Programmheft - In bester Laune

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IN BESTER LAUNE 13. & 14. November 2017


Aus Ăœberzeugung Hauptsponsor des Orchesters recreation – Musik- und Bankkultur im Einklang.

www.krentschker.at


Montag, 13. November 2017, 19.45 Uhr Dienstag, 14. November 2017, 19.45 Uhr

Stefaniensaal

Joseph Martin Kraus (1756–1792)

Sinfonie in c, VB 142 Larghetto. Allegro Andante Allegro assai

Joseph Haydn (1732–1809)

Cellokonzert Nr. 2 in D, Hob. VIIb:2 Allegro moderato Adagio Rondo: Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Drei Menuette aus KV 461 Nr. 1 in C Nr. 2 in Es Nr. 4 in B

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Joseph Haydn

Sinfonie Nr. 13 in D, Hob. I:13 Allegro molto Adagio cantabile Menuet. Trio Finale: Allegro molto

Natalie Clein, Cello recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigent: Michael Hofstetter Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Michael Hofstetter.

Konzertdauer:

Erster Teil: ca. 55 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 30 Minuten Das heutige Haydn-Cellokonzert wird gemeinsam mit dem Konzert Nr. 1, das in der vergangenen Saison in derselben künstlerischen Konstellation aufgenommen wurde, in Bälde auf CD eingespielt erhältlich sein.

Hörfunkübertragung: Sonntag, 19. 11. 2017, 20.04 Uhr, Radio Steiermark 3


AD NOTAM

Wien im Sommer 1783: In der kaiserlichen Hauptstadt hat sich ein extravaganter Fremder eingefunden, der Kleidung nach ein Schwede, der Sprache nach ein Deutscher aus Franken. Sein Name ist Joseph Martin Kraus, er dient dem in ganz Europa berühmten „Theaterkönig“ Gustav III. als Kapellmeister in Stockholm, und er kommt nach Wien, um seine Idole zu treffen: Christoph Willibald Gluck und Joseph Haydn. Um Letzteren zu sehen, muss er eigens nach Ungarn weiterreisen, ins Sommerschloss Esterháza. Mozart weilt gerade auf Besuch bei seinem Vater in Salzburg, kann also den jungen Kraus nicht treffen, was besonders schade ist. Sicher hätte er in seinen Briefen die ein oder andere spitze Bemerkung über den exaltierten Besucher aus Schweden angebracht. Dafür nehmen Gluck und Haydn den Gast mit offenen Armen auf und sind voller Bewunderung für­ dessen Genie. Was Kraus selbst über seine großen Zeitgenossen geschrieben hat, dient uns als „Reiseführer“ durch das folgende Programm.

Der schwedische Mozart

Die sogenannten „Kleinmeister“ der Wiener Klassik fristen in den heutigen Programmen zumeist ein kümmerliches Dasein. Umso größer war das Erstaunen, als das Barockorchester „Concerto Köln“ vor nunmehr zwei Jahrzehnten eine Aufnahme mit Werken von Joseph Martin Kraus vorstellte, die dem Publikum klassische Sinfonien von erregender Tiefgründigkeit und meisterlicher Faktur offenbarte. Dies wussten die Wiener Klassiker selbst am besten. Joseph Haydn, dem Kraus seine c-Moll-Sinfonie widmete, erkannte rückhaltlos die Genialität dieses Werkes an. Gluck, dem Kraus in seinen Opern nacheiferte, bescheinigte ihm einen „großen Stil“. Über eine Begegnung mit Mozart ist nichts bekannt, doch bewunderte Kraus dessen „Entführung aus dem Serail“ und „Figaro“ und hat Teile aus dem „Idomeneo“ selbst arrangiert. 4


