Programmheft Moz-art à la Haydn

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MOZ-ART À LA HAYDN 12. & 13. Februar 2018


Im Einklang Seit 16 Jahren Hauptsponsor des Orchesters recreation.

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Montag, 12. Februar 2018, 19.45 Uhr (Faschings-)Dienstag, 13. Februar 2018, 19.45 Uhr

Stefaniensaal

Antonio Salieri (1750–1825)

Sinfonia in D, „Il giorno nomastico“ (Der Namenstag) Allegro, quasi presto Larghetto Minuetto: Non tanto allegro. Trio Allegretto, e sempre l’istesso tempo

Alfred Schnittke (1934–1998)

Konzert für Klavier und Streicher

Alfred Schnittke

Moz-Art à la Haydn

Spiel mit Musik für 2 Violinen, 2 kleine Streichorchester, Kontrabass und Dirigenten

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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Sinfonie Nr. 36 in C, KV 425, „Linzer“ Adagio. Allegro spiritoso Andante Menuetto. Trio Presto

Markus Schirmer, Klavier recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Soloviolinen: Wolfgang Redik & Albana Laci Dirigentin: Marie Jacquot

Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Marie Jacquot.

Konzertdauer:

Erster Teil: ca. 55 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 40 Minuten

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AD NOTAM

Alle drei waren Wahl-Wiener – mehr oder weniger. Antonio Salieri kam mit 15 Jahren aus dem Veneto in die Donaumetropole und blieb dort für den langen Rest seines Lebens, immerhin für fast 60 Jahre. Der Salzburger Mozart machte seinem italienischen Kollegen nur für elf Jahre in Wien Konkurrenz, dann begründete sein früher Tod den Mythos Mozart und die posthume Rivalität mit Salieri, die man aus dem Kinofilm „Amadeus“ kennt. Der Deutsch-Russe Alfred Schnittke kam als Kind zusammen mit seinem Vater in das Wien der Nachkriegsjahre und schnupperte an der Musik eines Haydn und Mozart, die er sein Leben lang nicht vergessen sollte.

Hochzeit im Stephansdom Am 10. Oktober 1775 läuteten im Stephansdom die Hochzeitsglocken: Der „wohledle Herr Anton Salieri, KK. würcklicher Kammer Musicus und Compositor, ledig, geboren in der Stadt Legnago zu Venedig“ freite das „wohledle Freyle Theresia Helferstorferin, geboren allhier, des Karl Helferstorfer eheliche Tochter.“ Die Liebesgeschichte, die der Heirat zwischen dem 25-jährigen Italiener und der 21-jährigen Wienerin vorausging, hätte aus einer von Salieris Opern stammen können, von denen er damals immerhin schon zehn komponiert hatte. Die betreffenden Dokumente hat, wie so oft, der Wiener Musikwissenschaftler Michael Lorenz aufgetan. Auf dem steinigen Weg bis zur glücklichen Vermählung hatte Salieri so manches Hindernis zu überwinden: Der Vater seiner Angebeteten Theresia nämlich, ein wohlhabender Kanzlist bei der „Ministerial Banco Deputation“, war just in dem Moment plötzlich verstorben, als sich der junge Italiener anschickte, um die Hand der Tochter anzuhalten. Nach dem Tod des Vaters verliebte sich ausgerechnet Theresias Vormund in sein reiches Mündel, der damals noch nicht vierzigjährige 4


Kapellmeister des Stephansdoms und Witwer Leopold Hofmann. Theresia freilich bekannte sich freimütig zu ihrer großen Liebe Antonio, während ihr Vormund schon bald in der Tochter eines Goldschmieds einen passenden Ersatz fand. So kam es doch noch zum Happy End für den Musiker Antonio und die Beamtentochter Theresia, die hinfort in Wien ein mehr als gutes Auskommen hatten. Denn die Braut hatte von ihrem Vater ein stattliches Haus in der Spiegelgasse unweit des Grabens geerbt. Dort lebten die Salieris glücklich und zufrieden bis zu Theresias Tod im Jahre 1807. Danach erbte ihr Mann das Haus mit allen Einkünften. Zu Lebzeiten war seine Frau verpflichtet, ihm aus ihren reichen Miet- und sonstigen Einnahmen 500 Gulden jährlich zu zahlen. Schon mit 25 Jahren war Antonio Salieri in Wien ein gemachter Mann. Zu verdanken hatte er dies vor allem seinem großen Mentor, dem Wiener Hofkapellmeister Florian Leopold Gassmann. Dieser hatte auf einer Venedigreise Gefallen an dem fünfzehnjährigen Waisenkind mit der musikalischen Begabung gefunden und es kurzerhand mit nach Wien genommen, wo die beiden im Juni 1766 eintrafen. Gassmann ermöglichte seinem Schützling eine gründliche Ausbildung: Latein, Deutsch, italienische Poesie, Gesang, Violine, Generalbass und Kontrapunkt nach Fuxens Regeln – alles, was man für ein Musikerdasein im anspruchsvollen Wien brauchte. Ob Salieri seiner schlanken, hochgewachsenen Theresia mit italienischem Akzent den Hof machte oder in akzentfreiem Wienerisch, wissen wir nicht. Spätestens nach seiner Heirat aber und nach der Aufnahme als „Kammermusicus und Compositor“ bei Hofe durfte er sich als Wiener fühlen.

