Mittwoch, 11. Juli, 20 Uhr Leechkirche
Ich sünge gerne hübschen sang
Hugo von Montfort (1357–1423)
Ich fröw mich Johann von Bopfingen (um 1400)
Man sicht läuber Anonymus, um 1400 (London BL 29987)
Chominciamento di gioia instrumental
Oswald von Wolkenstein (ca. 1378–1445)
Wach auff, mein hort! Walther von der Vogelweide (ca. 1170–ca. 1230)
Dança Amorosa / Sage mir ieman, was ist minne
Friedrich von Sonnenburg (2. Hälfte 13. Jhdt.)
Ich sünge gerne hübschen sanc Manuskript Harley 978 (Ende 13. Jhdt.)
Nota instrumental
Walther von der Vogelweide
Der hof ze Wiene sprach ze mir Anonymus, 13. Jhdt.
Estampie instrumental
Hermann Damen (ca. 1255–1307/09)
Reymar, Walter, Robyn, Nithart Anonymus, 14. Jhdt. (London BL 29987)
Saltarello instrumental
Hawart (2. Hälfte 13. Jhdt.)
Nun kius ich an der vogel swingen
Friedrich von Sonnenburg
Verschamter munt, du lügevaz Anonymus, 14. Jhdt (London BL 29987)
Tre Fontane instrumental Neidhart von Reuental (ca. 1190–1245)
Meie, din liehter schin
Ensemble UNICORN: Hermann Oswald, Gesang Thomas Wimmer, Fidel & Laute Guillermo Perez, Organetto Wolfgang Reithofer, Perkussion Leitung: Michael Posch, Blockflöte
Konzertdauer: ca. 75 Minuten ohne Pause
Ich sünge gerne hübschen sang
Die Liedermacher des 13. bis 15. Jahrhunderts kamen nicht von der Vogelweide, sondern aus dem Dunstkreis der Mächtigen. Als Kaiser Karl IV. seine Tochter 1357 mit Herzog Rudolf IV. von Österreich verheiratete, gingen dichtende Musiker mit nach Wien und in ein Pulverfass. Denn der schlaue Habsburger hatte es auf den Titel „Erzherzog“ abgesehen und legte dazu seinem Schwiegervater das „Privilegium maius“ vor – eine so unverschämte Fälschung, dass es beinahe zum Krieg gekommen wäre. Das „Unicorn Ensemble“ um den Flötisten Michael Posch führt mitten hinein in diese bewegte Zeit. In der ältesten Grazer Kirche werfen sie auch einen Blick auf Margarete Maultasch, die ihrem Bruder Rudolf das kostbare Land Tirol in die Hände spielte.
Ad notam
Minne Saget mir ieman, waz ist minne? weiz ich des ein teil, sô west ich es gerne mê. der sich baz denne ich versinne, der berihte mich, durch waz sie tout sô wê. Minne ist minne, tout sie wol; Tuot sie wê, sô heizet sie niht rehte minne. sus enweiz ich, wie sie denne heizen sol. Sagt mir jemand, was Minne ist? Weiß ich doch einen Teil davon, so wüsst’ ich gerne mehr. Wer sich dessen besinne, der beriete mich, durch was sie tut so weh. Minne ist Minne, wenn sie wohl tut. Tut sie weh, so heißet sie nicht rechte Minne, und ich weiß nicht, wie ich sie denn heißen soll. Mit diesen Versen des Walther von der Vogelweide bzw. eines anonymen Nachahmers aus dem 14. Jahrhundert wird der Tenor des heutigen Konzerts umrissen: Es geht nicht allein um „hübschen Sang“, sondern um die Minne als ihren Gegenstand, um die höfisch kultivierte Form der Liebe, die auch an den Höfen Rudolfs IV. und der Margarete Maultasch ihre Rolle spielte. Bevor wir zum Inhalt der gesungenen Lieder und zur Bedeutung ihrer Verfasser kommen, seien hier kurz die beiden politischen Protagonisten des Programms vorgestellt. Ihre Klang-Welt wird von den Musikern auch in instrumentalen Zwischenspielen lebendig gemacht: in einer „Danza amorosa“, einem „Saltarello“ und anderer Musik, die über Tirol aus Italien bis ins Reich der Habsburger vordrang.
