BAUSTILE
Prag
SCHE MODERNE • MONUMENTALISMUS • PURISMUS • FUNKTIONALISMUS • SOZIALISTISCHER REALISMUS • INTERNA
GREYPRESS
F. G. MESSENBAECK
GREYPRESS
Prag
Impressum 1. Auflage 2010
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Verlag
GREYPRESS, 5500 Bischofshofen, Austria
Š Copyright 2010
Photographie Dr. Franz G. Messenbaeck www.stillandlife.com
Design und Umschlaggestaltung: Dr. Franz G. Messenbaeck Lektorat:
www.textsite.at, 1070 Wien, Austria
Druck und Bindung: www.blurb.com
BAUSTILE
Prag F. G. MESSENBAECK
GREYPRESS
10. − 13. Jh.
ROMANIK
T
ypisch für die romanische Baukunst ist die einfache und
klare Formensprache, die Horizontale betonende Bauweise unter Verwendung von Rundbögen, wuchtigen Pfeilern und Säulen und meist kleinen engen Fenstern. Der halbkreisförmige Bogen (Rundbogen) wird für die Überwölbung von Mauerwerksöffnungen und Räumen angewandt. Die Bauwerke der Romanik wirken klobig und massiv, was durch den stiltypischen Rundbogen noch unterstrichen wird. Die Wohngebäude aus Stein jener Zeit umfassten nicht mehr als zwei Stockwerke und standen meist inmitten umfriedeter Höfe.
Links: St. Georgsbasilika in der Prager Burg Die St. Georgsbasilika ist eines der ältesten Gotteshäuser der Burg. Die Kirche wurde Anfang des 10. Jhs. von Fürst Vratislav I. gegründet, in den folgenden Jahrhunderten aber mehrmals im Stil der jeweiligen Zeit umgebaut und ergänzt. Ein Großteil des heutigen Baubestandes stammt jedoch aus der Zeit um 1142, als die Kirche nach einem Brand erneuert wurde. Nur die barocke Fassade spricht eine andere Sprache. Das Innere hingegen zeigt die typischen romanischen Bauformen, gekennzeichnet durch Geradlinigkeit und Schwere.
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Alte Propstei (Ostfront des Bischofshauses)
St. Longinus - Rotunde in der Neustadt
Heilig - Kreuz - Rotunde in der Altstadt
Mauerreste, auf der Burg
Gut erhaltener romanischer Rundbau aus
Die Heilig - Kreuz - Rotunde wurde um 1100
dem 12. Jahrhundert mit nur sechs Metern
errichtet. Sie ist eine der drei einzigen noch
Durchmesser.
bestehenden Rotunden aus der romanischen Zeit in Prag.
Links: Schwarzer Turm Der Turm mit dem kegelförmigen Dach ist Teil der Befestigungsanlagen der Prager Burg, die im 15. Jahrhundert unter König Vladislav Jagiello, dessen Wappen die Außenmauer ziert, erbaut wurden. Benannt ist der Turm, der bis 1781 als Gefängnis diente, nach seinem ersten Gefangenen, dem Ritter Dalibor von Kozojedy.
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St. Georgsbasilika in der Prager Burg, Detail
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1130 − 1500
GOTIK
I
n der ersten Hälfte des 13. Jhs. hielt die Gotik Einzug in Prag.
Schon in frühen Beispielen ist die Weiterentwicklung der Baukunst gegenüber der Romanik sichtbar. Mit Hilfe neuer Kenntnisse über Statik überwanden die gotischen Baumeister die Schwere und Erdverbundenheit und strebten in Richtung Himmel. Ein vielfältiges Stützsystem von Strebepfeilern, Spitzbögen und Rippengewölben ermöglicht es, dass die Wände von riesigen Fenstern durchbrochen werden, die Licht in den Raum fluten lassen. Zu den Neuerungen der Gotik zählen auch die monumentalen, häufig reich verzierten Portale.
Links: Teynkirche Wo schon im 12. Jh. eine kleine Kirche stand, wurde in der 2. Hälfte des 14. Jhs. mit dem Bau einer großen gotischen Kirche begonnen. Der Neubau dieser Kirche, auch als „Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn“ bezeichnet, zog sich bis ins 16. Jh. hinein. Noch während der Bauzeit war das Gotteshaus die Hauptkirche der hussitischen Bewegung. Obwohl seither mehrere Brände die Kirche heimsuchten, blieb sie doch in ihren wesentlichen Teilen bis heute unverändert.
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St. Veitsdom, Rückseite Mit dem St. Veitsdom, einem der Höhepunkte gotischer Architektur in Prag, sind die Namen zweier Baumeister verbunden: Matthias von Arras und Peter Parler (1330 -1399), der der Gotik eigenständige neue Impulse verlieh, die als „Parlergotik“ auf ganz Europa ausstrahlten. Mit seiner Betonung der Südfront der Kathedrale und dem verästelten Netzgewölbe über dem Chor hob sich Parler von der französischen Kathedralenarchitektur ab.
Links: St. Heinrich - Kirche
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Die Glocke an der Ecke ist das Erkennungszeichen dieser mittelalterlichen Stadtvilla, die zu den architektonischen Kostbarkeiten Prags z채hlt. Die neubarocke Fassade wurde in den 1980er Jahren abgetragen. Heute vermittelt das Haus mit seinen klaren gotischen Formen eine Vorstellung von der herrschaftlichen Wohnarchitektur des 13. und 14. Jahrhunderts.
