Ein Fest in Eggenberg

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Montag, 8. Juli 2019, 18 Uhr Dienstag, 9. Juli 2019, 18 Uhr Schloss Eggenberg

Schule der Liebe

Unser Fest ist so angelegt, dass alle Besucher alle Programme verfolgen können. Das Publikum wird in acht Gruppen aufgeteilt und von MitarbeiterInnen der styriarte durch das Schloss und die Programmpunkte geführt. Für das Gelingen der Veranstaltung bitten wir unser Publikum, sich bei seinen Wegen durch das Schloss ohne Lärm fortzube­wegen, um die anderswo laufende Musik nicht zu stören. Weiters bitten wir, bei den Wegen durch das Schloss die Gruppen nicht zu verlassen. Das Fest läuft ohne Pause durch, jedoch ist der jeweilige Aufenthalt im Schlossgraben vom Charakter her als Pause anzusehen, wo unsere Besucher einen kleinen Imbiss als Stärkung vorfinden werden. Viel Vergnügen!

Thomas Höft, Konzeption & Regie Michael Hell, musikalische Konzeption Lucia Froihofer & Michael Hell, Leitung Neue Hofkapelle Graz

Patronanz:

Veranstaltungsdauer: ca. vier Stunden mit versetzten Pausen für jede Gruppe


Unsere Gruppen in Eggenberg Alle Gruppen starten am Vorplatz und sehen dann einen Auftakt im Innenhof. Anschließend geht das Programm wie folgt weiter: VENUS Planetensaal – Graben – Planetensaal – Alte Galerie – Kirche ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof ADONIS Planetensaal – Graben – Planetensaal – Kirche – Alte Galerie ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof MARS Planetensaal – Alte Galerie – Kirche – Planetensaal – Graben ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof DIANA Planetensaal – Kirche – Alte Galerie – Planetensaal – Graben ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof DAPHNE Graben – Planetensaal – Alte Galerie – Kirche – Planetensaal ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof APOLLON Graben –Planetensaal – Kirche – Alte Galerie – Planetensaal ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof AMOR Alte Galerie – Kirche – Planetensaal – Graben – Planetensaal ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof CUPIDO Kirche – Alte Galerie – Planetensaal – Graben – Planetensaal ca. 21.30 Uhr: Finale im Innenhof


Plan


18.00 Uhr: alle Gruppen Vorplatz

Willkommen 18.10 Uhr: alle Gruppen Innenhof

Auftakt

Ward Swingle (1927–2015)

It was a lover and his lass Text: William Shakespeare John Lennon (1940–1980) & Paul McCartney (*1942)

I want to hold your hand Arrangement: Maria Fürntratt

HIB.art.chor Leitung: Maria Fürntratt Magdalena Fürntratt, Harfe


Ward Swingle It was a lover and his lass Ein Liebster und sein Mädel schön, Mit heißa und ha und juchheißa trala! Die täten durch das Kornfeld gehn, Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, Wann Vögel singen, tirlirelirei: Süß Liebe liebt den Mai. Und zwischen Halmen auf dem Rain, Mit heißa und ha und juchheißa trala! Legt sich das hübsche Paar hinein, Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, Wann Vögel singen, tirlirelirei: Süß Liebe liebt den Mai. Sie sangen diese Melodei, Mit heißa und ha und juchheißa trala! Wie ’s Leben nur ’ne Blume sei, Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, Wann Vögelsingen, tirlirelirei: Süß Liebe liebt den Mai. So nutzt die gegenwärt’ge Zeit, Mit heißa und ha und juchheißa trala! Denn Liebe lacht im Jugendkleid, Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, Wann Vögel singen, tirlirelirei: Süß Liebe liebt den Mai. (Übersetzung: August Wilhelm Schlegel)


John Lennon & Paul McCartney I want to hold your hand Yeah, ich sag dir was, ich denk’, du wirst versteh’n, dann sag ich dir was, ich möchte deine Hand halten. Ach bitte, sag mir das zu: du lässt mich dein Mann sein, und bitte sag mir zu, du wirst mich deine Hand halten lassen. Nun lass mich deine Hand halten, ich möchte deine Hand halten. Und wenn ich dich berühre, dann fühl ich mich glücklich. Es ist ein Gefühl, meine Liebe, das ich nicht verbergen kann.


Alte Galerie

Schloss Eggenberg als „Schule der Liebe“

Zu den „verliebten“ Gemälden in der Alten Galerie in Schloss Eggenberg

Unterwegs im Schloss mit Thomas Höft & Dominik Augustinović


Planetensaal

Venus und Adonis (1. Teil)

John Blow (1649–1708)

Venus and Adonis A Masque for the Entertainment of the King Overture PROLOG Cupid: Schaut her, ein Bogen und ein Pfeil (Behold my arrows and my bow) Chor der Schäfer & Schäferinnen: Come shepherds all Cupid und Schäfer: Hört nur: Ich trau euch allen nicht (Courtiers there is no faith in you) Cupid, Schäferin & Schäfer: In these sweet groves Cupid: Macht euch nun für Venus bereit (Lovers to the close shades retire) 1. AKT Act Tune Venus, Adonis: Venus! Adonis! Hunter’s Musick Venus: Hark, Hark the rural music sounds Adonis: Adonis will not hunt today Jäger: Come follow to the noblest game Adonis: You who the slothful joys of city hate Jäger: Lachne has fast’ned first A Dance by a Huntsman


