OMBRA MAI FU 30. April 2018
Montag, 30. April 2018, 19.45 Uhr
Helmut List Halle
Georg Friedrich Händel (1685–1759) aus „Giulio Cesare in Egitto“, HWV 17
Ouvertüre
aus „Serse“, HWV 40 Recitativo ed Arioso des Serse: Frondi tenere – Ombra mai fu
aus „Giulio Cesare in Egitto“, HWV 17 Recitativo ed Aria des Sesto: Vani sono i lamenti – Svegliatevi nel core
Concerto grosso in h, op. 6/12 Largo Allegro Aria: Larghetto e piano Largo Allegro
aus „Giulio Cesare in Egitto“, HWV 17 Aria des Sesto: Cara speme 2
aus „Serse“, HWV 40 Aria des Serse: Se bramate
aus „Ariodante“, HWV 33 Recitativo ed Aria des Ariodante: E vivo ancora? – Scherza, infida
Ouvertüre Ballettmusik
aus „Rinaldo”, HWV 7 Aria der Almirena: Lascia ch’io pianga
aus „Serse“, HWV 40 Aria des Serse: Crude furie
Stephanie Houtzeel, Mezzosopran recreationBAROCK Dirigent: Michael Hofstetter Konzertdauer:
Erster Teil: ca. 40 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 45 Minuten 3
AD NOTAM
Man muss sie sich in ihrer ganzen Pracht vorstellen, im barocken Kostüm, hoch aufgeschossen, mit breitem Brustkorb, den Helm auf dem Haupt und hinter sich natürlich einen Diener: die Sopranisten des 18. Jahrhunderts, die auf den Bühnen Italiens, Londons und Wiens den „Primo uomo“ sangen, die männliche Hauptrolle. Dass es sich um Kastraten handelte, war jedem bekannt, doch nur grobe Engländer nannten sie in grausamer Überspitzung „Eunuchen“, manche Deutsche gar „Trillerkapaunen“. Der musikalische Teil Europas lag ihnen zu Füßen, wenn sie die Bühne betraten und nach dem Orchestervorspiel zuerst einen unendlich langen Ton an- und abschwellen ließen, um danach alle Register ihres Könnens zu ziehen. Je nach Arientypus handelte es sich um endlos lange Melodiebögen oder um atemberaubend schnelle Koloraturen, um kecke kleine Triller oder um wild bewegtes Parlando. Ein „Primo uomo“ beherrschte alle diese Varianten – die „Bravura“ ebenso wie das wutschnaubende „Agitato“, das „Grazioso“ ebenso wie das „Cantabile“, die eigentliche Seele des Kastratengesangs. Auch die Wiener Mezzosopranistin Stephanie Houtzeel zieht heute Abend alle Register des barocken „Belcanto“ und schlüpft dabei fast durchwegs in männliche Rollen. Sie hat dafür ein großes Vorbild: die Mezzosopranistin Margherita Durastanti, die 1707 in Rom mit dem blutjungen Händel zusammentraf und später in London zu seinem treuesten Ensemble-Mitglied wurde. Wie einst die Durastanti hat sich auch Stephanie Houtzeel in Hosenrollen auf der Bühne bewährt: An der Grazer 4
Oper sang sie vor Jahren den Idamante in Mozarts „Idomeneo“ und 2014/15 die Titelpartie in Händels „Xerxes“. Vor kurzem hat sie diese Paraderolle an der Komischen Oper in Berlin wieder aufgenommen, heute Abend aber gibt sie ein ganzes Panorama Händel’scher Helden zum Besten. Natürlich ist auch der Sesto aus dem „Giulio Cesare“ dabei, komponiert für keine andere als Margherita Durastanti. Vorhang auf also für einen Abend in Händels Opernhaus!
