Portfolio henning struve

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Thema

Zweizügige Grundschule in Darmstadt Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

Grundlegendes Pädagogisches Konzept: Die im Rahmen der Masterarbeit „ Grundschule in Darmstadt“ geplante Grundschule bezieht sich bei ihrer pädagogischen Ausrichtungen auf Arbeiten von Hartmut von Hentig und deren praktischer Umsetzung in der Laborschule Bielefeld. Der Reformpädagoge von Hentig, der sich in seinen Reformgedanken unter anderem auf Rousseau und seine Schrift „Emile oder über die Erziehung“ bezieht, fordert eine alters - und entwicklungsgerechte individuelle Förderung sowie die Bereitschaft, den Heranwachsenden für ihren Bildungsprozess Zeit zu lassen. Er möchte moralische Werte nicht über die Belehrung einer Autorität vermitteln und den Erlebnis- und Lernprozess

forcieren, sondern diese Werte durch eigenes Erleben und Handeln erfahren lassen. Somit ist der Ansatz dieses pädagogischen Konzeptes nicht die Vermittlung von Wissen durch Frontalunterricht sowie deren anschließende Abfrage zur Lernzielkontrolle. Es geht vielmehr davon aus, dass selbst erfahrene und durchlebte Situationen eine tiefere Lernerfahrung bringen und diese nur alters- und entwicklungsgerecht erlebt werden können. Dieses gilt es zu fördern, Fehler und Zufälle zu zulassen und somit einen Erfahrungsschatz für das Leben zu schaffen.

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Schwarzplan Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

Grundlegendes Pädagogisches Konzept: Von Hentig weist allerdings darauf hin, dass Schule nicht ohne Lernziele wie z.B. die Erlernung der Rechtschreibung und mathematischer Kompetenz auskommt und diese sich durchaus als roter Faden durch den Schulalltag ziehen. Es ist daher anzustreben, eine Schule, in der so viele stumpfsinnige, widerwillig geleistete Übungen wie möglich durch geistvolle, selbstmotivierte, kooperative Übungen ersetzt werden, zu etablieren, damit man einen möglichst hohen Motivationsgrad und die Einsicht in ein notwendiges Üben der Grundkompetenzen erzielt.

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Erdgeschoss Grundriss Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

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Erstes Geschoss Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

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Zweites Obergeschoss Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

Der Lernraum Um ein entwicklungsgerechtes Lernen zu ermöglichen, wird der herkömmliche Klassenraum, der ja schon in seiner Gestalt und Proportion für den Frontaluntericht optimiert ist, zugunsten eines Jahrgang übergreifenden Raumkonzeptes aufgegeben. Die erste und zweite Klasse teilen sich das erste Obergeschoss, welches als „Einraum“ mit verschiebbaren Möbeln und Vorhängen konzipiert ist. Die Schüler dieser Jahrgänge bilden altersdurchmischte Klassenverbände, wodurch die „Kleinen“ von den „Großen“ lernen können und die „ Großen“ früh erleben, Verantwortung für andere Kinder zu übernehmen.

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West Ansicht Der Außenraum 1 Der städtische Hof Er wird von der Turnhalle im Osten, der Erwachsenen-Bildungsstätte im Westen sowie der Schule im Norden gebildet. Hier befindet sich der Fahrradstand, hier kommen die von ihren Eltern gebrachten Kinder an und hier können notfalls Autos kurz halten. Dieser Hof vermittelt zwischen Stadt und Schule und wirkt mit seinem Betonsteinbelag klar städtisch.

cyanfarbenen Tartanbelag sehr klar von der Umgebung ab und schafft damit einen unverwechselbaren Ort. Dieser Hof wird durch fremdartige Kegel, deren Spitzen im Kontrast zum restlichen Boden magentafarben sind, aufgelockert. Eine deutliche Zäsur stellt der Flusslauf der Darme dar, deren „Quellpunkt“ in die Kletterwand verlegt wird. Anschließend schlängelt sie sich durch den Schulhof. Hier erleben die Kinder das Element Wasser auf eine unmittelbare Art und Weise.