Kraus wird gerne mit Mozart verglichen, weil seine Lebenszeit beinahe mit der des Salzburger Genies übereinstimmte: Er wurde fünf Monate nach Mozart am 20. Juni 1756 geboren, und zwar im heute fränkischen Miltenberg am Main, das damals zu Kurmainz gehörte. Er starb ein Jahr nach Mozart, am 15. Dezember 1792 in Stockholm. Angesichts seiner im Odenwald verbrachten Jugend nennt man ihn gerne den „Odenwälder Mozart“, angesichts seiner Stellung am Musenhof Gustavs III. in Stockholm auch den „Schwedischen Mozart“. Dank seiner Persönlichkeit und seiner ästhe­tischen Ideale war er jedoch gerade von Mozart innerlich weit entfernt: Er blieb sein Leben lang ein glühender Bewunderer Glucks, dessen „Feuer“ den jungen Kraus tief beeindruckte. Dank seiner akademischen Studien war er ein Anhänger des „Geniekults“, wie er in der Epoche des „Sturm und Drang“ eher in Deutschland als in Österreich gepflegt wurde. Der Student der Universitäten in Göttingen und Mainz war sowohl literarisch als auch ästhetisch hoch gebildet. Ästhetische Konzepte spielen in seinem Schaffen eine viel größere Rolle als bei den „Praktikern“ Mozart und Haydn. So eiferte er in Schweden, wohin er 1778 ausgewandert war, jahrelang mit königlicher Förderung der Idee einer schwedischen Nationaloper im Stile Glucks nach. Auf dem Wege dorthin gelang ihm der eindrucksvolle Einakter „Proserpina“. Erst kurz vor seinem Tode glückte ihm die künstlerische Vollendung seiner musikdramatischen Pläne in der Mammut­ oper „Aeneas in Carthago“, die ihre posthume Uraufführung erst in den 1990er Jahren an der Staatsoper Stuttgart erlebte.

Sinfonie in c-Moll „Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien, die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies, die ich gekannt habe, aufbewahre. Ich habe von ihm nur dieses einzige Werk, weiß aber, dass er noch anderes Vortreffliches geschrieben hat.“ So lakonisch hat Joseph Haydn die c-Moll-Sinfonie von Kraus kommentiert, jenes Werk, das der junge Kapellmeister aus Schweden ihm 1783 widmete. Hervorgegangen war sie aus einer früheren Sinfonie in cis-Moll, die Kraus gründlich überarbeitete. Unüberhörbar ist in beiden Fassungen die Gluck-Begeisterung des Komponisten. Die langsame Einleitung des ersten Satzes beginnt bereits mit einem Gluck-Zitat aus der berühmten Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“. Dieser scharfe Sekundvorhalt legt das folgende Werk auf hohes Pathos fest, das in allen Sätzen vorherrscht. Dabei ist es der „Sturm und Drang“ der beiden Allegro-Sätze, der 5


den Hörer zuerst in seinen Bann zieht. Auch darin schlägt sich Krausens Begeisterung für Gluck nieder. In einem Brief vom 28. Juni 1783 schilderte er seinen Eltern ausführlich die Begegnung mit seinem Idol: „Meinen Gluck habe ich gefunden – er schätzt mich, das ist gut; aber er liebt mich auch, und das ist besser. Ein herzguter Mann, aber feurig wie der Teufel, und da bin ich bloß Spaß gegen ihn. Wenn er ins Zeug nein kömmt – hei! Da braust’s, und jede Nerve ist gespannt und hallet wider.“ Besser könnte man die c-Moll-Sinfonie von Kraus nicht beschreiben.

Der Salzburger Mozart

Als Mozart Ende November 1783 endlich wieder von Salzburg nach Wien aufbrach, war Joseph Martin Kraus schon in Venedig eingetroffen. Die beiden haben sich persönlich nie kennengelernt. Eigentlich muss es verwundern, dass sich Mozart auf der Rückreise nach Wien so viel Zeit nahm, einen Abstecher nach Linz zu machen, wo er seine berühmte „Linzer Sinfonie“ komponierte. Denn zuhause wartete jede Menge Arbeit auf ihn: Die neuen Klavierkonzerte für die Fastenzeit 1784 mussten angegangen werden, zuvor aber waren noch sechs Menuette für die Faschingsredouten zu schreiben. Aus diesem sehr selten gespielten Zyklus Mozart’scher Faschingstänze dirigiert Michael Hofstetter die Menuette Nr. 1, 2 und 4. Das erste kommt stolz auftrumpfend daher, im punktierten Rhythmus mit jubelnden C-Dur-Fanfaren. Das zweite in Es-Dur wirkt wie eine Vorwegnahme des Klavierkonzerts KV 449 vom Februar 1784. Das vierte in B-Dur beginnt mit einer kess aufstrebenden Tonleiter im Forte, gefolgt von einem weichen Nachsatz im Piano. In allen drei Menuetten warten die Trios mit raffinierten Bläser-Effekten für Oboen, Fagotte und Hörner auf.