Teynkirche, Nordportal
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Haus zur steinernen Glocke, Altst채dter Ring
Mathias Rejsek begann 1475 mit dem Bau des Pulverturmes an der Stelle eines der dreizehn ehemaligen Tore des Altst채dter Befestigungsringes. Der Turm erhielt seinen Namen im 18. Jh., als er als Pulvermagazin genutzt wurde. Gegen Ende des 19. Jhs. verlieh der Architekt Josef Mocker dem Turm seine heutigen neogotischen Formen.
Teynkirche, vom Altst채dter Ring gesehen
Pulverturm, Detail
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1420 − 1630
RENAISSANCE
E
ine menschliche Dimension der Architektur wurde in
der Renaissance neu entdeckt. Der Mensch wurde zu dem Objekt, für das die Gebäude geschaffen wurden. In der Renaissance (franz. Wiedergeburt) wurden verstärkt antike Bauelemente wie Säulen, Pilaster und Tympanon verwendet. Das 16. Jh. war von einem Umzug des Adels aus den unbequemen Burgen in neu erbaute Schlösser mit eleganten Arkadenhöfen und regelmäßigen, geometrisch angelegten Gärten mit Fontänen und Skulpturen gekennzeichnet. Die Betonung dieser Zeit lag auf Annehmlichkeit, der alles andere untergeordnet wurde. Das äußere Erscheinungsbild der Gebäude wirkt in der Frührenaissance geschlossen. Später werden Fenster zu Gruppen zusammengefasst, mit Sockeln, Säulen und Pilastern gerahmt und mit Rundbögen und Dreiecksgiebeln gekrönt. Im Kirchenbau finden Zentralbauten mit Kuppeln Verwendung.
Links: Ballhaus auf der Burg, Detail
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Altstädter Wasserturm Bereits 1489 errichtet, wurde er in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut. Prag gilt als erste Stadt Europas, die schon im 15. Jahrhundert Flusswasser in derartige Hochbehälter pumpte und damit eine moderne Trinkwasserversorgung ermÜglichte.
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Ballhaus auf der Burg Das im 16. Jh. erbaute Ballhaus ist mit sehenswerten Sgraffiti bedeckt. Es dient heute als Ausstellungsstätte. Die Darstellung der „Nacht“, eine Statuengruppe Anton Brauns, stammt aus dem Jahre 1734.
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Palais Schwarzenberg Das Palais Schwarzenberg mit seinen für die damalige Zeit typischen Sgraffiti-Verzierungen an der Fassade zählt zu den schönsten Bauten dieser Epoche. Es wurde 1545 -1563 von Johann von Lobkowitz an der Südseite des Hradschiner Platzes errichtet. Als eines der frühesten Renaissancegebäude der Stadt zeigt der Bau den deutlichen Einfluss italienischer Stadtpaläste, von denen die festungsartige Wirkung des Außenbaus, der Verzicht auf gliedernde Elemente, die ausladende Traufenzone und das flach geführte Dach übernommen wurden. Ein für die böhmische Renaissance charakteristisches Motiv stellt hingegen der Sgraffitoschmuck der Fassaden dar, der eine Mauerung aus exakt geschnittenen Diamantenquadern nachahmt.
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Haus zu den fünf Kronen
Haus „Zur Minute“ Das Haus „Zur Minute“ neben dem Altstädter Rathaus mit Figurensgraffiti biblischer und mythologischer Szenen entstand um 1600 und wurde in der Renaissance umgebaut. Die an der Ecke angebrachte Löwenstatue geht auf das 18. Jh. zurück.
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1610 − 1780
BAROCK
B
arocke Kunst hielt nach dem Sieg der katholischen Kräfte
in der Schlacht am Weißen Berg 1621 Einzug in Prag. Wie keine andere Kunstepoche hat der Barockstil das Gesicht der Stadt geprägt. Bei den Bauelementen handelt es sich um dieselben wie in der Renaissance, sie werden aber reicher, plastischer, bewegter und in größerer Zahl verwendet. Barockbauten verfolgen das Ziel, den Betrachter mit ihrer Pracht und Größe zu beeindrucken. Durch den Wechsel von konkaven und konvexen Flächen, das Spiel mit Licht und Schatten, also die bewegte Raumgestaltung mit Hilfe einer reichen Palette von architektonischen Formen, breiten die Künstler ein neuartiges Panorama menschlicher Gefühlswelten aus. Dies wird besonders dort augenfällig, wo Plastik und Malerei mit der Architektur eine Synthese eingehen und zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.
Links: St. Ursula - Kirche Die Barockkirche wurde 1672 als Teil des Ursulinenklosters errichtet. Erhalten geblieben sind die Originalskulpturen an der Fassade und eine Statuengruppe (1747) vor der Kirche von Ignaz Platzer dem Älteren.
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St. Niklas, Altstadt Die St. Niklaskirche gilt als Meisterwerk des europäischen Barock. Dies wird bereits an der Fassade deutlich, deren Schwünge dem dreigeschoßigen Aufbau Eleganz und Leichtigkeit verleihen. In einer 60 - jährigen Bauphase wurde diese monumentale Barockkirche errichtet. Die bedeutendsten Künstler und Handwerker beteiligten sich an ihrem Bau. Als Baumeister wirkten in erster Linie Christoph Dientzenhofer und sein Sohn Kilian Ignaz, dem Chor und Kuppel zuzuschreiben sind. Die Fertigstellung des Glockenturms fiel 1755 Anselmo Lurago zu.
