Mittwoch, 8. Juli / Donnerstag, 9. Juli Helmut List Halle, 18 / 19.30 / 21 Uhr
Una notte veneziana
CONCERTO DA CAMERA Antonio Vivaldi (1678–1741)
Concerto in a für Altblockflöte, 2 Violinen und B.c., RV 108 1. Satz: Allegro
Sonata in d, op. 1/12, RV 63, „La follia“ (Die Tollheit) Concerto in g, RV 104, „La notte“ (Die Nacht) Largo (La notte/Die Nacht) – Presto. Largo. Andante. Presto (Fantasmi/Gespenster) – Largo (Il sonno/Der Schlaf) – Allegro
Palais Attems.Hofkapelle Leitung: Michael Hell, Blockflöte & Cembalo
LIEBESNÄCHTE
Zwei Liebesnächte erzählt von Giacomo Casanova (1725–1798)
Chris Pichler, Lesung & Moderation
BELCANTO VENEZIANO Pasquale Anfossi (1727–1797)
Se mi lasci, ò mia speranza Ferdinando Bertoni (1725–1813)
Rondo des Jezael: Mater cara extremum aus „Balthassar“ (Actio Sacra, PWM 9149) Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Fragment einer Fantasie in c, KV 396 Un moto di gioia (aus „Le nozze di Figaro“, KV 579)
Tetiana Miyus, Sopran Eva Maria Pollerus, Hammerflügel
Die gelesenen Texte stammen aus: Giacomo Casanova, Erinnerungen, übersetzt von Heinrich Conrad, 1910, 19. und 20. Kapitel Moderationstexte und Textauswahl: Josef Beheimb
Patronanz:
Dauer der Veranstaltung: ca. 60 Minuten Vorspiel: etwa 10 Minuten
Hörfunkübertragung: 13. Juli 2020, 14.05 Uhr, Ö1 verfügbar ab Donnerstag, 9. Juli um 18 Uhr auf https://styriarte.com/styriarte-2020-streaming/
17.40 / 19.10 / 20.40 Uhr
Eine Nacht vor Venedig
Ein Vorspiel von Thomas Höft, in Szene gesetzt von Wolfgang Atzenhofer Johann Strauß (1825–1899)
Alle maskiert, alle maskiert Komm in die Gondel aus: „Eine Nacht in Venedig“ Jacques Offenbach (1819–1880)
Schöne Nacht, du Liebesnacht aus „Hoffmanns Erzählungen“
Mischa, Entertainer auf der Costa Luna: Mario Lerchenberger, Tenor Babette, Sängerin: Barbara Pöltl, Sopran Sonja, Sängerin: Birgitta Wetzl, Mezzosopran Tobias Kochseder, Akkordeon
Stellen wir uns vor, wir würden auf einem Kreuzfahrtschiff über das Mittelmeer kreuzen und vor Venedig ankern. Alle sind aufgeregt, was wohl beim Landausflug passieren wird. Und der Schiffsentertainer hat seine beiden Co-Animateurinnen gebeten, die Gäste beim Ausbooten zu unterhalten. Was gäbe es da Schöneres, als einen kleinen Querschnitt durch Johann Strauß’ Operette „Eine Nacht in Venedig“ anzustimmen. So weit, so schräg. Jetzt stellen wir uns dieselbe Situation vor, nur unter dem Wissen, dass das Corona-Virus ausgebrochen ist, das ja besonders auf Kreuzfahrtschiffen seine Opfer sucht und findet. Wenn die fröhlichen Entertainer jetzt das Ensemble „Alles maskiert, alle maskiert“ anstimmen, dann entsteht eine wundervolle Doppelbödigkeit. Wie werden wir in Zukunft noch über Kreuzfahrten freuen können, im Zeichen von Corona, Klimakatastrophe und Overtourismus? Unsere Entertainer singen heiter darüber hinweg. Wir aber werden Antworten finden müssen.
