Donnerstag, 21. Juli, 20 Uhr Samstag, 23. Juli, 20 Uhr Stefaniensaal
Beethoven 9
Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 9 in d, op. 125 Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace. Presto Adagio molto e cantabile Finale: Presto. Allegro assai
Regula Mühlemann, Sopran Elisabeth Kulman, Mezzosopran Steve Davislim, Tenor Florian Boesch, Bass Arnold Schoenberg Chor Concentus Musicus Wien Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Patronanz:
Einführung im Stefaniensaal um 19.20 Uhr.
Konzertdauer: ca. 75 Minuten ohne Pause
Wir danken Regula Mühlemann, dass sie innerhalb eines Tages für die erkrankte Genia Kühmeier eingesprungen ist.
Radio: Samstag, 23. Juli, 21 Uhr, Radio Steiermark Mittwoch, 24. August, 19.30 Uhr, Ö1
Das Konzert „Beethoven 9“ wird am Samstag vom ORF in Bild und Ton auf gezeichnet und im Rahmen der „ORF Steiermark Klangwolke“ am 23. Juli 2016 ab 21 Uhr auf Radio Steiermark, in ORF III und auf öffentlichen Plätzen in der Steiermark übertragen (um 22.35 Uhr auch europaweit auf 3sat). Wir möchten unser Publikum darauf hinweisen, dass es im Zuge dieser Aufzeichnung eventuell ins Bild kommen kann und dass diese Aufnahmen laut unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen ohne Anspruch auf Vergütung von der styriarte und vom ORF veröffentlicht und verwertet werden dürfen.
Beethoven 9 Als
Beethoven
1817
gefragt
wurde,
welche von seinen bislang acht Sinfonien ihm die liebste sei, antwortete er ganz vergnügt: „Eh, eh, die Eroica!“ „Ich hätte gedacht die c Moll“, entgegnete
der
Wiener
Musikdirektor
Kuffner. „Nein, die Eroica“, lautete die schroffe Antwort. Gerade damals, im Sommer
1817,
schon
die
neuen
Sinfonie
f reilich
ersten in
skizzierte
Ideen d-Moll,
zu
er
einer
die
seine früheren übertreffen sollte.
alle
Zur Entstehung Zwischen 1817 und 1823 reifte das Riesenwerk der Neunten heran. Gerade dieser lange Reifungsprozess belegt Beethovens Vorstellung von der Sinfonie als einem höheren Ganzen: Bevor nicht der Charakter jedes Satzes feststand, bevor nicht der Schluss-Stein ins Gedankengebäude gesetzt war, fing er mit der Ausarbeitung und Niederschrift gar nicht erst an. Letztere war dann nur eine Frage von Monaten. Im Juli 1823 ließ er seinen Schüler Erzherzog Rudolf wissen: „Ich schreibe jetzt eine neue Sinfonie für England für die Philharmonische Gesellschaft“. Tatsächlich hatte sein in London ansässiger Schüler Ferdinand Ries im November 1822 einen Auftrag zu einer neuen Sinfonie für die „Philharmonic Society“ vermittelt. Ende Dezember nahm der Meister den Auftrag an, im Frühjahr 1823 begann die intensive Skizzierung, im Juli die Niederschrift der Partitur, im Januar 1824 war sie abgeschlossen. Die Vorüberlegungen zur neuen Sinfonie hatten freilich schon Jahre früher begonnen, ausgelöst durch eine erste Sinfonien-Anfrage aus London vom Juni 1817. Im September jenes Jahres skizzierte Beethoven Themen zum ersten Satz einer d-Moll-Sinfonie – sehr ähnlich dem Hauptthema des späteren ersten Satzes. Für das Scherzo griff er einen Gedanken auf, den er 1815 zum ersten Mal im Zusammenhang mit einer geplanten „Bacchus“-Oper niedergeschrieben hatte – tatsächlich das Thema des späteren Scherzos. Vom langsamen Satz und vor allem vom Chorfinale über Schillers „Ode an die Freude“ fehlte damals noch jede Spur. Andere Projekte verdrängten die Sinfonie: die „Missa solemnis“ und die späten Klaviersonaten. Erst der neuerliche Auftrag aus London Ende 1822 brachte dann die Initialzündung zur intensiven Beschäftigung mit dem Werk.
Nun erst kam Beethoven auf die Idee, seine Skizzen zur d-Moll-Sinfonie mit seinen Überlegungen zu einer Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“ zu verknüpfen. Das Gedicht lag schon seit 30 Jahren auf seinem Schreibtisch: Bereits 1793 hatte ein Bonner Freund berichtet, Beethoven werde „Schillers Freude, und zwar jede Strophe bearbeiten“. Tatsächlich beschäftigte ihn das Gedicht dann erst 1812 wieder, während der Komposition der Siebenten und Achten Sin fonie. Damals wollte er „Schillers Schöner Götterfunken Tochter“ in einer „Ouvertüre ausarbeiten“, und zwar in C-Dur. Die dafür skizzierten Themen verwendete er aber wenig später ohne einen Bezug zu Schiller für die Ouvertüre „Zur Namensfeier“. 1818 tauchte dann plötzlich der Plan zu einer „Sinfonie in den alten Tonarten“ auf mit folgender Satzverteilung: „Adagio Cantique Ecclesiastique – im Allegro Feier des Bacchus“. Unschwer kann man darin die Satzfolge Adagio-Finale aus der späteren Neunten Sinfonie wieder erkennen, deren Finale ebenfalls eine „Feier des Bacchus“ darstellt. Doch noch gab es zu dieser Bacchusfeier keine Melodie und schon gar keine auf Schillers Text. Diese notierte Beethoven erst 1823 unter den ersten Skizzen zum Finale der d-Moll-Sinfonie. Zu Schillers „Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium“ fielen ihm gleich die berühmten ersten vier Takte ein, weil ihm aber der weitere Text nicht mehr geläufig war, musste erst das ganze Gedicht beschafft werden. Andere Melodien für Schillers Text wurden ausprobiert und wieder verworfen. Am Ende stand die Konzeption des Finales. Im Frühsommer 1823 folgten die Skizzen zum Adagio. Besondere Schwierigkeiten bereitete noch die Einleitung des Finales, bis Beethoven auf die Idee kam, statt eines sehr langen, gesungenen Rezitativs des Solobasses, unterbrochen von den Themen der vorangegangenen Sätze, lieber instrumentale Rezitative für die Bässe des Orchesters zu schreiben. Nun stand gleichsam das ganze Werk, das
zügig niedergeschrieben wurde. Der Uraufführung aber stellten sich ungeahnte Schwierigkeiten in den Weg.
