Montag, 26. Juni, 20 Uhr Helmut List Halle
Celtic Baroque
John Adson (1587–1640) Adson’s Masque aus „Courtly Masquing Ayres“, 1621 Anonymus (Masque-Dances, 17. Jahrhundert) Cupararee or Grays Inn Temple Antique
Turlough O’Carolan (1670–1738) Lord Galway’s Lamentation John Playford (1623–1686) Stingo aus „English Dancing Master“, 1651 aus „A Collection of the most Celebrated Irish Tunes“, Dublin 1724 Cremonea James Oswald (1710–1769) The Reel of Tulloch
Vittorio Ghielmi (*1968) Slow Air for Little Vicky
Trad. Schottisch (17. Jahrhundert) Sheehan & Mrs. Mc Load’s Reel aus „O’Farrell’s Pocket Companion“, 1805
Matthew Locke (1621–1677) Pavan aus „Suite in a“ Anonymus March of the King of Laois Traditionell Irisch (um 1620) Lilliburlero Anonymus (18. Jahrhundert) The Duke of Norfolk aus „The Division Violin“, London 1685
Henry Purcell (1659–1695) Prelude in d, N773 A ground in d
Vittorio Ghielmi Improvisation über „A Springlike Rain“
Nicola Matteis (um 1650 bis ca. 1713) Preludio in delasolre terza maggiore & Diverse Bizzarrie Sopra la Vecchia Sarabanda o pur Ciaccona
Traditionell Irisch The Irish Ho-Hoane nach „Fitzwilliam Virginal Book“ (ca. 1610–1625) Traditionell Schottisch She Rose and Let Me in John Playford Parson’s Farewell aus „English Dancing Master“, 1651
A set of Tunes aus „O’Farrell’s Pocket Companion for the Irish or Union Pipes“ (1804–1810) The Farmer Lament (slow air) Your Welcome Home March Jackson’s Rowly Powly Jig
Dorothee Oberlinger, Blockflöte & Leitung Vittorio Ghielmi, Viola da gamba & Leitung Il Suonar Parlante: Fabio Rinaudo, Bagpipes Johanna Seitz, Harfe Fabio Biale, Bodhrán & Violine
Celtic Baroque „Masters and Ladies, welcome!” Willkommen im Reich der höfischen Ver gnügungen, die im frühen 17. Jahrhundert nirgends üppiger blühten als am Hof der Stuart-Könige in London. Es war nicht alles englisches Gold, was hier glänzte: Auch die „Reels“ der Iren und die „Highland Dances“ der Schotten erstrahlten dank der königlichen „Private Musick“ in hellem Glanz. Dorothee Ober linger und Vittorio Ghielmi treten in die Fußstapfen jener höfischen Elitemusiker,
die
keine
Berührungsängste
mit der „Folk Music“ kannten.
Zum Programm Bei Buckingham „Buckingham“? Richtig, der Schönling, der in den „Drei Musketieren“ von Alexandre Dumas die französische Königin Anne d’Autriche bezirzt und durch eine Intrige des Kardinals Richelieu zu Tode kommt, verführt von der kaltblütigen Lady Winter. In der Tat wurde George Villiers, 1st Duke of Buckingham, 1628 von einem religiösen Fanatiker namens John Felton in Portsmouth erstochen – ganz so wie im Roman. Zuvor hatte er beste Verbindungen nach Frankreich aufgebaut, nicht um mit der Königin zu flirten, sondern um für den englischen Thronfolger Charles eine Braut zu suchen. Die Französinnen werden ihn mit Wohlgefallen empfangen haben, hatte ihn James I. doch zu seinem Favoriten gemacht, weil er so extrem gut aussah. George Villiers war schöner, sportlicher und gebildeter als alle anderen Höflinge in London, und dazu ein perfekter Tänzer. Der Bischof von Gloucester erklärte ihn kurzerhand zum „bestgebauten Mann Englands: Seine Glieder sind so wohl geformt, seine Konversation ist so angenehm, und er hat ein so sanftes Wesen“. Der sagenhafte Aufstieg dieses Kleinadligen aus Leicester shire an die Spitze der Macht zog den Neid auf sich. Buckingham verfügte über die glänzendste Sammlung italienischer Kunst in London und über die stets neueste Musik, er beschäftigte Orazio Gentileschi als Hofmaler und Musiker wie John Adson für sein Consort. Da er überdies eine besondere Vorliebe für Irland hegte, wo er Ehren, Titel und Plantagen anhäufte, stärkte er den irischen Einfluss bei Hofe beträchtlich. All dies beeinflusste die englische Musik des 17. Jahrhunderts nachhaltiger, als es den Zeitgenossen bewusst gewesen sein mochte. Die spätere Vorliebe für irische Tänze hatte hier ihren Ursprung. Zugleich öffnete Buckingham der italieni-