Ouvertüre
Wie es sich gehört, hat der Maestro das erste Wort: Michael Hofstetter dirigiert eine typisch Händel’sche Ouvertüre: erst pathetische punktierte Rhythmen, dann eine prachtvolle Fuge. Auf diese Weise hat Händel fast jede seiner 41 Opern eröffnet. Während der langsamen Einleitung rauschten immer noch ein paar Reifröcke durchs Parkett, in der Fuge spitzten die Kenner schon einmal die Ohren. Bei den zahllosen Aufführungen von Händels „Giulio Cesare“ am King’s Theatre in London dürfte trotzdem keiner erkannt haben, dass der Meister den Anfang der Ouvertüre von Johann Joseph Fux ausgeborgt hatte (aus der F-Dur-Ouvertüre im „Concentus musico-instrumentalis“). Die Fuge übernahm Händel aus der Ouvertüre zu seinem eigenen „Ottone“. Festlicher kann man einen Opernabend kaum eröffnen.
Auftritt Primo uomo
Auf ihren Kastratenstar mussten die Londoner nie lange warten. Viele Händelopern beginnen gleich mit dem „Primo uomo“ in einer virilen Pose: Cäsar landet in Ägypten, Alexander erobert eine Stadt etc. Umso seltsamer muss ihnen der erste Auftritt des Perserkönigs Xerxes vorgekommen sein, als Händel im April 1738 im King’s Theatre die Uraufführung seiner Oper „Serse“ dirigierte. Der Großkönig Persiens ist verliebt, doch nicht etwa in eine Frau, sondern in einen Baum. Er singt ein Liebeslied an seine Platane, die ihm einen Schatten spendet, so kühl und lindernd, wie er noch nie dagewesen ist. Das meinen die berühmten Worte „Ombra mai fu“, mit denen Händels „Largo“ beginnt, das eigentlich ein „Larghetto“ ist und keine Feierstundenmusik für Streicher. Vielmehr handelt es sich um Händels Auftrittsarie für einen Kastraten von gefürchteter Exzentrik: Gaetano Majorano, genannt Caffarelli. Wie Händel diesen Choleriker der Opernbühnen dazu brachte, ein so schlichtes Arioso im Dreiertakt zu singen, bleibt auf immer sein Geheimnis. Doch Caffarelli konnte 5
auch lammfromm sein, wie der Wiener Hofdichter Metastasio in einem seiner amüsantesten Briefe erzählte. Wie man im Laufe des Abends feststellen wird, erhält Xerxes noch reichlich Gelegenheit, sich aufzuregen und dies musikalisch in „Bravura“ und „Agitato“ zu bekunden.
Auftritt Hosenrolle
Im strengen Rollengefüge der italienischen Oper war zur Händelzeit eigentlich kein Platz für Hosenrollen: Es gab einen ersten und zweiten Kastraten, eine Prima Donna und Seconda Donna, einen Tenor und eine „ultima parte“. In Händels „Giulio Cesare“ gibt es dagegen noch zwei weitere Rollen, was dieses Stück ungekürzt zu einem der längsten Opernspektakel der Epoche macht. Doch was wäre der „Cesare“ ohne Sesto, den Sohn des berühmten Pompeius? Als Gefangener Cäsars muss er gleich zu Beginn der Oper mit ansehen, wie das abgeschlagene Haupt seines Vaters dem Ankömmling aus Rom zum Geschenk gemacht wird. Der Sohn und der Römer in ihm rebellieren gleichermaßen gegen diese Schandtat. In seiner Wutarie „Svegliatevi nel core“ ruft er in seinem Herzen die Furien der Rache wach, was Händels düstere c-Moll-Töne plastisch vor Augen führen. Im Mittelteil jedoch denkt der Sohn voller Rührung an den Schatten des Vaters. Solche Kontraste in einer einzigen Arie zu vereinen, war die Spezialität von Margherita Durastanti.