Uraufführung Unendliche Mühe kostete es Beethovens Freunde, den Meister von der Uraufführung der Neunten zu überzeugen. Seine Zweifel schienen mehr als einmal das Projekt zu gefährden. Ende Januar 1824 schrieb Caroline Unger, die Altistin der späteren Uraufführung, dem tauben Komponisten ins Konversationsheft: „Wollen Sie denn nicht glauben, daß man sich sehnt, Sie wieder in neuen Werken anzubeten? O Halsstarrigkeit!“ Als Beethoven mit einer Aufführung in Berlin liebäugelte, schrieben seine Verehrer einen offenen Brief in „Bäuerles Theaterzeitung“. (London war angesichts des deutschen Textes von Schillers Ode schon aus dem Rennen.) Ursprünglich dachte man für die erste Aufführung an das Theater an der Wien, doch als Beethoven den dortigen Konzertmeister Franz Clement durch Ignaz Schupannzigh ersetzen wollte, verweigerte ihm das Orchester die Gefolgschaft. Die Aufführung wurde ins Kärtnertortheater verlegt. Endlich begannen die Proben. Ignaz Schuppanzigh leitete als Konzertmeister das Orchester. Für Chor und Solisten war der Kapellmeister Michael Umlauf zuständig. Diese beiden sollten bei der ersten Aufführung dafür sorgen, dass der Riesenapparat zusammenhielt, trotz Beethovens „Schein dirigat“ aus mehr irritierenden als hilfreichen Gesten. Die Schwierigkeiten während der Proben waren enorm, besonders im Finale: „Die Rezitative für die Contra-Bässe sind ungeheuer schwer“, notierte Anton Schindler seinem Meister ins Konversationsheft. Von der Sopranistin Henriette Sonntag und der Altistin Caroline Unger berichtete Schindler: „Beiden Damen fehlt die Schule im Gesange, solchen getragenen Gesang vorzutragen. Die Sonntag sieht
das ein, sie ersuchte mich, mit ihr die Schule von Durante, Leo, Porpora etc. durchzugehen, was ich ihr versprochen habe ... Die italienische Gurgeley hat beide vom rechten Wege abgebracht.“ Mit andern Worten: Um das von Beethoven gewünschte Sostenuto und Legato in hoher Lage überhaupt zu bewältigen, mussten die Solistinnen Nachhilfe bei alten neapolitanischen Gesangsschulen aus dem frühen 18. Jahrhundert nehmen! Schließlich kam er doch, jener Freitag, der 9. Mai 1824. Im „k. k. Hoftheater nächst dem Kärtnerthore“ wurde eine „Große musikalische Akademie von Herrn L. van Beethoven“ angekündigt, bestehend aus einer „großen Ouvertüre“ („Die Weihe des Hauses“, op. 124), „drei großen Hymnen“ (Kyrie, Credo und Agnus Dei der „Missa solemnis“, getarnt als Hymnen, weil sonst der Erzbischof von Wien die Aufführung verboten hätte) und schließlich die Neunte: „Große Symphonie, mit im Finale eintretenden Solo- und Chorstimmen, auf Schillers Lied, an die Freude“. So wurde das Werk präzise genug angekündigt. Die Wirkung war überwältigend. Der taube Meister musste auf den Jubelsturm hinter seinem Rücken eigens hingewiesen werden und verneigte sich dann scheu. Was sich hinter ihm abspielte, war ohne Beispiel: „Ich habe nie im Leben so einen wüthenden u. doch herzlichen Applaus gehört als heute“, schrieb ihm Schindler in sein Heft: „Der 2te Satz der Symphonie wurde einmahl ganz vom Beyfall unterbrochen“. Dies berichteten auch andere Augenzeugen: Nach dem Einsatz der Solo-Pauke mitten im Scherzo brach spontan solcher Jubel aus, dass es zu einer Unterbrechung kam. Das Finale aber, das schon wenig später in anderen Städten als höchst irritierend, geschmacklos und missraten verurteilt wurde, riss die Wiener zur höchsten Begeisterung hin. Trotz dieses glänzenden Erfolgs blieb das finanzielle Ergebnis mager: Von den 2220 Gulden Einnahme (ca. 25.000 Euro
nach heutiger Kaufkraft) blieb Beethoven nach Abzug der Kosten nicht einmal ein Fünftel, 420 Gulden. Die zweite Aufführung am 23. Mai schloss sogar mit einem Defizit. Immerhin brachte ihm die Drucklegung der Partitur vom Schottverlag in Mainz noch einmal 600 Gulden ein, die Widmung an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. zwar keinen Orden, wie er gehofft hatte, immerhin aber einen Ring mit Edelstein im Wert von 300 Gulden, den Beet hoven aus Wut zunächst zurückschicken wollte. Dann verkaufte er ihn aber doch. Insgesamt 1300 Gulden waren der Lohn für sechs Jahre intensive Arbeit.
