ENTSCHLEUNIGER - Vinophiler Reisebericht vom Wagram

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Des Grünen Veltliners Lust auf Löss.

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Letztens haben wir Markus und Stefanie die Entscheidung für unseren Familienkurzurlaub überlassen. Es war spannend zu beobachten, wie die beiden über sich hinausgewachsen sind. Sie haben sich gemeinsam vor den Computer gesetzt und wie die Profis zu recherchieren begonnen! Und das Resultat kann sich sehen lassen! Die beiden haben stolz verkündet: „Mama und Papa, wir haben genau das Richtige für uns!“ Was soll ich euch sagen? Recht haben sie gehabt, die kleinen Genies! Die Lösung unseres Familien-Urlaub-alle-sind-zufrieden-Rätsels lautet „Wagram“!

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agram ist der Name einer kleinen, aber feinen Region in Niederösterreich. Sie erstreckt sich entlang des nördlichen Donauufers zwischen der Mündung des Kamp und Tulln. Der Wagram ist in den letzten Jahren vor allem als Weinregion bekannt geworden. Da sind wir auch gleich bei dem Thema, das Renate und mich besonders interessiert! Renate, die „beste Geografie- und Geologie-Lehrerin der Welt“ (Copyright: ihre SchülerInnen der 4A), hat sich rasch mit den Gegebenheiten vertraut gemacht, bevor wir hingefahren sind. Als „Wagram“ bezeichnet man eine Geländestufe, die die Donau im Tullnerfeld begleitet und an ihrem linken Ufer einen markanten Höhenzug aus Löss

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Not long back, we decided to let Markus and Stefanie choose where we should spend our family getaway weekend. It was fun to watch them rise to meet the challenge. They sat down at the computer and got stuck into their research, almost like a pair of professional travel consultants. And the results were pretty impressive: they announced proudly, “Mum, dad! We’ve found just the right thing.” And what can I say? They were absolutely spot on, my little travel consultants. And the solution to the cryptic crossword clue Where Are we Going? Right for All Family Members? is – Wagram.

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agram is the name of a wine producing region in Lower Austria. It’s relatively small – but then nice things come in little packages – and runs along the north bank of the Danube, between the confluence with the river Kamp and the town of Tulln. Over the last couple of years, Wagram has become well-known for its wines, so Renate and I raised no objections to the children’s proposal. In fact, Renate, who is billed by her pupils in 4A as the “best geography teacher in the world”, did a little research of her own before we set off. Wagram actually refers to a geological terrace, running alongside the Danube - 7 -


River through the Tullnerfeld area, forming a prominent ridge of loess soil along the left bank. It is this ridge which lends the region its name. Linguistics being my specialism, it was my turn to do some research and it seems that the name Wagram originally comes from the middle high German word “wac”, meaning waves or billows, and the word “rain”, meaning meadow or slope. So Wagram means the slope on the water. It seems the water referred to here is the ancestral Danube – which flowed along this former river shore millions of years ago. You can still find shells in many places here today. This ancient river drew gravel down from the Alps, spreading it across its broad river bed, and here’s the part which is of interest for wine making – a huge layer of loess was laid down upon this gravel bed.

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oess is a fine-grained ochre-coloured sediment, blown here by the wind from the valleys and river plains of the tundra. Loess consists mainly of quartz and other, highly fertile sediments, so it has a valuable, chalky content, and under the right conditions it can even develop into layers of black, chenozem soils. Loess forms a soft yet stable layer – stable enough to build a wine cellar on, yet so porous that you can be assured that it is well-ventilated. Loess is full of tiny capillaries, meaning it can actually - 8 -


bildet. Dieser Höhenzug war namensgebend für die Region. Sprachwissenschaftlich – da war wieder ich gefordert – hat der „Wagram“ seinen Ursprung in den mittelhochdeutschen Worten „wac“ für „Welle“ oder „Woge“, und „rain“ für „Wiese“ oder „Hang“. „Wagram“ steht also für einen „Hang am Wasser“. Mit dem „Wasser“ ist die Urdonau gemeint, die sich vor Millionen Jahren bis an diese Uferkante erstreckt hat. Noch heute kann man an vielen Stellen Muscheln finden! Diese Urdonau führte aus den Alpen Schotter heran, der sich in ihrem Bett verteilte. Über diesen Schotter hat sich – und jetzt wird es spannend für den Weinbau – eine massive Decke aus Löss gelegt!

