Programmheft Auf der Alm

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Samstag, 16. Juli, 18 Uhr Freilichtmuseum Stübing

Auf der Alm Ein Programm auf der Suche nach den Feldern der Freiheit im bäuerlichen Leben von einst

Ab 17.30 Uhr Die Besucher werden beim Eingang ins Freilichtmuseum ­empfangen und in sieben Gruppen eingeteilt, die von ­FührerInnen durch das Programm des Abends begleitet werden. Alle Gruppen erleben alle Programmpunkte der Veranstaltung in unterschiedlicher Reihenfolge.

Patronanz:

In Kooperation mit


DIE GRUPPEN

„Wilderer“ geleitet von Daniel und Lena 18.00 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 18.30 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 19.00 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg“ 19.30 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 20.00 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 20.30 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 21:00 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“

„Holzknecht“ geleitet von Romana und Regina 18.00 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 18.30 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 19.00 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 19.30 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg“ 20.00 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 20.30 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 21:00 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“


„Jäger“ geleitet von Gerda und Anna 18.00 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 18.30 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg 19.00 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 19.30 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 20.00 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 20.30 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 21:00 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“

„Sennerin“ geleitet von Camilla und Sandra 18.00 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg 18.30 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 19.00 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 19.30 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 20.00 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 20.30 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 21:00 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“

„Saudirn“ geleitet von Anna 18.00 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 18.30 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 19.00 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 19.30 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 20.00 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 20.30 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 21:00 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“


Tradition

am Puls der Zeit

Steirisches Volksliedwerk, Sporgasse 23, A-8010 Graz Tel. +43 / 316 / 908635, Fax +43 / 316 / 908635-55 service@steirisches-volksliedwerk.at, www.steirisches-volksliedwerk.at


„Bäuerin“ geleitet von Kathi 18.00 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 18.30 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 19.00 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 19.30 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 20.00 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 20.30 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg“ 21:00 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“

„Müllerin“ geleitet von Martin 18.00 Uhr: Sallegger Moar – „Die Wilderer“ 18.30 Uhr: Blaa Hütte – „Bei der Sennerin“ 19.00 Uhr: Alpe – „Bauernfasching“ 19.30 Uhr: Mühle – „Die schöne Müllerin“ 20.00 Uhr: Vierkanthof – „Vom Bauernkrieg“ 20.30 Uhr: Kärntner Ringhof – „Liachtmess Tåg“ 21:00 Uhr: Jause – „Sterz & saure Supp’n“ 21.30 Uhr: Am Weiher – „Kirtag“



Vierkanthof

Vom Bauernkrieg

18.00–18.18 Uhr: Sennerin 18.30–18.48 Uhr: Jäger 19.00–19.18 Uhr: Wilderer 19.30–19.48 Uhr: Holzknecht 20.00–20.18 Uhr: Müllerin 20.30–20.48 Uhr: Bäuerin 21.00–21.18 Uhr: Saudirn

Johann Heinrich Schmelzer (1623–1680) Auszüge aus den „Baletti a Quatro“ Werlins Liederwerk um 1640 Es geht wohl zu der Sommerszeit Hans Wisbeck, Mitte des 15. Jahrhunderts. Text nach einem Flugblatt Die Belagerung von Radstadt


Gedruckt zu Augspurg bei Johann Schultes (um 1650) Die Bauernklag Melodie gedruckt bei Werlin 1646, Text nach Uhland aus einer Handschrift des 16. Jahrhunderts Die Bauern von St. Pรถlten

Schikaneders Jugend: Andreas Helm, Schalmei Albin Paulus, Sackpfeifen Simon Wascher, Drehleier Manfred Hartl, Gesang & Drehleier


Kärntner Ringhof

Liachtmess Tåg

18.00–18.18 Uhr: Saudirn 18.30–18.48 Uhr: Sennerin 19.00–19.18 Uhr: Jäger 19.30–19.48 Uhr: Wilderer 20.00–20.18 Uhr: Holzknecht 20.30–20.48 Uhr: Müllerin 21.00–21.18 Uhr: Bäuerin

Lieder zur Gitarre scherzhaft aber auch besinnlich Mundart von Peter Rosegger, Hans Kloepfer und Eduard Walcher

