WIENER WEIHNACHTEN 18., 19. & 20. Dezember 2017
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Montag, 18. Dezember 2017, 19.45 Uhr Dienstag, 19. Dezember 2017, 19.45 Uhr Mittwoch, 20. Dezember 2017, 19.45 Uhr
Stefaniensaal
Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)
Violinkonzert in D, op. 35 Moderato nobile Romance: Andante Finale: Allegro assai vivace Fritz Kreisler (1875–1962)
Liebesfreud Liebesleid Schön Rosmarin
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Deutscher Tanz, KV 605/3 „Schlittenfahrt“ Engelbert Humperdinck (1854–1921)
Vorspiel zu „Hänsel und Gretel“
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Franz Schreker (1878–1934)
Valse lente
Emil Nikolaus von Reznicek (1860–1945)
Ouvertüre zu „Donna Diana“ Erich Wolfgang Korngold
„Viel Lärm um nichts“, Suite, op. 11 Ouvertüre Mädchen im Brautgemach Holzapfel und Schlehwein Intermezzo (Gartenszene) Hornpipe
Benjamin Schmid, Violine recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigent: Sascha Goetzel
Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Sascha Goetzel.
Konzertdauer:
Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 45 Minuten 3
AD NOTAM
Die Klänge der Wiener Jahrhundertwende als Einstimmung auf Weihnachten? So ungewöhnlich diese Programmidee von Sascha Goetzel erscheinen mag, so führt sie im heutigen Programm doch vier Komponisten zusammen, die das Musikleben der Donaumonarchie um 1900 auf je eigene Weise prägten: Franz Schreker und Emil Nikolaus von Reznicek, Erich Wolfgang Korngold und Fritz Kreisler. Lediglich der Rheinländer Engelbert Humperdinck scheint nicht ins Bild zu passen, obwohl er dem großen Wagner’schen Erbe der üppigen Orchesterklänge ebenso huldigte wie seine Wiener Kollegen. Ein Mozart’scher Walzer sorgt zu Beginn des zweiten Teils für etwas ungewöhnliche Freiluftklänge aus dem winterlichen Wien des 18. Jahrhunderts.
Violinkonzert eines Wiener Oscar-Gewinners
Dass ein Wiener Meister der Sinfonik und Oper in Hollywood gleich mehrmals den Oscar für seine Filmmusiken gewann, ist ein Unikum in der Musikgeschichte. Es zeichnet Erich Wolfgang Korngold aus. Die Zeitläufte verschlugen das Wunderkind aus dem mährischen Brno/Brünn vom klassischen Parkett der Wiener Konzertsäle nach Hollywood. Ursprünglich hatte der Sohn des Musikkritikers Julius Korngold, der 1901 nach Wien übersiedelte, die klassische Laufbahn eingeschlagen und in der Donaumetropole als Wunderkind für Furore gesorgt. Gustav Mahler rief den Zehnjährigen öffentlich zum Genie aus und schickte ihn zu Alexander von Zemlinsky in die Lehre. 1909 trat der Dreizehnjährige mit Klavierstücken aufs Podium, die gestandene Kollegen erblassen ließen. Richard Strauss gab kleinlaut zu, dass ihn die Stücke des jungen „Erzmusikanten“ mit „Schrecken und Furcht“ erfüllten. Kaum übertrieben war es, diesen Buben als „kleinen Mozart“ zu feiern, wie es der Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick tat. Es waren freilich Korngolds Opern, die einen Strauss bald das Fürchten lehrten. 4
„Die tote Stadt“ (1920) und „Das Wunder der Heliane“ (1927) waren d i e Opern der „Goldenen Zwanziger“, mindestens so populär wie die Bühnenwerke eines Strauss oder Schreker aus der gleichen Ära. Was Korngold anfasste, wurde musikalisch offenkundig zu Gold. Dies bewog auch Max Reinhardt, ihn 1934 nach Hollywood zu holen, um für seine Verfilmung des „Sommernachtstraums“ Mendelssohns Schauspielmusik zu bearbeiten. Rasch fand der Wahlwiener Korngold Gefallen an den Möglichkeiten des jungen Mediums Tonfilm. Gleich mit seiner ersten eigenen Filmpartitur verhalf er einem Weltstar der Leinwand zum Durchbruch: Errol Flynn in der Rolle des Captain Blood. 1936 gewann Korngold für die Filmmusik zu „Anthony Adverse“ seinen ersten Oscar, zwei Jahre später für „The Adventures of Robin Hood“ den zweiten. Bis heute sind es diese opulenten Leinwand-Epen, die im Feiertagsprogramm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens das Gedenken an Korngold wachhalten. Man kann sich der Brillanz seiner Filmpartituren kaum entziehen: dem atem beraubenden Tempo der Fechtszenen; dem opulent geblähten Klang des Meeres, der prachtvolle Segelschiffe auf weite Fahrt schickt; den Anklängen an Renaissance und Barock in den galanten Szenen. Jeder Filmkomponist in Hollywood hat hier abgeschrieben – nicht zuletzt John Williams, der noch im Soundtrack zu „Indiana Jones“ dem Altmeister der Hollywood-Musik seinen Tribut zollte. Auch Korngold hat bei Korngold abgeschrieben, nämlich im Violinkonzert. 1947 für keinen Geringeren als Jascha Heifetz komponiert und von diesem in Saint-Louis aus der Taufe gehoben, wimmelt es von Zitaten aus den Filmpartituren des Komponisten. Der Eindruck eines kinohaften „Drehbuchs“ drängt sich in allen drei Sätzen auf. Dabei war der Anlass zur Entstehung ein durchaus ernster: Mit diesem Werk brach der Komponist einen selbst auferlegten Bann. 1938, nach dem „Anschluss Österreichs“, hatte er gelobt, keine Musik für den Konzertsaal mehr zu schreiben, bis der Spuk der Nazidiktatur ein Ende haben würde. Mit den seligen Klängen seines Violinkonzerts feierte Korngold die Befreiung der Welt vom Albtraum der Nazidiktatur.