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öss ist ein feines, ockerfarbenes Sediment, das der Wind aus den Tälern und Flussebenen der Kältesteppe herangetragen hat. Der Löss besteht überwiegend aus Quarz und anderen sehr fruchtbaren Sedimenten. Er bildet wertvolle, kalkhaltige Böden, aus denen sich unter guten Bedingungen sogar Schwarzerde bilden kann. Löss ist weich und trotzdem stabil. Er ist so fest, dass man Weinkeller in ihm errichten kann, zugleich so porös, dass eine gute Durchlüftung gewährleistet ist. Löss ist von feinen Röhrchen durchzogen und kann bis zu 40 Prozent des Jahresniederschlages speichern. Mit gutem Grund

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sagen manche Winzer: „Der Löss ist die Seele der Region!“ Apropos Weinbau: Beginnen wir gleich einmal mit einer ganz hervorragenden Entdeckung. Renate und ich haben am Wagram einige Grüne Veltliner probiert und waren hingerissen. Wir sind einer Meinung: „Das ist ein Grüner Veltliner, wie er sein soll!“ Sortentypisch, mit unverwechselbarer Note! Man muss dazusagen, dass der Grüne Veltliner die Hauptsorte am Wagram ist. Mit gutem Grund, denn er hat dort einfach die besten Bedingungen! Neben den Lössböden ist es vor allem das reizvolle klimatische Wechselspiel, das seine Trauben sprießen lässt. Von Südosten her wirkt das heiße pannonische Klima ein, vom Norden her erfrischt das Waldviertel. Im Süden begleitet der Donaustrom das Wachstum des Weines und spendet angenehm kühle und feuchte Luft. Wie ein i-Tüpferl kommt noch hinzu, dass der Wagram weitgehend in Ost-West-Richtung verläuft und die meisten Rieden daher nach Süden abfallen. So, als würden sie sich dankbar vor der Sonne ausbreiten und viele, viele Stunden Energie tanken! Im Zusammenspiel all dieser Faktoren entstehen sehr fruchtige und feinsinnige Grüne Veltliner mit kräftiger Würze, voller Frucht und eleganter Säure. Man kann die Sorte am Wagram nach Belieben ausbauen. Am einen Ende des Spektrums stehen leichtfüßige, frische Sommerweine mit fein strukturierter Säu-

store up to 40 per cent of the annual rainfall at any one time – holy water for the grape! Some of the vintners around there say that “the loess is the soul of the region.” And they certainly have a point. But enough philosophy and on to the vineyards: right at the beginning, Renate and I discovered the pearls of the region – Grüner Veltliners. We went on to sample quite a few while we were at Wagram and we were quite simply blown away. The unanimous verdict? Wagram Grüner Veltliners hit the nail on the head – excellent examples of the variety, with unmistakable tones. Grüner Veltliner is the main variety planted in the Wagram region. And there are good reasons for that – the conditions are simply perfect. Apart from the loess soil, there is an agreeable interplay between different climates zones, which encourages the grapes to flourish. From the south east, there is the influence of the hot Pannonian climate and from the north, refreshing breezes from the Waldviertel region. In the south, the Danube indulges the growing grapes with pleasantly cool, damp air. The icing on the cake is that the Wagram ridge runs largely east to west, meaning that most of the vineyards recline on gentle, south-facing slopes. It’s almost as though the loess drifted in with the wind millions of years ago, and found the perfect place to sunbathe for a few millennia. - 10 -