schen Musik Tür und Tor. Der Londoner Zinkenist John Adson hatte also allen Grund, seinen Gönner einen „right, honorable and iudicious Favorer of all good Arts and Learning“ zu nennen, einen „aufrechten, ehrbaren und verständigen Förderer aller schönen Künste und Wissenschaften“. 1621 widmete Adson seinem Patron Buckingham eine Sammlung von „Courtly Masquing Ayres, composed to 5 and 6 parts for Violins, Consorts, and Cornets.“ („Tänze für die höfischen Masques, komponiert zu fünf oder sechs Stimmen für Violinen, Consort oder Zinken.“) Es handelte sich um die erste gedruckte Sammlung von Tanzmusik aus den höfischen Masques der Stuart-Epoche – wunderbar edle und leichtfüßige Musik für ein typisches „Consort“ aus Streich-, Zupf- und Blasinstrumenten. Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi wählen eine Besetzung mit Flöte, Gambe und Harfe.
In Whitehall Eineinhalb Jahre, bevor das Auge des Königs den jungen George Villiers bei einer Jagd erspähte, verheiratete James I. seine Tochter Elizabeth in der Chapel Royal in Whitehall mit dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. Es war die erste königliche Hochzeit seit den Tagen von Henry VIII., entsprechend begeistert waren die Londoner von ihren „Royals“. Der König ließ eine aufwändige Masque mit dem Titel „Gray’s Inn“ aufführen, wozu John Coperario die Musik schrieb. Aus dieser Masque stammt das Lied „Cupararee or Gray’s Inn“. Tenorblockflöte, Soprangambe und Harfe verleihen diesem Satz die typische „Elizabethan Melancholy“, die auch im Zeitalter von Elisabeths Nachfolger James noch keineswegs überwunden war. Dessen Tochter Elizabeth wurde übrigens zur Stammhalterin der englischen Monarchie: Ihr Enkel bestieg 1714 als George I. aus dem Hause Hannover den englischen Thron. Elizabeth II. stammt in der 10. und zugleich 11. Gene-
ration direkt von jener Elizabeth ab, für deren Hochzeit Coperario die schöne Melodie schrieb. Den Österreichern ist Elizabeth Stuart eher als Königin von Böhmen an der Seite des „Winterkönigs“ ein Begriff. Ihr Ehemann war der Gegner Kaiser Ferdinands II. in der Schlacht am Weißen Berg.
Aus Irland Nicht alle Engländer waren so begeistert von Irland wie Buckingham. Die tragische Geschichte der Kolonialisierung und konsequenten Ausbeutung der „grünen Insel“ durch die Engländer findet in vielen irischen Liedern und Harfenmelodien ihren Widerhall. Mehr als 200 von ihnen hat Turlough O’Carolan verfasst, der berühmteste aller „Gaelic Harpists“. Ein halbes Jahrhundert lang, zwischen 1690 und 1738, reiste der Musiker quer durch seine Heimat, wofür er auf die Hilfe eines Reisebegleiters angewiesen war. Denn er war blind, seit er mit 18 Jahren an den Pocken erkrankt war. Verschiedene Denkmäler in Irland erinnern noch heute an ihn. Unsere Harfenistin Johanna Seitz setzt ihm ein klingendes Denkmal in Form des wunderschönen Tunes „Lord Galway’s Lamentation“. Wie nachhaltig die „Irish Tunes“ auch am englischen Königshof wirkten, bekam Henry Purcell 1691 auf unsanfte Art zu spüren. Queen Mary war von einer seiner kunstvollen Geburtstags-Oden dermaßen gelangweilt, dass sie kurzerhand eine Sängerin bat, sie solle doch lieber ihr irisches Lieblingslied anstimmen: „Cold and Raw“. Purcell verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und fügte im folgenden Jahr in seine Geburtstagsode „for Her Majesty“ einen Satz über dieselbe irische Melodie ein. Das Lied ist unter verschiedenen Titeln überliefert, etwa auch als „Stingo“. So hat es John Playford in seinem „English Dancing Master“ 1651 drucken lassen. „Cremonea“ ist eine weitere Melodie des legendären Harfenisten O’Carolan. Hinter dem Titel verbirgt sich eine Anspielung auf
die Schlacht von Cremona am 1. Februar 1702 zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. Prinz Eugen verspielte damals die Eroberung von Cremona in einem blutigen Häuserkampf gegen die Franzosen. Er scheiterte am Widerstand eines irischen Generalleutnants namens Daniel O’Mahony, der die Franzosen so geschickt führte, dass er als „der Tapfere von Cremona“ in die Geschichte einging und von Ludwig XIV. persönlich ausgezeichnet wurde. Die weiche „Voice Flute“ und der Dudelsack verleihen dieser langsamen, reich verzierten Melodie besonderen Charme.
