JUGENDTRÄUME 8. & 9. Jänner 2018
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Montag, 8. Jänner 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 9. Jänner 2018, 19.45 Uhr
Stefaniensaal
Franz Schubert (1797–1828)
Ouvertüre in e, D 648
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klavierkonzert Nr. 2 in B, op. 19 Allegro con brio Adagio Rondo: Molto allegro
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DER
KUNST
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Franz Schubert
Sinfonie Nr. 2 in B, D 125 Largo. Allegro vivace Andante Menuetto: Allegro vivace Presto vivace
Danae Dörken, Klavier recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigent: Andreas Stoehr
Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Andreas Stoehr.
Konzertdauer:
Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 30 Minuten
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AD NOTAM
Mit einem sanften Lächeln tut man gelegentlich die Sinfonien des jungen Schubert ab – ebenso wie die ersten Klavierkonzerte des jungen Beethoven: Sie seien ja noch „Jugendwerke“. Der Dirigent Andreas Stoehr, die Pianistin Danae Dörken und das Orchester recreation beweisen im heutigen Konzert, dass man diese Werke sehr ernst nehmen muss, ebenso wie Schuberts furiose e-MollOuvertüre, die man auch die „Grazer Ouvertüre“ nennen könnte.
Grazer Ouvertüre Schon früh wurde Graz zur Schubertstadt. Am 7. April 1820 kam hier zum ersten Mal überhaupt ein Schubert’sches Orchesterwerk außerhalb von Wien zur Aufführung: die Ouvertüre e-Moll. Sie war in der „Großen musikalischen Akademie“ zu hören, die Eduard Jaëll mit Mitgliedern des steiermärkischen Musikvereins im Redoutensaal veranstaltete, der sich damals im Landständischen Theater am Freiheitsplatz befand. Die Wiener hatten erst am 18. November 1821 das Vergnügen, diese letzte und vielleicht bedeutendste Konzertouvertüre Schuberts zu hören. Im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg erklang sie zusammen mit Beethovens Siebenter Sinfonie und dem Schluss-Sextett aus Mozarts „Don Giovanni“. Schuberts dramatisches e-Moll-Werk war also in bester Gesellschaft, doch berichtete die „Allgemeine Musikalische Zeitung“ zu Leipzig nur lakonisch: „Alles ging brav zusammen“. Eine frühere Wiener Aufführung der Ouvertüre durch eine Dilettanten-Gesellschaft im Müller’schen Saal am Donaukanal im März 1819 ist unsicher. Immerhin könnte man annehmen, dass Schubert die Ouvertüre gerade für die letztere Gelegenheit komponiert hat, entstand sie doch im Februar 1819. Die große Orchesterbesetzung mit vier Hörnern und drei Posaunen war freilich für ein Laienorchester nicht geeignet. Es war wohl eher das Orches4
ter des k. k. Hoftheaters nächst dem Kärntnertor, an das Schubert beim Komponieren dieser stürmischen Ouvertüre dachte. Im Januar 1819 hatte er im Auftrag des Kärntnertortheaters sein Singspiel „Die Zwillingsbrüder“ vollendet, das ab Juni 1820 dort gespielt wurde. Das exzellente Orchester des k. k. Hoftheaters war am ehesten geeignet, auch Schuberts e-Moll-Ouvertüre aus der Taufe zu heben, wozu es aber erst im November 1821 kam. So waren die Grazer schneller.
Zur Musik Die Grazer Orchestermusiker des Jahres 1820 dürften über die neue Schubert-Ouvertüre nicht wenig gestaunt haben: An Blechblasinstrumenten verlangt sie statt zwei Hörnern deren vier, zu den Trompeten zusätzlich drei Posaunen. Dies macht gleich den ersten, wild dreinfahrenden e-Moll-Akkord zum düster-bedrohlichen Ereignis. Die Blechbläser nehmen in diesem wild drängenden Satz breiten Raum ein und sorgen nach den langen dynamischen Steigerungen immer wieder für martialische Höhepunkte, am krassesten am Übergang vor dem zweiten Thema. Letzteres gehört zuerst den Holzbläsern, dann den Streichern, bevor die Bässe und Blechbläser wieder den kämpferisch-düsteren Charakter in den Vordergrund rücken. Stünde nicht „Franz Schubert“ über dem Werk, man würde abwechselnd an Beethoven oder Rossini denken – den Rossini der anspruchsvollen Seria-Opern. Schubert schätzte besonders Rossinis „Otello“ für seine geniale Instrumentierung. Die Durchführung ist sozusagen reinster Schubert: ein zartes Wechselspiel der Holzbläser über gezupften Streichersaiten. Danach kehrt unerbittlich der Schubert des „Sturm und Drang“ zurück. Gegen Ende der Ouvertüre schlagen die düsteren Molltöne der Blechbläser in triumphales Dur um. Eine rasante „Rossini-Walze“ beschließt den Satz in schnellstem Tempo. Der Applaus war dieser lautesten aller Schubert-Ouvertüren sicher, in Graz wie in Wien.