re und lebendiger Frucht, am anderen sehr gehaltvolle und lagerfähige Reservequalitäten mit intensiver Würze und exotischer Frucht. Wir hatten Glück, denn die Grüne-Veltliner-Entdeckung haben wir gleich am ersten Tag gemacht. Dabei ist der Wagram unseren familiären und sportlichen Bedürfnissen auch ganz hervorragend entgegengekommen. Die Region lässt sich nämlich auf fünf Routen mit dem Rad durchqueren und erkunden. Wir sind einfach drauflos gefahren und haben uns treiben lassen, immer der Nase nach. Und siehe da, unser G´spür hat uns an die richtigen Orte geführt! Wir haben uns nicht nur die schönsten Plätze und die eindrucksvollsten Stimmungen erradelt, sondern auch einige erstklassige Adressen in Sachen Wein! Und das auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche! (Der Wagram umfasst etwa 34.000 Hektar, davon werden 2.450 für den Weinbau genutzt.) Der Wagram ist übrigens längst kein Geheimtipp mehr, oder eine Weinregion, die in den Kinderschuhen steckt. Sie ist ein wirklich ernstzunehmender (Genuss)Faktor in der Weinwelt! An ein Weingut erinnere ich mich besonders gerne. Erstens, weil wir dort einen weiteren Grünen Veltliner kennengelernt haben, der uns faszinierte. Wieder erstklassige Qualität mit auffallend individuellem Charakter! Zweitens, weil wir dort auf eine weitere Spezialität gestoßen sind: den „Roten Veltliner“! Das ist


eine Weißwein-Sorte mit einem irreführenden Namen, der sich von der rötlichen Färbung der reifen Trauben herleitet. (Und übrigens auch nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt ist!) Der Rote Veltliner ist eine alte, autochthone Rebe, die am Wagram gerade ihre „stille Renaissance“ erlebt. Er schmeckt sehr elegant und besitzt ein feinwürziges Aroma. Genau genommen muss man jeden Winzer, der sich den Roten Veltliner antut, als Idealisten bezeichnen! Er rankt schlecht an und wächst eher in die Breite als in die Höhe. Das macht ihn sehr arbeitsintensiv. Noch dazu benötigt er ausgesprochen luftige und warme Lagen. Aber: richtig ausgebaut und gut gepflegt, kann es der Rote – im Hinblick auf den Reichtum an Extrakten und die Komplexität – durchaus mit dem Grünen Veltliner aufnehmen!

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eeindruckt hat uns auch die Gastfreundschaft, die wir am Wagram erlebt haben. Markus und Stefanie haben sich auch um diesen Teil unserer Reise gekümmert und herausgefunden, dass es am Wagram eine ganze Reihe stimmungsvoller und gemütlicher Heurigen gibt. Oft liegen sie, ein bisschen versteckt, in den Kellergassen, zwischen Jahrhunderte alten Lösswänden. Wir sind bei einem Winzer eingekehrt, dessen Lokal direkt an die eigenen


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These factors interweave to produce fruity Grüner Veltliners with markedly spicy tones, which are full elegant acids. And with this grape variety, the world is your oyster at Wagram: at one end of the spectrum, it can be used to make agile, fresh, summery wines with finely structured acids and lively fruit; at the other, there are full-bodied, reserve wines for laying down, with intensive spices and exotic fruit tones. Lucky that we discovered the Grüner Veltliners on day one! What’s more, Wagram was also the perfect place to spend time together as a family… and get a little exercise: there are no less than five cycle path routes crisscrossing the region, and it’s a great way to explore. So we just got on our bikes and off we went, wherever the fancy took us. Well, we must have had good noses for the right path, because we ended up just in the right spot. Not only did freewheel around some lovely countryside, but we found some real beauty spots in terms of wine. And all in one relatively small area. (Wagram covers some 34,000 hectares, of which some 2450 are under vine.) What’s more, Wagram is by no means some well-kept wine insiders’ secret any more: it’s become a well-developed wine region with an increasingly formidable reputation in the world of wines. I have particularly fond memories of one particular vineyard. Firstly, because - 16 -