Rudolf IV. (aus: www.habsburger.net – „Die Welt der Habsburger“)
Herzog Rudolf IV. war der einflussreichste Habsburger des 14. Jahrhunderts. Trotz seiner kurzen Lebenszeit von knapp 26 Jahren prägte er in politischer und kultureller Hinsicht sein Herrschaftsgebiet nachhaltig. Er ließ den Wiener Stephansdom ausbauen und gründete die Universität Wien, die „Alma Mater Rudolfina“. Außerdem veranlasste er mit dem „Privilegium maius“, einer Urkundenfälschung, die Rangerhöhung der Habsburger zu „Erzherzogen“. „Groß war die Enttäuschung, als in der 1356 von Karl IV. erlassenen Goldenen Bulle, die die Wahlordnung für die Königswahl im Reich festlegte und eine Reihe von Reichsfürsten zu Kurfürsten mit weitreichenden Privilegien erhob, das Haus Habsburg übergangen wurde. Herzog Rudolf sah sich gezwungen, mit nicht ganz legalen Mitteln darauf zu reagieren. Rudolf war nicht nur in seinem persönlichen Ehrgeiz verletzt, sondern erkannte darin auch eine Zurücksetzung seiner Dynastie, denn die Habsburger waren dank der soliden Hausmacht im Südosten des Reiches eines der mächtigsten und einflussreichsten reichsfürstlichen Geschlechter und hatten noch zwei Generationen davor selbst Könige gestellt. Der junge Herzog, der seit dem Tod seines Vaters (1358) nun der Chef des Hauses war, ergriff Maßnahmen, die dieses Manko ausgleichen sollten. 1358/59 ließ er in Abständen gefälschte Urkunden herstellen, die eine Sonderstellung Österreichs im Reich begründen und seinem Geschlecht einen königsgleichen Rang zusichern sollten. Das Hauptstück bildete das berühmte „Privilegium maius“. Diese Fälschung basierte auf dem Inhalt des „Privilegium minus“, mit dem 1156 das damals noch von den Babenbergern beherrschte Österreich von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einem Herzogtum erhoben und endgültig von Bayern abgetrennt worden war. Rudolf ließ eine neue Version anfertigen, die den ursprünglichen Inhalt
um für Österreich vorteilhafte Bestimmungen erweiterte, was die Beziehung zum Reich betraf. Dem Haus Habsburg wurde in dieser erweiterten Fassung der Titel eines Pfalzerzherzoges verliehen. Rudolf ließ das kaiserliche Siegel der echten Urkunde an dem Falsifikat anbringen und das Originalschriftstück vernichten. Außerdem ließ der Habsburger noch fünf weitere Schriftstücke fälschen, die den Inhalt des Privilegium maius bekräftigen sollten: Zunächst tauchte ein gefälschter, auf 1156 datierter Brief Friedrich Barbarossas auf, der die im Privilegium maius verliehenen Rechte ergänzte und bestätigte. Außerdem legte Rudolf weitere gefälschte Briefe von König Heinrich VII. (datiert mit 1228), Friedrich II. (1245) und Rudolf I. (1283) vor, die die Bestimmungen ebenfalls bestätigten und in Details erweiterten. Besonders anmaßend war die Fälschung eines Briefes Kaiser Heinrichs IV. aus 1058, worin angebliche Privilegien Österreichs, die von den antiken Herrschern Cäsar und Nero verliehen worden wären, bestätigt wurden. Kaiser Karl IV. ließ die Schriftstücke von Gelehrten seines Hofes beurteilen. Der italienische Frühhumanist Petrarca wies die angeblichen antiken Privilegien aus der Zeit der antiken Cäsaren mit einer gehörigen Portion Hohn zurück. Trotz Verweigerung der Anerkennung usurpierte Rudolf den Fantasietitel, den er für sein Haus in den Fälschungen kreiert hatte und begann sich in Urkunden als „Palatinatus archidux“ (= Pfalzerzherzog) zu nennen, was ihm jedoch bald von Karl IV. untersagt wurde. Auch schmückte er sich mit anderen Ehrentiteln: So führte er auch den Titel eines Herzogs von Krain ein. Dem wurde niemals widersprochen, und so gab es seitdem nun neben Österreich, Steiermark und Kärnten mit Krain ein viertes habsburgisches Herzogtum. Als äußeres Zeichen seiner gehobenen Stellung beanspruchte er, den kronengleichen Erzherzogshut tragen zu dürfen. Diese Eigenmächtigkeiten führten zu einem Konflikt mit Kaiser Karl IV., der Rudolf wiederholt das Führen der Titel und Symbole verbieten
ließ. Erst Rudolfs Nachfahre Kaiser Friedrich III. bestätigte ein Jahrhundert später die von Rudolf erfundenen Privilegien.“ (Martin Mutschlechner)
Margarethe Maultasch (aus: www.fambio.org – Frauen-Biographieforschung)
Margarete, genannt „Maultasch“, war die Tochter der Adelheid von Braunschweig und des Tiroler Grafen und Kärntner Herzogs Heinrich. Sie war zwölf, als sie mit dem drei Jahre jüngeren böhmischen Königssohn Heinrich verheiratet wurde. Nach dem Tod ihres Vaters 1335 übernimmt die junge Margarete die Führung der politischen Geschäfte im ganzen Land, das von den mächtigsten europäischen Dynastien bedroht wird. Sie verliert Kärnten, verteidigt aber im Bündnis mit dem Tiroler Adel erfolgreich Tirol. 1341 verwehrt sie ihrem Ehemann den Zugang zu Schloss Tirol; damit treibt sie ihn in die Flucht. Sie klagt ihn an, gewalttätig und unfruchtbar zu sein. Kaiser Ludwig von Bayern, der seit einiger Zeit Expansionspläne schmiedet, drängt Margarete, seinen Sohn Ludwig von Brandenburg zu heiraten. Er erklärt die erste Ehe der Maultasch als nichtig und arrangiert trotz des Widerstandes des Papstes die Heirat zwischen Margarete und Ludwig. Als Folge der kirchlich nicht legitimierten neuen Ehe verhängt die Kirche einen Bann, der 17 Jahre auf Margarete und ihrem Land Tirol lastet. Es sind ohnehin harte Zeiten für Tirol: Zwischen 1338 und 1341 verwüsten Heuschrecken mehrmals das fruchtbare Land, 1344 erschüttert ein heftiges Erdbeben den Landstrich zwischen Bozen und Meran, das Gebiet, das kurze Zeit vorher überflutet wurde und vier Jahre später von der Pest heimgesucht wird. 1347 gelingt es Margarete, auf ihrem Schloss die erneuten Angriffe Kaiser Karls IV., Bruder ihres ersten Mannes, abzuwehren, der eine Abwesenheit Ludwigs ausnutzen wollte, um Tirol zu erobern. Margarete leistet heldinnenhaft Widerstand und verteidigt bis zur Rückkehr ihres Gatten erfolgreich ihr Land. Im Jahr 1361 stirbt
Ludwig plötzlich während eines Aufenthaltes in München. Zwei Jahre später stirbt auch Meinhard III., der einzige noch lebende Sohn Margaretes. Am 29. September 1363 übergibt Margarete endgültig ihr Erbland Tirol an die Habsburger und zieht sich nach Wien zurück. Dort stirbt sie 1369 vereinsamt mit 51 Jahren.
