* GToS Deutsche Künstler in der Schweiz (78181de)

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Art Museums of Switzerland

Die Grand Tour of Switzerland – Der Weg ist das Ziel

100 Jahre Dada

die Qualität der individuell geplanten Reise per Auto zu schätzen. Verschwinden, Erfahren und Erfahrbarkeit sind die prägnanten Schlüsselbegriffe dieser Tour. Zahlreiche Kunstschätze, teilweise in Klöstern, teilweise zur Schau gestellt in großen und kleinen Museen, privaten Sammlungen und anderen Schau-Orten, sowie elf UNESCO-Welterbestätten säumen die Grand Tour of Switzerland. Darunter architektonisch prägnante Städte wie das Uhrenmekka La Chaux-de-Fonds, atemberaubende Bergpanoramen wie das Matterhorn, intensives Kulturleben wie in Basel oder die lieblichen Wein-Terrassen von Lavaux am Genfersee, die das Herz eines jeden Kenners erfreuen. Etappenbeginn und -ende dieser Reise bleiben selbstbestimmt, so auch der Schwerpunkt der Tour. Und vielleicht liegt dieser am Ende einfach in der Erfahrung – dann war der Weg das Ziel.

Dieses Jahr lockt mit zahlreichen Premieren, Jubiläen und besonderen Veranstaltungen aus den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst, etwa der Manifesta 11 in Zürich. Weitere Informationen und Buchungen über:

MYSWITZERLAND.COM/ARTMUSEUM

Manche suchten hier sehnsüchtig die blaue Blume, andere ganz elementar Schutz für ihr Leben: Deutsche Kulturschaffende fanden in der Schweiz das nahe Weite, eine neue Heimat, die ersehnte (Denk-)Freiheit, sich selbst – oder auch einfach Erholung. Kurt Tucholsky kam zum Studieren ins Land, Friedrich Hölderlin unterrichtete einige Monate als Hauslehrer, Friedrich Nietzsche jahrelang an der Universität Basel. Hier lebte auch der deutsche Philosoph Karl Jaspers, Theodor Adorno zog es temporär ins Wallis. Viele deutsche Künstler, Literaten, Architekten und Theaterleute ließen sich von der Internationalität des kulturellen Treibens Schweizer Großstädte aufsaugen; oder sie versanken in der Natur, die Spuren in vielen ihrer Werke hinterließ. Schon Goethe hat in der Schweizer Landschaft eine ideale Projektionsfläche entdeckt: Seine Eingebung zum Poem „Gesang der Geister über den Wassern“ kam dem Dichter 1779 in stiller Anschauung des Staubbachs bei Lauterbrunnen. Bergkulissen, Schluchten, Täler und malerische Pfade – die reißenden und die stillen Gewässer sind bis heute Initiationsorte, Schauplätze und Inspiration kreativen Schaffens.

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ZAHLREICHE DEUTSCHE KULTURSCHAFFENDE

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Auf den Spuren deutscher Kulturschaffender in der Schweiz

HUGO BALL

CABARETVOLTAIRE.CH

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„Das heißt auf Deutsch: Die Gastfreundschaft der Schweiz ist über alles zu schätzen, und im Aesthetischen kommt‘s auf die Norm an.“

News & Events

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01 Kulturhauptstadt Basel 02 La Chaux-de-Fonds 03 Zähringerstadt Murten 04 Gruyères 05 Paul Klee, Bern 06 Luigi Colani, Aarwangen 07 Frank Wedekind, Schloss Lenzburg 08 Richard Wagner, Luzern 09 Tellskapelle, Sisikon 10 Cabaret Voltaire, Zürich 11 Hugo Ball, Zürich 12 Sibylle Berg, Zürich 13 Rheinfall, Schaffhausen 14 Stiftsbezirk St. Gallen 15 Thomas Mann, Davos 16 Ernst Ludwig Kirchner, Davos

17 Friedrich Nietzsche, Sils Maria 18 Via Mala 19 Klaus Prior, Lugano 20 Hermann Hesse, Montagnola 21 Monte Verità, Ascona 22 Tremola, Alte Gotthardpassage 23 Thomas Hettche, Erschmatt 24 Rainer Maria Rilke, Schloss Muzot 25 Paul Hindemith, Bluche 26 Abtei Saint-Maurice 27 Weinberg-Terrassen, Lavaux 28 Hugo de Senger, Genf