Concerto grosso
Seine zwölf Concerti grossi Opus 6 hat Händel zwar als Pausenmusiken für seine Oratorien geschrieben, nicht für seine Opern, doch gehen manche ihrer Sätze auf Arien und orchestrale Zwischenspiele aus seinen Opern zurück. Das Besondere an diesen wunderbaren Stücken ist nicht, dass sie auf den Pfaden von Corellis Concerti grossi wandeln, sondern dass sie dieses große Vorbild in eine Musik von packender Theatralik verwandeln. In jedem der zwölf Concerti spielt sich gewissermaßen eine Opernszene ab. Im letzten Concerto in h-Moll erteilt zu Beginn ein Tyrann herrische Befehle im punktierten Rhythmus. Drei arme Geschöpfe (die drei Solisten des „Concertino“) haben darunter zu leiden. Vergeblich ist ihr Flehen, bis sie sich im ersten Allegro zur Flucht entschließen. Dazu hat Händel eine Kantate zitiert, die er schon 1707 in Rom komponiert hatte. Sie handelt vom Flug des unvorsichtigen Ikarus, der sich zu nahe an die Sonne wagt, bis das Wachs 6
seiner Flügel schmilzt und er abstürzt. Unüberhörbar ist im zweiten Satz des Concerto grosso der gefährliche „Gleitflug“ der Streicher. Darauf folgt eine der schönsten Melodien, die Händel jemals geschrieben hat, ein E-Dur-Larghetto im ruhigen Dreiertakt, das wie ein Gegenstück zum „Largo“ wirkt. In der folgenden Variation untermalen „gehende“ Bässe die herrliche Melodie. Als Überleitung zum Finale folgen düstere verminderte Akkorde der Streicher, die sich frei durch den Raum zu bewegen scheinen. Es ist die gleiche Musik, mit der Händel in der Cäcilienode das Weltenchaos vor der Ordnung der Atome dargestellt hat. Im Concerto grosso stellt sich die Ordnung in Form einer Fuge ein: Das Finale ist eine fugierte Giga.
Cantabile
Irgendwann in jeder Händeloper ist der Moment erreicht, an dem das Cello sein Solo hat. Alle brennenden Konflikte sind vergessen, ein Schalter legt sich um, und das ganze Opernhaus lauscht ergriffen dem Zwiegesang zwischen Streicher(in) und Sänger(in). Händel liebte diese ruhigen Cantabile-Arien ohne Orchester, obwohl sie schon um 1730 hoffnungslos veraltet waren. Eine der schönsten ist dem Sesto im „Giulio Cesare“ vorbehalten: „Cara speme del mio cor“, „Teure Hoffnung meines Herzens“. Wieder erinnerte sich Händel an eine Kantate aus seiner römischen Zeit, die er 15 Jahre zuvor für Margherita Durastanti geschrieben hatte. Aus der schlanken Sopranistin von einst war inzwischen eine füllige Mezzosopranistin geworden, die man in Italien liebevoll „L’elefante“ nannte. Doch ihr Gesang war so rührend wie eh und je.
Bravura
Caffarelli, den Neapolitaner mit dem überschäumenden Temperament, hätte man mit einer so zarten Arie nicht bändigen können: Er brauchte das volle Orchester, um seine Stimme zu entfalten. Dabei hat ihn Händel im „Xerxes“ auf eine Geduldsprobe gestellt. Nach dem einleitenden „Ombra mai fu“ ließ er seinen Star bis zur Mitte des zweiten Aktes warten, bevor er ihm endlich eine „Aria di bravura“ im modernen Stil auf den Leib schrieb: „Se bramate d’amar chi vi sdegna“. Der Text ist Nebensache: Xerxes erklärt der schönen Romira, dass man Ablehnung in der Liebe mit Verachtung strafen müsse. Wichtig ist dabei nur der Buchstabe „a“ im Wort „sdegnarvi“, denn darauf durfte Caffarelli endlich jene Koloraturketten singen, für die er in ganz Europa berühmt war. Vergleicht 7
man aber die bescheidenen „Passaggi“ in Händels Arie mit den schwindelerregenden Koloraturraketen in Caffarellis italienischen Arien, dann kann man ahnen, was der Sänger durch Verzierung und Improvisation aus der bescheidenen Händel’schen Vorlage hervorgezaubert hat.