Hugo von Montfort: Ich fröw mich gen der abends kunft Der hochadlige Graf Hugo V. von Montfort (1357–1423) stammte aus Vorarlberg und spielte in der Politik der gesamten habsburgischen Länder eine wichtige Rolle. Wie Oswald von Wolkenstein war er Mitglied des elitären Drachenordens, den König Sigismund gegründet hatte. Seine Lieder (Themen: Liebe, Sündenklage, Morallehre) sind in einer von ihm in Auftrag gegebenen Prachthandschrift (heute: Universitätsbibliothek Heidelberg) überliefert. Die Melodien stammen, anders als sonst damals üblich, nicht vom Dichter selbst, sondern von einem gewissen Burk Mangolt; sie sind zum Teil in der genannten Handschrift überliefert. Das Lied spielt auf die Gattung des Tageliedes an: Der Sänger freut sich auf eine heimliche Nacht bei seiner Geliebten, die aber dann beim Morgengrauen ihr Ende finden muss – um nicht entdeckt zu werden.
Johann von Bopfingen: Man sicht läuber Der aus dem württembergisch-fränkischen Raum stammende Adlige Johann von Bopfingen ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts in Nord- und Südtirol in verschiedenen geistlichen Funktionen nachweisbar (u. a. in Fügen/Zillertal, Villanders, Schenna und Brixen), teilweise zusammen mit seinem politisch bedeutenderen Bruder Heinrich (Brixen, Trient). In der „Sterzinger Sammelhandschrift“ stehen unter seinem Namen zwei Liebeslieder; weitere Liebeslieder der Handschrift werden ihm gelegentlich gleichfalls zugeschrieben.
Zu Oswald von Wolkenstein „Kurz nachdem Oswald 1418 seine Burg Hauenstein in Besitz genommen hatte, ließ er ein Inventar erstellen. Dort steht als einer der letzten Punkte einer langen und aufschlussreichen Liste: ‚Item [...] in meins herren kamer und 2 pauchken und ein drummet‘ (‚Ebenso in der Kammer meines Herren auch zwei Pauken und eine Trompete.‘) Zwar ist Oswalds Leben mit über 1000 Dokumenten überaus gut belegt, von seiner künstlerischen Ader aber berichten diese Schriftstücke praktisch nie – somit ist dieses Zitat eine der seltenen, aber zugleich vielsagenden Ausnahmen. Seine Lebenszeugnisse, die im Laufe der vergangenen Jahre in fünf beeindruckend umfangreichen Bänden von Anton Schwob herausgegeben wurden, enthalten Verträge, Urkunden, Geleitschreiben, Briefe, juristische Dokumente, Vorladungen und eben Inventare. Nur ab und zu scheint Oswald persönlich durch sie zu sprechen, selten wird direkte Rede zitiert, aber Stück für Stück zeichnen sie das Bild eines talentierten Diplomaten, geschickten Geschäftsmanns und gut vernetzten Politikers. Die Vorstellung vom ‚armen Ritter‘, der, vom Schicksal gebeutelt, einem Bänkelsänger gleich, sein Schicksal in lustige und derbe Verse kleidet, ist überholt. Oswald, dem als Zweitgeborenen das väterliche Erbe vorenthalten blieb, weil dieser den Besitz ungeteilt halten wollte, war in jungen Jahren gezwungen, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Wollte er an Einfluss und Mittel kommen, musste er sich etwas einfallen lassen – unterprivilegiert aber war er nicht: Er stammte aus adligem Hause und hatte durch eine weitverzweigte Familie gute Verbindungen in ganz Südtirol. Er nahm sein Schicksal selbst, aber auch mutig in die Hand. Die frühen Jahre brachten zunächst Misserfolge und Rückschläge. So musste er sich mehrmals Geld borgen, ohne den erhofften Gewinn einzustreichen. Kontaktaufnahmen zum Hochadel verliefen im Sande und seine Teilnahme am Italienfeldzug König Ruprechts brachte ihm nichts als Schulden ein. Seine Beharrlichkeit aber zahlte sich schließlich aus und als er ein Drittel der Burg Hauenstein im Grödnertal erbte, besetzte er den Rest sogleich im