Sophie Daneman (Sopran), Venus Sophie Sinabell (7. & 8. 7.) / Irma Charlotte Wielandt (8. 7.) (Sopran), Cupid Benedikt Kristjánsson (Haute-Contre), Schäfer & Jäger Mario Lesiak (Tenor), Schäfer & Jäger Norman Daniel Patzke (Bass-Bariton), Adonis & Jäger Neue Hofkapelle Graz: Lucia Froihofer, Violine 1 Sofija Krsteska-Klebel, Violine 2 Eva Lenger, Viola Georg Kroneis, Basso Amy Power, Blockflöte & Oboe Sofie Vanden Eynde, Theorbe Michael Hell, Cembalo & Blockflöte Leitung: Lucia Froihofer & Michael Hell


Kirche

Daphne verwandelt Jacob van Eyck (1590–1657)

Doen Daphne d’over schoone Maeght aus: „Der Fluyten-Lust-Hof“

Improvisationen über „Doen Daphne d’over schoone Maeght“

Andreas Böhlen, Blockflöte & Saxophon

Graben

Ariadne’s Rope Auf dem Seil der Ariadne

Linn Brodén, Slackline Gabriel Froihofer, Percussion Miloš Milojević, Klarinette

Im Graben haben Sie Zeit, sich in einer kleinen Pause zu erfrischen. Das styriarte-Catering Team sorgt für Ihr leibliches Wohl.


Planetensaal

Venus und Adonis (2. Teil)

John Blow

Venus and Adonis 2. AKT Act Tune Cupid, Venus: Du hältst die Liebesschule heut (You place with such delightful care) Cupid, Chor der Amoretten: Politiker und Kritiker (The insolent, the arrogant) Cupid, Amoretten: Wählt für den kalten Mann, der Liebe nur verlachen kann (Choose for the formal fool) A Dance of Cupids Venus, Cupid: Call the Graces Grazien: Mortals below, Cupids above Ye Grace’s Dance – Gavatt – Saraband for ye Graces – A Ground 3. AKT Act Tune Venus, Adonis: Adonis, uncall’d for sighs Ritornello Venus, Chor: With solemn pomp let mourning Cupids bear Chor: Mourn for thy servant


Sophie Daneman (Sopran), Venus Sophie Sinabell (7. & 8. 7.) / Irma Charlotte Wielandt (8. 7.) (Sopran), Cupid Norman Daniel Patzke (Bariton), Adonis

Neue Hofkapelle Graz HIB.art.chor (Einstudierung: Maria Fürntratt & Michael Hell) Chor der Amoretten Flora Csanády, Simon Edler, Arwin Faethe, Hedin Faethe, Navin Kleewein, Constantin Klug, Johannes Laky, Miriel Lukas, Christina Schütze, Anna-Lena Suppan Grazien & Schlusschor Regina Barth, Marlene Dier, Lisa Eibisberger, Magdalena Fürntratt, Theresa Laky, Jasmina Milea, Eugenia Neuhuber, Lena Schnabel, Julia Stark, Anna Supper Thomas Bernhard, Sebastian Jodl, Florian Pöttler, Fabian Pußwald, Adrian Ruckhofer, Paul Sinabell, Ulrich Schütze, Benjamin Wunderling


21.30 Uhr: alle Gruppen Innenhof

FINALE Orlando Gibbons (1583–1625)

The Silver Swan Abendlied (Johann Abraham Peter Schulz, 1747–1800)

Der Mond ist aufgegangen Text: Matthias Claudius

HIB.art.chor Neue Hofkapelle Graz Andreas Böhlen, Blockflöte Miloš Milojević, Klarinette Gabriel Froihofer, Percussion

Orlando Gibbons The Silver Swan Der Silberschwan, der lebend nie gesungen, entlockte sterbend seiner Kehle einen Laut. Die Brust sank in das Schilf am Ufer – so sang zum ersten Mal er und nie mehr: Lebt wohl, ihr Freuden, Tod, oh komm und schließ meine Augen; mehr Gänse gibt es jetzt als Schwäne, mehr Narren auf der Welt als Weise. (Übersetzung: Martin Stock)


Der Mond ist aufgegangen (Das Publikum ist eingeladen, in die 3. & 4. Strophe einzustimmen.) 1. Der Mond ist aufgegangen Die gold’nen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar: Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. 2. Wie ist die Welt so stille, Und in der Dämm’rung Hülle So traulich und so hold! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt. 3. Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, Und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, Die wir getrost verlachen, Weil unsre Augen sie nicht sehen. 4. Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städt’ und Felder, Es schläft die ganze Welt; Ihr aber, meine Sinnen, Auf, auf, ihr sollt beginnen, Was eurem Schöpfer wohlgefällt.


Schule der Liebe

Es gibt kaum ein schöneres Bild für die Unberechenbarkeit der Liebe, als den kleinen Amor oder Cupido der griechischrömischen Antike. Er ist der Sohn der Liebesgöttin Venus, und gemeinsam haben sie es auf die Herzen der Sterblichen abgesehen. Aber selbst vor Göttern macht die Kraft des Begehrens keinen Halt – da sind sie so machtlos wie wir. Unser Fest in Eggenberg erzählt von einem der tragi­ schen Liebespaare der Weltliteratur, von Venus und Adonis.