Una notte veneziana
Herzlich willkommen zu einer Nacht im Venedig des 18. Jahrhunderts, zu einer „Notte veneziana“. Viele von Ihnen werden Venedig kennen und lieben, so wie es heute ist. Von der Lagunenstadt eines Vivaldi und Casanova ist dieser Eindruck freilich weit entfernt: überall maskierte Menschen, das ganze Jahr hindurch. Theater und Musik, wo man nur hinsah und hinhorchte. Der halbe Adel Europas, vereint zu Vergnügungen von unerhörtem Raffinement. Mittendrin ein unwiderstehlicher Verführer.
Ad notam
Giacomo Casanova, Veneziano Chris Pichler spielt Casanova: Die Schauspielerin tritt heute Abend in ungewohnter Rolle auf und in die Fußstapfen männlicher Kollegen wie Donald Sutherland, Tony Curtis, Alain Delon, Heath Ledger und Tobias Moretti. Sie alle haben den berühmtesten Venezianer verkörpert, in Filmen von Fellini bis Carlos Saura: mal als jungen Draufgänger, mal als alten Lebemann. Für eine Frau ist diese Rolle pikanter, schon allein wegen der rüden Methoden, die Casanova nicht verschmähte. Was der alte Bonvivant seinen Memoiren anvertraute, ist zwar Weltliteratur geworden, doch genügt es in keiner Weise heutigen Standards von „Distancing“ und Rücksicht gegen das schöne Geschlecht. Derlei Vorbehalte waren dem Libertin fremd, als er 1790 im böhmischen Schloss Dux mit der Niederschrift seiner Erinnerungen begann – in makellosem Französisch. „Histoire de Jacques Casanova de Seingalt Vénitien“ steht mit unverhohlenem Stolz auf dem Manuskript. Bis zu seinem Tod 1798 blieb er vor allem eines: Venezianer. Am 2. April 1725 wurde er in der Kirche San Samuele unweit des Canal Grande getauft – im Schatten eines Opernhauses, an dem er später als Geiger seinen Unterhalt verdienen sollte. Casanova verstand weit mehr von Musik, als man vielleicht vermuten könnte. Er genoss Opernabende nicht nur wegen der schönen Frauen an seiner Seite, sondern vor allem wegen der Musik, wegen der Arien eines Galuppi, Bertoni und Anfossi. Sein Vater war ein Balletttänzer aus Parma mit spanischen Wurzeln, seine Mutter
eine echte Venezianerin und eine „sehr schöne und fähige Schauspielerin“, wie Carlo Goldoni bezeugte. Das Theaterblut war ihm in die Wiege gelegt, doch statt es auf der Bühne auszuleben, machte er die galante Welt zur Kulisse seines Lebenstheaters. Zuerst freilich studierte er Jura an der Universität Padua, und zwar mit Abschluss. In seinen diversen Anstellungen hielt es ihn nicht lange, auch nicht im Palast des spanischen Botschafters an der Piazza di Spagna in Rom. Es zog ihn bald wieder zurück an die Adria, wo er die Hafenstadt Ancona in den Marken zum ersten Zentrum seiner Amouren machte. Seine extreme Mobilität konnte er zwischen dem päpstlichen Ancona, dem österreichischen Triest und der Republik Venedig erproben. Sie war nur der Vor geschmack auf seine später viel weiter ausgreifenden Reiserouten quer durch das galante Europa: Paris, Dresden, Prag, Wien, die Schweiz etc. Zur europäischen Berühmtheit wurde er im Geburtsjahr Mozarts 1756, als ihm die Flucht aus den „Bleikammern“ gelang, dem berüchtigten Staatsgefängnis Venedigs an der „Seufzerbrücke“. Er wandte sich nach Paris, wo er dank des zartesten Hühnerfrikassees der Hauptstadt rasch Karriere machte und die Staatsfinanzen durch eine Lotterie vorübergehend sanierte. Doch wieder wurde ihm die Beziehung zu einer schönen Frau zum Verhängnis. Casanovas kurzzeitige „Eroberungen“ muss man von seinen längeren Beziehungen trennen. Die Letzteren knüpfte er oft mit bedeutenden Frauen des 18. Jahrhunderts an, was sein Geschick wesentlich mitbestimmte.
