Programmheft Frühlingssymphonie

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FRÜHLINGSSYMPHONIE 16. & 17. April 2018


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Montag, 16. April 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 17. April 2018, 19.45 Uhr

Stefaniensaal

Robert Schumann (1810–1856)

Ouvertüre zu „Julius Caesar“ in f, op. 128

Felix Mendelssohn (1809–1847)

Suite aus „Ein Sommernachtstraum“, op. 21 & 61 Ouvertüre: Allegro di molto Scherzo: Allegro vivace Intermezzo: Allegro appassionato Notturno: Andante tranquillo Hochzeitsmarsch: Allegro vivace

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Robert Schumann

Symphonie Nr. 1 in B, op. 38, „Frühlingssymphonie“ Andante un poco maestoso. Allegro molto vivace Larghetto Scherzo: Molto vivace. Trio I: Molto più vivace. Trio II Allegro animato e grazioso

recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigentin: Giedrė Šlekytė Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Giedrė Šlekytė. Konzertdauer:

Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 35 Minuten Hörfunkübertragung: Sonntag, 29. April 2018, 20.04 Uhr, Radio Steiermark

Liebe Konzertbesucher! Haben wir Ihre richtigen Daten (Anschrift, E­Mail), um Sie immer aktuell über unser schönes Angebot informieren zu können? In der Pause gäbe es an der Abendkassa die Möglichkeit, diese anzugeben, zu überprüfen oder zu verändern …

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AD NOTAM

Auftritt Felix: Als Tiroler Bauer verkleidet rezitierte der Siebzehnjährige brav seine Verse zum Geburtstag der Mutter Mendelssohn: „Schreibt der Komponiste ernst, schläfert er uns ein; schreibt der Komponiste froh, ist er zu gemein.“ Nur wenige Wochen später, im Sommer 1826, fand der „Komponiste“ Felix Mendelssohn einen goldenen Mittelweg zwischen Ernst und Heiterkeit: Inspi­ riert von den göttlichen Versen William Shakespeares schrieb er seine Ouvertüre zum „Sommer­ nachtstraum“. Ganz anders Robert Schumann, als er seine Ouvertüre zu „Julius Caesar“ zu Papier brachte: Wo es um Mord und Totschlag geht, nimmt auch die Musik tragische Züge an. Vor der Pause unseres Programms ist Shakespeare der gemeinsame Nenner zwischen den Freunden Mendelssohn und Schumann, nach der Pause ist es der Zauber der Jahreszeiten: Auf den „Sommer­ nachtstraum“ seines Freundes aus Berlin antwortet Schumann mit seiner „Frühlingssymphonie“.

Shakespeare alla Schumann

Kaum war Robert Schumann 1850 Musikdirektor in Düsseldorf geworden, wurde er schon mit den diversen Musikfesten am Niederrhein konfrontiert. Die gewaltigen „Niederrheinischen Musik­feste“ zogen zu Aachen und später auch in Düsseldorf wieder ihre Kreise. Andere frühe Formen des ­Festivals machten sich breit, wie etwa das viertägige „Männergesangsfest“, das vom 1. bis 4. August 1852 in Düsseldorf stattfand. Für Schumann bedeutete dies unendlich viele Scherereien und er­ müdende Komiteesitzungen, so dass er schon zu Beginn des Festes völlig erschöpft war, obwohl er als Jurymitglied über die Werke junger Kollegen zu befinden hatte. Immerhin konnte er bei dieser Gelegenheit seine Ouvertüre zu Shakespeares „Julius Caesar“ aus der Taufe heben, die er schon im Januar 1851 komponiert hatte. Die Uraufführung fand im Rahmen eines Mammutkonzerts statt: Clara Schumann spielte Beet­ hovens Fünftes Klavierkonzert und Variationen von Mendelssohn und Moscheles für Klavier und 4