Sinfonie „Der Namenstag“ Just im Jahr seiner Hochzeit schrieb der junge Salieri in Wien seine fröhlichste Sinfonie: die „Sinfonia intitolata Il giorno nomastico“, zu Deutsch: „Sinfonie genannt Der Namenstag“. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er sie seiner Frau gewidmet hat, denn der Theresientag, der 15. Oktober, wurde nur fünf Tage nach der Hochzeit gefeiert, und zwar in ganz Wien: Es war der Namenstag der Kaiserin Maria Theresia. Drei Tage vor ihrem Namenstag hatte sich „ihre k. k. Apostolosche Majestät von Schönbrunn herein in die Stadt“ begeben, um zusammen mit ihren Söhnen Joseph und Ferdinand und diversen ihrer Töchter „einem italiänischen lustigen Singspiele, La Finta Scema genannt, beyzuwohnen“. Natürlich stammte diese „Opera buffa“ von Antonio Salieri. „Ihre K. K. Majestät bezeigten über diese Vorstellung ein gnädigstes Wohlgefallen“. Beim Eintritt der Kaiserin 5


„bestrebte sich das ganze, sehr zahlreich versammelte Publikum gleichsam um die Wette, durch lauten Zuruf Es lebe Maria Theresia! und ein fast unaufhörliches Händeklatschen und Jauchzen, jene innigste Freude erschallen zu lassen, womit die höchste Gegenwart einer so geliebten, so angebeteten Monarchin alle Herzen belebte.“ So berichtete die Wiener Zeitung.

Zur Musik Salieris Sinfonie „Der Namenstag“ beginnt wie jene Huldigung an Kaiserin Maria Theresia: mit einem Tusch und einem Aufjauchzen der Bläser, die alle nacheinander eine jubelnde Fanfare er­ tönen lassen. Der Effekt wird gleich noch einmal wiederholt, bevor sich auch in den Streichern rauschender Festglanz verbreitet. Das zweite Thema wartet mit opernhaftem Gesang auf, der Rest der Exposition mit festlichem Glanz. Statt einer Durchführung schrieb Salieri einen Mittelteil aus drei empfindsamen Bläsersoli: Flöte, Oboe und Fagott gratulieren nacheinander den Namenstagskindern mit artiger Galanterie. Im Larghetto taucht das Bläsertrio noch einmal auf, und zwar als Antwort auf die säuselnden Triller, mit denen die Geigen den Satz eröffnen. Die gedämpften und gezupften Streichersaiten tragen zur idyllischen Wirkung dieses Satzes ebenso bei wie die schönen Kantilenen der drei Holzbläser. Das Menuett beginnt mit kaiserlichen Pauken und Trompeten, im Trio erhält das Fagott ein burschikoses Solo. Als Finale hat Salieri eine Gavotte geschrieben, einen der beliebtesten Tanzsätze aus den Wiener Redoutensälen. Die naive Tanzmelodie für Flöte und Streicher kehrt rondoartig wieder und wechselt sich mit vier Episoden ab. Die erste ist eine Gavotte der Geigen, die zweite eine Gigue der Oboen, die dritte ein näselnder Rigaudon des Fagotts, die vierte ein Walzer des vollen Orchesters. Nach dem letzten Durchlauf des Gavotte-Themas klingen alle vier Episoden noch einmal kurz an, unterbrochen von Pausen, bevor die Sinfonie jubelnd zu Ende geht.

Schnittke zwischen Russland und Wien Wien, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Offizier der Roten Armee kommt als Redakteur der deutschsprachigen Zeitung, die von den Besatzungstruppen herausgegeben wird, in die Stadt. 6