Wir helfen Ihnen gerne weiter! Ob mit der SWISS, der Deutschen Bahn oder Ihrem eigenen Auto: Die Schweiz ist international bes­tens angebunden. Ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz sorgt zudem für flexibles Reisen in der Schweiz. Über Swiss Travel System können deutsche Urlauber spezielle „All in one“-Tickets buchen und ohne Zugbindung nutzen. Informationen zum Ferienland Schweiz finden Sie auf MYSWITZERLAND.COM

oder unter 00800 100 200 30* * kostenlos; lokale Gebühren können anfallen

IMPRESSUM: HERAUSGEBER Schweiz Tourismus, Rossmarkt 23, 60311 Frankfurt a. M. | GESCHÄFTSLEITUNG Jörg Peter Krebs PROJEKTLEITUNG Jutta Damer | VERLAG TEMPUS CORPORATE GmbH – Ein Unternehmen des ZEIT Verlags, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin, info@tempuscorporate.zeitverlag.de GESCHÄFTSFÜHRUNG Ulrike Teschke, Jan Hawerkamp REDAKTIONSLEITUNG Andreas Lorek KONZEPTION UND UMSETZUNG Selina v. Holleben TEXTCHEFIN Bettina Schneuer LEKTORAT Wiebke Hensle ARTDIREKTION Kai Kullen BILDREDAKTION Lydia Hirche FOTOS 01, 02, 09, 13, 22, 27 Switzerland Tourism, 03 Wikipedia/Schilling Battle Morat 04 Editions Berra/ Charles Ellena 05 Wikipedia/Alexander Eliasberg 06 akg-images/Ludwig Binder 07, 15, 24 akg-images 08 Wikipedia/Franz Hanfstaengl 10 Martin Stollenwerk Zürich Switzerland 11 Cabaret Voltaire, Dada Haus, Zürich, 1906 12 akg-images/Niklaus Stauss 14 Stiftsbibliothek St.Gallen 16 Kirchner Museum Davos, Ernst Ludwig Kirchner, Selbstporträt, um 1919 17 Wikipedia/F. Hartmann 18 Wikipedia/Hansueli Krapf 19 Fotoatelier Mattei, Viola Barberis 20 Wikipedia/ANEFO 21 Fondazione Monte Verità, “Tiro alla fune“, um 1930 23 Thomas Andenmatten 25 Wikipedia/GFDL 26 Wikipedia/Lantus 28 Le Chant Sacré Genève | HERSTELLUNG Dirk Woschei DRUCK Franz Schoder Druck, Augsburg ERSCHEINUNGSTERMIN März 2016 | Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Sie führt durch vier Sprachzonen, durch buntes Städte­ treiben, wilde Landschaften, entlang an Rebstöcken und Palmen, an schimmernden Seen, Wasserstürzen und sprudelnden Gebirgsbächen, hinab in karge Weiten, hinauf zu höchsten Alpengipfeln. Mit der Grand Tour of Switzer­ land hat Europa eine faszinierende neue Reisestrecke erhalten, die Geschichte und Moderne miteinander zu verbinden weiß. Wer mit dem Auto oder der Schweizer Bahn unterwegs ist, entdeckt mehr, erfährt in selbstgewählten Etappen die Vielfalt der Schweiz auf einer Strecke von insgesamt 1.600 Kilometern. Und er findet – je nach Bedürfnis – großartige Gastfreundschaft oder stille Einkehr. Namhafte Reiseschriftsteller, wie etwa die Schweizer Autorin Annemarie Schwarzenbach, deren Wurzeln mütterlicherseits ebenfalls in Deutschland liegen, wussten

Im Cabaret Voltaire entstand 1916 die Dada-Bewegung. Zum Kreis der Gründer zählen Hugo Ball, Emmy Hennings, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara, Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp. Von Zürich aus eroberte Dada die Welt. Die Stadt feiert das Jubiläum. Weitere Informationen unter:

Ob Kunsthaus Zürich, Museum Tinguely oder Zentrum Paul Klee – die Schweiz bietet mit ihren elf Art Museums of Switzerland allen Kunst- und Kultur­ interessierten ein breites Spektrum. Weitere Informationen unter:

Deutsche Künstler in der Schweiz DER ZAUBERBERG FRÜHLINGS ERWACHEN

Für europäische Pazifisten, Literaten und Künstler war die Schweiz ein idealer Zufluchtsort. Georg Büchner floh im frühen 19. Jahrhundert vor reaktionären deutschen Verhältnissen; viele Freigeister und politisch Verfolgte kamen zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Verleger Paul Cassirer zog es nach Bern, Künstler Hans Arp nach Basel, Autor Hugo Ball nach Zürich. Letzterer beschrieb das Leben in der politischen Neutralität um 1915 treffend als einen „Vogelkäfig, umgeben von brüllenden Löwen“. War Zürich anfangs nur Fluchtpunkt einer intellektuellen Szene ohne

Land, verwandelte sich die Stadt dank der Zugezogenen in ein Zentrum hoher kultureller Vielfalt – und wurde 1916 Geburtsort einer Kunstbewegung: Die Dadaisten protestierten gegen Krieg und eine von Effizienzwahn und Wirtschaftsinteressen geleitete Gesellschaft. Ähnlich ging es – auch weil die Exilanten in engem Austausch standen – am Monte Verità im Tessin zu: Am „Wahrheitsberg“ widersetzte man sich, getreu dem Paradigmenwechsel in Philosophie und Psychoanalyse, der alten Ordnung durch alternative Lebensformen, die etwa von einer besonderen Ernährungsweise oder dionysischen Ausdruckstänzen geprägt war. Zu den Sozialreformern zählten der Maler Karl Wilhelm Diefenbach und der Schriftsteller Erich Mühsam. Hermann Hesse, in Montagnola lebend, und auch Gerhart Hauptmann schrieben das Treiben am Monte Verità zum Mythos. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh die verfolgte deutsche Intelligenzija ins Schweizer Exil. Carl Zuckmayer und Thomas Mann blieben mit Unterbrechungen in Zürich und Umgebung; der Theatermann Bertolt Brecht und die Lyrikerin Else Lasker-Schüler rasteten wenige Jahre an der Limmat – die Liste deutscher Intellektueller in der Schweiz ließe sich lang fortsetzen. Auch heute noch finden viele deutsche Kulturschaffende wie der Schriftsteller Thomas Hettche, der Künstler Klaus Prior oder das europäische Künstlerkollektiv „We invented Paris“ in der Schweiz eine inspirierende Umgebung. Für die enge Verbundenheit beider Länder gibt es also viele Gründe. Der wichtigste jedoch ist und bleibt – die Freiheit.

DADA ELF UNESCO-WELTERBESTÄTTEN SONETTE AN ORPHEUS MONTE VERITÀ

DIE BRÜCKE DAS GLASPERLENSPIEL

DIE STRASSE DES ZITTERNS PFAUENINSEL ZWEI BIOSPHÄREN

BIO-DESIGN 1.600 KM WEGSTRECKE TRISTAN UND ISOLDE


01 Kulturhauptstadt Basel Die weltweit höchste Museums­ dichte und eine vielseitige Kunstund Galerienszene machen Basel zum Kultur-Hotspot par excellence. Kunstfreunde treibt es in die Fondation Beyeler, einen Renzo-Piano-Bau, zur Art Basel oder in Museen mit Weltformat. Das Kunstmuseum Basel, nach Sanierungsarbeiten ab April 2016 wieder eröffnet, wurde von der „New York Times“ 2013 als fünftbestes ausgezeichnet!

03 Zähringerstadt Murten Bekannt wurde Murten durch die Schlacht von 1476, in der Karl der Kühne unterlag. Mittelalterlicher Stadtgraben, Ringmauer und Festungstürme sind Zeugen dieser Zeit. Die Gassen, gesäumt von barocken Fassaden, Bernsteintor und Schloss, sowie der überwältigende See­ blick bezaubern.

02 La Chaux-de-Fonds zählt noch heute zu den berühmtesten Uhrenstädten der Schweiz. Zahlreiche Jugendstilbauten sowie schachbrettartig angelegte Straßenzüge bilden eine „vollkommene Symbiose zwischen Urbanistik und Industrie“, die 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Rolex-Gründer Hans Wilsdorf, ein Deutscher, ließ sich hier ausbilden.