we found yet another, particularly fascinating Grüner Veltliner there – excellent quality once again, with a flamboyant character all of its own. And secondly, because we came across a quite different speciality: Roter or Red Veltliner. Actually, the name is somewhat misleading: it’s a white wine variety which takes its name from the red hue of the ripened grapes. (And no, it’s not related to Grüner Veltliners either). Roter Veltliner is an old, local grape, which is enjoying something of a renaissance at Wagram. It has an elegant taste and a fine, spicy aroma, but the truth of the matter is that for any vintner who decides to woo the Roter Veltliner, it’s very much a labour of love. The vines are difficult to train and tend to become bushy rather than grow vertically. That means a great deal of work has to be done with it and they are rather choosy about the vineyard, which has to be warm and airy. Still, if they are planted carefully and looked after well, then with in terms of rich essences and complexity, Roter Veltliners can certainly put Grüner Veltliners on their mettle.

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e were impressed too with the hospitality we enjoyed at Wagram. Markus and Stefanie were in charge of this part of our trip of course, and found a whole array of atmospheric, cosy wine taverns. They were often off the - 17 -



Rieden grenzt, der eigenen Wein ausschenkt und eine ganz hervorragende Heurigenküche zu bieten hat. Neben traditionellen Klassikern wie Schweinsbraten oder Geselchtem gibt´s pfiffige Schmankerl von Fisch und Wild sowie delikate leichte Salatkreationen, dazu frisches Nussbrot und Gemüse-Aufschnitt. Ich darf nicht vergessen hinzuzufügen, dass es am und um den Wagram herum einige ganz ausgezeichnete Restaurants auf Hauben-Niveau gibt! Übernachtet haben wir schließlich auf einem Weingut, das uns mit seinen gemütlichen und preisgünstigen Wohlfühl-Appartements überrascht hat. Unser zweiter Tag stand wieder ganz im Zeichen von Wein und Natur. Am Vormittag sind wir nach Grafenegg geradelt. Das hatte sich Renate gewünscht. Dort haben wir im herrlichen Schlosspark ein wunderbares Picknick veranstaltet. Wir hatten Wein, frischen Traubensaft und herrliche Schmankerl aus der Region dabei. Wir haben eine große Decke ins Gras gelegt, uns von der Sonne verwöhnen lassen und uns vorgestellt, dass die Zeit stehen bleibt. Wie in einer Romantik-Verfilmung. Unser nächstes Ziel war Kirchberg am Wagram. Dort haben uns gleich mehrere Dinge interessiert. Nicht weit vom Ortszentrum steht, gut versteckt, eine steile und lange Lösswand, in der der seltene Bienenfresser nistet. Das ist eine Vogel-

beaten track, tucked along the rows of wine cellars, between centuries old walls of loess. We stopped off at one wine cellar which was right besides its own vineyard and served not only its own wine, but absolutely terrific local food. Quite apart from traditional classics such as roast pork and smoked meat, they had some cracking fish and game dishes, light dreamy salads with sliced vegetables and fresh walnut bread. And I should not neglect to mention that there are some first-class restaurants in and around the regions, with top-flight chefs. We stayed overnight at a vintners’, and the holiday apartment turned out to be very cosy and good value. The next day was also devoted to enjoying wine and the countryside. In the morning, we cycled to Grafenegg. That was Renata’s idea. There, we enjoyed a delicious picnic in the glorious parkland around the castle: wine, fresh grape juice washed down the mouth-watering delicacies from around the region. We just spread out a picnic blanket and enjoyed the sun. Time seemed to stand still and the setting was like a film set for the age of romanticism. The next stop was Kirchberg am Wagram, which was on our itinerary for several reasons. Tucked away, not far from the centre, there is a long, steep loess wall, which is a nesting site for the rare, European bee-eater – a bird with strikingly colourful plumage and a prodigious appetite for insects such as bees, wasps and bumbles - 19 -


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Weritas / gerner°gernerplus


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art mit auffallend buntem Gefieder und großem Appetit auf Insekten wie Bienen, Wespen oder Hummeln. Das war ein echter Extra-Bonus für die Kinder. Die beiden sind ja ganz narrisch auf alle Natur-Themen. Renate und ich haben uns im „Alchemistenpark“ sehr wohl gefühlt. Er ist nach den Prinzipien der Permakultur angelegt. Man gewinnt einen lebhaften Eindruck von der Vielzahl an Pflanzen mit essbaren Blättern und Früchten.