Orchester, dazu noch Solowerke von Chopin und den „Saltarello“ von Heller. Die Chöre sangen Auszüge aus Mendelssohns „Antigone“ und neue Psalmen der jungen Komponisten Fischer und Schnabel. Opernarien aus Spohrs „Faust“ und Beethovens „Fidelio“ machten den Abend noch länger. Zwischen all dem dirigierte der ausgelaugte Schumann erst Beethovens Ouvertüre Opus 124, dann seine eigene Ouvertüre zu „Julius Caesar“. Kaum verwunderlich, dass sie in all dem Trubel kaum auf Resonanz stieß. Sie ist seitdem auch nie ein Lieblingsstück der Konzertsäle geworden. Zu dunkel und brütend erschien sie schon den Zeitgenossen in ihren f-Moll-Klängen und den Anklängen an Beethovens „Egmont-Ouvertüre“. Wie in diesem großen Vorbild geht auch Schumanns Musik von der Tragödie – dem Mord an Julius Caesar – zur Apotheose des Helden in jubelndem Dur über.

Shakespeare alla Mendelssohn Als der junge Berliner Felix Mendelssohn daranging, seine Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“ zu schreiben, bewegte er sich in einem von Shakespeare durchtränkten Milieu. Die Berliner Roman­ tiker vergötterten den großen Engländer, den sie – im Gegensatz zu den Londonern – möglichst werkgetreu aufführten. Eduard Devrient, Mendelssohns Schauspielerfreund und Sänger des Jesus in der Wiederaufführung von Bachs Matthäuspassion, stand als umjubelter Falstaff auf der Berliner Schauspielbühne und pflegte seine Rolle anschließend in Berliner Lokalen noch ein wenig weiter­ zuspielen. Shakespeare war in den Übersetzungen der deutschen Romantiker buchstäblich in aller Munde, zumal in jenen erlauchten Kreisen, die sich im Sommerhaus der Mendelssohns auf der Leipziger Straße 3 zu den berühmten „Sonntagsmusiken“ trafen. Dort wurde 1826 auch die Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“ aus der Taufe gehoben und so­ gleich als Meisterwerk des jungen Genies Mendelssohn gefeiert. „Mit dieser Ouvertüre schuf der siebzehnjährige Jüngling ein durchaus eigenartiges Werk, welches kein anderer als eben er hätte schaffen können“, schrieb Carl Reinecke über das Stück. „Welche Kraft und welch klassisch-derber Humor neben dem duftigen Elfenzauber! Und wie schließen die vier Dreiklänge am Anfang und Ende das Ganze so einheitlich zusammen, dass es einem Kettenringe gleicht, in dem nicht ein einziges Glied fehlen dürfte. Und wie gering sind die Mittel, die der junge Meister anwandte! Außer der Ophikleide (heute Tuba), mit welcher ‚Zettel, der Weber‘ so drastisch gezeichnet ist, nur das kleine Mozartsche Orchester!“ 5


Mit der Ouvertüre hatte der junge Mendelssohn ein rasch sich verbreitendes Konzertwerk ge­ schaffen – streng genommen eine sinfonische Ouvertüre „über“ den „Sommernachtstraum“, nicht eine solche „zu“ der Komödie. Mit den damals üblichen Schauspielmusiken hatte dies zunächst nichts zu tun. Erst Jahrzehnte später musste sich der mittlerweile in Leipzig lebende, berühmte Dirigent und Komponist mit diesem Genre beschäftigten, und zwar im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Dieser bestellte bei Mendelssohn eine ganze Serie von Schauspiel­ musiken, aufwendige Partituren aus Chören, Orchestermusik und Gesangssoli. Es waren durchwegs Klassiker des Dramas, die auf diese Weise musikalisch aufgewertet und im Schlosstheater des Neuen Palais zu Potsdam aufgeführt wurden: die „Antigone“ und der „Oedipus“ von Sophokles, die „Athalia“ von Racine und schließlich Shakespeares „Sommernachtstraum“. 1843, ganze 17 Jahre nach seinem Jugendwerk, holte der gereifte Mendelssohn seine jugendfrische Partitur wieder hervor, benutzte sie nun als Ouvertüre „zum“ „Sommernachtstraum“ und ergänzte sie um die notwendigen Teile einer Schauspielmusik. Integriert in eine Inszenierung des Schauspiels wurden sie zum königlichen Geburtstag Mitte Oktober 1843 zunächst in Potsdam urauf­geführt, dann in Berlin wiederholt. Das kleine, für Friedrich den Großen erbaute Schlosstheater des Neuen Palais hätte eigentlich einen idealen, intimen Rahmen für Shakespeares Text und Mendelssohns Musik geboten, doch störten die Höflinge die so wohlkalkulierte Aufführung: Mitten hinein ins poe­ tische Ganze platzte „eine etwa halbstündige Cour mit lauten Gesprächen und Erfrischungen“ für ihre Majestät den König. Erst im Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt wurde die Auffüh­ rung dann zum Triumph, obwohl es auch dort einige Längen gab: „Bei dem Agitato in a-Moll (No. 5) führte die Darstellerin der Hermia das Suchen nach dem Geliebten in anziehender Pantomime aus; bei dem Notturno E dur (No. 7) musste immerhin der lang andauernde Anblick der ­schlafenden Liebespaare peinlich wirken“, wie sich Eduard Devrient, der Darsteller des Lysander, erinnerte. Zur Schauspielmusik gehören neben der berühmtesten Nummer, dem Hochzeitsmarsch, und diversen Gesangsnummern auch die beiden Nachtstücke, die sich auf Pucks Zauber beziehen: das irrlichternde, verstört umhereilende Intermezzo und das wundervoll ruhige Notturno mit seinem Waldesklang aus Hörnern und Fagotten. Zu dieser Musik sinken sich die Liebespaare in die Arme, bevor sie am nächsten Morgen erwachen, von Pucks Zauber verwirrt. Im Rüpeltanz konnte Men­ delssohn das dritte Thema seiner Ouvertüre wieder aufgreifen, das ihm 17 Jahre zuvor eingefallen 6