Er heißt Schnittke und stammt aus Engels in der damals noch autonomen Republik der Wolgadeutschen. Sein Sohn Alfred ist 12 Jahre alt, sehr musikalisch und vom Wiener Musikleben bezaubert. Die Erinnerungen an Mozart und Haydn, aber auch an Berg und Webern wird er mit in die UdSSR nehmen und später zu seinem ganz persönlichen Stil verarbeiten – zum Markenzeichen des Komponisten Alfred Schnittke. Mit dem Wien-Erlebnis seiner Kindheit begann für Schnittke eine nie versiegende Liebe zur „Alten Musik“, die für ihn zeitlebens auch die Wiener Klassik mit einschloss: „Für mich bedeutete die Musikgeschichte nicht schon etwas Ödes aus der Vergangenheit, sondern sie war etwas Leben­ diges“, so hat er später immer wieder freimütig bekannt. In jenen Zeiten, in denen die westliche Avantgarde jeden Anflug von Dur oder Moll, Concerto oder Sonate als längst überholt brandmarkte, überraschte der Deutsch-Russe durch seinen unverkrampften Umgang mit allen Stilen. Für ihn sollten sie im Sinne einer „Zeitspirale“ verfügbar sein. Dies wurde zu seinem Markenzeichen, ein Komponieren aus Zitaten, die von der Alten Musik bis zur Wiener Schule reichen: „Manchmal denke ich an Alte Musik als einer wunderbaren Art zu schreiben, die verschwunden ist und niemals wiederkehren wird. In diesem Sinne empfinde ich sie als tragisch.“ Auch die Frage, ob er denn eigentlich ein russischer Komponist sei, wollte Schnittke nie eindeutig beantworten, auch nicht, als er noch in der Sowjetunion lebte: „Ich bin halb Deutscher, halb Jude und lebe in Russland – da gibt es keine Lösung ... Ich gehöre schon zur russischen Schule, aber nicht zu jenen Komponisten, die nur ‚national‘ komponieren ... Ich meine, ich bin wohl ein Produkt der russischen Musikentwicklung, aber gleichzeitig auch der deutschen Musik, und nicht nur der modernen, sondern auch der frühen.“ Er hätte besonders nachdrücklich hinzufügen müssen: auch der österreichischen Musik. Schnittkes Vita ist so polyglott wie seine Werke: Er entstammte einer lettisch-jüdischen Familie, die von Frankfurt am Main an die Wolga übersiedelt war, und wurde 1934 in Engels geboren. Nach der Rückkehr aus Wien 1948 begann er sein formelles Musikstudium in Moskau, erst als Chorleiter und Pianist, später als Komponist. Durch Filmmusiken einerseits, Werke wie das 1. Violinkonzert oder das 1. Concerto grosso andererseits machte er sich in den Siebziger Jahren rasch einen Namen. 1977 reiste er auf Betreiben Gidon Kremers erstmals nach Österreich und Deutschland, wo er bald eine treue Anhängerschar fand, etwa beim Festival in Lockenhaus. Erst Dozent in Wien (wo er zum 7


Katholizismus konvertierte), dann in Berlin, schließlich an der Hamburger Musikhochschule, wurde Schnittke rasch ins westliche Musikleben integriert. 1990 nahm er die deutsche Staatsangehörigkeit an.

Moz-Art à la Haydn (1977) und Klavierkonzert (1979) Schnittkes Umgang mit der Historie hat eine ernste und eine ironische Seite. Letztere kommt im Zyklus der „Moz-Art“-Stücke zum Tragen. Zwischen 1976 und 1990 schrieb er vier heitere Ent­ tarnungen des Mozartkultes. „Moz-Art à la Haydn“ entstand als zweites Stück der Serie 1977, und zwar für Gidon Kremer und Tatjana Grindenko. Zwei Solo-Violinen stehen zwei kleinen Streich­ orchestern, einem Kontrabass und dem Dirigenten gegenüber. Als Grundlage verwendete Schnittke die erhaltene Geigenstimme von Mozarts ansonsten verschollener Faschingspantomime, doch ist dieses Zitat nicht gleich erkennbar. Der Auftritt der Musiker wird nämlich zu einem „Spiel mit Musik“, und zwar als Umkehrung von Haydns „Abschiedssinfonie“: als eine Art „Auftrittssinfonie“. Die Bühne ist dunkel, die Streicher beginnen einer nach dem anderen mit wimmernden Sekundmotiven, flirrenden Bogenstrichen und Pizzicato. Unter dem wilden Tremolo der Solo-Violinen wird die Bühne plötzlich heller. Erst nach diesem „Licht-Schock“ beginnen die Musiker mit dem stark verfremdeten Mozart-Allegretto, das nun wie eine Art Marionettentheater auf dem Podium inszeniert wird. Zwei Jahre nach diesem ironischen Doppelkonzert komponierte Schnittke sein Konzert für Klavier und Streicher. Es zeigt die ernste, grüblerische Seite seiner Musik wie auch ihren neobarocken Duktus. 1979 wurde es von Wladimir Krainjew und dem Philharmonischen Orchester Leningrad uraufgeführt und erfreut sich seitdem größter Beliebtheit.