Ad notam

Cupido ist schon ein besonders gefährliches Bürschchen. Dabei sieht er so harmlos aus. Er ist ein Knabe noch vor der Pubertät, und er hat noble, göttliche Eltern: Liebesgöttin Venus und Kriegsgott Mars, also die reinsten Verkörperungen von weiblichem und männlichem Ideal, das der antike Götterhimmel zu bieten hat. Cupido hantiert mit magischen Pfeilen, die jeden, den sie treffen, nicht töten, sondern hemmungslos verliebt machen. Was allerdings manchmal auf dasselbe hinausläuft. Niemand ist vor Cupidos Angriffen gefeit, auch nicht die Götter. Denn die Liebe kann ausnahmslos jede und jeden treffen, und sie verändert alle und alles. Das ist die Kernbotschaft, die in den antiken Mythen steckt und die Ovid in seinen Metamorphosen immer wieder und wieder erzählt. Die Moral ist so klar wie zeitlos gültig: Wir haben uns nicht im Griff, wir glauben es nur. Wir treffen Vorsorge und planen alles Mögliche, aber ein einziger liebender Blick wirft alles über den Haufen.

Schloss Eggenberg Weil wir alle das wissen, besteht ein Gutteil aller moralischen Zivilisation daraus, dem Begehren Grenzen zu setzen. Besonders die monotheistischen Religionen zeichnen sich durch Kontrolle und Verbote von Sexualität und Begierden aus. Und wenn ein dem Kaiserhaus in Wien so naher Fürst wie Anton von Eggenberg sich ein Schloss bauen lässt und darin Ovids Metamorphosen zitiert, dann geht es dabei ebenfalls darum, die antiken Weisheiten in einen moralischen Zusammenhang zu stellen. Tatsächlich spielen die Metamorphosen im Dekorationsprogramm von Schloss Eggenberg eine zentrale Rolle. Sie haben sogar einen


eigenen Saal, in dem die „Unglücklichen Liebespaare“ der Mythologie zu sehen sind: Venus und Adonis, Pyramus und Thisbe, Cephalus und Prokris sowie Herkules und Dejanira. In der Mitte thront Amor mit dem Bogen. Dieses Zimmer ist das erste im Kreis von 24 Räumen, die, nacheinander durchschritten, zur Erziehung des perfekten Fürsten dienen sollen. Eine Art Schule für Fürsten also, die mit der „Schule der Liebe“ beginnt. Die Macht Amors, seine Kraft und das Ausgeliefertsein des Menschen unter seine Gewalt, ist eines der drei zentralen Themen des Bildprogramms, neben den Fragen der gerechten Herrschaft, die durch Beispiele antiker Historie illustriert werden, und dem Wert des christlichen Glaubens. Die Idee ist klar: Schaut nur her, wildes Begehren bringt Unglück, das echte Heil liegt in der Religion. Der herrliche Planetensaal des Schlosses fasst all die Ideen noch einmal zusammen. Wir befinden uns quasi im antiken Götterhimmel, und in der Darstellung der Tierkreiszeichen begegnen wir der verwandelnden Macht der Liebe wieder. Zu sehen sind: Jupiter, der sich in Ganymed verliebt; Typhon, der Venus und Amor verfolgt, worauf sie sich in Fische verwandeln; Europa und der Stier; der Tod des Pollux sowie Diana und Orion. Und wenn wir auf die großen Planetendarstellungen schauen, dann wird klar, dass sich auch hier wieder Venus und Amor deutlich ins Bewusstsein schieben: Wir finden beide wieder in einer Art Schule der Liebe, eifersüchtig beäugt von Mars gegenüber. Und nehmen wir noch das Gemälde der Diana dazu, die einen mächtigen Eber erlegt hat, dann haben wir eigentlich alle Zutaten für die im Planetensaal musikalisch am besten darstellbare Metamorphose von allen: die Geschichte von Amor, Venus, Adonis und dem Eber.

Venus und Adonis in England Das muss man sich erst einmal trauen. Als der König von England, Charles II., mit seinem Hofstaat auf Besuch in der altehrwürdigen Universitätsstadt Oxford weilte, wollte man dem kunstsinnigen


Mann eine ganz besondere Unterhaltung liefern: eine Liebesgeschichte mit einer ganz persönlichen Note. Und dazu taten sich einige Damen aus seinem Umfeld zusammen. Zuallererst Anne Finch, die Countess of Winchilsea, die von einer immensen Leidenschaft für die Dichtkunst gepackt war. Für eine Dame von Stand galt das nicht als sonderlich schicklich, zumal sie auch nicht davon abzuhalten war, poetische Liebesgedichte an ihren Mann zu veröffentlichen. Doch erstens waren sie wunderschön geschrieben, und zweitens verteidigte ihr Mann sie, wo er nur konnte, und ermutigte sie, ernsthaft zu dichten. Anne Finch war hingerissen von Ovids Metamorphosen. Sie hatte ihren Mann schon als mythischen Schäfer Daphnis portraitiert, doch nun sollte jemand anderes im Mittelpunkt stehen: Mary Moll Davies, eine begnadete Schauspielerin und Kurtisane, die derzeitige Mätresse des Monarchen. Die hatte sich voll und ganz in das Herz von Charles II. gespielt und ihm sogar ein Töchterchen geschenkt, Lady Mary Tudor, zur Zeit des Ausflugs nach Oxford gerade mal acht Jahre alt. Anne Finch war klar, dass diese Kon­ stellation eine besonders bezaubernde Entsprechung bei Ovid hat: die Schule der Liebe. Venus, die Liebesgöttin, bringt ihrem kleinen Knaben Amor und seinen Amoretten bei, wie man am besten die schicksalshaften Liebespfeile auf das Menschengeschlecht abschießen kann. Doch dass Venus selbst Opfer einer tragischen Liebe werden würde, ahnt sie da noch nicht. Ihr geliebter Adonis, der sprichwörtlich schönste Mann der Welt, ist auf der Jagd. Dort wird er durch einen wilden Eber, in den sich der eifersüchtige Mars verwandelt hat, hinweggerafft. Anne Finch macht aus dieser Metamorphose ein Stück, in dem die Geliebte des Königs die Venus singt und deren gemeinsame Tochter Lady Mary Tudor den Amor. John Blow komponiert für sie eine ebenso klare wie geniale Musik. Und all das wird dann tatsächlich vor Charles II. aufgeführt. Und was folgt? Kein Skandal, sondern