Zur Musik Nach Brahms und Tschaikowski ist kein „schöneres“ Violinkonzert geschrieben worden. Dies macht schon der Anfang unmissverständlich deutlich: kein Orchestervorspiel, kein kantiger Rhythmus, sondern pure, schöne Geigenmelodie. Vom Orchester schmelzend grundiert, singt die Violine eine „unendliche Melodie“ verträumt vor sich hin. Sie hat im Leitton Cis ihren Höhepunkt, wird dann aber 5
nach unten abgebogen und verdämmert in zarten romantischen Wendungen. Einen solchen Einstieg konnte nur ein gestandener Filmkomponist schreiben, der sich um den Fortschritt der Moderne im Konzertsaal nicht scherte. Wienerisch geht es hier zu, voller Schmäh und Schmelz, aber auch filmreif romantisch. Gerade diese Unbekümmertheit wurde Korngold nach dem Krieg in der alten Heimat zum Verhängnis. Sein Versuch, sich in Wien erneut zu etablieren, scheiterte kläglich. Im Amerika der Nachkriegszeit aber wirkten seine späten Werke wie ein Traum vom goldenen Zeitalter, eine Sternstunde des unbekümmerten Singens und Jubelns. So schließt der erste Satz nach einer breiten sinfonischen Ausarbeitung der beiden Themen, die immer wieder ins Idyllische abdriftet, mit einem echten Coup, einem „Show-down“ sondergleichen. Kein Wunder, dass selbst das Publikum der Salzburger Festspiele bei einer Aufführung vor einigen Jahren nach dem ersten Satz spontan in Applaus ausbrach. Der zweite Satz ist „Romance“ überschrieben – so, als könnte man nach einem so schönen, hyper-romantischen ersten Satz etwas noch Romantischeres schreiben. Korngold ist es gelungen, nicht zuletzt durch den exzessiven Einsatz der Celesta im Orchester. Alles schwebt hier in den zarten Farben eines „Sommernachtstraums“ alla Hollywood. Das Finale dagegen führt uns mitten hinein in eine jener Fechtszenen, in denen sich Errol Flynn unverschämt grinsend in die Herzen des Kinopublikums hineinkatapultierte: Das virtuose Thema der Geige wirkt chevaleresk, wie der Galopp einer ritterlichen Jagd, durch raffinierte Taktwechsel belebt. Das Thema kehrt rondoartig wieder, wird dabei variiert und immer virtuoser ausgeschmückt. Die Episoden entführen uns an wechselnde Schauplätze, vielleicht nach Nottingham oder in den Sherwood Forest – je nachdem, was man dabei assoziieren möchte. Auch hier zog der Komponist am Ende alle Register – von triumphalen Hornfanfaren bis zu einer jazzigen Dissonanz. Ein Korngold wusste eben, welches Happy End er seinem Publikum schuldig war – und was ein Weltstar wie Jascha Heifetz von ihm erwartete, der in diesem Finale mit dem Geigenbogen nicht weniger brillieren wollte als ein Errol Flynn mit dem Florett.