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Oben links: Ursula - Kirche Oben rechts: Clementinum Die im Bildungswesen einflussreichen Jesuiten ließen zwischen 1653 und 1723 dieses Kolleg erbauen. Der nach der Prager Burg größte Gebäudekomplex vereinte unter anderem drei Kirchen, kleinere Kapellen, Bibliotheken, Hörsäle und eine Sternwarte. Unten links: St. Franziskus - Kirche, Detail Unten rechts: Toskanischer Palast, Hradschinplatz
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Oben: St. Niklas, Detail Links: Prager Burg, Detail
Prager Burg Trotz wiederkehrender Feuer und Invasionen blieben der Prager Burg Kirchen, Kapellen, weltliche Bauten und Türme aus sämtlichen Epochen ihrer Geschichte erhalten. Die Burghöfe wurden 1753 -75 angelegt, als man das gesamte Gelände spätbarock und neuklassizistisch umgestaltete.
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1720 − 1780
ROKOKO
D
ie Architektur verliert ihren pompösen Charakter, die
Schlösser erscheinen kleiner und Hauptgebäude trennen sich teilweise von Dienstgebäuden. Das Lebensgefühl fordert eine heitere, leichte Architektur mit eleganten und verspielten Details. Die Stilmittel des Barock werden im Rokoko weiter verfeinert und zierlicher. Die strenge Symmetrie wird durch die typischen asymmetrischen Formen abgelöst. Ursprungsland des Rokoko ist Frankreich. Große Wand- und Deckenflächen schmücken Stuckaturen und Fresken, wobei Pastellfarben bevorzugt werden. Der Rokokostil wurde im späten 18. Jh. vom Klassizismus abgelöst. Mit der Französischen Revolution 1789 und dem Untergang des Absolutismus in Europa war sein Ende besiegelt.
Links: Erzbischöflicher Palast, Hradschinplatz Der einstige Renaissancebau mit einer Barockfassade von 1675 ist bis heute Sitz des Prager Erzbischofs. Die großartige cremefarbene Rokokofassade gestaltete Johann Joseph Wirch nach 1760.
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Erzbischรถflicher Palast Hradschinplatz
Goltz - Kinsky - Palast, Altstädter Ring, Detail
Erzbischöflicher Palast, Detail
Nächste Doppelseite: Goltz - Kinsky - Palast, Altstädter Ring Der vielleicht schönste Rokokobau Prags ist der ehemalige Goltz - Kinsky - Palast. Er wurde von Kilian Ignaz Dientzenhofer entworfen, aber erst nach dessen Tod von Anselmo Lurago in den Jahren 1755 - 65 ausgeführt. Die AttikaPlastiken, Allegorien der Naturkräfte, stammen wie die Stuckarbeiten aus einer der bedeutendsten Werkstätten des Prager Barockzeitalters, der des Bildhauers Ignaz Platzer (1717-1787).
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100
1780 − 1840
K
KLASSIZISMUS
larheit und Reduktion in der äußeren Ansicht sowie in
den Grundrissen sind die Gestaltungsprinzipien des Klassizismus, was in der Rückkehr zu künstlerischer Schlichtheit und Reinheit sowie in der Besinnung auf die Einfachheit der Formen begründet liegt. Ausgang dafür war das plötzliche europäische Interesse an der Antike, das durch antike Funde bei Ausgrabungen gefördert wurde und viele Gelehrte beeinflusste. Die Architektur beruhte vor allem auf dem Ordnungsprinzip und richtete sich bei der Größe nach römischen und bei der Eleganz und Anmut nach griechischen Vorbildern: Die Wände sind sehr schlicht, teilweise fehlt jegliches Dekor, während das neu entdeckte Element der Säule die Pilaster ersetzt.
Links: Ständetheater
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Ständetheater Das Ständetheater in Prag gehört zu den europäischen Schmuckstücken der historischen Theaterarchitektur. Das Theater wurde auf Kosten des Grafen Frantisek A. Nostic nach dem Projekt von Antonin Haffenecker und Kaspar Graf von Küngl erbaut. Eröffnet wurde das Theater am 21. April 1783. Mozart begleitete hier 1787 die Uraufführung seiner Oper „Don Giovanni“ am Klavier.
Kirche zum Hl. Kreuz, Detail Die Heilig - Kreuz - Kirche wurde 1819-1821 von J. Fischer f端r den Piaristenlehrorden erbaut.
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Oben: Ausstellungshaus U Hybernu, Detail
Ausstellungshaus U Hybernu, Detail Der heutige Bau geht auf eine ehemalige Barockkirche irischer
Unten: Kirche zum Hl. Kreuz
Franziskaner (Hiberner) zurĂźck, die 1629 nach Prag kamen. 1808 -1811 wurde die Kirche vom Architekten Georg Fischer mit einer klassizistischen Fassade versehen und in den 40er Jahren des 19. Jhs. schlieĂ&#x;lich zu einer Ausstellungshalle umgebaut, in
Links: Ständetheater
der heute noch Verbrauchermessen stattfinden.
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1840 − 1900
HISTORISMUS
H
istorismus bezeichnet stilgeschichtlich ein Phänomen
des 19. Jhs., bei dem man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte. Im Gegensatz zu vorhergehenden Epochen der Kunstgeschichte ist für den Historismus ein zeitgleicher Stilpluralismus charakteristisch. Architekturformen verschiedener Epochen werden imitiert, die Stile aus ihrem historischen Zusammenhang herausgelöst und schließlich sogar Elemente verschiedener Epochen an ein- und demselben Gebäude miteinander kombiniert. Da der Historismus in Mitteleuropa ab den 1860er Jahren Verbreitung erfuhr und eine seiner ursprünglichen Funktionen darin bestand, die Repräsentationsbedürfnisse des in der Gründerzeit wohlhabend gewordenen Bürgertums zu befriedigen, wird er auch als Gründerzeitstil bzw. Gründerzeitarchitektur bezeichnet.
