Programmheft

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VIVALDI PUR 14. & 15. Mai 2018


Montag, 14. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 15. Mai 2018, 19.45 Uhr

Minoritensaal

Antonio Vivaldi (1678–1741)

aus „L’estro armonico“, op. 3 Concerto in D für vier Violinen und Cello, Streicher und B.c., op. 3/1, RV 549 Allegro – Largo e spiccato – Allegro

Concerto in a für zwei Violinen, Streicher und B.c., op. 3/8, RV 522

Allegro – Larghetto e spiritoso – Allegro

Concerto in g für zwei Celli, Streicher und B.c., RV 531 Allegro – Largo – Allegro

Concerto in g, „L’estate“, op. 8/2, RV 315, aus „Le Quattro Stagioni“ Allegro ma non molto. Allegro – Adagio – Presto

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Concerto in D für Traversflöte, Streicher und B.c., op. 10/3, RV 428, „Il Gardellino“ Allegro – Cantabile – Allegro

aus „L’estro armonico“, op. 3 Concerto in d für zwei Violinen und Cello, Streicher und B.c., op. 3/11, RV 565

Allegro – Adagio e spiccato. Allegro – Largo e spiccato – Allegro

Concerto in e für vier Violinen, Streicher und B.c., op. 3/4, RV 550 Andante – Allegro assai – Allegro

Concerto a quattro in A, RV 158

Allegro molto – Andante molto – Allegro

recreationBAROCK Leitung: Mónica Waisman, Violine Konzertdauer:

Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 45 Minuten

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AD NOTAM

Wie eine Meisterschülerin von Antonio Vivaldi anno 1718 am „Ospedale della Pietà“ in Venedig tritt Mónica Waisman heute Abend vor das barocke Streicherensemble von „recreation“ und leitet von der ersten Violine aus gut zwei Stunden bester Musik ihres Lehrers im Geiste. Darunter sind einige „Hits“ der Barockmusik – solche, die Vivaldi in seinem Opus 3 unter dem seltsamen Titel „L’estro armonico“ veröffentlichte, und solche, die der geschäftstüchtige Maestro späteren Sammlungen anvertraute, wie etwa der „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ oder „Il Gardellino“, seine klingende Huldigung an den Stieglitz.

L’estro armonico

Leicht hat es der gelehrte Priester Don Antonio Vivaldi seinen Verehrern nicht gemacht: Als er 1711 im fernen Amsterdam sein Opus 3 veröffentlichte, setzte er einen rätselhaften Titel auf diese Sammlung von 12 Concerti: „L’estro armonico“. Was heißt das eigentlich? Das Wort „l’estro“ kann im Italienischen vieles bedeuten: Eingebung im Sinne von Inspiration, aber auch Grille oder Laune, ja sogar Schwung. Von allem etwas findet sich in dieser Sammlung, die für Vivaldi das Tor zum Ruhm aufstieß. Die Gründe dafür waren vielfältig. Schon vor 1710 schwärmten Venedig-Touristen im Norden von den Geigenkünsten des rothaarigen Priesters und der Schönheit seiner Musik, doch seine Noten konnte man bis dato nur in zwei wenig befriedigenden Formen kaufen: in teuren Abschriften beim Maestro selbst und in den schwer 4