Liebesleid und Liebesfreud
Dass die Stadt Wien kaum weltberühmte Geigenvirtuosen hervorgebracht habe, ist eine oft zu lesende Behauptung, die keiner historischen Überprüfung standhält. Erinnert sei nur an die Künste 6
eines Franz Clement, der Beethoven zu seinem Violinkonzert inspirierte und selbst zwei ähnlich monumentale Konzerte für sein Instrument geschrieben hat; an Ignaz Schuppanzigh, Franz Lachner und Johann Strauß Vater, die größten Wiener Geiger in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erinnert sei auch an die großen Wiener Barockgeiger wie Johann Heinrich Schmelzer und die vielen einheimischen Geiger in der Wiener Hofkapelle unter Fux, die den Italienern durchaus Paroli bieten konnten. Nahtlos könnte man diese Linie fortspinnen bis zum vielleicht berühmtesten Namen, den die Wiener Geigerschule jemals hervorgebracht hat: Fritz Kreisler. Der geborene Wiener, der später in den USA zu Weltruhm gelangte und als seriöser Konzertgeiger ebenso populär wurde wie durch seine Salonmusik-„Schmankerl“, erscheint gleichsam als Inbegriff des „Wiener Schmäh“ auf der Violine, als Fortsetzung jener Vermählung höchster Virtuosität mit „Wiener Blut“, wie sie zuvor Johann Strauß Vater und Sohn verkörpert hatten. 1875, wenige Wochen vor dem französischen Komponisten Maurice Ravel, geboren, wurde der kleine Fritz schon mit sieben Jahren ans Wiener Konservatorium aufgenommen. Josef Hellmesberger war sein Geigen-, Anton Bruckner sein Musiktheorie-Lehrer. Am Pariser Konservatorium, wohin Kreisler drei Jahre später wechselte, traten Massart und Delibes an ihre Stelle. Kreisler versöhnte also die Wiener mit der Pariser Geigenschule, was an sich schon einen sehr speziellen Stil nach sich zog, zumal das Wunderkind Fritz auch früh kompositorische Neigungen erkennen ließ. Von der Wirkung seiner kleinen Violinstücke konnte er sich bereits auf seiner ersten Tournee als Dreizehnjähriger überzeugen. Nachdem er das Conservatoire in Paris mit dem „Premier Prix“ absolviert hatte, nahm ihn der Pianist Moritz Rosenthal mit auf seine erste Amerikatournee – ein geradezu rauschender Erfolg, der ihm freilich allzu einfach in den Schoß fiel. Der junge Kreisler langweilte sich, hängte die Geige erst einmal an den Nagel und wandte sich Spannenderem zu: dem Gymnasium und seinem Medizinstudium. Nach siebenjähriger Pause nahm er das intensive Üben wieder auf und gab endlich 1898 im Alter von 23 Jahren sein lange erwartetes Wiener Debüt. Von diesem Zeitpunkt an spielte Kreisler überall in Europa und in den USA, hob in London das Violinkonzert von Edward Elgar aus der Taufe, spielte im Beethoven-Konzert seine eigenen Kadenzen – und erfreute das Publikum mit einer Unzahl kleiner Stücke, die er selbst komponiert hatte. Sein Name verbindet sich mit Schön Rosmarin, Liebesfreud und Liebesleid. Diese Wiener Charakter stücke hat er durchwegs vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben, aber bis in seine späten Jahre 7
hinein immer wieder gespielt. Systematisch nutzte er das neue Medium Schallplatte, weshalb man auch heute noch die Besonderheiten seines Spiels hören kann: Das Dauervibrato, das er als einer der ersten Geiger benutzte, den eher lieblichen Klang und eine Neigung zum dezenten Wiener Rubato waren seine Markenzeichen.
Mozarts Schlittenfahrt Die „Musikalische Schlittenfahrt“ von Leopold Mozart hat dem recreations-Weihnachtskonzert vor einem Jahr den Namen gegeben. Sicher ist auch Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner Frau Con stanze und seinem Sohn Carl Thomas des Öfteren in Wien im Schlitten gesessen und hat sich am Schnee erfreut, am Posthorn des Kutschers und an den Schellen, die große Pferdeschlitten so gerne mit sich führen. Als er all dies 1791 im dreizehnten und letzten einer Folge von Deutschen Tänzen aufgriff, die er für den Wiener Fasching komponierte, schrieb er seltsamerweise Schellen auf exakten Tonhöhen vor. Gustav Mahler hat zu Beginn seiner Vierten Symphonie diesen Klang effekt nachgeahmt, allerdings mit ungestimmten „Sonagli“.
Hänsel und Gretel Als Richard Strauss am 23. Dezember 1893 in Weimar die Uraufführung von Engelbert Humper dincks „Hänsel und Gretel“ dirigierte, begründete er eine Tradition, die bis heute anhält: Das „Märchenspiel in drei Bildern“ ist das musikalische Weihnachtsstück schlechthin. Jahr für Jahr füllt es zur Festzeit die Opernhäuser, denn Humperdinck gelang hier gleichsam die Quadratur des Kreises: Er schrieb ein Musikdrama im Wagner-Stil über einen Märchenstoff und blieb dabei so volkstümlich, dass die Geschichte Kinder sofort anspricht, aber auch so anspruchsvoll, dass ihm Erwachsene mit gebannter Aufmerksamkeit lauschen. Eingekleidet in das Raffinement Wagner’scher Instrumentierungskunst und Leitmotiv-Technik, wechseln sich in dem Stück Zitate aus echten Volksliedern mit solchen Nummern ab, die erst nachträglich zu Volksliedern wurden. Das schönste Beispiel dafür ist der „Abendsegen“, ein Gebet, wie es Kinder vor dem Schlafengehen bis heute aufsagen. Humperdinck kleidete die Verse von den vierzehn Schutzengeln, die des Nachts am Bett Wache halten, in eine Melodie von so naivem Zau8
ber, dass man sich ihrem Reiz nicht entziehen kann. Nachträglich fand er diesen Einfall so zwingend, dass er mit ihm auch die gesamte Oper eröffnete: Vier Hörner und zwei Fagotte stimmen zu Beginn des Orchestervorspiels das Thema des Abendsegens an. Die Streicher und hohen Holzbläser treten hinzu, bis die munteren Bilder des schnellen Teils die Idylle verdrängen. Die Naivität dieser Töne hat nichts Aufgesetztes, was sicher damit zusammenhängt, dass die Oper aus einem echten Weihnachtsspiel für Kinder hervorgegangen ist: Humperdincks Schwester Adelheid Wette wollte ihre Kinder zu Weihnachten mit einem Märchenspiel überraschen und hatte dazu den Text verfasst, frei nach dem Märchen von Hänsel und Gretel, wie es die Gebrüder Grimm erzählen. Ihren Bruder bat sie, nur einige wenige Musikstücke beizusteuern. Das Ganze, im Familienkreis aufgeführt, wurde jedoch ein so großer Erfolg, dass die Geschwister beschlossen, daraus ein Singspiel zu machen – ein Singspiel über zwei Geschwister. Humperdinck begann sofort mit der Erweiterung der Musiknummern und schrieb sich dabei in eine solche Begeisterung, dass eine abendfüllende Oper daraus wurde – sehr zur Freude aller kleinen und großen Opernfans.