Links: Fassade, Masaryk - Kai - Häuserzeile an der Moldau
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Haus der Masaryk - Kai - H채userzeile
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Aufbahrungshalle im jüdischen Viertel Das Gebäude des ehemaligen Zeremoniensaals und der Leichenhalle beim Alten Judenfriedhof wurde in den Jahren 1911-12 nach einem Entwurf des Architekten J. Gerstil in pseudoromanischem Stil errichtet.
Haus der Masaryk - Kai - Häuserzeile
Nächste Seite: Amt für Patentwesen im Neubarockstil, Wenzelsplatz Das Amt für Patentwesen findet man am Wenzelsplatz. Es wird auch das Gebäude der Generali Versicherung genannt. Der Entwurf stammt vom Architekten Friedrich Ohmann.
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Amt f端r Patentwesen, Detail
Aufbahrungshalle im j端dischen Viertel, Detail
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1848 − 1910
NEURENAISSANCE
N
eorenaissance oder Neurenaissance ist eine
Richtung des Historismus im 19. Jh., in der auf die Baukunst der Renaissance zurückgegriffen wird. Es ist eine Beschreibung für die wichtigste Spielart des Historismus, vor allem im Kunsthandwerk und in der Architektur, unter Verwendung der Formensprache der Renaissance. Mit dem Bau des Prager Nationaltheaters erreichte die Architektur der Neorenaissance deutlich nationalen Charakter. Sie trat als internationaler Stil des Bürgertums im Äußeren der Gebäude in Erscheinung und verfolgte das Ziel, die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der Nation zum Ausdruck zu bringen. Propagiert wurden ihre Formen von Gottfried Semper und Hermann Nicolai, aber auch von Rudolf Eitelberger, dem Gründer der „Wiener Kunstgewerbeschule“.
Links: Brunnen vor dem Nationalmuseum am Wenzelsplatz
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Haus zur steinernen Jungfrau, Altstädter Ring Die
barocke
Fassadenfront
an
der Südseite des Altstädter Rings wird durch das Haus zur steinernen Jungfrau Maria im Stil der Neurenaissance ergänzt. Das Gebäude wurde
vom
Architekten
Bedrich
Ohmann 1897 für das Verlagshaus Storch
errichtet.
Nach
einem
Entwurf von Mikulás Ales entstand die Fassadenmalerei mit dem hl. Wenzel im Zentrum.
Nationaltheater an der Moldau
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Oben links: Nationalmuseum am Wenzelsplatz, Treppe Oben rechts: Nationaltheater, Tor Rechts: Haus zur steinernen Jungfrau
Linke Seite: Rudolfinum an der Moldau Das Neurenaissance - Gebäude wurde in den Jahren 1876 - 1884 von den Architekten Josef Zitek und Josef Schulz errichtet. Ursprünglich befand sich hier eine Gemäldegalerie. In den Jahren 1918 1938 und 1945 -1946 diente das Gebäude der Nationalversammlung, seit 1946 ist es der Sitz der Tschechischen Philharmonie. Der Hauptsaal – der Dvoraksaal – ist weltbekannt durch Konzerte der Musikfestspiele „Prager Frühling“.
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1890 − 1920
JUGENDSTIL
D
ie Epoche des Jugendstils dauerte nur wenige Jahre. In
Prag erlebte sie ihren Höhepunkt um die Jahrhundertwende, und zwar zwischen 1896 und 1905. In den Werken des Jugendstils schlug sich die Suche des tschechischen Volkes nach einer neuen, eigenständigen Identität nieder. Der Maler, Grafiker und Designer Alfons Mucha entwickelte einen besonders dekorativen Stil. Zu den herausragenden Vertretern des Prager Jugendstils, vor allem nach 1900, zählt Jan Kotera. Als Besonderheiten im Formalen gelten die Flächenhaftigkeit und die Betonung der Linie als dynamisches und bewegtes Ausdrucksmittel. Zusammen mit der Betonung des Dekorativen und der Verwendung symbolkräftiger Motive sind dies die Hauptmerkmale des Jugendstils. Mit der rasch fortschreitenden Industrialisierung und Verwissenschaftlichung der Produktion standen neue, flexiblere Baustoffe wie Glas, Stahl und Gusseisen zur Verfügung.
Links: Gemeinde - und Repräsentationshaus
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Gemeinde - und Repräsentationshaus, Details Prags berühmtester Jugendstilbau erhebt sich auf dem Gelände des ehemaligen Königshofes. Das heutige Kulturzentrum wurde 1905 -1911 nach einem Entwurf von Antonín Balsánek unter Mitarbeit von Osvald Polívka gebaut. Stuck und symbolträchtige Plastiken zieren die Außenfassade. Über dem Haupteingang befindet sich ein Mosaik von Karel Spillar mit dem Titel „Huldigung an Prag“. Im Inneren kann man das aufwendige Jugendstilinterieur bewundern. Am 18. Oktober 1918 wurde hier die Tschechoslowakische Republik ausgerufen.
Links: Jubiläums - Synagoge
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Grand Hotel Europa Das Hotel ist Prags besterhaltener Bau im Sezessionsstil. Die asymmetrische Fassade ist reich mit Statuen verziert. Sämtliche Details, einschlieĂ&#x;lich der Schilder des Namenszuges, sind erhalten und geben ein stimmiges Bild der Epoche wieder.