Lamento
Selten hat Händel den dialektischen Umschlag vom höchsten Glück in die tiefste Verzweiflung so konsequent komponiert wie zwischen dem ersten und zweiten Akt seiner Oper „Ariodante“: In der Nacht vor der Hochzeit wird einem Bräutigam der Treuebruch seiner Braut vorgegaukelt. Er muss scheinbar mitansehen, wie Ginevra einen anderen in die Arme schließt und in ihre Kammer einlässt. In Wahrheit ist es Ginevras Zofe, die sich als ihre Herrin verkleidet hat, doch es dauert lange, bis diese Intrige aufgedeckt wird. Im ersten Moment ist Ariodante am Boden zerstört und ruft seiner Ginevra aus der Ferne bittere Worte zu: „Scherza, infida, in grembo al drudo“, „Scherze, Untreue, im Schoß des Buhlen!“ Der Text inspirierte Händel zu einem seiner tief bewegenden Lamenti: Dreivierteltakt, g-Moll, ein kleines „Scherza“-Motiv zu Beginn, gefolgt von einer großen Klangwoge der Streicher, vermischt mit den sehnsüchtigen Vorhalten des Fagotts. Auf diesem Klangbett singt die Stimme einige der längsten und expressivsten Melodiebögen, die Händel jemals geschrieben hat. Nur einem einzigen Kastraten konnte man eine solche Musik anvertrauen: Giovanni Carestini. Der Sopranist mit der längsten aller Opernkarrieren im 18. Jahrhundert war auch einer der klügsten und ausdrucksvollsten Sänger seiner Zeit.
Zwischenaktballett
Es dauerte lange, bevor Händel entdeckte, dass es in der Oper keinen wirksameren Pausenfüller geben kann als die zarten Beine einer Prima Ballerina. Erst als 1735 der berühmteste aller Kastraten, Farinelli, nach London kam, um für die Feinde Händels auf der Bühne zu singen, musste er sich etwas einfallen lassen. Er kam auf eine geniale Idee: Gegen die hohen Töne Farinellis setzte er die langen Beine der Marie Sallé. Die Französin, die in London aufgewachsen war, blieb dem dortigen Publikum unvergessen wegen ihrer gewagten antiken Gewänder und durch den natürlichen Ausdruck ihres Tanzes. Damit hatte Händel einen Trumpf in der Hand, mit dem seine Feinde nicht gerechnet hatten. In den beiden Opern des Jahres 1735, „Ariodante“ und „Alcina“, bedachte er die 8
Sallé mit hinreißend schöner Ballettmusik. Michael Hofstetter dirigiert die Tänze aus „Ariodante“ zusammen mit der Ouvertüre als Orchestersuite.
Sarabanda
Von allen Rollen, die Stephanie Houtzeel heute Abend singt, ist nur eine weiblich: die Almirena aus „Rinaldo“. Besonders sympathisch ist diese ewig leidende, typische „Seconda Donna“ nicht, doch sie hat in der Oper einen unvergesslichen Moment: die Arie „Lascia ch’io pianga“. Unvorstellbar, dass man in Neapel 1718 ausgerechnet diese Arie durch eine andere ersetzte, als man dort Händels „Rinaldo“ aufführte. Aus einer unscheinbaren Sarabanda für Cembalo hatte Händel in Rom eine Arie in seinem ersten Oratorium geformt: „Lascia la spina, cogli la rosa“. In London entstand daraus die Klagearie schlechthin, die von der Sängerin natürlich verziert werden muss, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Nur Barbra Streisand konnte es sich leisten, in diesem Stück auf Ornamente zu verzichten.