Schreker-Walzer
Wenn Franz Schreker einen Walzer schrieb, musste er natürlich üppig, langsam und sentimental ausfallen. Seine „Valse lente“ von 1910 wurde erst 1984 von der Universal Edition gedruckt – ein Beitrag zur Wiederentdeckung des Sinfonikers Schreker, der sich hauptsächlich in üppigen Einzelsätzen für Orchester und Opernvorspielen bekundet. „Die Musik, in die Schreker seine Tagträume einer verlängerten Pubertät kleidete, war schwelgerisch, von Klangfülle übersättigt, eine Art aufgebauschter Kreuzung von Debussy und Puccini mit einer Spur von modernistischem Wiener Raffinement … Meistens war es ein reichhaltiger, pikanter Eintopf aus schweren, klebrigen Melodien, die zu einem eindrucksvollen, sinnverwirrenden Gemisch zusammengerührt worden waren, das einem schnell zu Kopfe stieg … In gewisser Hinsicht war der Malstil der Wiener Sezessionisten das Pendant zu dieser Musik.“ Diese beißende Analyse hat Schrekers zeitweiliger Schüler Ernst Krenek zu Papier gebracht. Sie trifft in gewisser Weise auch auf die „Valse lente“ für Orchester zu. Dass der Wiener Schreker, ein Sohn aus böhmisch-jüdischem Hause, 1878 ausgerechnet in Monaco geboren wurde, war einer Laune des Schicksals und dem Beruf seines Vaters geschuldet: Dieser war ein international gefragter Fotograf, der erst als belgischer Hoffotograf, dann im mondänen 9
Monaco wirkte, wo sein Sohn Franz geboren wurde. Dann starb der Vater, und die Mutter zog nach Wien, wo sie die Familie mit einem kleinen Laden in Döbling mühsam ernährte. Dank seiner außergewöhnlichen Begabung für die Musik erhielt Franz ein Stipendium für das Wiener Konservatorium, wo er beim Steirer Robert Fuchs, aber auch bei Mahler und Zemlinsky studierte. Mit 24 Jahren erlebte er im Bösendorfer-Saal in Wien die Konzertpremiere seiner ersten Oper „Flammen“, damals noch im Klavierauszug. Unmittelbar danach begann er mit der Arbeit an Libretto und Musik von „Der ferne Klang“, jener Oper, deren Premiere ihm später zum Durchbruch verhelfen sollte. Noch ein Jahrzehnt musste der hochbegabte Schreker warten, bevor er zum führenden Opernkomponisten der Epoche neben Strauss und Korngold avancierte. Diese Position wurde besonders durch die Uraufführung der „Gezeichneten“ in Frankfurt am Main 1918 unterstrichen.