Liebesnächte mit M. M. Keine dieser Frauen wurde berühmter als die geheimnisvolle Nonne M. M. Mit ihr verbrachte er die schönsten Liebesnächte seines Lebens. Sie hat er in leuchtenden Farben geschildert, die er keiner anderen Frau zugestand. Generationen haben versucht, das Geheimnis dieser Schönheit in Nonnenkleidern zu lüften. Die
überzeugendste Hypothese stammt von Riccardo Selvatico, der schon 1983 di „Suor M. M.“ als Marina Morosini identifizierte. Als sie 1753 zum ersten Mal in die großen, verführerischen Augen Casanovas blickte, war sie schon die Geliebte des französischen Botschafters in Venedig: François de Bernis, Schützling der Madame de Pompadour und später Kardinal. Dies hinderte den Franzosen nicht daran, als Voyeur den Liebesnächten seiner Geliebten mit Casanova beizuwohnen. Für die heutige Lesung haben wir jene Abende ausgewählt, die Giacomo und seine M. M. noch ganz ungestört genießen durften.
Antonio Vivaldi, Venezianer Auch er war Venezianer durch und durch: Antonio Vivaldi, Sohn eines Barbiers und Geigers am Orchester der Markuskirche, geboren am 4. März 1678 im Stadtteil Castello. Von seiner Mutter erbte er das Temperament der Süditaliener, denn ihre Familie stammte aus der Region Basilicata. Zwar verbarg er sein rotes Haar lebenslang unter Perücken, dennoch trug es ihm den Spitznamen „il prete rosso“ ein, „der rothaarige Priester“. Denn Antonio studierte nicht nur Geige beim Vater, sondern auch Theologie und wurde mit 25 Jahren zum Priester geweiht. Dies hinderte ihn nicht daran, schon ein halbes Jahr später seine Lebensstellung als Violinlehrer am Ospedale della Pietà anzutreten. Fortan unterrichtete er 35 Jahre lang (mit einigen Unterbrechungen) junge, hochbegabte Streicherinnen, die als Findelkinder oder Waisen im Ospedale lebten. Er formte sie zum berühmtesten Frauenorchester Venedigs und stellte mit ihnen schon vor 1710 seine ersten Concerti der staunenden Öffentlichkeit vor, jene Violinkonzerte, die ihn bald in ganz Europa berühmt machen sollten. Seine eigentliche Berufung zum Priester hat er lebenslang nur privatissime ausgeübt, weil er wegen Asthmas vom Messelesen dispensiert war. So hatte Don Antonio nie eine Kirchengemeinde. Seine „Gemeinde“ waren die Insassen des klösterlich geführten Ospedale, denen er mit dem größten Respekt begegnete. Auch seine
spätere Hausgemeinschaft mit der Primadonna Anna Girò sollte man nicht vorschnell als Liebesbeziehung interpretieren. Antonio lebte als geweihter Priester lange bei seiner Familie, die von der Mutter streng geführt wurde. Dass er 1714 auch ins venezianische Operngeschäft einstieg, hing mit seiner Neigung zur Vokalmusik zusammen, die er am Ospedale nur gelegentlich in Kirchenstücken ausleben konnte. Das kleine Opernhaus Sant’Angelo am Canal Grande wurde ihm zur zweiten Heimat. Später wurden seine Opern auch in Mailand und Mantua, Verona und Vicenza, Rom und Florenz gespielt, schließlich in Prag. In Graz hat man dagegen nach den Erkenntnissen von Reinhard Strohm nur einzelne seiner Arien als Einlagen in die Opern anderer Komponisten aufgeführt. Dennoch hat er hier Station gemacht: 1740 auf dem Weg nach Wien. Während man seinen Concerti in Leipzig, Dresden, Paris und London immer noch applaudierte, interessierte sich in Venedig nach 1735 niemand mehr für den alten Vivaldi. Er zog von dannen und an den Wiener Kaiserhof, wo er bei Karl VI. auf Anstellung hoffte. Doch der Kaiser starb, und seine Tochter Maria Theresia geriet in Kriegsnöte. Unbeachtet starb Vivaldi unweit des Kärntnertortheaters am 28. Juli 1741, auf den Tag genau neun Jahre vor Bach, der seine Musik so sehr bewunderte. Sein Grab befindet sich unter dem alten Hauptgebäude der Technischen Universität.
