstärkt, unser Unterneh­

Lieferanten, die das Unternehmenscredo ernst neh-

mungs­geist stimuliert wird und wir uns mit Lust

men, flexibel sind und sich für Details begeistern

den Reizen der Möglichkeiten draussen vor der Tür

lassen. Ein guter Weg, die Zukunft zu meistern und

stellen. Und weil dieses Draussen vor der Tür so

die Kundschaft weiterhin glücklich zu machen. (leo)

perfekt ist, soll auch das Darunter und Darüber ­stimmen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt

giovanoli-sport.ch

das Fachgeschäft ins Spiel. Jetzt sind Kenner mit

95



Alles andere als schrottreif! Schiffsstahl ist nicht einfach Schrott, sondern Rohstoff für Kunst. Wir Ofenbauer formen daraus nach alter Schule Meisterwerke, die Geschichten erzählen. rutz-feuerstellen.ch

Türkische Abwrackwerft in der Nähe von Antalya. Im Oktober 2014 von Johannes Eisenhut eindrücklich festgehalten.


FÜR DEN UNTERNEHMER ARNOLD OEHLER IST SEIN TEAM DAS ERFOLGSREZEPT. ES GIBT VISIONEN UND INNOVATIONEN EINEN BODEN. UND DARAUF LÄSST SICH AUFBAUEN. WORTWÖRTLICH.

Team: Toll, ein anderer macht’s? Von wegen. Gerade

ist basisorientiert: Die Firma gehört uns. Nicht mir.

im Baugewerbe läuft es nur dann rund, wenn alle

Uns. Auch meine Mitarbeitenden müssen unterneh-

alles geben, wenn jeder mit Händen und Köpfchen

merisch denken und handeln, ein Stück weit mitbe-

dabei ist. «Es muss auch jedem bewusst sein», sagt

stimmen.» Nur so entstehe Identifikation mit dem

Arnold Oehler, «dass es nicht reicht, wenn sich der

Unter­nehmen und den Produkten, nur so lasse sich

Chef ein paar Gedanken macht. Meine Philosophie

Qualität garantieren.


WIR ARBEITEN ZUSAMMEN, UM ETWAS TOLLES ZU SCHAFFEN.

99


Mit seinen engsten Mitarbeitern würde der Unternehmer übrigens auch in die Schlacht ziehen: «Wir kennen und ergänzen uns, sind transparent und dadurch berechenbar. Jeder hat seinen Charakter, sein Handwerk, seine Stärken und Schwä­chen. Es gibt keine Überraschungen, und das ist gut so.» Jetzt lacht er herzhaft, der Chef, und gibt damit eine schallende Kostprobe von dem, was er – unter anderem – ins Team einbringt: sein Lachen. Sein Herz. «In einem Workshop wurde ich von den anderen Teilnehmern als ‹überdurchschnittlich

100


positiv› beschrieben», sagt Oehler, dessen Glas tat-

posieren, balancieren, mit Bizeps und Leiter agieren,

sächlich halb voll ist. Mit Arnold Oehlers Optimismus

lobende Worte: «Marjan Cenaj ist Bodenleger und

verbunden ist auch die Fähigkeit, visionär zu denken,

an vorderster Front mit dabei. Er ist äusserst gewis-

zu träumen. Dass er seinen Kopf dennoch nicht in

senhaft, zuverlässig. Und Holger Linge, unser Wand­

den Wolken trägt, hat einerseits mit den Produkten

gestalter, ist der richtige Mann für die schönen Dinge,

zu tun: Böden. Genauer: Bodenbelagssysteme für

auch ein ausgezeichneter Berater. Viele Kunden

In­du­strie und Wohnen. Da bleibt der Blick automa-

vertrauen uns gerade deshalb: weil wir viel Hinter­

tisch auch nach unten gerichtet, da wird ganz genau

grund­wissen mitbringen.» In den letzten 15 Jah­ren

hingeschaut, worauf und wofür man steht.

ist die Firma von 6 auf rund 25 Mit­arbei­tende angewachsen. Auf die Frage, wo die Reise hingeht, sagt

Anderer­seits gibt es einen langjährigen Mit­ar­beiter

Oehler: «Wir wollen einfach gesund sein, auch als

im Team, der ihn erdet. Stephan Huhn, Bauführer, gilt

Firma. Ich brauche keinen Maserati; mir ist wichtig,

als rechte Hand des Chefs und Realist in der Runde.

dass wir als Team einen tollen Job machen.»

«Arnold ist ein innovativer Mensch, der sehr bunt denkt. Ich hingegen kenne nur Rot und Schwarz. Rote Zahlen und schwarze Zahlen.» Die beiden ergänzen sich seit dreizehn Jahren. Arnold Oehler

a1-industrieboeden.ch Text: Andrea Keller Fotografie: Selina Meier

weiss seinen Gegenpart zu schätzen – und findet auch für die anderen Männer, die auf den Bildern

101



«DID YOU EVER RIDE A G80 MATCHLESS MOTORCYCLE?» WENN JA, DANN IST BEKANNT, WIE GROSSARTIG ES SICH ANFÜHLT, MIT DIESER 500ER-EINZYLINDER-MASCHINE DURCH DIE GEGEND ZU KNATTERN. DIE FREUDE IST UNBESCHREIBLICH, DAS GEFÜHL FANTASTISCH – FÜR EINEN BIKER GIBT ES WENIG, WAS PACKENDER UND REIZVOLLER IST.

In der Tat sind Matchless-Motorräder grossartig zu fahren. Und cool dazu. Die Technik ist simpel und zuverlässig, die Leistung gross. Die älteste britische Motorradmanufaktur hat eine lange und spannende Geschichte – für den interessierten Leser in diversen Publikationen zu entdecken. Berühmt wurde Match­ less durch die vielen Titel im Rennsport, und im zweiten Weltkrieg wurde die G3 zu Tausenden als Armeefahrzeug eingesetzt. Später entwickelte sich die Marke zum Motorrad der Rebellen – auch Cafe Racer genannt. Abgespeckt und reduziert sahen die Motorräder nicht nur cool aus, sie widerspiegelten den typischen Zeitgeist der 50er und 60er Jahre. Kein Wunder, dass Stars wie Marlon Brando und Co. diese Motorräder so liebten. Seit den 50er Jahren ist viel Zeit vergangen und die Töffproduktion wurde zwischenzeitlich für kurze Zeit eingestellt. Nichtsdestotrotz ist das, was Match­ less heutzutage wieder produziert, erstklassig. Und damit sind nicht nur die Motorräder gemeint. Als ich vor einigen Jahren auf Einkaufstour für unseren Shop eine Lederjacke von Matchless anprobierte, übermannte mich ein ähnliches Gefühl wie beim Fahren der eingangs beschriebenen Maschine.

103


In einem Wort: grossartig! Eine typische Cafe-RacerJacke, gefertigt aus sehr weichem Leder. Trotzdem äusserst robust, hervorragend verarbeitet, mit durch­ dachten Details, wie Lüftung am Ärmel und eingefassten Verstärkungen. Schnitt und Tragekomfort dieser lässigen Jacke gaben mir das Gefühl, als besässe ich sie schon seit Jahren. Ich benötigte keine Argumente wie: «Das passt sich dann schon an» oder «das Leder muss weich werden.» Sie passte wie angegossen und durch den präparierten Vintagestyle sah die Jacke aus, als hätte sie schon einige Jahre auf dem Buckel. Sie war rundum perfekt. Jetzt, einige Saisons später, haben sich die Kollek­

offizielle Aushängeschild, Kate Moss, repräsentiert,

tionen den Ansprüchen und Anforderungen ange-

wofür das Unternehmen steht: Eleganz und Luxus,

passt und verändert. Nebst Jacken aus Leder gibt es

kombiniert mit britischen Werten und Identität.

auch solche aus gewachster Baumwolle oder in einer

Und weil ihre sexy Markenbotschafterin, wie andere

Kombination von Leder und Stoff. Geblieben ist die

Prominente auch, Matchless nicht nur vor Terry

einwandfreie Verarbeitung und die Verpflichtung

Richardsons Linse und auf den Laufstegen trägt, ist

der Tradition gegenüber – aus meiner Sicht ein ein-

die Marke so glaubwürdig. Man trägt sie ganz ein-

faches, aber hoch wirksames Erfolgsrezept. Apropos

fach, weil man es so will. Wie damals Marlon Brando

Erfolg: Die alte Regel «Erfolg zieht Erfolg an» trifft

sein Matchless-Motorrad präsentierte – mit Stolz

auf die coolen Jacken im Bikerstyle ganz besonders

und Freude.

zu. Stars aus Hollywood wie Tom Cruise, Sean Penn, Daniel Craig und Arnold Schwarzenegger tragen Matchless, weil sie die Marke lässig finden und nicht, weil sie extra dafür bezahlt werden. Und das

104

matchlesslondon.com und fashionloft42.ch Text: Markus Cadruvi Fotografie: Archiv Matchless London


Legendäre Actionhelden wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Co. tragen die Kollektionen von Matchless nicht nur auf der Leinwand, sondern auch privat – aus Überzeugung.