Stimmen zur Neunten „Es ist nicht zu läugnen, dass dies Finale mit seinen Chören der schwächere Theil des genialen Werks ist. Zwar fehlen auch hier nicht einzelne unvergleichliche Scenen und Stellen, aber dagegen ... fehlt es dem Ganzen an Haltung und Ausführbarkeit ... Trotz dem kann man von Beethoven sagen, was man von Händel gesagt hat: Auch in der Verirrung – groß!“ (Allgemeine Musikalische Zeitung über die Aufführung beim Niederrheinischen Musikfest in Aachen 1825) „Ein solcher Gigant – ich muss meine Meinung unbefangen bekennen – erscheint mir Beethoven in dieser letzten Symphonie, die in allen Beziehungen so sehr über das Vorhandene hinausgeht, dass sich in frühern Werken zwar die Spur seiner Kunstrichtung erblicken lässt, in diesem aber alle Züge seiner Eigenthümlichkeit zu einer unerhörten Höhe gesteigert sind. Er stößt durch seine Kraft ebenso oft feindlich ab, als er anzieht und erfreut, er spannt, betäubt und ermüdet, und lässt den Zuhörer seiner Gedankenfülle nicht recht froh werden, und das Alles – wie es scheint, will er so!“ (Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung nach der Leipziger Erstaufführung 1826)
„So erkennen wir hierin die größte und kühnste Intention und Disposition, die im Gebiete der Instrumentalkomposition gefasst worden ist.“ (Adolph Bernhard Marx nach dem Erscheinen der Partitur 1826) „‚Was muss sich Beethoven wohl unter den Bässen gedacht haben?‘ – ‚Herr‘, antwortete ich, ‚schwerlich genug: Genies pflegen Spaß zu machen, – es scheint eine Art Nachtwächtergesang‘. – Weg war die schöne Minute und der Satan wieder los. Und wie ich nun diese Beethovener ansah, wie sie dastanden mit glotzenden Augen und sagten: ‚Das ist von unserm Beethoven, das ist ein deutsches Werk – im letzten Satz befindet sich eine Doppelfuge.‘ ...“ (Robert Schumann in seiner „Fastnachtsrede von Florestan, gehalten nach einer letzten Sinfonie von Beethoven“, 1835) „8. Mai (Montag) Vormittag noch einmal auf Umwegen über Barricaden zum Rathhaus: bei der Annen-Barricade Zuruf eines Gardisten: ‚Herr Kapellmeister, nun, der Freude schöner Götterfunken hat gezündet.‘ (dritte Aufführung der Neunten Symphonie am vorangehenden Palmsonntagsconzert; Opernhaus nun abgebrannt: Sonderbares Behagen).“ (Tagebuch- Eintrag von Richard Wagner während des Maiaufstands in Dresden 1849) „Die letzte Symphonie Beethovens ist die Erlösung der Musik aus ihrem eigensten Elemente heraus zur allgemeinsamen Kunst. Sie ist das menschliche Evangelium der Kunst der Zukunft.“ (Richard Wagner, Das Kunstwerk der Zukunft, 1849) „Aus der Neunten Sinfonie ist der Schrei hoffnungsloser Verzweiflung eines schöpferischen Genies zu hören, das den Glauben an das Glück unwiderruflich verloren hat und auf der Schwelle vom Leben ins Reich unerfüllbarer Träume und unerreichbarer Ideale steht.“ (Pjotr I. Tschaikowski 1875)
„Ich habe kein Herz, keine Begeisterung mehr für dieses Finale, dessen Gemeinschädlichkeit ... mir von Jahr zu Jahr einleuchtender geworden ist.“ (Hans von Bülow 1888) „Beethoven musste mit allen Fasern seines Wesens darunter leiden und glühend danach verlangen, dass in ihm die Humanität zu einem Ausdruck werde, der alle vereint. Daher dieser tausendstimmige Anruf seines Genius an die niedrigsten und ärmsten seiner Brüder. Ist er von ihnen gehört worden? Beunruhigende Frage.“ (Claude Debussy 1901) „Und wenn dieser gewaltige Hymnus an die Freude aufbraust, sich steigert und jubelnd ausklingt, dann kann und muß jeder klassenbewusste Arbeiter, mit Kraft und Zuversicht erfüllt, sich sagen können: Diese Töne ... werden erst recht uns gehören, wenn wir über die jetzt herrschende Klasse gesiegt haben werden und den Millionenmassen der bis dahin Unterdrückten mit dem Triumphgesang Beethovens zujauchzen werden: ‚Seid umschlungen, Millionen!‘“ (Hanns Eisler, Zum 100. Todestag Beethovens, in: Die Rote Fahne, Wien im März 1927)
Zur Musik Erster Satz: Allegro ma non troppo, un poco maestoso d-Moll (Nicht zu rasch, ein wenig majestätisch). „Das erste Allegro hat den Charakter freudig erhabener Manneskraft. Durch wunderbare Klänge zuckt die Anspielung auf das Thema leise hervor, und der Chor der Instrumente versammelt sich erst in einem Crescendo bis zum Eintritt des großen Themas.“ (Carl Loewe 1830) „Der Kampf des Alten und Neuen, der bedeutungsvolle Giganten- und Titanenkampf unserer Tage. Unzweifelhaft wird von zwei Seiten gestritten: Blas- und Streichinstrumente bilden hier wie in keiner anderen Sinfonie des Meisters zwei getrennte Chöre.“ (Wolfgang Griepenkerl 1838) „Der erste Satz, in düstere Majestät getaucht, hat mit keinem der früher von Beethoven geschriebenen Ähnlichkeit. Die Harmonie ist bisweilen von äußerster Kühnheit, die eigenartigsten Figuren, die ausdrucksvollsten Läufe drängen und durchkreuzen einander in allen Richtungen, ohne jedoch Dunkelheit oder Verwirrung hervorzubringen. Die vielfältigen Orchesterstimmen klagen oder drohen jede auf ihre Weise und scheinen doch nur eine einzige zu bilden, so groß ist die Kraft der sie beseelenden Empfindung.“ (Héctor Berlioz 1839)
Zweiter Satz: Molto vivace (sehr lebhaft). „Nach Carl Czerny soll Beet hoven das Thema des Scherzos der 9. Sinfonie durch das Spatzengezwitscher in einem Garten in den Sinn gekommen sein. Nach einer anderen Mitteilung sei ihm das Thema bei einem langen Aufenthalt in nächtlicher Finsternis durch rundum aufleuchtende Lichter eingegeben worden.“ (Dieter Rexroth, 9. Sinfonie, Mainz 1979) „Das stürzende Thema jauchzt und schwärmt in unzähligen Wendungen durch das ganze Stück hindurch. Ein Prestissimo in D-Dur beginnt mit den Blasinstrumenten ... Besonders charakteristisch sind in diesem Satze das muntere Horn und die sich überschlagende Pauke.“ (Carl Loewe 1830) Dritter Satz: Adagio molto e cantabile („sehr ruhig und singend“) in B-Dur im Viervierteltakt im Wechsel mit einem Andante moderato („gemäßigt gehend“) in D-Dur im Dreivierteltakt. Anfänglich hatte Beethoven für den Satz nur das wundervolle ruhige Streicherthema im geraden Takt vorgesehen, dann aber nahm er auch noch ein ursprünglich „Alla Menuetto“ genanntes Andante mit hinein, das seinem Neffen Karl besonders gefiel: „Mich
freut nur, dass Du das schöne Andante hinein gebracht hast“, schrieb der Neffe seinem Onkel ins Konversationsheft. Dazu Dieter Rexroth in seinem Standardwerk zur Neunten Symphonie: „Erstmals seit der 4. Sinfonie hat Beethoven in der 9. Sinfonie wieder einen ausgesprochen langsamen Satz in das sinfonische Gesamtgefüge eingelagert ... Der Adagio-Satz stellt eine Folge von Variationen über das eingangs aufgestellte Thema dar; dabei folgt der Thema-Exposition und der I. Variation jeweils ein 18 Takte umfassender Zwischensatz (zuerst in D-Dur, dann in G-Dur)“ – das eben beschriebene „schöne Andante“.
