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inen Tag vor seinem 86. Geburtstag, am 5. Dezember 2015, hat Nikolaus Harnoncourt seine Dirigentenkarriere beenden müssen, und das hieß auch für die styriarte: ihren mit Harnoncourt und dem Concentus Musicus geplanten Zyklus aller Beethoven-Sinfonien neu aufsetzen. Wir haben nun die Anzahl der Vorstellungen von 11 auf 7 reduziert, und wir haben neue, sicher überraschende Dirigenten für das Projekt gewonnen. Wir haben einen Zwei-Generationen-Sprung gemacht, denn keine und keiner der GestalterInnen des neuen Zyklus ist auch nur halb so alt wie der abgetretene Meister. Sehen Sie auf den nächsten Seiten die neuen Termine und DirigentInnen. Weiters neu im Programm der styriarte: Eine Beethoven.SOAP am 15. Juli 2016, 19 Uhr, in der Helmut List Halle mit der Harmoniemusik des Concentus Musicus und Stefan Gottfried (Hammerflügel und Leitung) Eine Wiederholung des Projekts „I have a Dream“ am 2. Juli 2016 (sonst alles wie am 3. Juli) Eine Wiederholung des Projekts „Hochlantsch“ am 1. Juli 2016 (sonst alles wie am 2. Juli)
Samstag, 25. Juni 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal
Beethoven 1 + 8 Sonntag, 26. Juni 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal
Werner Kmetitsch
Beethoven 2 + 7
Dirigentin: Karina Canellakis Viel getan hat sich seit letztem Sommer in der jungen Karriere der Geigerin und Dirigentin Karina Canellakis, seit sie bei der styriarte 2015 für den erkrankten Nikolaus Harnoncourt einsprang. Jubelnde Kritiken erntete die Amerikanerin damals für ihren mitreißenden Dvo∏ák am Pult des Chamber Orchestra of Europe – ein glänzendes Europa-Debüt. In der Zwischenzeit hat sie in ihrer Heimat für Furore gesorgt, und bei der styriarte 2016 kommt eine neue Farbe in ihr Künstlerleben: der Originalklang des Concentus Musicus Wien. Einst von Simon Rattle auf das Dirigentenpult gelockt, hat sie heute alle Voraussetzungen, um im Dialog mit dem Concentus den historischen Weg zu Beethoven einzuschlagen, der zugleich ein ganz moderner Weg sein wird.
Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal Samstag, 9. Juli 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal
Boris Horvat
Beethoven 3 + 6
Dirigent: Jérémie Rhorer Vor fünf Jahren hat der junge Franzose Jérémie Rhorer zum ersten Mal mit Beethoven aufhorchen lassen: „The Birth of a Master“, „Die Geburt eines Meisters“ nannte er damals seine CD mit der Ersten und Auszügen aus „Leonore“, gespielt von seinem Orchester Le Cercle de l’Harmonie auf alten Instrumenten. Seitdem stürmt der junge Pariser alle Podien der klassischen Musik: die Festivals von Aix-en-Provence und Glyndebourne, die Wiener und die Bayerische Staatsoper, das Mostly Mozart Festival in New York und die Wiener Festwochen. In zehn Jahren intensiver Arbeit mit seinem Originalklang-Orchester ist er auch zum Spezialisten für den Orchesterklang der Klassik geworden.
Donnerstag, 21. Juli 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal Samstag, 23. Juli 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal
Beethoven 9 Freitag, 22. Juli 2016, 20 Uhr – Stefaniensaal
Werner Kmetitsch
Beethoven 4 + 5
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada Als 2005 ein junger Kolumbianer mit Studienanschrift Wien Chefdirigent des Grazer Orchesters recreation wurde, hätte sich kaum jemand träumen lassen, dass Andrés Orozco-Estrada neun Jahre später eines der bedeutendsten Orchester Europas als Chef leiten würde: das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt. Dort gestaltet er heuer einen Beethoven-Zyklus: alle neun Sinfonien in vier Konzerten, ganz ähnlich wie bei der styriarte, nur nicht auf historischen Instrumenten. Was Orozco zum Ziel seiner Beethoven-Interpretation erklärte, das wird ihm auch in Graz mit dem Concentus Musicus Wien gelingen, nämlich, „mit dem Orchester eine gemeinsame Sprache zu finden“. Auch am Pult des Concentus Musicus möchte er Beethovens Sinfonien „sprechen lassen“.