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>C=6AI Interview: Dvo¸ k unter der Dusche, Mozart ohne Tabus Im Kerzenschein: Die Eggenberger Themenf hrungen Blaues Blut: Die beiden Seiten der Mur Familie Jesus: Die Heilige Patchwork-Familie V lkerverbindend: ãVater AbrahamÒ l sst von sich h ren Jordi Savall: Der Klang von fernen Welten Die Soaps: Ganz gro§ im Bild Mozart: Die schrecklich nette Familie Mozart Spielplan der styriarte 2012 Im Walzertakt: Krieg in der Melodienfabrik St bing: The Sound of Family Ein Fest: Er ffnung f r Fortgeschrittene und Anf nger Singles: The Bachelors styriarte-Deb ts: We are Family Festival Edition: Die ãstyriarte-BrautÒ geht in die Welt Lesungen: Satyrspiele im styriarteZELT Festivalseife: St ckweise Kultur recreation: Auf ins zweite Jahrzehnt
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Medieninhaber: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH ¥ A-8010 Graz, Sackstra§e 17 ¥ Telefon: 0 316.-'* %%% Fax: 0 316.825 000.15 ¥ www.styriarte.com ¥ Redaktion: Claudia Tschida ¥ Layout: Cactus Communications>Design ¥ Druck: Medienfabrik Graz
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Unser Hauptexempel in der styriarte 2012 als Familienmensch ist Mozart. Ist es denn m glich, das Ph nomen Mozart au¦erhalb seines Familienkreises zu verstehen? Unm glich, absolut unm glich. Aber da ist der Mozart wirklich ein vollkommen singul rer Fall. So einen Vater wie ihn Mozart hatte, kenne ich in der ganzen Musikgeschichte nicht. Mozart hat seine umfassende Bildung nur durch seinen Vater bekommen. Der ist nie in eine Schule gegangen. Die Familie Mozart hat ein, sagen wir, sehr ausgedachtes gesellschaftliches Leben gehabt, aber nicht so ein Schickimicki-Leben, sondern da hat der Vater geistige Potenzen zu sich eingeladen, damit seine Kinder an den Gespr chen teilnehmen konnten. Und die musikalische Ausbildung: Wie p dagogisch gut der Leopold Mozart war, das kann man ja an seiner Violinschule sehen. Das ist ein absolut un bertroffenes Meisterwerk an P dagogik. Wie sehr das mit Familie zu tun hat, ist eine andere Frage, aber die Familienbindungen m ssen bei den Mozarts schon ziemlich stark gewesen sein.
Und wie empÝnden Sie diese Ausstellung der Wunderkinder? Man hat den Eindruck, dass sie auch wie Zirkuskinder hergezeigt wurden È Das sehe ich nicht so. Nein, da emp r ich mich, wenn gesagt wird, der hat seine Kinder ben tzt, um Geld zu verdienen, und solche Sachen. Ich bin der Meinung, dass Leopold nichts anderes im Aug gehabt hat, als das absolut Beste, sowohl was die menschliche Entwicklung betrifft, als auch die k nstlerische. Nirgends in der Mozartliteratur habe ich gefunden, dass jemand einmal den Schock des Vaters oder der Mutter beschreibt, wie die bemerken, dass sie ein Genie als Kind haben. Ich meine, die kriegen ein ganz gew hnliches Baby, das genauso schreit und zornig ist wie die anderen, aber schon unvorstellbar fr h merkt
der Vater, dass er den mit rein musikalischen Mitteln am Schlafen hindern kann É das ist doch ein Schock! Aber noch etwas zum Familienleben: Ich Þnde den Gespr chston in der Familie Mozart sehr interessant. An dem sieht man, in ihren vielen Briefen, dass wir uns unseren Gespr chston ganz kaputt machen haben lassen im 19. Jahrhundert. Da sind diese vielen Tabus aufgekommen und man hat ganz vieles nicht mehr sagen d rfen, und dabei hat eine klare direkte Aussprache mit Anstand oder Nicht-Anstand gar nichts zu tun. Da regen sich Leute furchtbar auf ber die Briefe von Mozart, aber die schauen nicht, wie die Mutter redet und der Vater, die reden genauso. Das ist wie bei Maria Theresia: Deren Tischgespr che w rden heutige 15-J hrige auch err ten lassen. Die hat auch nicht gesagt: ãIch muss jetzt Pipi machenÒ oder ãA-a machenÒ, die hat gesagt: ãIch geh schei§en.Ò Deshalb mussten diese armen MozartKanons, Bona nox und so weiter, im 19. Jahrhundert umgedichtet werden, weil im O-Ton steht da zum Beispiel: âGute Nacht, gute Nacht, schei¦ ins Bett, dassÔ kracht, schlaf feiÔ gÔsund und reckÔ den Arsch zum MundÑ. Ja, da k nnte man nat rlich sagen: Ein feiner Mensch sagt das nicht É
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BVi]^h =jWZg/ Herr Harnoncourt, Sie leugnen immer, wenn die Sprache darauf kommt, dass das Privatleben und die Kunst bei den Komponisten, mit denen Sie Umgang pÞegen, etwas miteinander zu tun haben È C^`daVjh =VgcdcXdjgi/ Das leugne ich, ja, bei den bedeutenden K nstlern leugne ich das.
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Aber man hat andererseits das Gef hl, dass da ein sehr vertraulicher Umgang besteht. Nur, das ist nicht speziell mozartisch.
Das ist der allgemeine Umgangston der Zeit, der war direktÉ Im Hause Dvo· k, den Sie neben Mozart in der kommenden styriarte im Blick haben, ist es sicher auch mehr brachial zugegangen, aber dar ber hinaus eher amusisch. Das gr ¦te tschechische Genie ist aus einer ganz anderen Situation erwachsen als Mozart. Dvo· k musste sich seinen Weg gegen die Realit t einer elterlichen Gasthaus- und Landlebensatmosph re erst erk mpfen. Ja, wenn so eine extreme Begabung da ist, dann scheintÕs auch ohne den Familienr ckhalt durchzubrechen, das muss so sein É Dvo¸ k ist ein sehr seltener Fall, der war beim Komponieren wie unter der Dusche, und der hat nicht gewusst, was er alles davon verwenden soll. Der war in einer Inspirationsdauerdusche wie kein anderer. Auch im Stabat mater, das Sie auff hren, und das als Klangwolke in die ganze Steiermark bertragen wird? Das Stabat mater von Dvo¸ k, das ist in sich eine vollkommen einmalige Komposition. Das ist auch so ein jun-
ges Werk. Man hat irgendwie das Gef hl, dass er da Ideen verwendet, die noch gar nicht musikalisch ausgetestet sind. Dvo¸ k war sehr fromm. Er muss ein extrem frommes Wesen gehabt haben und es d rfte ihn der Text des Stabat mater einfach sehr ber hrt haben. Und Mozart, war der auch fromm? Sie haben ja fast seine komplette Kirchenmusik bei uns aufgef hrt. Ich habe relativ viele Hinweise, dass er ein gl ubiger Mensch war, aber in seiner Gl ubigkeit auch immer sehr witzig. Zum Beispiel in diesen h uÞgen Eleison-Rufen im Kyrie. Wenn einer da einfach bl d bersetzt ãErbarme dich unserÒ, dann fragt man sich, ãWarum sagt der Mozart 40 Mal hintereinander Erbarme dich unser?Ò. Aber man kann an der musikalischen Rhetorik erkennen, dass er einmal sagt ãIch brauche etwasÒ, ãWarum krieg ich das nichtÒ, und im n chsten Eleison: ãWenn ich das jetzt nicht kriege, dann gehe ich zu wem anderenÒ, und dann geht er zum Christe. Und beim Christe ist der Tonfall grunds tzlich anders *