Zur Musik Das „Concerto da camera“ RV 108 ist ein klein besetztes Block flötenkonzert ohne Bratsche. Das griffige Auftaktthema des ersten Satzes nimmt Bachs a-Moll-Violinkonzert vorweg. Vivaldis berühmtes Flötenkonzert „La notte“ ist in einer Urfassung RV 104 überliefert: „Concerto Intitolato La Notte Del Vivaldi“ für Flauto Traverso, zwei Violinen, Fagott und Bass. So steht es im Sammelband Giordano 31 der Turiner Nationalbibliothek zu lesen, wo Vivaldis Autograph zwischen zig anderen Concerti eingebun-
den ist. Schon an seinem Schriftbild kann man den Horror ablesen, den die rasend schnellen Sätze dieses Werkes verbreiten sollen: Hier treiben die „Fantasmi“ ihr Unwesen, die Gespenster. Sie lassen den Menschen nicht zur Ruhe kommen, auch nicht in dem langsamen Satz „Il Sonno“ („Der Schlaf“), wofür die Geigen Dämpfer auf die Saiten setzen müssen. Als der junge Vivaldi 1705 seine zwölf Triosonaten Opus 1 zum Druck beförderte, krönte er sie mit Variationen über das spanische Thema „La Follia“ – noch virtuoser als die berühmten von Corelli und für zwei Violinen statt einer.
Adriana Ferrarese del Bene, Venezianerin aus Friaul Auch sie hätte sich als Venezianerin verstanden, obwohl sie 1759 im Friaul geboren wurde: Adriana Ferrarese del Bene, die erste Fiordiligi in Mozarts „Così fan tutte“, eine der großen Primadonnen ihrer Zeit. Ihre Heimatstadt Valvasone gehörte zur Republik Venedig, also zog es die junge Adriana mit 19 Jahren ans Ospedale de’ Mendicanti. Längst wurden an den Ospedali nicht mehr nur Findelkinder musikalisch ausgebildet, sondern auch viele Externe. Adriana erregte bald in Oratorien von Anfossi, Bertoni und anderen Komponisten Aufsehen. Dadurch kam sie ins Haus des römischen Konsuls Agostino del Bene, der sie dazu ermunterte, sich zur Flucht aus dem Ospedale zu entschließen. Denn er sah die junge Sopranistin schon auf der Opernbühne. Tatsächlich machte sie sich am 8. Januar 1783 bei Nacht und Nebel auf, ihr Begleiter und Geliebter war aber nicht der alte del Bene, sondern dessen Sohn Luigi. Auch die geniale Cembalistin Bianca Sacchetti war mit von der Partie. Schon am nächsten Tag wurde das Trio eingefangen, die beiden Liebenden sogar in flagranti. Die Rückkehr nach Venedig war schmachvoll, die Rache des Konsuls grausam. Nachdem Adriana durchgesetzt hatte, ihren Luigi zu heiraten, verfolgte er die beiden mit seinem Zorn. Erst Jahre später durfte sie endlich in Venedig auftreten. Davor waren die Lagunenstadt, Padua, Verona,
Vicenza und viele Opernbühnen im Kirchenstaat für sie verbrannte Erde, dank der Machenschaften ihres Schwiegervaters. Dies alles hat der Musikwissenschaftler Pier Giuseppe Gillio 2005 herausgefunden. Es erklärt, warum die Ferrarese zwar in Florenz und Livorno bejubelt wurde, in London und Mailand, aber nicht in ihrer Heimat. Schließlich kam sie 1788 als neue Primadonna nach Wien. Kaiser Joseph II. hatte sie am 4. März 1788 in Triest gehört, auf dem Weg zum ungarischen Feldlager. Sie imponierte ihm zwar als Musikerin, nicht aber als Frau, weshalb er vom Engagement abriet. Sie kam dennoch ans Hofburgtheater, wo alsbald Mozart, Salieri und andere die schönsten Opernrollen für sie schrieben.