Franz Steiner, Lesung & Gitarre


Sallegger Moar

Die Wilderer

18.00–18.18 Uhr: Müllerin 18.30–18.48 Uhr: Bäuerin 19.00–19.18 Uhr: Saudirn 19.30–19.48 Uhr: Sennerin 20.00–20.18 Uhr: Jäger 20.30–20.48 Uhr: Wilderer 21.00–21.18 Uhr: Holzknecht

Gstanzln & Wildererlieder

Georg und Paul: Georg Edegger, Gesang Paul Loibner, Gesang & Harmonika


Blaa Hütte

Bei der Sennerin

18.00–18.18 Uhr: Holzknecht 18.30–18.48 Uhr: Müllerin 19.00–19.18 Uhr: Bäuerin 19.30–19.48 Uhr: Saudirn 20.00–20.18 Uhr: Sennerin 20.30–20.48 Uhr: Jäger 21.00–21.18 Uhr: Wilderer

Jodler und mehr

Senngsang: Ingrid Freytag & Sabine Brandstetter, Gesang


Alpe

Bauernfasching

18.00–18.18 Uhr: Wilderer 18.30–18.48 Uhr: Holzknecht 19.00–19.18 Uhr: Müllerin 19.30–19.48 Uhr: Bäuerin 20.00–20.18 Uhr: Saudirn 20.30–20.48 Uhr: Sennerin 21.00–21.18 Uhr: Jäger

Almtänze

Citoller Tanzgeiger: Hermann Härtel, Geige, Posaune & Gesang Ingeborg Magdalena Härtel, Geige, Klarinette & Gesang Hubert Pabi, Steirische Harmonika & Gesang Vinzenz Härtel, Bratsche, Flügelhorn, Gitarre & Gesang Ewald Rechberger, Tuba & Gesang


Wirtshaus

Sterz und saure Supp’n

18.00–18.18 Uhr: Bäuerin 18.30–18.48 Uhr: Saudirn 19.00–19.18 Uhr: Sennerin 19.30–19.48 Uhr: Jäger 20.00–20.18 Uhr: Wilderer 20.30–20.48 Uhr: Holzknecht 21.00–21.18 Uhr: Müllerin

Sterz und saure Suppe Polka, Franze, Walzer, Gstanzln und mehr

Max Petrischek, Harmonika


Mühle

Die schöne Müllerin

18.00–18.18 Uhr: Jäger 18.30–18.48 Uhr: Wilderer 19.00–19.18 Uhr: Holzknecht 19.30–19.48 Uhr: Müllerin 20.00–20.18 Uhr: Bäuerin 20.30–20.48 Uhr: Saudirn 21.00–21.18 Uhr: Sennerin

Franz Schubert (1797–1828) Das Wandern (aus „Die schöne Müllerin, D 795) Francisco Tárrega (1856–1909) Gran Vals für Gitarre solo Franz Schubert Heidenröslein, D 257


Ständchen (Aus Schwanengesang , D 957) (für Gitarre solo) Johann Friedrich Glück (1793–1840) In einem kühlen Grunde Franz Schubert Der Leiermann (aus „Winterreise“, D 911) Das Wandern (aus „Die schöne Müllerin, D 795)

Georg Kroneis, Gesang Armin Egger, Gitarre


Finale am Weiher 21.30 Uhr

Kirtag

Citoller Tanzgeiger: Hermann H채rtel, Geige, Posaune & Gesang Ingeborg Magdalena H채rtel, Geige, Klarinette & Gesang Hubert Pabi, Steirische Harmonika & Gesang Vinzenz H채rtel, Bratsche, Fl체gelhorn, Gitarre & Gesang Ewald Rechberger, Tuba & Gesang


Auf der Alm Machen wir uns nichts vor, das bäuerliche Leben in vergangenen Zeiten war hart. Die Menschen hatten nicht nur mit widrigen Naturgewalten zu tun, langen Wintern, nassen Sommern, Stürmen und ­ Ungeziefer, sondern auch mit einer selbstsüchtigen Obrigkeit und den strengen­ Regeln der Kirche. Allerdings ist der Mensch dazu geschaffen, durch Klugheit und manchmal auch List und Widerstand sich Freiräume auch dort zu schaffen, wo man sie nicht vermuten würde. Davon erzählt unsere Landpartie nach Stübing.