war. Auch das Scherzo sei nicht vergessen, jenes federnde Elfenstück mit dem schier endlos langen Flötensolo. Überhaupt wird jeder Hörer dieser Partitur attestieren müssen, dass sie schlicht genial instrumentiert ist. Kein Zeitgenosse Mendelssohns außer seinem Pariser Antipoden Hector Berlioz und seinem Dresdner Kollegen Richard Wagner vermochte den Holzbläsern solche Klanggeheim­ nisse zu entlocken wie er. Hinzu kommt der seidige Glanz der Streicher, die Klangspitzen der Blechbläser und die aufmüpfige Pauke.

Frühlingssymphonie

Als ihm seine Erste Symphonie förmlich zugeflogen war, konnte sich Robert Schumann vor Glück kaum fassen: „Denken Sie, eine ganze Symphonie – und obendrein eine Frühlingssymphonie – ich kann kaum selber es glauben, dass sie fertig ist.“ Seinen Kollegen Louis Spohr ließ Schumann wissen, er habe seine Erste „in jenem Frühlingsdrang“ geschrieben, „der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf in jedem Jahr von neuem überfällt“. Zwar wollte er diese Frühlingsgefühle nur „schildern“, nicht „malen“, doch ist das Programm seiner B-Dur-Sinfonie dennoch offensichtlich, vom ersten Takt des strahlenden Hauptthemas an bis zu den Schlussakkorden des Finales. Schaut man ins Tagebuch der Eheleute Schumann von Anfang 1841, so wird ersichtlich, dass Schumann die Symphonie tatsächlich in einem einzigen Schaffensrausch geschrieben hat, der ihn bis zur Erschöpfung auslaugte. Außer ihm wäre es nur Mozart möglich gewesen, eine ganze Sinfonie in vier Tagen zu entwerfen. Die Instrumentierung zog sich danach über volle drei Wochen hin, der Kern des Werkes aber entstand wie im Rausch. Gleich bei den ersten Takten nahm sich Schumann vor, nicht irgendeine Symphonie zu schreiben, sondern eine „Frühlingssymphonie“: „Januar 1841, 23. Frühlingssymphonie angefangen. 24. Adagio u. Scherzo d. Sym­phonie fertig­ gemacht. 25. Symphoniefeuer – Schlaflose Nächte – am letzten Satz. 26. Juchhe! Symphonie fertig! 27. Tag der Arbeit. Große Erschlaffung auch. Angefangen zu instrumentiren.“ So rasch wie die Symphonie entstanden war, so schnell kam sie auch zur Aufführung: Felix Mendelssohn dirigierte sie am 31. März 1841 im Leipziger Gewandhaus und erntete stürmische Begeisterung beim Publi­ kum. „Schöner glücklicher Abend“ notierte Schumann danach in seinem Tagebuch. Nicht zufällig fand diese Aufführung fast genau zwei Jahre nach einer anderen denkwürdigen Ur­ aufführung im Gewandhaus statt: Franz Schuberts große C-Dur-Symphonie war am 21. März 1839 7