Leicht erhöht, idyllisch gelegen schmiegt sich das Mohr Life Resort an die Westflanke des Talkessels von Lermoos. Einer Bühne gleich, für die Inszenierung einer Landschaft, wie sie erhabener und bildgewaltiger nicht sein kann. Wer Ruhe sucht, der findet sie hier. Abenteuer und Erholung auch.

MOHR LIFE RESORT

WUNDER


DER NATUR


FARBIGE WELT


Es zieht dich förmlich raus in die Natur. Frühmorgens, wenn das erste Tageslicht über die ziehenden Nebel­ schwaden in der Ebene streift, oder zur Dämmer­ stunde, wenn die letzten Sonnenstrahlen die ge­ waltige Westwand der Zugspitze in ein kolossales Abend­rot tauchen. Dann bist du hin und weg, kriegst eine Gänsehaut und fragst dich, warum zum Donner­ wetter du hier wieder weg sollst. Keine Worte, keine Feder, nichts kann die Schönheit der ständig wechselnden Szenerie treffend beschreiben. Aber alles der Reihe nach: Wer ins Mohr anreist, kommt an, legt ab und taucht ein in eine andere Welt. Innen kontrastreiche Architektur, lauschiges Am­ biente und charmante Herzlichkeit. Draussen ein Pano­rama, dass dich umhaut. Darum setzt du dich als erstes einfach mal nieder und schaust hin. Staunst und geniesst. Im Sommer geht das gut auf der Ter­ rasse. Im Winter und bei widrigem Wetter in der Lounge. Egal, ob drinnen oder draussen, die Szenerie kassiert dich ein. Das musst du erst mal hinnehmen und verdauen. Am besten bei einem feinen Glas Wein mit Blick auf die Zugspitze. Wer sich in diesen spirituellen Moment vertiefen kann, sich ihm voll und ganz zuwenden, der nimmt etwas mit – und zwar fürs Leben. Das Mohr Life Resort liegt nicht nur in einer prächtigen Landschaft, es ist quasi Teil davon. Zum Haus gehören ausgedehnte Ländereien wie der Blindsee, der Weissen- und Finstersee sowie der Mittersee. Hin­zu kommen Fischerei- und Wasserrechte in den fliessenden Gewässern der Gemeinden Ehrwald, Biberwier und Lermoos.

Beim Durch­streifen von Wiesen und Wäldern, beim Überqueren von Bächen, beim Verweilen an verborgenen Seen gibt es viel zu entdecken und zu beobachten.

109


Fliegenfischen erfordert viel Geduld, Respekt vor der Natur und das Ge­schick, im richtigen Moment das Richtige zu tun. Im Dämmerlicht der frühen Morgenund späten Abendstunden stehen die Chancen gut auf einen kapitalen Fang. Im Schutz der Dunkelheit verlassen die Fische ihre Verstecke und jagen im Flachwasser in Ufer­nähe nach Nahrung.

ZWANG ZUR


LANGSAMKEIT


All dieser Grundbesitz wurde vor langer Zeit von

einem heiligen Akt gleichkommt. Jeden Augenblick

Ludwig II, dem bayrischen Märchenkönig, erstan-

ist man gefordert. Physisch, emotional, mental und

den. Der umtriebige Monarch litt grosse Geldnot,

spirituell.

weil er sich beim Bau seiner Schlösser übernommen hatte, und musste all diese prächtigen Besitztümer,

Im Mohr geben sich Erholung und Abenteuer die

und andere mehr, zur Versteigerung freigeben.

Hand. Nichts ist aufgesetzt, alles spielt im zwang­

Johann Georg Jäger, der damalige Besitzer des Gast­

losen Rahmen und für jeden ist etwas dabei. Wandern,

hofes Drei Mohren, war geschäftstüchtig und weit-

Radfahren, Golf spielen, Fischen, Reiten und weiss

sichtig und erwarb diese Rechte. Seit jener Zeit ist

der Himmel was sonst noch alles. Aber auch dem

des Königs Pech des Gastes Glück. Wer kann denn

Nichtstun darf gefrönt werden. Denn hier musst du

schon von sich sagen, er habe in ehemals königlichen

nichts. Du darfst aber fast alles. In erster Linie jedoch

Ge­wässern gefischt?

eine gute Zeit haben. Und auch wenn Schaden­freude nicht mein Ding ist, bin ich doch froh darüber, dass

Auf dem grosszügigen Anwesen gibt es auch Land­

damals, als sich der gute König Ludwig übernommen

wirt­schaft und Pferdezucht. Und eine erstklassige

hatte, die ganze Chose in private Hände kam. In sol-

Reithalle, die ihresgleichen sucht. Sie dient der Zucht

che obendrein, welche die volle Pracht zu nutzen

und der Ausbildung von Western-Turnier­pferden,

wissen und uns Gäste daran partizipieren lassen.

sogenannten «Jac Point Quarters». Ein Ausritt mit diesen edlen Geschöpfen vermag nicht nur Pferde­ narren zu begeistern. Selbst der Laie spürt, wie das Reiten in dieser wie dafür geschaffenen Landschaft

mohr-life-resort.at Text: Urs Blöchliger Fotografie: Mohr Life Resort

HEILIGER AKT




Ein starker und innovativer Bausektor benötigt genü­ gend Nachwuchs und qualifizierte Fachkräfte, die auch Ver­ant­wortung übernehmen. Klafs hat solche Leute. Zwei davon haben wir getroffen.

Kurz und bündig schon einmal vorneweg: Claude und André sind keine Fotomodelle. Sie sehen allerdings ganz so aus. Machen einen verdammt guten Job. Mit jugendlichem Charme, grosser Begeisterung und der nötigen Portion Akribie. Vor der Kamera genauso wie im wirklichen Leben, wo sie als Schreiner und Montagespezialisten arbeiten. Bei der Firma Klafs im zugerischen Baar. Als ich mit Caroline Wüest, der Geschäftsführerin der Unternehmung, sprach, ihr meine Idee darlegte, über ein junges Team berichten zu wollen, kam die Antwort postwendend, das «Ja, machen wir gerne» genauso prompt wie die zwei Namen, die sie dazu mitlieferte: Claude Disler und André Wächter.

115


Wer regelmässig mit der Baubranche und deren Nebenzweigen zu tun hat, weiss, dass eine derart unverkrampfte Zusage keine Selbstverständlichkeit ist, denn dort liegt doch einiges im Argen. Das M ­ etier kämpft mit einem schlechten Image. Nicht ganz unverdient übrigens, lassen doch Sorgfalt, Service, Pünktlichkeit und Anstand oft zu wünschen übrig. Feinheiten notabene, die den Verdacht auf man­ geln­de Kinderstube wecken. Schade eigentlich, denn wo hat man mehr Möglichkeiten, den Kunden in seinen eignen vier Wänden glücklich zu machen? Um Claude und André, die zwei Jungs von Klafs, muss man sich in dieser Hinsicht keine Gedanken machen, sie haben das Potenzial begriffen, für sich selber genauso wie für die Kunden und das Unternehmen.


Und, wie sie uns während des Shootings zu verste-

trauen, Qualität, aber auch aus Werten wie Fleiss,

hen geben, aus eigener Kraft. Aus Überzeugung und

Hingabe und Loyalität heraus. So sieht das aus mit

aus Stolz. Berufsstolz im Konkreten. Jene verinner-

dem Stolz. Und beobachten wir nun Claude und

lichte Essenz also, die beflügelt, die kreativ macht,

André bei ihrem Tun und Schaffen, dann lässt sich

die kritisch hinterfragt und motiviert. Nicht nur den

rasch feststellen, dass diese Jungs aus ebendiesem

Einzelnen, sondern das ganze Team. Die gesamte

Holz geschnitzt sind. Grundanständig, belastbar,

Firma. Und wenn eine Firma auf etwas bauen kann,

handwerklich geschickt, sich selber und der Sache

dann sind es Fachwissen, Erfahrung und eben

treu. Damit sind sie eine würdige Visitenkarte für

Berufsstolz.

ihre Gilde, und für das Unternehmen unverzichtbar. Und sie haben eine Chefin, die ihnen dafür die Refe-

Stolz – die Freude, die der Gewissheit entspringt,

renz erweist.

etwas Besonderes zu leisten, an etwas Anerkenn­barem zu wirken. Das Gefühl einer grossen Zu­frie­den­heit mit sich selber. Diese Freude aber stellt sich nicht einfach so ein, sie bildet sich aus Zuverlässigkeit, Ver-

klafs.ch Text: Urs Blöchliger Fotografie: Parinya Wongwannawat


photographe Iris Velghe

Cuvée Rosé. The Ultimate.