Prager Klavierkonzert
Ludwig van Beethoven hat sein zweites Klavierkonzert zwar nicht für Prag komponiert, wohl aber 1798 dort gespielt und dafür in die endgültige Fassung gebracht. Schon im März 1795 hatte er das Werk abgeschlossen, es dann aber nach einer Wiener Aufführung liegen lassen, um sich dem neuen C-Dur-Konzert zuzuwenden. Da ihm dieses besser gefiel als das frühere, gab er es auch zuerst zum Druck. So erschien das C-Dur-Konzert Opus 15 schon 1801 als erstes Klavierkonzert, 5
während das frühere B-Dur-Konzert erst im Jahr darauf als Opus 19 gedruckt wurde. Wie bei Frédéric Chopin ist die Reihenfolge der beiden Klavierkonzerte vertauscht. Trotz der Vorgeschichte in Wien kann man das B-Dur-Konzert mit Fug und Recht als „Prager Konzert“ bezeichnen. Denn erst für die dortige Aufführung 1798 hat Beethoven das Werk gründlich überarbeitet und in die heute gängige Form gebracht. Kronzeuge für seine Prager Auftritte war der Pianist Wenzel Tomaschek. Nachdem er Beethoven mehrmals hatte spielen hören, fasste er dessen Wirkung in einem Satz zusammen: „Beethoven schied von Prag, und ich fühlte die günstige Wirkung, den Herrn des Klavierspiels in seinen Schöpfungen gehört zu haben.“ „Seine Schöpfungen“ waren in diesem Falle diverse Variationen und Sonatensätze für Klavier solo, freie Fantasien des Meisters und seine ersten beiden Klavierkonzerte. Während Tomaschek vom C-Dur-Konzert wie vom Donner gerührt wurde, beeindruckte ihn das B-Dur-Konzert weit weniger – oder besser: Beethovens Spiel in den beiden Konzerten: „Im Jahre 1798 kam Beethoven, der Riese unter den Klavierspielern, nach Prag. Er gab im Konviktsaal ein sehr besuchtes Konzert, in welchem er sein C-Dur-Konzert Op. 15 ... vortrug. Durch Beethovens großartiges Spiel und vorzüglich durch die kühne Durchführung seiner Phantasie wurde mein Gemüt auf eine ganz fremdartige Weise erschüttert; ja, ich fühlte mich in meinem Innersten so tief gebeugt, dass ich mehrere Tage mein Klavier nicht berührte, und nur die unvertilgbare Liebe zur Kunst, dann ein vernunftmäßiges Überlegen vermochten, meine Wallfahrten zum Klavier wie früher, und zwar mit gesteigertem Eifer, fortzusetzen. Ich hörte Beethoven in seinem zweiten Konzert, dessen Spiel und dessen Komposition nicht mehr den gewaltigen Eindruck auf mich machten. Er spielte diesmal das Konzert in B-Dur ... Ich verfolgte diesmal mit ruhigerem Geiste Beethovens Kunstleistung, ich bewunderte zwar sein kräftiges und glänzendes Spiel, doch entgingen mir nicht seine öfteren kühnen Absprünge von einem Motiv zum andern, wodurch dann die organische Verbindung, eine allmähliche Ideenentwicklung aufgehoben wird. Solche Übelstände schwächen oft seine großartigsten Tonwerke, die er in seiner überglücklichsten Konzeption schuf.“ Das B-Dur-Konzert hatte Beethoven schon von Beginn an nicht „in seiner überglücklichsten Konzeption“ geschaffen. Er selbst erklärte es zu einer „früheren Arbeit und folglich nicht zu den Besten gehörend“. Immerhin aber unterzog er es der erwähnten, gründlichen Überarbeitung für die Prager Aufführung. Zwischen den Skizzen für die neuen Teile fand der Beethoven-Forscher Gustav 6
Nottebohm auch Anweisungen wie „von hier an bleibt alles wie es war“. „Die Umarbeitung des ersten Satzes war eine durchgreifende; Nottebohm macht es wahrscheinlich, dass das Hauptthema des ersten Satzes ... ursprünglich anders lautete“ (Thayer). Dennoch blieb das B-Dur-Konzert auch in der gedruckten Form „viel schlichter und anspruchsloser als das in C. Schon das Orchester ist viel einfacher, es fehlen Klarinetten, Trompeten und Pauken ... Nach der ganzen Anlage, der Erfindung und der Klaviertechnik steht es noch auf Mozart’schem Boden.“ So fasste der Beethoven-Biograph A. W. Thayer den Mozart’schen Stil des Konzerts zusammen. „Dabei kommt das Orchester mit seinen Klangwirkungen voll zur Geltung. In jeder Hinsicht erkennt man den Kenner der Instrumente, namentlich seines eigenen.“
Zur Musik „Dem Charakter nach spiegelt das Konzert durchaus die frohe erste Wiener Zeit Beethovens wider: frisches Leben, dabei schöner Gegensatz kräftiger und weicher Motive im ersten Satz. Es ist eine von Beethoven selbst herrührende Kadenz zu diesem Satz vorhanden, in welcher das erste Thema etwas verändert fugiert behandelt, später seine rhythmische Grundlage mit vielfachem Figurenwerk umkleidet, in der Mitte auch noch ein anderes Motiv herangezogen wird. Die Kadenz war wohl für eine etwas spätere Aufführung bestimmt, da der ausgedehntere Umfang des Klaviers dafür in Anspruch genommen wird.“ (Thayer) Beethovens Klavierwerke entwickelten sich in ihrem Umfang entsprechend dem ständig wachsenden Tastenumfang der Klaviere seiner Zeit. Das B-Dur-Konzert hatte er ursprünglich für einen typischen Hammerflügel der Mozartära geschrieben, die Kadenz aber für ein moderneres Fortepiano mit erweitertem Umfang. Zu den übrigen beiden Sätzen schrieb Thayer: „ein ruhiges, friedliches, doch schwellendes Glücksgefühl im übrigens einfach angelegten, wunderhübschen Adagio, wo auf die kleine ausdrucksvolle Kadenz und auf den feinen Zug am Schluss aufmerksam zu machen ist, wo das Solo vor lauter Rührung auf der Terz des Dominantakkords verklingt und das Orchester schließen lässt. Der letzte Satz ist eitel Fröhlichkeit, künstlerisch meisterhaft gestaltet, mit reizenden Motiven, unter denen besonders das Seitenthema in g-Moll originell ist. Hier begegnet am Schluss die in Beethovens früheren Sachen so beliebte überraschende Modulation, wie auch das sanfte Verklingen der Solostimmen wieder.“ (Thayer) 7