ein Triumph. Ganz nebenbei haben die Damen mit ihrem Komponisten die erste englische Oper überhaupt auf die Bühne gebracht. Aber vor allem freuen sich die Zuschauer an der kleinen Mary Tudor, die den listigen Amor spielt. Der Höhepunkt des Stücks: wenn der kleine Gott seinem ebenso jungen Gefolge beibringt, wie man Liebespfeile verschießt. So mancher wird darin die Anspielung verstanden haben, dass selbst der König von England nichts als ein Sklave der Liebe ist. Und das durch eben jene Menschen, die live genau diese Geschichte vor ihm aufführen.

Das Fest in Eggenberg Eingerahmt von Chormusik, die viele Jahrhunderte überspannt, geht das Fest in Eggenberg ganz unterschiedliche Wege auf den Spuren von Amors Treiben. Ob die Beatles die Tücken des Verliebtseins besingen oder der englische Madrigalist Orlando Gibbons die Dummheit in der Welt gegen den Gesang des Silbernen Schwanes stellt, ob Matthias Claudius die Stille der Mondnacht malt – immer wieder stoßen wir auf Bilder, die ihren Ursprung in der Antike haben. Die vielfältigen Bezüge, die sich zum Schloss Eggenberg herstellen lassen, schildern Thomas Höft und Dominik Augus­ tinović von der Alten Galerie des Landesmuseums Joanneum auf kurzen Führungen.

„Venus und Adonis“ – Die Handlung Die kleine Oper von John Blow ist im Planetensaal in zwei Teilen zu sehen. Im PROLOG begegnen wir Cupido, der mit Pfeil und Bogen bewaffnet zusammen mit einer Gruppe Hirten auftritt. Alle stimmen das Lob der Liebe an, bevor sie sich wieder in die schattigen Wälder zurückziehen. Der ERSTE AKT beginnt mit einer Liebesszene zwischen Venus, der Göttin der Lust, und Adonis, dem schönsten Mann der Welt. Da ertönen von Ferne Jagdfanfaren. Obwohl Adonis überhaupt


keine Lust hat, sich den Jägern anzuschließen, drängt Venus ihn, mitzugehen. Er möchte viel lieber die Lust der Zweisamkeit genießen, aber Venus provoziert ihn regelrecht und packt ihn bei seiner männlichen Ehre. So zieht er schließlich, bewaffnet mit seinem mächtigen Speer, los. Im ZWEITEN AKT finden wir uns in der berühmten Schule der Liebe wieder, in der Venus und Cupido eine Gruppe kleiner Amoretten unterrichten. Wen soll man am besten mit den Liebespfeilen treffen? Natürlich die, die sich selbst unempfindlich dünken. Auch die Grazien treten hinzu und feiern die Macht der Venus. Schließlich bereiten sich alle auf eine wunderbare Liebesnacht vor. Nur Venus selbst plagen im DRITTEN AKT schlimme Vorahnungen. Hat sie es vielleicht übertrieben, den unwilligen Adonis auf die Jagd zu scheuchen? Da wird er schon schwer verletzt herein­ gebracht. Ein wilder Eber – der verwandelte Gott Mars, Venus’ eifersüchtiger Liebhaber – hat Adonis attackiert und tödlich verletzt. Adonis stirbt in Venus’ Armen, und alle stimmen einen Klage­ gesang an.

Daphne Jacob van Eyck schreibt in seinem berühmten Flöten-Lusthof gleich zwei Varianten über das ursprünglich aus dem englischen Kulturkreis stammende Lied „When Daphne from fair Phoebus did fly“. Natürlich bezieht sich das Lied auf die in der styriarte so wichtige Geschichte von der Nymphe Daphne, die von Gott Apoll verfolgt wird. Amor hatte Apollon mit einem Liebespfeil getroffen und boshafter Weise die Nymphe mit einem andersgearteten Pfeil vergiftet, der ihr grenzenlose Abscheu gegen den Gott eingab. Andreas Böhlen spielt das Stück von van Eyck zunächst auf der Blockflöte und nutzt das Material danach für Improvisationen auf dem Saxophon.