Donna Diana
„Erkennen Sie die Melodie?“ Als Ernst Stankovski zu den Klängen der „Donna Diana“-Ouvertüre seine Gretchenfrage stellte, war die Musikwelt noch in Ordnung. Zwischen 1969 und 1985 strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen diese Musik-Rate-Show nahezu monatlich aus, und immer begann sie mit den prickelnden Klängen der „Donna Diana“-Ouvertüre, ganz genau: mit dem zweiten Thema des sinfonischen Allegro, das den Hauptteil dieser Ouvertüre ausmacht. Keine Melodie von Reznicek wurde berühmter als dieses wahrhaft mitreißende Streicherthema über den prickelnden Bläsertriolen. Komponiert wurde es zu einer Zeit, als Johannes Brahms noch lebte: 1894. Dabei handelt es sich um veritable Weihnachtsmusik: Die Uraufführung der komischen Oper fand am 16. Dezember 1894 im Deutschen Theater in Prag statt und bescherte dem Komponisten den größten Erfolg seiner Karriere. Als er 1860 in Wien zur Welt kam, war auch seine eigene Welt noch in Ordnung, was sich im Laufe seines Lebens tüchtig ändern sollte: Seine Mutter, eine rumänische Fürstin, starb früh, und er siedelte mit dem Vater und der ungeliebten Stiefmutter 1875 nach Graz über, obwohl er in Wien gerade erst das Interesse von Brahms geweckt hatte. In Graz begann Reznicek halbherzig ein Jura studium an der Universität, vollendete daneben aber seine musikalische Ausbildung bei Wilhelm Mayer, dem Lehrer von Kienzl, Weingartner und Busoni. Sein Scheitern an der ersten juristischen Prüfung ebnete den Weg zur Musikerkarriere: In Leipzig wurde er Schüler von Carl Reinecke, in Graz 10
ab 1883 Hospitant am Opernhaus. Der Brahmsfreund Emil Steinbach holte ihn 1886 als zweiten Kapellmeister nach Mainz, danach wechselte er ans Deutsche Theater in Prag, wo ihn das Infanterieregiment Nr. 88 als Kapellmeister verpflichtete. 1892 ließ er sich auf ein Duell ein, was das jähe Ende seiner Militärlaufbahn bedeutete. Angeblich beim Warten auf seine neue Zivilkleidung dichtete und komponierte er die komische Oper „Donna Diana“, nach einem spanischen Lustspiel aus dem 17. Jahrhundert, das schon Carlo Gozzi um 1760 neu bearbeitet hatte. Die Uraufführung eine Woche vor Weihnachten 1894 war ein Sensationserfolg, der Reznicek über viele Krisen der Zukunft hinweghelfen sollte, auch finanziell. Zu Letzteren gehörte der Verlust des mütterlichen Erbes und die Anfeindungen, die er als Hof kapellmeister in Mannheim zu ertragen hatte, nachdem er seine zweite Frau kennengelernt und mit ihr vor deren Scheidung zusammengezogen war. Diese „zerrütteten“ Familienverhältnisse machten seine Rückkehr nach Österreich unmöglich, weshalb er sich für Berlin entschied. Dort wurde sehr viel später die jüdische Abstammung seiner zweiten Frau zur Ursache vieler Anfeindungen. Auf einen so verdienten Komponisten wollten die Nazis dennoch nicht verzichten. Im Dunstkreis des Regimes übernahm er gewisse administrative Aufgaben, fiel aber immer wieder durch unbotmäßige Äußerungen unangenehm auf. Seine Opern „Holofernes“ und „Ritter Blaubart“ wurden von den Nazis aus „rassischen“ Gründen verboten. Den „Wiener Charme“ der Ouvertüre zu „Donna Diana“ wussten sie aber sehr wohl zu schätzen. Als er im August 1945 in Berlin starb, wurde die Überführung seines Leichnams auf den Wilmersdorfer Waldfriedhof zum grotesken Nachspiel eines langen Komponistenlebens. Sie konnte nur mithilfe von Benzin stattfinden, das die amerikanischen Streitkräfte gestiftet hatten, und musste beim Passieren des sowjetischen Sektors in Unterwäsche fortgesetzt werden, da schwarze Kleidung dort nicht statthaft war. Wer diese und andere Details aus Rezniceks Leben nachlesen möchte, der sei auf die Homepage www.vonreznicek.de verwiesen.
Viel Lärm um Shakespeare
Im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs wollte das Burgtheater für Erheiterung sorgen und bereitete eine Produktion von Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“ vor. Eine Schauspielmusik von Korngold versprach noch regeren Zulauf, doch kam die Produktion nicht zustande. Nun wurde aus 11