Schüler Schubert Schlagartig wurden Schuberts Leistungen schlechter: Im November 1813, etliche Wochen nach dem Beginn des Schuljahres, verließ er plötzlich das privilegierte k. k. Stadtkonvikt am Universitätsplatz und wechselte in die Lehrer-Bildungsanstalt an der k. k. Normal-Hauptschule in der Annengasse. Ein trister Advent ohne seine Schulfreunde begann, obwohl dem Sechzehnjährigen am Konvikt bereits ein Stiftungsplatz für die höheren Studien bewilligt worden war. Der Vater aber hatte beschlossen, dass sein Sohn Franz Lehrer werden solle wie er selbst und die Brüder. Zum Dank für das Stipendium hatte Schubert im Oktober 1813 eigens seine Erste Sinfonie komponiert und sie dem Konvikt-Direktor Dr. Lang widmen wollen, doch war es dazu nicht mehr gekommen. Zum Lehrerdasein verspürte der junge Franz wenig Neigung, wie der Rückgang seiner Leistungen an der n euen Schule belegt. Das Zeugnis vom August 1814 bescheinigt dem „angehenden Schul-Gehilfen“ nur mittelmäßige Leistungen in den „Grundsätzen der Unterweisung“, in Latein, Religionslehre und Rechenkunst. In den übrigen Fächern wie Deutsche Sprachlehre, Buchstabieren oder Lesen brachte er es immerhin auf ein „gut“. Am Konvikt aber hatte er in all diesen Fächern durchwegs mit einer Eins geglänzt, und die geliebte Musik war noch hinzugekommen – mit sehr guten Leistungen in Gesang, Violin- und Klavierspiel. Dass Schubert seine 1815 vollendete Zweite Sinfonie seinem ehemaligen Direktor am Konvikt widmete und nicht dem Mozartfreund Dr. Wilhelm Bauer, der die Lehrerbildungsanstalt leitete, spricht Bände. Noch immer fühlte er sich dem Konvikt verbunden, wo er die täglichen Orchesterübungen als Konzertmeister geleitet hatte. Seine gesamte praktische Erfahrung in Orchestermusik hatte er dort gesammelt, wo „der Abend täglich der Aufführung einer vollständigen Sinfonie und einiger Ouvertüren gewidmet“ war. Dort legte er den Grundstein für seine Vorstöße in unerhörte neue Klangwelten, wie sie seine Zeitgenossen schon in der Zweiten Sinfonie mit Erstaunen bewundern durften. Es waren freilich nur wenige Wiener, die dieses Wunder zu hören bekamen.
Große Sinfonie im Schatten Napoleons Am 10. Dezember 1814 hat Schubert seine Zweite im größten Stil begonnen, nämlich mit einer gewichtigen langsamen Einleitung und einem mächtigen Allegro von mehr als 600 Takten Länge. Er rechnete offenbar schon mit der Ruhe der Weihnachtsferien. Tatsächlich konnte er den gewal8
tigen ersten Satz am zweiten Weihnachtsfeiertag vollenden. Das Andante und Menuett folgten im Januar und Februar, das mehr als 700 Takte lange Finale zwischen 25. Februar und 24. März. Volle vier Monate nahm sich Schubert für die Ausarbeitung dieser großen Sinfonie Zeit. Dass man es mit der Arbeit eines siebzehn- bis achtzehnjährigen Schülers zu tun hat, hört man der B-Dur-Sinfonie in keinem Takt an. In den Jahren nach Beethovens Siebenter und Achter gab es keine einzige Wiener Sinfonie von so weiten Dimensionen und von so wundersamen Klangwirkungen - mit zartesten Bläserstimmen, geheimnisvollen Streicherklängen und Naturlauten der Hörner, aber auch mit einem überwältigend kraftvollen Fortissimo. Das Stück ist alles andere als naiv, vielmehr der Versuch eines selbstbewussten jungen Komponisten, sich gegen bedrückende Lebensumstände zu behaupten. Dennoch wurde dieses Meisterwerk erst ein Jahr nach seiner Vollendung aufgeführt, was sich leicht aus den Zeitumständen erklären lässt: Als Schubert mit der Komposition begann, strebte der Wiener Kongress gerade seinem Höhepunkt zu. Als er die Sinfonie vollendete, hatte Napoleon die Insel Elba bereits wieder verlassen und in Paris Einzug gehalten. Die „Herrschaft der hundert Tage“ begann und hielt Wien wie ganz Europa in Atem, bis die Schlacht bei Waterloo im Juni den Kaiser der Franzosen zur endgültigen Abdankung zwang. Der Kongress nahm zwar seine Arbeit wieder auf, doch die tänzerische Beschwingtheit der ersten Sitzungsperiode stellte sich nicht wieder ein. Vielleicht war es die Devise „Der Kongress tanzt“, die den jungen Schubert heimlich zu seiner Zweiten Sinfonie inspirierte. Denn ohne die Krise, die Napoleons Rückkehr von Elba auslöste, hätte es in der Feierstimmung des Kongresses gute Chancen für eine Aufführung gegeben. Der Bedarf an ständig neuer Instrumentalmusik für die erlauchten Gäste aus ganz Europa war kaum zu decken, und Schuberts Lehrer war kein Geringerer als der Hofkapellmeister Antonio Salieri, der ein Werk seines Schülers zweifellos hätte platzieren können. So aber musste die Zweite warten, bis Napoleon besiegt war.