ständnis von Freude ausspricht, vielleicht sogar etwas mit Alkohol, mit Trunkenheit zu tun hat. Wenn über die Dionysischen Feste gesprochen wird, dann wird ja nicht nur darüber gesprochen, wie sich die Menschen in ihren Exzessen gegenseitig umgebracht haben ..., sondern, wie eine große Gemeinschaft von Menschen in einen echten Freudentaumel gerät. Das Finale der Neunten Symphonie hat eine große Verwandtschaft mit diesem dionysischen Freudentaumel. Humorlos kann ich das nicht nennen. Humor ist immer geistvolle Freude mit einer Art von tropischen, üppigen Gefühlen.“ (Nikolaus Harnoncourt 1993)
Finale: Nicht erst Nikolaus Harnoncourt, sondern schon Arnold Schering hat das Finale als „Feier des Bacchus“ bzw. des Dionysos gedeutet, des antiken Gottes für Wein und Rausch. Hier Scherings klassische Deutung: „Man kann die Symphonie jetzt mit einigem Vorbehalt als griechische und hellenische bezeichnen. Die beiden Rahmensätze, der Tartarussatz und die Dionysosfeier, bilden Symbole zweier das ganze griechische Denken umfassenden mythologischen Gegensätze: ewige zeitlose Qual dort, ewige zeitlose Freude hier.“ (Arnold Schering 1939) Harnoncourt hat diesen Gedanken weitergesponnen: „Ich finde, dass das Finale der Neunten, wo Beethoven sein Ver-
Der Aufbau des Satzes ist komplex: Zweimal geht dem Einsatz des Variationenthemas, der heutigen „Europa-Hymne“, eine dramatische Einleitung voraus, zusammengesetzt aus einem stürmischen d-MollPresto und Rezitativen. Beim ersten Mal sind sowohl die Einleitung mit ihren Rezitativen als auch die Variationen rein instrumental. Ursprünglich wollte Beethoven hier aber schon seinen Solobassisten singen lassen. Dazu hat er für alle Rezitative, die später nur von den Orchesterbässen gespielt werden, Texte skizziert. Dazwischen kehren die Themen der vorangehenden Sätze wieder, die jeweils vom Bassisten abgelehnt werden sollten. In der späteren Fassung ohne Singstim-
me versteht man die Rezitative gar nicht mehr als Reaktionen auf diese Themenzitate. Deshalb seien hier die Texte aus Beethovens Skizzen zitiert: Presto-Einleitung – „Heute ist ein feierlicher Tag, meine Freunde. Dieser sei gefeiert durch Gesang und Tanz.“ – Thema des ersten Satzes – „Ohne nein, dieses nicht, etwas anderes, gefälliges ist es, was ich fordere.“ – Thema des zweiten Satzes – „Auch dieses nicht, ist nur Possen. Etwas schöneres, besseres.“ – Thema des langsamen Satzes. – „Auch dieses ist zu zärtlich. Etwas aufgewecktes muss man suchen. Ich werde sehen, dass ich selbst euch etwas vorsinge. Alsdenn stimmt mir nach.“ – Andeutung des Variatonenthemas. – „Dieses ist es. Ha, es ist nun gefunden. Ich selbst werde vorsingen: Freude schöner Götterfunken“ – Thema in den Celli und Kontrabässen. Erst als Beethoven diese ursprüngliche Konzeption aufgab, musste er für den späteren Einsatz des Bassisten einen neuen, kurzen Text entwerfen: „O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere ... Freude ... Freude“ etc.
Singstimmen – verleiht dem Satz seine ungeheure Dynamik, da sich Rhythmus und Tempo der Variationen sofort rasend beschleunigen, sobald Solisten und Chor einsetzen. Der Weg des Themas führt nun vom anfänglichen Allegro assai in D-Dur über die Marsch-Episode des Tenors mit Bläsern und „Türkischer Musik“ in B-Dur bis hin zum Scherzando- Zwischenspiel des Orchesters. Danach locken leise Horntöne den ersten orgiastischen Höhepunkt heran: den Wiedereintritt des „Freude, schöner Götterfunken“ in D-Dur im jubelnden Sechsachteltakt. Plötzlich stoppt dieser Rausch, und das schwere Andante maestoso des „Seid umschlungen, Millionen“ im Dreihalbetakt setzt ein. Dieses retardierende Moment wird zum „Adagio ma non troppo, ma divoto“ verlangsamt („nicht zu ruhig, aber devot“, „Ihr stürzt nieder, Millionen?“). Dieser feierliche Moment löst sich erst in die Doppelfuge auf (Variationenthema gegen „Seid umschlungen“), zunächst im Sechsvierteltakt, dann übergehend in den jubelnden Schluss (Prestissimo Vierviertel).
Die Dopplung der Variationen – zunächst rein orchestral, dann mit
Josef Beheimb
Der Text O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere Anstimmen, und freudenvollere! Freude! Freude! Freude, schöner Götterfunken Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein! Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Küsse gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott.