Zur Musik Das Konzert beginnt mit einem langen Klaviersolo: Die zarten Terzen des Anfangs münden in geballte Akkorde aus repetierten Noten. Plötzlich setzt im Klavier ein simpler „Alberti-Bass“ ein, der durch verschiedene Molltonarten absteigt und von düsteren Basstönen grundiert wird. Die Streicher gesellen sich mit einer nebulösen Klangfläche hinzu, die später einen barocken Duktus an8


nimmt. Das „Schwimmen“ in Klavierakkorden und Streicher-Klangwogen mündet in einen russisch-orthodoxen Hymnus der Streicher, der harmonisch verfremdet erscheint. Für die ersten acht Minuten des Werkes bleibt es beim Alternieren von massiven Akkord-Repetitionen und zart gebrochenen Dreiklängen des Klaviers. Eine düster kreisende Figur der Kontrabässe und „schreiende“ Geigen-Vorschläge kündigen Neues an. Sie leiten den zweiten Abschnitt ein, ein extrem motorisches Allegro. Die Streicher verschmelzen mit einer Art „Toccata“ des Pianisten zu einem wilden Barockduktus. Dieser Abschnitt gipfelt erneut im Streicherhymnus. Danach setzt über einem „jazzigen“ Bass eine Art grotesker Blues des Pianisten ein, leise und über unheimlichen flirrenden Streicherfiguren. Dieses Quasi-Scherzo wird immer massiver und dröhnender, bis es sich in eine Art verzweifelten Walzer verwandelt hat, der plötzlich abbricht. Nach einer langen Pause kommt es zur „Cadenza“ des Pianisten. Sie beginnt wieder mit den repetierten Akkorden der Einleitung, die nun wie zarte Glocken klingen. Darauf folgen die AlbertiBässe, kombiniert mit gläsernen hohen Vorschlagsnoten. Schließlich baut sich im Klavier ein massiver Glockenklang auf, der alles in sich aufsaugt, auch die Streicher. Noch einmal leuchtet der russische Hymnus in den Streichern auf, von den Glockenklängen des Klaviers umtost. Doch vier Minuten vor Schluss kehrt Stille ein: lange Pausen, schüchterne Streicherakkorde, zarteste Klavierklänge. In diesem meditativen Duktus geht das Konzert nach einem letzten flirrenden Klavierspektakel zu Ende.

Linzer Sinfonie Am 30. Oktober 1783 um 9 Uhr früh trafen Wolfgang und Constanze Mozart in Linz ein, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet wurden: „als wir zu Linz beym thor waren, war schon ein bedienter da, um uns zum alten grafen thun zu führen, allwo wir nun auch Logiren. – Ich kann ihnen nicht genug sagen, wie sehr man uns in diesem Hause mit höflichkeit überschüttet. Dienstag als den 4.ten November werde ich hier im theater academie geben. – und weil ich keine einzige Simphonie bey mir habe, so schreibe ich über hals und kopf an einer Neuen, welche bis dahin fertig seyn muß. – Nun muß ich schlüssen, weil ich nothwendigerweise arbeiten muß.“ 9


Mit diesen knappen Zeilen schilderte Mozart seinem Vater Leopold den Anfang seines zweiwöchigen Aufenthalts in Linz, der Musikgeschichte schreiben sollte. Keiner seiner vier früheren oder zwei späteren Besuche in der Stadt war so lange und so nachhaltig wie dieser. Vom 31. Oktober bis zum 3. November entstand die neue Sinfonie, quasi ein Satz pro Tag. Danach wurden die Orchesterstimmen ausgeschrieben, und das „Hals über Kopf“ komponierte Werk konnte am 4. November 1783 im Linzer Stadttheater aus der Taufe gehoben werden. Als „Linzer Sinfonie“ wurde es weltberühmt und trägt noch heute den Namen der Stadt in alle Teile der Welt. Mozart und seine Frau logierten fürstlich im Schloss des Grafen Johann Joseph Anton von ThunHohenstein, der mit seinen 72 Jahren der Nestor des bedeutenden Adelshauses war. Der „alte Graf“ hatte die Mozarts schon ungeduldig erwartet und „regalierte“ sie mit allerhand Musik, wie er es auch im Januar 1787 in seinem Prager Palais tun sollte. Die Ausführenden waren seine „eigenen Leute“, denn er reiste nie ohne seine musikalischen Bedienten und seine Notenbibliothek von Linz nach Prag und umgekehrt. Bei der Uraufführung der „Linzer Sinfonie“ wirkten auch städtische Musiker mit. Das damalige Linzer Stadttheater war freilich mehr ein Holzverschlag als ein repräsentativer Konzertsaal: Es hieß „Wassertheater“, weil es an der Donaulände in einen ehemaligen Salzstadl eingebaut worden war. Trotz Untermauerung war der „Holzschuppen“ bei „übler Witterung sehr unbequem“, dennoch gab es Logen für den Adel und einen Rang sowie das Parkett für die Bürger. In diesem keineswegs luxuriösen „Konzertsaal“ gab Mozart „Accademie“, er spielte also zwei seiner neuen Klavierkonzerte von 1783, darunter sicher KV 415, weil es dieselbe Besetzung und Tonart wie die prachtvolle neue Sinfonie aufweist. Letztere muss sofort ein großer Erfolg gewesen sein, denn sie verbreitete sich in Windeseile in ganz Österreich bis nach Deutschland und Böhmen hinüber. Dies belegen historische Aufführungsmaterialien in Prag, Eger und Kremsier, in den Klöstern Heiligenkreuz und Göttweig, in Regensburg, Donaueschingen und Bentheim-Steinfurt. Am 1. April 1784 erklang die Sinfonie erstmals in Wien, fünf Monate später in Salzburg.