Aus Schottland Ungleich munterer wirkt der „Reel of Tulloch“, einer der Klassiker des schottischen „Highland Dancing“, auch „König der Melodien“ genannt. Er gehört zum festen Repertoire der schottischen Dudelsackbläser auf den „Great Highland Bagpipes“. Sehr viel quirliger klingt er auf der hohen Blockflöte zusammen mit einer irischen Trommel, dem „bhodrán“. Dazu kann man sich gut eine der vielen Anekdoten vorstellen, die um diesen Tanz kreisen: Ein streitbarer Schotte namens MacGregor hatte seinen Rivalen im Kampf um die Tochter des Laird of Tulloch besiegt und tanzte danach diesen Freudentanz. „Miss McLeod’s Reel“ wurde zuerst 1805 gedruckt und verbreitete sich dann rasch unter den „Fiddlers“ bis hin nach Amerika. 1931 landeten die „Skillet Lickers“ damit einen ihrer größten Erfolge auf dem Weg zu dem, was wir heute „Country Music“ nennen. Ursprünglich handelt es sich um einen „Cake Dance“: Für den besten Tänzer zu diesem „Tune“ gab es am Ende des Wettbewerbs einen Kuchen als Belohnung!
Duke of Norfolk Bevor der erste Teil des Programms mit Volksmelodien aus Irland und England zu Ende geht, spielt Vittorio Ghielmi sein
Gambenstück „Slow Air for Little Vicky“, während Dorothee Oberlinger die Pavan aus einer Suite von Matthew Locke vorträgt. In den ausdrucksstarken Vorhalten dieses Vier-Minuten-Stücks durchdringen sich die „sweet dissonances“ der altenglischen Pavanen mit den Adagios der in Italien gerade erst entstehenden Violinsonaten. Der Tune „Lilliburlero“ wurde schon um 1620 in Irland gesungen und gespielt, also zu jener Zeit, als der Duke of Buckingham dort seine irischen Besitzungen besuchte. Der Text hat keine Bedeutung, sondern besteht nur aus Unsinnslauten. Die eingängige Melodie dieser typisch irischen „Jig“ wurde von Henry Purcell für Cembalo arrangiert – vielleicht ein weiterer Tribut an Queen Mary und ihre Vorliebe für „Irish Tunes“. Zum höfischen Repertoire jener Zeit gehörte auch ein Tune, der 1684 unter dem Titel „The Duke of Norfolk“ in London erschien. 20 Jahre später druckte ihn Händels Verleger John Walsh unter dem Namen „Paul’s Steeple“. Der Grund für die Namensänderung ist leicht zu erraten: Henry Howard, der 6. Duke of Norfolk, wollte seinem katholischen Glauben nicht abschwören und ging dafür ins Exil nach Brügge, bevor ihn James II. rehabilitierte. Als er 1684 starb, wurde das populäre Lied unter seinem Namen gedruckt, was angesichts der antikatholischen Stimmung im England des frühen 18. Jahr hunderts nicht mehr möglich war.
Grounds Nach der Pause betreten unsere erlauchten Gäste das Tanzparkett des späten 17. Jahrhunderts, das auf einer neuen Grundlage beruhte: den „Grounds“. Variationen über einen „ostinaten“ Bass zu schreiben, also eine ständig wiederkehrende Melodie der Unterstimme in der Oberstimme zu variieren, war in Italien um 1680 schon aus der Mode gekommen.