Froh, wie seine Sonnen fliegen, Durch des Himmels prächt’gen Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zum Siegen. Freude, schöner Götterfunken Tochter aus Elysium, … Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt! Brüder! über’m Sternenzelt Muss ein lieber Vater wohnen. Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn überm Sternenzelt! Über Sternen muss er wohnen. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt! Brüder, über’m Sternenzelt Muss ein lieber Vater wohnen. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt! Freude, Tochter aus Elysium! Freude, schöner Götterfunken! (Friedrich Schiller)
Die Interpreten Andrés Orozco-Estrada, Dirigent Geboren in Kolumbien und ausgebildet in Wien, zählt Andrés Orozco-Estrada zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Zu Beginn der Saison 2014/15 übernahm OrozcoEstrada die Positionen des Chefdirigenten beim hr-Sinfonieorchester Frankfurt und des Music Director bei der Houston Symphony. Außerdem trat er im September 2015 die Position des Ersten Gastdirigenten beim London Philharmonic Orchestra an. International machte OrozcoEstrada erstmals 2004 auf sich aufmerksam, als er im Wiener Musikverein beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich einsprang und von der Presse als „Wunder von Wien“ gefeiert wurde. Sogleich wurde er daraufhin für vier Jahre als Chefdirigent zum Grazer Orchester recreation berufen. Zahlreiche Engagements bei internationalen Orchestern folgten, ebenso eine höchst erfolgreiche musikalische Zusammenarbeit mit dem Tonkünstler-Orchester, einer der wichtigsten Institutionen der traditionellen österreichischen Musikkultur. Seit Beginn der Saison 2009/10 war Orozco-Estrada Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters, eine Tätigkeit, die im Sommer 2015 endete. Von 2009 bis 2013 war Orozco-Estrada außerdem Chefdirigent des Baskischen Nationalorchesters (Orquesta Sinfónica de Euskadi). Orozco-Estrada hat bereits mit einigen der weltweit führenden Orchester zusammengearbeitet, darunter die Wiener
Philharmoniker, Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, Mahler Chamber Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Orchestra di Santa Cecilia in Rom, die Sinfonieorchester des NDR und WDR sowie das Orchestre National de France. Anlässlich seines Debüts bei den Wiener Philharmonikern im Herbst 2010 wurde Orozco-Estrada als „fulminanter Einspringer“ (Wiener Zeitung) für Esa-Pekka Salonen und als „eminentes Talent“ (Die Presse) gefeiert. Für Riccardo Muti übernahm Orozco-Estrada im November 2012 kurzfristig ein weiteres Mal ein Dirigat bei den Wiener Philharmonikern und erwies sich als „goldwerter Einspringer“ (Kurier) sowie „genialer Meister der Kommunikation“ (Standard). 2013/14 debütierte er beim Royal Stockholm Philharmonic und St. Louis Symphony Orchestra sowie mit „Don Giovanni“ bei der Glyndebourne Festival Opera. Höhepunkte in der Spielzeit 2014/15 waren Wiedereinladungen bei den Wiener Philharmonikern, dem Orchestre National de France und dem Orchestra di Santa Cecilia in Rom – ebenso bedeutende Debüts beim Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Königlichen Concert-gebouwOrchester Amsterdam und dem Oslo Philharmonic Orchestra. Der 1977 in Medellín, Kolumbien, geborene Andrés OrozcoEstrada begann seine musikalische Ausbildung zunächst an der Violine und erhielt als 15-Jähriger seinen ersten Dirigier unterricht. 1997 ging er nach Wien, wo er an der renommierten Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic, Schüler des legendären Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Mit einem Dirigat des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien im Musikverein schloss er sein Studium „Mit Auszeichnung“ ab. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt im romantischen Repertoire und in der Wiener Klassik. Gleichzeitig hat Orozco-Estrada ausgeprägtes Interesse an zeitgenössischer Musik und widmet sich regelmäßig Uraufführungen österreichischer Kompo-
nisten sowie Werken spanischer und südamerikanischer Herkunft. Andrés Orozco-Estrada lebt derzeit in Wien.
Regula Mühlemann, Sopran Regula Mühlemann wurde in Adligenswil bei Luzern geboren und studierte an der Hochschule Luzern bei Barbara Locher. Erste Erfahrungen auf der Opernbühne sammelte die junge Sopranistin schon früh am Luzerner Theater. Danach führten sie Engagements u. a. ans Teatro La Fenice nach Venedig, ans Opernhaus Zürich und ans Festspielhaus Baden-Baden. Im Sommer 2012 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. In der Spielzeit 2016/17 wird Regula Mühlemann nach einer Konzerttournee mit dem Verbier Festival Chamber Orchestra u. a. in Konzerten in der Tonhalle Zürich, dem KKL Luzern und der Dresdner Frauenkirche zu hören sein. Außerdem wird sie ihr Debüt in den Vereinigten Staaten mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck geben. Zu den weiteren Höhepunkten der kommenden Saison zählen Schumanns „Das Paradies und die Peri“ mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti sowie konzertante Aufführungen von Mozarts „La clemenza di Tito“ im Festspielhaus Baden-Baden, in der Regula Mühlemann an der Seite von Joyce di Donato und Sonya Yoncheva die Partie der Servilia singen wird. Regula Mühlemann war in der vergangenen Saison am Festival Gstaad zu erleben. Sie gab Konzerte, u. a. mit dem Kammerorchester Basel, dem Chamber Orchestra of Europe
unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin, dem RIAS- und Dresdner Kammerchor sowie Carl Orffs „Carmina Burana“ am Grand Théâtre de Genève. Des Weiteren war Regula Mühlemann als Elisa in konzertanten Aufführungen von Mozarts „Il Re Pastore“ mit Les Arts Florissants unter William Christie in Paris, Barcelona, Wien und Luzern auf Tournee. Neben dem Opernrepertoire widmet sich Regula Mühlemann auch dem Liedgesang. Wichtige Erfahrungen sammelte sie dabei in der Zusammenarbeit mit den Liedbegleitern Tatiana Korsunskaya und Helmut Deutsch. Des Weiteren zeichnet sich Regula Mühlemann auch durch eine rege Konzerttätigkeit aus. So war sie mit vielen Standardwerken der klassischen Konzertliteratur von Barock bis Moderne in Europa und in Südamerika unterwegs. Regula Mühlemann war Finalistin des „Prix Credit Suisse Jeunes Solistes“ in Genf und erhielt zahlreiche Preise, darunter ein Stipendium der Friedl-Wald-Stiftung, des Migros Kulturprozent, der Elvira-Lüthi-Wegmann-Stiftung, der Armin Weltner und der Jmanuel und Evamaria Schenk Stiftung. 2015 war sie Finalistin des Wettbewerbs „Cardiff Singer of the World“.