Zur Musik Erster Satz: Wie Joseph Haydn in seinen Sinfonien Nr. 73 und 75 eröffnete Mozart seine C-DurSinfonie mit einer langsamen Einleitung im ruhig schwingenden Dreiertakt (Adagio). Nach martialisch aufsteigenden Dreiklängen im doppelt punktierten Rhythmus breitet sich zuerst sanfter 10


Gesang der Streicher aus, dann chromatisches Zwielicht der Bläser. Die Einleitung schließt mit nächtlich verhangenen „Don Giovanni“-Klängen, die sich zu Beginn des „Allegro spiritoso“ in helles C-Dur auflösen. Im Hauptthema hat Mozart einen marschartigen Vordersatz mit einem galanten Nachsatz so geschickt kombiniert, dass die beiden Themenhälften im Klang des vollen Orchesters geradezu aufzuleuchten scheinen. Die Überleitung entfaltet rauschenden Glanz über gehenden Bässen, während das zweite Thema unerwartet durch die Tonarten moduliert: Zwischen zartem Oboengesang in G-Dur und heftigen Blechbläserattacken in e-Moll bleibt es merkwürdig unentschieden. Erst die Schlussgruppe stellt das ungetrübte Dur wieder her und mischt Pauken und Trompeten mit den Streichern zu höchster Festlichkeit, bis eine leise Linie der Geigen zum Hauptthema zurückleitet. Mozart hat sich diese Geigenlinie für die Durchführung zunutze gemacht, wo er sie wie unentschieden hin- und herwandern lässt. Nach einem heftigen Ausbruch seufzt das Orchester in klagender Chromatik, bis endlich die Reprise im vollen Glanz des C-Dur einsetzt. Zweiter Satz: „Andante“, gehend. Der Satz ist trotz seines pastoralen F-Dur-Gesangs von Pathos geprägt, besonders im düsteren c-Moll-Seitenthema. Die Orchestrierung muss die Zeitgenossen überrascht haben, denn Pauken und Trompeten pausieren hier gerade nicht wie bis dahin in langsamen Sätzen üblich. Mozart hat aus dem Zusammenspiel der beiden F-Hörner mit den beiden C-Trompeten die eigenwilligsten Farben gewonnen, eine Art gedämpften Militärklang, der im Hintergrund der Streichermelodien bedrohlich aufleuchten kann, wie später so oft bei Beethoven. Dazwischen seufzen die Bläser, klagen die Geigen, schlägt dumpf die Pauke. In der Durchführung entfaltet ein bizarres Moll-Motiv des Fagotts ein gespenstisches Eigenleben. Die Idylle dieses Satzes ist trügerisch. Dritter Satz: Das Menuett ist eines der festlichsten von Mozart. Mit seinen nachschlagenden Bässen, jubelnden Blechbläsern und punktierten Rhythmen wirkt es wie eine Verneigung vor seinem Linzer Gastgeber Graf Thun. Im Trio dagegen huldigte Mozart den Bauernmusikanten Oberösterreichs mit einer Oboen-Schalmei und „schrammelnden“ Streicherklängen. Finale: Dass Mozart diese große Sinfonie nicht mit einem simplen Kehraus beenden konnte, versteht sich von selbst. Das Finale steht in Sonatenform und wird von einem spannungsgeladenen Hauptthema eröffnet. Es kommt in den Streichern im Trippelschritt daher und wird zweimal von mürrischem Unisono unterbrochen, bevor sich im ersten Tutti lärmender Festglanz breitzumachen 11


scheint. Dazu passt das Seitenthema als klangschöne Pastorale, woran sich freilich ein kunstvoller, chromatischer Kontrapunkt anschließt, der in schneidenden Vorhalten gipfelt und am Ende überraschend in klagendes Moll umkippt. Auch in diesem Satz bleibt die Musik zwielichtig. Erst in der Schlussgruppe breiten sich prickelnde Dur-Klangflächen im Stil der Opera buffa über das ganze Orchester aus. Wie im ersten und zweiten Satz wirkt die Durchführung düster verhangen. Dazu hat Mozart ein Dreiklangsmotiv aus dem ersten rauschenden Tutti des Satzes benutzt, das nun völlig verändert, einstimmig und fast zögerlich daherkommt. Heftige Mollattacken schließen sich an, und selbst in der Reprise bleibt die Dur-Festlichkeit schattig verhangen, bis endlich die Schlussapotheose das Hauptthema jubelnd bestätigt. Josef Beheimb