als im Kyrie, sodass man das Gef hl hat, hier werden zwei Seiten einer Beh rde angerufen, und die reagieren sehr verschieden, und von dem Beamten B verspricht er sich jetzt die Wunscherf llung. Und dann gibtÕs in manchen Messen Zornausbr che ãWarum krieg ich das nicht endlich?Ò und dann gibtÕs irgendwann einmal ein Gl cksmoment so wie: ãDas h tte ich nicht gedacht, danke, dass ich das bekommen habe!Ò. Daran kann man also sehen, dass man mit diesem einen Wort ãEleisonÒ ganz viele Bedeutungen verbinden kann, und das scheint dem Mozart einen sehr gro§en Spa§ gemacht zu haben, damit zu spielen. Ist das eine private Zwiesprache des Komponisten mit seinem Herrgott, oder konnte das Mozarts Publikum auch deuten? Das hat jeder geh rt. Wir nennen das jetzt Rhetorik, damals hat man das nicht Rhetorik genannt. Der heutige Zuh rer, der kriegt das vielleicht nicht mehr mit. Aber wenn der Interpret die Figuren richtig bringt, also erkennt und daher darstellt, dann teilt sich etwas vom Geist solcher
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musikalischer Figuren schon auch heute noch mit. Ich meine, man muss sich vorstellen, dass im 18. Jahrhundert in einer Stadt wie in Wien in 40 Kirchen jeden Sonntag Orchestermessen waren, in 40 Kirchen! Also praktisch jeder hatte die M glichkeit, jeden Sonntag eine Orchestermesse zu h ren. Von der Putzfrau bis zum F rsten waren alle dauernd mit h chster klassischer Musik konfrontiert. Und zwar nicht gegen Eintrittsgeld. Die Vertrautheit mit der Musiksprache, die muss man sich total verbreitet vorstellen. Wissen Sie, wie viele Klaviere die Russen aus Wien nach Russland geschafft haben, 1945? Nein, aber wohl einige È Ich glaub, es waren 40 000! Also in der j mmerlichsten Arbeiterbude ist fr her noch ein Klavier gestanden. Da war noch ein berrest von diesem allgemeinen Musikverst ndnis da. Wenn man heute mit irgendeinem Menschen ber Musik spricht, dann denkt der ja an etwas ganz anderes als wir. Und die, die fr her so genannte Unterhaltungsmusik gemacht ha-
ben, das waren dieselben: Mozart hat das selber gemacht, und Haydn hat es gemacht, und alle. Und wahrscheinlich mit derselben musikalischen Rhetorik wie in der Kunst È Ganz sicher. Mindestens hat man aus dem einen Metier Sachen ins andere hin bergeholt, was dann besonders vielsagend war. Verlassen wir kurz die Familien Mozart und Dvo· k mit ihrer Musik zugunsten der Familie Harnoncourt. Wo sp ren Sie denn famili r, von der Herkunft her, am st rksten Ihre Wurzeln? Sind die mehr lothringisch oder mehr habsburgisch? Ich wei§ nicht, ich wei§ nicht. Ich Þnde, dass die b hmische und vielleicht auch ein wenig die ungarische Abstammung, wenigstens von meinem Gef hl her, stark berwiegt. Wenn ich die Stammb ume anschaue, dann ist da nat rlich der Louis-Mathieu Comte de la Fontaine et dÕHarnoncourt, den hat der Franz von Lothringen mitgenommen, als er nach Wien gekommen ist. Der hat in Wien geheiratet, eine sehr reiche +
Frau. Ich wei§ nicht, ob er sich f r die Frau sehr interessiert hat, aber f r ihren Reichtum sicher, und der hat dann einen Sohn gekriegt und dann ist er ohne Frau wieder nach Lothringen und hat seinen Lebensabend dort verbracht. Und das ist in der Familie eine Zeit lang so gegangen, dass die m glichst geboren und gestorben sind in Harnoncourt, in dem Dorf, und dann ihre Gesch fte anderswo gemacht haben, also meistens in sterreich. Aber ich f hlÕ von dort eigentlich weniger É 6a^XZ =VgcdcXdjgi / Das hat sicher mit deinem Vater zu tun, weil dein Vater ist sehr viel in B hmen gewesen und daher sind die Eindr cke von dort so wahnsinnig stark É Das ist es, das ist der direkte Einßuss von meinem Vater und Gro§vater und Urgro§vater. 6a^XZ =VgcdcXdjgi / Dein Gro§vater hat hintereinander zwei Frauen geheiratet, die waren beide B hminnen. Und diese Familie, die Familie Mittrowsky, war ganz stark. Die Harnoncourts waren nicht b hmisch, die Frauen waren b hmisch.
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In Â&#x2026;sterreich haben fast alle Aristokraten LÂ&#x160;ndereien in BÂ&#x161;hmen oder in Ungarn gehabt, und noch mein Vater und mein Onkel RenÂ&#x17D;, die waren als Kinder immerfort in BÂ&#x161;hmen bei den Mittrowskys. Die haben genauso gut tschechisch gesprochen wie deutsch. Jedenfalls scheint die Vaterlinie zu dominieren, aber die Mutterlinie, die wÂ&#x2030;re ja auch interessant, die fÂ&#x17E;hrt sozusagen in das Erzhaus Habsburg Ă&#x2C6; Ja, dabei wurde immer gesagt, dass die letzten Generationen der Habsburger so amusisch gewesen seien. Was ich Â&#x;berhaupt nicht glauben kann. Nur sind sie damit nicht hausieren gegangen. Also der Kaiser Franz Joseph, der ja ein entfernter Vetter von der Familie Meran ist, von dem sind keine musischen TÂ&#x160;tigkeiten bekannt, au§er seiner Liaison mit der Schratt.
Aber der Erzherzog Johann hat allein im Brandhof zwei oder drei Klaviere gehabt, und zwar eins vom Anton Walther, das steht hier im Nebenzimmer. Ich bin als Kind auf dem Klavier herumgesprungen, das ist damals am Dachboden gelegen ohne FÂ&#x;§e, und ich hab gedacht, das klingt so lustig, wenn man da auf den Deckel drauf springt. SpÂ&#x160;ter dann hab ich gedacht, das gibt es ja nicht, vielleicht ist das ein Cembalo oder so, und meine Tante Wilhelmine hat gesagt, ĂŁWennst es haben willst, kannst es haben, das ist eh wahrscheinlich schon ganz hinĂ&#x2019;. Aber nachdem es restauriert war, hat sich herausgestellt: Das ist ja ein Wahnsinnsklavier. Wir haben spÂ&#x160;ter damit in Bremen die gesamte MozartKlavierkammermusik aufgenommen. Womit wir also wieder zurÂ&#x17E;ck wÂ&#x2030;ren bei Mozart. Vielen Dank fÂ&#x17E;r das GesprÂ&#x2030;ch!
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>b @ZgoZchX]Z^c Die Eggenberger Themenf hrungen
Es sind schon seltene Momente, in denen man die Chance hat, Jahrhunderte emotional zu berspringen und pl tzlich in eine andere Zeit einzutauchen. Denn in unserem normalen musealen Betrieb geht es mehr um Wissen als um Gef hle, mehr um Erkl rung als um Stimmungen. Wann h tte man etwa schon die Gelegenheit, durch die Prunkr ume von Schloss Eggenberg zu wandeln, als sei man dort zu einem Fest eingeladen? Alle T ren der weiten Zimmerßuchten ge ffnet, die L ster von Kerzenlicht erhellt, im schimmernden Glanz wie vor hunderten Jahren, als hier gefeiert wurde, wie es die Bilder an den W nden noch heute zeigen. Doch das ist nicht nur Phantasie. In Zusammenarbeit mit der styriarte bietet die Direktion vom Schloss Eggenberg heuer drei F hrungen durch die Prunkr ume im Kerzenschein an, bei denen man tief eintauchen kann in die Welten der Eggenberger. Am +# ?ja^ gibt es dabei zun chst viel ber Y^Z ;Vb^a^Z des Grazer Geschlechtes zu erfahren: Wie gelang ihnen ihr sensationeller Aufstieg und wie st rzten sie wieder ab? Am &(# ?ja^ geht es dann um die < iiZglZai, die auf W nden und Decken der Prunkr ume versammelt ist. Und am '%# ?ja^ steht schlie§lich ein 7a^X` ]^ciZg Y^Z @ja^hhZc auf dem Programm: Wer sorgte eigentlich f r die gl nzenden Fassaden mit gepuderten Per cken und gesch rten Korsetts Ð und wie sah es darunter aus? J> @VgiZc/ IZa# %(&+#-'*%%%