Elisabeth Kulman, Mezzosopran Elisabeth Kulman zählt zu den führenden Mezzosopranistinnen. Sie überzeugt Publikum und Kritik durch ihr kostbares, farbintensives Timbre sowie ihre charismatische Bühnenpersönlichkeit und musikalische Vielseitigkeit. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Wiener Musikuniversität bei Helena Lazarska, debütierte 2001 als Pamina an der Volksoper Wien und feierte erste Erfolge als Sopranistin. Seit 2005 singt Elisabeth Kulman das große Mezzosopranund Altfach. Im Ensemble der Wiener Staatsoper avancierte
sie rasch zum Publikumsliebling und erarbeitete sich ein großes Repertoire. Zu ihren wichtigsten Partien zählen Fricka, Erda und Waltraute (Der Ring des Nibelungen), Carmen, Mrs. Quickly (Falstaff), Brangäne (Tristan und Isolde), Begbick (Mahagonny), Orlofsky (Die Fledermaus), Orfeo (Gluck) und Marina (Boris Godunow), Seit 2010 ist Elisabeth Kulman freischaffend tätig und begehrte Solistin in den großen Musikmetropolen Wien, Paris, London, München, Berlin, Tokio, Salzburg, Moskau u. v. m. Sie singt regelmäßig mit den weltbesten Orchestern und Dirigenten wie Zubin Mehta, Kirill Petrenko, Christian Thielemann, Marek Janowski oder Franz Welser-Möst. Eine besonders enge Zusammenarbeit verband sie mit Nikolaus Harnoncourt. Seit 2015 konzentriert Elisabeth Kulman ihre künstlerische Tätigkeit auf Liederabende (gemeinsam mit ihrem langjährigen Klavierpartner Eduard Kutrowatz), Konzerte und konzertante Opernaufführungen. Ihre besondere Liebe gilt unkonventionellen Projekten: „Mussorgsky Dis-Covered“ mit internationalem Jazzquartett, „Mahler Lieder“ und „Wer wagt mich zu höhnen?“ mit dem Ensemble Amarcord Wien sowie „Hungaro Tune“ mit Symphonieorchester und Jazzsolisten. Ihr neues Soloprogramm „La femme c’est moi“ mit Stücken von Carmen bis zu den Beatles präsentierte sie heuer hier bei der styriarte zum ersten Mal.
Steve Davislim, Tenor Der australische Tenor Steve Davislim begann seine musikalische Ausbildung als Hornist und studierte Gesang am
Victorian College of the Arts bei Dame Joan Hammond. Weitere Studien absolvierte er bei Gösta Winberg und Neil Shicoff sowie in der Liedklasse von Irwin Gage in Zürich und am Internationalen Opernstudio in Zürich. In der Zeit von 1994 bis 2000 war Steve Davislim Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Gastspiele führten ihn nach Athen, Neapel, Hamburg, London/Covent Garden und Dresden sowie zu den Salzburger Festspielen und an die Deutsche Oper Berlin. Ein Höhepunkt in der Karriere des jungen Künstlers war die Einladung, in der Eröffnungspremiere an der Mailänder Scala im Dezember 2005 den Idomeneo zu singen. Dort sang er 2007 auch in der Uraufführung von Vacchis „Teneke“ die Tenorpartie sowie 2008 in Madrid „Il trionfo del tempo“ von Händel und „Candide“ von Bernstein in Wien. An der New Yorker MET und an der Chicago Lyric Opera trat der Künstler 2008 und 2009 in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ auf. Thomas Hengelbrock besetzte ihn 2009 als Max in „Der Freischütz“ in Baden-Baden, beim Lucerne Festival und Dortmund und er sang „L’Arbore di Diana“ von Soler in Barcelona. Im Konzertbereich ist Steve Davislim mit herausragenden Orchestern in ganz Europa, den USA und Australien aufgetreten. So wurde er mit seinem großen Repertoire u. a. von David Zinman nach Zürich, von Roger Norrington nach London, von Franz Welser-Möst nach Wien, Linz, Zürich und Cleveland, von Michel Plasson nach Dresden und Oslo, von Christian Thielemann nach München, von Thomas Hengelbrock nach Bremen, Lübeck, Hamburg, Leip-
zig und Zürich, von Alan Gilbert nach Zürich, von Riccardo Chailly nach Mailand und Leipzig, von Bernard Haitink nach Boston und Luzern, von Colin Davis nach London, mit Pierre Boulez nach Wien und von John Elliot Gardiner nach London und Paris eingeladen.
Florian Boesch, Bass Florian Boesch erhielt seinen ersten Gesangsunterricht bei Kammersängerin Ruthilde Boesch. Während des Studiums an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien besuchte er die Klasse Lied und Oratorium bei KS Robert Holl. Der österreichische Bariton zählt zu den großen Liedinterpreten mit Auftritten im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus, in der Wigmore Hall London, im Concertgebouw Amsterdam, beim Edinburgh International Festival, in der Laeiszhalle Hamburg, bei den Schwetzinger Festspielen, in der Philharmonie Luxembourg sowie in den USA und Kanada. Für die Saison 2014/15 war er von der Wigmore Hall als „artist in residence“ eingeladen. Im Konzertbereich verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt, unter dessen Leitung er auf einer Japantournee sang sowie im Wiener Musikverein, der Berliner Philharmonie oder bei den Salzburger Festspielen. styriarteBesuchern ist er aus zahlreichen Auftritten unter dem Dirigat von Nikolaus Harnoncourt in Erinnerung, zuletzt aus Purcells „The Fairy Queen“ (2014). Auf der Opernbühne überzeugte Boesch zuletzt in szenischen Fassungen von Schuberts „Lazarus“ und Händels „Messiah“
am Theater an der Wien sowie als Wozzeck in Köln. W eitere Opernprojekte waren „Radamisto“ unter René Jacobs und dem Freiburger Barockorchester in Wien, „Così fan tutte“/ Guglielmo unter Adám Fischer bei den Salzburger Festspielen, Radamisto an der Hamburgischen Staatsoper oder „Die Zauberflöte“ am Bolshoi Theater Moskau. Außerdem sang Boesch in Zürich, Tokyo und Los Angeles. Im Jänner 2016 war er in der Rolle des Jonathan Peachum in Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“ am Theater an der Wien zu sehen. Für seine Einspielung von Liedern und Balladen von Carl Loewe (hyperion) wurde ihm der renommierte Musikpreis Edison Klassiek Award 2012 verliehen. Die aktuellen Tonträger mit Franz Schuberts „Winterreise“, „Die schöne Müllerin“ und „Schwanengesang“ (onyx classics) und Franz Schuberts „Der Wanderer“ (hyperion) wurden von der internationalen Presse gefeiert. „Die schöne Müllerin“ war für den Grammy 2015 in der Kategorie Best Classical Vocal Solo nominiert.