Cellokonzert

„Das Orchester ist, wie man es unter der Direktion eines Haydn erwarten kann – folglich eines der besten. Es ist zwar nicht größer als von 24 Mann, macht aber vortreffliche Wirkung. – Die beiden ersten Geigen und der Violoncellist sind Italiener – die übrigen aber fast alle Böhmen.“ So beschrieb Joseph Martin Kraus im Oktober 1783 während seines Besuchs in Esterháza das Orchester des Fürsten Nikolaus unter Haydns Leitung. Just in jener Zeit schrieb Haydn sein zweites Cellokonzert, und zwar nicht für einen italienischen Cellisten, sondern für den aus Böhmen stammenden Cello­ virtuosen Anton Kraft. 6


1752 in Rokycany bei Pilsen geboren, war Anton Kraft 20 Jahre jünger als sein Kapellmeister. „Die philosophischen Studien beendete er an der Prager Hochschule, in der Musik aber bildete er sich unter dem Violoncellisten Werner zu einem tüchtigen Violoncellspieler aus. Das Studium auf­ gebend, widmete er sich später ganz der Tonkunst, ging nach Wien, wo er bei Haydn Unterricht in der Composition nahm und bedeutende Fortschritte machte. Nun trat er als erster Violoncellist in die Capelle des Fürsten Nikolaus Esterházy, in welcher er 13 Jahre, bis zu des Fürsten Tode, diente.“ So vermerkte das „Biographische Lexikon des Kaiserthums Österreich“ über Kraft, der später Mitglied im ersten Streichquartett von Ignaz Schuppanzigh wurde und als einer der Väter der Wiener Celloschule gilt. Für diesen bedeutenden Virtuosen komponierte Haydn ein Konzert im vollen klassischen Stil der 1780er Jahre. Als Kraft später sein eigenes Cellokonzert in D-Dur komponierte, zeigte es so starke Ähnlichkeiten zu Haydns Stil, dass man es lange Zeit für Haydns drittes Cellokonzert hielt.

Zur Musik Das erste Allegro moderato beginnt mit einem der gesanglichsten Themen, die Haydn geschrieben hat, wie geschaffen für die hohe Lage des Cellos. Beim Eintritt des Solisten wird es sofort mit gefährlichen chromatischen Läufen ausgeziert, während im Hintergrund nur die hohen Streicher ganz zart agieren. Die Bläser sind im ganzen Satz auf wenige kräftige Einwürfe beschränkt und auf die Untermalung der rauschenden Tutti. Nach dem Hauptthema lassen die ersten virtuosen Passagen nicht lange auf sich warten, und sie führen durch alle Lagen des Cellos. Nahtlos münden sie ins zweite Thema über, das vom Cello auf der G-Saite gespielt werden muss, in der Unterterz von den ersten Geigen begleitet. Seine tiefe Lage kontrastiert aufs Schönste mit dem Hauptthema, während sich der melodische Duktus beider Themen ähnelt. So sind es hauptsächlich die virtuosen Passagen des Solisten und die Mollschatten der Durchführung, die in diesem lieblichen Satz für den nötigen Kontrast sorgen. Der Mittelsatz ist ein Adagio in A-Dur im Stil einer „Romance“, also im liedhaften Zweiertakt geschrieben, mit einer simplen Melodie, die als Refrain wiederkehrt, unterbrochen von wechselnden Episoden oder „Couplets“. Der Refrain wird zunächst vom Cellisten ganz leise zur Begleitung der hohen Streicher gespielt, bevor ihn das volle Orchester wiederholt. Die beiden Couplets führen in 7


kantable Höhen und (über einen kräftigen a-Moll-Einsatz des Orchesters) bis in die Terzverwandte C-Dur. Ähnlichkeiten zu den Mittelsätzen von Mozarts ersten Wiener Klavierkonzerten, die Anfang 1783 entstanden waren, sind kaum zu überhören. Das Finale ist ein Rondo im Sechsachteltakt mit einem anspringend gut gelaunten Thema im Rhythmus einer italienischen Giga oder eher noch einer irischen „Jig“. Auch die rasanten Sechzehntel und Doppelgriffe des Satzes bleiben überwiegend in der hohen Lage, deren Beherrschung Krafts Spezialität war, wie sein eigenes Cellokonzert beweist.