von Mendelssohn und dem Gewandhausorchester zur posthumen Uraufführung gebracht worden. Schumann selbst hatte die Partitur in Wien entdeckt und seinem Freund Mendelssohn übersandt. Diese Aufführung von 1839 muss Schumann noch im Ohr geklungen sein, als er das Motto-Thema seiner eigenen B-Dur-Symphonie entwarf. Der Bezug zum Anfang der Schubert-Symphonie ist unüberhörbar.

Zur Musik Erster Satz: „Andante un poco maestoso“ (Ein wenig majestätisch schreitend): Der erste Satz be­ ginnt mit einem feierlichen Marschthema der Hörner wie Schuberts große C-Dur-Symphonie, doch stimmen die Trompeten mit ein, und sofort wird das Thema vom gesamten Orchester wiederholt. Unschwer kann man diesen vier Takten zwei Gedichtzeilen von Adolf Böttger unterlegen, die sich Schumann zum Motto für die Symphonie wählte: „O wende, wende deinen Lauf Im Tale blüht der Frühling auf!“ Der danach plötzlich einbrechende tragische d-Moll-Ton soll wohl die letzten Zuckungen des Win­ ters verkörpern, bevor sich endgültig Licht und Wärme des Frühlings durchsetzen. Schumann hat diesen Übergang in der langsamen Einleitung wunderbar ausgeleuchtet. Am Ende wird das Thema zum Allegro hin beschleunigt, wiederum ganz ähnlich wie in der großen Schubertsymphonie. Wenn das „Allegro molto vivace“ einsetzt, das „sehr lebhafte“ Allegro, ist es die Flöte, die mit ihrem Vogelruf das Mottothema munter plaudernd fortspinnt. Auch sonst verleihen die Holzbläser diesem Satz seinen frohen, freien Charakter eines Spaziergangs durch grüne Fluren. Das Frühlings­ motto des Hauptthemas bestimmt fast den ganzen Satz, während die zarten Nuancen der Klarinetten und Fagotte im Seitenthema nur Episode bleiben. Zweiter Satz, „Larghetto“ („ein wenig breit“): Die Schönheit des „Larghetto“ zu schildern, ist schier unmöglich. Sein selig singendes Es-Dur-Thema im Dreiachteltakt atmet die Innigkeit schumann­ scher Liedmelodien. Es wird über ganze 23 Takte getragen von ausdrucksvollen Vorhalten und Überbindungen und ist dabei eingekleidet in ein so zauberhaftes orchestrales Gewand, dass es wie aus einem Guss erscheint. 8


Dritter Satz, „Scherzo. Molto vivace“ („Scherzo, sehr lebhaft“): Dass Schumann neben Schubert noch ein zweites Vorbild für seine B-Dur-Symphonie hatte, offenbart das Scherzo. Wie in Mozarts großer g-Moll-Symphonie folgt auf das zarte Es-Dur-Larghetto ein mürrischer Tanzsatz in g-Moll, wider­ hakend durch ständige Überbindungen, missmutig aufsteigend, voller Chromatik – mehr Menuett als Scherzo. In der fünfteiligen Form, die Schumann von den späten Symphonien-Scherzi Beet­ hovens übernahm, wird der missmutige Hauptsatz von zwei Trios unterbrochen, beide in Dur und beide seltsam unwirklich inmitten der barschen Umgebung. Vierter Satz, „Allegro animato e grazioso“ („Belebtes und graziöses Allegro“). Die Vortragsanweisung „graziös“ löst das Finale durch sein wunderschönes Hauptthema ein, das auf eine opernhaft pom­ pöse Einleitung von sechs Takten folgt. Nachdem sich der Satz zuerst so aufgebläht hat, wirkt das federleichte Staccato der Geigen umso ironischer – wie ein Ballett-Tänzer, der sich ständig in pathetische Opernszenen einmischt. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich der gesamte Satz, als ein Zeugnis für Schumanns Humor wie auch für seine geniale Fähigkeit zur Steigerung, die ihm in seinen späteren Finalsätzen kaum jemals wieder so leicht von der Hand ging wie hier. Josef Beheimb