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in wenig verdanken sie sich gegenseitig etwas, die beiden Familien, die das Gesicht der Stadt Graz bis heute pr gen. In einem Moment der Weltgeschichte waren die gro§en Habsburger sogar regelrecht angewiesen auf einen Herrn aus dem Grazer Geschlecht der Eggenberger. Aber wie das ist mit der Geschichte, der Moment ging vor ber, und so kometenhaft ihr Aufstieg war, so spurlos verloschen sie wieder, w hrend die Macht der Habsburger scheinbar ewig w hren sollte. Die Familien-styriarte redet heuer ber beide, die strahlenden Eggenberger und die unverw stlichen Habsburger. Er war jung, er war reich, er war Protestant, er war mutig und er war klug. Hans Ulrich von Eggenberg aus Graz brachte fast alle Voraussetzungen mit, um in den st rmischen Zeiten der Gegenreformation vor dem 30-j hrigen Krieg aufzusteigen. Einzig seine Konfession war ein Hindernis, um am Hofe der Habsburger zu re ssieren. Im Jahr 1600 wurde er deshalb katholisch, und eine Weltkarriere nahm ihren Lauf. Er h ufte ein unvorstellbares Verm gen an, indem er die habsburgische Macht in B hmen durchsetzte, und schlie§lich stand sogar sein Herr, Kaiser Ferdinand II., mit Millionen bei ihm in der Kreide. Kein Wunder, dass er es sich mitten in den entsetzlichsten Kriegswirren leisten konnte, den Familienstammsitz Schloss Eggenberg aufs Pr chtigste auszubauen. Der Reichsf rst Hans Ulrich von Eggenberg pr gte das Antlitz seiner Heimatstadt, besser gesagt dasjenige der westlichen Murseite. Denn au§er-
halb der Mauern der Stadt ging es keineswegs so katholisch zu, wie es der Konvertit eigentlich h tte halten sollen. Nein, sein Katholizismus war rein pragmatischer Natur, ein gutes Gesch ft lie§ er sich durch Glaubensdinge nie vermiesen. Eigentlich war Hans Ulrich von Eggenberg ein Freigeist, skrupellos bis ber die Grenzen der Moral einer ohnehin nicht zimperlichen Zeit hinaus, bestechlich, gierig, arrogant und selbsts chtig. Dazu interessiert an allen Arten der Magie, der Kunst, der Modernit t. Was im streng katholischen Graz verboten war, auf der anderen Murseite fand man es ungehemmt: Prostitution, Unterhaltung, freies K nstlertum Ð all das zwielichtige Volk, das Genuss versprach und Tabus brach. Schon fr h spielten reisende Schauspieltruppen aus aller Herren L ndern am Hof der Eggenberger, und sehr wahrscheinlich fand hier auch die erste Auff hrung auf dem europ ischen Festland von Christopher Marlowes ber hmtem ãDoktor FaustusÒ statt. Diese Idee spinnen wir f r unser gro§es ãFest zu EggenbergÒ fort. Kom dianten treten auf, wir erwecken den obsz n lustigen Hofnarren der Eggenberger, Kilian Brustßeck, zu neuem Leben, und auch die Hofmusiker der Reichsf rsten haben ein paar gewichtige Worte mitzureden, ob in den martialischen Schlachtenschilderungen eines Ignaz Franz Biber oder den sinnlichen Serenaden des Johann Jacob Prinner. Und sicher kein Zufall ist es, dass der bedeutendste lutherische Komponist der Zeit, der gro§e Heinrich Sch tz, Hans Ulrich von
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Eggenberg einen ganzen Band seiner wunderbaren ĂŁCantiones SacraeĂ&#x2019; widmete. So etwas hÂ&#x160;tten die Habsburger niemals angenommen. Ihr Katholizismus war so echt wie ihre strenge Haltung. Haftet dem Eggenberger immer etwas Zwielichtiges an, so steht die andere Seite der Stadt Graz fÂ&#x;r Eindeutigkeit. Und wenn die styriarte auch der kaiserlichen Familie ein Fest widmet, dann wird man unmoralische Gaukeleien vergeblich suchen, dafÂ&#x;r aber ganze Generationsfolgen von fantastischer Musik zu hÂ&#x161;ren bekommen. ĂŁHabsburg in TÂ&#x161;nenĂ&#x2019; hei§t zu Recht das Spektakel in der Grazer Stadtkrone, die schon architektonisch all das versammelt, was in die Ewigkeit strebt: den hohen Dom, das majestÂ&#x160;tische Mausoleum und die gestrenge JesuitenuniversitÂ&#x160;t. Hier entfaltet sich ein Panorama der Kunst, das von Kennerschaft wie ReprÂ&#x160;sentationsbewusstsein der Auftraggeber zeugt. Von Johannes de Cleves staatstragenden Motetten bis zu Johann Joseph
FuxĂ&#x2022; kluger wie anspruchsvoller, unterhaltsamer wie hinrei§ender Hofmusik reicht hier das musikalische Angebot. ErgÂ&#x160;nzt wird das zum einen durch die wahrlich nicht unbedeutenden kompositorischen Hinterlassenschaften der habsburgischen MajestÂ&#x160;ten selbst sowie durch einen Ausblick in spÂ&#x160;tere Zeiten der Monarchie, die von Namen wie Mozart und Haydn geprÂ&#x160;gt wurden. Das ist sicher der wichtigste Unterschied der beiden gro§en in Graz wirkenden Adelsfamilien: Die Eggenberger als vorÂ&#x;bergehender Meteorit erleuchten den Horizont der Geschichte nur kurz. Die Habsburger aber haben Jahrhunderte einer klingenden Kulturgeschichte im GepÂ&#x160;ck, die auch nur an einem einzigen Abend aufgeblÂ&#x160;ttert eine Meisterwerksdichte aufweist, wie es wohl keiner anderen Familie mÂ&#x161;glich wÂ&#x160;re. Das alles in Graz in DenkmÂ&#x160;lern der Kulturgeschichte zu erwandern, die keine Kulisse, sondern Substanz und TrÂ&#x160;ger der Ereignisse waren, laden unsere gro§en Familienfeste heuer ein. J^ecWi >Â?\j .
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wingende Logik. Das Geheimnis des dreifaltigen Gottes bleibt dem AnhÂ&#x160;nger eines anderen Glaubens verschlossen Ă? eines Glaubens, der Gott als unteilbar ansieht, der zwischen den FamilienhÂ&#x160;ndeln der Menschen und dem Handeln des AllerhÂ&#x161;chsten keinen Zusammenhang sehen kann. Jesus Christus der Sohn Gottes, die Mensch gewordene gÂ&#x161;ttliche Liebe? UnmÂ&#x161;glich! Die Dreifaltigkeit? Ein Hirngespinst der Christen. Die Heilige Familie? Ein Konstrukt. Christen bekennen sich zur Dreifaltigkeit Ă? jeden Sonntag im Credo der Heiligen Messe. Sie beten zur Muttergottes, sie vertrauen auf ihre FÂ&#x;rsprache beim Herrn. Die wenigsten werden sich dabei vorstellen, was jene junge jÂ&#x;dische Frau mit dem Namen Maria aus Nazareth im rÂ&#x161;misch besetzten PalÂ&#x160;stina alles zu ertragen hatte: Sie, die auf unerklÂ&#x160;rliche Weise schwanger wurde; die ihr Mann Joseph annahm, obwohl das erste Kind nicht von ihm war; die ihren Erstgeborenen beim Ziehvater aufwachsen sah, aber nicht verhindern konnte, dass er mit drei§ig in die Welt hinauszog Ă? als Rabbi mit radikalen Ansichten und einer treuen Gefolgschaft. ĂŁPatchwork-FamilieĂ&#x2019; ist ein zu schwacher Ausdruck fÂ&#x;r das, was Maria an PrÂ&#x;fungen zu ertragen hatte: als sie miterleben musste, wie sich die Ereignisse in Jerusalem zuspitzten und Jesus seinem sicheren &%
Tod entgegenging; als sie ihn erstickend am Kreuz hÂ&#x160;ngen sah; als sich im Kreis der Getreuen herumsprach: ĂŁEr ist auferstanden!Ă&#x2019; All dies hatte sie hinzunehmen, anzunehmen Ă? von der ungeheuerlichen Botschaft des Engels vor ihrer Schwangerschaft bis zum PĂ&#x17E;ngstwunder, ja bis zum eigenen Tod im Kreis der Apostel. Obwohl all dies Ă? je nach Standpunkt und Glaubensbekenntnis Ă? entweder gÂ&#x161;ttliche Heilsgeschichte ist oder die christliche Umdeutung einer jÂ&#x;dischen Familiengeschichte mit tragischem Ausgang: UnzÂ&#x160;hlige Komponisten wurden vom Schicksal Marias zu rÂ&#x;hrendster Musik inspiriert, zu KlÂ&#x160;ngen von unvergÂ&#x160;nglicher, tief bewegender Kraft. Dahinter steht zumeist die ungebrochene Kraft des eigenen christlichen Glaubens, aber auch die Erfahrung von Komponisten, die selbst VÂ&#x160;ter waren, die wussten, was es hei§t, ein Kind zu verlieren.