Haydn-Sinfonie

So sehr der junge Kraus auch den großen Haydn bewunderte, als er ihn im Herbst 1783 in Esterháza persönlich kennenlernte, so irritiert war er doch über Haydns Geschäftstüchtigkeit: „An Haydn habe ich eine recht sehr gute Seele kennen gelernt, bis auf einen Punkt – das ist Geld. Er konnte das Ding nicht begreifen, dass ich mich auf meiner Reise nicht mit einem Vorrat von Musikalien versorgt haben sollte, um solche bei Gelegenheit an’n Mann zu bringen. Sterkel hat an ihn geschrieben und für seine Schwester um etliche Arien angehalten und ihm für ein Äquivalent etliche Arien aus seiner neapolitanischen Oper angeboten; Haydn schüttelte den Kopf, denn’s war keine Klingende Münze. Es ist halt ’ne wunderliche Sache mit den meisten Künstlern. Je näher man sie beleuchtet, je mehr verlieren sie von ihren Kopfscheinen, die ihnen die Herrn Liebhaber, Recensenten etc. wie den Heiligen ummalen.“ Zwanzig Jahre früher war Haydn noch weit weniger skrupulös, was das Komponieren von Werken ohne direkte „Vermarktung“ anbelangte. 1763 schrieb er als junger Vizekapellmeister des Fürsten Nikolaus von Esterházy seine Sinfonie Nr. 13, die zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt wurde. Sie fand nur in Abschriften Verbreitung, und zwar vorwiegend in Klöstern wie etwa bei den Benediktinern in Lambach und Kremsmünster, bei den Piaristen in Kremsier oder im Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg in Niederösterreich. Erst ein Jahr zuvor hatte Nikolaus von Esterházy, der „Prachtliebende“, die Regierung übernommen. Der Bauherr des Schlosses Esterháza und leidenschaftliche Baryton-Spieler regelte im Juli 1762 sogleich den Status seiner Hofkapelle, die mit vier Geigern, je einem Bratschisten, Cellisten und Kontrabassisten sowie solistischen Bläsern nicht gerade üppig besetzt war, dafür aber dem jungen Haydn Möglichkeiten zum ungestörten Experimentieren bot. 8


Das Orchester war damals also noch weit kleiner besetzt als jenes 24-Mann-Orchester, das Kraus 20 Jahre später an Ort und Stelle zu hören bekam.

Zur Musik Obwohl Haydn für seine Sinfonie Nr. 13 die festliche Tonart D-Dur wählte, verzichtete er auf Pauken und Trompeten. Neben einer Flöte und zwei Oboen agieren als Bläser immerhin vier Hörner. Stolz hat Haydn ihr „Pedal“, also die lang ausgehaltenen Bläserakkorde, an den Beginn der Sinfonie gestellt. Dazu spielen die Streicher im Allegro molto ein quicklebendiges Thema, das den etwas martialischen Anfang bald ironisch hinterfragt. Sofort beteiligt sich die Flöte am munteren Konzer­ tieren, das in frühklassischer Sonatenform seinen Weg über die Durchführung bis zur Reprise geht. Das Adagio cantabile in G-Dur ist Haydns frühester Konzertsatz für Cello, komponiert zwei Jahre, bevor er sein erstes dreisätziges Cellokonzert in C-Dur schreiben sollte. Franz Josef Weigl, der damalige Solocellist der Hofkapelle, hat auch dieses lange, schöne Solo in hoher Lage gespielt, eine stilisierte „Aria cantabile“ im schönsten Opernstil, von den Streichern überaus dezent begleitet. Im Menuett melden sich die vier Hörner lautstark zurück: Mit absteigenden D-Dur-Dreiklängen und Jagdsignalen. Das Flötensolo im Trio ist eine schwache Entschädigung dafür, dass alle authentischen Flötenkonzerte von Haydn aus jener Zeit verloren gingen. Das Finale (Allegro molto) erklärt, warum sich gerade die geistlichen Herren der 1760er Jahre so für Haydns Sinfonie Nr. 13 begeisterten: Es beginnt mit jenen vier Noten, die Mozart 25 Jahre später dem Finale seiner „Jupitersinfonie“ zugrunde legen sollte. Diese feierlichen vier Noten aus dem Formelschatz des gregorianischen Chorals durchziehen den Satz in immer neuen Wandlungen und regten Haydn zu etlichen kunstvollen Kontrapunkten für sein kleines Orchester an. Dagegen werfen die Bläser immer wieder ihr kesses Synkopen-Motiv in die Runde. Der Widerstreit zwischen dem feierlichen Kirchenthema und den vorwitzigen Bläsermotiven bestimmt den Satz bis in die letzten Takte hinein. Wie Mozart in der „Jupiter-Sinfonie“ hat auch Haydn seinen Satz mit einer Coda über das Vier-Ton-Motiv gekrönt. Die Anklänge an den viel berühmteren Mozart-Satz sind besonders hier nicht zu überhören und sicher kein Zufall. Josef Beheimb 9