Furioso
Endlich war es soweit, endlich durfte Caffarelli toben: In der vorletzten Szene des „Serse“ erhielt der Sänger seine „Aria infuriata“, das Genre, in dem er sich am wohlsten fühlte. Denn kurz vor dem Ende der Oper, als sich eigentlich schon alle Knoten gelöst haben, flippt der eitle Perserkönig noch einmal total aus. Wer diese Szene in Stefan Herheims Grazer Inszenierung mit Stephanie Houtzeel gesehen hat, wird ihre Bebilderung schwerlich vergessen. Doch noch schöner als die Bilder sind die Töne, und so endet der heutige Abend wahrhaft furios. Josef Beheimb
9
DIE TEXTE
Aus „Serse“, HWV 40 Recitativo des Serse Frondi tenere e belle Ihr Blätter, zart und schön, meiner geliebten Platane, euch soll das Schicksal leuchten. Donner, Blitze und Wirbelstürme mögen euch nie den süßen Frieden trüben, und auch der gierige Südwind möge euch niemals entweihen. Arioso des Serse Ombra mai fu Nie war der Schatten einer Pflanze, lieblich und angenehm, süßer.
11
Aus „Giulio Cesare in Egitto“, HWV 17 Recitativo des Sesto Vani sono i lamenti Die Klagen sind sinnlos; nun ist es Zeit, o Sextus, den Vater zu rächen; zur Rache erwache dies träge Herz, denn von einem Tyrannen gekränkt, kann es nicht ruhen. Aria des Sesto Svegliatevi nel core Erwache im Herzen, Wut einer gekränkten Seele, um dich an einem Verräter bitter zu rächen! Der Geist meines Vaters eilt, mir zu helfen, und spricht: Von dir, mein Sohn, wird Härte erwartet. Aria des Sesto Cara speme Teure Hoffnung, du beginnst mein Herz zu betören. Der Himmel steht mir offenbar bei, das erlittene Unrecht zu rächen.
12
Aus „Serse“, HWV 40 Aria des Serse Se bramate d’amar Wenn Ihr denjenigen lieben wollt, der Euch verschmäht, will ich Euch auch verschmähen, aber wie, weiß ich nicht. Euer Zorn, Grausame, lehrt es mich. Ich versuche es, aber meine Seele vermag es nicht.
Aus „Ariodante“, HWV 33 Recitativo des Ariodante E vivo ancora? Ich lebe noch? Ohne mein Schwert? Oh Götter! Was soll ich tun in meinem Kummer? Aria des Ariodante Scherza infida Vergnüge dich, Treulose, in den Armen des Buhlen, ich bin verraten, und in die Arme des Todes werde ich mich nun durch deine Schuld begeben. Doch um dieses schändliche Band zu lösen, werde ich als trauriger Schatten und nackter Geist wiederkehren, um dich zu bestrafen.
13
Inserat Auenbrugger fehlt noch! Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag von 16:00 bis 23:00 Uhr Freitag und Samstag von 11:00 bis 24:00 Uhr Südtiroler Platz 5 | 8020 Graz
Aus „Rinaldo“, HWV 7 Aria der Almirena Lascia ch’io pianga Lass mich weinen über mein grausames Schicksal und seufzen für meine Freiheit! Mein Schmerz begründet meine Klagen, mein Mitleid, mein Leiden.
Aus „Serse“, HWV 40 Aria des Serse Crude Furie Grausame Furien der entsetzlichen Abgründe, besprengt mich mit schwarzem Gift! Die Welt stürze ein und die Sonne verfinstere sich angesichts des Zornes, der im Busen wütet.
15
WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT!
MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 Fax: +43 (0)316 / 8095-55 E-Mail: office@mfg.at, www.mfg.at
BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK KUNSTSTOFFKARTEN VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN KREATIV-MAILING & LETTERSHOP PROJEKTMANAGEMENT IDEENLOUNGE
DIE INTERPRETEN Stephanie Houtzeel, Mezzosopran
Die in Kassel geborene und in den USA aufgewachsene Mezzosopranistin Stephanie Houtzeel ist seit 2010 Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, wo sie bisher in Rollen wie Octavian, Komponist, Miranda („The Tempest“), Dorabella, Varvara, Orlofsky oder Jenny Hill zu erleben war. In der jüngeren Vergangenheit sang die Künstlerin Octavian an der Pariser Opéra und am Kennedy Center (mit Renée Fleming / Christoph Eschenbach). Sie war als Komponist unter Fabio Luisi in Zürich und unter Marek Janowski in Tokio zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt war die Titelpartie in Händels „Xerxes“ in der umjubelten Inszenierung von Stefan Herheim an der Grazer Oper und an der Komischen Oper Berlin, die ihr eine Nominierung für den Österreichischen Theaterpreis einbrachte. 2016 und 2017 sang sie Wellgunde / Waltraute / Zweite Norn bei den Bayreuther Festspielen. Stephanie Houtzeels umfassendes Repertoire von Ottavia über Marguerite, Arsace, Charlotte und Idamante bis zu Meg Page hat sie zu den Salzburger Festspielen, an die Semperoper Dresden, die Opéra de Lyon, die Royal Danish Opera, die New York City Opera, ans Theater an der Wien, die Opéra National du Rhin, die New Israeli Opera, die Grazer Oper oder an die Vlaamse Opera geführt. Als regelmäßige Konzertsängerin trat die Künstlerin kürzlich mit Valery Gergiev und dem Royal Concertgebouw Orchester auf sowie mit Jaap van Zweden und der Hong Kong Philharmonic. Stephanie Houtzeel kann auch bereits auf einige Aufnahmen verweisen: die Titelpartie in Lully’s Armide (Naxos) und von Suppés Fatinitza (CPO) und die Alt-Solos in Mozarts Requiem (Currentzis/ Alpha Records). 2016 wurde ihr hochgelobtes Solo-Album „Nostalgia“ mit dem Pianisten Charles Spencer veröffentlicht.
Michael Hofstetter, Dirigent
Michael Hofstetter, geborener Münchner und ehemaliger Professor für Orchesterdirigieren und Alte Musik an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, gilt als einer der meistgefragten Barockspezialisten weltweit und als Experte im Bereich historische Aufführungspraxis. Als Chefdirigent 17
HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at
Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen · Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge · Exklusive Rahmungen
prägte er von 2005 bis 2012 die Ludwigsburger Schlossfestspiele durch Aufführungen und Ersteinspielungen wenig bekannter Werke von Salieri, Gluck, Cimarosa und Hasse sowie einer Welturaufführung von E.T.A. Hoffmann. Von 2006 bis 2013 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, erarbeitete Michael Hofstetter Uraufführungen unter anderem von Werken der Komponisten Moritz Eggert, Fazil Say und Helmut Oehring. Ab der Spielzeit 2012/13 war er fünf Jahre lang Chefdirigent von recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ und dann auch Leiter des styriarte Festspiel-Orchesters. Darüber hinaus kehrte er wieder als Generalmusikdirektor nach Gießen zurück, wo seine Karriere einst begann. Michael Hofstetter machte sich insbesondere einen Namen durch die von der Presse bejubelte Zusammenarbeit mit dem Regisseur Herbert Wernicke für Opern wie Händels „Alcina“ und „Giulio Cesare“. Ihr letztes gemeinsames Projekt „Actus Tragicus“, eine szenische Umsetzung von sechs Bachkantaten, ist seit nunmehr zehn Jahren auf Tour (und wurde zum Beispiel 2009 beim Edinburgh International Festival aufgeführt). Seit 1999 dirigiert er als regelmäßiger Gast bei den Händel-Festspielen in Karlsruhe und den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Allerdings geht Hofstetters Repertoire weit über Barockmusik hinaus. Er dirigiert zeitgenössische Musik, Werke von Schumann, Berlioz und Verdi auf Originalklanginstrumenten. Im Fachmagazin „Opernwelt“ wurde er in der jährlichen Kritikerbefragung mehrmals als „Dirigent des Jahres“ genannt; zuletzt 2011 mit seiner Produktion von Hasses „Didone Abbandonata“ am Prinzregententheater München und 2013 für seine Leistungen als Generalmusikdirektor in Gießen. Ihm wurde die Robert-Stolz-Medaille für sein Engagement im Bereich Operette verliehen und seine Arbeit bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen wurde mit dem Horst-Stein-Preis gewürdigt. Michael Hofstetter ist häufiger Gast an vielen renommierten Opernhäusern, bei Orchestern und Festivals und hat zahlreiche CDs veröffentlicht. Die CD „Rossini: Arien und Ouvertüren“ erhielt 2008 den Orphée du meilleur interprète der Académie du Disque Lyrique Frankreich, die CD „Hasse reloaded“ wurde in die Bestenliste 2012 der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.