lesbaren venezianischen Drucken, die immer noch mit einzelnen Lettern pro Note hantierten. Was das bei den vielen schnellen Läufen in Vivaldis Musik bedeutete, kann man sich leicht vorstellen. Im Norden dagegen, besonders in Amsterdam, wurde Musik in Kupfer gestochen, was ein wunderbar lesbares Schriftbild ergab. Noch heute sind die Originalstimmen des Opus 3 ein Gedicht an Lesbarkeit und Schönheit – optimale Voraussetzungen, um die Musik Vivaldis zum Klingen zu bringen. Die Venedig-Reisen junger Adliger aus Deutschland, Österreich, Böhmen, England, Frankreich und vielen anderen Ländern hatten noch eine weitere Konsequenz: Die Neugier auf die neue Form des Concerto wuchs ständig. An italienischen Sonaten hatten die Sammler in ganz Europa wahrlich genug in ihren Regalen liegen, das „Concerto“ aber war brandneu und bislang nur in ersten Versuchen von Albinoni, Torelli und anderen italienischen Geigern tastend erforscht worden. Noch fehlte der zündende Funke. Den lieferte Vivaldi mit seinem Opus 3. Bald lagen diese zwölf Concerti auf allen Notenpulten von Dresden über Weimar bis Paris, von Graz über Wien bis Prag und Warschau. Raffiniert hatte Vivaldi sein Opus aufgebaut, um alle denkbaren Formen des Konzertierens zu erproben: Vier Gruppen zu je drei Concerti werden jeweils von einem Solo-Violinkonzert beschlossen. In der Mitte jeder Gruppe steht ein Concerto für zwei Violinen und Streicher, meist ergänzt um ein konzertierendes Cello. Die üppigsten Stücke stehen jeweils am Anfang: Concerti für vier obligate Violinen und Begleitung. Damit die Besetzung nicht ausuferte, hat Vivaldi die Musik ökonomisch auf ganze acht Einzelhefte verteilt: Violino I bis IV, Viola I und II, Violoncello, Violone e Cembalo. Cembalist und Violone-Spieler lasen aus einer gemeinsamen Stimme, sonst hatte jeder Spieler sein eigenes Stimmheft. Mit ganzen neun Musikern war der Zyklus aufführbar, man konnte die Streicher aber auch mit einer „Auffüllung“, einem „Ripieno“, ausstaffieren, wenn die Hofkapelle groß war wie in Wien oder Dresden. Kleine Höfe dagegen profitierten gerade von der ökonomischen Anordnung des Opus 3. Johann Sebastian Bach leitete ab 1714 die Weimarer Hofkapelle vom Konzertmeisterpult aus. Der Erbprinz des kleinen Landes brachte die Noten des Opus 3 aus den Niederlanden mit, und sofort nahm Bach seine Jacobus-Stainer-Geige zur Hand, um Vivaldis neue Concerti mit seinen acht Kollegen durchzuspielen. Mehr Streicher waren in der Weimarer Hofmusik nicht vorhanden. Wenn Bach den Klang dieser Werke etwas üppiger haben wollte, setzte er sich an die Orgel der Weimarer 5


Schlosskapelle und übertrug Vivaldis schwindelerregende Violinkaskaden auf sein Instrument. Daraus entstanden die berühmten Bearbeitungen der Concerti Opus 3 Nr. 8 und Nr. 11, des a-Moll-Doppelkonzerts und des d-Moll-Tripelkonzerts. Diese beiden „Hits“ dürfen in unserer Auswahl aus „L’estro armonico“ natürlich nicht fehlen.

Concerto D-Dur, op. 3 Nr. 1 Mit einem hohen Duett zweier Geigen ohne jede Begleitung begann Vivaldi sein Opus – Inbegriff des italienischen Stils: rauschende Sechzehntel, die vom wuchtigen Tutti aufgegriffen werden. Nachher ergießen sich die Laufkaskaden durch alle vier Violinstimmen wie das Wasser eines Barockbrunnens über die diversen Brunnenschalen. Das Larghetto e spiccato beginnt mit einem wuchtigen Thema in h-Moll im Einklang aller Instrumente. Die beiden ersten Geigen antworten mit einem flehenden Klageduett – der Opernkomponist Vivaldi meldet sich zu Wort. Das AllegroFinale wird ausnahmsweise von der dritten Violine eröffnet und vom Tanzrhythmus einer Giga beherrscht. Klangrausch in Triolen.