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DIE INTERPRETEN

Markus Schirmer, Klavier

Gleichgültig, ob in Asien, nahezu allen Ländern Europas, Nord- oder Südamerika: Sein Publikum ist stets fasziniert von seinem Charisma und seiner Fähigkeit, auf dem Instrument lebendige Geschichten zu erzählen. Eine seiner Rezensionen bringt es auf den Punkt: „Ein Rattenfänger auf dem Klavier… Musik, die aus Herz, Hirn und Fingerspitzen kommt.“ Schon früh eroberte Markus Schirmer die wichtigsten Konzertserien und Festivals im Sturm: Wiener Musikverein, Suntory Hall/Tokio, Wigmore Hall/London, Gewandhaus/Leipzig, Konzerthaus/Berlin, Bozar/Brüssel, Lucerne Festival, Rheingau Musik Festival, die internationalen Klavierfestivals „La Roque d’Antheron“ oder Ruhr, Kissinger Sommer, Schubertiade, styriarte, Bregenzer Festspiele, Stars of White Nights Festival St. Petersburg u. v. m. Er arbeitet mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten: Wiener Philharmoniker, Royal Philhar­ monic Orchestra London, Tokyo Symphony Orchestra, Mariinsky Orchestra St. Petersburg, Chamber Orchestra of Europe, English Chamber Orchestra unter Valery Gergiev, Sir Neville Marriner, Vladimir Fedoseyev, Lord Yehudi Menuhin, Jukka Pekka Saraste, Sir Charles Mackerras, Michael Gielen, John Axelrod, Fabio Luisi oder Philippe Jordan. In diesem Musiker schlägt allerdings nicht nur ein Herz. Auch jenseits der „etablierten Klassik“ weiß er für aufsehenerregende Ereignisse zu sorgen: Egal ob mit „Scurdia“, einem Improvisationsprojekt, das außergewöhnliche Musiker aus allen Teilen der Welt auf einer Bühne vereint oder mit eigenwilligen, von Publikum und Presse einhellig gefeierten Programmen mit Schauspielern wie Wolfram Berger oder der US-Sängerin Helen Schneider – Markus Schirmer besticht durch seine ungewöhnliche künstlerische Vielseitigkeit. 13


24. Deutschlandsberger

Klavierfrühling 2018 Sonntag, 11. Februar 2018, 18.00 Uhr, Laßnitzhaus

Sonntag, 08. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Elisabeth Leonskaja – Klavier Valentin Erben – Violoncello Shani Diluka – Klavier

Sonntag, 18. Februar 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Altenberg Trio Wien Sonntag, 04. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Samstag, 21. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Ida Aldrian – Mezzosopran Helmut Deutsch – Klavier

Yevgeny Sudbin – Klavier

Sonntag, 29. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Sonntag, 11. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Janina Fialkowska – Klavier

Sonntag, 06. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Florian Glemser – Klavier Montag, 21. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Till Fellner – Klavier

Altenberg Trio Wien 0255 asse 7, Tel.: 0316/83 nbüro Graz, Herreng 1 0976 u. Zentralkarte | Fax: 03462/3281 sberg, Tel.: 03462/3 52 u. 03462/3564 land 46 5 tsch 4/41 Deu x, 066 Karten: Leykam-Dei .kulturkreis.at | Tel.: landsberg.at | www kulturkreis@deutsch

4/4154652. DL – Graz: Tel.: 066 Shuttlebus Graz –


Seine Einspielungen mit Werken von Schubert, Haydn, Beethoven, Ravel und Mussorgskij sowie seine jüngste CD „The Mozart Sessions“ gemeinsam mit A Far Cry, einem der spannendsten jungen Kammerorchester der USA, mit dem er auch bei der styriarte auftrat, sind international preis­ gekrönt worden, u. a. mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“. Eine der angesehensten Auszeichnungen für einen österreichischen Künstler wurde ihm ebenfalls zuteil: der „Karl-BöhmInterpretationspreis“. Auftritte bei zahlreichen Festivals und Konzertserien in Deutschland, der Schweiz, Russland, Spanien und Österreich stehen in der laufenden Saison auf seinem Programm. Neben einer Professur für Klavier an der Musikuniversität seiner Heimatstadt Graz wirkt Markus Schirmer auch als gefragter Pädagoge bei internationalen Meisterklassen oder als Juror bei verschiedenen renommierten Klavierwettbewerben. Er ist außerdem künstlerischer Leiter des internationalen Musikfestes ARSONORE, das jährlich im September die Elite der Kammermusik auf die Bühne des Planetensaales im Grazer Schloss Eggenberg bittet.