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DIE INTERPRETEN

Natalie Clein, Violoncello Die gebürtige Britin gewann bereits im Alter von 16 Jahren sowohl den BBC Young Musician of the Year-Wettbewerb, als auch die Eurovision Competition for Young Musicians. Als Studentin erhielt sie den Queen-Elizabeth-Preis und das Queen-Mother-Stipendium des Royal College of Music, ehe sie ihre Studien bei Heinrich Schiff in Wien abschloss. Heute unterrichtet sie selbst am Royal College of Music in London. Als Solistin spielte Natalie Clein mit allen namhaften britischen Orchestern sowie u. a. mit dem Wiener Kammerorchester, dem Montreal Symphony, Orchestre de Lyon, New Zealand Symphony und dem Orquesta Filarmónica de Buenos Aires. Sie ist kürzlich wieder mit dem BBC National Orchestra of Wales aufgetreten, wo sie Saint-Saëns Cellokonzert Nr. 1 spielte, gab ein Recital in der Wigmore Hall mit Christian Ihle Hadland und begeisterte beim Stavanger Chamber Music Festival in Norwegen. In der aktuellen Saison spielt Natalie Clein nicht nur hier in Graz, sondern sie hatte bereits Recitals in der Sydney Opera und in England und wird noch heuer Konzerte in Brasilien, Slowenien und in den USA spielen. Recitals führten sie in die Wigmore Hall, ins Concertgebouw, nach Salzburg, Tokyo, Sydney und Seoul. Als Kammermusikpartnerin arbeitet sie mit Künstlern wie Martha Argerich, Ian Bostridge, Imogen Cooper, Lars Vogt und Isabelle Faust und ist stolze künstlerische Direktorin ihres eigenen Kammermusikfestivals in Purbeck, Dorset. 11


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Natalie Clein setzt sich sehr für die Erweiterung des Cello-Repertoires ein und hat bereits Werke von Thomas Larcher, Sir Peter Maxwell Davies, Sir John Tavener, Dobrinka Tabakova und Fyfe Dangerfield uraufgeführt. 2015 ist die Cellistin an der Oxford University für vier Jahre zum Artist in Residence und Director of Musical Performance ernannt worden, wo sie nun eine führende Rolle in der Konzertprogrammierung, bei der Entwicklung neuer künstlerischer Programme und Lehrmethoden einnimmt. Sie startete dort etwa ein Bach-Projekt und lädt immer wieder führende aktuelle Komponisten und Komponistinnen ein. Auf CD hat sie u. a. das Elgar Cellokonzert eingespielt (EMI Classics) und arbeitet nun exklusiv mit Hyperion Records. Im September 2014 erschien eine CD mit den zwei Cello-Konzerten von Camille Saint-Saëns sowie Blochs Schelomo und Bruchs Kol Nidrei mit dem BBC Scottish Sym­-­ phony Orchestra. Eine Solo-CD mit Werken von Bloch, Ligeti und Dallapiccola kam im heurigen Jahr heraus. Natalie Clein spielt das Guadagnini-Cello „Simpson“ (1777).