Zur Musik Zwei Arien des Programms stammen aus dem frühen venezianischen Repertoire der Adriana Ferrarese del Bene: Am Palmsonntag 1781 sang sie in Ferdinando Bertonis lateinischem Oratorium „Baltassar“ die Rolle des jungen Jezael, der vom grausamen Babylonierkönig Belsazar zum Tode verurteilt wird. In einem rührenden Rondò nimmt der Junge von seiner Mutter Abschied: „Mater cara extremum vale“. Ebenso schön ist das Rondò, das Pasquale Anfossi 1782 in seinem Oratorium „Sedecias“ für die junge Ferrarese komponiert hat. Noch vier Jahre später sang sie es mit neuem italienischem Text in der Florentiner Oper: „Se mi lasci, o mia speranza“. Mit diesen hinreißend schönen Tönen versucht die Karthagerkönigin Dido, ihren Geliebten Aeneas zum Bleiben zu bewegen. Die Walzerarie „Un moto gioia“ komponierte Mozart 1790 für „Le nozze di Figaro“, als die Oper mit der neuen Primadonna wieder aufgenommen wurde. Da die Ferrarese zum Pathetischen neigte, zweifelte Mozart am Effekt der kleinen Arie, wie er seiner Frau Constanze gestand: „Das Ariettchen, so ich für die Ferrarese gemacht habe, glaub’ ich soll gefallen, wenn anders sie fähig ist, es naiv vorzutragen, woran ich aber sehr zweifle. Ihr hat es zwar sehr
gefallen, ich habe dort gespeist.“ Offenbar hatte er die Arie zum Mittagessen bei Ferrarese mitgenommen und ihr Placet erhalten. Als Vorspiel zu dieser Mozartarie spielt Eva Maria Pollerus die Fantasie c-Moll, KV 396, das Fragment einer Violinsonate, die Mozart nie vollendet hat. Sie wird hier ohne die Ergänzung von AbbĂŠ Stadler gespielt, ganz bewusst als Fragment.
Josef Beheimb
Die Interpreten Chris Pichler, Lesung & Moderation Die österreichische Schauspielerin Chris Pichler spielt an vielen renommierten deutschen Bühnen wie dem Berliner Ensemble, in Frankfurt, Dortmund, Weimar, Berlin Potsdam u. a. In Österreich war sie am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt engagiert. Bekannt ist sie auch aus zahlreichen Kino- und Fernsehproduk tionen – u. a. aus Kommissar Rex, Der Salzbaron oder Der Winzerkönig. Chris Pichler entwickelt erfolgreich ihre eigenen Soloprogramme, in denen sie sich mit historischen Frauenfiguren wie Jackie Kennedy oder Marie Antoinette auseinandersetzt. Mit ihrem Soloabend „Romy Schneider – zwei Gesichter einer Frau“ gastierte sie am Hamburger Schauspielhaus und am Berliner Ensemble. Die 2009 von ORF Ö1 zur Schauspielerin des Jahres Ernannte arbeitet auch als Regisseurin. Ihre markante Stimme ist von vielen Sendern in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefragt und sie verfügt über ein großes Lied-Repertoire vom Wienerlied über die Dreigroschenoper bis zu Liedern der 20er Jahre.