EgV\Zg IgV\Â&#x17D;Y^Z Einer von ihnen war AntonÂ&#x2019;n Dvo¸Â&#x2021;k. Nur einen Moment hatten er und seine geliebte Frau Anna die kleine Ru ena aus den Augen gelassen. Neugierig trank die EinjÂ&#x160;hrige aus einem Glas mit PhosphorlÂ&#x161;sung, wie man sie zum Herstellen von StreichhÂ&#x161;lzern brauchte. Sie war nicht mehr zu retten. Vollends zur TragÂ&#x161;die wurde der Sommer 1877, als die Pocken den kleinen Sohn Otakar dahinrafften. An seinem 36. Geburts-
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lich modernes St ck, so packend in seinen drei Arien und den wild bewegten Accompagnato-Rezitativen, dass man sie lange Zeit dem jungen H ndel zuschrieb Ð aufgrund eines gef lschten Dokuments. Michael Hofstetter und die hinrei§ende Italienerin Francesca Lombardi Mazzulli stellen Ferrandinis ãPiantoÒ neben das ãStabat materÒ seines Zeitgenossen Pergolesi: hier Anklage aus dem Munde der Madonna, dort Mitleid mit der Trauernden, die sich in ihr Schicksal ergibt. Dazu erklingen 90 Minuten der sch nsten Musik, die das Italien des Settecento hervorgebracht hat.
Auch der Venezianer Giovanni Ferrandini war Vater, freilich ein gl cklicher: Seine drei Kinder waren erfolgreiche Musiker, ja, seine lteste Tochter Elisabetta lie§ Reisende in Venedig durch ihren Gesang und ihre leuchtenden Augen die Zeit vergessen. Sicher hat sie auch den ãPianto di MariaÒ gesungen, in dem ihr Vater den Schmerz der Madonna nach der Kreuzigung in eine Anklage gegen Gottvater umwandelte. Ein erstaun-
Viel weiter zur ck reichen die Kl nge, mit denen Julla von Landsberg im Programm ãAve MariaÒ das styriarte-Publikum bezaubern wird. Es sind Marienges nge aus dem Herbst des Mittelalters, die um den englischen Gru§ kreisen, um die Madonna im Rosenhag und andere Bilder der Marienmystik. @ei[\ 8[^[_cX
tag musste der Vater sein Kind hilßos sterben sehen. Selbst ein glaubensfester Katholik wie Dvo¸ k konnte diese Schicksalsschl ge nicht schweigend hinnehmen. Er vollendete sein gro§es ãStabat materÒ, das er zwei Jahre zuvor begonnen hatte, als die neu geborene Josefa gestorben war. Im Schmerz der Gottesmutter ber den gekreuzigten Sohn fand auch der Vater Dvo¸ k Trost. Der berw ltigend sch ne Schlusschor, in dem sich die Pforten des Paradieses ffnen, war vielleicht auch ein Erl sungsgesang f r seine eigenen Kinder.
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Es ist schon faszinierend, welch eine Kraft von der Imagination eines V lkervaters ausgeht. Dabei stehen wie immer Schrecken und Segen sehr eng beieinander. Im Falle Abrahams kommt es ganz darauf an, welche Interessen sich hinter der Deutung des Mythos verbergen, um aus ein und derselben Geschichte Krieg und Vernichtung ebenso zu lesen wie Hoffnung und Miteinander. Dabei geht es nicht nur um Abrahams versto§enen Sohn Ismael, den der arabische Kulturkreis als Stammvater ansieht. Sondern auch um Jesus und die Frage, ob dieser nun traditioneller Jude oder eben doch erster Christ war. Vladimir Ivanoff und sein Ensemble Sarband machen sich in ihrem Programm ãVater AbrahamÒ auf musikalische Spurensuche und Þnden fr he, berraschend v lkerverbindende Kunst, die jene L gen straft, die in den gro§en Buchreligionen vor allem den Konßikt und nicht das Gemeinsame sehen wollen. Denn nicht immer in der Geschichte stand die Feindschaft zwischen den Religionen so sehr im Vordergrund, wie es heute scheint. Davon sprechen sephardische Lieder ebenso wie aram ische Hymnen, muslimische Verse wie christlichorthodoxe Gebete. Diese neu ins Bewusstsein und zum Klingen zu bringen, haben sich die Musiker von Sarband auf ihre Fahnen geschrieben. J^ecWi > \j
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r spielt schon lange kaum noch klassische Konzerte, sondern taucht mit seinem ganzen Wesen, seiner ganzen Kreativit t in ferne Zeiten ein und kehrt mit lebendigen Panoramen aus Welten zur ck, die uns v llig verschlossen schienen, sich durch ihn und seine Musiker aber faszinierend ffnen. Jordi Savall hat so zuletzt die Friedensstadt Jerusalem imaginiert und die mittelamerikanischen indianischen Kulturen zur Zeit der Konquistadoren besucht. Nun kehrt er mit zwei weiteren spektakul ren Produktionen zur ck zur styriarte: mit einer Fahrt an den Hof der englischen Tudors und einer Zeitreise zur spanischen Dynastie der Borgias, aus deren Familie die ber hmten P pste stammten. Die Kamera scheint durch das alte Kastell zu schweben. Drohend ragen fensterlose Mauern auf, und aus dem Off erz hlt der Harfenspieler Andrew Lawrence-King, dass man in Musikerkreisen diesen Ort sp ttisch Alcatraz nennt, nach dem ber chtigten Gef ngnis auf der winzigen Insel vor San Francisco, aus dem es sprichw rtlich kein Entkommen gibt. Wir beÞnden uns im Kastell von Cardona, in dem Jordi Savall und seine Musiker des Ensembles Hesp rion XXI das Programm ãDinastia BorgiaÒ proben, das in der Kirche von Gandia Premiere haben soll, dem Ort s dlich von Valencia, aus dem das Geschlecht der Borgia urspr nglich stammte. Ein Team des katalanischen Fernsehens begleitet das Projekt von den ersten Schritten bis zur Premiere und bietet so faszinierende Einblicke in die Arbeit und die Welt Jordi Savalls. &'
Jordi Savall nutzt dabei die Gelegenheit, ein paar grundlegende Thesen zur Alten Musik im Allgemeinen, seiner eigenen Philosophie der historischen Auff hrungspraxis und den Projekten seiner ãmusikalischen PanoramenÒ vorzustellen. Diese sollen hier auszugsweise nachzulesen sein, denn sie verraten sehr viel ber den Ausnahmek nstler und seine Arbeit. Gefragt, wie Jordi Savall berhaupt die Musik der Vergangenheit auffasst, antwortet er: Es waren die Worte des gro§en Schriftstellers Elias Canetti, die mich inspiriert und berhaupt auf die Idee gebracht haben, Musik mit historischen Projekten zu kombinieren. ãMusik ist die lebendige Geschichte der MenschlichkeitÒ, schreibt Canetti. Und so ist es. Musik f gt der Geschichte all die Emotionen hinzu, die ein Text einfach nicht anbieten kann. Denn Musik ist immer lebendig. Die lebendig gewordene Musik der Vergangenheit sei aber direkt an den Ort ihrer Realisierung gebunden, denn: Ohne Raum kann Musik nicht leben. Er ist wie Sauerstoff f r den Menschen. Den richtigen Raum f r die jeweilige Musik zu Þnden, ist die Grundlage eines jeden Konzerts. Ein gregorianischer Choral kann weder in einem Opernhaus noch einem Konzerthaus mit einer trockenen Akustik gesungen werden. Deshalb arbeitet er viele seiner Programme, die fr he Musik enthalten, im Kastell von Cardona aus. Der Ort ist v llig isoliert vom Trubel der Gegenwart, eine mittelalterliche Burg auf einem hohen Felsen, umgeben von nichts als Landschaft. In der Kirche des Kastells klingt die Musik,
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^g P^em^g YZg <ZhX]^X]iZ die den Aufstieg der Familie Borgia beschreibt, ganz besonders gut: Die meisten mittelalterlichen Kirchen waren mit Platz fÂ&#x;r eine kleine Gruppe von SÂ&#x160;ngern gebaut. Und so ist es hier. Und genau das brauchen wir fÂ&#x;r unsere Arbeit. Denn die Art, wie wir Musik machen, ist eine Wiedererweckung. Eine Wiedergeburt eines historischen Moments viel mehr als eine Museumbesichtigung oder ein archÂ&#x160;ologischer Blick. Aber warum sollte man Â&#x;berhaupt so viel positive Energie darauf verwenden, etwas lebendig zu machen, das doch so von Entsetzen zeugt wie die brutalen Zeiten der Tudors oder der Borgias? Jordi Savalls Antwort ist klar: Dinastia Borgia ist ein komplexes Projekt. Wir wollen sowohl das Leben dieser Familie als auch ihren EinĂ&#x;uss auf ihre Zeit darstellen. Und das auch angesichts der Tatsache, dass sie mit Â&#x;bler Nachrede gestraft sind, mit einer sehr schlechten Reputation. Aber was BrutalitÂ&#x160;t betrifft, da stehen sie nicht alleine. Die anderen Familien dieser Zeit haben sich genauso verhalten. Ich erinnere mich aber eben auch an diese phantastischen AusĂ&#x;Â&#x;ge in die Borgia-Stadt Gandia in meiner Kindheit. Da spÂ&#x;rte man den positiven Atem der Geschichte. Besonders, als sich die ganze Familie eine gro§e Paella geteilt hat. All diese Sachen, eine Paella zu teilen, sich das Essen zu teilen, sind eben viel mehr, als sich zu ernÂ&#x160;hren. Sie sind eine Lebensphilosophie. Und so lÂ&#x160;sst Jordi Savall simple Geschichtskritik nicht gelten. Er will hÂ&#x161;rbar machen, welche StrÂ&#x161;me aus der Geschichte uns bis heute bewegen, persÂ&#x161;nlich wie allgemeingÂ&#x;ltig. Und er ist Â&#x;berzeugt davon, dass die Kunst der Geschichte wie die der Gegenwart eine positive Botschaft fÂ&#x;r unser aller Zukunft bereithÂ&#x160;lt. J^ecWi >Â?\j