Links: Tschechische Staatliche Versicherung
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1911 − 1918
KUBISMUS
I
n den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sorgte eine Reihe von
Ausstellungen in Prag dafür, dass der Kubismus als Kunstform bekannt wurde. Die kubistische Architektur erfreute sich in Prag allerdings keiner großen Beliebtheit. Diese Skepsis ist verständlich, denn auf den ersten Blick erscheinen die Bauten etwas klobig und unförmig, und es bedarf gewisser Zeit, sich in ihre Formenwelt hineinzufinden. Der Kubismus greift auf Elemente der gotischen und barocken Formensprache zurück. Prismatische kristalline Formen betonen Eingänge und einige Fensterbrüstungen, während andere Fensterflächen zurücktreten. Der Kubismus und nachfolgend der Rondokubismus sind singuläre Erscheinungen in der europäischen Baugeschichte. Bedeutende kubistische Architekten waren Josef Chochol, Josef Gocár und Pavel Janák.
Links: Haus Diamant
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Geschäfts - und Wohngebäude Ein Haus auf einem schmalen Grundstück mit Fassaden im „Nationalstil“ zur Straße des 28. Oktober und zum Jungmannplatz.
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Haus zur Schwarzen Mutter Gottes Josef Gocár entwarf wahrscheinlich sein bedeutendstes kubistisches Objekt für den Kaufmann Frantisek Josef Herbst. Ursprünglich war es 1911 im Stil der nicht-dekorativen Moderne geplant, wovon die Eisenbeton-Skelett-Konstruktion zeugt. Ein Jahr später überarbeitete Gocár die Pläne. Nun wiesen die Details deutliche kubistische Elemente (Portal, Geländer, Kapitelle der Säulen zwischen den Fenstern, Dachgauben) auf. Anfangs befand sich im ersten Stock ein im Geiste des Kubismus durchgestaltetes Kaffeehaus. Der Name des Hauses leitet sich von der Madonna an der Hausecke ab.
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Haus Diamant Dieses Miets- und Geschäftshaus wurde in den Jahren 1912 -1913 von den erfolgreichen Planern Emil Kralicek und Matej Blecha realisiert. Der Charakter des Hauses entspricht der Übergangsphase zwischen spätem Sezessionismus und frühem Kubismus.
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Haus zur Schwarzen Mutter Gottes
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1920 − 1925
NATIONALSTIL
N
ach dem Ende des Krieges im Jahre 1918 ist in
der neuen Tschechoslowakischen Republik ein aktives Bemühen um nationale Identität und Zusammengehörigkeit zu beobachten. Die architektonischen Konzepte der jungen Republik werden von diesem nationalen Gedankengut beeinflusst. Pavel Janák, der in dieser Zeit eng mit J. Gocár zusammenarbeitet, entwickelt mit dem Nationalstil eine neuartige Architekturform. Die an den Kubismus erinnernde Plastizität der Fassaden in Verbindung mit den vorherrschenden runden Formen verleiht diesem Stil den Beinamen „Rondokubismus“. Die Dynamik des Kubismus verschwindet, die kristallinen kantigen Formen werden abgerundet, es entstehen eher schwere, statische Bauten mit Radsymbolen und Säulen. Der Nationalstil wurde vor allem von den Anhängern des Funktionalismus als rückständig und überflüssig bezeichnet.
Links: Legio - Bank, Detail
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Legio - Bank Sie ist ein Beispiel für den sogenannten Nationalstil, an dessen Wiege zu Beginn der 20er Jahre Janák und Gocár standen. Bezeichnend für dieses kurzlebige Experiment waren die walzenförmigen Dekorelemente und die Farbgestaltung in den Nationalfarben Rot und Weiß. Vier vom Erdgeschoß bis zur ersten Etage reichende Hauptsäulen tragen jeweils eine der Skulpturen Jan Stursas, die Szenen der tschechoslowakischen Freiwilligen - Legionen darstellen. Im Gebäude befindet sich eine effektvolle Bankhalle mit verglaster Decke. Das Fassendenrelief stammt von Otto Gutfreund, die Skulpturen von Jan Stursa.
Links: Haus Adria Als das bedeutendste Werk von Pavel Janák entstand 1922 -1925 das Haus Adria. Er entwarf dieses repräsentative Gebäude für die Versicherungsgesellschaft „Riunione Adriatica“. Le Corbusier nannte es einen assyrischen Bau. Neben Räumlichkeiten für die Verwaltung sollte ein Kaufhaus in den unteren Etagen Platz finden. Der Grundriss stammt von Josef Zasche, die Fassade von Pavel Janák. Die Fassade ist geprägt durch die an Masse und Volumen zunehmenden barockisierenden Dekorelemente. Dabei soll die Farbgebung die plastische Ausbildung der steinernen Fassade zusätzlich betonen. Der massige Gebäudeabschluss und die Verzierungen scheinen, im Gegensatz zum Dekor, Bauten der italienischen Frührenaissance zu zitieren. Die Figurengruppe über dem Hauptgesims schuf der Bildhauer Jan Stursa. Für den weiteren Bauschmuck kamen Entwürfe von Otto Gutfreund, Karel Dvorák und Bohumil Kafka zum Einsatz.