05 Paul Klee Sein Vater war Musiklehrer, die Arbeiten des Sohnes gelten als in Farbe getauchte Sinfonien. Lange lebte die Familie in Bern. Dort, im Zentrum Paul Klee, erhält man heute Einblicke in das umfangreiche Werk eines der größten Künstler des 20. Jahrhunderts. * 18. DEZEMBER 1879 IN MÜNCHEN­ BUCHSEE BEI BERN, † 20. JUNI 1940 IN LOCARNO

04 Gruyères Das Museum im imposanten Schloss dieses Orts, der für seinen Käse berühmt ist, zeigt 800 Jahre regionale Kultur. In einem weiteren Museum stellt der Künstler HR Giger, Schöpfer des Monsters im oskargekrönten „Alien“-Blockbuster, seine fantastischen Arbeiten aus. Das Tibet Museum mit rund 300 buddhistischen Artefakten der Himalayaregion komplettiert das Trio der Kontraste.

07 Frank Wedekind Der Dramatiker verbrachte Kindheit und Jugend auf Schloss Lenzburg. Stets wandten sich seine ebenso gesellschaftskritischen wie freizügigen Werke gegen die engen Moralvorstellungen seiner Zeit – und galten als unsittlich. Nach einer zensierten Aufführung von „Frühlings Erwachen“ 1906 avancierte Wedekind zum meistgespielten Autor seiner Zeit.

09 Tellskapelle, Sisikon Eingebettet in die romantische Uferkulisse des Vierwaldstättersees steht die berüchtigte Tellskapelle. Szenen wie der Apfelschuss, der Rütlischwur, Tells Sprung in die Freiheit sowie der Tod des Landvogts Geßler spielen hier – Friedrich Schiller selbst war jedoch nie in der Schweiz.

11 Hugo Ball Der Autor emigrierte 1915 nach Zürich. Bevor er zur Dada-Bewegung kam, hielt er sich als Pianist, Texter und Varietékünstler über Wasser. Als „Magischer Bischof“ im kubistischen Kos­ tüm trug er am 23. Juni 1916 im Cabaret Voltaire die „Verse ohne Worte“ vor – der mystische Höhepunkt von Dada.

08 Richard Wagner 1849 floh der große deutsche Komponist von Dresden nach Zürich. Sein turbulentes Leben dort, mit Opiumexzessen und Dreiecksbeziehung, lieferte den Stoff für das wohl dramatischste Werk der Operngeschichte: „Tristan und Isolde“, 1859 vollendet in Tribschen bei Luzern. Das Richard Wagner Museum gibt Einblicke ins Leben des Genius.

* 2. AUGUST 1928 IN BERLIN

15 Thomas Mann Der Literaturnobelpreisträger von 1929 reiste und lebte später viele Jahre mit seiner Familie in der Schweiz. Sein Besuch auf der Schatzalp, einem Davoser Sanatorium, in dem seine Frau Katia bereits 1912 kurte, inspirierte ihn zu seinem Roman „Der Zauberberg“. Heute ist die Heilanstalt ein historisches Hotel.

* 22. FEBRUAR 1886 IN PIRMASENS, † 14. SEPTEMBER 1927 IN SANT´ABBONDIO-GENTILINO

* 24. JULI 1864 IN HANNOVER, † 9. MÄRZ 1918 IN MÜNCHEN

06 Luigi Colani Er selbst nennt seine organischen Entwürfe „Bio-Design“. Ab 1986 betrieb der international erfolgreiche Gestalter seinen Europa-Standort in einem Hangar bei Bern. Viele der visionären Designs zeigt der Sammler und Fan Jürg Bärtschi im Privatmuseum „Colani‘s Welt“ in Aarwangen.

13 Rheinfall, Schaffhausen Aus einer Höhe von 23 Metern stürzt der hier 150 Meter breite Rhein über die Felsen. Spektakulär ist der Blick auf Europas größten Wasserfall von Schloss Laufen. Treppen und Tunnel führen über verschiedene Aussichtsplattformen hinab.

10 Cabaret Voltaire Am 5. Februar 1916 eröffneten Hugo Ball und Emmy Hennings das Cabaret Voltaire in der Zürcher Spiegelgasse 1. Die Kneipe wurde legendär durch ihre Gedicht- und Musikabende, Happenings und Kunstaktionen. Heute ist es ein „Kompetenzzentrum und kulturell und kulturhistorisch bedeutender Ort der philosophischen und künstlerischen Auseinandersetzung mit Dada.“

* 22. MAI 1813 IN LEIPZIG, † 13. FEBRUAR 1883 IN VENEDIG

* 6. JUNI 1875 IN LÜBECK, † 12. AUGUST 1955 IN ZÜRICH

12 Sibylle Berg 1984 verließ sie die DDR, arbeitete vor ihrem Durchbruch als Schriftstellerin in Hamburg und Berlin in verschiedenen Berufen. Seit 1996 lebt die sozialkritische Autorin, Dramaturgin und „Spiegel“-Kolumnistin in ihrer Lieblingsstadt Zürich und lehrt dort u. a. an der Hochschule der Künste. * 2. JUNI 1962 IN WEIMAR