APROPOS GASTRONOMIE VON MARKUS SEGMÜLLER

NUR WEGEN DES ETIKETTS

Etikettentrinker zu verdammen und in die Schublade der Möchtegerne zu stecken ist jedoch nur halbwegs gerechtfertigt. Oftmals ist ein Etikett auch Sach­ zwang. Einen grossen Deal mit einem Kunden zu feiern geht mit einem Château Lynch Bages einfacher als mit einem Quilceda Creek – der vielleicht höchstbewertete Wein der Welt, aber unbekannt. Etikett, Bewertungen oder Empfehlungen hin oder her, Frauen gehen damit gemeinhin unvoreingenom-

Wenn Gäste in unseren Weinkeller kommen, habe

mener und direkter um als Männer. Sie drücken ge-

ich ein leichtes Spiel. Vor allem bei Männern, die

radeaus das aus, was Sache ist. Es zählt allein, ob

mich mit stolzgeschwellter Brust darauf aufmerk-

der Wein schmeckt oder nicht, ohne Rücksicht auf

sam machen, dass wir ja den Sassicaia und Ornellaia

Her­kunft und Preis. Ich kratze dabei nicht subjektiv

haben. Zwei grossartige Weine – die aber leider zum

an einer Männerdomäne: es ist wissenschaftlich er­

Inbegriff von Hedonismus und «Was kostet die Welt»

wiesen, dass Frauen auf sensorische Unterschiede

geworden sind.

sensibler und genauer reagieren. Im Service hören wir oft: «Mein Mann sucht den Wein aus – er ist

Werde ich auf die Weine angesprochen, ist dies wie

nämlich ein Kenner.» Wenn das Etikett ansprechend

ein wunderbarer Steilpass. Sprich, der Wein verkauft

aussieht und der Name dazu noch verheissungsvoll

sich, allein wegen des Etiketts, quasi von selbst. Ich

klingt, ist der Wein so gut wie verkauft. Die Wahrheit

muss lediglich die Kommunikation abwickeln und

steckt dagegen im Wein selbst, und den können

damit umgehen können, die nächsten Minuten zu-

Frauen tatsächlich besser beurteilen.

geplappert zu werden. Wirklich anspruchsvoll ist das Ganze nicht. Reizvoller wird es dann, wenn sich

carlton.ch

ein Kunde nach einem Château Rayas erkundigt und von mir wissen will, ob der 1995er oder der 2003er zuerst ge­trunken werden sollte.

119



Als Mann vom Fach hat Scout Dean nicht nur Kenntnisse über Kaffeesorten, deren Röstung und über die korrekte Handhabung der teuren Maschinen, er ist auch Meister der Latte Art. Sprich, er verziert seine Espressi und Cappuccini mit aufgeschäumter Milch zu wahren Kunstwerken. Er tut dies mit Lust und Hingabe und er tut es im Rare Street Coffee in Rapperswil. Rar, im Sinne von kost­bar und unkonventionell, ist an diesem Ort so ziemlich alles. Während sich der Gross­teil unserer Mitmenschen im Fahr­ wasser von Massenproduktionen, fingierten Modetrends, Billigessen, kopiertem Wohn­ design und geisttötenden Statussymbolen treiben lässt, trifft sich hier eine ganz andere Klientel. Hier finden sich Gleichgesinnte ein. Solche, die Freude am Authentischen haben, die Echtes und Wahres schätzen und sich dem Diktat von schnell, billig und einheitlich widersetzen.

RARE

STREET COFFEE


MIT HINGABE UND LUST TEILT BARISTA SCOUT DEAN SEIN WISSEN ÜBER WAHREN KAFFEEGENUSS.


Idee, Konzept und Gestaltung

Kleidungsstücke, antike Uhren

des Rare Street Coffee stammen

und andere Raritäten», so

von Tom Behrens, seines Zeichens

Behrens. Woher er diese Trou­

Inhaber von Racerfish. Der Quer­

vaillen denn hätte, frage ich ihn.

denker und Marketingprofi hat in der ehemaligen Tankstelle nicht nur die ideale

«All dies stammt von Kunden oder Freun­den und steht zum Verkauf. Wir spielen

Lokalität für seine digitale Marketing-Agentur ge-

dabei nur den Vermittler, profitieren im Gegenzug

funden, sondern auch das perfekte Labor für sein

von einer ständig wechselnden Einrichtung und er-

jüngstes Kind, das Rare Street Coffee. Mit Leichtig­

freuen uns täglich an nicht alltäglichen Dingen».

keit fügt sich das eine in das andere. Bar, Arbeitsplatz, Kreativwerkstatt und Denkstube laufen fliessend

Kaffeetrinken, Netzwerken, Befruchten und sich an

ineinander.

Menschen und an Dingen erfreuen, die rar sind. Das ist die Idee. Das ist das Konzept. Ein gutes Kon­

Hier findet der geforderte Geist den nötigen Raum

zept, meine ich, und lasse mir von Barista Scout ei-

und das Auge trifft pausenlos auf Unerwartetes. Hier

nen zweiten Cappuccino servieren. Einen mit dieser

ein Land Rover Series 3 mit Jahrgang 1972, dort ein

hüb­schen Milchschaumzeichnung. Auch das gehört

knallroter, in Mailand produzierter LAM-Buggy,

zum Konzept, schliesslich liegt die Kraft im Detail.

an der Wand gegenüber eine komplett umgebaute Yamaha SR-500 von 1982, im Nebenraum weitere Kostbarkeiten aus alten und neueren Tagen. «Ab und zu findest du bei uns auch ein Boesch-Boot, seltene

rarestreetcoffee.ch Text: Urs Blöchliger Fotografie: Racerfish

123


1

A

MOST POPULAR BAR DRINKS .......

THE MOST FAMOUS CARLTON PRESENTS

COCK TAILS LOFT FIVE

D.C.T. 2015 (DREAMS COME TRUE) Der 24-Hour-Cocktail von Andreas Navato

3 cl Monkey Shoulder

2 cl Amaretto

2 cl Antica Formula

2 cl Cranberry-Saft

3 Spritzer Chocolate Bitters

Garnitur Orangenzesten und Cranberries

Die Zutaten mit Eis in ein Rührglas geben, umrühren und zirka 20 Sekunden kühlen. Durch ein Sieb in den mit Eis gefüllten Whisky-Tumbler giessen. Zum Schluss mit einer Orangenzeste und Cranberries dekorieren. Cheers!

Whisky, ein Wort mit Magie, Tradition und Ge­schich­

Gattung gibt, ist auch Whisky nicht gleich Whisky.

te. Nicht nur für die Schotten bedeutet Whisky

Und das sollten Sie bei der Rezeptur der Cocktails

«Wasser des Lebens». Wahre Kenner sehen in ihm

berücksichtigen. Schliesslich macht es einen Unter­

gar die höchste Kunst der Alkoholherstellung. Frag­

schied, ob die Spirituose lange Jahre reifen durfte

los ist Whisky weltweit eine der beliebtesten Spiri­

oder in jugendlichem Zustand abgefüllt wurde. Ob

tuosen, was wiederum zur Folge hat, dass Whisky-

es sich dabei um ein irisches, ein schottisches oder

Cocktails einen hohen Rang auf der Beliebtheitsskala

ein amerikanisches Produkt handelt. Kontraste gibt

einnehmen. Vielleicht gibt es nicht ganz so viele

es darüber hinaus zwischen Blended Whisky sowie

Cocktailvarianten wie bei Wodka, Rum und Gin, da-

Einzelfass- und edlen Jahrgangsabfüllungen. Und

für gehören jene auf der Basis von Whisky zu den

auch Details wie etwa der Torfgehalt des verwende­

unvergänglichen Klassikern.

ten Wassers wirken sich auf das Resultat aus. All das sollten Sie also berücksichtigen, wenn Sie für sich

So, wie es bei anderen Spirituosen ebenfalls nuan-

oder Ihre Gäste einen exquisiten Whisky-Cocktail

cierte und ausgeprägte Unterschiede innerhalb einer

zaubern möchten.