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Haus Adria, Detail
Legio - Bank, Detail
Links: Haus Adria, Detail
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1902 − 1936
GEOMETRISCHE MODERNE
D
as Wesen des Jugendstils, bei dem Motive aus dem
Pflanzenreich an den Fassaden und auch im Inneren vorherrschten, wurde in dieser Stilepoche durch geometrische Formen und Elemente ersetzt. Nun kamen Spiralen, Ellipsen, Rechtecke und Linierungen zum Einsatz. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer „geometrischen Sezession“. Später wurden die Ornamente und Schmuckelemente immer mehr weggelassen und anstelle der bisherigen Zierformen kamen das Baumaterial und die Konstruktion zur Geltung. Man zeigte unverputztes Mauerwerk, Putzstrukturen, frei liegenden Beton und Konstruktionsstahl.
Links: Geschäfts - und Mietshaus, Wenzelsplatz
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Hotel Esplanade Das Hotel Esplanade Praha, welches direkt gegen체ber der Prager Staatsoper liegt, stellt seit rund 80 Jahren einen eleganten Treffpunkt f체r das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt dar. Die Anlage bietet ein einzigartiges Zwischenspiel von historischer Atmosph채re und ultramodernem Komfort.
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Urbanek - Haus (Mozarteum) Das Haus besitzt eine dreiteilige Fassade, die durch ein Tympanon abgeschlossen ist. Die Fassade des Erdgeschoßes ist durch zwei Karyatiden von Jan Stursa geteilt, auf denen das großzügig verglaste erste Obergeschoß ruht. Die darüber liegenden zwölf Fenster sind durch einen Rahmen zusammengefasst.
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Geschäfts - und Mietshaus, Wenzelsplatz Diese imposante Ecke des Wenzelsplatzes besteht aus drei großen Bauten mit reich gegliederten Fassaden, die ausgeprägte Horizontal- und Vertikalelemente in sich vereinigen. Das Haus besitzt ein detailreich gestaltetes Kupferdach mit integrierten, der Dachform angepassten Fenstern. Erbaut wurde das Gebäude von Matej Blecha, dem möglicherweise beim Entwurf Emil Králicek zur Seite stand. Dekorative Blumen- und Löwenmotive sowie eine Reihe von Kriegerhäuptern mit Kupferhelmen säumen die Fassaden.
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Gesch채fts- und Mietshaus, Wenzelsplatz, Detail
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1920 − 1936
MONUMENTALISMUS
D
er Monumentalismus gilt als der Vorläufer der Moderne.
Es handelt sich dabei weniger um eine kunstgeschichtliche Bezeichnung für eine Architekturrichtung, sondern um die Charakterisierung einiger markanter Prager Bauten. In bisher nicht gekannten Dimensionen werden Steine, Figuren und Strukturen eingesetzt, alles wird ins Monumentale transportiert. So demonstrieren die Bauwerke Macht und Stärke, auch durch den Einsatz von teuren, beständigen Materialien. Viele Gebäude weisen eine Granitverkleidung auf. Die Fassaden erhalten eine klare Hierarchie und sind betont horizontal gegliedert. Der Sockel und die untere Ebene verschmelzen zu einer optischen Einheit, die schwer im Boden ruht. Erst die Obergeschoße werden leichter, die Dachgeschoße sind zurückgesetzt. Häufig flankieren riesige Figuren die Eingangshallen oder konzentrieren sich auf dem Dachbereich.
Links: Kaufhaus Ara
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Nationalbank Das Haus der Nationalbank am Platz der Republik wurde von Frantisek Roith 1928 -1929 erbaut. In prominenter Lage vis-Ă -vis vom Pulverturm weist es eine leicht gebogene Fassade, abgestufte oberste Etagen (erinnern an die Konzepte Otto Wagners, dessen SchĂźler Roith war) und einen symmetrischen, vertikal gegliederten Eingang auf. Im rechten FlĂźgel befindet sich eine Passage, die den Graben mit dem Getreidemarkt verbindet.
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Firmensitz der Skoda - Werke Kaufhaus Ara
Das Verwaltungsgebäude der Skoda - Werke wurde ein Jahr nach
Das Haus ist ein typisches Beispiel funktionalistischen Designs und erstrahlt in elegantem
dem Haus Adria entworfen. Der Unterschied zwischen beiden
Weiß. Der Originalentwurf stammt von Milan Babuska und wurde später von Frantisek
könnte allerdings nicht größer ausfallen. Anstelle der ungewöhn-
Rehák überarbeitet. Die Stahlkonstruktion des Gebäudes ist eine der ersten dieser Art,
lichen rondokubistischen Motive findet man hier ausgeprägt ku-
die in Prag errichtet wurde. Der abgerundete, hochaufragende Turm und die dort an-
bische Formen, die regelmäßig angeordnet sind und aus der Fas-
gebrachte quadratische Uhr ergänzen diese urbane Eckkonstellation.
sade hervorspringen.
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Links: Geb채ude des Wiener Bankvereins. Oben: Detail
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1921 − 1940
PURISMUS
I
m puristischen Stil errichtete Gebäude sind meist durch eckige
Formen und weiße Farben gekennzeichnet. Diese Häuser sind mit Zierbalkonen und typischen Drahtgeländern, Terrassen, Erkern und runden Fenstern wie auf einem Schiff verziert. Unterschiede zum funktionalistischen Stil lassen sich oft nur im Inneren ausmachen. Im Purismus geht es mehr um die Schönheit der Inneneinrichtung als um die rationelle Einrichtung bzw. Anordnung der Zimmer untereinander.
Links: Palace Dunaj, Detail
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Palace Dunaj
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Olympic Der ursprüngliche Entwurf dieses Hauses stellt ein ruhmreiches Kapitel der tschechischen Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts dar und war der erste wirklich moderne Entwurf für ein Prager Bürogebäude. Die unteren Geschoße beherbergten Geschäfte, Cafés und Restaurants. In den oberen Geschoßen befanden sich Büros und Wohnungen. Die Geländer an Dachterrasse und Balkonen erinnern an eine Schiffsreling.