Tetiana Miyus, Sopran Tetiana Miyus studierte an der Staatlichen Musikakademie Kiew, die sie 2011 mit Auszeichnung abschloss. Die junge Sopranistin absolvierte die Meisterklasse von Helena Doese in Göteborg sowie von Brigitte Fassbaender in Graz. Außerdem nimmt sie regelmäßig Gesangsunterricht bei Romualdo Savastano in Rom. Seit 2011 ist sie der Oper Graz verbunden, vorerst im Opernstudio, seit 2014
als festes Ensemblemitglied. In der Saison 2020/21 singt sie in Graz Katja („Die Passagierin“), Marie („Die verkaufte Braut“), Elena („Der Florentiner Hut“) und Susanna in der Wiederaufnahme von „Le nozze di Figaro“. Als Tatjana in „Eugen Onegin“ gastierte sie am Stadttheater Gießen und in Darmstadt. 2018 war sie als junger Hirt („Tannhäuser“) am Concertgebouw zu hören. Weitere Gastspiele führten sie als Xenia („Boris Godunow“) nach Amsterdam sowie als Glucks Eurydike und Marzelline („Fidelio“) zur styriarte. 2013 gewann Tetiana Miyus den 3. Preis beim Gesangswettbewerb „Ferruccio Tagliavini“. 2018 den Österreichischen Musiktheaterpreis als „Beste Nachwuchskünstlerin“. … bald wieder zu hören bei „Don Giovanni in Nöten“ am 17. & 18. Juli.
Eva Maria Pollerus, Hammerflügel Die Grazerin Eva Maria Pollerus liebt und lebt die Vielfalt der Musik als Solistin, Continuo-Spielerin, Kammer- und Orchestermusikerin, Ensembleleiterin, Hochschulprofessorin und Dozentin von Masterclasses (Janáček Akademie Brno, Stiftung Michaelstein, Schloss Weikersheim, Barockwochen der HfMDK Frankfurt oder Musikakademie Łodz). Prägend war vor allem ihr Studium an der Schola Cantorum Basiliensis und die Begegnung mit Jesper Christensen. Neben ihrer aktiven solistischen Konzerttätigkeit arbeitet sie in den letzten Jahren vor allem intensiv mit dem Ensemble Musicke’s Pleasure Garden und ist regelmäßig Gast in
anderen Barockensembles. Nach der ersten Berufung als Professorin für Cembalo und Aufführungspraxis an die Kunstuniversität Graz, wo sie 2005-2011 u. a. auch als jüngste Institutsvorständin einer österreichischen Universität gewirkt hat, ist sie nun seit 2012 mit viel Begeisterung als Professorin für Cembalo und Generalbass an der Musikhochschule Frankfurt tätig.
Michael Hell, Leitung, Blockflöte & Cembalo Michael Hell übt seit Abschluss seiner Studien in Hannover (Blockflöten bei Siri Rovatkay-Sohns, Cembalo bei Zvi Meniker), in Basel (Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis bei Jesper Christensen mit höchster Auszeichung) eine rege Konzerttätigkeit als Solist, Kammer- und Orchestermusiker aus. Sein besonderes Interesse gilt der Kammer- und Vokalmusik. Neben der Arbeit mit seinen Ensembles Austrian Baroque Connection und Musicke’s Pleasure Garden widmet er sich vermehrt auch der barocken Oper. 2010 hat er zusammen mit der Barockgeigerin Lucia Froihofer das Barockorchester Neue Hofkapelle Graz gegründet. 2020 kam als seine Neugründung das Ensemble ĀRT HOUSE 17 hinzu. Seit 2005 unterrichtet Michael Hell am Institut für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis an der KUG in Graz Blockflöte, Cembalo, Generalbass und Lehrpraxis. Seit dem Wintersemester 2011/2012 ist er dort Universitätsprofessor für Cembalo. Er ist regelmäßig Dozent auf Sommerakademien und Meisterkursen.