Michael Hofstetter, Dirigent Michael Hofstetter dirigiert an vielen renommierten Opernhäusern, bei Orchestern und Festivals: Dazu zählen unter anderem die Bayerische, die Hamburgische, die Hannoversche, die Stuttgarter und die Berliner Staatsoper, fernerhin die Komische Oper Berlin, das Theater an der Wien, die Royal Opera Copenhagen, das Gran Teatre del Liceu Barcelona, Den Norske Opera Oslo, die Welsh National Opera und die English National Opera sowie die Houston Grand Opera, außerdem die Salzburger Festspiele, die Schubertiade Hohenems, das Bachfest Leipzig und die Chapelle Royale de Versailles. Engagements führten ihn wieder zu den Händelfest­spielen Karlsruhe sowie erneut an die English National Opera London und an die Canadian Opera in Toronto. Der gebürtige Münchner begann seine Karriere an den Theatern in Wiesbaden (Kapellmeister) und Gießen (Generalmusikdirektor) und war außerdem Professor für Orchesterleitung und Alte Musik an der Universität Mainz. Als Chefdirigent prägte er von 2005 bis 2012 die Ludwigsburger Schlossfestspiele durch Aufführungen und Ersteinspielungen wenig bekannter Werke von Salieri, Gluck, Cimarosa und Hasse sowie eine Welturaufführung von E. T. A. Hoffmann. Zuletzt feierte die 13


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Presse hier seine Aufführungen von Verdi und Wagner auf Originalklanginstrumenten. Von 2006 bis 2013 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, erarbeitete Michael Hofstetter Uraufführungen unter anderem von Werken der Komponisten Moritz Eggert, Fazil Say und Helmut Oehring. Seit Herbst 2012 ist er erneut Generalmusikdirektor am Stadttheater Gießen und er war auf fünf Jahre Chefdirigent von recreation. Ab dem Sommer 2014 fungierte er auch als künstlerischer Leiter des styriarte Festspiel-Orchesters. Michael Hofstetter machte sich auch einen Namen durch die mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Herbert Wernicke am Theater Basel. Ihr mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnetes letztes gemeinsames Projekt „Actus Tragicus“, eine szenische Umsetzung von sechs Bachkantaten, tourt seit nunmehr zehn Jahren und war unter anderem 2009 beim Edinburgh International Festival zu sehen. Im Fachmagazin Opernwelt wurde Michael Hofstetter in der jährlichen Kritikerbefragung mehrmals als „Dirigent des Jahres“ nominiert; zuletzt 2011 mit seiner Produktion von Hasses „Didone Abbandonata“ am Prinzregententheater München. Für sein Engagement im Bereich Operette erhielt er die Robert-Stolz-Medaille, seine Arbeit bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen wurde mit dem Horst-Stein-Preis gewürdigt. Zahlreiche CDs wurden unter seiner musikalischen Leitung veröffentlicht. Die CD „Rossini: Arien und Ouvertüren“ erhielt 2008 den „Orphée du meilleur interprète“ der Académie du Disque Lyrique Frankreich, die CD „Hasse reloaded“ wurde 2012 in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. 2015 kam der Konzertmitschnitt von Mozarts Kastraten-Arien mit Valer Sabadus und recreation, im Dezember 2013 im Stefaniensaal aufgenommen, bei Oehms heraus.

recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester 15



auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Versailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-Opern-Festspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der fünfte Abonnementzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal, aber auch zu einem Händel-Arienabend in die Helmut List Halle. Die meisten Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland, Spanien oder Russland, aber auch nach Frankreich, Kuba, Venezuela und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Bis zur vergangenen Saison hatte der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter für fünf Jahre die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation inne. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester. 17



Maria Bader-Kubizek, Konzertmeisterin

Die gebürtige Niederösterreicherin absolvierte ihr Violinstudium in Wien (Gerhard Schulz), Salzburg (Sandor Vegh) und London (David Takeno). Ab 1987 wirkte sie im Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt mit, seit 1992 ist sie Mitglied des Chamber Orchestra of Europe, Konzertmeisterin und Solistin der Haydn Akademie Eisenstadt, künstlerische Leiterin der Capella Czestochoviensis in Polen sowie Primaria des Sorgo Ensembles und des Barock-Ensembles Il Concerto Viennese mit dem Cellisten Rudolf Leopold. Als Solistin hat sich Maria Bader-Kubizek vor allem als Mozart-Interpretin einen Namen gemacht, ist aber auch in breit gefächertem Repertoire zu Hause (von Bach über Beethoven bis Brahms). Soloauftritte hatte sie u. a. im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus, im Schloss Esterházy, Eisenstadt und in Hohenems sowie international in etlichen Ländern Europas und in Japan und bei renommierten Festivals. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer musikalischen Tätigkeit ist die Kammermusik, vor allem auf Originalinstrumenten des Barock und der Wiener Klassik. Zu ihren musikalischen Partnern zählen Christophe Coin, Gordon Murray, Anita Mitterer, Richard Fuller, Herwig Tachezi, Christoph Berner, Howard Penny oder Thomas Selditz.