Außenraumkonzept

2 Der Schulhof Er liegt ein Geschoss tiefer als der städtische Hof und wird durch die Sporthalle, die Schule sowie eine Kletterwand eindeutig eingefasst. Zusätzlich hebt er sich durch seinen

3 Der Abenteuerhof Auch beim dritten Hof ist das Wasser der Darme prägend. Hier bildet er durch einen geteilten Flusslauf eine Baum bestandene Insel und kann für allerhand Experimente

genutzt werden. Dieser sich weitestgehend sich selbst überlassene Teil des Schulgeländes soll es ermöglichen, „Natur“ unmittelbar zu erleben. Hier könnte ein Klassenzimmer im Freien entstehen um direkt am Objekt Flora und Fauna untersuchen zu können.

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Nord Ansicht Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Prof. Dr.-Ing. Clemens Schramm Ort: Darmstadt Erstellt: 2016

Die Möbel Es gibt zwei Sorten von Möbeln in dieser Schule 1 „Die Dicke Wand“ Ein Einbaumöbel, das die Lernräume zum Treppenhaus abtrennt und Schränke sowie eine Mini-Küche und einen Einzelarbeitsplatz beinhaltet. 2 „Die Formen“ Dieses sind verschiebbare Großmöbel, welche in unterschiedlichen Primärformen wie Kreis, Kreuz, etc. ausgebildet sind und verschiedene Funktionen übernehmen. Diese Möbel können z.B. ein Rückzugsort sein, wie das Büchernest im Kreis, oder ein Regal. Aber immer sind große Tafelflächen auf ihren Außenseiten angebracht, sodass sie die „Klassische Tafel“ ersetzen.

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Nachverdichtung / Alten und Jugendwohnen Projektpartner: Geronimo Bujny Betreuer:

Prof. Dipl.-Ing. Peter Fank

Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Ort: Bad Schönborn Erstellt: 2015

Konzept Das Thema Nachverdichtung erfordert oftmals ein sensibles Vorgehen. Es gilt zwischen vielen Faktoren zu vermitteln. Der Altbestand will berücksichtigt werden, aber natürlich sind auch Flächennutzungszahlen zu beachten und nicht zuletzt ist ein Gebäude auch immer eine Investition. Die Gemeinde Bad Schönborn hat in der Nachkriegszeit durch zahlreiche Bauten an Größe gewonnen. Im Zuge dieser Erweiterungen entstanden viele Karrees mit innenliegenden Brachflächen, da die hinzugefügte Bebauung sich an alter landwirtschaftlicher Struktur orientierte.

Um der Akzeptanz in der direkten Nachbarschaft Vorschub zu leisten, war es Vorgabe, nur ein- bis zweigeschossige Baukörper zu verwenden. Um die Akzeptanz noch weiter zu erhöhen, sind die Baukörper als ortstypische giebelständige Häuser ausgeführt. Dieser Typologie wird ein Abstraktion hinzugefügt, indem die Traufseite und das Dach aus denselben Materialien hergestellt werden und sich somit optisch vereinigen. Diese Geste wird durch die abgerundeten Ecken noch verstärkt.

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Schnitt A-A Projektpartner: Geronimo Bujny Betreuer:

Prof. Dipl.-Ing. Peter Fank

Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Ort: Darmstadt Erstellt: 2015

Um dem zukünftigen Bewohner weiterhin / zum ersten Mal das Gefühl von einem eigenen Haus zu ermöglichen, wurde das Volumen auf viele kleine einzelne Baukörper verteilt. Es entsteht eine eigene Identität für den Ort, die den Charakter einer Dorfgemeinschaft in sich trägt. Diese kleinteilige Struktur ermöglicht es, verschiedene Nutzergruppen anzusprechen. Sowohl Teenager als auch Senioren haben in ihren jeweiligen Lebensphasen ähnliche Anforderungen an ihren Wohnraum. Den Wunsch nach etwas unkompliziertem Eigenem. Dieses Durchmischungskonzept setzt hierbei besonders auf die umliegende Nachbarschaft.