Palais Attems.Hofkapelle Für die sehr speziellen Projekte der styriarte 2020 im Palais Attems gründete das Festival ein eigenes Ensemble, in dem sich die Spezia
listen für Alte Musik aus der Steiermark (Neue Hofkapelle Graz, recreationBAROCK u. a.) mit internationalen Gästen auf neue künstlerische Abenteuer einlassen. Das Ensemble begeht heute sein Debüt. Die Palais Attems.Hofkapelle spielt heute in folgender Besetzung: Susanne Scholz, Violine Nina Pohn, Violine Georg Kroneis, Violone Christine Gnigler, Fagott Sören Leupold, Laute Alexander Gergelyfi, Cembalo und Orgel Leitung: Michael Hell, Blockflöte & Cembalo
Barbara Pöltl, Sopran Die gebürtige Hartbergerin Barbara Pöltl studierte an der Kunst universität Graz, wo sie 2009 mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Schon zuvor feierte die Sopranistin am Landestheater Tirol ihr Debüt als Marie in „Zar und Zimmermann“. Darauf folgten Gastengagements u. a. am Theater Magdeburg und am Stadttheater Klagenfurt. Sie sang bei den donauFestwochen, beim Montafoner Sommer, der Coburger und der Schönebecker Sommeroperette. Die Sopranistin war zweimal Stipendiatin beim American Institute for Musical Studies sowie bei Live Music Now. Sie nahm Unterricht bei Krassimira Stoyanowa, Brigitte Fassbaender, Gallina Pisarenko, Gottfried Hornik, Rosemarie Schmied und Annemarie Zeller. 2015 debütierte Barbara Pöltl an der Bühne Baden sowie bei den Seefestspielen Mörbisch und gab 2016 ihr Debüt in einer Produktion der Neuen Oper Wien in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen.
Birgitta Wetzl, Sopran Die Österreicherin Birgitta Wetzl schloss ihr klassisches Gesangsstudium an den Kunstuniversitäten Graz und Wien jeweils mit Auszeichnung ab und absolvierte die Certification EFP in „Estill Voice Training“. Birgitta stand europaweit in zahlreichen Theaterproduktionen auf der Bühne (Sand-, Taumännchen in „Hänsel und Gretel“, Mariza in „Gräfin Mariza“, Kathinka in „Die verkaufte Braut“, Rosalinde in „Die Fledermaus“ u. a.). Häufige Soloauftritte mit Orchestern brachten sie in die Türkei, nach Japan (Tournee des Johann Strauß Ensembles der Wiener Symphoniker), an die Opera Dubai oder nach Algerien. Nun widmet sich die Sängerin im Konzertbereich vermehrt zeitgenössischen Werken (Uraufführungen von „Die Katze“/Franz Zebinger, „New Carmina“, „72 Angels“/Lera Auerbach etc.). Mit ihrem kabarettistischen Opernkonzertabend „Opernkabarett Wechselberger-Wetzl“, mit dem popexperimentellen Trio „Jazzy Al Music“ und als Chorleiterin zeigt Birgitta Wetzl weitere Facetten ihres Könnens.