Marie Jacquot, Dirigentin Marie Jacquot, 1990 in Paris geboren, studierte Posaune am „Conservatoire National Régional de Paris“ und schloss dort 2008 mit dem Bachelor ab. Anschließend wechselte sie an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, um ihre Kenntnisse im Orchesterdirigieren bei Uros Lajovic zu vertiefen. Sie nahm aktiv an den Meisterklassen bei Simon Rattle, Bertrand de Billy, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Ralf Weikert und anderen Dirigenten teil. Im Juni 2012 verbrachte sie drei Monate als Operncoach und Assistentin beim Mauritius Festival. In der Folge gastierte die Französin unter anderem in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Polen, Tschechien und Estland und arbeitete als Assistentin des Dirigenten Peter Rundel für die Produktion von Karlheinz Stockhausens „Michaels Reise um die Erde“ im Rahmen des Lincoln Center Festivals. Im Juni 2014 schloss sie im Alter von 24 Jahren ihr Studium mit einem Konzert des Radio Symphonieorchesters Wien im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins ab – ein Ereignis, das ihren Eintritt in die österreichische Musikszene markierte. Im August 2014 dirigierte sie wieder im großen Musikvereinssaal, diesmal das Prager Klassik Orchester. Im Oktober letzten Jahres gab sie ihr 15


Inserat Auenbrugger fehlt noch! Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:

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Debüt im Wiener Konzerthaus mit dem Wiener Kammerorchester. Im vergangenen Jahr war sie Assistentin vom Simeon Pironkoff mit dem Ensemble PHACE im Zuge einer Kooperation der Bregenzer Festspiele mit Wien Modern. Darüber hinaus übernahm sie 2015 beim Ö1-MusiksalonKompositionspreis der Österreichischen Nationalbank das Dirigat und assistierte beim Ensemble Klangforum. Von 2014 bis 2016 war Marie Jacquot an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Lehrbeauftragte für die Leitung des sinfonischen Blasorchesters. 2015 begann sie ein Konzert­ examen-Studium an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar bei Nicolas Pasquet und ist seit 2016 Stipendiatin des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates. An der Bayerischen Staatsoper assistierte sie Generalmusikdirektor Kirill Petrenko bei der Uraufführung von „South Pole“ von Miroslav Srnka und übernahm die musikalische Leitung für das Festspielprojekt „Tonguecat“. Marie Jacquot erhielt verschiedene Stipendien wie den Ryoichi Sasakawa Young Leaders Fellowship Fund, das Aspen Music Festival Albert Tipton Fellowship und das neue Liszt Stiftung Weimar – Charlotte Krupp Stipendium. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie erste Kapellmeisterin und Stellvertreterin des GMD am Mainfranken Theater Würzburg.

recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Ver17



sailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-OpernFestspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der fünfte Abonnementzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal, aber auch zu einem Händel-Arienabend in die Helmut List Halle. Die meisten Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland, Spanien oder Russland, aber auch nach Frankreich, Kuba, Venezuela und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Bis zur vergangenen Saison hatte der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter für fünf Jahre die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation inne. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester.

Wolfgang Redik, Konzertmeister

Der Geiger und Dirigent Wolfgang Redik, 1968 in Graz geboren, studierte hier und an der Wiener Musikhochschule. Zu den wichtigsten Lehrern und Mentoren des mehrfachen Preisträgers internationaler Wettbewerbe zählen Isaac Stern, Norbert Brainin, Claudio Abbado und Adam Fischer. Als Solist trat Wolfgang Redik mit zahlreichen Orchestern auf und gab Konzerte in Tokio, Shanghai, 19



Mailand, Toronto, Chicago und Genf, im Gewandhaus Leipzig, im Großen Musikvereinssaal Wien, in der Wigmore Hall London und in der Tonhalle Zürich. Nach 25 Jahren, in denen sich der Künstler der Kammermusik verschrieben hat, widmet er sich nunmehr wieder vermehrt dem Solorepertoire und der Orchesterleitung (Camerata Salzburg, Chefdirigent des Sándor Végh Kammerorchesters, künstlerischer Leiter des Orchesterzentrums in Dortmund). Kent Nagano hat ihn eingeladen, Konzerte des Orchestre Symphonique de Montreal zu leiten. Seit 2007 ist er Universitätsprofessor für Kammermusik an der Universität Mozarteum Salzburg. Wolfgang Redik leitet jährlich Workshops und Meisterklassen für Ensembles und kleine Orchester an der Guildhall School of Music and Drama in London und am Beijing Conservatory of Music. Er spielt eine Violine von J. B. Guadagnini aus dem Jahr 1772 (Österreichische Nationalbank).