WAS ICH HABE IST CHARAKTER IN MEINEM GESICHT. ES HAT MICH EINE MENGE LANGER NÄCHTE UND DRINKS GEKOSTET, DAS HIN­ ZUKRIEGEN. HUMPHREY BOGART

Monkey Shoulder Der Begriff «Monkey Shoulder» entstammt der Herstellungsgeschichte des Whiskys und ist angelehnt an eine alte Erzählung über die

Brennereiarbeiter. In früheren Zeiten wurde das Malz noch per Hand gewendet und das in rauen Mengen. Von den langen Schichten und der harten Arbeit schmerzten die Schultern und die Arme der Arbeiter derart, dass sie diese zur Entlastung tief hängen liessen. Diese Haltung kam dem Anblick eines Affen nahe.

CARLTON BAR NIP

Afterdinner-Drink von Martin Russenberger

4 cl Monkey Shoulder

2 cl Kaluha

1 cl Whisky-Honiglikör

2 -3 Spritzer Honey Bitters

2 cl Sahne Garnitur Kaffeepulver

Den Shaker zu dreiviertel mit Eis füllen, die Zutaten (aus­ ­ser der Sahne) da­zu­geben und circa 20 Sekunden kräftig schütteln. Anschliessend ins vorgekühlte Cocktail­glas ab­seihen. Die Sahne kurz aufschäumen und mit dem Bar­ ­löffel vorsichtig auf den Drink geben, so dass eine Sahne­

JAMES JOYCE

­haube entsteht. Mit etwas Kaffeepulver dekorieren.

JAMES’ SHOULDER

Damit Ihnen das Mixen noch mehr Freude macht,

Leicht gemachter Apero-Drink von Tobias Kern

finden Sie hier nicht nur die nötigen Rezepte, son-

4,0 cl Monkey Shoulder

dern auch einen Tipp für die Basis: Der Monkey

Shoulder ist ein enorm weicher und fruchtiger

2 Spritzer Orange Bitters

Triple Malt, hergestellt aus drei der besten Single

Soda

Malt Whiskys von Speyside: Kininvie, The Balvenie

1,5 cl Ingwerlikör

Garnitur Orangenzesten, Ingwer

und Glenfiddich. Seine Note ist fruchtig süss, mit leichten Einschlägen von Holzaromen. Vanille, Ge­

Dieser Cocktail wird direkt im Whisky-Tumbler zube­

würze und Dörrobst runden das Gesamtbild ab. Der

reitet. Den Tumbler mit etwas Eis füllen, den Whisky,

Abgang ist eine feine Mischung aus trockenen Malz­

den Ingwerlikör und den Bitter dazugeben und kurz

aromen, Honig und einem Hauch Schokolade.

umrühren. Fertig. Mit Orangenzesten und Ingwer de-

Wohl bekomms die Herrschaften!

korieren. Ganz fix gemacht und super lecker.

carlton.ch und monkeyshoulder.com

125


4

Wie sagte der Zürcher Galerist Silvio Bavierao so treffend: «Der Kern des Kreis 4 ist unzer­ störbar.» In der Tat, diese Ecke von Zürich hat sich dem rasanten Stadtwandel bislang erfolgreich ent­­gegengestellt. Ist das geblieben, was sie stets war: ein Arbeiter- und Einwandererquartier mit kurzen Strassen, viel Charme und einer hohen Dichte an spannenden Läden und ausgezeich­ neten Restaurants. Einer dieser originellen Betriebe findet sich an der Nietengasse. Klein, fein und ruhig gelegen. Das Gaucho, oder eigentlich die Gauchos, denn es gibt aus Platzgründen deren zwei, sind Re­ staurants mit argentinischen Spezialitäten; erstklassigem Rind­ fleisch vom Holz­kohlengrill, gegrilltem Gemüse, frischen Antipasti und herzhaftem Wein. Der richtige Ort für Liebhaber gemütlicher Atmos­phäre und solche, die sich gerne kulinarisch verwöhnen lassen.

GAST

FREUND

126


SCHAFT IM QUARTIER DER 100 NATIONEN

127


Auf die Idee gebracht, über das Gaucho zu berichten, hat mich Peter Riegger, stadtbekannter Weinhändler und Geniesser der feinen Küche. Er meinte, das Lokal wäre eine Geschichte wert, und Myron, der Besitzer, ebenfalls. Peter hatte mit beiden Aus­ sagen recht. Auch wenn ich mich sonst weigere, selber Gastro­ tipps abzugeben: Über Myron und das Gaucho berichte ich, weil sie zu diesem speziellen Ort gehören. In dieser ehemaligen Malerwerkstatt inmitten des Kreis Cheib fühlt man sich rundum wohl. An den Wänden hängen Bilder unterschiedlicher Façon. Eine Fototapete illustriert Menschen, Kultur und Abenteuer in Argentinien. Der ruhige und zurückhaltende Myron streut dazu mit Bedacht Anekdoten ein. Immer pas­ send. Stets mit einem Verweis zum Hier und Jetzt. Alles ist originell, authentisch und stimmig. Bestens im Quartier veran­ kert, als wäre es nie ­anders gewesen. Und ich weiss, wovon ich spreche. Schliesslich bin ich keine zweihundert Meter von hier aufgewachsen. An der Rolandstrasse 9. Schräg vis-à-vis des berüchtigten Sexkinos mit demselben Namen. Hier im Quartier ging ich in den Kindergarten, zur Schule und tat meine ersten Streiche – das ganze Programm. Damals, vor rund 50 Jahren, waren die meisten Bewohner des Kreis 4 schwei­ zerische Zuwanderer aus anderen Kan­ to­nen. Dann kamen die Italiener, dann die Spanier und die Portugiesen. Später Leute aus dem Balkan, aus Afrika, Indien, Lateinamerika und so weiter und so fort. Heute leben auf den knapp drei Quadrat­ kilometern rund 27 000 Menschen aus hundert Nationen.

128

ESSEN IST EIN

BEDÜRFNIS, GENIESSEN

IST EINE

KUNST


Myron Bingham und seine Restaurants passen perfekt in diese Landschaft. Hier, wo jeder jeden kennt. Wo es die meisten mit­ einander können. Wo man einander leben lässt, voneinander pro­ fitiert. Wo das kreative Potenzial von Zürich wohnt und arbeitet. Wo Moral und Freiheit sich kennen und gegenseitig Grenzen ­setzen. Wo man sich auf der Strasse noch grüsst, aber auch be­ reit ist, Konflikte auszutragen. Wo die Sprache etwas rauer ist, dafür aufrichtig und ungeschminkt. An diesem Ort ver­ schmelzen Myron und seine Gauchos fugenlos im Viertel. Sind sie Gastgeber und Ruheplatz. Tragen mit unge­ künstelter Küche, herzlicher Vertrautheit und originel­ lem Drum und Dran zur kulturellen Ausstrahlung der Stadt bei. Bilden zusammen mit einer bunt durch­ mischten Gästeschar ein soziokulturelles Biotop, das für Zürich so wichtig ist.

gaucho.ch Text: Urs Blöchliger Fotografie: Daniel Comte



Den Finger

am Puls der Zeit Sie amten im Geschäft ihrer Väter und Vorfahren, kultivieren und modernisieren dabei die Tradition: Mimi Mollerus, Annemarie Widmer und Peter Patrik Roth können mit Stolz auf die Geschichte ihrer Betriebe zurückschauen, richten den Blick aber zugleich nach vorne. Man muss sich das bildlich vorstellen: Wenn sich das

Art, ein traditionelles Familienunternehmen jung zu

Jetzt zu sehr ins Damals zurücklehnt, nach hinten,

halten, modern, aufgeschlossen, innovativ, erfolg-

verliert es die Zukunft aus den Augen. Logisch. Dann

reich. Bei Mimi Mollerus ist der Vater der Gründer

wandert der Blick hoch und zurück, wird vieles ver-

des Unternehmens. Ihre Aufgabe ist es, die Hand­

klärt und verehrt, was früher mal (besser) war. Damit

taschen und Lederwaren, die es produziert, in die

wir uns richtig verstehen: Nostalgie hat ihre Berech­

Zukunft zu tragen. Bei Peter Patrik Roth reicht die

tigung, Tradition erst recht. Aber auf eine intensive

Firmen­geschichte noch viel weiter zurück. Seine

Rückwärtsbeuge, das weiss jeder Yogi, sollte eine

Familie stellt seit 1748 Matratzen her. Das Kapitel,

Vorwärtsbeuge folgen. Zum Ausgleich. Also aus­

das Peter Patrik Roth aufschlägt, ist eines, das für

atmen jetzt. Den Blick zum Boden. Die Frage: Wo

«Öffnung gegen aussen» steht. Bei Annemarie Widmer

stehe ich überhaupt? Den Blick nach vorne: Was

haben Vater und Grossvater gemeinsam den Grund­

kommt da auf mich zu? Und wichtiger noch: Wo will

stein gelegt. Ihre Produkte pflegen die Haut – Anne­

ich eigentlich hin?

marie auch die Tradition. Aber sie bewahrt nicht nur, sie erweitert zugleich, krempelt um, hat den Finger

Mimi, Annemarie und Peter Patrik beherrschen das

am Puls der Zeit.