DIE BESETZUNG

Konzertmeisterin • Maria Bader-Kubizek • Violinen 1 • Marina Bkhiyan • Mirjana Krstic • Albana Laci • Boris Mihaljcic • Volker Zach • Violinen 2 • Toshie Shibata • Silvia Babka • Levente Kiss-Pista • Angelika Messanegger • Nicolas Sanchez • Georgios Zacharoudis • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Delphine Krenn-Viard • Simona Petrean • Ioan Stetencu • Violoncelli • Gunde Hintergräber • Martina Trunk • Jan Zdansky • Kontrabässe • Christian Berg • Herbert Lang • Flöte • Heide Wartha • Wiener Oboen • Helene Kenyeri • Anna Lena Straka • Fagotte • Ivan Calestani • Elvira Weidl • Naturhörner • Laurids Wetter • Tamas Cserhalmi • Radu Petrean • Karlheinz Tappler • Pauke • Bernhard Winkler • Cembalo • Iga Anna Zakrzewska

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WEIHNACHTEN IN DRESDEN

Am Dresdner Hof Augusts des Starken wurde auch Weihnachten zum prunkvollen Ereignis: Hofkapellmeister Heinichen komponierte eine Pastorale für die Heilige Nacht und ein Hirtenkonzert für vier Blockflöten. Der jugendliche Bachschüler Goldberg brillierte in einem eigenen Cembalokonzert. Konzertmeister Pisendel wählte ein Violinkonzert seines Lehrers Vivaldi aus, und Telemann steuerte ein raffiniertes Bläserkonzert bei. 300 Jahre später stellen zwei Virtuosinnen der Alten Musik den Männerclub von damals spielend in den Schatten: Maria Bader-Kubizek an der Violine und Eva Maria Pollerus am Cembalo.

Heinichen: Konzert in C für 4 Blockflöten, SeiH 211 Pastorale per la Notte di Natale Goldberg: Cembalokonzert in D Telemann: Concerto in A für Oboe d’amore, TWV 51:A2 Concerto in B, TWV 54:B2 Hasse: Concerto in B Vivaldi: Violinkonzert in a, op. 9/5

Eva Maria Pollerus, Cembalo recreationBAROCK Leitung: Maria Bader-Kubizek, Violine 21



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Montag, 18. Dezember 2017, 19.45 Uhr Dienstag, 19. Dezember 2017, 19.45 Uhr Mittwoch, 20. Dezember 2017, 19.45 Uhr Stefaniensaal

WIENER WEIHNACHTEN

Zum Mittw führen wir ochskonzert Pu aus Bad A blikumsbusse us Köflach, M see, Birkfeld, urau mit Zwisch und Villach enstatio nach Graz. nen

„Erkennen Sie die Melodie?“ Als Ernst Stankovski zu den Klängen der „Donna Diana“-Ouvertüre seine Gretchenfrage stellte, war die Wiener Musikwelt noch in Ordnung. An diese guten alten Zeiten erinnert Sascha Goetzel mit seinem nostalgischen Wiener Weihnachtsprogramm. Im Zentrum: das sattgoldene Violinkonzert des Traumfabrik-Komponisten Korngold. A bisserl Neujahrskonzert ist auch mit dabei: Schreker-Walzer, Kreisler-Schmankerl und die Reznicek-Ouver­türe. Ganz so fromm darf in Wien selbst das Weihnachtsfest nicht sein.

Korngold: Violinkonzert in D, op. 35 & „Viel Lärm um Nichts“, Suite, op. 11 Kreisler: Liebesfreud, Liebesleid, Schön Rosmarin Humperdinck: Vorspiel zu „Hänsel und Gretel“ Schreker: Valse lente Reznicek: Ouvertüre zu „Donna Diana“

Benjamin Schmid, Violine recreation – Großes Orchester Graz Dirigent: Sascha Goetzel 23


Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

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Medienpartner:

Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 4208-2017 24


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