Arnold Schoenberg Chor Der 1972 von seinem künstlerischen Leiter Erwin Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor zählt zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Vokalensembles Österreichs. Das Repertoire reicht von der Renaissance- und Barockmusik bis zur Gegenwart mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Das besondere Interesse des Chores gilt der A-cappella-Literatur, aber auch große Chor-Orchester-Werke stehen immer wieder auf dem Programm. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mitwirkung bei Opernproduktionen, beginnend mit Schuberts „Fierrabras“ unter Claudio Abbado bei den Wiener Festwochen 1988, Messiaens „Saint François d’Assise“ unter Esa-Pekka Salonen (1992) sowie die Uraufführung von Berios „Cronaca del Luogo“ unter Sylvain Cambreling (1999) bei den Salzburger Festspie-
len. Weitere Fixpunkte der szenischen Tätigkeit des Chores sind die regelmäßige Mitwirkung bei den Opernaufführungen des Theaters an der Wien; die Produktion der Wiener Festwochen von Janá ˇceks „Aus einem Totenhaus“ unter Pierre Boulez wurde zur besten Aufführung des Jahres 2007 unter allen Opernproduktionen im deutschsprachigen Raum gewählt; im Jahr 2008 wurde Strawinskis „The Rake’s Progress“ unter Nikolaus Harnoncourt zu einem weiteren Höhepunkt der langjährigen Zusammenarbeit mit diesem Dirigenten. Über mehr als 30 Jahre bestand diese besonders intensive Kooperation mit Nikolaus Harnoncourt. Der Arnold Schoenberg Chor unternimmt zahlreiche Konzertreisen und ist seit Jahren bei den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, bei Wien Modern, dem Carinthischen Sommer und der styriarte Graz zu Gast. 1994 wurde der Chor von einer internationalen Jury mit dem „Classical Music Award“ ausgezeichnet. 1996 nahm er unter seinem künstlerischen Leiter Erwin Ortner das gesamte weltliche Chorwerk Franz Schuberts auf und erhielt dafür den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, den „Diapason d’or“, den „Prix Caecilia“ und den „Grand Prize of the Academy Awards 1997“. Die Aufnahme von Bachs Matthäus-Passion unter Nikolaus Harnoncourt wurde 2002 mit einem „Grammy“ ausgezeichnet. Jüngste Aufnahmen des Arnold Schoenberg Chores, die in der Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt entstanden sind,
umfassen ein Album mit Bach-Kantaten, Gershwins „Porgy und Bess“ sowie Haydns „Die Jahreszeiten“ (2010 mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet). Aus dem Vorjahr liegt die bei der styriarte eingespielte „Missa solemnis“ als Vermächtnis mit dem großen Meister vor. In der eigenen CD-Edition wurde im März 2014 die Edition 9 mit Hugo Distlers Totentanz sowie Werken von Leonhard Lechner präsentiert. Die im November 2014 erschienene Edition 10 „Weihnachten mit dem Arnold Schoenberg Chor“ war nach wenigen Wochen vergriffen und ist seit Herbst 2015 wieder erhältlich.
Concentus Musicus Wien Der Concentus Musicus wurde 1953 von Nikolaus und Alice Harnoncourt in Wien gegründet und begann seine Arbeit mit einigen Musikern aus den Reihen der Wiener Symphoniker als Spezialensemble für Alte Musik auf Original instrumenten. Mehr als vier Jahre lang verbrachten die Musikerinnen und Musiker des Ensembles zunächst ausschließlich mit Probenarbeit, bis sie 1957 im Wiener Palais Schwarzenberg erstmals an die Öffentlichkeit traten, wo von da an jährliche Konzert reihen mit dem Concentus Musicus stattfanden. 1963 wurden die ersten Werke für Teldec eingespielt. Etwa zur gleichen Zeit führten Konzertreisen das Ensemble durch ganz Westeuropa. Auf dem Programm standen unter anderem Bachs Brandenburgische Konzerte und österreichische Barockmusik. 1966 unternahmen sie ihre erste Tournee in die Vereinigten Staaten und nach Kanada. 1970 begann der Concentus Musicus Wien mit der Gesamt einspielung der Kantaten von Bach, ein beeindruckendes Projekt, das 1989 abgeschlossen wurde und mit einem Gramophone Award ausgezeichnet wurde. Gleichzeitig wurden die eigenen Konzertreihen im Wiener Musikverein ausge-
baut und Werke von Monteverdi, Purcell, Bach, Händel und Mozart eingespielt. Durch diese unzähligen Einspielungen und Konzertreisen ist der Concentus Musicus Wien zum Inbegriff des Musizierens auf historischen Instrumenten geworden. Zur Tradition geworden waren für den Concentus Musicus und Nikolaus Harnoncourt auch die Kirchenkonzerte bei der styriarte in Stainz, die alljährlich neue Begegnungen mit dem fast unerschöpflichen kirchenmusikalischen Repertoire Mozarts und Haydns ermöglichten. Auch bei Opernproduktionen und -einspielungen wirkte das Ensemble unter Harnoncourt regelmäßig in Wien (Theater an der Wien), Graz (styriarte) und Salzburg (Salzburger Festspiele) mit. Die CD-Aufnahmen des Concentus Musicus sind Legion, in ihrer Gesamtheit zu finden auf www.harnoncourt.info. Zuletzt erschien die bei der styriarte 2015 mitgeschnittene CD mit Beethovens „Missa solemnis“. Als DVD liegt die styriarte Festival Edition „Idomeneo“ aus 2008 auf, bei der Nikolaus Harnoncourt gemeinsam mit seinem Sohn Philipp selber Regie führte. Der Konzertmeister in der Nachfolge von Alice Harnoncourt, die gleichzeitig mit ihrem Mann im Dezember 2015 aus dem Concentus ausgeschieden ist, ist bis heute Erich Höbarth. Und da der familiäre Zusammenhalt der Musiker immer eine wichtige Grundlage des Concentus war, erneuert sich das Ensemble von innen heraus: Aus den eigenen Reihen kommend wird Stefan Gottfried als neuer künstlerischer Leiter zusammen mit Erich Höbarth und Andrea Bischof die Zukunft formen und gestalten.