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DIE INTERPRETEN

Giedrė Šlekytė, Dirigentin

Das Baltikum überrascht immer wieder mit hochbegabten, exzellent ausgebildeten und doch ganz eigenständigen, faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten: Die Litauerin Giedrė Šlekytė zählt zweifels­ohne zu ihnen, und überzeugt mit „ihrer Präzision und jugendlichen Eleganz fernab jeder Attitüde“, mit „Esprit und mitreißender Energie“. 1989 in Vilnius geboren, begann Giedrė Šlekytė ihre Musikausbildung am Nationalen Mikalojus Konstantinas Čiurlionis Kunstgymnasium. Sie studierte Dirigieren an der Kunstuniversität Graz (Johannes Prinz und Martin Sieghart), an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig (Ulrich Windfuhr und Matthias Foremny) sowie an der Zürcher Hochschule der Künste, wo sie ein Semes­ ter bei Johannes Schlaefli absolvierte. Sie besuchte Meisterkurse u. a. bei Bernard Haitink, Riccardo Muti, Colin Metters und Mario Venzago. Als Gastdirigentin erhielt Giedrė Šlekytė Einladungen von: Royal Stockholm Philharmonic Orches­ tra, St. Christopher Chamber Orchestra Litauen, Orchester der Komischen Oper Berlin, Sinfonie­ orchester Innsbruck, Stiftskonzerte Oberösterreich, Musikkollegium Winterthur, Münchner Symphoniker, Tonkünstlerorchester Niederösterreich, Norrlands Opera Symphony Orchestra, Göteborgs Sym­foniker, Bochumer Symphoniker, Duisburger Philharmoniker, MDR Leipzig, Theater Basel („Die Zauberflöte“), Oper Leipzig („Hänsel und Gretel“), Staatsorchester sowie Oper Mainz („Perelà“) und Staatstheater Darmstadt. Zur Spielzeit 2016/17 wurde Giedrė Šlekytė als 1. Kapellmeisterin an das Stadttheater Klagenfurt verpflichtet. Bereits mit ihrer ersten Produktion „Die Entführung aus dem Serail“ wusste sie Publikum und Presse gleichermaßen mit „großer Frische und reichen, dynamischen Akzenten“ zu begeistern. In der Saison 2017/18 war sie u. a. in eigenen Produktionen von „La Traviata“ und „Don Giovanni“ zu erleben. 11


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Zukünftige Engagements und Wiedereinladungen führen die junge Dirigentin u. a. zurück zum St. Christopher Chamber Orchestra, zum Gävle Symphony Orchestra, zum RTV Orchester Ljubljana, dem Uppsala Chamber Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg und zur Oper Leipzig, wo sie eine Neuproduktion von „Schwanensee“ dirigiert. Giedrė Šlekytė wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: 2013 erhielt sie beim Internationalen Diri­ gierwettbewerb Solon Michaelides in Zypern den 2. Preis (ein 1. Preis wurde nicht vergeben). Außer­ dem gewann sie den 2. Preis beim MDR Auswahldirigieren der Mitteldeutschen Hochschulen sowie 2006 den 1. Preis bei dem Nationalen Wettbewerb für Gesang Beatričė Grincevičiūtė in Litauen. Im März 2015 wurde sie für den Young Conductors Award der Salzburger Festspiele nominiert. Außer­ dem ist sie Preisträgerin des Internationalen Malko-Dirigentenwettbewerbs 2015.

recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsen­ tierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Versailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-Opern-Festspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der fünfte Abonne­ mentzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal, aber auch zu einem Händel-Arienabend in die Helmut List Halle. Die meisten Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen 13


HAUS

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KUNST

Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12

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Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland, Spanien oder Russland, aber auch nach Frankreich, Kuba, Venezuela und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Bis zur vergangenen Saison hatte der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter für fünf Jahre die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation inne. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester.