der Bühnen- eine Konzertmusik, und zwar eine höchst anschauliche. Wie der Zemlinsky-Schüler Korngold hier in der Üppigkeit seiner Orchesterfarben und der Schnelligkeit seiner Einfälle die Gestalten von Shakespeares Komödie nachzeichnet, das reicht an Mendelssohn heran. Im Januar 1920 durfte sich das Publikum im Wiener Musikverein an dieser wahrhaft komödiantischen und romantischen Musik erfreuen, als Korngold die Uraufführung mit den Wiener Symphonikern leitete. Dass diese wundervolle Suite in Europa in Vergessenheit geraten konnte – trotz einer ähnlich wirkungsvollen Kammerfassung für Violine und Klavier – belegt die Tragik des Exilanten Korngold und seines gescheiterten Versuchs, den Ruhm des Filmkomponisten nach dem Zweiten Weltkrieg hinter sich zu lassen – „ein eher zweischneidiger Ruhm, der hinterher noch lange als Makel haften blieb, schloss sich von 1934 bis 1946 an, als Korngold, durch Nazi-Rassenwahn und die Okkupation Österreichs ins Exil getrieben, auf Einladung Max Reinhardts in den USA als Filmkomponist künstlerische Pionierarbeit leistete. 1949 kehrte Korngold nach Wien zurück. Aber seine Hoffnung, an vornazistische Erfolge anknüpfen zu können, wurde enttäuscht. Seine melodische Musik, die bei aller Dissonanz nie der Tonalität und Schönheit abschwor, traf nun der Bannstrahl der Nachkriegs-Avantgarde. Verbittert ging Korngold, dessen Schaffen untrennbar mit Wien verwurzelt war, 1955 endgültig nach Amerika, wo er 1957 in Los Angeles starb.“ (Kien)
Zur Musik In der Ouvertüre hört man die witzigen Wortgefechte zwischen Beatrice und Benedikt, die erst nach viel Widerstand ein Paar werden. Zugleich ist die Ouvertüre Abbild der merkwürdig aufgeregten Stimmung vor einer Fürstenhochzeit, in die sich auch dunkle Zwischentöne für die Bösewichter der Handlung mischen. Danach streift die Musik unterschiedliche Stimmungen wie etwa ein bezauberndes Notturno in der „Gartenszene“ oder ein wundervolles Porträt der Braut Hero in ihrer „bridal chamber“. Vor dem Brautgemach beziehen in einem grotesken Marsch die beiden komischen Vögel Holzapfel und Schlehwein Stellung (im Original Dogberry und Verges). Deren Gerede verdankt Hero am Ende ihre Rehabilitierung, nachdem sie vom eigenen Bräutigam vor aller Augen als angeblich treulos gebrandmarkt worden war. Die eigentlichen Helden des Wortwitzes in dieser Meisterkomödie, Beatrice und Benedikt, kommen wieder in der munteren Maskerade zu Wort. Josef Beheimb 12
DIE INTERPRETEN
Benjamin Schmid, Violine
Benjamin Schmid, aus Wien stammend, gewann unter anderem 1992 den Carl-Flesch-Wettbewerb in London, wo er auch den Mozart-, Beethoven- und Publikumspreis errang. Seither gastiert er auf den wichtigsten Bühnen der Welt mit namhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra London, den Petersburger Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam oder dem Tonhalle Orchester Zürich. Seine solistische Qualität, die außerordentliche Bandbreite seines Repertoires – neben den üblichen Werken spielt er etwa auch die Violinkonzerte von Hartmann, Gulda, Korngold, Muthspiel, Szymanowski, Weill, Lutosławski oder Reger – und insbesondere auch seine improvisatorischen Fähigkeiten im Jazz machen ihn zu einem Geiger mit unvergleichlichem Profil. Benjamin Schmids rund 50 CDs wurden zum Teil mehrmals mit dem Deutschen Schallplattenpreis (als einziger Geiger in den Kategorien Klassik und Jazz), dem Echo-Klassik-Preis, Grammophone Editor’s Choice oder der Strad Selection ausgezeichnet. Er unterrichtet als Professor am Mozarteum in Salzburg und gibt Meisterklassen an der Hochschule Bern und weltweit in Masterclasses. 2018 fungiert Benjamin Schmid als künstlerischer Leiter des Internationalen Mozartwettbewerbs Salzburg. 13
Über Benjamin Schmid wurden mehrere Dokumentationen und Konzertfilme gedreht, die die herausragende künstlerische Persönlichkeit des Geigers in weltweiter TV-Ausstrahlung festhielten. Benjamin Schmid erhielt den „Internationalen Preis für Kunst und Kultur“ seiner Heimatstadt Salzburg, in der er mit seiner Frau, der Pianistin Ariane Haering, und den gemeinsamen vier Kindern lebt. Benjamin Schmids „Sommernachtskonzert“ mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev 2011 mit dem Violinkonzert von Paganini/Kreisler wurde weltweit im live-TV übertragen und liegt als DVD/CD bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft vor. Er ist als einer der wichtigsten Geiger im Buch „Die Großen Geiger des 20. Jahrhunderts,“ von Jean-Michel Molkou (Verlag Buchet-Chastel, 2014) porträtiert. Benjamin Schmid konzertiert auf einer der schönsten Stradivari-Violinen, der „ex Viotti 1718“, die ihm die Österreichische Nationalbank zur Verfügung stellt.
