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Gallus Theater Das Wintertanzprojekt des HfMDK Kammerspiele Mainz: »Shakespeare in Motion«
Unbändige Bewegungslüste
Gallus Theater: Das Wintertanzprojekt des hfMDK gastiert zum 21. Mal
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© Maciej Rusinek Alle Winter wieder, wohlbekannt und deshalb vorab mit dem Hinweis bedacht, sich zeitig Karten zu sichern. Schon im 21. Jahr lädt das Wintertanzprojekt des Studiengangs Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste jetzt im Gallus Theater Tanzbegeisterte dazu ein, sich von der Bewegungslust der angehenden Tänzer*innen anstecken zu lassen. Das Spektrum der im Wintertanzprojekt 2022 gezeigten Choreografien umfasst neue Arbeiten von Jean-Hugues Assohoto, Lou Menghan, Dieter Heitkamp und ein neues Stück von Isabelle Schad, das Ende Februar auf der 8. Biennale Tanzausbildung Stuttgart 2022 im Theaterhaus gezeigt werden wird. Die Arbeit mit den verschiedensten Choreografen eröffnet den Studierenden mit dem Zugang zu unterschiedlichsten Handschriften zugleich die Chance, die Facetten ihrer eigenen künstlerischen Gestaltungsfähigkeit spielerisch auszuloten – dynamisch, präzise, achtsam, bestechend, forsch! Das Wintertanzprojekt fungiert zugleich auch als choreografische Werkstatt und bietet den Studierenden zudem ein Forum, eigene Kreationen vorzustellen.
Termine: 11.–13.2.2022, 20 Uhr www.gallustheater.de
King of Drama auf Spitzen
Kammerspiele Mainz: Delattre Dance bringt »Shakespeare in Motion«
Die Stoffe Shakespeares sind für das Ballett gewiss kein Neuland. Kein anderer Autor wurde von Oper und Tanz so oft adaptiert. Auf ihrer Mainzer Heimatbühne nähert sich die Delattre Dance Company dem »King of Drama« mit einem dreiteiligen Abend allerdings auf ganz eigene und je verschiedene Weise. Den Auftakt widmet der EnsembleGründer Stéphen Délattre in einer Choreografie dem Genius himself, der »getrieben von einer unermesslichen Schaffenskraft als einer der ersten erkannte, dass das Spiel des menschlichen Schicksals weitaus überzeugender und eindringlicher wirkt, wenn man es fernab von Abstraktion eng mit individuellen Charakteren und deren Geschichten verknüpft«. Delattres Auftakt »Will.I.Am« verspricht jedenfalls, den britischen Genius mit einer technisch anspruchsvollen, avantgardistischen Choreografie in das Jahr 2022 zu holen. Im zweiten, dem humorigen Teil des Ballettabends, hat der Österreicher Jörg Mannes just das zu den am häufigsten vertanzten seiner Stücke gehörende »Ein Sommernachtstraum« choreografiert und greift dabei auch auf die berühmte Vertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy zurück. Ganz, wie es sich gehört für die Komödie der Irrungen und Wirrungen der Liebe in ihren anrührenden, erotischen und manchmal auch äußerst komischen Ausformungen. Den choreografischen Schlusspunkt setzt der Maestro Delattre dann wieder selbst: Er gibt »Othello« und erzählt mit dem sich um die großartige Mélanie Andre scharenden Ensemble die tragische Geschichte um Jagos fatale Intrige und Othellos blinde Eifersucht bis hin zum Mord an Desdemona. Schon Anfang des Monats legt die Company ihr noch soeben im Frankfurter Gallus Theater gezeigtes Erfolgsstück »Shelter« auch für Mainz noch einmal auf. Wirklich schade, dass die für »Will.I.Am« benötigte Bühne für den zweiten Standort der Gruppe zu klein ist. Dort, im Gallus, ist die Company um die großartige Melanie Andre erst wieder im Mai und dann sogar erstmals mit einer Premiere zu sehen, die unter dem Titel »Gifted« die choreografischen Talente der Ensemblemitglieder auf das Parkett bringen wird.
© Claus Wegele
Termine »Shakespeare in Motion«: 17., 18. 19. Februar, 20 Uhr; 20. Februar, 18 Uhr Termine »Shelter«: 4., 5. Februar, 20 Uhr; 6. Februar, 18 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de