Ariadne Der berühmten „Faden“ der Ariadne, mit dem die verliebte Prinzessin aus Kreta dem Helden Theseus ermöglichte, aus dem gefährlichen Labyrinth wieder herauszufinden, nachdem er den Minotaurus getötet hatte, ist hier zwischen zwei Masten auf­ gespannt. Und die Slackline-Artistin Linn Brodén nutzt ihn für ein atemberaubendes Spiel mit improvisierter Musik. Eine Frau zwischen zwei Männern: Das ewig gleiche und ewig spannende Thema wird hier zirzensisch auf den Punkt gebracht.

Thomas Höft


Die Interpreten

Sophie Daneman, Sopran, als Venus Sophie Daneman hat an der Guildhall School in London bei Johanna Peters studiert. Danach eroberte sie sich mit ihrem Programm, das von Monteverdi und Händel bis Schönberg und Berg reicht, im internationalen Konzertleben schnell einen festen Platz. Als gefeierte Lied-Interpretin tritt sie regelmäßig in Großbritannien, Italien und Frankreich auf. Auf dem Gebiet der Opernliteratur verkörperte sie u. a. die Rollen von Arianna, Theodora und Semele, Euridice und Dido. Auf dem Konzertpodium und für CD-Produktionen arbeitet sie regelmäßig mit William Christie und „Les Arts Florissants“ zusammen. Die Spezialistin für Barockund Renaissancemusik ist auch oft mit Dirigenten wie Sir Neville Marriner, Gérard Lesne, Jean-Claude Malgoire, Phillippe Herre­ weghe, Ivor Bolton and Sir John Eliot Gardiner zu erleben. Dennoch kann man Sophie Daneman nicht allein auf die Alte Musik reduzieren. Sie debütierte als Mélisande in Debussys „Pélleas et Mélisande“ an der Opéra Comique unter Georges Prêtre, sang in Edward Elgars „The Kingdom“ an der Wells Cathedral, Ralph Vaughan Williams’ „Serenade to Music“, Brittens „Spring Sym­pho­ny“ oder auch in Mahlers Zweiter und Achter Symphonie sowie Sir Michael Tippetts „A Child of Our Time“.


Benedikt Kristjánsson, Haute-Contre, als Schäfer & Jäger Benedikt Kristjánsson ist in Húsavík, Island geboren. Seinen ersten Gesangsunterricht mit 16 Jahren erhielt er bei seiner Mutter Margrét Bóasdóttir an der Reykjavík Akademie für Gesang. Er studierte dann bei Scot Weir an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und besuchte Meisterkurse bei Peter Schreier, Christa Ludwig, Elly Ameling, Robert Holl, Andreas Schmidt und Helmut Deutsch. Er ist ein 1. Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs CantateBach in Greifswald und Publikumspreisträger des Internationalen J. S. Bach-Wettbewerbs in Leipzig. Solistische Engagements führten ihn in manche der berühmtesten Konzertsäle der Welt und er arbeitete mit namhaften Orchestern zusammen, wie der Gaechinger Cantorey, der Hofkapelle München, der Nederlandse Bachvereniging, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Freiburger Barockorchester. Im Bereich Oper sang Benedikt an der Staatsoper in Berlin, am Theater Kiel und am Staatstheater Braunschweig. Auch tritt er regelmäßig bei Festivals wie dem Musikfest Stuttgart, den Thüringer Bach-Wochen, den Händelfestspielen in Halle und dem Festival Oude Muziek in Utrecht auf. Seine Debüt-CD kam heuer bei GENUIN heraus, mit Liedern von Schubert und isländischen Volksliedern.

Mario Lesiak, Tenor, als Schäfer & Jäger Die Hingabe zur Alten Musik ließ ihn bereits früh eine musikalische Laufbahn einschlagen: Nach abgeschlossenem klassischen Gitar-


renunterricht wechselte Mario Lesiak an das Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz, um dort das Spiel auf Renaissance- und Erzlaute zu erlernen; den zartbesaiteten Instrumenten ist er bis heute treu und begleitet sich – gemäß der historischen Praxis – bei Auftritten auch selbst. Seit 2016 ist er dort Gesangsstudent bei Tanja Vogrin. Meisterkurse bei Barbara Fink, Roberta Invernizzi, Julian Prégardien und Daniel Johannsen fördern den künstlerischen Werdegang zusätzlich. Mit dem von ihm gegründeten Alte-Musik-Ensemble „Gioia“ werden regelmäßig kammermusikalische Programme in verschiedenen Besetzungen aufgeführt. Dazu kommen Auftritte im Raum Graz in solistischer Funktion. Engagements führten ihn nach Innsbruck (Festwochen der Alten Musik), Konstanz, Locarno, Bergamo und Slowenien. Ergänzend zur musikalischen Laufbahn betreut Mario Lesiak Musik- & Kulturreisen als Reiseleiter in ganz Österreich.

Norman Daniel Patzke, Bass-Bariton, als Adonis & Jäger Die Gesangslaufbahn des aus Hannover gebürtigen Norman D. Patzke begann mit einer langjährigen Mitgliedschaft im Knabenchor Hannover und der Mitwirkung in Mozarts „Zauberflöte“ auf der Bühne des heimatlichen Staatstheaters im Alter von zwölf Jahren. Seit seinen ersten Engagements schon trat er als Onegin, Marcello, Papageno, Dulcamara oder Graf Almaviva auf die Opernbühnen. Für die etwas dramatischere Rolle des Kaspar im „Freischütz“ erfuhr er vom Magazin Opernglas höchstes Lob. Als Don Giovanni


debütierte er 2016 beim Glyndebourne Opera Festival und übernahm zahlreiche Rollen an den Opernhäusern quer durch Europa. Als Konzertsänger ist er ein beliebter Solist der Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski oder des Münchner Maestro Michael Hofstetter. Er singt Schöpfung, Missa solemnis, h-MollMesse und Matthäuspassion oder Mozart-Requiem. Sein exzellentes Können als Liedsänger (Meisterkurse bei Thomas Hampson und Wolfram Rieger) belegen unter anderem ein 1. Preis beim Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb in Österreich sowie eine langjährige Zusammenarbeit mit dem anerkannten Lied­spezialisten Graham Johnson in London.