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Palace Dunaj
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Kaufhaus Ein weiß verputztes Gebäude, das in einer engen Seitenstraße abseits vom geschäftlichen Betrieb liegt. Es richtet seine herausstehende abgerundete Ecke zur Promenade hin und lockt die Passanten an. Heute wird es nicht mehr als Kaufhaus, sondern als Bürogebäude genutzt.
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Ab 1927
FUNKTIONALISMUS
U
nter Funktionalismus versteht man in der Architektur
das Zurücktreten rein ästhetischer Gestaltungsprinzipien hinter den die Form bestimmenden Verwendungszweck des Gebäudes. Gut beschrieben durch den berühmten Ausspruch „Form follows function“ von Louis Sullivan, der der populären Auffassung entsprang, eine zeitgemäße Schönheit in Architektur und Design ergebe sich bereits aus deren Funktionalität. Die Akzeptanz der modernen Architektur war groß. Warenhäuser wie das Lindt und das Batá, mehrgeschoßige Geschäftspassagen, das Gebäude der Prager Messe bis hin zu den Sakralbauten wurden im Geist der Moderne errichtet. Der Bau von Villen und Einfamilienhäusern wurde in den 30er Jahren zusätzlich zum Experimentierfeld.
Links: Schuhhaus Bata, Wenzelsplatz, Fassadendetail
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Kaufhaus Lindt, Wenzelsplatz Das Kaufhaus Lindt besaß die erste verglaste Fassade am Wenzelsplatz. In der Mittelachse des Erdgeschoßes befindet sich eine Passage mit einem nicht mehr erhaltenen Café. Die ursprünglich großflächige Glashaut wurde 1970 zerstört und durch stärker gegliederte Glaselemente entstellt.
Links: Schuhhaus Bata, Wenzelsplatz Das Haus besteht aus einer Eisenbetonkonstruktion mit einer verglasten Außenhaut. Die Opaxitglasflächen zwischen den Fensterbändern waren einst von innen beleuchtet, um die auf ihnen angebrachten Werbeaufschriften hervortreten zu lassen – eine frühe Form der Leuchtreklame. Beim Umbau 1991 wurde die Passage geschlossen und die Fassade leicht verändert.
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Galerie Manes Das gesamte Areal wurde 1928 saniert und ein weißer funktionalistischer Bau mit Restaurant, Vereinssaal und einer Galerie für die 1887 gegründete Künstlergruppe Manés errichtet. In recht romantischer Weise wurde der Fluss überbrückt. Die Galerie öffnet sich zur geschäftigen Uferseite, während das Restaurant dem Fluss und dem Grün der Insel zugewandt ist.
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Galerie Manes, Flussseite
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1948 − 1989
SOZIALISTISCHER REALISMUS
S
ozialistischer Realismus war eine Stilrichtung der Kunst,
die 1932 in der UdSSR vom Zentralkomitee der KPdSU als Richtlinie für die Produktion von Literatur, bildender Kunst und Musik beschlossen wurde. Sie wurde später für das gesamte sozialistische System im Ostblock verbindlich. Der kommunistische Februarputsch von 1948 führte in der Architekturgeschichte Prags zu einem fatalen Bruch. Sowjetische Ideologie und historisierende Baukunst wurden importiert und waren zwingend vorgeschrieben.
Links: Modehaus Dum módy, Wenzelsplatz
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Links und oben: Kaufhaus WeiĂ&#x;er Schwan, Wenzelsplatz
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Hotel International Das Hotel International ist das bedeutendste Beispiel der stalinistischen Architektur in Prag. Im kleineren Format stellt es eine Wiederholung der Moskauer Großbauten dar und zeichnet sich durch sorgfältige Handwerkskunst aus.
Links: Modehaus Dum módy, Wenzelsplatz
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Ab 1963
INTERNATIONALER STIL
N
ach der berühmten Chruschtschow-Rede in der
Moskauer Bauakademie „Über das Überflüssige in der Architektur“ kam es wieder zu einer Rückbesinnung auf die Erste Republik und zur Öffnung gegenüber der Gegenwartskunst des Westens. Zu Beginn der 60er Jahre fing man mit dem Bau von Großsiedlungen an, die das Stadtbild stark beeinträchtigten. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Armee im Jahre 1968 wurde selbstständiges Bauen wieder schwieriger – trotzdem gab es Raum für erwähnenswerte Experimente. Seit Mitte der 70er Jahre haben jüngere Generationen begonnen, sich mit dem eigenen Erbe auseinanderzusetzen und auch der internationalen Architekturszene verstärkt Beachtung zu schenken. Die Diskussion hat sich in einigen Hightech-Projekten sowie in Bauten mit postmodernen Ansätzen niedergeschlagen.
Links: Neues Nationaltheater
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Kaufhaus Kotva Der polygonale Bau bildet den Abschluss des Platzes der Republik.
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Ehemaliges tschechoslowakisches Parlament Das Gebäude der Prager Börse wurde zum Parlamentsgebäude umgebaut, indem man einen schachtelförmigen, von vier Pfeilern getragenen Baukörper über das Gebäude der unter dem Kommunismus geschlossenen Börse stülpte.
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Neues Nationaltheater
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Ehemaliges tschechoslowakisches Parlament
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Ab 1989
NACH DER WENDE
D
ie Wende im November 1989 brachte die erhoffte
gestalterische Freiheit, zugleich aber auch die Versuchung einer banalen Kommerzialisierung des Bauens. Frank Gehrys Projekt f端r den Firmensitz einer Versicherungsgesellschaft hat eine heftige Kontroverse hervorgerufen, bildete aber auch den Auftakt zur R端ckkehr Prags in die internationale Architekturszene.