Wiener „Laienorchester“ 1816 war es dann endlich soweit: Ein damals kopiertes Orchestermaterial belegt, dass die Zweite eine halböffentliche Aufführung im Wiener Schottenhof durch den „Hatwigschen Orchesterverein“ erlebte. Der böhmische Geiger Otto Hatwig hatte ein aus Laien und Profis bestehendes Orchester von 36 Mitgliedern gegründet, wie es für das Wien nach dem Kongress typisch war. Denn unter dem 9
Fürsten Metternich gehörten Orchesterproben zu den wenigen Menschenansammlungen, die überhaupt noch polizeilich gestattet waren. Schubert spielte in Hatwigs Orchester so lange die Bratsche, bis der Konzertmeister und Gründer 1818 aufgeben musste. In diesem Jahr füllte ein anderer Schubertfreund die Lücke: der Wiener Geiger Joseph Doppler. Er war fünf Jahre älter als Schubert und ein Hausfreund der Familie, der gelegentlich im Familienquartett die Bratsche spielte. Den jungen Franz nannte Doppler mein „Herzensfreundchen“. Vehement setzte er sich für die Aufführung Schubert’scher Werke ein – zu vehement für den Geschmack des Komponisten. In einem Brief an seinen Bruder Ferdinand vom Oktober 1818 meinte Schubert ironisch: „Ich bewundere nur den blinden, verkehrten Eifer meines etwas tölpischen Freundes Doppler, der mir mit seiner Freundschaft mehr schadet als nützet“. Mit den Werken eines jungen Genies in Wien hausieren zu gehen, war in der Kaiserstadt stets ein anrüchiges Verfahren. Immerhin aber hatte Doppler 1818 seinen eigenen Musikverein neu gegründet, um Schuberts Messen und Sinfonien aufzuführen: „Unser Musikverein hat sich neuerdings gebildet u. steht jetzt auf dem Punkte, der beste dieser Art zu werden. Hr Otto aus der Hofkapelle dirigirt uns. Hr Bogner erster Flötist, Hr Meck erster Violoncellist etc.“ So berichtete er im Oktober 1818 an Schubert. Die Orchester stimmen der Zweiten Sinfonie hatte er von Hatwig übernommen, denn er schenkte sie nach Schuberts Tod der Gesellschaft der Musikfreunde. 1818 muss es also zu einer neuerlichen Aufführung der Zweiten gekommen sein, wieder in einem halböffentlichen Konzert. Von diesem Augenblick an verschwand sie in der Versenkung, bis sie der aus Deutschland stammende Londoner Dirigent August Manns ein halbes Jahrhundert später wieder hervorholte. Am 20. Oktober 1877 dirigierte er in seiner legendären Konzertserie im Chrystal Palace in London die erste öffentliche Aufführung der vollständigen Nr. 2 von Schubert.