Wechselspiel. Sie kennen den Wert des Wohers, der Geschichte. Aber sie wissen auch, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu stehen, dabei an die Zukunft zu

Text: Andrea Keller Fotografie: Selina Meier

denken. Den dreien gelingt es auf ihre je eigene

131



Mimi Mollerus, Geschäftsinhaberin und Modemensch: «Man sollte der Tradition treu bleiben, Dinge, die gut funktionieren, nicht zwingend ändern – sondern einfach neue, innovative Ansätze reinbringen. Mit dem Zeitgeist gehen.»

ehrlich, Kinder muss man gut behüten, aber meiner Meinung nach sollten sie auch erfahren, dass einem nicht alles in den Schoss fällt, dass man hart arbeiten muss.» Gut möglich, dass ihr Beispiel Schule macht: Die Das Geheimnis von Mirija (Mimi) Mollerus kann

Tochter (8) habe jedenfalls schon

und soll hier nicht gänzlich gelüftet werden – aber

Kundinnen auf der Strasse angesprochen, auf die

ein paar Dinge packt die Chefin aus. Aus ihrer Tasche,

Taschen gezeigfingert und verkündet, dass sie dann

notabene. Eine von Hand geführte Agenda zum

später mal das Geschäft übernehme.

Beispiel. Mimi lacht: «Ich habe versucht, auf eine elektronische umzusteigen. Es geht nicht. Ich muss

Als Mimi Mollerus 1999 ihrerseits in das Unter­

die Dinge von Hand aufschreiben, um sie zu fühlen,

nehmen des Vaters einstieg, war sie Mitte 20, hatte

zu speichern.» Noch unerwarteter ist der Schmet­

in Deutschland eine Lehre zur Industriekauffrau

ter­ling, den sie ans Tageslicht bringt: ein hölzernes

abgeschlossen und in den USA, in Florida, Inter­

Puzzle-Teil. «Von meinem Sohn. Der ist drei und

national Business und Marketing studiert. Ein Se­

schmuggelt mir immer mal wieder was in die

mester der Ausbildung verbrachte sie in Madrid.

Handtasche. Diese Sachen, sagt er, sollen auf mich

Und da, so die wunderbare Anekdote zum Abschluss

aufpassen.»

des Gesprächs, habe prompt mal einer versucht, ihr die Handtasche zu klauen. «Der kam auf seinem

Fürsorge. Die erfolgreiche Unternehmerin sieht nicht

Motorrad angerauscht und griff sich die Tasche, riss

aus, als ob sie den Schutz eines Schmetterlings nötig

an ihr. Aber ich habe einfach nicht losgelassen.» Er

hätte. Sie ist gross, attraktiv, wirkt voller Tat­kraft,

sei gestürzt. Geflüchtet. Der unglückliche Dieb. Wie

Energie. Doch auch ein Schutz, der nicht sein muss,

hätte der Kerl auch ahnen sollen, dass diese Frau

kann Wunder wirken. Zumal dann, wenn der Zauber

derart kraftvoll festhält: an der Tasche, die auch für

vom Sprössling kommt. Auf ihre zwei Kinder ist Mimi

die Tradition steht, für ein Familienunternehmen,

sehr stolz, in Handtasche und Herz klar er­sichtlich:

für eine Herzensangelegenheit.

Die Unternehmerin ist liebend gern Mut­ter. Die Mutter auch liebend gern Unternehmerin. «Ganz

mollerus.com

133


Annemarie Widmer, Unternehmerin: «Ich nehme alles, was mit dem Geschäft zusammenhängt, sehr persönlich, lasse vieles ganz nah an mich ran. Das ist Teil meines Engagements. Beim Abschalten und Abgrenzen helfen mir mein Mann, unsere Tochter und Yoga.»

Die Haut von Annemarie Widmer

dass das Unternehmen zugleich Schiff

ist sanft gebräunt. Sie erzählt

und Hafen sei. Eben auch Landgang und Erde, Nährboden, Wurzeln und Hei­

eine Urlaubs­ge­schichte: «Wir waren eine Woche in Kroatien

mat und Halt. Dass sie ins Familien­

auf einem Motorboot.» Die

geschäft einsteigen will, stand für Annemarie schon zu Beginn ihrer

Rede ist jetzt vom Wind

beruflichen Laufbahn fest.

und von den Wel­

«Aber mein Vater ver-

len, der Familie.

langte, dass ich meine

«Unsere Tochter

Hörner anderswo abwetze,

war mit dabei. Sie ist erst acht Monate alt, aber das ging unglaublich gut.

meine ersten Erfolge ausserhalb sammle. Zuerst war

Die Kleine liebte das monotone Geräusch der

ich masslos enttäuscht. Heute verstehe ich ihn.» Die

Motoren.» Es sei aber, zugegeben, eine Heraus­for­

diplomierte Marketingplanerin sammelte ihre ers-

derung gewesen, das Kind im Schatten zu halten.

ten beruflichen Erfahrungen in den Bereichen

Mein Motto: «Keine Sonne für Julie.» Annemarie

Kommunikation, Marketing und Verkaufsförderung

zuckt mit der Schulter und lacht. Déformation pro-

also in anderen Unternehmen. 2002 wurde sie dann

fessionnelle. Viel zu vertraut sind dieser Mama die

vom Vater ins Boot geholt.

Bedürfnisse und Bedrohungen der Haut. Das Kind eröffnet ihr eine neue Welt: «Wenn ich bei meiner

Wir kommen jetzt nochmals auf die Haut zu spre-

Tochter bin, bin ich wirklich bei ihr, auch mit mei-

chen und auf Dinge, bei denen Annemarie Widmer

nen Gedanken. Dann studiere ich nicht am Geschäft

Gänsehaut bekommt: «Das können ganz einfache

herum.» Dabei liebt die Unternehmerin ihre Tätig­

Sachen sein: ein Lied, beispielsweise. Menschliche

keit: «Ich habe eine faszinierende, abwechslungs­

Schicksalsschläge, die das Leben halt schreibt.» Eine

reiche, aufregende Aufgabe. Ich geniesse, dass ich

Frau, die nicht nur beruflich mit dem grössten Sinnes­

selber gestalten kann, dass ich das Schiff ‹Louis

organ des Menschen zu tun hat, sondern sich auch

Widmer› steuern darf.» Mit dieser Wortwahl schau-

tatsächlich berühren lässt – vom Beruf, der Familie,

kelt sie noch etwas länger auf See. Und wenn sie über

vom Leben.

das Geschäft redet, spürt man die (Gestaltungs-)Frei­ heit im Segel, die Kapitänin in ihr. Dann verrät sie,

134

louis-widmer.ch




Peter Patrik Roth, Geschäftsführer und Gern-Schläfer: «Schon in meiner Kindheit waren die Ferien oft mit Besuchen in Zulieferbetrieben und bei Geschäftspartnern verbunden. Ich fand das nicht langweilig, im Gegenteil. Ich wusste schon immer: Das will ich auch.»

Wie man sich bettet, so liegt man – oder wie man

zu sehr nach etwas, das meine Eltern

gebettet wird: Peter Patrik Roth wurde Qualität in

miteinander hatten.» Die Kindheit

die Wiege gelegt. Auf verlebten Sofas oder gar auf

war sehr schön, die Familie harmo-

dem Fussboden genächtigt hat er deshalb noch

nisch und wichtig. Auch das

nie. «Ich war auch noch nie zelten, nein», sagt

Unternehmen gehörte dazu.

er. Und dass für ihn die Matratze, das Duvet,

«Mein Vater nahm die Ge­ schäfte mit an den Mittagstisch.

das Kopfkissen sehr wichtig und überaus persönlich seien: «Auf einer gebrauchten Matratze schla-

Ich fand das sehr spannend, habe viel dabei gelernt.»

fen? Geht nicht. Ausser in Hotels – da darf ich einfach nicht daran denken.» Er lacht, redet weiter. Für

Für Peter Patrik war schon als kleiner Junge klar,

ihn ist Schlaf viel mehr als ein Nicht-Wach-Sein.

dass er das Unternehmen irgendwann übernehmen

«Wer schläft, kommt zu sich, in sich hinein, ver­

will. Um für die Position gut gerüstet zu sein, stu-

arbeitet den Tag. Ich bin einer, der intensiv lebt, mit

dierte er an der HSG in St. Gallen Wirtschaft, schrieb

dem Tagesgeschehen mitgeht, enthusiastisch ist.

seine Diplomarbeit über Generationenwechsel in

Irgendwann ist die Batterie leer.» Dann braucht es

Familienunternehmen. Seine Lehr- und Wanderjahre

den Schlummer. Die Erholung.

verbrachte er im Finanzcontrolling einer Grossbank, im Marketing eines Autoherstellers, dann noch bei

Träume und Albträume. Wenn Peter Patrik schläft,

einem Zulieferer des Familienunternehmens in Eng­

kommt es vor, dass seine Beine zementschwer sind.

land. 2001 kehrte er zurück, übernahm die Geschicke

Blockiert. Er geht trotzdem weiter, angelt sich mit

der Firma – und damit viel Verantwortung. Er will

seinen Armen irgendwie vorwärts. Und vorwärts.

die Vision seiner Ahnen mit Herzblut weiterführen.