Harald Martin Winkler, Konzertmeister Er wurde 1975 in Klagenfurt geboren, wo er bei Helfried Fister das künstlerische Diplom mit Aus­ zeichnung erlangte. Weiteres Studium bei Josef Hell in Wien. Im Rahmen seiner Ausbildung beleg­ te er Meisterkurse u. a. bei I. Ozim, H. Krebbers, B. Finlayson, K. Maetzl, A. Rainer, dem Beaux Arts Trio, dem Alban Berg Quartett und dem Amadeus Quartett, erhielt Kammermusikunterricht am Royal College of Music in London sowie an der Kölner Musikhochschule. Als mehrfacher Preisträger von Landeswettbewerben, des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ und des internationalen Violinwettbewerbes in Görz (Italien) konzertierte Harald Martin Winkler in Europa, Nord- und Süd­ amerika, Asien und Afrika, teils solistisch, in verschiedenen Kammermusikformationen, aber auch als Konzertmeister oder Stimmführer diverser Kammer- und Sinfonieorchester (Wiener, Kölner und Stuttgarter Kammerorchester, Camerata Bregenz, Orchester der Volksoper Wien, Wiener Kammer­ 15



philharmonie, Sinfonieorchester Vorarlberg oder Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele). Harald Martin Winkler ist Primgeiger des Girardi Ensembles, Gastdozent für die Jeunesse Öster­ reich und unterrichtet am Johann­Joseph­Fux­Konservatorium in Graz.

DIE BESETZUNG

Konzertmeister • Harald Martin Winkler • Violinen 1 • Heidemarie Berliz • Aya Georgieva • Daniela Hölbling • Gerda Illenberger • Yanet Infanzón La O • Albana Laci • Michael Leitner • Boris Mihaljcic • Lorena Padrón Ortíz • Toshie Shibata • Volker Zach • Violinen 2 • Barbara Haslmayr • Silvia Babka • Sarah Drake • Angelika Messanegger • Simone Mustein • Sylvia Pillhofer • Nicolás Sánchez • Christiane Schwab • Gabriele Vollmer • Georgios Zacharoudis • Violen • Ingeburg Weingerl­Bergbaur • Annamaria Guth • Attila Gacs • Agnieszka Kapron­Nabl • Delphine Krenn­Viard • Simona Petrean • Lucas Schurig­Breuss • Ioan Stetencu • Violoncelli • Martina Trunk • Boglárka Bakó • Gunde Hintergräber • Andrea Molnar • Judit Pap • Jan Zdansky • Kontrabässe • Anton Schachenhofer • Venice Jayawardhena­Meditz • Herbert Lang • Lorena Martín Alarcón • Sebastian Rastl • Flöte • Heide Wartha • Eva Eibinger • Oboen • Andrej Skorobogatko • Paul Maier • Klarinetten • Hubert Salmhofer • Manuela Höfler • Fagotte • Peter Janszo • Elvira Weidl • Hörner • Matthias Predota • Tamas Cserhalmi • Birgit Eibisberger • Radu Petrean • Trompeten • Stefan Hausleber • Andreas Burgstaller • Karlheinz Kunter • Posaunen • Alexander Ladreiter • Christian Godetz • Wolfgang Tischhart • Tuba • Hannes Haider • Pauken & Schlagwerk • Ulrike Stadler • Janos Figula

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AVISO

Montag, 30. April 2018, 19.45 Uhr Helmut List Halle

OMBRA MAI FU

Als Xerxes in der umjubelten Inszenierung von Stefan Herheim brach Stephanie Houtzeel an der Grazer Oper alle Koloratur­Rekorde. Nun kehrt sie zurück, um noch einmal Händels „Largo“ und andere berühmte Opernarien des Meisters zu singen – aus „Giulio Cesare“, „Ariodante“, „Serse“ und „Rinaldo“. Michael Hofstetter steht am Pult und bringt seine ganze Barock­Erfahrung ein – ein Rendezvous zwischen einem großen Händel­Dirigenten und einer wunderbaren Primadonna.