Modellfoto Die Hoffnung besteht, dass Jugendliche und Familienmitglieder im Seniorenalter hier eine neue Unterkunft finden, die auf ihre Bedürfnisse angepasst ist, ohne die Nähe zur eigenen Familie aufzugeben.

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Schnitt durch Eisspeicher und Gemeinschaftshaus

Schnitt B-B Projektpartner: Geronimo Bujny Betreuer:

Prof. Dipl.-Ing. Peter Fank

Prof. Dipl.-Ing. Georg Seegräber Ort: Darmstadt Erstellt: 2015 Systemdarstellug eines Eisspeichers in verbindung mit einem BHKWs GSEducationalVersion GSPublisherEngine 84.64.65.100

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Perspektivee

Aussichtsturm für die IBA 2020 in Berlin Betreuer: Dipl.-Ing. Andreas Oevermann Ort: Berlin, Tempelhoferfeld Erstellt: 2013

Idee Die Internationale Bau Ausstellung 2020 in Berlin diente als theoretischer Rahmen meiner Bachelor Arbeit. In diesem Kontext sollte ein ikonografisches Gebäude entstehen, das die IBA 2020 nach außen repräsentiert. Der in der Aufgabenstellung formulierte Wille zur ikonografischen Wirkung und der Bauplatz auf dem Tempelhofer-Feld machen es kaum möglich, eine Kontextualisierung im klassischen Sinne zu betreiben. Einzig das historisch belastete Flughafengebäude verlangte nach einem Gegenpol. Da die schiere Masse des Flughafengebäudes es schwer macht, ein gleichwertiges Gegenüber zu bauen, entschied ich mich, eine

konträre Position einzunehmen. Zum einen versuchte ich der Monumentalität und Schwere des Nazibaus eine Leichtigkeit und Verspieltheit gegenüber zu stellen.Zum anderen stellte ich der Horizontalität des

Konzept Skizzen

Bestandes einen vertikalen Turm entgegen. Da dieser Bau meiner Meinung nach nicht vornehmlich durch seinen Standort sondern über seine Funktion als Symbol der IBA 2020 definiert wird, suchte ich nach einem Bild, das sinnbildlich für das Bauen steht.

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Ansichten Betreuer: Dipl.-Ing. Andreas Oevermann Ort: Berlin, Tempelhofer feld Erstellt: 2013

Hierbei bot sich eine Variation des Ur-Hauses an. Wenn man die Verwendung des Ur-Hauses in der aktuellen Architekturdiskussion betrachtet, wird man zwangsläufig über die Arbeiten Sou Fujimoto´s oder des Büros Herzog und De Meuron stolpern. Dieser Entwurf ist eine Paraphrase, bzw. eine Transformation dieser Werke. Um ein höheres Maß an räumlicher Variants zu erhalten, habe ich das Drehen um die X Achse als zusätzliche Option eingeführt. Durch diese Maßnahme können hochkomplexe Innen- und Außenräume entstehen, die ihren simplen formalen Grundtenor allerdings immer erahnen lassen. Der Bau ist radikal Urban gedacht. Das Gebäude partizipiert lediglich an der

Landschaft - sie hat keinerlei praktischen Nutzen mehr und ist auf ihre sinnliche Erfahrbarkeit beschränkt. Das entspricht der Vorstellung von Stadtmenschen, die sich den Naturraum vor allem als Gegenwelt zum Stadtraum vorstellen. Durchaus ambivalent spielt das Gebäude mit

Konzept Skizzen der Landschaft.