Sophie Sinabell / Irma Charlotte Wielandt, Sopran, als Cupid Sophie Sinabell (*2005) und Irma Charlotte Wielandt (*2006) sind Schülerinnen des BG/BORG Graz-Liebenau (HIB). Beide sind in einem musikalischen Umfeld aufgewachsen und widmen sich seit frühester Kindheit dem Chorgesang. Seit 2015 singen sie im HIB. art.chor unter der Leitung von Maria Fürntratt. Mit dem Chor durften sie bereits an zahlreichen Chorwettbewerben und Konzertreisen (u. a. nach Finnland, Schweden und Südafrika) teilnehmen.


Neben der Schule besuchen beide Instrumentalunterricht: Sophie an der Musikschule Graz-St. Peter (Blockflöte) und Charlotte am Johann Joseph Fux Konservatorium (Violoncello, Klavier). Beide sind mehrfache Preisträgerinnen bei „prima la musica“. Daneben ist Sophie auch seit vielen Jahren als Sportakrobatin aktiv.

HIB.art.chor Am neusprachlichen Internatsgymnasium HIB Graz-Liebenau mit der angeschlossenen Raiffeisen Singakademie wird den SängerInnen des HIB.art.chor und der Green Guys in der Freizeit seit 1995 unter der Leitung von Maria Fürntratt eine umfassende gesangliche Ausbildung angeboten: Bei den zahlreichen internationalen Auftritten (von Norwegen bis Südafrika, von Shanghai bis San Francisco) bemühen sich die jungen SängerInnen stets, den Bogen von der großen österreichischen Chortradition zur Gegenwartsmusik zu spannen. 2018 „ersangen“ die Liebenauer Schüler und Schülerinnen den Chor-Olympiasieg in der Erwachsenenkategorie „Spirit & Faith“ in Südafrika. Zahlreiche weitere Chorwettbewerbspreise seit 1998 (z. B. siebenmal Höchstbewertung „Auszeichnung“ bei sieben Bundesjugendsingen, 51 internationale Wettbewerbspreise) und Chororchester- bzw. Bühnenwerke im Sinne einer permanenten Qualitätsüberprüfung sind nur ein Ergebnis der Singbegeisterung und der intensiven klanglichen Arbeit, die an oberster Stelle steht.


Maria Fürntratt, Einstudierung Maria Fürntratt wurde für ihre Chorarbeit an der HIB-Liebenau vielfach pädagogisch und künstlerisch ausgezeichnet – zuletzt 2018 mit dem Nikolaus Harnoncourt Kulturpreis des Landes Steiermark und lehrt seit 2007 zusätzlich als Senior Lecturer für Chorpädagogik, Lehr- und Vokalpraxis, Kinder- und Jugendstimmbildung an der Kunstuniversität Graz.

Neue Hofkapelle Graz Die Neue Hofkapelle Graz nimmt in der Szene der Historischen Aufführungspraxis nicht nur in Österreich eine Sonderstellung ein. Das Ensemble ist weder eines der üblichen selbstverwalteten Musikerkollektive noch die Mannschaft eines namhaften Dirigenten, sondern ein Orchester, das barockes Musizieren von Grund auf ernst nimmt: „Maestra di cappella“ Lucia Froihofer und „Maes­ tro al cembalo“ Michael Hell leiten die Formation in Doppeldirektion, genauso wie das Musizieren vor rund 300 Jahren funktionierte. Die NHG erzählt Geschichten mit Musik und tut das seit ihrer Gründung im Jahr 2010 sehr erfolgreich daheim und in der Welt. Zu Hause in Graz hat die NHG eine eigene Orchester-Konzert­reihe etabliert und erweitert dabei beständig ihr Repertoire, das von der Renaissancemusik bis hin zur Uraufführung von zeitgenössischen Kompositionen reicht. Die NHG arbeitet dabei mit aktuellen szenischen und medialen Formen ebenso wie mit den großen Namen der Szene von Dorothee Oberlinger bis Emma Kirkby, von Karl Markovics bis Johannes Silberschneider. Zudem ist die NHG regelmäßiger Gast im Grazer Sommerfestival sty­riarte, das der NHG im Sommer 2017 erstmalig die szenische Hauptproduktion


anvertraut hat, die Oper mit Rossballett „La Margarita“, inklusive Live-Fernseh­ übertragung durch den ORF. 2013 debütierte die NHG in der Kölner Philharmonie, seither ist sie unterwegs von Litauen bis Albanien, zu hören auf Ö1, im ORF und WDR und zugegen auf den europäischen Festivals für Alte Musik (Kölner Fest für Alte Musik, Musica Viva Osnabrück …)