In England erreichte der „Ground“ damals erst den Höhepunkt seiner Popularität. Henry Purcell, der Organist der Chapel Royal und größte englische Barockmeister, hat so viele „Grounds“ komponiert, dass sie wohl noch kein Musikhistoriker alle erfasst und gezählt hat. Dorothee Oberlinger beginnt mit einem wunderschönen Purcell-Präludium (ursprünglich für Violine solo in g-Moll), um dann zu einem „Ground in d“ überzugehen. Die Meisterschaft des „Orpheus britannicus“ zeigt sich darin, dass er alle harmonischen und rhythmischen Möglichkeiten des ewig gleichen Basses in der ständig wechselnden Oberstimme auf raffinierte Weise entfaltet. Das wohl virtuoseste Beispiel eines „Ground“ im England der Purcell-Zeit schuf der italienische Geiger Nicola Matteis. Kaum war der Neapolitaner nach London gekommen, schon wurde er von diversen Gönnern herumgereicht. So bekam ihn auch John Evelyn zu hören, der wichtigste Chronist des damaligen England, dessen berühmte Tagebücher mit denen von Samuel Pepys konkurrieren. Als er Nicola Matteis im November 1674 zum ersten Mal hörte, war er von diesem neuartigen Violinspiel völlig überwältigt. Ausnahmsweise sei diese Stelle auch im englischen Original zitiert: „I heard that stupendious Violin Signor Nichola (with other rare Musitians) whom certainly never mortal man Exceeded on that instrument, he had a stroak so sweete, & made it speake like the Voice of a man; & when he pleased, like a Consort of severall Instruments: he did wonders upon a Note: was an excellent Composer also. Nothing approch’d the violin in Nicholas’ hand: he seem’d to be spiritato’d & plaied such ravishing things on a ground as astonishd us all.“ („Ich hörte jenen stupenden Geiger, Signor Nicola ..., den sicher kein Sterblicher jemals auf diesem Instrument übertroffen hat. Er hatte einen so süßen Bogenstrich und ließ die Violine sprechen wie eine Menschenstimme. Und wenn es ihm gefiel, konnte er wie ein Consort aus mehreren Stimmen erscheinen
und mit einer einzigen Note Wunder vollbringen. Er war auch ein ausgezeichneter Komponist. Nichts kam der Violine in Nicolas Händen gleich. Er schien ein Erleuchteter zu sein und spielte so hinreißende Dinge über einem Grundbass, dass sie uns alle erstaunten.“) Noch heute gerät man ins Staunen, wenn man Matteis’ Variationen über den Ciaccona-Bass hört, den er als „vecchia Sarabanda“ bezeichnet, als „alte Sarabande“. Der Titel „Diverse Bizzarrie“, also „verschiedene Bizarrerien“, trifft genau den Charakter dieser hypervirtuosen Variationen, die Dorothee Oberlinger auf der Blockflöte spielt. Der Rest des Programms wird wieder von diversen Improvisationen und Variationen über irische und schottische Volksmelodien bestimmt, die weitgehend von Vittorio Ghielmi bearbeitet wurden. Josef Beheimb
Die Interpreten Dorothee Oberlinger, Blockflöte & Leitung 1969 in Aachen geboren, studierte Dorothee Oberlinger Blockflöte in Köln, Amsterdam und Mailand. Als „Instrumentalistin des Jahres“ wurde sie 2008 mit dem renommierten Musikpreis Echo Klassik für ihre CD „Italian Sonatas“ ausgezeichnet. Ihr Debüt gelang ihr 1997 mit dem 1. Preis im internationalen Wettbewerb SRP/Moeck U.K. in London und einem anschließenden Konzert in der Wigmore Hall. Seitdem ist Dorothee Oberlinger regelmäßig zu Gast bei den großen Festivals und Konzertreihen in ganz Europa, Amerika und Asien und spielt als Solistin mit dem von ihr 2002 gegründeten Ensemble 1700 sowie mit renommierten Barockensembles und Orchestern wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, Musica Antiqua Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin, London Baroque, der Academy of Ancient Music oder Zefiro. Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet sich Dorothee Oberlinger immer wieder auch der zeitgenössischen Musik, so wirkte sie an der jüngsten CD „Touch“ des Schweizer Pop-Duos Yello mit. Seit 2009 ist sie Intendantin der traditionsreichen Arolser Barockfestspiele und seit 2004 Professorin an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie das dortige Institut für Alte Musik leitet.