Handstreich. Diejenige Partei, die Anspruch auf die übrigen zwei Drittel erhob, hatte das Nachsehen. Der folgende Rechtsstreit um die Burg beschäftige Oswald zwar viele Jahre lang und brachte ihm sogar Haft und Folter ein, der Grundstein für seine eigene Dynastie aber war mit dem standesgemäßen Wohnsitz gelegt – trotz der besonders im Winter unerquicklichen Nordhanglage am Schatten werfenden Schlern. Und dieser Grundstein bestand nicht nur aus der erlangten Burg, sondern maßgeblich aus den dazugehörigen zinspflichtigen Höfen, bei denen Oswald mit Nachdruck dafür sorgte, dass deren Abgaben auch bei ihm landeten. Was nicht auf Burg Hauenstein verzehrt oder genutzt wurde, diente als Handelsgut und brachte bare Münze ein, von der er sich u. a. modernste Waffen für die Verteidigung und Abschreckung besorgte: Ein zweites Inventar, das kurz nach seinem Tod aufgestellt wurde, listet Rüstungen für die Besatzung und die neuesten Entwicklungen der Schusswaffentechnik ... Zum Glück hatte Oswald selbst dafür gesorgt, dass sein literarisches Werk überdauerte: Im Laufe seines Lebens ließ er zwei großformatige Handschriften mit seinen Liedern anfertigen, für die er erhebliche Ausgaben getätigt haben muss. Jede der beiden Quellen wird durch ein Abbild des Dichters eröffnet: der Wiener Codex, der später sogar in den Besitz des Herzogs von Österreich überging, zeigt ihn in Ganzkörperansicht, die Innsbrucker Handschrift, die jahrhundertelang in Familienbesitz blieb, enthält jenes Portrait, das heutzutage auf keiner Oswald-Publikation fehlen darf. In beiden Codices zusammen genommen überliefert uns Oswald praktisch sein gesamtes künstlerisches Werk: Über 120 Lieder, davon allein knapp 40 mehrstimmige. Es handelt sich damit um das erste große mehrstimmige Œuvre in deutscher Sprache vor den Liederbüchern der Jahrhundertmitte. Es sind aber nicht nur Umfang und Vielfalt, die Oswalds Werk so außergewöhnlich machen. Es sind die vielen Einflüsse aus denen er schöpfte: Neben eigenen Melodien finden sich in seinen Handschriften zahlreiche Kontrafakturen, d. h. Neutextierungen bekannter Kompositionen, die er v. a. aus dem französischen Raum übernahm.“ (Marc Lewon)
Oswald von Wolkenstein: Wach auff, mein hort! Ein geradezu klassisches Tagelied des Südtiroler Sängers: Nach einer heimlichen Liebesnacht weckt die Dame ihren Liebhaber, nachdem die Morgendämmerung und das Singen der Vögel das Ende der Nacht ankündigen. Um nicht entdeckt zu werden und damit ihre Ehre und ihr beider Leben zu gefährden, soll er aufstehen und ihre Kemenate verlassen. Klage und die Erinnerung an die gemeinsamen Stunden vermischen sich. Solche etwas gewagten Lieder, die ja von etwas Verbotenem erzählten, waren im gesamten Mittelalter beim Publikum sehr beliebt.
Anonymus um 1400/Walther von der Vogelweide Walther von der Vogelweide (ca. 1170– ca. 1230) ist der heutzutage berühmteste Minnesänger und der früheste mittelalterliche „Singer Songwriter“ in unserem Programm. Das einzige erhaltene Dokument zu seinem Leben findet sich in den Reisekosten-Abrechnungen des Passauer Bischofs vom November 1203. Als man auf der Reise durch Niederösterreich in der Nähe von Tulln Station machte, gewährte der Bischof dem Sänger wie auch mehreren hoch gestellten Klerikern „fünf Schilling für einen Pelzmantel“ – ein kleines Indiz für seinen hohen Rang bei Hofe und ein Beleg dafür, dass er den Hof der Herzöge von Österreich bestens kannte. Obwohl er sich bei den Mächtigen seiner Zeit, insbesondere beim Stauferkaiser Friedrich II. einschmeichelte und die Dichterkollegen durch seinen Charakter eher irritierte, erkannten sie ihn rückhaltlos als den größten Lyriker ihrer Zeit an, sowohl Gottfried von Straßburg als auch Wolfram von Eschenbach.