Lucia Froihofer, Leitung & Violine Geboren in Fischbach in der Steiermark studierte Lucia Froihofer Violine und Instrumentalpädagogik an der Musikhochschule Graz. Ihr Interesse für die Alte Musik führte sie dann nach Leipzig, wo sie an der Hochschule für Musik und Theater Barockvioline bei Susanne Scholz studierte und 2003 mit Auszeichnung abschloss. Weitere Anregungen holte sie sich in Studien bei Sigiswald Kuijken (Brüssel), Enrico Gatti (Novarra) und Michi Gaigg (Linz). Sie unterrichtet am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz Violine, Kammermusik und Volksmusik und leitet das schuleigene Kammerorchester. Seit 2007 hat sie auch einen Lehrauftrag für Historische Spieltechniken und Barockorchester an der Kunstuniversität Graz. Sie konzertiert in unterschiedlichen, vorwiegend eigenen kammermusikalischen Ensem-


bles und Barockorchestern (z. B. barucco, chordae freybergensis, La Gioconda, Armonico Tributo Austria, moderntimes_1800, Rabaskadol, Barocco locco Amsterdam, Spafudla, Neue Hofkapelle Graz). Konzerte führten Lucia Froihofer in viele Ländern Europas u. a. zu zahlreichen renommierten Festivals.

Michael Hell, Leitung, Cembalo & musikalische Konzeption Michael Hell übt seit Abschluss seiner Studien eine rege Konzerttätigkeit als Solist, Kammer- und Orchestermusiker aus. Konzert­ reisen führten ihn in viele Länder Europas, nach Japan, Israel, Kolumbien und in die USA. Regelmäßig gastiert er mit dem Ensemble La Fenice unter Leitung von Jean Tubéry. Sein besonderes Interesse gilt der Kammer- und Vokalmusik. Neben der Arbeit mit seinen Ensembles Austrian Baroque Connection und Musicke’s Pleasure Garden widmet er sich vermehrt auch der barocken Oper, die er als Continuist, musikalischer Leiter oder Blockflötist aus verschiedenen Pers­pektiven kennt. Seit 2010 leitet er zusammen mit der Barock­geigerin Lucia Froihofer in künstlerischer Doppeldirektion das Barockorchester Neue Hofkapelle Graz. Seit Oktober 2005 unterrichtet Michael Hell an der KUG in Graz Blockflöte, Cembalo, Generalbass und Lehrpraxis, seit 2011 ist er dort Universitätsprofessor für Cembalo. Er ist regelmäßig Dozent auf Sommerakademien und Meisterkursen.


Andreas Böhlen, Blockflöte Andreas Böhlen hat sich auf Alte Musik und Jazz spezialisiert, wobei die Improvisation eine bedeutende Rolle spielt. Der 1983 geborene Künstler bekam seinen ersten Blockflötenunterricht bei Adele Weikelt in Norden/Ostfriesland und in Bremen an der Hochschule der Künste bei Ulrike Petritzki. 2001 wechselte er als Jung­ student an die Hochschule für Musik Köln zu Günther Höller und Dorothee Oberlinger. Von 2003 bis 2007 studierte er in Amsterdam bei Walter van Hauwe und Paul Leenhouts und schloss sein Bachelorexamen mit Auszeichnung ab. Neben der Blockflöte widmete sich Andreas Böhlen dem Jazzsaxophon; er studierte am Konservatorium Amsterdam bei Jasper Blom, Ferdinand Povel und Dick Oatts. In der deutschen Jazz Big Band Bujazzo war er der Lead-Saxophonist ebenso wie im Bundesjugendjazzorchester. Nach seinem Musikwissenschaftsstudium in Bologna schloss er an der Schola Cantorum Basiliensis sein Masterstudium „historische Improvisation“ unter Rudolf Lutz mit Auszeichnung ab, ebenso seinen Master in Jazzsaxophon an der Musikakademie Basel bei Domenic Landolf. Der vielseitige Künstler und Preisträger vieler Wettbewerbe gründete zahlreiche Kammerensembles für Alte und zeitgenössische Musik sowie Jazz, nämlich das Theatrum Affectuum, Satyr’s Band, das Duo Guttmann-Böhlen und die Andreas Böhlen Band. Er unterrichtet Blockflöte an der Grazer und der Züricher Kunstuniversität.

Linn Brodén, Slackline Linn ist zeitgenössische Zirkus- und Körperkünstlerin. Geboren in einer kleinen Stadt in Schweden, lebt sie nun in Bristol in Groß-


britannien. Sie macht verschiedenste Arten von Projekten, von großen Ensembleshows über Soloauftritte bis hin zu kommer­ziellen Events. Schon in jungen Jahren hatte Linn ein starkes Bedürfnis, sich zu bewegen und zu erkunden, was sie mit ihrem Körper tun kann. Sie machte als Kind viel Gymnastik, aber es reichte ihr nicht. Sie wollte auftreten! So absolvierte Linn im Alter von 20 Jahren einen einjährigen Thea­ terkurs, der zu zwei Jahren Zirkusschule in Kopenhagen und drei Jahren an der University of Dance & Circus in Stockholm führte. Während ihrer gesamten Zirkuskarriere hat sich ihr eigener, einzigartiger Stil entwickelt. Beim Golden Circus Festival 2010 wurde sie mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Gabriel Froihofer, Percussion Im Alter von zehn Jahren brauchte die Familienmusik Froihofer einen Bassgeiger. Ein Bass wurde gekauft und Gabriel mehr oder weniger freiwillig verpflichtet. Mit den Auftritten wuchs nicht nur die körperliche Eignung, sondern auch die Liebe zum Instrument. Gleichzeitig konzentrierte er sich auf seine Jugendliebe Schlagzeug, mit dem er es an die Kunstuniversität Graz und zu einem Magister im Fach Schlagzeug – Jazz brachte. Heute arbeitet er als freischaffender Musiker, vor allem in den Bereichen Jazz-, Folk- und Weltmusik.