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ie Kameras suchen ihre Positionen, das Studiolicht strahlt hell, und die Publikumsreihen fÂ&#x;llen sich. Das ist die Stunde des ĂŁWarm upĂ&#x2019;, das die Besucher in Stimmung bringen soll fÂ&#x;r alles, was folgt. So jedenfalls kennt man es aus den vielen Unterhaltungssendungen, die vor Publikum aufgezeichnet werden. Und die unser Vorbild sind fÂ&#x;r das Format der styriarteSOAPs, das wir heuer zum ersten Mal anbieten. Soaps deshalb, weil wir auf die klassischen ĂŁSeifenopernĂ&#x2019; anspielen, die in Amerika zunÂ&#x160;chst im Radio und dann im Fernsehen ausufernde Familiengeschichten in Serie prÂ&#x160;sentierten, um in den Werbepausen Waschmittel zu verkaufen. Das brauchen wir in einem heutigen Â&#x161;sterreichischen Klassikfestival zum GlÂ&#x;ck noch nicht zu machen, aber etwas anderes kann man von den Soaps durchaus lernen. ZunÂ&#x160;chst einmal natÂ&#x;rlich, dass das Private immer interessant ist. Wie es hinter der WohnzimmertÂ&#x;r Ă? oder vielleicht sogar SchlafzimmertÂ&#x;r Ă? von anderen Leuten wirklich zugeht, hat uns schon immer brennend interessiert. Zumal wenn es prominente Menschen sind. Da machen berÂ&#x;hmte KÂ&#x;nstler keine Ausnahme. Und tatsÂ&#x160;chlich verrÂ&#x160;t uns &)
der Blick auf das Leben und Lieben von Komponisten manchmal Wahrheiten Â&#x;ber deren Werk, die man kaum glauben wÂ&#x;rde, wenn man sie nicht schwarz auf wei§ erfÂ&#x;hre. Wie wenig heiter zum Beispiel das Leben der Walzerfamilie Strau§ war. Oder wie glÂ&#x;cklich das der Mozarts. DarÂ&#x;ber hinaus aber geht es in der Kunst tatsÂ&#x160;chlich immer auch um Unterhaltung. Ganz schlicht gesagt um Entertainment. Das war sogar denjenigen KÂ&#x;nstlern klar, die sich zu unnahbaren Gottheiten des Anspruchs stilisierten wie Richard Wagner. Und die daheim trotzdem oder gerade deshalb viel eher wie in einer Seifenoper agierten als wie in einer Nibelungen-TragÂ&#x161;die. Davon wollen unsere Soaps erzÂ&#x160;hlen. Deshalb prÂ&#x160;sentieren sie sehr viel sehr unterschiedliche Musik Ă? viel mehr, als man in einem klassischen Konzert sonst erwarten darf. Und dazu eine ganze Reihe von phantastischen Schauspielern, die mit originalen Texten ganz tiefe, private Einblicke in das Leben der gro§en Helden der Musikgeschichte geben. Und damit das Publikum auch ganz nah herankommt an die GefÂ&#x;hle und Gesichter, haben wir uns weiter von der Idee eines Fernsehstudios inspirieren lassen und Kameraleute
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engagiert, die Nahaufnahmen von den AusfÂ&#x;hrenden ermÂ&#x161;glichen, wie man sie als normaler Konzertbesucher sonst niemals bekommen wÂ&#x;rde. Mit den Augen der Kamera kann man auf dem Podium herumstreifen, kann den Musikern auf die Finger schauen und den Schauspielern tief in die Augen, denn das Kamerabild wird live auf eine gro§e Videowand geworfen, wie das auch in einem echten Fernsehstudio der Fall wÂ&#x160;re. So nahe wie in unserem SoapStudio waren Sie den KÂ&#x;nstlern noch nie. Und das gilt nicht nur fÂ&#x;r die Briefe und TagebÂ&#x;cher, aus denen das Leben von Bach und Mozart, von Wagner und Strau§ vor dem geistigen Auge aufersteht, sondern eben auch fÂ&#x;r die Musiker und Schauspieler selbst, die uns alle so nahe an sich heranlassen, wie das in einem Konzert niemals sein kÂ&#x161;nnte. Und wem das alles zu ungewÂ&#x161;hnlich vorkommt, der wird vor Konzertbeginn natÂ&#x;rlich nicht allein gelassen, denn ein ganz spezieller ĂŁWarm upperĂ&#x2019; erzÂ&#x160;hlt vor jedem Programm noch einmal, warum man als Besucher einer styriarteSOAP gar nicht anders kann, als im Bild zu sein Ă&#x2030; J^ecWi >Â?\j
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r ihn war es ein g ttlicher Auftrag, nicht einfach die Erziehung eines hochbegabten Kindes. Kaum hatte Leopold Mozart an seinem Sohn Wolfgang die Zeichen des Genies entdeckt, schon nahm er Ð ganz Aufkl rer und P dagoge Ð das Projekt in die Hand. Aus seiner Vaterstadt Augsburg wusste er, wie sehr heimatliche Verh ltnisse beengen k nnen. Deshalb lautete das vordringliche Ziel: Reisen. Leopold Mozart musste seinem Sohn die Welt zeigen, und die Welt musste erfahren, welche Jahrhundertbegabung der Herrgott ausgerechnet auf Salzburger Boden gepßanzt hatte. Dass gerade dieser Boden seinem Gotteskind nicht gen gend Nahrung bot, war dem Vater gleich klar. Also machte man sich auf zum gro§en Wagnis: 1763 packten die Mozarts die Koffer f r die gro§e Westeuropareise.
BdoVgih Vj[ GZ^hZc Dreieinhalb Jahre waren die vier unterwegs und wurden mit Eindr cken f r ein ganzes Leben vollgestopft. &+
Leopold hatte vorgesorgt: Vom gutm tigen F rstbischof Schrattenbach erhielt er unbegrenzten Urlaub, von seinem Freund Lorenz Hagenauer Kreditbriefe, von den anderen Freunden daheim die besten W nsche. Ganz Salzburg blickte auf diese Familie. Der F rstbischof durfte die Mozarts als Kulturbotschafter seines Hofes verstehen, den man n rdlich der Alpen gerne untersch tzte. Die Freunde hofften auf lange Briefe aus der gro§en weiten Welt. Und der Weltruhm der Kinder w rde alsbald an der Salzach widerhallen. Alles kam wie erhofft: Erfolgsberichte allenthalben! Wolfgang bezauberte F rsten und Bisch fe, das Nannerl stand dem Bruder kaum nach, die Welt war voll des Lobs Ð und die Salzburger delektierten sich an den k stlichen Reiseberichten des klugen Vaters. Dass dieser f r die Bildung der Kinder mit seinen eigenen besten Jahren bezahlte, ist im berschwang der Reisen keinem aufgefallen. Eine Station fehlte noch: Italien. Dorthin brachen Vater und Sohn Ende
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@g^hZ jcY 7gjX] Der Bruch kam dennoch, er musste kommen. Die Schuldigen hie§en Mannheim und Aloysia Weber. Am pf lzischen Musenhof verliebte sich der sp t pubertierende Mozart in die sch ne Sopranistin von 16 Jahren. Der Vater konnte es nicht verhindern, weil ein neuer Erzbischof nicht mehr so kulant war wie der alte und er zuhause bleiben musste. Schon sah Leopold den hochbegabten Sohn in den F ngen einer halbseidenen Familie, der ãWeberischenÒ. Also jagte er ihn mitsamt der Mutter nach Paris. Als der Sohn im Fr hjahr 1779 ohne seine Mutter, die in Paris gestorben war, ohne nennenswerte Erfolge und Anstellung in die Heimat zur ckkehrte, standen Schmerz und Misstrauen zwischen ihm und dem Vater. Die M nchner Monate rund um den ãIdomeneoÒ waren die letzte gl ckliche
Zeit der beiden, dann kehrte Wolfgang Salzburg den R cken. In Wien ging alles rasend schnell: der arrogante Erzbischof, der Fu§tritt des Grafen Arco und Ð die Weberischen! Ausgerechnet die musste der Sohn dort wiedertreffen, sich in Constanze verlieben, sie heiraten. Alles, was Wolfgang fortan tat, wurde vom Vater mit Unbehagen betrachtet: der Wiener Hausstand, das scheinbare Lotterleben. Nur die Musik vers hnte, zeitweise. Je lter und einsamer Leopold wurde, desto h rter wurde er. Wolfgang sp rte es und ging auf Distanz Ð eine Familiengeschichte, wie so viele.