Concerto a-Moll, op. 3 Nr. 8 „Ritornell“. Dieser Begriff erlangte durch Vivaldi eine neue Bedeutung. Was im Italienischen schlicht so viel wie „Refrain“ bedeutet, wurde in der Musik um 1700 für ein kurzes Streichernachspiel zu einer Arie gebraucht. Vivaldi aber machte daraus das markante Thema des Streichorchesters, mit dem fast jedes seiner Concerti beginnt. Das a-Moll-Doppelkonzert ist dafür der Prototyp: Melodisch wie rhythmisch lässt kaum etwas Griffigeres denken als dieser Anfang. Die Sologeigen antworten mit ihrem eigenen Thema in punktierten Rhythmen, um sich bald dem Duktus des Tutti anzuschmiegen. Dazwischen laden sie immer wieder zum Träumen ein: etwa wenn eine der beiden begleitet und die andere zum weiten, melodischen Bogen anhebt wie im Finale, das ganz vom Schwung des Dreiertaktes lebt. Der langsame Satz hat ebenfalls Schule gemacht: Ein absteigendes Thema der Streicher kehrt als „ostinater Bass“ im ganzen Satz wieder, aber in hoher Lage, ohne Cello und Violone, deshalb „Bassetto“ genannt, „kleiner Bass“. Über diesem festen Fundament im Dreiertakt ziehen die Soloviolinen die Kreise ihres wunderschönen, hohen Duetts. 6


Concerto e-Moll, op. 3 Nr. 4

Auch die zweite Dreiergruppe des Opus 3 beginnt mit einem Concerto für vier Violinen. Die „französische“ Tonart e-Moll ließ Vivaldi hier aber zum französischen Stil greifen: punktierte Rhythmen über einem chromatisch absteigenden Bass im ersten Satz, ein Rigaudon im zweiten Satz und eine Ballettmusik im Dreiertakt als Finale. Zum jeweiligen französischen Botschafter in Venedig unterhielt Vivaldi beste Beziehungen, weshalb er gelegentlich ein solches „Concerto alla francese“ in dessen Palazzo schickte.

Concerto d-Moll, op. 3 Nr. 11

Dass Vivaldi und sein Mädchen-Orchester in der Kirche des Ospedale della Pietà konzertierten und nicht in einem weltlichen Konzertsaal, kann man dem d-Moll-Konzert aus Opus 3 anhören. Der erste Satz spielt auf die Orgeltoccaten der venezianischen Organisten an, mit den beiden SoloViolinen als „Manualen“ und dem Cello als „Pedalsolo“. Darauf folgt eine veritable Fuge nach allen Regeln der Kunst. Das süße Siciliano des dritten Satzes gibt der ersten Violine ein Solo wie in einer geistlichen Klagearie. Das Finale beginnt mit Sekundreibungen, die später noch Pergolesi für sein Stabat Mater verwenden sollte, nur viel schneller und wuchtiger. Als der junge Bach in Weimar dieses Concerto mit seinen Streicherkollegen zum ersten Mal durchspielte, muss er sofort gespürt haben, wie gut sich das Stück für die Orgel eignen würde. Seine Orgelbearbeitung wurde zurecht ebenso berühmt wie das Original.

Programm-Concerti

In einer Hinsicht hat sich Vivaldi im Opus 3 zurückgehalten: Unter den 12 Concerti findet sich kein einziges mit einer Überschrift. Seine geniale Fähigkeit, in Tonmalereien die Natur nachzuahmen, brachte er erst in zwei späteren Notendrucken zum Vorschein: Sein Opus 8 von 1725 eröffnete er mit den „Vier Jahreszeiten“ und ließ noch Concerti über die Jagd, einen Seesturm und das Vergnügen folgen. Seine sechs Flötenkonzerte Opus 10 von 1728 begann er mit drei Stücken über die Natur: „La tempesta di mare“, „La notte“ und „Il gardellino“. Mónica Waisman und ihre Kollegen widmen die Hälfte ihres Konzerts dem genialen Vivaldi der Tonmalereien. Dazwischen spielen sie ein „Concerto a quattro“, wörtlich ein „Konzert zu viert“, das aber von mindestens sechs 7


Spielern ausgeführt wird. Der Titel besagt nur, dass hier zu den vier Stimmen des Streichorchesters kein Solist hinzukommt. Diese knappen Concerti dienten Vivaldi dazu, die Disziplin im „Tutti“ seines Orchesters zu stärken und die Zuhörer in wenigen Minuten auf die folgenden Concerti einzustimmen.