Interview Die Freiheit auf dem Lande Mathis Huber im Gespräch mit Thomas Höft Thomas Höft: Also wenn ich den Titel unserer Landpartie ergänzen würde, dann würde ich sagen: „Auf der Alm, da gibt’s ka Sünd“. Und damit sind keine Schmuddelfilme aus den Siebzigerjahren gemeint, sondern etwas anderes … Mathis Huber: Ja, damit ist gemeint, dass oben auf der Alm so manches Tun freier ist als unten im Dorf, ganz einfach, weil niemand zuschaut. Denn man ist der Aufsicht der Kontrollorgane, der Pfarrer, der Obrigkeiten oder auch einfach der neugierigen Nachbarn entbunden. Und niemand sagt einem, wie man sein Leben zu gestalten hat, weil es dort andere Prioritäten gibt. Was ist eigentlich eine Alm? Ich bin ja Norddeutscher, das gibt es bei uns nicht. Wie muss ich mir das vorstellen? Die Alm ist ein hochgelegenes Weidegebiet, das nur im Sommer – und das auch nur für wenige Monate – bewirtschaftet werden kann, weil es in den übrigen Zeiten sehr unwirtlich dort ist, wegen Schnee, Eis und anderen Unbilden der Natur. Und die Alm teilen sich die Bauern und treiben dort ihr Vieh, vor allem ihre Kühe hoch. Sie lassen damit den Tieren das kräftigende Klima der Alm zukommen, aber auch das frische Futter, die feinen Gräser. Die Herde wird von der Sennerin und dem Senner gehütet. Die die Milch der Kühe gleich zu Käse verarbeiten, denn man kann ja die Milch nicht einfach frisch heruntertransportie-


ren. Sie wird also zu hochwertigem Eiweiß komprimiert und dann so haltbar gemacht ins Tal transportiert. Die Sennerinnen und Senner entziehen sich auf der Alm also der Kontrolle der Herrschaft. Sie können autonom agieren und sind für diese Zeit relativ frei. Was nicht heißt, dass es dort unzüchtig zugehen muss. Aber es ist halt eine Freiheit geboten. Und genau darum dreht sich unser Programm. Wir führen unsere Gäste also nicht nur metaphorisch, sondern ganz real auf eine Alm … Wir haben im Museumsdorf Stübing einen wunderbaren Spielplatz, der uns ein reiches bäuerliches Ambiente vergangener Tage zur Verfügung stellt, unter anderem eine Almwirtschaft aus Vorarlberg. Und in dieser idealen Landschaft versuchen wir, die Felder der Freiheit im landwirtschaftlichen Leben – von denen die Alm nur eine ist – auszuloten. Und zwar vor allem musikalisch, wie es einem Musikfestival angemessen ist. Vielleicht gehen wir die Stationen durch und erzählen etwas darüber … Gerne. Wir haben eine Station, die geht historisch weit zurück, in die Zeit der Bauernkriege. Und die bringt Musik der Bauernkriege, die entstanden ist, weil in Europa Bauern lange Zeit als Leibeigene dienen mussten, und es immer wieder zu Aufständen dagegen kam. Vor allem in den Zeiten der Reformation, die plötzlich die Autorität der Kirche in Frage stellte. Und da haben sich viele Bauern gedacht: Wenn das schon nicht stimmt, was die Priester da behaupten, vielleicht sind auch die anderen Verhältnisse auf der Welt nicht Gottes Wille, und man darf sich dagegen wehren … Diese Station haben wir auf einem oberösterreichischen Vierkanthof. Die Bauernaufstände haben sich ja über Jahr-