Albana Laci, Violine

Die temperamentvolle Albanerin hat der pure Zufall mit sechs Jahren zur Geige gebracht – und sie ist dabei geblieben. Nationale Wettbewerbe daheim in Albanien entschied sie schon in ganz jungen Jahren ebenso für sich wie solche im italienischen Görz. Dann verschlug es sie zum Studium an die KUG nach Graz, wo sie bei Christos Polizoides, Boris Kuschnir und Yair Kless studierte und mit Auszeichnung abschloss. Sechs Jahre lang wirkte sie währenddessen auch als Konzertmeisterin des Orchesters und des Opernorchesters der Kunstuniversität. Und schließlich ist sie in Graz hängen geblieben, spielte am Opernhaus und beim Grazer Symphonischen Orchester und in der Folge also bei recreation. In Niederösterreich hatte sie mehrjährige Gastspiele als Mitglied des Orchesters Spirit of Europe sowie als Konzertmeisterin der Sinfonietta Baden. Albana Laci ist seit 2009 ständiges Mitglied der in Frankreich ansässigen Originalklangformation „Ensemble Matheus“, was sie von Beginn an auch für die Mitgliedschaft bei recreationBAROCK prädestinierte. Gern und oft ist Albana auch solistisch unterwegs (so schon in Österreich, Italien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Russland und China) und mit Kammermusik zu hören.

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HAUS

DER

KUNST

Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12

Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at

Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen · Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge · Exklusive Rahmungen


DIE BESETZUNG

Konzertmeister • Wolfgang Redik • Violinen 1 • Heidemarie Berliz • Marina Bkhiyan • Daniela Hölbling • Mirjana Krstic • Albana Laci • Michael Leitner • Diana Redik • Toshie Shibata • Katharina Stangl • Harald Winkler • Volker Zach • Violinen 2 • Barbara Haslmayr • Silvia Babka • Sarah Drake • Yanet Infanzón La O • Hasmik Krautgartner • Levente Kiss-Pista • Lorena Padrón Ortíz • Sylvia Pillhofer • Nicolás Sánchez • Christiane Schwab • Gabriele Vollmer • Georgios Zacharoudis • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Attila Gacs • Annamaria Guth • Agnieszka Kapron-Nabl • Delphine Krenn-Viard • Simona Petrean • Ioan Stetencu • Meng Jung Tsai • Violoncelli • Ruth Winkler • Inge Bacher • Boglárka Bakó • Floris Fortin • Charlotte Hirschberg • Judit Pap • Martina Trunk • Jan Zdansky • Kontrabässe • Hannes Kaar • Andreas Farnleitner • Venice Jayawardhena-Meditz • Herbert Lang • Flöten • Heide Wartha • Petra Reiter • Wiener Oboen • Helene Kenyeri • Lena Maria Straka • Fagotte • Andor Csonka • Elvira Weidl • Naturhörner • Radu Petrean • Karlheinz Tappler • Naturtrompeten • Michael Gönitzer • Karlheinz Kunter • Naturfellpauke • Ulrike Stadler

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AVISO

Montag, 12. März 2018, 19.45 Uhr – Stefaniensaal Dienstag, 13. März 2018, 19.45 Uhr – Stefaniensaal

MAHLERS FÜNFTE

Davon hat Christian Muthspiel schon lange geträumt: im wundervollen Stefaniensaal eine große Mahler-Symphonie zu dirigieren. Die Fünfte ist der ideale Einstieg, mit ihrem Trauermarsch-Anfang und dem jubelnden Finale, dem verliebten Adagio und dem Riesen-Scherzo. Was Mahler an traurigschönen Melodien in den ersten und zweiten Satz hineinpackte, erinnert häufig genug an Kurt Weill. Nicht nur deshalb ist die „Kleine Dreigroschenmusik“ der treffende Prolog zum symphonischen Koloss.

Kurt Weill: Kleine Dreigroschenmusik Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5 in cis

recreation • Großes Orchester Graz Dirigent: Christian Muthspiel

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AVISO

Montag, 5. März 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 6. März 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal

PERLEN AUS DEM SCHRANK

Keine anderen Barockkomponisten liebt Sergio Azzolini so sehr wie Vivaldi und Zelenka. Die rauschenden Klänge des rothaarigen Priesters aus Venedig füllt er mit so prallem Leben an, dass jedes Konzert zum theatralischen Ereignis wird. Beim Prager Jesuitenzögling Zelenka entdeckt er geheime Botschaften, verschlüsselt hinter Doppelfugen und bohrender Chromatik. Noch heute ruhen die entsprechenden Musikhandschriften im berühmten „Schranck No. II“ des Dresdner Kapellarchivs. Dort entdeckte Azzolini auch die Noten zu einer prachtvollen Orchestersuite des Bachfreundes Fasch.

Zelenka: Concerto a 8 in G Sinfonia in a Fasch: Orchestersuite in C, FWV K:C1 Vivaldi: Fagottkonzert in a, RV 497

recreationBAROCK Leitung: Sergio Azzolini, Fagott


Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

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Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 398-2018 28


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