Zwei Celli im Wettstreit

Obwohl Vivaldi in ganz Europa für seine Violinkonzerte berühmt war, sind die allerfrühesten Concerti, die sich aus seiner Feder erhalten haben, Cellokonzerte. In Wiesentheid bei Bamberg haben die Grafen Schönborn ihren Stammsitz, Verwandte des Kardinals von Wien. Dort finden sich jene frühen Cellokonzerte, die schon 1709 über einen Agenten in Venedig ihren Weg bis nach Franken fanden. Aus der gleichen Zeit, als Vivaldi erst knapp 31 Jahre alt war, stammt wohl das Doppelkonzert g-Moll. Schon der Anfang ist ein Geniestreich: Die beiden Cellisten beginnen alleine, in der tiefen Lage ihrer Instrumente, und bauen einen immer mächtiger werdenden g-Moll-Klang auf, den die Geigen anfangs nur zaghaft kommentieren. Erst als die Cellisten zu wilden Läufen übergehen, antworten die hohen Streicher mit erregtem Tremolo. Alles an diesem Satz ist unmittelbar einleuchtender Dialog, „Concertare“ im eigentlichen Sinne: ein musikalischer Wettstreit zwischen den Celli und den Geigen oben. Im Mittelsatz bleiben die Celli über dem Basso continuo alleine und spielen eines jener traurig schönen Vivaldi-Largos, die man unwillkürlich mit Venedig und seinen Kanälen in Verbindung bringt. Das Finale wird von Synkopen eröffnet, deren rhythmischer Drive sofort in die Beine geht. Im Erfinden solcher Themen war der „Prete rosso“ unübertrefflich. Die beiden Cellisten greifen die Synkopen auf, um später in aberwitzigen Passagen zu brillieren, während sich das Synkopenthema immer wieder gliedernd dazwischenschiebt.

Vögel in der Lagune

Vivaldi war kein Ornithologe, doch wie alle Komponisten des Barock hatte er eine tierische Freude daran, den Gesang der Vögel zu imitieren. In den „Vier Jahreszeiten“ lassen sich Finken, Tauben und ein Kuckuck vernehmen, in diversen Opernarien des Meisters erhebt die Nachtigall ihre klagende 8