Friedrich von Sonnenburg: Ich sünge gerne hübschen sanc Der Dichtersänger, der zwischen 1247 und 1275 nachweisbar ist, stammte höchst wahrscheinlich von der Südtiroler Sonnenburg
im Pustertal. 1271 nahm er am Feldzug König Ottokars gegen die Ungarn teil, zuvor hielt er sich für längere Zeit am Hof der Herzöge von Bayern auf. In dieser Liedstrophe preist er das Singen von Liebesliedern (Minnesang) als Zeichen für richtiges höfisches Verhalten, und er beklagt den Zustand der „jetzigen“ adligen Jugend: Klagen, die grundsätzlich so alt sind wie Literatur überhaupt. Der Text ist in der Manessischen Liederhandschrift überliefert, die dazugehörige Melodie in der Jenaer Liederhandschrift.
Walther von der Vogelweide: Der hof ze Wiene sprach ze mir In dieser Strophe wagt es Walther, die Zustände am Wiener Herzogshof zu kritisieren: Die Herren, Ritter und Damen seien nicht mehr so vorbildlich wie früher, und das ganze „Gebäude“ sei morsch geworden – sozusagen eine fast zeitlose Klage.
Hermann Damen: Reymar, Walter, Robyn, Nithart Herman Damen stammte aus einer Rostocker Patrizierfamilie (ca. 1255–1307/09). Seine Lieder, mit Melodien, sind in der Jenaer Liederhandschrift überliefert. – Er klagt in dieser Strophe über den Tod vieler bedeutender Liederdichter aus dem süddeutschen Sprachraum, darunter Walther von der Vogelweide, „Robyn“, Neidhart und Friedrich von Sonnenburg, und er preist unter den lebenden Dichtersängern den „Meißner“ und Konrad von Würzburg. Eine vergleichbare Klage-Strophe hat auch „Robyn“ verfasst.
Hawart: Nu kius ich an der vogel swingen Der Dichtersänger Hawart (13. Jahrhundert) wird seit dem frühen 19. Jahrhundert gelegentlich, u. a. durch Eugen Thurnher 1947, mit dem Tiroler Ritter Hawart von Antholz identifiziert; doch auch andere Zuweisungen sind möglich. Seine Texte, darunter verschie-
dene Liebeslieder, sind u. a. in der Manessischen Liederhandschrift überliefert. – Das dreistrophige Lied spielt, aus der Perspektive eines Mannes, auf die im Mittelalter beliebte Gattung des „Tagelieds“ an. Dort wurde in immer neuen Variationen von der heimlichen Liebesnacht einer Dame und eines Ritters erzählt, die aus welchen Gründen auch immer „verboten“ und deswegen mitunter lebensgefährlich war (siehe zu Nr.14.). In dem Lied hier wird eine solche Nacht herbeigewünscht. Eine originale Melodie ist nicht überliefert; verwendet wird hier stattdessen die zu der Strophenform Hawarts passende Melodie einer oberitalienischen Lauda (= volkssprachlicher Hymnus).
Friedrich von Sonnenburg: Verschamter munt, du lügevaz Diese Einzelstrophe Friedrichs ist in der Manessischen und Jenaer Liederhandschrift (dort mit Melodie) überliefert. Sie ist ein nicht ganz seltenes Beispiel dafür, dass falsches, d. h. gegen Gott und die Gesellschaft gerichtetes Verhalten vehement angegriffen wird – hier die Lüge und ihre bösen Folgen.
Neidhart: Meie, din liehter schin Neidhart/Nithart, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts zuerst wohl am bayerischen Herzogshof und dann vor allem im heutigen Niederösterreich (Tullner Feld) und am Wiener Hof der Babenberger gelebt und gesungen hat, ist der wahrscheinlich erfolgreichste und am meisten nachgeahmte Liedersänger des deutschsprachigen Mittelalters. Seine 157 erhaltenen Lieder sind in vielen Handschriften aus dem gesamten deutschen Sprachgebiet überliefert, unter anderem, teilweise mit Melodien, in der sog. „Sterzinger Miszellaneen-Handschrift“. Diese Sammel-Handschrift von ganz unterschiedlichen Texten, die zu Anfang des 15. Jahrhunderts, möglicherweise im bedeutenden Scriptorium von Neustift (bei Brixen),
geschrieben wurde, wird seit langem in Sterzing aufbewahrt. Dort ist das auch sonst bekannte „Mai-Lied“ Neidharts mit Melodie überliefert. Der Sänger preist zuerst die Freuden des herannahenden Frühlings, beklagt dann aber, dass seine Dame ihm – ganz im Gegensatz dazu – Kummer bereitet, weil sie seine Werbung nicht erhören will; trotzdem ruft er die jungen Männer aber auf, die Frauen zu preisen. (Texte zu den Musikstücken vom Ensemble Unicorn)
Josef Beheimb
Die Texte
Hugo von Montfort Ich fröw mich Ich freue mich abends auf die Nacht, wenn sie leise herbeikommt. Das macht ihre liebe Art, dass ich so hochgestimmt bin, da ich ihre Vollkommenheit betrachten kann. Würde mich die reine und zarte Frau nicht froh machen, so wäre ich ein gänzlich gefühlloser Mann. Ein Glöckchen lässt man süß erklingen, danach höre ich den Ton eines Horns. Eine Umarmung und ein zärtlicher Kuss ist unser beider Lohn. Denn der Abschied tut weh, und würde ich nicht an die Rückkehr denken, so wäre meine Sehnsucht noch größer. Züchtig und ohne jede Arglist werden wir zusammen sein. Sagt jemand etwas anderes, so tut er uns unrecht. Venus und auch Jupiter gehen der Sonne voraus, so bricht der Tag an.
