ISSUE NOV | 2012 ISSUE MAY | 2013
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FREIBURG | GIEßEN | HAMBURG | HEIDELBERG | HEILBRONN | OFFENBURG
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V o r z u g ? S c h n i c k . Schnack. Schnuck. Schere. Stein. Hope. Klickklack! Zeit drängt. Wo ist Frog? Kiosk.Bier! Ash am Steuer. Vollgas. Feuer. Frankreich. Belgien. Dänemark. Heute länger. Größer. Ran da. Fone vs. Leiter. Knack! Diker Huckepack. Doppelhand vs. Fenster. Zack Zack. Dicht ist Pflicht. Erster Fahrer. Wo bleibt Hiar? Klick! Nur noch Sieben, Sechs, Fünf
Fo t o s . K l i ck k l i ck ! A b g a n g . Tü r a u f . R e i n da. Rückspiegel. Blaulicht. Unruhe. Dann Blinker. Überholvorgang. Schwein gehabt. Mal wieder. Schlafen? Nix da. Telefon. Nato, Nozz und Postr. Standard. Astro. Backjump. Weißes Licht. Dann rotes Licht. Heißt grünes Licht. L i c h t a u s , a n , a u s , a n . K e t t e geben. Weg da. Schneller, schneller! Wir laufen also sind wir. Am schnellsten. Herzrasen. Pulsrasen. Kunstrasen. C h a r a k t e r. B ex a . Tr u e . S p a r Va r. D r u ck ? Ja, nein, ja, nein. Zeitdruck! Deor und
d i e S t r e i c h e . A i g h t . G e s . S i m e . Te l e s k o p teleskopteleskopstange. Stadt von oben. Z ü r i ch . B a s e l . E l s a ß . Fr e s h e s Te i l . G i b Ihm senkrecht! Autobahn. Autobahn. A u t o b a h n . L a ck i m Tu n n e l . S ch w e i ß i m Tu n n e l . B l u t i m Tu n n e l . B a r c a , B u d a , Berlin, Brüssel, Rotterdam… rewind. Dance to it. 15 Jahre: Enttäuschung. Endorphin. Hinterhof. Hyatt. Ravioli. Rumpsteak. Selters. Sekt. Next stop? Stop??? Engel. Teufel. Ja, nein, vielleicht. Forever young. Never stop that feeling?!?
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BERLIN | BRAUNSCHWEIG | DÜSSELDORF | MANNHEIM | WIEN
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Hendrik ecb Beikirch - da war doch was? Vor etwa zehn Jahren. Andere Stadt, anderes Magazin - gleiche Interviewkonstellation. Es hat sich viel getan, seit man sich das letzte Mal zum Interview traf. Bereits damals konnte Hendrik ecb Beikirch mehrere Jahre von seinen Arbeiten leben und hatte sich einen respektablen Bekanntheitsgrad aufgebaut. Inzwischen, unz채hlige Interviews, Ausstellungen und Produktionen sp채ter, zieren seine Bilder riesige Fassaden auf der ganzen Welt, so dass nicht nur das stopthebuff Magazin, sondern auch die New York Times zum Interview bittet. Wir freuen uns, dass er dennoch Zeit f체r uns gefunden hat.
Photos: Nils M체ller
Hendrik, 2002 - vor 11 Jahren ging es dir darum dich „selbst zu verwirklichen, gestalterisch sowie kreativ tätig zu sein.“ Was ist heute deine Motivation? Immer noch die gleiche? Ecb: Die Suche nach dem perfekten Bild ist sicherlich immer noch Antrieb und Motivation zugleich. Wenn man deine Arbeiten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte betrachtet, dann kann man eine große Entwicklung erkennen. Wie würdest du sie beschreiben? Ecb: Ich habe schon immer in Werkzyklen gearbeitet. Zum Teil auch parallel an mehreren gleichzeitig. Die letzten Jahre lag mein Fokus ganz klar auf dem Thema Portrait. Damit habe ich mich sowohl auf Wand als auch auf Leinwand intensiv auseinandergesetzt. Im öffentlichen Raum reizt mich nach wie vor das Großformatige. Auch diesbezüglich habe ich meine Kunst die letzten Jahre weiterentwickelt - die Projekte sind noch größer, beziehungsweise höher geworden. Außerdem ist es mir wichtig, meine Arbeit im öffentlichen Raum stärker meinen Werken im Museumsoder Galeriekontext anzunähern. Stichwort Portrait, neben diesen ganz prägnanten Gesichtern die du seit einiger Zeit als Motiv wählst, fallen bei deinen Arbeiten auch die Schwarz-, Weiß- und Grautöne auf. Erläutere uns bitte was hinter dieser doppelten Wahl steckt. Ecb: Ich suche mit meiner Malerei nach einer Ästhetik die analoger, grobkörniger Fotografie ähnelt. Gerade bei der Darstellung von Personen und deren Gesichtern sind Emotionen meines Erachtens in Schwarz, Weiß oder Grautönen stimmiger. Neben der Darstellung von Ähnlichkeiten geht es mir darum, auch das Wesen beziehungsweise die Persönlichkeit der porträtierten Personen zum Ausdruck zu
bringen. Farbe würde hier nur den Fokus verschieben. Es gibt eigentlich zwei verschiedene Ansätze, denen ich folge: Die Portraits der Leinwandserien basieren auf Skizzen von realen Personen. Die meisten davon sind auf Reisen entstanden. Oft finden sich die Örtlichkeiten in den Bildtiteln wieder. Meist handelt es sich um Personen, die sich an öffentlichen Orten aufhielten und mir so die Möglichkeit boten sie zu skizzieren. Anhand dieser ersten Skizzen fertige ich mehrere Studien auf Papier an und übertrage diese dann auf die finale Leinwand. Zum Teil setzte ich diese Arbeit zusätzlich noch auf einer Wand um. Das war zum Beispiel jetzt im Zuge meiner aktuellen Ausstellung in der Kölner Galerie Ruttkowski;68 der Fall. Inhaltlich geht es um Gesichter, die Geschichten erzählen und unsere urbanen Umfelder gegenüberstellen. Streng genommen sind meine Arbeiten Zeichnungen im doppelten Sinne - denn irgendwie sind die Gesichter an sich schon gezeichnet, zerfurcht und oft auch ermüdet. Aber ihnen liegt eben auch Stolz und Zuversicht inne.
Der andere Ansatz sind frei erfundene Gesichter, die ich den Gegebenheiten des öffentlichen Raums anpasse. Das bedeutet, ich versuche auf die vorgegebene Fläche einzugehen, verzerre, lege oder neige das Gesicht. Primär folge ich diesem Ansatz, wenn die Fläche von sich aus keine reale Darstellung eines Portraits zulässt, also beispielsweise ein horizontales Format hat. Wie du bereits sagtest, enstehen deine Portraits zunächst mit dem Stift. Worin siehst du den Unterschied beim Arbeiten mit Stift, Dose und Dispersionsfarbe? Ecb: Im Vergleich zum Stift ist die Sprühdose ein gröberes Malinstrument. Ihr Reiz liegt in ihrem Schwung und der Dynamik. Man berührt damit nicht den zu bemalenden Untergrund, insgesamt sind die Bewegungen daher beim Malen flüssiger, spontaner. Dadurch, dass ich all die Jahre mit der Sprühdose gearbeitet habe, ist sie mir einfach sehr vertraut. Ich skizziere meine Arbeiten auf Wand beispielsweise immer mit der Sprühdose vor, und nie mit Farbrolle oder Pinsel.
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