Lda[\Vc\ 6bVYZjh _jc^dg Mit seinen eigenen S hnen hatte Wolfgang nie dergleichen Konßikte: Carl Thomas war erst sieben, als der Vater starb, Franz Xaver erst vier Monate. Constanze aber, die ãWeberischeÒ, wollte aus ihrem Kleinen partout einen ãW. A. Mozart juniorÒ machen. Leider war sie kein Leopold und Franz Xaver l ngst kein Amadeus. Das letzte Kapitel in der Musikgeschichte der Mozarts war von Melancholie berschattet Ð der Melancholie des Unverm gens, an die gr §te musikalische Begabung, die Europa bis dahin gesehen hatte, heranzureichen Ð und an das Erziehungsgenie eines gro§en Vaters. @ei[\ 8[^[_cX
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J. S.Bach: Ouvert re in h, BWV 1067 Arien aus dem Notenb chlein der Anna M. Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 5 âKaffee-KantateÑ, BWV 211 Texte aus âDie kleine Chronik der Anna Magdalena BachÑ u. a. 9dgdi]ZZ B^ZaYh! HdegVc 9Vc^Za ?d]VcchZc! IZcdg 6cidc HX]Vg^c\Zg! 7Vg^idc >a 8dcXZgid K^ZccZhZ AZ^ijc\/ GjYda[ AZdedaY! K^dadcXZaad <VWg^ZaZ HX]jX]iZg Vah 6ccV BV\YVaZcV 7VX]
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Dvo· k: Stabat mater, op. 58
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Werke von Robert und Clara Schumannn sowie Johannes Brahms Texte aus dem Haus Schumann, aus Tageb chern und Briefen
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Dvo· k: Stabat mater, op. 58 9^g^\Zci/ C^`daVjh =VgcdcXdjgi
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Dvo· k: Sechs Kl nge aus M hren, op. 32 Schubert: Der 23. Psalm, D 706, Nachthelle, D 892 Brahms: Quartette, op. 92, Zigeunerlieder, op. 103 Bart k: Vier slowakische Volkslieder
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Instrumentalmusik von J. S. Bach Ausschnitte aus der âKaffee-KantateÑ
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Werke von J. S. Bach, Franck, Praetorius, Couperin, Taverner und Messiaen
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Pilgerlieder f r Mekka, sephardisch-j dische Balladen, archaische Koranrezitation und aram ische fr hchristliche Hymnen
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Werke von Liszt, Wagner und Beethoven Texte aus den Tageb chern von Cosima Wagner :a^hVWZi] @jabVc! BZoodhdegVc 7ZgcY <aZbhZg! @aVk^Zg Hda^hiZc YZh 8]VbWZg DgX]ZhigV d[ :jgdeZ HZciV 7Zg\Zg Vah 8dh^bV LV\cZg
Familienmusiken im Museumsdorf Preise: EUR 31 / 11 (Kinder von sechs bis 14)
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Dvo· k: Stabat mater, op. 58 9^g^\Zci/ C^`daVjh =VgcdcXdjgi
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Lesung aus âDer StruwwelpeterÑ und noch mehr schwarze P dagogik Texte von H. C. Artmann u. a. <gZ\dg HZWZg\! AZhjc\
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Dvo· k: Terzett, op. 74, âZypressenÑ f r Streichquartett, Streichquartett in d, op. 34 OZba^ch`n FjVgiZii
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St cke von Leopold, Wolfgang Amadeus und Franz Xaver Mozart >hVWZaaZ kVc @ZjaZc! K^da^cZ C^ah B c`ZbZnZg! K^daV 9Vc_jad >h]^oV`V! K^dadcXZaad BVg`jh HX]^gbZg! @aVk^Zg
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Mozart: Missa longa & Sakramentslitanei
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Das Satyrspiel zum Habsburger-Fest: Familiengeschichten von Heimito von Doderer 8dgcZa^jh DWdcnV! AZhjc\
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Schubert: KlavierstÂ&#x17E;cke, Lieder, Klaviertrio in Es I]dghiZc 7Â&#x201D;iicZg! IZcdg ZchZbWaZ [ZYZghe^Za AZ^ijc\/ ;adg^Vc 7^ghV`
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Pleyel: Streichquartett in d, op. 9/3 Haydn: Streichquartett in C, Hob. III:45 (op. 50/2) Mozart: Streichquartett in F, KV 590 FjVijdg BdhVÂ&#x160;fjZh
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Mozart: OuvertÂ&#x17E;re & Arien aus âLes petits riensĂ&#x2018; Der Schauspieldirektor, KV 486 u. a. HjhVccZ :abVg` 7^W^VcV CldW^ad! HdegVc ?d]VccZh 8]jb! IZcdg 9^g^\Zci/ 6cYgZVh HidZ]g gZXgZVi^dc Ă&#x2026; <GDHH:H DG8=:HI:G <G6O ?d]VccZh H^aWZghX]cZ^YZg Vah BdoVgi$7j[[
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Mozart: Missa longa & Sakramentslitanei
Aus dem 4., 5. und 6. Madrigalbuch
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Musik von Fanny & Felix Mendelssohn Texte aus dem Briefwechsel der beiden
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Kammermusik und Lieder von Leopold undd Wolfgang Amadeus Mozart
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Mozart: Kanons, Lieder, Kegelstatt-Trio & Klarinettenkonzert, KV 414 Aus Mozart-Briefen und Zeugnissen seiner Freunde
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Walzer, Polka und MÂ&#x2030;rsche von Johann StrauÂŚÂŚ Vater, Johann StrauÂŚ Sohn & Joseph StrauÂŚ Texte aus den Briefen von und an J. StrauÂŚ Sohn 7^W^VcV CldW^ad! HdegVc =ZggZc YZh X]dg egd bjh^XV \gVo :chZbWaZ Eg^hbV I]dbVh ;]ZdYdgd[[! K^da^cZ 9db^c^` BVg^c\Zg Vah ?d]Vcc HigVjÂ&#x153; Hd]c
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Werke von Isaac, Agricola, Ghiselin, Weerbecke u. a. :chZbWaZ 8^cfjZXZcid
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BartÂ&#x2013;k: RumÂ&#x2030;nische VolkstÂ&#x2030;nze & TÂ&#x2030;nze Ravel: Tzigane / Werke von Enescu & KurtÂ&#x2020;g Volksmusik aus Moldawien EVig^X^V :b^a^V @deViX]^ch`V_V! K^da^cZ K^`idg @deViX]^ch`n! 8nbWVa B^]VZaV JghjaZVhV! @aVk^Zg BVgi^c <_V`dcdkh`n! @dcigVWVhh