Sascha Goetzel, Dirigent Der in Wien geborene Sascha Goetzel erhielt bereits mit fünf Jahren Geigenunterricht bei seinem Vater und mit elf Jahren den ersten Dirigierunterricht bei Prof. Richard Österreicher. Mit 19 Jahren war er Mitglied des Orchesters der Wiener Staatsoper und erhielt durch Coachings mit großen Dirigenten wie Zubin Mehta, Mariss Jansons und Seiji Ozawa entscheidende Impulse. Ozawa wurde auch sein Lehrer und lud ihn als Fellowship Conductor zum Tanglewood Festival ein. Seine weitere Dirigentenausbildung absolvierte er bei Jorma Panula und mit 24 Jahren übernahm er die Leitung der Österreichisch-Koreanischen Philharmonie in Wien. Goetzel ist seit 2008 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra und formte aus diesem davor wenig bekannten Orchester innerhalb weniger Jahre ein international anerkanntes Spitzenensemble mit mehrfach prämierten CD-Einspielungen sowie Debüts bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen (2010), den BBC Proms (2014) und dem Hong Kong Festival 2017. Internationale Rezensionen belegen seine charismatische Persönlichkeit und Stilsicherheit von der Vorklassik bis zur Moderne und seine Fähigkeit, Orchester zu Höchstleistungen anzuspornen. Sascha Goetzel war Resident Conductor des Pacific Music Festivals 15
Inserat Auenbrugger fehlt noch! Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag von 16:00 bis 23:00 Uhr Freitag und Samstag von 11:00 bis 24:00 Uhr Südtiroler Platz 5 | 8020 Graz
in Japan, musikalischer Leiter des unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker stehenden Orchesterinstituts Attergau, sowie Erster Gastdirigent des Kanagawa Philharmonic Orchestra und des Orchestre Symphonique de Bretagne. Er war sechs Jahre Chefdirigent des finnischen Kuopio Symphonie Orchesters und bleibt diesem weiterhin als regelmäßiger Gast verbunden. Jugendförderung und Völkerverständigung sind ihm überaus wichtige Anliegen, die er u. a. als künstlerischer Direktor der „Barış İçin Müzik Vakfı/Music for Peace Foundation” in Istanbul verwirklichen kann. Sascha Goetzel ist ein erfahrener Operndirigent und leitete u.a. einen Da Ponte-Zyklus und „La Bohème“ am Tiroler Landestheater. Am Mariinski Theater leitete er „Don Giovanni“ und beim Festival Attersee Klassik „Così fan tutte“ sowie zahlreiche Opern- und Operettenvorstellungen an der Wiener Volksoper und weit darüber hinaus. An der Wiener Staatsoper leitete er u. a. „Der Nuss knacker“, „Don Giovanni“, „Der Rosenkavalier“, „La Bohème“ und „Die Fledermaus“ und ist dort bis 2019 für Aufführungsserien von Mozarts „Zauberflöte“, „Hochzeit des Figaro“ und „Don Giovanni“ bis zu Johann Strauß’ „Fledermaus“ und Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ verpflichtet. Zu den bekannten Sängern, mit denen er bisher gearbeitet hat, zählen u. a. Placido Domingo, José Carreras, Anna Netrebko, Renée Fleming, Joseph Calleja, Piotr Beczala, Juan Diego Flores, Thomas Hampson, Joyce Di Donato und Michael Schade. Seine spektakuläre Arbeit mit dem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra wird in Aufnahmen des Labels Onyx dokumentiert. Mit dem Borusan Istanbul Philharmonic entstand im August 2015 für Deutsche Grammophon eine CD mit der Akkordeonistin Ksenija Sidorova und im Februar 2017 das Violinkonzert von Chatchaturian mit Nemanja Radulovic. Zu Saisonbeginn 17/18 dirigierte er das Brandenburgische Staatsorchester in Frankfurt an der Oder, leitete eine Aufführungsserie von „Don Giovanni“ an der Wiener Staatsoper und dirigierte Konzerte mit der Slowakischen Philharmonie in Bratislava und mit der Kioi Sinfonietta in Tokyo. Im Oktober unternahm er mit seinem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra eine Tournee in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien, bei der u. a. das für Vadim Repin und Daniel Hope geschriebene Doppelkonzert von Mark-Anthony Turnage mit den beiden genannten Geigern urbzw. erstaufgeführt wurde. Jetzt im Dezember leitet er neben den Konzerten in Graz bei recreation in Istanbul alle Klavierkonzerte von Prokofiev mit dem Pianisten Alexei Volodin. 17
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recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Versailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-Opern-Festspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der fünfte Abonnementzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal, aber auch zu einem Händel-Arienabend in die Helmut List Halle. Die meisten Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland, Spanien oder Russland, aber auch nach Frankreich, Kuba, Venezuela und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Bis zur 19
vergangenen Saison hatte der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter für fünf Jahre die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation inne. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester.
Harald Martin Winkler, Konzertmeister
Er wurde 1975 in Klagenfurt geboren, wo er bei Helfried Fister das künstlerische Diplom mit Auszeichnung erlangte. Weiteres Studium bei Josef Hell in Wien. Im Rahmen seiner Ausbildung belegte er Meisterkurse u. a. bei I. Ozim, H. Krebbers, B. Finlayson, K. Maetzl, A. Rainer, dem Beaux Arts Trio, dem Alban Berg Quartett und dem Amadeus Quartett, erhielt Kammermusikunterricht am Royal College of Music in London sowie an der Kölner Musikhochschule. Als mehrfacher Preisträger von Landeswettbewerben, des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ und des internationalen Violinwettbewerbes in Görz (Italien) konzertierte Harald Martin Winkler in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika, teils solistisch, in verschiedenen Kammermusikformationen, aber auch als Konzertmeister oder Stimmführer diverser Kammer- und Sinfonieorchester (Wiener, Kölner und Stuttgarter Kammerorchester, Camerata Bregenz, Orchester der Volksoper Wien, Wiener Kammerphilharmonie, Sinfonieorchester Vorarlberg oder Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele). Harald Martin Winkler ist Primgeiger des Girardi Ensembles, Gastdozent für die Jeunesse Österreich und unterrichtet am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz.