17 Friedrich Nietzsche 1869 übersiedelte er nach Basel, lehrte dort als Professor für klassische Philologie. 1879 ließ sich der Denker krankheitsbedingt pensionieren, verbrachte die Sommer in einem Gästehaus in Sils Maria. Heute zeigt das Nietzsche-Haus eine Dauer­ ausstellung über den Denker sowie Wechselausstellungen mit moderner Kunst.

14 Stiftsbezirk St. Gallen Der gesamte Komplex ist UNESCO-Welterbe: Als kulturelle Kostbarkeiten gelten Gallusplatz, MülenenschluchtWasserfall, Karlstor, großer Klosterhof und Schutzengel­ kapelle. Beeindruckend sind auch Barockkathedrale, Lapidarium und Stiftsbibliothek mit 170.000 Büchern und mittelalterlicher Handschriftensammlung.

19 Klaus Prior Nach dem Studium der Malerei an der Kunstgewerbeschule St. Gallen übersiedelt der deutsche Künstler 1970 ins Tessin. Er arbeitet mit Techniken wie Holzbildhauerei, Eisenguss und Malerei und setzt sich mit den Themen Schmerz, Verwundung und Isolation auseinander. Seine Arbeiten können besichtigt werden.

* 15. OKTOBER 1844 IN RÖCKEN, † 25. AUGUST 1900 IN WEIMAR

16 Ernst Ludwig Kirchner Durch die Kriegsjahre seelisch zerrüttet, zog es den „Brücke“Maler 1917 nach Davos. Die Phase bis 1926 gilt als schaffensreiche Zeit. Seine expressionistischen Selbstportraits, Natur- und Landschaftsszenen sind u. a. im Kirchner Museum in Davos zu sehen.

* 1945 IN WESEL/NIEDERRHEIN

18 Via Mala Als „schlechter Weg“ galt die Handelsroute zwischen Thusis und Zillis-Reischen wegen einer tiefen, engen Felsschlucht. Die verlor Anfang des 19. Jahrhunderts durch Neutrassierung und zwei Brücken ihren Schrecken. Heute gelangen Besucher via Treppen sicher hinab in die eindrucksvolle Schlucht.

* 6. MAI 1880 IN ASCHAFFENBURG, † 15. JUNI 1938 IN FRAUENKIRCHWILDBODEN

23 Thomas Hettche Mit „Pfaueninsel“ war er 2014 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, 2003 u. a. künstlerischer Gast des Collegium Helveticum an der ETH Zürich. Nach Stationen von Venedig bis Los Angeles pendelt der deutsche Literat und Journalist heute zwischen Erschmatt und Berlin.

21 Monte Verità Vor gut 100 Jahren war der „Wahrheitsberg“ bei Ascona Künstlerkolonie und Zentrum alternativer Lebensformen. An diesem Ort für Freigeister, Theosophen, Anarchisten und Intellektuelle versammelte sich kulturellpolitischer Widerstand gegen die herrschende Ordnung. Die Magie des Berges selbst erleben kann man heute in einem BauhausHotel sowie einem Kulturzentrum.

20 Hermann Hesse Der Literaturnobelpreisträger war in einer tiefen Krise als er 1919 von Bern in die „Casa Camuzzi“ am Luganer See zog. Im Turm des Gebäudekomplexes ist nun das Museo Hermann Hesse untergebracht. Erst 1931 bezog er – nach einer intensiven und schaffensreichen Zeit – die „Casa Rossa“. Dort schrieb er seinen letzten Roman „Das Glasperlenspiel“. * 2. JULI 1877 IN CALW, † 9. AUGUST 1962 IN MONTAGNOLA

25 Paul Hindemith Er gilt als Universalgenie unter den Komponisten – doch der Querkopf selbst verstand sich als bloßen musikalischen Handwerker und seine Kompositionen als „Gebrauchsmusik“. Im Sommer 1938 verließ Paul Hindemith Berlin und übersiedelte nach Bluche, im Kanton Wallis.