Zur Musik Die Zweite Sinfonie in B-Dur gehört zu den erstaunlichsten Genieleistungen des jungen Schubert. Was der noch Siebzehnjährige allein im ersten Satz an neuen Klangfarben erfand, ist schlicht sensationell. Wie etwa die beiden Flöten hoch über den Streichern geführt werden, wie die Hörner gleichsam in der Ferne mit „Hornquinten“ eine pastorale Stimmung zaubern, wie insgesamt die Holzbläser als eigenes „Orgelregister“ konsequent den Streichern gegenüberstehen, um sich im 10
nächsten Moment mit ihnen zu hochromantischen Klangmischungen zu vereinen, das hatte es selbst in Beethovens Orchester noch nicht gegeben. Wenn man sich gelegentlich an Rossini erinnert fühlt, so ist dies ein Anachronismus. Die Begeisterung der Wiener für den „Schwan von Pesaro“ begann erst 1816. Schubert selbst hat sich erst 1818 dezidiert zu Rossinis genialer Instrumentierungskunst geäußert. Was man in der Zweiten hört, ist also reinster Schubert. Unvorstellbar, dass ein solches Orchestergenie in Wien quasi unentdeckt blieb. Wären Schuberts frühe Sinfonien schon vor 1820 allgemein bekannt geworden, die Geschichte des romantischen Orchesterklangs wäre anders verlaufen. Auch formal bietet die Zweite einige Überraschungen. Die langsame Einleitung (Largo) beginnt mit einem feierlichen Fortissimo der 12 Bläser und Pauken, von den hohen Streichern mit empfindsamen Arabesken kommentiert. Klarinetten und Fagotte spielen den feierlichen Marschrhythmus plötzlich im Pianissimo. Darüber erhebt sich die Stimme der ersten Flöte mit Trillern und hohen Seufzern – eine wunderbare Stelle für Ferdinand Bogner, den ersten Flötisten des Doppler’schen Musikvereins und späteren Widmungsträger von Schuberts Flötenvariationen. Unter den Liegeklängen der Bläser beschleunigen die Geigen ihre Rhythmen, bis in Takt 11 das rasante Allegro vivace einsetzt – mit so mitreißenden Geigenläufen, dass man an Rossini denken könnte, wenn Schubert dessen Ouvertüren damals schon gekannt hätte. Das Thema wird im Fortissimo wiederholt und trägt mühelos über 70 stürmische Takte hinweg, bis in den Geigen das zweite Thema einsetzt: in Es-Dur statt F-Dur! Danach kehrt der Schwung des ersten Themas zurück. In der Schlussgruppe treten „entschleunigte“ Halbenoten der Geigen zwischen die rasanten Läufe des Hauptthemas. Die Durchführung setzt bei eben diesen ruhigen Halbenoten an und entwickelt daraus eine träumerische Pianissimo-Episode, bevor die Reprise einsetzt, und zwar in Es-Dur statt B-Dur. Mit dem Seitenthema ist dann wieder die Grundtonart erreicht und der Satz kann seinem furiosen Ende entgegenstürmen – nach mehr als 600 Takten schönster Schubertmusik! Das Andante in Es-Dur war der einzige Satz, der im Wiener Musikverein nach Schuberts Tod einmal aufgeführt wurde, nämlich 1860. Offenbar hielt man das schlendernde Andante-Thema der Streicher in seinem frohgemuten Wanderschritt für einen „typischen“ Schubert. Es wird in fünf Variationen ausgeführt: Die Oboe darf das Thema als erste wiederholen, unterlegt von sanften Hornquinten und überhöht von der ersten Flöte – ein pastorales Idyll, das auch in den nächsten beiden 11
Variationen anhält. In der zweiten Variation liegt das Thema in den Bässen, begleitet von geheimnisvollem Tremolo der Streicher und einer Art Bläserchoral. In der nächsten Variation spinnen die Hörner und Klarinetten das Klangbild einer sonnigen Winterlandschaft weiter, bis in der vierten Variation ein Wintersturm in c-Moll losbricht. Erst mit dem zarten Klarinettensolo tritt die Wintersonne wieder hervor, während das Pizzicato der Bratschen und Bässe die glitzernden Reflexe im Schnee widerspiegelt. Ein paar Schneeflocken in den Geigen fliegen noch durch die Luft, bevor der Satz ganz zart ausklingt. So oder so ähnlich könnte Schubert diesen Satz im Januar 1815 empfunden haben. Umso überraschender, dass der dritte Satz in brüskem c-Moll einsetzt. Zwar schrieb Schubert „Menuetto“ darüber, in Wahrheit hat man es aber mit einem Scherzo im Stile Beethovens zu tun, denn das Tempo ist sehr schnell (Allegro vivace), der Duktus ruppig und wild. Dafür darf die Oboe im Trio einen federleichten „Passepied“ spielen, eine barocke Variante des Menuetts mit Auftakt, wie man sie bei den Bällen des Wiener Kongresses noch tanzte. Dazu tanzen auch die Geigen und die Hörner mit ihren Quint-Quart-Klängen. Das Presto-Finale beginnt wie ein simples Rondo über ein gefälliges Tanzthema, das zu Beginn mit mehreren Episoden rasch abwechselt. Dabei spürt man freilich schon, dass der galoppierende Rhythmus des Themas weniger harmlos ist, als er erscheint. Wie viel düstere Energie darin steckt, wird erst