recreationBAROCK
Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der 19
Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Orchester in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regelmäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Mit seinem damaligen Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Originalklangspezialist, ging das Orchester dann noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentrierte sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Frühjahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale in Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Im Sommer 2015 war recreationBAROCK gemeinsam mit Valer Sabadus nicht nur bei der styriarte, sondern mit zwei verschiedenen Programmen höchst erfolgreich auch bei der Schubertiade in Hohenems zu hören. 2016 feierte man mit Glucks „Orfeo“ und einem Konzertprojekt große Erfolge bei den internationalen Gluck-Opern-Festspielen Nürnberg.
DIE BESETZUNG
Violine 1 • Harald Martin Winkler* (Konzertmeister) • Heidemarie Berliz • Daniela Hölbling • Toshie Shibata • Violine 2 • Albana Laci* • Simone Mustein • Katharina Stangl • Georgios Zacharoudis • Viola • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Simona Petrean • Violoncello • Ruth Winkler* • Jan Zdansky • Kontrabass • Magdalena Schauer • Oboen • Georg Fritz • Stanislav Zhukovsky • Fagott • Tonia Solle • Laute • Stefan Rath • Cembalo • Eva Maria Pollerus * Orchestersolisten 21
24. Deutschlandsberger
Klavierfrühling 2018 Sonntag, 06. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Sonntag, 03. Juni 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Dienstag, 19. Juni 2018, 19.30 Uhr, Laßnitzhaus
Florian Glemser – Klavier
Herbert Schuch – Klavier
Montag, 21. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Sonntag, 10. Juni 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Sinfonieorchester des JohannJoseph-FuxKonservatoriums Graz Dirigent: Thomas Platzgummer
Till Fellner – Klavier
Markus Becker – Klavier
Samstag, 26. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Altenberg Trio Wien Herbert Kefer – Viola Alois Posch – Kontrabass 0255 asse 7, Tel.: 0316/83 nbüro Graz, Herreng 1 0976 u. Zentralkarte | Fax: 03462/3281 sberg, Tel.: 03462/3 52 u. 03462/3564 land 46 5 tsch 4/41 Deu x, 066 Karten: Leykam-Dei .kulturkreis.at | Tel.: landsberg.at | www kulturkreis@deutsch
4/4154652. DL – Graz: Tel.: 066 Shuttlebus Graz –
AVISO
Montag, 14. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 15. Mai 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal
VIVALDI PUR
Wie ihre Heimat Argentinien bei der Fußball-WM 2018 in Russland abschneiden wird, steht für Mónica Waisman noch in den Sternen. Zuvor macht sie selbst Messi & Co. auf ihrer Barockgeige Konkurrenz. Als Geigerin agiert sie sonst an der Seite von Florian Deuter in dessen Ensemble „Harmonie universelle“. Nun wird aus der Innenverteidigerin eine Mittelstürmerin: Fulminant leitet sie die Viererkette in Vivaldis „L’estro armonico“ und wehrt die Stürme im „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ ab: ein Sommermärchen – wenigstens für die Steirer.