Und vorwärts. In solchen Momenten wird selbst der

Sollte sich daneben auch noch der Wunsch nach

Schlaf zum Kraftakt. Und dann? Danach? Das

einer eigenen Familie erfüllen, wäre er wohl ein

Wachsein. Auch der Tag kennt seine Träume: «Ich

durch und durch glücklicher Mann. Ein Mann, der

hätte gerne eine eigene Familie, Kinder. Leider fehlt

dann auch dazu bereit wäre, unbequem draussen in

mir dazu noch die passende Frau.» Das überrascht:

der Natur zu kampieren: «Wenn das der Wunsch

Der Mann hat Erfolg, ein sympathisches Auftreten,

meiner Kinder wäre? Ja, dann würde ich das tun.»

ein adrettes Äusseres. Nur die grosse Liebe, die lässt auf sich warten. Roth überlegt. «Vielleicht suche ich

roviva.ch

137


BEL VIE

CLASSIC BOAT CLUB VON THOMAS PFISTER

MAN MACHT SICH SEINE TRÄUME SELBST


Ein eigenes Boot zu besitzen ist nicht jeder­

Die Natur und die Freiheit zu genies­sen

profitiert. Unter anderem davon, dass er

manns Sache. Und damit meine ich nicht

und sich von sanftem Wellengang in woh­

seine Begeisterung und Leidenschaft für

einmal nur die Anschaffungskosten. Auch

liges Ungestörtsein schaukeln zu lassen.

Handwerkskunst an Gleichgesinnte weiter­

Pflege und Wartung sind in der Regel kost­

Nun muss aber nicht jeder Kapitän

geben kann. Und das ist uns wichtig. Denn

spielig und die manchmal langen Warte­

auch Besitzer sein. Ergibt auch keinen

soviel ist sicher: Ob ein Riva, ein Colombo,

zeiten auf einen geeigneten Liegeplatz

Sinn, dafür sind wir da, die Profis für stil­

ein Boesch oder ein vergleichbares Boot,

können ziemlich nervig sein. Nichtsdesto­

volles Boat-Sharing. Man kann sich ja

keines davon lässt jemanden kalt. Sie alle

trotz gibt es nichts Schöneres als dem All­

Dinge auch teilen – muss sie also nicht

begeistern mit charakteristischem Sound,

tag zu entfliehen und mit Freunden einen

zwingend kaufen. Besonders wertvolle

anmutiger Linienführung, fugenloser Holz­

gemütlichen Abend auf dem See zu ge­

und teure sowieso nicht. Unter dem Motto

beplankung, edlem Chrom und wunderbar

niessen. Mit einem handgefertigten Riva­ «Teilen macht Freude» haben wir auch un­

gepolsterten Liegeflächen. Da schlägt das

Boot in den Sonnenuntergang hineinzu­

sere Geschäftsidee aufgebaut. So hat

Herz jedes Bootsliebhabers höher.

steuern, im ruhigen und flachen Wasser zu

nicht nur der sporadische Gast etwas

ankern, um anschliessend im erfrischen­

davon, nämlich den vollen Spass zu er­

den See noch eine Runde zu schwim­men.

schwinglichem Preis, auch der Besitzer

bel-vie.ch



HOTEL GUARDAVAL

HOTEL-TIPP Über die Region Einst, als am Parpaner Rothorn Erze abgebaut wurden, war der Säumerweg über die Lenzerheide die wichtigste Handelsverbindung zwischen Chur und Tiefencastel. Danach, als die Erzvorkommen schwanden, wurde die Region

WO FRIEDEN UND RUHE SICH KÜSSEN

einzig und allein als Sömmerungs­ gebiet genutzt. Erst mit dem einsetzenden Alpentourismus im 19. Jahrhundert gewann die Lenzer­heide wieder an Bedeutung. Eingebettet in eine prächtige Berglandschaft und auf knapp über 1500 Metern am Ufer des Heidsees gelegen ist sie fürwahr ein charmantes Urlaubsziel.

Höchst charmant ist das Maiensässhotel Guarda Val.

viel Brimborium. Es passiert einfach. In echt und im

Das schnuckelige Überbleibsel von anno dazumal

Original. Man setzt auf Tradition und handfesten

liegt im kleinen Weiler Sporz, oberhalb von Lenzer­

Bündner Liebreiz. Man pflegt eine vertraute Gast­

heide, mit grandioser Aussicht ins Albulatal. Die elf

lich­keit und serviert urige Gustostückerl oder edle

teilweise über 300 Jahre alten Gebäude sind an

Köstlichkeiten in einer Atmosphäre mit Stil und vor

Au­then­tizität und heimeligem Zauber schwerlich

wuchtiger Kulisse. Und exakt das ist es, was der ab-

zu übertreffen. Wohl nirgends ist die Heide unver­

gejagte Städter sucht. Wonach er nach einer hekti-

fälsch­ter als hier. Alles passt zusammen und ist bis

schen Arbeitswoche dürstet, worauf ihn nach einer

ins kleinste Detail inszeniert. Teils hat die Natur die

abenteuerlichen Wanderung gelüstet.

Hand im Spiel, teils griff der Mensch ein, das aber tat er mit Bedacht und Herz.

Da willst du dich erst mal hinhocken, abschalten und geniessen. Und später, wenn die Zeit gekommen

Eindrucksvoll, welche Kraft dieser Flecken Erde auf

ist, in kuscheliger Bettwäsche in tiefen Schlaf fallen.

die Sinne ausübt. Wer die bildgewaltige Szenerie

Im wohligen Wissen, dass morgen in der Früh das

ungefiltert auf sich wirken lässt, verinnerlicht das

Pano­rama noch genauso überwältigend ist wie vor

Motto der Besitzerfamilie unweigerlich: Ankommen,

der fried­samen Nachtruhe. Vielleicht kam der eine

loslassen und glücklich sein. Klingt simpel. Ist es auch.

oder andere sorgenschwer oder niedergeschlagen

Nur zulassen muss man es, dann ist es ein An­kom­

ins Guarda Val. Gehen tun sie bestimmt alle völlig

men bei sich selbst. Rings um dich herum funktio-

bezaubert und restlos entspannt. (leo)

niert die feine Kunst des Aufmerksamseins, wie von Geisterhand dirigiert. Völlig unaufgesetzt und ohne

guardaval.ch

141


Gutes besser zu machen ist unsere Verpflichtung. F체r uns S체dostschweizer z채hlt das, was wir tun. Und was wir tun, tun wir mit Leidenschaft. Sie ist unser Antrieb und allerbestes Werkzeug. SOMEDIA.CH

Film- und Fotoreportage im wilden Bergell. Am 15. August 2014 von Andrea Badrutt wunderbar eingefangen.