Die Besetzung: Violinen: Erich Höbarth, Maria Bader-Kubizek, Andrea Bischof, Anita Mitterer, Christian Eisenberger, Editha Fetz, Thomas Fheodoroff, Annelie Gahl, Veronica Kröner, Silvia Iberer, Barbara Klebel-Vock, Peter Schoberwalter, Florian Schönwiese, Elisabeth Stifter, Irene Troi Violen: Gertrud Weinmeister, Ulrike Engel, Magdalena Fheodoroff, Pablo de Pedro, Dorothea Sommer Violoncelli: Dorothea Schönwiese, Ursina Braun, Balász Máté, Peter Sigl Kontrabässe: Andrew Ackerman, Alexandra Dienz, Christopher Scotney Flöten: Robert Wolf, Reinhard Czasch, Sieglinde Größinger Oboen: Pier Luigi Fabretti, Marie Wolf Klarinetten: Rupert Fankhauser, Georg Riedl Fagotte: Alberto Grazzi, Eleanor Froelich Kontrafagott: Katalin Sebella Hörner: Hector McDonald, Athanasios Ioannou, Daniel Palkövi, Aggelos Sioras, Georg Sonnleitner Trompeten: Martin Patscheider, Andreas Lackner, Herbert Walser-Breuß Posaunen: Otmar Gaiswinkler, Johannes Fuchshuber, Hans Peter Gaiswinkler Pauken: Dieter Seiler Schlagwerk: Kristof Hrastnik, Ferenc Regös, Johannes Tremel
Bus zum Beethoven D
ie styriarte führt heuer erstmals Busse zu Konzerten nach Graz – und zwar 5 x zu Beethoven-Sinfonien. Steigen Sie ein und lassen Sie sich von unseren netten Reiseleiterinnen umsorgen – bis nach Graz zum Konzert und wieder retour. Samstag, 25. Juni Z U „ B E E T H O V E N 1 + 8“ von Hartberg über Ilz – Gleisdorf – Graz und retour
Sonntag, 26. Juni Z U „ B E E T H O V E N 2 + 7“ von Bad Aussee über Liezen – Rottenmann – Trieben – Leoben – Graz und retour
Freitag, 8. Juli Z U „ B E E T H O V E N 3 + 6“ von Murau über Rothenturm – Judenburg – Knittelfeld – Leoben – Graz und retour
Samstag, 9. Juli Z U „ B E E T H O V E N 3 + 6“ von Villach über Klagenfurt – Wolfsberg – Graz und retour Freitag, 22. Juli Z U „ B E E T H O V E N 4 + 5“ von Mürzzuschlag über Kindberg – Kapfenberg – Bruck – Graz und retour Alle Infos im styriarte Kartenbüro: Sackstraße 17, 8010 Graz 0316.825 000 tickets@styriarte.com
Aviso Freitag, 22. Juli, 20 Uhr Stefaniensaal
Beethoven 4 + 5 Beethoven: Sinfonie Nr. 4 in B, op. 60 Beethoven: Sinfonie Nr. 5 in c, op. 67 Concentus Musicus Wien Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Als 2005 ein junger Kolumbianer mit Studienanschrift Wien Chefdirigent des Grazer Orchesters recreation wurde, hätte sich kaum jemand träumen lassen, dass Andrés Orozco-Estrada neun Jahre später eines der bedeutendsten Orchester Europas als Chef leiten würde: das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt. Dort gestaltete er heuer einen Beethoven-Zyklus: alle neun Sinfonien in vier Konzerten, ganz ähnlich wie bei der styriarte, nur nicht auf historischen Instrumenten. Was Orozco zum Ziel seiner Beethoven-Interpretation erklärte, das wird ihm auch in Graz mit dem Concentus Musicus Wien gelingen. Er wird Beethovens Sinfonien „sprechen lassen“, hier die Vierte und die populäre Fünfte.
Neues entsteht mit Kommunikation.
Kommunikation seit 1993 www.conclusio.at
Schloss Eggenberg Universalmuseum Joanneum
Wundertiere 1 Horn und 100 Augen 13.05.–30.10.2016
Grafik: UMJ/Andrea Weishaupt
Eggenberger Allee 90, 8020 Graz Mi–So, 10–17 Uhr, www.welterbe-eggenberg.at
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Qualität im Handformat
Dienstag, 15. September 2015
Österreichs unabhängige Tageszeitung
Seriös, unabhängig, unbeugsam
Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt der Standard: als Klassik, Kompakt oder E-Paper Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein können aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der neunwöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deutlichen Wissensvorsprung gegenüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteilhaften Inhalte weiterhin unterwegs und in kürzester Zeit konsumieren konnte. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermuteten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreuen sich unter Forschern neuer Beliebtheit. Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen predigt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. · http://derStandard.at/Abo ·
Österreich – Immer mehr Menschen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häufig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charakterlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit und sogar Unbeugsamkeit im Inhalt, wenn auch Flexibilität im Format durchaus als Plus gesehen wird. Dass bei der Wahl des Diskurspartners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvoraussetzung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit gelten hier als positive Eigenschaften. Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.
Die Zeitung für Leserinnen und Leser im Abo der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass
das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Ein neuerliches
Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!
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