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Ursprung und Aufstieg der Familie Borgia in TÂ&#x2122;nen von Alfonso X. el Sabio, Binchois, Desprez, MilÂ&#x2020;n, Flecha, Goudimel u. a. AV 8VeZaaV GZ^Va YZ 8ViVajcnV =ZheÂ&#x201E;g^dc MM> AZ^ijc\/ ?dgY^ HVkVaa
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Ein Satyrspiel zum Borgia-Programm Ă? Oskar Panizza: Das Liebeskonzil Lda[gVb 7Zg\Zg! AZhjc\ VaaZ GdaaZc Idc^ 7jg\Zg! <Z^\Z 7gVihX]Z
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Musik von Byrd, Holborne, de Rore, Alberti, Caccini, Dowland, Gibbons, Nicholson, Ferrabosco u. a. =ZheÂ&#x201E;g^dc MM> AZ^ijc\/ ?dgY^ HVkVaa
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Als nun der junge Johann Strau§ beschlie§t, als Komponist und Kapellmeister in die Fu§stapfen seines Vaters zu treten, bricht der FamilienhÂ&#x161;llenvulkan aus. Der Vater nutzt jede denkbare Gemeinheit, um seinen achtzehnjÂ&#x160;hrigen Filius daran zu hindern, und der Sohn tut alles, um seinen verhassten Vater dafÂ&#x;r zu bestrafen, dass er die geliebte Mutter im Stich gelassen hat. Diese muss schlie§lich zum Â&#x160;u§ersten Mittel greifen und eine Scheidung wegen Untreue anstreben, um ihren Mann wenigstens vor den Augen der Welt zum Einlenken zu bewegen. Doch damit facht sie den Krieg zwischen Vater und Sohn erst richtig an. Musikalisch Â&#x;bertrifft der JÂ&#x;ngere den Â&#x20AC;lteren in Bezug auf VirtuositÂ&#x160;t und Phantasie. Aber dem Vater ist keine Intrige zu bÂ&#x161;sartig, um seinem Sohn das Leben kaputt zu machen. Schlie§lich muss Johann Strau§ Sohn in die Provinz weichen, weil das Walzermonopol des Vaters ein musikalisches Auskommen in Wien
verhindert. Und zum familiÂ&#x160;ren Krieg gesellt sich eine echte Revolution, bei der Vater und Sohn auf entgegengesetzten Seiten kÂ&#x160;mpfen. Der Alte fÂ&#x;r Kaiser und Metternich, der Junge fÂ&#x;r die bÂ&#x;rgerliche Revolution, was den Sohn den letzten kÂ&#x;nstlerischen RÂ&#x;ckhalt kostet und ihn in die Pleite treibt. 9^Z 7gÂ&#x201C;YZg HigVjÂ&#x203A;/ :YjVgY! ?d]Vcc jcY ?dhZ[# ;did\gV" WÂ&#x160;re in diesem Mo- Ă&#x17D;Z jb &-+*# <Vco a^c`h YZg LVaoZg`Â&#x17D;c^\ ^c ya \ZWVcci ment der Vater nicht ^b ?V]g &-.*# 9Zg BÂ&#x201C;cX]cZg BVaZg[Â&#x201C;ghi ;gVco AZcWVX] in den Armen seiner hV] ]^Zg ?d]Vcc HigVjÂ&#x203A; Ă&#x20AC; \Vco ^b Hi^a hZ^cZg OZ^i Ă&#x20AC; Geliebten an einer Y~bdc^hX]"k^h^dc~g# tÂ&#x;ckischen Scharlachinfektion gestorben, wÂ&#x160;re die Niederlage des Sohnes endgÂ&#x;ltig und HdcciV\! &*# ?ja^! &, J]g g niederschmetternd gewesen. Jetzt =Zabji"A^hi"=VaaZ aber erweist sich Johann als echtes Kind seines Vaters. Die revolutionÂ&#x160;re 9>: HIG6JHH"9NC6HI>: Gesinnung streift er wie ein lÂ&#x160;stiges MWbp[h 7d Z[h iY^Â?d[d XbWk[d :edWk" KostÂ&#x;m ab, mutiert zum Kaisertreu<hÂ&#x201D;^b_d]iij_cc[d k$ W$ " en und Â&#x;bernimmt alle VertrÂ&#x160;ge des FebaWi F_pp_YWje k$ W$ Vaters. Um die zu erfÂ&#x;llen, muss die C hiY^[ HWZ[jpao k$ W$ ganze Familie eingespannt werden. led @e^Wdd IjhWkÂ&#x153; LWj[h Ie^d Die BrÂ&#x;der Josef und Eduard werden iem_[ @ei[f^ IjhWkÂ&#x153; in die Unterhaltungsschlacht geworJ[nj[ Wki Z[d 8h_[\[d led kdZ Wd fen, die ein echtes Big Business mit @e^Wdd IjhWkÂ&#x153; Ie^d hunderten von Angestellten ist. Heiterkeit und gute Laune wird wie am Flie§band erzeugt und verkauft Ă? und Johann ist ganz der Vater, indem er die BrÂ&#x;der unablÂ&#x160;ssig gÂ&#x160;ngelt, demÂ&#x;tigt und zur Raison bringt. So lange er lebt, kann Johann Strau§ Sohn die FÂ&#x160;den der Macht in der Hand halten, nach seinem Tod jedoch entfaltet sich der letzte Akt der FamilientragÂ&#x161;die. Der jÂ&#x;ngste Bruder Eduard Ă? genannt der ĂŁschÂ&#x161;ne EdiĂ&#x2019; Ă? verarmt, depressiv und wahrscheinlich alkoholkrank, verbrennt die gesamte schriftliche Hinterlassenschaft der Familie: Noten, Briefe, insgesamt drei Wagenladungen Papier. Die Tat eines tief in seiner Eitelkeit Verletzten, der von den Â&#x;bergro§en Schatten seiner Familie erdrÂ&#x;ckt wurde und versucht, den Fluch seines Lebens vollends zu vernichten. Dass dieser Fluch so unvergleichlich wunderbare Musik war, erschreckt bis heute. J^ecWi >Â?\j '&
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ielleicht wÂ&#x160;re alles anders gekommen, wenn Johann Strau§ Vater sein Liebensleben unter Kontrolle gebracht hÂ&#x160;tte. Aber MÂ&#x160;§igung in Sachen Erotik war ihm nicht in die Wiege gelegt, und so verlie§ der erfolgreiche Walzerkomponist seine Frau Maria Anna und seine Kinder, um mit der Modistin Emilie Trampusch eine intensive AffÂ&#x160;re auszuleben. NatÂ&#x;rlich kam Scheidung im katholischen, kaiserlichen Wien nicht in Frage, und so hielt man eine verlogene Fassade aufrecht, hinter deren Kulissen sich genug Potenzial fÂ&#x;r eine ganze Reihe von Dramen aufstaute. Die ĂŁrechtmÂ&#x160;§igeĂ&#x2019; Ehefrau nutzte die Situation, um ihren untreuen Mann unter Druck zu setzen. Sie konnte jederzeit mit einem Skandal drohen, die den geschÂ&#x160;ftstÂ&#x;chtigen Komponisten in der Â&#x2026;ffentlichkeit blo§gestellt hÂ&#x160;tte. Und Strau§ Vater wiederum gab den Zorn, durch Â&#x160;u§ere UmstÂ&#x160;nde an eine Familie gefesselt zu sein, die er nicht loswerden konnte, an seine Kinder weiter. Es braucht keinen Sigmund Freud, um in dieser Konstellation die Quelle von enormen psychischen Verwerfungen zu vermuten.