Stimme. In Vivaldis schönstem Flötenkonzert ist es der Stieglitz, auch Distelfink genannt, der seine munteren Triller und Läufe erschallen lässt. Ob ihn Vivaldi als gezähmten Vogel im Käfig oder draußen in der Lagune in Freiheit belauscht hat, wissen wir nicht. Das Ergebnis ist jedenfalls ein klingender Ausflug in die Vogelwelt Venedigs. Heute sind in der Lagune vor allem Zwergseeschwalben, Austernfischer und Kormorane zuhause, zu Vivaldis Zeit aber waren dort noch „alle Vögel ohne Ausnahme“ zu finden, besonders Singvögel. So hat es der Ulmer Botaniker Georg von Martens bezeugt, als er in seiner 1824 gedruckten Reise nach Venedig auf die grausame Jagdleidenschaft der Venezianer zu sprechen kam: „Nicht nur den Finken und Meisen, sondern auch Distelfinken, Zeisigen, Rotkehlchen, Nachtigallen, kurz, allen Singvögeln wird mit der Flinte, mit Netzen, Sprenkeln, Leimruten und Schlägen auf alle Weise nachgestellt, und der gemeine Mann verschmäht selbst gebratene Schwalben, Raben und Raubvögel nicht.“ Wenn sie nicht in der Bratpfanne landeten, wurden die Tiere als Singvögel an reiche Venezianerinnen verkauft. Der Stieglitz war besonders beliebt, denn dank seiner roten Maske und des leuchtend gelben Streifens am Gefieder ist er nicht nur ein großer Sänger, sondern auch ein besonders schöner Vogel. Im Italienischen heißt der Stieglitz „Cardellino“ mit C. Vivaldi aber sprach Venezianisch und nannte ihn deshalb „gardelìn“ mit einem weichen g vorne. Sein D-Dur-Flötenkonzert trägt im Autograph den authentischen Titel „Concerto del Gardellino“. Im ersten Satz meldet sich der kleine Sänger mit kessen Einwürfen schon im Vorspiel der Streicher zu Wort. Danach erhält er gleich eine riesige Solokadenz und jubiliert im Rest des Satzes mit den Geigen um die Wette. Im Mittelsatz singt der verliebte kleine Stieglitz seinem Weibchen eine Liebesarie im Rhythmus eines „Siciliano“. Im Finale fliegt er dann mit der Partnerin in Gestalt der Solo-Violine um die Wette.

Sommer in der „Terra ferma“ Während Vivaldi seine Vogelstudien in den Volieren von Venedig und in der Lagune betreiben konnte, musste er für die Klangbilder seiner „Vier Jahreszeiten“ aufs venezianische Festland fahren, in die „Terra ferma“. Wo sonst hätte er volle Getreidefelder zur Erntezeit bewundern können oder Hirten, die ihre Herden über die Wiesen treiben? 9


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Zu Beginn seines Concerto „Estate“ („Sommer“) herrscht drückende Hitze, die jede Tätigkeit lähmt. Geschickt hat Vivaldi die Mattigkeit in den Streichern durch fallende Intervalle mit vielen Pausen ausgedrückt. Kuckuck, Taube und Stieglitz erheben nacheinander ihre Stimme in virtuosen Violinsoli, um die allgemeine Müdigkeit zu vertreiben – vergeblich. Erst die Winde bringen Bewegung ins Spiel, zunächst der sanfte Südwestwind Zephir, dann der raue Nordwind Boreas. Schon fürchtet ein Hirte um seine Herde, was der Solovioline die Gelegenheit zu einem kurzen, herzzerreißenden Lamento gibt. Wenn der Nordwind am Ende über die Ebene hinwegfegt, ahnt man schon, was im Finale über Menschen und Tiere hereinbrechen wird: ein verheerendes Sommergewitter. Zuvor hat Vivaldi im Mittelsatz jenen unruhigen Schlaf geschildert, wie er für heiße Sommernächte und -nachmittage typisch ist: Fliegen und Mücken (die Tuttiviolinen) belästigen den ruhenden Hirten, während sich von ferne schon das Gewitter ankündigt. Wir hören es an den TremoloEinschüben, die gegen Ende immer lauter werden. Im Finale ist kein Halten mehr: Das Gewitter bricht unerbittlich los. Regenschauer treiben die Menschen vor sich her, der Hagel mäht das volle Getreide, und alle flüchten vor der schieren Wucht der Gezeiten. Vivaldi hat hier vom Tremolo auf der G-Saite der Violinen reichlich Gebrauch gemacht, weshalb dieses Concerto auch nur in g-Moll stehen konnte. Josef Beheimb