Vittorio Ghielmi, Viola da gamba & Leitung Der Mailänder Vittorio Ghielmi gewann 1995 den Internationalen Wettbewerb „Romano Romanini” für Barockstreichinstrumente in Brescia; 1997 wurde ihm „The Erwin Bodky Award” in Cambridge, Massachusetts, verliehen. Er lehrt Viola da gamba am Konservatorium Luca Marenzio in Brescia und am Konservatorium von Lugano. Vittorio Ghielmi spielt als Solist mit verschiedenen Orchestern in den bedeutendsten europäischen und amerikanischen Konzertsälen. Er konzertierte im Duo mit dem Cembalisten Gustav Leonhardt, mit Cecilia Bartoli, Andràs Schiff und Giuliano Carmignola und tritt regelmäßig mit Luca Pianca, Christophe Coin und „Il Giardino Armonico“ auf. Gern befasst er sich mit der Didaktik seines Instrumentes und der Herausgabe von unveröffentlichtem Repertoire. Er ist Gründer des Ensembles „Quartetto Italiano di viole da gamba” und von „Il Suonar Parlante“. Mehrere CDs sind bereits auf dem Markt. Er spielt auf einer von Michel Colichon gebauten Viola da gamba (Paris, 1688) und auf einer von den Gebrüdern Grancino (Mailand, 1690).
Fabio Rinaudo, Bagpipes Fabio Rinaudo ist einer der vielseitigsten Dudelsackvirtuosen seiner Generation: So beherrscht er das Spiel zahlreicher Arten des Instruments, von norditalienischen und irischen Dudelsäcken über die Musette Bourbonnaise bis hin zur schottischen Smallpipe. Er ist sowohl Gründungsmitglied
des Ensemble del Doppio Bordone, mit dem er europaweit konzertierte und zwei CDs veröffentlichte, als auch des Ensembles für Alte Musik Caledonian Companion. Daneben nahm er mehr als 40 Alben mit Volksmusik, Alter Musik und Popmusik auf. Sein größtes Interesse gilt dem traditionellen irischen Dudelsack – diesem widmet er sich seit 1982 mit seiner Band Birkin Tree, die weit über die Grenzen Irlands hinaus bekannt ist. Daneben tritt Fabio Rinaudo immer wieder mit bekannten Größen der traditionellen irischen Musik wie Martin Hayes, Dennis Cahill, Niamh Parsons, Maurice Lennon, Grainne Hambly, Tony O’Connell und Tola Custy auf.
Johanna Seitz, Harfe Johanna Seitz studierte Konzertharfe in Wuppertal und Essen (Hochschulpreis) sowie Barockharfe in Den Haag bei Christina Pluhar und in Mailand bei Mara Galassi. Als Continuospielerin und Solistin ist sie Gast auf vielen Festivals in Europa, im Mittleren Osten, in Asien und Afrika, dokumentiert durch zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Neben verschiedensten kammermusikalischen Besetzungen spielte sie u. a. mit dem Freiburger Barockconsort, Concerto Köln, Musica Fiata, Collegium 1704, L’Arpeggiata, Harmonie Universelle, der Lautten Compagney, nuovo aspetto, La Grande Chapelle, Echo
du Danube sowie an vielen Opernhäusern Europas. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Projekte mit Schauspiel, Tanz und Improvisation. Darüber hinaus erforscht und sammelt sie seit vielen Jahren v. a. historische Harfentypen und ist ständig auf der Suche nach originaler Harfenmusik, die sie beim Verlag Edition Walhall herausgibt. Sie unterrichtete an der Musikhochschule München Continuospiel und gab Kurse am Mozarteum in Salzburg und an den Hochschulen in Nürnberg und Kattowitz. Ihr Duo 33zwo (mit ihrer Schwester Elsiabeth) ist europaweit in Konzerten und auf Festivals mit Musik des Mittelalters, der Renaissance, des Barocks sowie mit zeitgenössischen Werken zu hören.