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in echter Renner ist das „Weritas“ in Kirchberg! Das ist der Name der Gebietsvinothek im Ortszentrum. Dort ist der Wein zu Hause! Siehst du und erlebst du dieses Architekturjuwel, dann begreifst du das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein der Wagramer Winzer! Das „Weritas“ ist eine zentrale Anlaufstelle, in der du alles bekommst, wonach du dich als Weinliebhaber sehnst: exzellente Weine aus der Region, kulinarische Erlebnisse und jede Information, die du benötigst, um in Sachen Wein am letzten Stand zu sein. Wir haben den Rest des Nachmittags auf der Terrasse des „Weritas“ verbracht, uns an den köstlichen Weinen gelabt und den Sonnenuntergang genossen. Übrigens waren wir sehr darüber erstaunt, wie viele unterschiedliche Rebsorten am Wagram angebaut werden. Neben dem Grünen Veltliner gibt es Weiß-

bees. It was an absolute hit with the children – both of them are keen nature watchers. However, Renate’s and my favourite spot was the Alchemistenpark, a permaculture project, where you can get a down-to-earth insight into the great variety of plants with edible leaves and fruit.

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nother hit was the local enoteca, Weritas, at the centre of Kirchberg. You could say that it’s Wagram winemaking’s spiritual home: even the architectural tone is set by the self-awareness and self-confidence of the Wagram vintners. And it’s the place to be for wine enthusiasts, who will find everything their hearts could desire: fine wines from across the region, culinary delights and everything you need to know to be right up to date in matters of the grape. We spent the rest of the afternoon on the terrace, enjoying the late afternoon sun and reinvigorating ourselves with some of the delicious wines. By the way, we were absolutely amazed how many different varieties are to be found in the region. Quite apart from the myriad of Grüner Veltliners, there is Pinot Blanc, Riesling, Traminer, Sauvignon Blanc and the Roter Veltliner I was explaining about. Red wines also make an appearance, even if they are not as numerous as the - 22 -


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burgunder, Riesling, Traminer, Sauvignon Blanc und den schon erwähnten Roten Veltliner. Rote gibt es auch, wenn auch mengenmäßig geringer als Weiße: Blauen Zweigelt etwa, St. Laurent, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon oder Merlot. Alle mit ausgeprägtem Gebietscharakter. Einige Betriebe – vor allem in Großriedenthal - keltern Süßwein, manche machen sogar Sekt und „orange Weine“ (Das sind Weißweine, die wie Rotweine, also „maischevergoren“, ausgebaut werden.) Viele Betriebe arbeiten nach traditionellen Methoden, immer aber nah an der Natur. Es gibt zertifizierte Bio-Weingüter und solche, die nach biodynamischen Grundsätzen geführt werden. Im „Weritas“ stehen rund 250 Weine von 50 Topwinzern zur Auswahl. Natürlich haben Renate und ich nicht widerstehen können. Das einzige Problem, das wir dann noch zu lösen hatten, war: wohin mit dem vielen Wein? Wir hatten kaum genug Platz im Auto, um alles heil nach Hause zu bringen!

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lles in allem: Den Namen „Wagram“ muss man sich unbedingt merken, das ist ein ganz hervorragendes Reiseziel für Weinfreunde und Naturliebhaber!