Weitere Ensembles, die er durch sein Spiel bereichert, sind: Polka Potente, Jazzbanditen, Ramadu & Afro Vibes Band u. a.

Miloš Milojević, Klarinette Miloš Milojević wurde 1982 in Belgrad geboren. Im Alter von sechzehn Jahren wurde er Mitglied einer serbischen Volksmusikband, mit der er durch die Vereinigten Staaten, Spanien, Italien, Deutschland und Griechenland tourte. Während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Belgrad von 2001 bis 2005 entdeckte er seine Liebe zum Saxophon und trat u. a. gemeinsam mit dem Belgrader Radio-Jazz-Orchester und dem Belgrader Sinfonieorchester auf. Von 2005 bis 2010 studierte er an der Kunst­ universität Graz das Studienfach Jazz (Saxophon) in der Klasse von Heinrich von Kalnein. Seit 2008 erobert Miloš Milojević die österreichische Musikszene: Er spielte unter anderem mit Bob Brookmeyer, Don Menza, Stjepko Gut, Howard Curtis, Jim Rotondi, Luis Bonilla, Eddie Luis und Renato Chicco.

Thomas Höft, Führung, Konzeption & Regie Thomas Höft arbeitet als Autor, Regisseur und Dramaturg in sehr unterschiedlichen Bereichen der Kunst. Er verantwortete große historische Themenausstellungen in deutschen und österreichischen Museen und schrieb Sachbücher – für „Welt aus Eisen“ wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis Buchkunst ausgezeichnet. Vor allem aber ist er mit zahlreichen Theaterstücken und Opernlibretti bekannt geworden. 2010 etwa erfolgte an der Wiener Staatsoper die Premiere von Thomas Höfts Oper „Pünktchen


und Anton“ nach Erich Kästner zur Musik von Iván Eröd. Durch Götz Friedrich zu ersten Regiearbeiten ermutigt, nimmt die Musiktheaterregie einen kontinuierlich immer gewichtigeren Raum in Thomas Höfts Schaffen ein. Seit 1994 arbeitet Thomas Höft als Dramaturg der styriarte, seit 2003 auch von Psalm, und von 2012 bis 2018 war er Geschäftsführer der Kölner Gesellschaft für Alte Musik. Er verantwortete nun zwei Jahre lang die Dramaturgie der Musikfestspiele Potsdam und ist in der Kölner Offenbach-Gesellschaft mit dem Offenbach-Jubiläum 2019 befasst.


Neues entsteht mit Kommunikation.

Kommunikation seit 1993 www.conclusio.at


Aviso Freitag, 19. Juli – Helmut List Halle, 19 Uhr Samstag, 20. Juli – Helmut List Halle, 19 Uhr

Brandenburgische Konzerte Johann Sebastian Bach: Sechs Brandenburgische Konzerte, BWV 1046-1051

Concentus Musicus Wien Leitung: Stefan Gottfried, Cembalo Wenn Johann Sebastian Bach im Berliner Stadtschloss den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg besuchte, leuchteten ihm von den bemalten Decken all jene antiken Gottheiten ent­gegen, die sich auch hinter dem geheimen Programm seiner „Brandenburgischen Konzerte“ verbergen. Dass Bach in diesem Zyklus die Tugenden barocker Fürsten im Gewand der Mythologie verherrlicht haben könnte, ist keine neue, aber eine ausgesprochen reizende Idee. Die Jagdhörner der Diana, die Flöten des Pan, die Geige des Apollo und die neun Musen mit ihren Streichinstrumenten sind ja offensichtliche Anspielungen. Stefan Gottfried schöpft aus diesem Schatz antiker Symbolik, wenn er die „Brandenburgischen“ im Prachtklang des Concentus Musicus neu interpretiert.


HaltungsĂźbung Nr. 20

Neugierig bleiben. Eine leichte, beinahe kinderleichte HaltungsĂźbung ist gleichzeitig eine der wichtigsten: neugierig bleiben. Wenn Sie das jeden Tag Ăźben, machen Sie es irgendwann automatisch. Wir sprechen da aus Erfahrung. derStandard.at

Der Haltung gewidmet.


HAUS

DER

KUNST

Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12

Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at

Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge Exklusive Rahmungen


Populäre Musik in der Steiermark

POP 1900 – 2000 Franz Fauth, Mann mit Grammophon, St. Peter im Sulmtal, undatiert (Multimediale Sammlungen /UMJ)

Universalmuseum Joanneum

Museum für Geschichte 15.03.2019— 26.01.2020 Sackstraße 16, 8010 Graz Mi–So 10–17 Uhr www.museumfürgeschichte.at



Langeweile gehört sich nicht.

Die wahren Abenteuer sind im Club. Der Ö1 Club bietet mehr als 20.000 Kultur­ veranstaltungen jährlich zum ermäßigten Preis. Mehr zu Ihren Ö1 Club­Vorteilen: oe1.ORF.at


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