* 30. NOVEMBER 1964 IN TREIS

22 Alte Gotthardpassage, Tremola Vom lieblichen Airolo im Tessin führt die alte Tremola-Trasse – die Straße des Zitterns – als rasant gewundener, kopfsteingepflasterter Weg über 2.108 Höhenmeter hinauf zum St.Gotthard-Pass. Spektakuläre Ausblicke belohnen mutige Wanderer auf dem längsten Baudenkmal der Schweiz.

27 Weinberg-Terrassen des Lavaux Diese rund 830 Hektar Rebfläche samt malerischem Blick auf den Genfersee wurden von der UNESCO zum Welterbe geadelt. Gastfreundschaft hat hier Tradition – alte Winzerhäuser in Dörfern mit engen Gassen laden zur Degustation.

* 16. NOVEMBER 1895 IN HANAU, † 28. DEZEMBER 1963 IN FRANKFURT/MAIN

24 Rainer Maria Rilke Um den Nachkriegswirren zu entkommen, reiste der Lyriker 1919 in die Schweiz, lebte zuerst in Soglio und Locarno, bevor er sich auf Schloß Muzot niederließ. Hier vollendete er die „Duineser Elegien“ und den Zyklus „Sonette an Orpheus“. Er starb an einer seltenen Form der Leukämie. * 4. DEZEMBER 1875 IN PRAG, † 29. DEZEMBER 1926 IN VALMONT

MATTERHORN 4.478 M

28 Hugo de Senger 1880 gründete ein studierter Jurist das Stadtorchester Genf. De Senger hatte nach seinem Jurastudium eine Klavier- und Kompositionsausbildung am Konservatorium in Leipzig absolviert. Ab 1861 arbeitete er erfolgreich als Komponist, Dirigent und Musikpädagoge u. a. am Orchestre de la Ville et de Beau-Rivage.

26 Abtei Saint-Maurice Als ältestes Kloster des Abendlandes blickt die Abbaye der Augustiner auf eine 1.500-jährige wechselvolle Geschichte zurück. 515 vom Heiligen Sigismund gegründet, überstand die Abtei Kämpfe, Felsstürze und Brände. Die berühmte Schatzkammer beherbergt einen der erlesensten Kirchenschätze Europas.

* 13. SEPTEMBER 1835 IN NÖRDLINGEN, † 18. JANUAR 1892 IN GENF

JUNGFRAU 4.158 M DIE GRAND TOUR DER SCHWEIZ: CHURFIRSTEN 2.306 M

FURKA 2.429 M

MONTE SAN SALVATORE 912 M

FLÜELA 2.383 M

JULIER 2.284 M GOTTHARD 2.106 M

SAN BERNARDINO 2.065 M 1.810 M ELF UNESCOWELTERBESTÄTTEN

LA CHAUX-DE-FONDS

<– PRÄHISTORISCHE PFAHLBAUTEN UM DIE ALPEN –>

STIFTSBEZIRK ST. GALLEN

SCHWEIZER TEKTONIKARENA SARDONA 1.563 M

FRANZÖSISCH

VIER SPRACHREGIONEN

22 SEEN & FÜNF ALPENPÄSSE

ALTSTADT VON BERN

KLOSTER ST. JOHANN

DEUTSCH

1.231 M

992 M

DREI BURGEN BELLINZONA

MONTE SAN GIORGIO

ITALIENISCH

JUNGFRAU-ALETSCH

LAVAUX

1.608 M 1.493 M

1.280 M

DEUTSCH

RÄTOROMANISCH

FRANZÖSISCH

1.230 M

799 M

HÖHENPROFIL DER STRECKE

RHÄTISCHE BAHN

826 M 671 M

542 M

256 M

417 M

669 M 322 M

454 M

417 M 372 M

193 M

BASEL NEUCHÂTEL | | 158 KM 252 KM

LA CHAUX-DE-FONDS

MURTEN GRUYÈRES

BERN | 315 KM AARWANGEN

LENZBURG

ZÜRICH APPENZELL | | 175 KM 200 KM

LUZERN

SISIKON

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NEUHAUSEN AM RHEINFALL

ST. GALLEN

DAVOS

ST. MORITZ | 221 KM SILS MARIA VIA MALA

LUGANO | 264 KM

ZERMATT LAUSANNE NEUCHÂTEL | | | 178 KM 170 KM

MONTAGNOLA MONTE VERITÀ

ERSCHMATT MUZOT BLUCHE ST. MAURICE PUIDOUX

GENF

Deutsche Kulturschaffende und Touristisches Highlights 01

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