Links: Palace Euro, Wenzelsplatz
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Links und oben: Das Tanzende Haus an der Moldau Hinter der spektakulären Fassade, welche die Baufluchtlinien weit überschreitet, liegen Büroräume. Das Architektenduo sieht in seiner Schöpfung zwei tanzende Figuren, weshalb sie auch „Ginger und Fred“ genannt werden.
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Gesch채ftshaus Myslbek, Fassadendetail Der Komplex liegt dort, wo sich ehemals die alten Stadtbefestigungen befanden. Die architektonische Aussage des Bauwerkes bleibt unklar, da man der Versuchung erlag, zu viele internationale und lokale Themen auf einmal zu verarbeiten.
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Museum Kampa
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Baustil
Gebäude
Straße / Platz
Seite
ROMANIK
St. Longinus - Rotunde
Na Rybnicku
5
Heilig - Kreuz - Rotunde
Karoliny Svetle
5
St. Georgs - Basilika
Auf der Burg
3, 6/7
Alte Propstei
Auf der Burg
5
Schwarzer Turm
Auf der Burg
4
Haus zur Steinernen Glocke
Altstädter Ring
12
Teynkirche
Altstädter Ring
8, 12, 13
St. Heinrich - Kirche
Jindrisska
10
Pulverturm
Namesti Republiky
13
St. Veitsdom
Auf der Burg
11
Haus zur Minute
Altstädter Ring
19
Haus zu den fünf Kronen
Melantrichova K.
19
Altstädter Wasserturm
An der Moldau
16
Ballhaus
Auf der Burg
14, 17
Palais Schwarzenberg
Hradschinplatz
18
Nikolauskirche
Altstädter Ring
22, 24
St. Ursula- Kirche
Narodni
20, 23
Clementinum
Karlova
23
St. Franziskus-Kirche
Krizovnicka
23
Prager Burg
Auf der Burg
24, 25
Toskanischer Palast
Hradschinplatz
23
Goltz - Kinsky - Palast
Altstädter Ring
29, 30/31
Erzbischöflicher Palast
Hradschinplatz
27, 28, 29
Ständetheater
Zelezna
32, 34, 36
Hl. Kreuz - Kirche
Na Prikope
35, 37
Ausstellungshaus U Hybernu
Namesti Republiky
37
Masaryk - Kai - Häuserzeile
An der Moldau
38, 40, 41
Aufbahrungshalle
Im jüdischen Viertel
41, 43
Amt für Patentwesen
Wenzelsplatz
42, 43
Nationalmuseum
Wenzelsplatz
44, 49
Haus zur steinernen Jungfrau
Altstädter Ring
46, 49
Rudolfinum
An der Moldau
49
Nationaltheater
An der Moldau
47, 49
GOTIK
RENAISSANCE
BAROCK
ROKOKO
KLASSIZISMUS
HISTORISMUS
NEURENAISSANCE
110
INHALT
Gemeinde- und Repräsentationshaus
Nationalplatz
50, 53
Grand - Hotel Europa
Wenzelsplatz
55
Jubiläums - Synagoge
Jeruzalemska
52
Tschechische Staatliche Versicherung
Spalena
54
Haus zur Schwarzen Mutter Gottes
Celetna
59, 61
Geschäfts- und Wohngebäude
Jungmannovo Namesti
58
Haus Diamant
Spalena
56, 60
Legio - Bank
Na Porici
62, 65, 67
Haus Adria
Jungmannova
64, 66, 67
GEOMETRISCHE
Geschäfts- und Mietshaus
Wenzelsplatz
68, 72
MODERNE
Urbanek - Haus (Mozarteum)
Jungmannova
71
Hotel Esplanade
Washingtonova
70
Nationalbank
Nationalplatz
76
Gebäude des Wiener Bankvereins
Na Prikope
78, 79
Firmensitz der Skoda - Werke
Jungmannova
77
Kaufhaus ARA (heute Investicni Banka)
Perlova
74, 77
Olympic
Spalena
83
Palace Dunaj
Narodni
80, 82, 84
Kaufhaus
Provaznicka
85
Schuhhaus Bata
Wenzelsplatz
86, 88
Kaufhaus Lindt
Wenzelsplatz
89
Galerie Manes
An der Moldau
90, 91
SOZIALISTISCHER
Kaufhaus Weißer Schwan
Wenzelsplatz
94, 95
REALISMUS
Modehaus Dum módy
Wenzelsplatz
92, 96
Hotel International
Koulova
97
Neues Nationaltheater
Narodni
98, 102
Kaufhaus Kotva
Nationalplatz
100
JUGENDSTIL
KUBISMUS
NATIONALSTIL
MONUMENTALISMUS
PURISMUS
FUNKTIONALISMUS
INTERNATIONALER STIL
NACH DER WENDE
Ehem. tschechoslowakisches Parlament Washingtonova
101, 103
Das Tanzende Haus
An der Moldau
106, 107
Geschäftshaus Myslbek
Na Prikope
108
Palace Euro
Wenzelsplatz
104
Museum Kampa
An der Moldau
109
111
0/2/0/60
0/24/94/0
0/0/0/100
OKOKO • KLASSIZISMUS • HISTORISMUS • NEURENAISSANCE • JUGENDSTIL • KUBISMUS • NATIONALSTIL • GEOMETR