hunderte hingezogen, flammten immer wieder auf. Überall, wo sich Bauern untereinander solidarisierten und gegen unerträgliche Zumutungen der Grundherrschaft aufbegehrten, um Autonomie zu erlangen, ihre Freiheit. Dann haben wir natürlich, wie im Titel angekündigt, den Spielplatz auf der Alm, wo sich Sennerinnen freizügige Lieder singen, die es gibt, und die, wenn auch chiffriert, von einem ziemlich freien Leben singen. Und dabei spielt die Erotik eine viel größere Rolle, als wir vielleicht glauben. Dann gibt es eine Station, die die Wilderer zum Thema hat. Wilderer sind Leute, die sich nicht darum kümmern, dass in der Gesellschaft, in der sie leben, auch das Wild der Grundherrschaft gehört. Sie meinen, das Wild in freier Natur gehöre allen, und damit sind sie die natürlichen Kontrahenten der Jäger und Förster der Grundherrschaft. Dann haben wir eine Station, auf der in Geschichten von Peter Rosegger erzählt wird, was am Lichtmesstag passiert. Das ist der Tag im Jahr, an dem das bäuerliche Wirtschaftsjahr endet, an dem die Knechte und Mägde ausgezahlt werden und sich eine neue Herrschaft suchen dürfen oder bei der alten bleiben. Dazu gibt es spezielle Bräuche und Lieder. Und dann gibt es noch den Bauernfasching, an dem sich die Leute verkleiden können, und so unerkannt das tun, was ihnen sonst die bäuerliche Moral verbieten. Sie können sich also betrinken und fröhlich sein, fremden Röcken nachjagen … eine Zeit der Freiheit, die kurz vor der ganz großen Zeit der Besinnung, der Fastenzeit, angesiedelt ist. Ein Brauch, der sehr wahrscheinlich der gesellschaftlichen Hygiene geschuldet ist, damit man einmal tun kann, wonach einem wirklich ist, bevor man wieder ein Jahr lang brav ist. Das sind also alles sehr kleine Felder der Freiheit im Vergleich zu den großen, revolutionären Dingen, die wir in unserem


anderen Programmen abhandeln. Aber sie betrafen doch einen Großteil der Bevölkerung. Und dann haben wir noch einen wandernden Müller … Oh ja, das ist eine Geschichte, die am Rande der bäuerlichen Welt angesiedelt ist. Es geht um die Freiheit der Handwerksgesellen, die traditionell auf die Walz gingen, um ihre Kunst zu lernen. Unser Handwerksgeselle ist ein Müller, und er singt Lieder von Franz Schubert, die eben von so einer Walz erzählen, präsentiert an einer der wunderschönen alten Mühlen, die es in Stübing gibt. Und dazu braucht man auch gar kein Klavier herauszutragen, denn viele von Schuberts Liedern gibt es auch zeitgenössisch mit Gitarrenbegleitung. Ich denke, Schubert hätte alle seiner Lieder auf der Gitarre gespielt, wenn kein Klavier zur Hand gewesen wäre. Und so werden wir ein neues, ein mögliches, und vielleicht sogar das richtige Schuberterlebnis machen können.


Die Interpreten Citoller Tanzgeiger Wenn die Citoller Tanzgeiger den Tanzboden mit dem Konzertpodium eintauschen, dann ist es so, als ob sich jemand in Schale wirft, um im Kern derselbe zu bleiben. Der Kunst huldigen und dem Handwerk treu bleiben, das macht sie zum Botschafter einer über Jahrhunderte getragenen Musikkultur, die Töne nicht aus einem künstlerischen Wollen, sondern aus einer Lebensnotwendigkeit hervorbrachte. Die Citoller Tanzgeiger sind Kinder der Lust an den Melodien, die sie bei den ländlichen Festen und von ihren Vorbildern aufgesogen haben. Polka Françaisen, ebenso die Ländler, Walzer, Mazurkas und Märsche sind neben verwalzten Liedern und den archaischen Jodlern ein unerschöpfliches Repertoire, welches die Musikanten frei von der Leber weg interpretieren – immer für den Augenblick geboren und dem werten Publikum zu Füßen gelegt – sollten sie dazu tanzen. Als Hörbeispiele für die styriarte legen die Citoller nichts von ihrer kraftvollen Lebendigkeit beiseite, sind auch bereit, „auf Zuruf“ die Ohrwürmer zu pflegen und tasten sich akzentuiert an ihr Publikum heran. Die Verbindung von instrumentalem Klang und Gesang, ebenso aber der in dieser Musiktradition fließende Übergang von den heimatlichen Signalen des Ländlerischen zu den schmei-


chelnden Melodiefolgen der Wiener Gesellschaftsmusik macht neugierig auf die Citoller. Die Spezialität der Citoller, die aus Zitoll am Eingang des Übelbachtales stammen, sind Hochzeiten, Feste und Ballveranstaltungen. Ihr Wirkungsbereich sind West-, Ost-, und Südsteiermark, die musikantische Neugierde führt sie aber auch mitunter zu Vorstellungen ins Wiener Konzerthaus, ins Brucknerhaus Linz und ins nahe Ausland.