Antonio Vivaldi: Vier Concerti aus „L’estro armonico“, op. 3 Concerto in g für zwei Celli, RV 531 Concerto in D, RV 428, „Il Gardellino“ Concerto a Quattro „Der Sommer“ in g, op. 8/2 aus „Le Quattro Stagioni“
recreationBAROCK Leitung: Mónica Waisman, Violine 23
12 Monate Kunst, Kultur und Natur zu einem attraktiven Preis Mit der Joanneumskarte können Sie 12 Monate lang alle Häuser des Universalmuseums Joanneum besuchen. Kundinnen und Kunden des Hauses styriarte erhalten die Karte um nur 15 € (statt 30 €).* Bestellung unter: www.joanneumskarte.at/styriarte *Aktion gültig bis 31.07.2018 für alle Konzertreihen des Hauses styriarte
AVISO
Montag, 28. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 29. Mai 2018, 19.45 Uhr Stefaniensaal
HAPPY BIRTHDAY, DEAR LENNY
Wir gratulieren dem großen Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag. Der geniale Alleskönner aus Lawrence, Massachusetts, ist auch in Österreich unvergessen. In seiner Heimat war er der wahre Erbe Gershwins: ein Kind jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, im Musical wie in der „E-Musik“ zuhause, als Pianist, Dirigent und Komponist gleichermaßen genial. Mei-Ann Chen dirigiert Musik des noch nicht 30-jährigen „Lenny“, aus seinem ersten Broadway-Erfolg „On the Town“ von 1944 und die Zweite Symphonie von 1948. Dazu das Klarinettenkonzert seines Vorbilds Aaron Copland, gespielt vom Klezmer- und Jazz-Spezialisten David Orlowsky. Florence Price, die erste afro-amerikanische Komponistin der USA, komplettiert das Trio der Außenseiter, die zu Klassikern der American Music wurden.
Florence Price: Dances in the Canebrakes Aaron Copland: Clarinet Concerto Leonard Bernstein: Three Dance Episodes aus „On the Town“ Symphony No. 2, „The Age of Anxiety“
David Orlowsky, Klarinette Philipp Scheucher, Klavier recreation – Großes Orchester Graz Dirigentin: Mei-Ann Chen 25
Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse
Hauptsponsor:
recreation wird gefördert von
Wir stillen
Medienpartner:
Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com www.styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 20595-2018 26
AVISO
Fr, 22., Sa, 23. & Mo, 25. Juni, 19 Uhr Helmut List Halle & Glücksgarten
FUX.OPERNFEST
Ein Barockopernfest, das alle Stückeln spielt, gibt es heuer bei der styriarte zu erleben. „Julo Ascanio“, die früheste Oper des Steirers Johann Joseph Fux, verwandelt sich in einen Abend voller Überraschungen: Die Lichtkünstler von OchoReSotto tauchen die antike Handlung in magische Räume. Lilli Hartmann steuert ihre schrägen Barock-Kostüme bei. Top-Interpreten und ein italienisches Barockorchester erwecken die grandiose Musik zum Leben. Und vor und nach der Vorstellung spielt das Fest im Glücksgarten neben der Helmut List Halle weiter, mit historischer Volksmusik, mit steirischen Snacks und viel guter Laune.
Ein Fest, das verzaubert. Und in der Mitte J. J. Fux’ Oper „Julo Ascanio“ (1708)
Kai Wessel, Arianna Vendittelli, Monica Piccinini, Valerio Contaldo, Mauro Borgioni Zefiro Barockorchester Dirigent: Alfredo Bernardini Regieteam: Leitung & Inspizienz: Wolfgang Atzenhofer Bühne: OchoReSotto Kostüme: Lilli Hartmann Dramaturgie: Karl Böhmer 27