Johann von Bopfingen Man sicht läuber Im Wald sieht man taubedeckte Blätter fallen. Grau werden Berg und Tal. Im fahlen Licht steht noch einiges im Sommerkleid. Das Singen der Vögel ist verstummt. Hört die Stürme durch den Wald wehen, kalt und hässlich sind nun Berge und Wiesen, leider auch die Auen. Ach! Langer Winter, du machst uns krank. Geschwächt ist die sommerliche Pracht, deren gelbe Farbe nun verblassen und weichen muss. Die Rosen sind für ein Jahr verschwunden. Wehe, kalter Schnee, du schädigst die Auen. In dieser schweren Zeit ist der Anblick einer Frauengestalt wie ein Tag im Mai. Ach! Wer hat irgendwo mehr Freude als bei zarten Frauen. Wie doch eine vollkommene Frau begeistern und verletzen kann. Ohne Trost muss ich nun bleiben, roter Mund, tu mir kund die freudige Entscheidung, zu jeder Stunde nimm mich dir zu eigen. Erlöse mich vom Leid, wanke nicht, denke süße Gedanken! Sprich liebevoll zu mir, dann will ich dir allein mit Leib und Seele dienen. Sollte ich Törichter Kummer haben, weil ich dich meiden muss? Mich noch mehr bekümmern, vertraute liebe Frau? Wende es mir zu Liebesglück. Befreie mich von meiner Qual! Herrin, lindere meine Pein, mach mich glücklich!
Bleib, wunderbare Frau, mit ganzer Liebe bei mir. Erlaube mir mein Verlangen, dass wir uns in Liebe vereinen, so wie die Sonne glücklich macht. Schöner Lohn, befreie mich von meinem Kummer. Wahrlich, wohin ich auch komme Preise ich dich, meine Geliebte, voller Freude. Oswald von Wolkenstein Wach auff, mein hort! Wach auf, mein Schatz, es strahlt dort her von Osten schon der helle Tag. Blick durch die Brau’, sieh diesen Glanz, wie so fein-blau des Himmels Rund sich mischt durchs Grau in rechter Art: Ich fürcht’, es wird bald tagen. „Ich klag’ das Unheil, mag es nicht, man hört die Vöglein im Gehölz mit lautem Klang erschallen schon. Oh Nachtigall, dein Kunstgesang der bringt mir Schmerz, dem dank ich nicht, unfraulich muss ich jammern.“ Gehab dich wohl! Dein’s Herzens Speer trifft mich, weil ich nicht bleiben kann. Der Abschiedsschmerz bringt Trauer mir, dein rotes Mündlein bringt mir Schmerz, der bitt’re Tod drückt mich nicht so, mein Scheiden lässt verzagen. Walther von der Vogelweide Sage mir ieman, was ist minne Sagt mir jemand, was Minne ist? Weiß ich doch einen Teil davon, so wüsst’ ich gerne mehr.
Wer sich dessen besinne, der beriete mich, durch was sie tut so weh. Minne ist Minne, wenn sie wohl tut. Tut sie weh, so heißet sie nicht rechte Minne, Und ich weiß nicht, wie ich sie denn heißen soll. Kann ich dieses recht erraten, was die Minne sei, so sagt mir „ja“. Minne ist die Wonne zweier Herzen. Teilen sie diese gleich auf, dann ist die Minne da. So sie aber ungeteilt ist, so kann sie ein Herz alleine nicht umfassen. Oh weh, würdest du mir helfen, Herrin mein! Friedrich von Sonnenburg Ich sünge gerne hübschen sanc Gerne sänge ich höfische Lieder und erzählte auch schöne Geschichten und verhielte mich auf höfische Weise, immer dann, wenn ich in Gesellschaft bin. Ich sage euch allen eindringlich, dass ich gerne höfischer wäre. Wenn ich höfische Dankesworte erhielte, dann zeigte ich auch, was ich zu leisten imstande bin: Gut sänge ich dann Lieder von der Liebe und von der Ankunft des Frühlings, und davon, wie schwer sich Liebende trennen, ein Geliebter von seiner Herzensdame. Das alles sänge ich und noch mehr – aber ich lasse es aus folgendem Grund sein: Höfisches Benehmen und höfische Lieder kümmern die jungen Edelleute wenig, und sie ziehen lieber beim Wein über die Frauen her!