Armin Egger, Gitarre Armin Egger machte sein Studium bei Elisabeth und Heinz Irmler an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und bei Timothy Walker an der Royal Academy of Music in London, beides schloss er mit den höchsten Auszeichnungen ab. Dem Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe wurde 1999 in London der Julian Bream Prize der Royal Academy of Music verliehen. Er konzertiert weltweit und hatte Auftritte bei zahlreichen Festivals, u. a. Britten und die Briten und Junge Frühlingswoche (Konzerthaus, Wien), Internationale Gitarrenfestspiele Nürtingen (Deutschland), Guitar Festival Bolivar Hall (London), Strings Only (Zadar), Festival de Guitarra Lima (Peru). Seit 2015 ist Armin Egger Gastprofessor an der Kunstuniversität Graz. Außerdem unterrichtet er am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz und am Vienna Konservatorium in Wien sowie an der jährlich stattfindenden Gitarrenwoche in Benediktbeuern (Deutschland).


Georg und Paul, Gesang und Harmonika Georg und Paul kennen sich und musizieren miteinander schon seit Kindesbeinen, da auch ihre Eltern gut befreundet sind. Momentan kann man sie hauptsächlich mit der Gruppe „Die Fliederstaud’n“ hören, eine junge Partie bestehend aus vier Männern und einem Dirndl zwischen 19 und 25 Jahren, die bei verschiedensten Festivitäten und Konzerten vorwiegend traditionelle Volksmusik spielt. Georg studiert Bauingeneur in Graz und Paul Agrarwissenschaften an der BOKU in Wien. Auf dem Foto sind sie zu dritt drauf, der schönste Wildschütz, der Markus, ist aber leider verhindert und kann deshalb heute nicht auf der Gitarre begleiten. Sollte jemand wissen wollen, wo der dritte mit dem langen Bart ist, müssen sie leider zugeben, dass dieser bereits von den Jägern geschnappt und inhaftiert wurde.

Manfred Hartl, Gesang & Drehleier Manfred Hartl machte seine Gesangsausbildung bei Olga Hofmann und am Konservatorium für Kirchenmusik in St. Pölten. Drehleierunterricht nahm er dann bei Simon Wascher und besuchte Kurse bei Eberhard Kummer und Mathias Loibner. Intensiv beschäftigt er sich schon lange mit dem Selbstbau historischer Instrumente. Er konzertiert mit mittel-


alterlicher Spielmannsmusik, Volksballaden zur Drehleier und Gitarre und Wienerliedern, ist aber auch als Solist bei zahlreichen Aufführungen des klassischen Repertoires zu hören (Messen, Liederabende, Konzerte).

Georg Kroneis, Gesang Georg Kroneis, Multiinstrumentalist und Singer-Songwriter ist freischaffender Musiker und unterrichtet Feldenkrais. Er mag das Ungewöhnliche, spielt in der Neuen Hofkapelle Graz, der Freitagsakademie in Bern und war sogar schon als nackter Gambist in einer Cirque-Nouveau-Produktion mit Adrian Schvarzstein zu sehen. Gemeinsam mit Thomas Höft moderiert er dieses Jahr wieder die styriarte Lunchkonzerte.

Max Petrischek, Harmonika Max Petrischek ist im schönen Frohnleiten aufgewachsen. Schon von klein auf war er von der Volksmusik fasziniert, später lernte er Harmonika und im gnadenlosen Selbstversuch verinnerlichte er sich die Wirtshauskultur der Region. Dabei konnte er sich viele Lieder, Sprüche und Alltagsweisheiten von den alten Musikanten abschauen. Heute spielt er sehr viel Tanzmusik auf Hochzeiten, Dorffesten etc.


Schikaneders Jugend Andreas Helm, Albin Paulus und Simon Wascher lernten einander bei der CD-Aufnahme des L’Orfeo Barockorchester 2003 kennen. Die Sinfonie „Die Bauernhochzeit“ von Leopold Mozart war der zündende Funken für die Gründungsidee zu Schikaneders Jugend. Die Gruppierung will nicht nur die alten Quellen erforschen und die Überschneidungen zwischen Volks- und Kunstmusik aufzeigen, sondern natürlich das Publikum damit überraschen, wie ungemein kunstvoll, vielseitig, wandelbar und vor allem europaweit verbindend die Volksmusik vor 1800 war. Darin liegt auch ihr Anliegen begründet, festgefahrene Klischees aufzuheben und den Zauber dieser vergangenen Musik, die sich zu einem Teil in frühklassischen Kompositionen widerspiegelt, und auch teilweise an die heutige Volksmusik europäischer Randregionen wie dem Balkan, der Bretagne, oder dem Baltikum erinnert, wieder aufleben zu lassen. Ungeachtet der unterschiedlichen musikalischen Herkunft der drei Musiker – von Alter Musik über traditionelle europäische Volksmusik bis hin zur sogenannten Weltmusik war das gemeinsame Interesse an historisch informierter Aufführung von Stücken vergangener Jahrhunderte der Grundstein für die Bildung des Ensembles. Dabei hatten sich alle drei zuvor schon weithin einen eigenständigen Namen in verschiedenen Bereichen gemacht: Andreas Helm als weltweit gefeierter Barockoboist, gefrag-