deutlich, nachdem die Exposition wiederholt worden ist. Schubert hat dieses PseudoRondo nämlich in Sonatenform geschrieben. Nach dem Doppelstrich dehnt es sich auf „himmlische Längen“ aus, angeführt von dem Galopprhythmus, der sich in den Streichern zu unerhörten Dissonanzen auftürmt. Schon beim frühen Schubert kann ein scheinbar spielerisches Finale unversehens in tödlichen Ernst umschlagen – so wie der Wiener Kongress bei der Nachricht von Napoleons Rückkehr in jenen Februar- und Märzwochen, als Schubert sein Finale komponierte. Nach mehr als 700 Takten geht dieser wahrhaft kämpferische Satz triumphal zu Ende. Ob der junge Schubert vor seinem geistigen Auge schon die österreichischen Dragoner im Sturm gegen Napoleon anreiten sah? Josef Beheimb
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DIE INTERPRETEN
Danae Dörken, Klavier
„Ist die junge Pianistin die Entdeckung des Jahres?“ fragte das Klassik-Magazin crescendo – und bejahte. „Auf dem Weg nach ganz oben“ sehen sie auch die Rezensenten des Magazins concerti: Die deutsch-griechische Pianistin Danae Dörken gehört mit gerade sechsundzwanzig Jahren zur Elite der international gefragten Künstler einer neuen Generation, die mit atemberaubender Technik, außergewöhnlicher Bühnenpräsenz und musikalischem Tiefgang Publikum und Musikerkollegen gleichermaßen in ihren Bann schlägt. Als Siebenjährige bereits von Yehudi Menuhin gefördert, erregte Danae Dörken mit „ihrer sprühenden Spielfreude“ (Kölner Stadt-Anzeiger) früh Aufsehen in führenden europäischen Konzertsälen. Nach ihrem Studium bei dem international verehrten Klavierpädagogen Karl-Heinz Kämmerling und bei Lars Vogt ist sie heute regelmäßiger Gast führender Orchester wie der Münchner Symphoniker, Royal Northern Sinfonia und der Düsseldorfer Symphoniker und konzertiert in der Londoner Wigmore Hall, im Wiener Konzerthaus, im Mozarteum Salzburg und KKL Luzern, in der Philharmonie Köln, Philharmonie Essen, im Gasteig München, Konzerthaus Berlin, der Laeiszhalle Hamburg, Tonhalle Düsseldorf, der Alten Oper Frankfurt und im Beethoven-Haus Bonn. Sie ist regelmäßig zu erleben bei wichtigen Festivals wie dem Kissinger Sommer, den Schwetzinger Festspielen, bei LuganoMusica, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem angesehenen Kammermusik-Festival „Spannungen“ in Heimbach. In der Saison 2017/18 gibt Danae Dörken Rezital-Debüts u. a. in der Tonhalle Zürich, im Palais des Beaux-Arts Brüssel Bozar, beim berühmten Festival Piano aux Jacobins in Toulouse und dem PianoEspoo Festival in Finnland. Erneut ist sie im Konzerthaus Wien, in Bozen, beim Menuhin13
WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT!
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Festival in Gstaad und beim Internationalen Musikfestival Koblenz zu Gast und debütiert in Nordamerika u. a. beim Las Vegas Philharmonic Orchestra. Als leidenschaftliche Kammermusikerin ist sie bereits gemeinsam mit Künstlern wie Lars Vogt, Gustav Rivinius, Sharon Kam, Artur Pizarro, Christiane Oelze, Carolin Widmann, Benedict Klöckner und Katia & Marielle Labèque aufgetreten. Gemeinsam mit ihrer Schwester Kiveli stellt Danae Dörken regelmäßig wegweisendes vierhändiges Klavier-Repertoire vor. Mit dem Oboisten Philippe Tondre hat sie zuletzt im Auftrag des SWR eine CD mit neu entdeckten Meisterwerken der Kammermusik eingespielt. Ihre maßstabsetzende CD-Aufnahme von Mozarts Klavierkonzert Nr. 21 und des selten zu hörenden 2. Klavierkonzerts von Mendelssohn mit dem Royal Northern Sinfonia, 2016 erschienen, erhielt glänzende Kritiken. Zuvor hatte Danae Dörken Solo-CDs mit Fantasien von Schumann, Schubert und C. P. E. Bach (bei ARS Produktion), für die sie mit dem ICMA Award ausgezeichnet wurde, und 2012 ihre Debüt-CD mit Werken von Leoš Janáček (ebenfalls bei ARS Produktion) vorgelegt, die von der Kritik begeistert aufgenommen wurde. 2015 gründete die griechischstämmige Danae Dörken mit ihrer Schwester das Molyvos International Music Festival (MIMF) auf der Insel Lesbos. Zwischen Finanzkrise und Flüchtlingsdrama bringt das MIMF nicht nur die Tradition klassischer Musik nach Lesbos, es stärkt auch die musikalische Beziehung zwischen Deutschland und Griechenland nachhaltig. Ganzjährig finden heute gemeinsam mit führenden MIMF-Solisten wie Marlis Petersen, Sebastian Manz, Maximilian Hornung, Philippe Tondre, Linus Roth und Lars Vogt Benefizkonzerte und Veranstaltungen in ganz Deutschland statt. Wiederholt war Danae Dörkens Engagement Gegenstand der Berichterstattung, u. a. in Reportagen der Fernsehmagazine ttt und 3sat kulturzeit, im WDR und in zahlreichen weiteren Medien.