Mario Lerchenberger, Tenor Der österreichische Tenor Mario Lerchenberger studiert an der Kunstuniversität Graz (KUG) Gesang bei Tom Sol sowie Lied bei Joseph Breinl und Oratorium bei Robert Heimann. Weiters studierte er Chorleitung bei Franz M. Herzog, Dirigieren (Schwerpunkt Chor) bei Johannes Prinz und Gesangspädagogik. Als Sänger ist Mario
Lerchenberger bei Konzerten und Opernproduktionen im In- und Ausland zu erleben. Seit 2017 hörte man ihn mehrfach in Opernrollen an der KUG und im Rahmen des OpernKurzgenusses der Oper Graz und er gehört nun dem dortigen Opernstudio an. Meisterkurse und Workshops besuchte er u. a. bei Romualdo Savastano, Cheryl Studer, Chris Merritt, Marius Vlad, Brigitte Fassbaender und Emma Kirkby. Als Dirigent widmet er sich vorrangig der Chormusik. Er leitet und coacht Chöre und Ensembles im Raum Graz und ist durch seine Erfahrung in diesem Bereich auch als Stimmbildner für Chöre sehr gefragt.
Tobias Kochseder, Akkordeon Tobias Kochseder, 1999 in Graz geboren, erlebte seine Anfänge am Akkordeon mit sieben Jahren an der privaten Musikschule Fröhlich. 2012 wechselte er ans J.-J.-Fux-Konservatorium, seit Oktober 2017 studiert er an der KUG IGP Klassik und Akkordeon, zuerst bei Georg Schulz, nun bei Na Song. Seine künstlerische Vielseitigkeit und stilistische Breite, die sich vom klassischen Akkordeonrepertoire aus Barock über Tango und Jazz bis zum Rock ’n’ Roll erstreckt, beweist er etwa beim Dudelsackfestival in Strakonice, Tschechien oder bei Jazzkonzerten mit seinem brasilianischen Trio „Raiz de Lis“. Als Keyboarder kann man ihn auf der CD „mistakes were made“ der Grazer Rock/Pop-Band „A few mistakes ago“ hören, und auf dem Bandoneon spielte er auch Tango. Er nimmt seit 2018 auch Unterricht bei Christian Bakanic in Jazz und Popularmusik und spielt mit dem chilenischen Cellisten Eduardo Antiao Barría im Duo „Portes de Fer“.
Mit Liebe zum Saft
Stainzenhof 11 A-8511 St. Stefan ob Stainz Mobil: +43-664/15 29 844 saft@ribes.at | www.ribes.at
Donnerstag und Freitag: 8 – 12 Uhr & 14 – 18 Uhr Samstag: 8 – 12 Uhr
Aviso Freitag, 17. Juli / Samstag, 18. Juli Helmut List Halle, 18 / 19.30 / 21 Uhr
Don Giovanni in Nöten Mozart: Ouvertüre und Arien aus „Don Giovanni“, KV 527
Miriam Kutrowatz, Tetiana Miyus, Angelo Pollak, Damien Gastl Harry Lampl, Schauspieler, als Leporello styriarte Festspiel-Orchester Dirigent: Andrés Orozco-Estrada Vorspiel im Foyer:
Adrian Schvarzstein & Yurate Sirvyte
Einfach nur kürzen, kam für die styriarte nicht in Frage. Aus der Not wird nun eine Tugend: eine neue Geschichte rund um die Nöte des Musiktheaters, in Zeiten der Krise Kunst zu machen. Ein verzweifelter Impresario, ein verkühlter Leporello mit Mundschutz und ein Maestro, der rettet, was noch zu retten ist, das sind die Protagonisten. Dazwischen treten vier wunderbare junge Sängerinnen und Sänger in den Ring, die im Probesingen für diese Produktion ausgewählt wurden. Andrés Orozco-Estrada zieht alle Register seines pulsierenden MozartStils.
Langeweile gehört sich nicht.
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Haltungsübung Nr. 16
Blickwinkel ändern. Haltungsübung für Fortgeschrittene: Legen Sie jeden Tag ein paar Mal den Kopf zur Seite und betrachten Sie die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Das ist gut für den Nacken. Und noch besser für Ihren Kopf. derStandard.at
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