ter Pädagoge und Originalklang-Ensembleleiter, Albin Paulus als „Weltvirtuose der Maultrommel“, Dudelsackspezialist, Jodler und Musikwissenschaftler und Simon Wascher als international preisgekrönter Drehleierpionier, Tanz- und Musikpädagoge und Galionsfigur der Erforschung historischer Volksmusik. Alle drei verbindet seit ihrer frühen Jugend ein enger Bezug zur Volksmusik, sei es durch ihre familiäre Umgebung oder durch ihr lebhaftes Interesse an Volksmusiktraditionen aus Österreich und ganz Europa. Unter ihren, von Presse und Publikum begeistert aufgenommenen Auftritten bei bedeutenden nationalen und internationalen Veranstaltern für Alte Musik waren die styriarte, die Resonanzen Wien, die Tage alter Musik Zagreb, das Radiokulturhaus Wien, das Zagreb Baroque Festival und die Haydn Tagen Rohrau. 2008 nahmen sie ihr erstes Album „Lyranten – Popmusik zu Haydns Zeiten“ auf, das große Beachtung fand, und die höchste Wertung auf klassik.de erzielte.

Senngsang Die Lust am Singen, am Zusammenklingen und am Vermitteln und „Leben“ der Texte hat Ingrid Freytag und Sabine Brandstetter auf einem Jodelkurs im Johnsbachtal zusammengeführt. Ingrid, eine Niederösterreicherin aus der Steiermark, und Sabine, eine waschechte Mostviertlerin, ebenfalls aus Niederösterreich, sind beide mit der Volksmusik


und dem Volkslied aufgewachsen und waren schon lange auf der Suche nach einer „Gleichgestimmten“. Groß ist die Freude, dass es jetzt so gut passt! Mit viel Spaß und noch mehr Ton jodeln und singen sie sich seither durchs Leben. Holladareiri … wohl auf da Alm!

Franz Steiner, Gitarre & Lesung Er war der Erste, der regionale Volksmusiksendungen im Radio und Fernsehen präsentierte. Und er hat damit echte Volkskultur salonfähig gemacht und wurde zu der Identifikationsgestalt der steirischen Volkskultur schlechthin. Steiner Franz hat unzählige steirische Chöre, Sänger und Musikanten in seinen Rundfunksendungen bekannt gemacht und den Hörern in Radio Steiermark Heimat vermittelt.


Schloss Eggenberg Universalmuseum Joanneum

Wundertiere 1 Horn und 100 Augen 13.05.–30.10.2016

Grafik: UMJ/Andrea Weishaupt

Eggenberger Allee 90, 8020 Graz Mi–So, 10–17 Uhr, www.welterbe-eggenberg.at


„DER STANDARD-Kompakt hat genauso viel Gewicht wie der große. Aber deshalb abonniere ich ihn ja.“ Jederzeit kündbar – mit SoftStorno

Qualität im Handformat

Dienstag, 15. September 2015

Österreichs unabhängige Tageszeitung

Seriös, unabhängig, unbeugsam

Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt der Standard: als Klassik, Kompakt oder E-Paper Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein können aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der neunwöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deutlichen Wissensvorsprung gegenüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteilhaften Inhalte weiterhin unterwegs und in kürzester Zeit konsumieren konnte. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermuteten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreuen sich unter Forschern neuer Beliebtheit. Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen predigt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. · http://derStandard.at/Abo ·

Österreich – Immer mehr Menschen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häufig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charakterlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit und sogar Unbeugsamkeit im Inhalt, wenn auch Flexibilität im Format durchaus als Plus gesehen wird. Dass bei der Wahl des Diskurspartners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvoraussetzung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit gelten hier als positive Eigenschaften. Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.

Die Zeitung für Leserinnen und Leser im Abo der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass

das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Ein neuerliches

Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!

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