Auf der Alm - Stübing 2013

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Aus alledem, was aus früheren Zeiten an Melo­ dien und Wissen um Erotik und Sünde auf der Alm überliefert ist, schmiedet die styriarte ihren heurigen Sound of Stübing. Er reicht vom Alm­ schrei über die almerischen Jodler, die leicht anzüglichen Lieder der Sennerinnen, das unver­ gleichliche Kärntner Liebeslied, die erotischen Märchen des Helmut Wittmann bis zu den verbo­ tenen „Winkeltänzen“ der Citoller Tanzgeiger, die einem das Fensterln wieder schmackhaft machen. Kurz und gut: Der Sound of Stübing führt dieses Mal ganz nahe heran an die alte Weisheit: „Auf da Ålm då is koa Sünd“.

Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Kartenpreise: EUR 31,– Kinder unter 5 Jahren frei, von 5 bis 15 Jahren: EUR 11,– *** Die styriarte bietet ein Bus-Service nach Stübing an. Eine Stunde vor Konzertbeginn (17 Uhr) fährt ein Bus beim Grazer Opernhaus (Franz-Graf-Allee) ab, die Rückfahrt erfolgt direkt nach der Veranstaltung um ca. 22.30 Uhr (Preis: EUR 8,–). Bitte unbedingt vorbestellen! Karten und Informationen: styriarte-Kartenbüro Sackstraße 17, 8010 Graz Tel.: 0316.825 000 (Fax: -15) www.styriarte.com

Fotos: Werner Kmetitsch (5), Harry Schiffer, Monika Löff, Ferdinand Altmann & Anja Lampert (Montage), KK, Maximilian Moser

Auf der Alm

Die Veranstaltung spielt an sechs Plätzen im Freilicht­ museum Stübing. Die Besucher werden in Gruppen zu den Musikstationen im Museum geführt. Jede Aufführung dauert 20 Minuten, dann folgt 15 Minuten Zeit für den Wechsel der Spielstätten. Gemeinsames Finale am Weiher um ca. 21.45 Uhr.

Gefährliche Liebschaften

Auf der Alm Samstag, 29. Juni 2013, 18 Uhr Freilichtmuseum Stübing


Oktet Suha

Kärntner Liebeslieder zum Seufzen

Citoller Tanzgeiger

Winkeltänze: Steirische zur Zeit der Tanzverbote (zum Mitmachen) Die Citoller Tanzgeiger verführen in die Zeit der – wegen des Verbots – versteckten Tanzgepflogenheiten in den Alm­ hütten. Die wilden Schleunigen und die alten Steirertänze mit ihren Fensterlfiguren boten Gelegenheit, sich näher zu sein, als es erlaubt war. Mit feinen und virtuosen Melodien geleiten die Musikanten in die engen verwinkelten Almhüt­ ten, wo unsere Vorfahren in wilden Tänzen der Zucht und Ordnung trotzten. Und das Publikum wird in einer kleinen Tanzschule sittsam einbezogen.

Helmut Wittmann, Märchenerzähler Aneta-Marie Pichler, Harfe

Erotische Märchen und Erzählungen

Ja, es gibt sie, die Erotik in den Volksmärchen! – Eigentlich suchten die verdienten Sammler hei­mischer Überliefer­ un­ gen vor allem das Edle, Wahre und Schöne in den Märchen. Die eroti­schen Traditionen behan­ delten sie dage­ gen wie Stiefkinder. In Stübing gibt es solcherlei „Unfassbares“ von Helmut Wittmann zu hören. Aneta-Marie Pichler webt in die Erzäh­ lungen den Klang der Harfe. Ein sinnlicher Wort- wie Ohrenschmaus!

Erotik kommt in Kärntner Volksliedern, insbesondere in den slowenischen, nicht zu kurz, obwohl sie selten offen zur Schau gestellt, sondern lieber scham­ haft umschrieben wird: „Deµva v hartelcu“ ist das geliebte Mäd­ chen im Blumengar­ ten der Sinne und der bebende Turm die unübersehbare Metapher für Männlichkeit. Der unbändige Tanz dient als betörendes Vorspiel. Konkreter wird es „pod oknom“, beim Fensterln, und wenn die Wiege, „zibelka“, das Liebesbett, „špampet“, ersetzt. Einfach zum Reinhören!

Norbert Hauer und Evelyn Fink-Mennel

Almschreie und Jodler auf der Alm (zum Mitmachen)

Das jodelnde Duo Norbert Hauer und Evelyn Fink-Mennel, er aus dem Yspertal und sie aus dem Bregenzerwald, ent­ schlüsseln das Alphabet einer klingenden Gefühlswelt. Der vokale Liebestaumel bedient sich einer wohldosierten Eska­ lation des weiblichen und des männlichen Stimmapparates: dem weithin hörbaren Sprung zwischen Brust- und Kopf­ stimme. Eine stimmliche Performance mit dezenten Über­ griffen auf das Publikum erwartet die Besucher.

d’Dochstoana

Liebeswerben auf Schuhplattlerisch Das Schuhplatteln ist nichts anderes als das Imponierge­ habe der Burschen und wurde in alten Zeiten auch solis­ tisch eingesetzt, um einem Mädel zu gefallen. Burschen, die gut platteln konnten, galten als „schneidig“. Heute werden diese Tänze in Gruppen vollzogen, dabei ergeben die kraftvollen Schläge der Handflächen auf das Schuhle­ der und auf die Oberschenkel ein rhythmisches Muster: Wahre Kunststücke werden da von den Schladminger Schuhplattlern vorgeführt.

Strafitlgråbn Duo: deeLinde & Marie-Theres Härtel

Då hebt si frisch mei Brust und singt voll Lust! Sie haben diese Texte schon in jungen Jahren von der Großmutter, der Mutter, vom Vater und vielen anderen gehört und nachgesungen. Und sie geben zu, die prickelnden Inhalte und versteckten Botschaften erst heute ganz zu verstehen. Dabei entdeckten sie eine faszi­ nierende Sprachpoesie und eine Welt voll von Metaphern. Denn da werden auf versteckte Art und in würzigen Melo­ dien eben die Dinge gesagt, um die sich die ganze Welt dreht.


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