Walther von der Vogelweide Der hof ze Wiene sprach ze mir Der Hof zu Wien sprach zu mir: „Walther, ich sollte dir gefall’n, doch stör’ ich dich, das möge Gott erbarmen. Mein Ansehen, das war einmal groß, dass kein Hof darin größer war, nur der des Königs Artus, weh mir Elendem. Wo sind die Ritter und die Damen, die man bei mir doch sehen sollte? Seht, wie jammervoll ich bin: Mein Dach ist morsch, es brechen meine Mauern, mich liebt jetzt niemand mehr, oh weh! Gold, Silber, Pferde und auch Kleider die gab ich her und hatt’ so viel. Nun hab’ ich weder Kopfschmuck oder Bänder noch Damen zum Tanz, oh weh!“ Hermann Damen Reymar, Walter, Robyn, Nithart Reimar, Walther, Robin, Neidhart, Friedrich der Sonnenburger: Diese sind alle in der Gewalt des Todes. Gott gebe, dass sie dort ohne Not leben. Der Marner, der ist auch dahin, und der von Ofterdingen: Diese alle verstanden sich sehr gut auf das Singen. Deswegen seien sie gepriesen. Wolfram und Klingsor aus Ungarn, dieser zweier Gedichte gelten als meisterlich. Der Meißner und Meister Konrad, die zwei sind jetzt die besten. Ihr Gesang hat Maß und Ausgewogenheit. Für Bekannte und Fremde ist deswegen ihr Lob gesungen.
Hawart Nu kius ich an der vogel swingen Nun erkenne ich am Flug der Vögel, dass die Nacht an Kraft gewinnen will. Sie dauert lang und ist kalt, sie macht die Geliebten kühn: Niemand anders kann sie so eng zusammenlegen; diese Lust ist größer als ein heißer, langer Tag. Immer bekümmert mich das tadelloses Verhalten von der, die man nie ohne tadelloses Verhalten antrifft. Ihre große Schönheit, glückbringende Frau ohne Tadel, bereite meiner langen Klage ein Ende, und dann wird meine Freude täglich größer. Du bist mein Trost und auch meine Lust: wenn mir zuteil wird, was ich dir vergönne, dann vergönne ich dir ganz und gar, was Liebende einander zufügen sollen; Nun erlöse mich von meiner Liebesqual, sodass ich der Morgenröte entgegenlachen kann. Friedrich von Sonnenburg Verschamter munt, du lügevaz Schamloser Mund, du Lügenbeutel, du Höllenstrick, du Betrüger, du Verderbenbringer, du Hagelschlag der Ehre, lass dir gesagt sein, Lügner: Du verdienst Grobheit und Feindschaft, schamloser Spiegel der Schande! Ehrabschneidende Lüge macht dich Gott und der Welt verhasst! Lüge, Anfang alles Bösen, du Wurzel aller Schandflecken, dein böses Treiben, auch wenn es nur kurz ist, ist immer noch zu lang, Unglück komme über dich!
Du Verderber jeder guten Tat, pfui über dich, du Zerstörer von Recht und Anstand, du, der du Hilfe verweigerst und den Freund im Stich lässt, du tötest Glück und Ansehen! Neidhart Meie, din liehter schin Mai! Deine Strahlenhelle und die lieben Vögelein bringen eine Freudenfülle. Ein Willkommen sei dir gerufen. – Jedoch für mich steht’s mit der Freude, wie bei allen, schlecht. Tag für Tag hab’ ich zu klagen. Denn die will nichts von mir wissen, der mein ganzes Herz gehört, und die ich als die Beste preise. Ich verlier’ noch ganz den Mut, müh’ ich mich so vergeblich. Wie vielen ist es doch mit ihrem Minnedienst gelungen! Wie ich hat jeder sich als Kavalier um edler Damen Gunst bemüht. – Doch ich? Bei mir ist Dienst und Lied umsonst. Gleichwohl wank’ und weich’ ich nicht von dem liebgeword’nen Wahn zu der geliebten schönen Frau, wenn’s mir auch jetzt noch nicht gelingt. Doch bleibt die Gute unerbittlich, wär’ ich besser tot. Seitdem ich ihr begegnet bin, war ich ihr unentwegt zu Diensten, wie’s auch ging. Und ihr wär’s recht! Doch niemals hat sie sich auch nur ein bisschen mehr geneigt gezeigt, weder hier noch dort. Muss ich ihr Ritter sein, doch ohne jeden Gunsterweis,
dann ist des Schlimmen mehr denn des Guten an den Frauen, und keinen Kaiser gibt’s, der mich von dieser Meinung abbrächte. Unheil allein kam über mich, als ich vormals ein Weib erblickte, von der man nur das Beste sprach und sie bis in den Himmel hob. Sie hielt sich stets an sich, sie kennt feine Lebensart. Wenn mein Haar eisgrau nun ist, trägt sie allein die Schuld daran. Ihre hellen, klaren Augen sehen kalt an mir vorbei, wenn die meinen ihre suchen, aufrichtig, ohne Trug. Wenn sie auch nur mit einem Auge gegenzwinkern würde! Liebe will doch, dass die Augen unter sich scharmützeln, Freude zwischen Mann und Frau im Wechselspiele stiften. Frohgestimmt, klug zu sein, das steht jungem Manne an. Wer sich vor Tadelnswertem hütet, willig stets sein Bestes gibt, auf den strömt eine Flut des Segens. Verehrt nur edle Frauen! Scheut euch vor Schmach! Keine Frau wird dich dann in Unmut meiden. Wer guten Frau’n willfährig ist, nichts hinter ihrem Rücken munkelt, der ist ein Mann, der etwas gilt. Man darf ihn glücklich preisen. Wer dieses Lob behält, dem kann nichts Schlimmes widerfahren. Bis an sein Lebensende bleibt er mit allem Glück begnadet. Dies Lied sende ich der ganzen Welt zur Besserung.