Andreas Stoehr, Dirigent
In Wien geboren, zählt Andreas Stoehr zu den musikalisch vielseitigsten Vertretern jener Generation, die fundiertes Kapellmeisterhandwerk mit den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis zu verbinden weiß. Die musikalischen Schwerpunkte liegen gleichermaßen auf dem Gebiet des Barock, der Klassik und der klassischen Moderne. Darüber hinaus besitzt Andreas Stoehr eine starke Affinität für Werke abseits gängiger Rezeption (Schubert, Gluck, Meyerbeer). 15
In den vergangenen Jahren war Stoehr in Skandinavien und in der Schweiz regelmäßiger Gast (Königliche Oper Stockholm mit Händels „Serse“, mit Mozarts „Lucio Silla“ und „Die Zauberflöte“ an der Königlichen Oper Kopenhagen, Cavallis „La Calisto“ am Grand Théâtre de Genève). Im Sommer 2012 stand Andreas Stoehr im Rahmen der styriarte am Pult des Orchesters recreation und kehrte im September 2012 zum dritten Mal an die Königliche Oper in Stockholm zurück. Die Västerås Sinfonietta spielte unter seiner Stabführung im September 2014 Beethoven (Violinkonzert, Siebente) und „The Apotheosis of the Dance“ des schwedischen Komponisten Mats Larsson Gothe (*1965). Im Zentrum seines künstlerischen Interesses stehen neben der Liebe zur Barockmusik zweifellos die Werke Mozarts, Verdis und – gleichsam als Gegenpol – Opern des 20. Jahrhunderts. Das Repertoire der Klassischen Moderne erweiterte Andreas Stoehr 2007 mit einer neuen Einstudierung von Debussys „Pelléas et Mélisande“ an der Deutschen Oper am Rhein. Seine musikalische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien u. a. bei David Lutz (Repetition und Liedbegleitung), Reinhard Schwarz und Gennadij Roschdestwenski (Dirigieren) ergänzte Stoehr durch Studien der Musikwissenschaft an der Universität Wien. Noch während des Studiums debütierte Andreas Stoehr an der Wiener Kammeroper mit Giovanni Paisiellos „Il Barbiere di Siviglia“. Ab 1985 folgte ein Engagement am Opernhaus Graz. Er war Gastdirigent an der Staatsoper Prag und Musikdirektor der Opéra Comique Paris, hatte ein langjähriges Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf (u. a. leitete er dort die Monteverdi-Trilogie) und war Erster Dirigent des Theaters in St. Gallen. Eine intensive Gastiertätigkeit (Wiener Symphoniker, Orchestre National de Lille, Orchestre National d’Ile de France, Orchestre Philharmonique de Liège, Rotterdam Philharmonic Orchestra und in jüngster Zeit die Duisburger Philharmoniker, das WDR-Rundfunkorchester, das Stavanger Symphony Orchestra und recreation Graz) ergänzt diese Eckdaten. Mit großer Leidenschaft widmet sich der Dirigent der Entdeckung und Wiederaufführung von Opernpartituren, die seit ihrer Entstehungszeit nicht mehr erklungen sind bzw. als verschollen gelten. So hob er bei der styriarte 1997 Schuberts letzte Oper „Der Graf von Gleichen“ in der rekonstruierten Fassung Richard Dünsers aus der Taufe und spielte 2007 erstmals die Prager Fassung von Christoph Willibald Glucks „Ezio“ auf CD ein. Auch Grenzüberschreitungen liegen Stoehr am Herzen: So enstand unter seiner Mitwirkung in Kooperation zwischen der Deutschen Oper am Rhein und dem Düsseldorfer Schauspielhaus 2006 17
das Projekt „Herz und Mund und Tat und Leben“ – ein Kammerspiel, das in der Regie von Amélie Niermayer die Musik und den Text der geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs in einen theatralischen Kontext setzte. Seit 2013 bekleidet Andreas Stoehr eine Professur an der Konservatorium Wien Privatuniversität und gibt als Leiter der Dirigierklasse seine Erfahrungen an die jüngere Generation weiter.
recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Versailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-Opern-Festspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der fünfte Abonnementzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal, aber auch zu einem Händel-Arienabend in die Helmut List Halle. Die meisten Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die 19
Inserat Auenbrugger fehlt noch! Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:
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Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland, Spanien oder Russland, aber auch nach Frankreich, Kuba, Venezuela und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Bis zur vergangenen Saison hatte der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter für fünf Jahre die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation inne. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester.
Maria Bader-Kubizek, Konzertmeisterin
Die gebürtige Niederösterreicherin absolvierte ihr Violinstudium in Wien (Gerhard Schulz), Salzburg (Sandor Vegh) und London (David Takeno). Ab 1987 wirkte sie im Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt mit, seit 1992 ist sie Mitglied des Chamber Orchestra of Europe, Konzertmeisterin und Solistin der Haydn Akademie Eisenstadt, künstlerische Leiterin der Capella Czestochoviensis in Polen sowie Primaria des Sorgo Ensembles und des Barock-Ensembles Il Concerto Viennese mit dem Cellisten Rudolf Leopold. Als Solistin hat sich Maria Bader-Kubizek vor allem als Mozart-Interpretin einen Namen gemacht, ist aber auch in breit gefächertem Repertoire zu Hause (von Bach über Beethoven bis Brahms). Soloauftritte hatte sie u. a. im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus, im Schloss Esterházy, Eisenstadt und in Hohenems sowie international in etlichen Ländern Europas und in Japan und bei renommierten Festivals. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer musikalischen Tätigkeit ist die Kammermusik, vor allem auf Originalinstrumenten des Barock und der Wiener Klassik. Zu ihren musikalischen Partnern zählen Christophe Coin, Gordon Murray, Anita Mitterer, Richard Fuller, Herwig Tachezi, Christoph Berner, Howard Penny oder Thomas Selditz.