Fabio Biale, Bodhrán & Violine Fabio Biale erlernte im Alter von sechs Jahren das Fiddlespiel. Kurz darauf erhielt er Musikunterricht am Conservatorio „Niccolò Paganini“ in Genua und spielte im dazugehörigen Jugendorchester, mit dem er zahlreiche Konzerte in Italien und im Ausland bestritt. Später studierte er Jazz und Popmusik am Centro Professione Musica in Mailand. Fabio Biale ist ein äußerst vielseitiger Multi-Instrumentalist – so spielt er Fiddle, Gitarre und Klavier und ist zudem anerkannter Songwriter und Arrangeur für Rock- und Popmusik. Mit den Ensembles I Liguriani und I Luf, mit denen er bereits mehrere CDs veröffentlichte, widmet er sich der traditionellen Musik seiner Heimat und der Folkmusik. Daneben spielt er Musette Neuve und Swing Manouche, beides Spielarten des französischen Gipsy-Jazz.
Seit 2014 besteht die Zusammenarbeit mit Vittorio Ghielmi, Dorothee Oberlinger, dem Ensemble 1700 und mit Il Suonar Parlante, mit dem es auch zur Einspielung der CD „The Passion of Musick“ kam.
Aviso Sonntag, 9. Juli – Helmut List Halle, 19 Uhr
Telemann.SOAP Georg Philipp Telemann: Flötenquartett in G, TWV 43:G12 / Flötenkonzert in D, TWV 51:D2 „Gullivers Reisen“ und Introduzzione in A aus „Der getreue Music-Meister“ / Pariser Quartett in a Lesung aus: Die Autobiographie des Georg Philipp Telemann in: Johann Mattheson, Grundlage einer Ehren-Pforte, Hamburg 1740 Musica ad Rhenum Leitung: Jed Wentz, Flöte Michael Dangl, Lesung
Er war der freundliche, brillante, humorvolle Geist unter den Komponisten der galanten Zeit, stets darauf bedacht, sein Publikum zu unterhalten und den Musikern keine schweißtreibenden Partituren zu offerieren. Dabei fielen dem Magdeburger Telemann die Melodien nur so in den Schoß. Wie es dazu kam, hat er in seiner wundervollen Autobiographie von 1740 erzählt. Gegen alle Widerstände in der Familie folgte er seiner Berufung zum Musiker und bescherte den Zeitgenossen 60 Jahre lang ungetrübtes Glück, wie es auch Jed Wentz und sein Ensemble Musica ad Rhenum in der Helmut List Halle tun. Jedes Telemann-Stück dieser SOAP ist ein Ohrwurm!
HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at
Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge Exklusive Rahmungen
Aviso Donnerstag, 13. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr Freitag, 14. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr Samstag, 15. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr Sonntag, 16. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
La Margarita Barockoper & Rossballett Opernszenen aus Antonio Cestis „Il pomo d’oro“ u. v. a. Pferdeballettmusiken von J. H. Schmelzer & A. Cesti La Musica: Julla von Landsberg, Sopran Herkules: Flavio Ferri-Benedetti, Countertenor Kaiser Leopold I.: Daniel Johannsen, Tenor Hesperos: Jochen Kupfer, Bariton Neue Hofkapelle Graz / Trompetenconsort Innsbruck Haushofmeister und Inszenierung: Thomas Höft Epona – Spanische Reitschule Ungarn
Kaiser und Könige sonnten sich im Glanz des Rossballetts. Hier gehen die Hohe Schule der Klassischen Dressur, die Pracht barocker Musik und die Dramatik der Oper eine perfekte Verbindung ein. Diese Kunstform wieder lebendig zu machen, tritt die styriarte mit „La Margarita“ an, einer Geschichte um den sagenhaften Helden Herkules und die verführerischen Goldenen Äpfel der Hesperiden, inspiriert von der historischen Aufführung, die Kaiser Leopold I. im Jahr 1667 zu seiner Hochzeit in Wien ausrichten ließ.
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder Alternative. Leidenschaftliche Musikberichterstattung erÜffnet Perspektiven. Täglich im STANDARD und auf derStandard.at.
WERNER BERG Mensch und Landschaft
17. Juni bis 27. August 2017 Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian www.feuerwehrmuseum.at
Flotte Bienen, tolle Hechte
Feldhase (Lepus europaeus), Paarung, Foto: Eliane Huber, Naturmuseum Thurgau
SEXperten
Universalmuseum Joanneum
Naturkundemuseum 05. 05. 2017— 07. 01. 2018 Joanneumsviertel, 8010 Graz Di – So 10 – 17 Uhr www.naturkunde.at
Eine Ausstellung des Amtes für Umwelt Liechtensteins und des Liechtensteinischen Landesmuseums
Wir verschlafen ein Drittel unseres Lebens.
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