Peter Rosegger Waldheimat und Weltwandel Universalmuseum Joanneum
Museum für Geschichte 09. 02. 2018 — 06. 01. 2019 Sackstraße 16, 8010 Graz Mi–So 10–17 Uhr www.museumfürgeschichte.at
Fotomontage; Foto: F. J. Böhm, undatiert, Universalmuseum Joanneum, Multimediale Sammlungen
Die Interpreten
Ensemble UNICORN Michael Posch hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfältigkeit und Vitalität der Musik des Mittelalters und der frühen Renaissance einem breiten Publikum zugänglicher zu machen. Unter seiner Leitung bilden auf historische Instrumente spezialisierte Musiker aus Österreich, Italien und Deutschland den Kern dieses internationalen Ensembles, wobei lebendige Aufführungspraxis und historische Improvisation im Vordergrund stehen. Je nach Programm werden qualifizierte Sänger und Instrumentalisten als Gastmusiker eingeladen. Intensives Studium und Forschung auf dem Gebiet der Alten Musik werden durch Erfahrungen jahrelanger Konzerttätigkeit mit arrivierten Ensembles bereichert. Das Ensemble weist eine Palette von CD-Produktionen mit NAXOS auf und arbeitet seit Jahren in engem Kontakt mit den österreichischen Botschaften und Kulturinstituten. Neben zahlreichen Konzertreisen durch Europa gastierte das Ensemble u. a. auch in Kanada, der Türkei und im Vorderen Orient und wirkte bei internationalen Konzertreihen und Festivals mit, wie beispielsweise im Wiener Konzerthaus und bei den Resonanzen, der Alten Oper Frankfurt, der Moskauer Philharmonie, dem Konservatorium von Amman/Jordanien, dem Canadian Museum of Civilization in Ottawa, den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck und vielen anderen mehr.
Haltungsübung Nr. 11
Filterblase verlassen. Um Ihre Haltung zu trainieren, brauchen Sie kein atmungsaktives Outfit und keine Gewichte, nur Ihren Kopf. Üben Sie zunächst jeden Tag, ihn aus der Filterblase zu ziehen. Das funktioniert sogar im Sitzen.
Der Haltung gewidmet.
Michael Posch, Leitung & Blockföte Der gebürtige Klagenfurter Michael Posch studierte Blockflöte, vorerst am Kärntner Landeskonservatorium, dann an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie an der Hochschule für Musik in Trossingen. Er ist als Interpret moderner Blockflötenliteratur in Zusammenarbeit mit den „Österreichischen Kammersymphonikern“ bekannt, ist aber auch Co-Autor einer Publikation für Alte Musik. Seine Konzerttätigkeit brachte ihn neben den großen Spielstätten in Österreich wie dem Konzerthaus und dem Musikverein in Wien, dem Stift Melk, der styriarte, dem Brucknerhaus Linz und Schloss Ambras in Innsbruck nicht nur in fast jedes Land in Europa, sondern auch nach Moskau, Kanada, Taiwan, Marokko, Israel, Jordanien, Syrien, in die Türkei und den Libanon. Zahlreiche CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, sowohl solistisch als auch in verschiedenen Ensembles für Alte Musik (Accentus, Oni Wytars, Clemencic Consort und Concentus Musicus), zeugen von seiner musikalischen Aktivität. Er gibt Meisterkurse für Blockflöte u. a. am Higher Institute for Western Music in Damaskus, am Royal Conservatory Amman, am Koningljke Conservatorium Brussels und unterrichtet Blockflöte sowie Alte Musik am Konservatorium der Stadt Wien, wo er auch die österreichweit einzige Konservatoriumsabteilung für Alte Musik leitet.
Aviso
Sonntag, 22. Juli - Helmut List Halle, 19 Uhr
Krieg und Frieden Ein klingendes Geschichtspanorama von Kaiser Maximilian I. bis zu Kaiser Karl V. Mit Musik von Heinrich Isaak bis Cristobál de Morales
La Capella Reial de Catalunya Hespèrion XXI Le Concert des Nations Leitung: Jordi Savall Als Karl VI. 1711 von Barcelona nach Wien aufbrach, um Kaiser zu werden, musste er die Katalanen ihrem Schicksal überlassen. Damals wurde die Lunte an jenen Konflikt gelegt, der 2017 in so dramatischer Weise wieder aufgebrochen ist. Für den Katalanen Jordi Savall ist die Geschichte Spaniens so gegenwärtig wie seine Musik. In allem spiegelt sich die Politik der Habsburger wider: vom „letzten Ritter“ Maximilian bis zu Kaiser Karl V., in dessen Reich die Sonne nie unterging. Zum Abschluss der österreichischen styriarte erzählt Savall Habsburgergeschichten aus einer katalanischen Perspektive von Kaiser Maximilien I bis Kaiser Karl V. und er überspannt dabei einen Klangkosmos von Heinrich Isaac bis Cristobál de Morales!
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