···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · MODE. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·DESIGN. ······································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·KULTUR. ··················································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · VON · · · · · · · ·BLÖCHLIGER ······································ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · URS ·········································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Jedes · · · · · · · · · wenn · · · · · · · ·Temperaturen ······························ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Jahr, · · · · · · · · ·die · · · · · · · · · · · · · stei­ ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · gen, · · · ·der · · ·Urlaub · · · · · ·in· ·Buchungsnähe · · · · · · · · · · · rückt, ····················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · dasselbe · · · · · · · · · · · · · · · die · · · · · · · · ·nach ······················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Dilemma: · · · · · · · · · · Suche · · · · · · · · · ·der ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · richtigen · · · · · · · Badehose. · · · · · · · · ·Es · · gibt · · · ·sie · · ·in· ·jeder ···················· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · gewünschten · · · · · · · · · · · · · · · in · · · · · ·erdenklichen ·························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Farbe, · · · · · · ·allen ······························ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mustern, · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Weiten, ·························· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·in· verschiedenen · · · · · · · · · · · · · · · · · · Län­ ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · gen · · · ·und · · · ·diversen · · · · · · ·Materialien. · · · · · · · · · ·Wer ······················ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · da ··················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · nicht · · · · · · · Haus · · · · · · · ·ein · · · · · · · · · · · Händ­ ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · von · · · · · · · ·aus · · · · · glückliches ······························ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · chen · · · · · · · ·kann · · · · · · · in· · der ······························ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · hat, · · · · · · · ·sich · · · · · · · ·Angebotsfülle ··························· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · durchaus · · · · · · · ·verlieren. ······································· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Einfacher · · · · · · · haben · · · · · es · · da · · ·die · · ·Abenteuer­ ························ · · · · ·Warum · · · · · · · · soll · · · · ·ich · · · am · · · · Strand · · · · · · · ·einen · · · · · · anderen · · · · · · · · · Anspruch ···································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · lustigen · · · · · · · ·und · · · ·Experi · · · · ·­m· en · ·­t·ier· ·­freudigen. ························ · · · · ·an · · · · · · ·Kleidung · · · · · · · · · · · · · · · · ·als · · · · · · der · · · · · · · · · · · Auch ······································································ · · · · · · · ·die · · · · · · · · · · · · · ·haben · · · · · · · · · · in · · · · · · · Stadt? · · · · · · · · · · · · · ·beim · · · · · · · · · · · · · · · ·Ziem­­ · · · ·lich · · ·anspruchslos · · · · · · · · · ·gehen · · · · ·es· ·auch ······················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·die ··················· · · · · ·Schwimmen, · · · · · · · · · · · · · ·Ballspielen · · · · · · · · · · · · und · · · · ·Faulenzen · · · · · · · · · · · will · · · · ·ich · · · ·gut · · · · · · · · · · · · · Abgeklärten · · · · · · · · · ·an · · ·und · · · die · · · Stil­ · · ·resistenten. ························· ···················································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Das · · · · · · · · · · ·aber · · · · · · · · · · · was ························· · · · · ·aussehen, · · · · · · · · · · ·mich · · · · · wohlfühlen · · · · · · · · · · · · ·und · · · · ·zeigen, · · · · · · · dass · · · · · ·ich · · · ein · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Resultat · · · · · · · · · · ·ist· ·«Hans · · · · · · · · ·Heiri» ····················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · und · · · · · ·das · · · · · · · · · · · ·Auge · · · · · · · · · eine ···················· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · für · · · · · ·ästhetische · · · · · · · · · · · · · häufig ························· · · · · ·klein · · · · · wenig · · · · · · · detailverliebt · · · · · · · · · · · · · · ·bin. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Zumutung. · · · · · · · · ·Damit · · · · meine · · · · · ich · · ·nicht · · · · den · · · zu­ ··················· ···················································································································

Lahco, ein sicherer Wert für Schweizer Bademode mit Stil

144


······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ······· ·······

············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · weilen · · · · · · · · · · · · Inhalt, · · · · · · · · · · · das · · · · · · · · · · · ·schäbige ································································ · · · · · · · · · · · · · · dürftigen · · · · · · · · · · · ·sondern · · · · · · · · · vorwiegend ········································································· ············································································································ · · · · · · · · · und · · · · · · · · · Design · · · · · · · · · · Materialien, · · · · · · · · · · · ·schon · · · · · · · ·fern · · · · · · · · · · · Lahco · · · · · · · · · · · · · · · · · entscheidet · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·für ·········· · · · · · · · · · · · · ·reizlose · · · · · · · · · · ·sowie · · · · · · · · · · · · · die · · · · · · · ·von · · · · · · · · Wer · · · · · · · · · · · · · · ·wählt, · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·sich ················ · · · · · · · · · Kör · · ·­p·er· ­u· nverträglichkeit · · · · · · · · · · · ·signalisieren. ················································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·eine · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · mit · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Design, ········· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Traditionsmarke · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·zeitlosem ······················ · · · · · · · · · · · ·In· ·unserer · · · · · ·No-Tabu-Gesellschaft, · · · · · · · · · · · · · · · · ·in· ·der · · ·alles · · · erlaubt ······························································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·tadelloser · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·und · · · · · · · · · · · · ·Passform. ················· · · · · · · · · · ist, · · · · · · · nicht · · · · · · · · · · · ·alles · · · · · · · Guten. · · · · · · · · · · · ·hinzu, · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Qualität · · · · · · · · · · · · · · · · guter ························· · · · · · · · · · · · ·dient · · · · · · · · zwingend · · · · · · · · · · · ·dem · · · · · · · · ·Kommt ··································································· ············································································································ · · · · · · · · · dass · · · · · · · ·ab · · · · · · ·gewissen · · · · · · · · · · ·von · · · · · · · · oder, ································································· · · · · · · · · · · · · · man · · · · · ·einem · · · · · · · · · · · ·Alter · · · · · · ·Trends · · · · · · · · · ganz ····························································· · · · · · · · · · konkret, · · · · · · ·von · · · manchen · · · · · · · ·Kleidungsstücken · · · · · · · · · · · · · ·Abstand · · · · · · ·neh­ ···························································· ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · men · · · · · · · · · Tatsächlich · · · · · · · · · · · · ·Stil · · · · · ·Trend · · · · · · · · · · · · · · · · ·Obschon · · · · · · · · · · · · das · · · · · · · · · · nicht · · · · · · · · ·dünkt, · · · · · · · ·die ··············· · · · · · · · · · · · · · sollte. · · · · · · · · · · · · · ·sind · · · · · · ·und · · · · · · · ·unterschied­ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · einen · · · · · · · · ·Produkt · · · · · · · · · · ·billig · · · · · · · · · ist ·················· · · · · · · · · · liche · · · · · · · · · ·und · · · · · · · · · · ·sollte · · · · · · ·Laufe · · · · · · · ·Lebens · · · · · · · · · · · · · · · · ·in· ein · · · · · · · · · Teil · · · · · ·und · · · · · · ·gerechtfertigt. ······················· · · · · · · · · · · · · · ·Dinge · · · · · · · · Letzteres · · · · · · · · · · · · im · · · · · · · ·des · · · · · · · · · · · ·Investition · · · · · · · · · · · ·solches · · · · · · · · ·voll · · · · · · ganz ··························· ············································································································ · · · · · · · · · ­i·mmer · · · · · · · · · · · · · · · · · werden. · · · · · · · · · · eigenen · · · · · · · · · zu · · · · · · · ·Die · · · · · · · · · stimmt, · · · · · · · · · ·Design · · · · · · · ·elegant · · · · · · · · · nur ·················· · · · · · · · · · · · · · · ·nebensächlicher · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Den · · · · · · · · · ·Stil · · · · ·fin­ · · · · · · · ·Qualität · · · · · · · · · · · · das · · · · · · · · · ist · · · · · · · · ·und · · · · · · so­ ··············· · · · · · · · · · den · · · ·kann · · · ·hingegen · · · · · · · ·eine · · · faszinierende · · · · · · · · · · ·Sache · · · · ·sein · · · ·und · · · · · ·weit · · · angepasst, · · · · · · · · wie · · · es · · der · · ·aktuelle · · · · · ·Zeitgeist · · · · · · ·erfordert. · · · · · · ·Auf ··············· ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · eine · · · · · · · · · · · · dazu. · · · · · · · · · · · · · ·ist· ·es· ·auch · · · · · · · · Man · · · · · · · · · · · · · · · Schnickschnack · · · · · · · · · · · · · · · · verzichtet, · · · · · · · · · · · · ·steckt ················· · · · · · · · · · · · · ·spannende · · · · · · · · · · · · ·Kompliziert · · · · · · · · · · · · · · · · ·nicht. · · · · · · · · · · ·modischen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·wird · · · · · · · · · · · dafür ······················ · · · · · · · · · muss · · · · · sich · · · ·dazu · · · · nur · · · ein · · · bisschen · · · · · · · ·öfter · · · ·an · · ·etablierten · · · · · · · · · · ·man · · · Zeit · · · ·und · · ·Mittel · · · ·in· ·gute · · · Passform · · · · · · · ·und · · ·Wohlgefühl. · · · · · · · · ·Die ··············· ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · Marken · · · · · · · · · traditionellen · · · · · · · · · · · · · · · ·orientieren. · · · · · · · · · · ·machen · · · · · · · · · · · · · · · von · · · · · · · · ·haben · · · · · · · · · · · · · · ·dass · · · · · · · · ·die ··············· · · · · · · · · · · · · · · · und · · · · · · · · · · · · ·Werten · · · · · · · · · · · · · ·Die · · · · · · · · · · · ·Macher · · · · · · · · · ·Lahco · · · · · · · · · · verstanden, · · · · · · · · · · · · · · auch ···················· · · · · · · · · · es · · ·uns · · ·seit · · · Jahrzehnten · · · · · · · · · ·vor, · · · die · · ·Firma · · · · ·Lahco · · · · ·beispiels­ · · · · · · · · · ·Kleidung · · · · · · ·am · · ·Strand · · · · ·oder · · · ·in· der · · · Badi · · · · etwas · · · · ·Emotionales ······················ ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · weise · · · · · · · · 1922. · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·haben · · · · · · · · mustergültig ······································· · · · · · · · · · · · · · ·seit · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·ist· ·–· und · · · · · · · · ·dies · · · · · · · · · · · · ·umgesetzt. ····························· ············································································································ ············································································································ ············································································································ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·lahco.com ······················································ ············································································································