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DIE BESETZUNG
Konzertmeisterin • Maria Bader-Kubizek • Violinen 1 • Fabian Bertoncello • Marina Bkhiyan • Benjamin Gatuzz Suarez • Daniela Hölbling • Albana Laci • Boris Mihaljcic • Sonja Novcic • Lorena Padrón Ortíz • Diana Redik • Violinen 2 • Toshie Shibata • Silvia Babka • Yanet Infanzón La O • Simone Mustein • Sylvia Pillhofer • Nicolas Sanchez • Christiane Schwab • Miona Vujovic • Georgios Zacharoudis • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Wolfram Fortin • Attila Gacs • Annamaria Guth • Agnieszka Kapron-Nabl • Simona Petrean • Lucas Schurig-Breuss • Ioan Stetencu • Violoncelli • Jan Zdansky • Inge Bacher • Boglárka Bakó • Floris Fortin • Charlotte Hirschberg • Judit Pap • Kontrabässe • Sebastian Rastl • Christopher Bainbridge • Christina Kaser • Herbert Lang • Raphael Pätzold • Flöten • Maria Beatrice Cantelli • Barbara Peyer • Wiener Oboen • Helene Kenyeri • Lena Maria Straka • Klarinetten • Alexander Ladstätter • Gerhard Grassmugg • Fagotte • Peter Janzso • Elvira Weidl • Naturhörner • Matthias Predota • Radu Petrean • Martin Putz • Karlheinz Tappler • Naturtrompeten • Stefan Hausleber • Karlheinz Kunter• Posaunen • Alexander Ladreiter • Christian Godetz • Wolfgang Tischhart • Pauke • Janos Figula
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24. Deutschlandsberger
Klavierfrühling 2018 Sonntag, 11. Februar 2018, 18.00 Uhr, Laßnitzhaus
Sonntag, 08. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Elisabeth Leonskaja – Klavier Valentin Erben – Violoncello Shani Diluka – Klavier
Sonntag, 18. Februar 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Altenberg Trio Wien Sonntag, 04. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Samstag, 21. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Ida Aldrian – Mezzosopran Helmut Deutsch – Klavier
Yevgeny Sudbin – Klavier
Sonntag, 29. April 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Sonntag, 11. März 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Janina Fialkowska – Klavier
Sonntag, 06. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Florian Glemser – Klavier Montag, 21. Mai 2018, 18.00 Uhr, Musikschule
Till Fellner – Klavier
Altenberg Trio Wien 0255 asse 7, Tel.: 0316/83 nbüro Graz, Herreng 1 0976 u. Zentralkarte | Fax: 03462/3281 sberg, Tel.: 03462/3 52 u. 03462/3564 land 46 5 tsch 4/41 Deu x, 066 Karten: Leykam-Dei .kulturkreis.at | Tel.: landsberg.at | www kulturkreis@deutsch
4/4154652. DL – Graz: Tel.: 066 Shuttlebus Graz –
AVISO
Montag, 12. Februar 2018, 19.45 Uhr – Stefaniensaal (Faschings-)Dienstag, 13. Februar 2018, 19.45 Uhr – Stefaniensaal
MOZ-ART À LA HAYDN
Schon immer wollte Markus Schirmer das Klavierkonzert von Alfred Schnittke spielen. Der DeutschRusse, für den die Musikgeschichte eine Spirale war, brachte Mozart, Haydn, Bach, Schostakowitsch und noch vieles andere zur spielerischen Synthese. Sein sehr humorvolles Stück „Moz-Art à la Haydn“ wurde dafür zum Symbol. Die junge Französin Marie Jacquot dirigiert die beiden SchnittkeWerke und rahmt sie klassisch ein: mit Mozarts „Linzer Sinfonie“ und einer „Namenstagssinfonie“ von dessen Gegenspieler Antonio Salieri.
Antonio Salieri: Sinfonia in D, „Il giorno onomastico“ Alfred Schnittke: Konzert für Klavier und Streicher Moz-Art à la Haydn Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 36 in C, KV 425, „Linzer“
Markus Schirmer, Klavier recreation – Großes Orchester Graz Dirigentin: Marie Jacquot
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AVISO
Montag, 5. März 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 6. März 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal
PERLEN AUS DEM SCHRANK
Keine anderen Barockkomponisten liebt Sergio Azzolini so sehr wie Vivaldi und Zelenka. Die rauschenden Klänge des rothaarigen Priesters aus Venedig füllt er mit so prallem Leben an, dass jedes Konzert zum theatralischen Ereignis wird. Beim Prager Jesuitenzögling Zelenka entdeckt er geheime Botschaften, verschlüsselt hinter Doppelfugen und bohrender Chromatik. Noch heute ruhen die entsprechenden Musikhandschriften im berühmten „Schranck No. II“ des Dresdner Kapellarchivs. Dort entdeckte Azzolini auch die Noten zu einer prachtvollen Orchestersuite des Bachfreundes Fasch.
Zelenka: Concerto a 8 in G Sinfonia in a Fasch: Orchestersuite in C, FWV K:C1 Vivaldi: Fagottkonzert in a, RV 497
recreationBAROCK Leitung: Sergio Azzolini, Fagott
Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse
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