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DIE INTERPRETEN

Mónica Waisman, Violine & Leitung

Mónica Waisman absolvierte ihr Violinstudium am Oberlin College im US-Bundesstaat Ohio bei Marilyn McDonald sowie bei Elizabeth Wallfisch am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Sie begann ihre Kariere als Barockgeigerin bei einigen der bekanntesten europäischen Ensembles und Orchestern der Alten Musik, die sie auf Tourneen durch die ganze Welt führten und mit denen sie an vielen verschiedenen Aufnahmen des europäischen Standardrepertoires mitgewirkt hat. Derzeit spielt sie regelmäßig Konzerte in Europa, Nord- und Südamerika, unter anderem mit dem Ensemble Musica Temprana, mit dem sie Schätze der Musikliteratur des 18. Jahrhunderts aus Lateinamerika wiederentdeckt. Sie ist immer wieder als Kammermusikerin, Konzertmeisterin und Solistin verschiedener Ensembles in Europa sowie Südamerika unterwegs. 2003 gründete Mónica Waisman mit Florian Deuter das Ensemble Harmonie Universelle.

recreationBAROCK

Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Orchester in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regelmäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. 13


HAUS

DER

KUNST

Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12

Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at

Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen · Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge · Exklusive Rahmungen


Mit seinem damaligen Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Originalklangspezialist, ging das Orchester dann noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentrierte sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Frühjahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale in Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Im Sommer 2015 war recreationBAROCK gemeinsam mit Valer Sabadus nicht nur bei der styriarte, sondern mit zwei verschiedenen Programmen höchst erfolgreich auch bei der Schubertiade in Hohenems zu hören. 2016 feierte man mit Glucks „Orfeo“ und einem Konzertprojekt große Erfolge bei den internationalen Gluck-Opern-Festspielen Nürnberg.

DIE BESETZUNG Violine 1 • Mónica Waisman* (Konzertmeisterin) • Toshie Shibata* • Katharina Stangl • Georgios Zacharoudis • Violine 2 • Harald Martin Winkler* • Albana Laci* • Lorena Padrón Ortíz • Viola • Christian Marshall • Simona Petrean • Violoncello • Ruth Winkler* • Andrea Molnar* • Jan Zdansky • Kontrabass • Christian Berg • Traversflöte • Heide Wartha* • Cembalo • Eva Maria Pollerus * Orchestersolisten 15



AVISO

Montag, 28. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 29. Mai 2018, 19.45 Uhr Stefaniensaal

HAPPY BIRTHDAY, DEAR LENNY

Wir gratulieren dem großen Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag. Der geniale Alleskönner aus Lawrence, Massachusetts, ist auch in Österreich unvergessen. In seiner Heimat war er der wahre Erbe Gershwins: ein Kind jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, im Musical wie in der „E-Musik“ zuhause, als Pianist, Dirigent und Komponist gleichermaßen genial. Mei-Ann Chen dirigiert Musik des noch nicht 30-jährigen „Lenny“, aus seinem ersten Broadway-Erfolg „On the Town“ von 1944 und die Zweite Symphonie von 1948. Dazu das Klarinettenkonzert seines Vorbilds Aaron Copland, gespielt vom Klezmer- und Jazz-Spezialisten David Orlowsky. Florence Price, die erste afro-amerikanische Komponistin der USA, komplettiert das Trio der Außenseiter, die zu Klassikern der American Music wurden.

Florence Price: Dances in the Canebrakes Aaron Copland: Clarinet Concerto Leonard Bernstein: Three Dance Episodes aus „On the Town“ Symphony No. 2, „The Age of Anxiety“

David Orlowsky, Klarinette Philipp Scheucher, Klavier recreation – Großes Orchester Graz Dirigentin: Mei-Ann Chen 17



AVISO

Samstag, 30. Juni, 19 Uhr Helmut List Halle & Glücksgarten

EIN FEST FÜR MARIA THERESIA Ein Fest im Gewand des Rokoko zu Ehren von Maria Theresia mit allem, was dazu gehört: Die Oper „Le Cinesi“ wurde ihr kredenzt, als sie 1754 in Schloss Hof ihren Feldmarschall besuchte. Dessen Kapellmeister Gluck kleidete den Einakter über drei gelangweilte Chinesinnen in hinreißend schöne Musik. Für die Kaiserin kletterten Bauern auf Bäume und Diener in Tierkostüme, was sie mit schallendem Gelächter quittierte. Thomas Höft erzählt alle Details jenes Festes in den Worten des Augenzeugen Dittersdorf. recreationBAROCK und Erich Polz lassen den Klang des Rokoko wieder lebendig werden, während sich die Helmut List Halle in einen theresianischen Lustgarten verwandelt.