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DIE BESETZUNG
Konzertmeister • Harald Martin Winkler • Violinen 1 • Heidemarie Berliz • Marina Bkhiyan • Aya Georgieva • Daniela Hölbling • Raphael Kasprian • Mirjana Krstic • Albana Laci • Michael Leitner • Nitai Music • Toshie Shibata • Katharina Stangl • Violinen 2 • Barbara Haslmayr • Yanet Infanzón La O • Levente Kiss-Pista • Hasmik Krautgartner • Angelika Messanegger • Simone Mustein • Sylvia Pillhofer • Nicolas Sanchez • Christiane Schwab • Georgios Zacharoudis • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Wolfram Fortin • Annamaria Guth • Agnieszka Kapron-Nabl • Delphine Krenn-Viard • Simona Petrean • Ioan Stetencu • Meng-Jung Tsai • Violoncelli • Ruth Winkler • Inge Bacher • Boglárka Bakó • Andrea Molnar • Judit Pap • Jan Zdansky • Kontrabässe • Sebastian Rastl • Christian Berg • Venice Jayawardhena-Meditz • Herbert Lang • Raphael Pätzold • Flöten • Heide Wartha • Eva Eibinger • Barbara Peyer • Oboen • Andrej Skorobogatko • Adela Traar • Klarinetten • Hubert Salmhofer • Johann Grasch • Manuela Höfler • Fagotte • Ivan Calestani • Elvira Weidl • Hörner • Matthias Predota • Michael Hofbauer • Radu Petrean • Karlheinz Tappler • Trompeten • Michael Gönitzer • Andreas Burgstaller • Stefan Hausleber • Karlheinz Kunter • Posaunen • Alexander Ladreiter • Christian Godetz • Wolfgang Tischhart • Tuba • Hannes Haider • Pauken • Ulrike Stadler • Schlagwerk • Janos Figula • Dominik Pavlenic • Guido Pauss • Rubén Ramirez • Harfe • Daniela Karner • Klavier/Celesta/Harmonium • Christian Dolcet• Birgit Schweighofer
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HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
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Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen · Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge · Exklusive Rahmungen
AVISO
Montag, 8. Jänner 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 9. Jänner 2018, 19.45 Uhr Stefaniensaal
JUGENDTRÄUME
Seltsam, dass ausgerechnet die Zweite Sinfonie von Schubert so selten gespielt wird. Zu Weihnachten 1814 beendete der Siebzehnjährige eine wahrhaft große B-Dur-Sinfonie. Mit seiner e-MollOuvertüre konnte er später sogar neben Beethovens Siebenter bestehen. Höchste Zeit für Andreas Stoehr, diese Jugendträume der Klassik bei recreation zu dirigieren. Für Beethovens B-Dur-Konzert gesellt sich eine zauberhafte Pianistin dazu: die Deutsch-Griechin Danae Dörken. Die Meisterschülerin von Karl-Heinz Kämmerling ist heute 25 Jahre jung – genauso alt wie Beethoven, als er sein Opus 19 komponierte.
Franz Schubert: Ouvertüre in e, D 648 Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 in B, op. 19 Franz Schubert: Sinfonie Nr. 2 in B, D 125
Danae Dörken, Klavier recreation – Großes Orchester Graz Dirigent: Andreas Stoehr
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AVISO
Montag, 5. März 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 6. März 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal
PERLEN AUS DEM SCHRANK
Keine anderen Barockkomponisten liebt Sergio Azzolini so sehr wie Vivaldi und Zelenka. Die rauschenden Klänge des rothaarigen Priesters aus Venedig füllt er mit so prallem Leben an, dass jedes Konzert zum theatralischen Ereignis wird. Beim Prager Jesuitenzögling Zelenka entdeckt er geheime Botschaften, verschlüsselt hinter Doppelfugen und bohrender Chromatik. Noch heute ruhen die entsprechenden Musikhandschriften im berühmten „Schranck No. II“ des Dresdner Kapellarchivs. Dort entdeckte Azzolini auch die Noten zu einer prachtvollen Orchestersuite des Bachfreundes Fasch.
Zelenka: Sinfonia in a Fasch: Orchestersuite in C, FWV K:C1 Vivaldi: Fagottkonzert in a, RV 497 Concerto in D für 2 Violinen, 2 Oboen, Fagott und Streicher, RV 564a
recreationBAROCK Leitung: Sergio Azzolini, Fagott
Die styriarte 2018 feiert das „Glückliche Österreich“ mit Fux.OPERNFEST (Zefiro Barockorchester, Alfredo Bernardini u. a.) Hundert Jahre Österreich (Gerald Preinfalk, Franz Schuh u. a.) Schubert und andere Wiener (Pierre-Laurent Aimard) Achtes Madrigalbuch (Jordi Savall und Ensembles) Schubert in Stainz (Concentus Musicus, Andrés Orozco-Estrada u. a.) Fidelio (Röschmann, Chum, Eröd u. a., styriarte Festspiel-Orchester, Andrés Orozco-Estrada) Unvollendete (Florian Boesch, Concentus Musicus, Stefan Gottfried) Hochzeitsfest in Eggenberg (Neue Hofkapelle Graz, Thomas Höft u. a.) und mit mehr als 30 weiteren hochkarätigen Veranstaltungen styriarte Kartenbüro Sackstraße 17, 8010 Graz Mo-Fr, 10-18 Uhr Adventsamstage, 10-17 Uhr Tel.: 0316 825 000 www.styriarte.com
Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse
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