145



HELVETIC AIRWAYS

REISE-TIPP Über Bordeaux Bordeaux ist Universitätsstadt sowie politisches, wirtschaftliches und geistiges Zentrum der Region Aquitaine. Ihre rund 240 000 Ein­ wohner nennen sich Bordelais. Sie widerspiegeln mit ihrer entspan­n­ ten Lebensart charakteristisch den Charme des französischen Süd­westens. Bekannt ist Bordeaux vor allem für die kulinarischen

WIE GOTT IN FRANKREICH

Ge­nüs­se, die Stadt bezaubert aber auch durch ihre historische An­ mut. Besonders sehenswert sind die beinahe vollständig erhaltene Altstadt sowie die Uferpromenade entlang der Gironde.

Die Flugzeit von Zürich nach Bordeaux beträgt rund

Nur eine Fahrstunde von Bordeaux entfernt liegt die

90 Minuten und zack ist man dort. In einer anderen

traumhafte Bucht von Arcachon mit einem einzig-

Welt, angekommen im Land der Legenden. In der

artigen Naturschauspiel, der Düne von Pyla. Gleich

Heimat der Gastronomie, geselliger Gasthöfe, roman­

daneben der Badeort Cap Ferret mit seinem Leucht­

tischer Herbergen, der Kultur und des guten Weins.

turm und der historischen Strassenbahn. Wer etwas

Frankreich ist in der Tat eine verführerische Urlaubs­

weiter fährt, kommt ins Gebiet des Périgord mit sei-

destination, Bordeaux und seine Umgebung insbe-

nen schmucken Dörfern und imposanten Burgruinen.

sondere. Für Kenner und Geniesser quasi das

Ein Besuch wert sind auch die Grotten von Lascaux

Synonym für «Leben wie Gott in Frankreich».

mit ihren jahrtausendealten Höhlenmalereien oder der bunte und für seine Leckereien bekannte Markt

Bordeaux ist jedoch nicht nur unbestrittene Wein-

in der mittelalterlichen Stadt Sarlat. Auch das weiter

und Genusshauptstadt der Region, berühmt für die

im Süden gelegene Baskenland, in der Grenzregion

unzähligen Kulturdenkmäler und weltbekannt für

zu Spanien, ist einen Ausflug wert. Biarritz beispiels-

die umliegenden Châteaus. Die Stadt ist auch perfek­

weise, das mondäne Seebad, gilt zugleich als Hotspot

ter Ausgangspunkt für zahlreiche weitere spannende

für Wellenreiter. Das ehemalige Fischerdorf Saint-

Ausflüge. Ringsherum findet der Reisende eine Land­

Jean-de-Luz hingegen ist beliebt wegen seines ma-

schaft voller Gegensätze mit ausgedehnten Atlantik­

lerischen Hafens. Zudem lohnt sich ein Spaziergang

stränden, gewaltigen, vom Seewind aufgetürmten

durch die Gassen von Bayonne wegen der prächtigen

Sanddünen, lieblichen Weingütern und riesigen

Häuserfassaden. (leo)

Kiefernwäldern. In jede Richtung grenzenlose Natur mit endlosen Wander- und Radwegen, ein Eldorado

helvetic.com

für Naturliebhaber und Sportbegeisterte.

147


IMPRESSUM Titel Magazin Zürich Herausgeber Urs Blöchliger Inhaber der Medienrechte Leo Verlag Zügnisstrasse 34 CH-8143 Stallikon +41 (0)44 700 56 66 +41 (0)79 423 31 32 info@leoverlag.ch Auflage 10 000 Exemplare pro Ausgabe Erscheinungsweise 1× pro Jahr – März Vertrieb Abonnenten Arztpraxen Beauty & Wellness Boutiquen, Fachgeschäfte Gastronomie, Hotellerie Partnernetzwerk Valora

Einzelnummern Zürich ist an über 300 Kiosken zum Preis von CHF 12.— erhältlich oder per E-Mail beim Verlag info@leoverlag.ch Druck Somedia Production Sommeraustrasse 32 CH-7007 Chur Papier Planojet, weiss, Offset matt Cover 300 gm2/Inhalt 140 gm2 Design Stilecht Visuelle Kommunikation Andreas Panzer SGD Sägenstrasse 4 CH-7000 Chur +41 (0)81 250 48 36 grafik@stilecht.ch Litho Barbara Führer Korrektorat Karin Prätorius Titelbild Karine & Oliver Photography

magazin-zuerich.ch

Im Winter 2007 verschickte der Leo Verlag die Erstausgabe des Magazins Zürich. Für seinen eigenwilligen Auftritt er­ hielt er reihum grosse Komplimente und weckte mit sei­ nen authentischen Geschichten reges Interesse. Seit damals ist einiges passiert in unserer tollen Stadt, und der Verlag blickt auf spannende Momente und un­ zählige Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen zurück. Davon können Sie jährlich in dieser Publikation lesen: Geschichten aus Zürich, solche, die über die Stadtgren­ze hinaus berichten, und jene, für die das nahe und ferne Aus­land schon Anlass zu einer Reise gegeben hat – denn Welt­offenheit gehört zu dieser Stadt wie Münster und See.

148

Autoren Urs Heinz Aerni Daniel Berger Urs Blöchliger Markus Cadruvi Ivano Colombo Roland Falk Mark van Huisseling Andrea Keller Leo Antonio Lionti Ljilja Mucibabic Thomas Pfister Markus Segmüller Meret Steiger Heinz Vögeli Fotografie/Illustration Andrea Badrutt Gian Marco Castelberg Daniel Comte Johannes Eisenhut Gregory Gilbert-Lodge Karine & Oliver Selina Meier Anu Beseda-Marongiu Sebastian Magnani Racerfish Patrick Stumm Parinya Wongwannawat Für einzelne Beiträge nutzte der Verlag Bildmaterial der entsprechenden Firmen.

Sie, unsere Leser, sind unsere Unterstützer, Kritiker, Partner und Freunde. Darauf sind wir stolz. Und weil wir wissen, dass Sie gerne gut unterhalten werden, tragen wir auch weiterhin alles Schöne und Besondere zusam­ men und präsentieren es Ihnen individuell, reizvoll und untrüglich authentisch. Möge die grosse Freude, die wir beim Beobachten, Fo­­­tografieren und Schreiben empfunden haben, die Ihre beim Lesen sein.


GETEILTE WERTE SIND SOLIDE WERTE Frauenschuh, die Manufaktur für Luxusmode aus Kitzbühel, entspricht voll und ganz der Philo­sophie von Giovanoli Sport. In aufwendiger Handarbeit ge­fertigt, mit Materialien, die etwas hermachen, und für den zeit­losen Gebrauch bestimmt. Ohne viel Firlefanz, dafür mit viel Liebe zum Detail. Frauenschuh macht Mode für Menschen, die dann etwas wertschätzen, wenn es auch mit Substanz be­ seelt ist. Ob Kaschmir, Leder, Walk oder hochwertige Synthetik – jedes einzelne Stück der öster­reichischen Marke steht für Quali­­tät, Modernität und Re­spekt gegenüber der Natur. Werte, die Giovanoli Sport be­ dingungslos teilt und an seine Kunden weitergibt.

giovanoli-sport.ch



Wer gut schlafen will, der braucht das richtige Bett. Und wer etwas Besonderes sein Eigen nennen will, ist mit einem Bett von Wittmann stets gut beraten. wittmann.ch


Besuchen Sie uns auf www.zkb.ch/privatebanking In der Kunst entstehen bleibende Werte aus Innovationskraft und Persönlichkeit. So auch in unserem Private Banking: Wir erarbeiten individuelle Lösungen, die an Wert gewinnen. Sie können sich auf eine persönliche und professionelle Beratung verlassen, die höchsten Qualitätsansprüchen genügt.

Daniel Robert Hunziker, «RLF_XXVI» 2011, Pressspan, 2KLack, © by the artist and von Bartha Gallery

Ein gutes Werk gewinnt mit der Zeit an Wert – genau wie die Beziehung zu Ihrer Bank.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.