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Modellfoto, Pulver 3D Druck

Schnitt Betreuer: Dipl.-Ing. Andreas Oevermann Ort: Berlin, Tempelhoferfeld Erstellt: 2013

In dem einem Raum sperrt es die Landschaft aus, scheint den Besucher vor ihr zu schützen, in anderen Räumen wird diese besondere Landschaft der großen Wiese, die an manchen Sommermonaten an die Savanne Afrikas erinnern mag, inszeniert. Der Blick auf die Wiese wird durch Fenster gefasst, die Landschaft wird zum gerahmten Bild und damit zum Objekt distanzierter Betrachtung.

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Fassaden-schnitt-ansicht Betreuer: Dipl.-Ing. Andreas Oevermann Ort: Berlin, Tempelhoferfeld Erstellt: 2013

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N.U.D.E ist ein Kollektiv von Architektur Interessierten die sich fĂźr ein Arbeiten abseits der gewohnten Pfade interessieren.

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N.U.D.E „Stell dir eine Stadt vor und keiner geht hin.“ N.U.D.E ist ein Kollektiv von Architekturinteressierten, das neue Denkansätze in die aktuelle Architekturdiskussion einführen will. Eine Gruppe von Leuten, die findet, dass Stadt von ihren Bewohner*innen lebt und nicht von Investoren, nicht von Star-Architektur mit Guggenheim-Effekt und sicher auch nicht davon, die „sauberste“ und „schönste“ Stadt zu sein... im Gegenteil! Wir möchten, dass ihr alle anpackt und was macht!

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N.U.D.E

Freifeld vernetzt die lokale Kulturszene mit der überregionalen, gibt Anstöße und kennt kein Konkurrenzdenken. Bei uns seid ihr nicht nur Konsument*innen – ihr könnt selbst kreativ werden und mitgestalten. In Workshops und überall auf dem Gelände. Wir wollen einen Freiraum schaffen – frei für verrückte Ideen, spannende Entwicklungen, konstruktives Miteinander und leidenschaftlich gelebte Kunst. Jeder Raum, den wir schaffen, ist eine Entdeckungsreise. Ausstellungen und Illustrationen pflastern Wege, auf Wiesen laden Workshops und Musikinstallationen zum Mitmachen ein.

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Horst Janssen Platz Obwohl das Horst Janssen Museum zentral an einem der wichtigsten Hauptverkehrsknotenpunkte der Oldenburger Innenstadt liegt, wird dem Museum nicht die Aufmerksamkeit zuteil, die ihm in der Oldenburger Kulturlandschaft gebührt. Um diesem Mangel zu begegnen, fragte der Verein der Freunde und Förderer des Horst-Janssen-Museums den Fachbereich Architektur der Jade Hochschule Oldenburg an, im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs den öffentlichen Raum vor dem Museum neu zu gestalten, um diesen Raum sowohl interessanter zu machen, ihm ggf. sogar Aufenthaltsqualität zu geben und auf einen zukünftigen Erweiterungsbau des Museums hinzuweisen, der in langfristiger Perspektive das Museumsareal mit dem Ensemble aus Stadtmuseum und Horst-Janssen-Museum zum Platz hin erweitern soll. Das von mir erarbeite Konzept ist von ausgesprochen temporärem Charakter. Es soll eine in den städtischen Maßstab hoch gezoomte Horst-Janssen-Zeichnung auf das Pflaster vor dem Museum aufgebracht werden. Das Projekt ist als Simbiose dieser Arbeit und der zweitplatzierten Arbeit in der ein Zitat des von Horst Janssen sehr verehrten Aufklärers Johann Christoph Lichtenberg als „Wort“-Plastik auf dem Platz instaliert werden soll, gedacht. Das Zitat „Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen“ verweist mit seinem hoffnungsvollen Imperativ auf den langfristigen Wunsch der Museumsleitung, die vorhandenen Ausstellungsflächen durch einen Anbau zu erweitern.

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