Georg Friedrich Händel: Berühmte Opernarien aus „Serse“: Ombra mai fu, Se bramate & Crude furie aus „Giulio Cesare“: Ouvertüre, Cara speme & Svegliatevi nel core aus „Ariodante“: Ouvertüre, Ballettmusik & Scherza infida aus „Rinaldo“: Lascia ch’io pianga Concerto grosso in h, op. 6/12

Stephanie Houtzeel, Mezzosopran recreationBAROCK Dirigent: Michael Hofstetter 19



AVISO

Montag, 14. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 15. Mai 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal

VIVALDI PUR

Wie ihre Heimat Argentinien bei der Fußball­WM 2018 in Russland abschneiden wird, steht für Mónica Waisman noch in den Sternen. Zuvor macht sie selbst Messi & Co. auf ihrer Barockgeige Konkurrenz. Als Geigerin agiert sie sonst an der Seite von Florian Deuter in dessen Ensemble „Harmonie universelle“. Nun wird aus der Innenverteidigerin eine Mittelstürmerin: Fulminant leitet sie die Viererkette in Vivaldis „L’estro armonico“ und wehrt die Stürme im „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ ab: ein Sommermärchen – wenigstens für die Steirer.

Antonio Vivaldi: Vier Concerti aus „L’estro armonico“, op. 3 Concerto in g für zwei Celli, RV 531 Concerto in G für Traversflöte, op. 10/6, RV 437 Concerto a Quattro „Der Sommer“ in g, op. 8/2 aus „Le Quattro Stagioni“

recreationBAROCK Leitung: Mónica Waisman, Violine 21


24. Deutschlandsberger

Klavierfrühling 2018 Sonntag, 11. Februar 2018, 18.00 Uhr, Laßnitzhaus

Sonntag, 08. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Elisabeth Leonskaja – Klavier Valentin Erben – Violoncello Shani Diluka – Klavier

Sonntag, 18. Februar 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Altenberg Trio Wien Sonntag, 04. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Samstag, 21. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Ida Aldrian – Mezzosopran Helmut Deutsch – Klavier

Yevgeny Sudbin – Klavier

Sonntag, 29. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Sonntag, 11. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Janina Fialkowska – Klavier

Sonntag, 06. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Florian Glemser – Klavier Montag, 21. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule

Till Fellner – Klavier

Altenberg Trio Wien 0255 asse 7, Tel.: 0316/83 nbüro Graz, Herreng 1 0976 u. Zentralkarte | Fax: 03462/3281 sberg, Tel.: 03462/3 52 u. 03462/3564 land 46 5 tsch 4/41 Deu x, 066 Karten: Leykam-Dei .kulturkreis.at | Tel.: landsberg.at | www kulturkreis@deutsch

4/4154652. DL – Graz: Tel.: 066 Shuttlebus Graz –


AVISO

Montag, 28. Mai 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 29. Mai 2018, 19.45 Uhr Stefaniensaal

HAPPY BIRTHDAY, DEAR LENNY

Wir gratulieren dem großen Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag. Der geniale Alleskönner aus Lawrence, Massachusetts, ist auch in Österreich unvergessen. In seiner Heimat war er der wahre Erbe Gershwins: ein Kind jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, im Musical wie in der „E-Musik“ zuhause, als Pianist, Dirigent und Komponist gleichermaßen genial. Mei-Ann Chen dirigiert Musik des noch nicht 30-jährigen „Lenny“, aus seinem ersten Broadway-Erfolg „On the Town“ von 1944 und die Zweite Symphonie von 1948. Dazu das Klarinettenkonzert seines Vorbilds Aaron Copland, gespielt vom Klezmer- und Jazz-Spezialisten David Orlowsky. Florence Price, die erste afro-amerikanische Komponistin der USA, komplettiert das Trio der Außenseiter, die zu Klassikern der American Music wurden.

Florence Price: Dances in the Canebrakes Aaron Copland: Clarinet Concerto Leonard Bernstein: Three Dance Episodes aus „On the Town“ Symphony No. 2, „The Age of Anxiety“

David Orlowsky, Klarinette Philipp Scheucher, Klavier recreation – Großes Orchester Graz Dirigentin: Mei-Ann Chen 23


Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

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Medienpartner:

Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A­8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax ­15) info@styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 1429­2018 24


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