Joseph Haydn: Feldparthie Nr. 1 in B, Hob II:46 Carl Ditters von Dittersdorf: Sinfonie Nr. 4 Christoph Willibald Gluck: Die Chinesinnen

Lisinga: Monika Schwabegger, Mezzosopran Sivene: Elisabeth Breuer, Sopran Tangia: Anna Manske, Mezzosopran Silango: Jan Petryka, Tenor recreationBAROCK Dirigent: Erich Polz Präsentation: Thomas Höft Ausstattung: Lilli Hartmann 19


24. Deutschlandsberger

Klavierfrühling 2018 Sonntag, 06. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Sonntag, 03. Juni 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Dienstag, 19. Juni 2018, 19.30 Uhr, Laßnitzhaus

Florian Glemser – Klavier

Herbert Schuch – Klavier

Montag, 21. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Sonntag, 10. Juni 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Sinfonieorchester des JohannJoseph-FuxKonservatoriums Graz Dirigent: Thomas Platzgummer

Till Fellner – Klavier

Markus Becker – Klavier

Samstag, 26. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Altenberg Trio Wien Herbert Kefer – Viola Alois Posch – Kontrabass 0255 asse 7, Tel.: 0316/83 nbüro Graz, Herreng 1 0976 u. Zentralkarte | Fax: 03462/3281 sberg, Tel.: 03462/3 52 u. 03462/3564 land 46 5 tsch 4/41 Deu x, 066 Karten: Leykam-Dei .kulturkreis.at | Tel.: landsberg.at | www kulturkreis@deutsch

4/4154652. DL – Graz: Tel.: 066 Shuttlebus Graz –


AVISO

Fr, 22., Sa, 23. & Mo, 25. Juni, 19 Uhr Helmut List Halle & Glücksgarten

FUX.OPERNFEST

Ein Barockopernfest, das alle Stückeln spielt, gibt es heuer bei der styriarte zu erleben. „Julo Ascanio“, die früheste Oper des Steirers Johann Joseph Fux, verwandelt sich in einen Abend voller Überraschungen: Die Lichtkünstler von OchoReSotto tauchen die antike Handlung in magische Räume. Lilli Hartmann steuert ihre schrägen Barock-Kostüme bei. Top-Interpreten und ein italienisches Barockorchester erwecken die grandiose Musik zum Leben. Und vor und nach der Vorstellung spielt das Fest im Glücksgarten neben der Helmut List Halle weiter, mit historischer Volksmusik, mit steirischen Snacks und viel guter Laune.

Ein Fest, das verzaubert. Und in der Mitte J. J. Fux’ Oper „Julo Ascanio“ (1708)

Kai Wessel, Arianna Vendittelli, Monica Piccinini, Valerio Contaldo, Mauro Borgioni Zefiro Barockorchester Dirigent: Alfredo Bernardini Regieteam: Leitung & Inspizienz: Wolfgang Atzenhofer Bühne: OchoReSotto Kostüme: Lilli Hartmann Dramaturgie: Karl Böhmer 21


Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

Wir stillen

Medienpartner:

Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com www.styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 20595-2018 22


12 Monate Kunst, Kultur und Natur zu einem attraktiven Preis Mit der Joanneumskarte können Sie 12 Monate lang alle Häuser des Universalmuseums Joanneum besuchen. Kundinnen und Kunden des Hauses styriarte erhalten die Karte um nur 15 € (statt 30 €).* Bestellung unter: www.joanneumskarte.at/styriarte *Aktion gültig bis 31.07.2018 für alle Konzertreihen des Hauses styriarte



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