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whites: Zweigelt, St. Laurent, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon and Merlot. Yet despite this diversity, they are all imbued with the character of this wine-making region. Some vintners, particularly in Großriedenthal, produce sweet wines, some even sparkling and amber (or orange) wines (the latter are white wines which are fermented on the skins like reds). Lots of wine producers work with traditional methods, and always in harmony with nature. There are some with organic wine certification and others who work in accordance with biodynamic principles. In Weritas, there are some 250 wines on offer from 50 top-class wine producers. Of course, Renata and I couldn’t resist. The only problem was how to squeeze it all in the car. We joked about leaving the children behind, but they just said that it was a great idea, because they didn’t want to leave Wagram yet anyway.

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ll-in-all, you’d do well to make a careful note of the name “Wagram”, because it’s an excellent destination for nature lovers and wine aficionados alike.

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Gebietsvinothek Weritas Wagram

Schloss Grafenegg

Marktplatz 44, 3470 Kirchberg am Wagram

grafenegg.com

Österreich / Austria

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3485 Grafenegg 10, Österreich / Austria

weritas.at

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Egon Schiele Geburtshaus Bahnhofstraße 69, 3430 Tulln an der Donau,

Tourismusinformation der Region Wagram

Österreich / Austria

Marktplatz 44, 3470 Kirchberg am Wagram

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erleben.tulln.at

Österreich / Austria regionwagram.at

Pleyel Museum

» Heurigenkalender

Ruppersthal 108, 3701 Großweikersdorf,

» Zimmerangebote

Österreich / Austria

» Wagramer Entdeckertouren

pleyel.at

» Genussvoll Einkaufen

_______________________ Wagrampur - mit der Natur wagrampur.at

________________________________________________ Notizen/Notes


FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH: Regionales Weinkomitee Wagram, Prinz-Eugen-Straße 34, A-1040 Wien KONZEPT & GESTALTUNG: struktiv.at TEXT: Christian Puluj ÜBERSETZUNG: unison-multilingual.com RIEDENKARTE: Daniel Ebert FOTOS: Josef Stefan, Herbert Lehmann, Natur im Garten/ Steve Haider, Steve Haider, Werner Feiersinger, Grafenegg KulturbetriebsgesmbH, shutterstock.com, gerner˚gernerplus, Alter Winzerkeller, Robert Herbst, Leonhard Hilzensauer GEDRUCKT & PRODUZIERT im Cradle to CradleTM-Designkonzept

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chon lange haben Fritz und Renate mit ihren Kindern Markus und Stefanie nach einem Nahziel für den perfekten Kurzurlaub gesucht. Nun haben sie den Wagram als Reiseziel für Weinfreunde und Naturliebhaber entdeckt. Auf ihren Rädern erkunden sie die Region. Die Eltern lernen den Grünen Veltliner, die Hauptsorte der Weinbauregion, kennen. Gemeinsam picknicken sie im Schlosspark von Grafenegg und besuchen den Alchemistenpark in Kirchberg. Zum Abschluss steht ein Besuch der Gebietsvinothek „Weritas“ auf dem Programm.

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r i t z a n d R e n a t e h a ve b e e n l o o k i n g fo r s o m e t i m e fo r t h e i d e a l p l a ce fo r a fe w d a y s’ fa m i l y g e t a wa y w i t h t h e i r ch i l d re n , M a rk u s a n d St e fa n i e. No w t h e y’ v e d i s co v e re d Wa g ra m – t h e p e r fe c t g e t a w a y d e s t i n a t i o n j u s t a ro u n d t h e co r n e r, b o t h fo r w i n e a f i c i o n a d o s a n d n a t u re l o v e r s – s o t h e y g e t o n t h e i r b i k e s t o e x p l o re t h e re g i o n . T h e p a re n t s b e co m e acquai nted with Gr üner Vel tli ner, the most commonl y pro d uced g rap e var ie t y i n the Wag ram vi ne yards, while the whole famil y e n j o y p i c n i ck i n g i n t h e p a rk l a n d o f G ra fe n e g g C a s t l e a n d a v i s i t a t the A lche m i s te n p a rk , a p e r mac u l t u re s i te i n Ki rchb e rg. L a s t b u t n o t l e a s t , t h e y d ro p i n a t t h e l o ca l e n o t e ca , We r i t a s .

regionwagram.at


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