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als ein Marketingeffekt? Ist mehr dahinter au§er RÂ&#x;hrung? Schlie§lich wurden in der FrÂ&#x;hzeit menschlicher Kulturgeschichte Â&#x;ber Jahrhunderte TÂ&#x160;nze und Lieder von einer Generation auf die nÂ&#x160;chste weitergegeben. Und Musikerfamilien galten als Bewahrer von Traditionen, die sonst der unerbittlichen Vergessensmacht der Zeit anheimgefallen wÂ&#x160;ren. Fragt man den Musiker Hermann HÂ&#x160;rtel, der mit seiner Familie auf der Landpartie in StÂ&#x;bing auftreten wird, nach dem Geheimnis der Tradition, dann bekommt man eine sehr differenzierte Antwort: Ja, wenn ein Unternehmen gut funktioniere, sei der Hinweis auf den ĂŁFamilienbetriebĂ&#x2019; eine schlÂ&#x;ssige BegrÂ&#x;ndung fÂ&#x;r den Erfolg. Da mÂ&#x161;ge sogar etwas Wahres daran sein, aber andererseits beinhaltet dies auch eine gehÂ&#x161;rige Portion Mythos. NatÂ&#x;rlich, sagt Hermann HÂ&#x160;rtel, bestÂ&#x;nde eine musizierende Familie aus Harmonie, noch bevor Musik erklinge, und das sei ein schÂ&#x161;ner Anblick fÂ&#x;r das Publikum. Aber auf der anderen Seite bemerke ein Zuschauer vielleicht dadurch auch mit Wehmut die Missstimmungen im eigenen Zuhause, und glaube, durch Musik wÂ&#x160;re alles einfacher und durch Musik erspare sich die
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ie waren der Inbegriff der heilen Musikerfamilie, lange bevor man die Kelly-Family kannte: die Trapp-Familie, in die sich das amerikanische Publikum durch das bezaubernde Musical ĂŁThe Sound of MusicĂ&#x2019; verliebt hatte. Mit ihrer Landpartie ins Museumsdorf StÂ&#x;bing greift die styriarte das historische Idealbild augenzwinkernd auf und begibt sich auf Spurensuche nach authentischen familiÂ&#x160;ren Musiktraditionen, die heute noch etwas erzÂ&#x160;hlen kÂ&#x161;nnen Â&#x;ber die Wurzeln echter volkstÂ&#x;mlicher Musik in der Â&#x2020;berlieferung von einer Generation auf die nÂ&#x160;chste. Maria Augusta Kutschera war ein armes Kind aus Wien, das durch einen Zufall den berÂ&#x;hmten KorvettenkapitÂ&#x160;n Trapp kennen und lieben lernte. Die bitteren UmwÂ&#x160;lzungen der Wirtschaftskrise und der Anschluss Â&#x2026;sterreichs an Nazideutschland trieben die Trapps ins Exil ins lÂ&#x160;ndliche, amerikanische Vermont. Auf einer Farm schlug sich die Familie durch und trat gemeinsam als Chor auf, denn schon in Â&#x2026;sterreich hatten die katholisch-frommen Trapps dem gemeinsamen Gesang gefrÂ&#x161;nt und dabei einiges Aufsehen erregt. Ihr amerikanisches Publikum war von Herzen gerÂ&#x;hrt, und ein Musical Â&#x;ber das Schicksal der vertriebenen Familie begrÂ&#x;ndete schlie§lich den Weltruhm der TrappFamilie. Doch ist der Glorienschein und die Idealisierung, die singende und spielende Familien schon hÂ&#x160;uĂ&#x17E;g in der Geschichte auslÂ&#x161;sten, tatsÂ&#x160;chlich mehr
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Familie nervende Prozesse im Generationenverband. Das aber sei eine Illusion. In dieser Beziehung mag die Trapp-Familie eher eine kitschige Idylle vortÂ&#x160;uschen, die QualitÂ&#x160;t der Familienmusik bleibt dadurch aber vÂ&#x161;llig unberÂ&#x;hrt. So sehen es zum Beispiel auch die McKennas aus Irland, die ebenfalls im Museumsdorf StÂ&#x;bing zu Gast sein werden. Joe und Antoinette kommen beide aus Musikerfamilien, die Â&#x;ber Generation die Kunst traditioneller irischer Musik pĂ&#x;egten und gegenÂ&#x;ber allen Versuchen der UnterdrÂ&#x;ckung und der Kommerzialisierung zu beschÂ&#x;tzten. Joes Familie war dabei dem Dudelsack besonders zugetan, wÂ&#x160;hrend Antoinette die Tin Whistle, eine MetallĂ&#x;Â&#x161;te, zu spielen lernte. Ihre Schwester Mary Bergin gilt noch heute als die gro§e Dame der irischen FlÂ&#x161;tenmusik, gerade weil sie authentische, oftmals rau und ursprÂ&#x;nglich klingende alte Melodien bewahrte, anstatt sie dem Zeitgeschmack anzupassen.
Aus dem SÂ&#x;den Schwedens, der Provinz Schonen, kommt die Familie Carr nach StÂ&#x;bing, um dort ihre sehr heitere, skandinavische Spielmannsmusik zu prÂ&#x160;sentieren. Gro§eltern, Eltern und Kinder musizieren voll VergnÂ&#x;gen miteinander und transportieren dabei die alten Geschichten von Fjorden, von Trollen und vom Meer, die die Region seit Jahrtausenden prÂ&#x160;gen. Und vielleicht ist es ja dieser Spa§, der das Geheimnis der funktionierenden Familienmusik ausmacht. FÂ&#x;r Hermann HÂ&#x160;rtel ist das jedenfalls der SchlÂ&#x;ssel: Schon im Schulalter hÂ&#x160;tten die Eltern in Musikerfamilien den Musikunterricht gleichwertig mit Mathematik, Schreiben und Lesen eingeordnet. Eine nur kurzzeitige Zuwendung zur Musik sei eben zu wenig. Und da sei es so produktiv wie heilsam, wenn Kinder das Musische ganz selbstverstÂ&#x160;ndlich im Privatleben erfÂ&#x;hren, anstatt als ĂŁFachĂ&#x2019; in der Schule. J^ecWi >Â?\j
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rinnen in der Helmut-List-Halle f hrt der Dirigent Michael Hofstetter sein Orchester ãrecreationÒ, den HIB.art.chor und eine Gruppe wunderbarer Solisten durch H hen und Tiefen in Familien-Opern von Engelbert Humperdinck, Franz Schu-
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bert, Jacques Offenbach und Johann Strau§. Gro§es Konzert, gro§e Gef hle, viel zu lachen und zu staunen. H nsel und Gretel kommen vorbei in den T nen von Humperdinck; die ganze G tterfamilie von Jupiter bis Pluto, aufs Korn genommen von Offenbach ')
in seinem ãOrpheusÒ; ein deutscher Ritter mit zwei Frauen (einer Christin und einer Muslimin), deren Geschichte Franz Schubert in eine Oper verpackt hat; und zum Schluss die ganze verkommene Gesellschaft aus der ãFledermausÒ von Johann Strau§. Das w re ja schon mehr als genug f r einen Abend, aber es geht noch weiter. Zum einen: Das ganze Ereignis in der Helmut-List-Halle wird nach drau§en vor die T r bertragen, wo ein styriarte-Zirkuszelt steht. Dort kann man bei freiem Eintritt und ganz ohne jede Etikette die Aufzeichnung aus der Halle in Bild und Ton miterleben, w hrend im Hintergrund auf der Wiese schon komplizierte Vorbereitungen zur Party nach der Er ffnung laufen. Zw lf Gruppen Ð Familien, die aus aller Welt nach Graz zugewandert sind ebenso wie hiesige Familienmenschen Ð bereiten ein kleines multikulturelles Buffet vor, mit Nahrung aus dem t rkischen, arabischen, bosnischen, albanischen, rum nischen, nigerianischen, aber eben auch sterreichischen Kulturraum. Die styriarte kocht hier gemeinsam mit der Caritas, und der Zweck der Sache: Beim Essen, das ja berall auf der Welt den Mittelpunkt des Familienlebens bildet, k nnten unsere verschiedenartigen G ste ins Gespr ch kommen ber die verschiedenen M glichkeiten, Familie zu sein. Eine Fortsetzung des Konzerts ber den Magen so-
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zusagen, nur dass es auf der Wiese entschieden entspannter zugehen sollte als in den vorangegangenen Opernszenen. Man nehme sich also Zeit, nach dem ErÂ&#x161;ffnungskonzert, das auf den Titel ĂŁLiebe FamilieĂ&#x2019; hÂ&#x161;rt, Â&#x;ber die Veranstaltungswiese sÂ&#x;dlich der Helmut-List-Halle zu schlendern und Menschen aus aller Welt locker plaudernd beim Gustieren besonderer Speisen kennenzulernen. FÂ&#x;r Kinder gibt es ein Ringelspiel, das fÂ&#x;r Stimmung sorgt, und die Erwachsenen mÂ&#x;ssen sich ihre Stimmung einfach mithilfe ihrer guten Laune und der kleinen HÂ&#x160;ppchen selber erzeugen. Bei Schlechtwetter wird es etwas eng, aber, das ist wie im richtigen Leben: Alle mÂ&#x;ssen unter Dach Ă? im Backstage-Bereich der Helmut-ListHalle Ă? mehr zusammenrÂ&#x;cken. Und wem es gefallen hat, der kann sich den neuen Spielplatz gleich fÂ&#x;r weitere Termine vormerken: Zwei der styriarteSOAPs, das neue Format der heurigen Festspiele, werden auch ins styriarteZELT vor der HelmutList-Halle Â&#x;bertragen: Die ĂŁMozart auf ReisenĂ&#x2019;-SOAP mit Nikolaus Harnoncourt (24. Juni) und die Richard Wagner-SOAP mit Senta Berger (am 4. Juli). FÂ&#x;r beide Â&#x2020;bertragungen gibt es Karten um je 5 Euro. Und die ĂŁKinderseifenĂ&#x2019;, die styriarteSOAPs fÂ&#x;r die kleinen GÂ&#x160;ste (29. Juni, 6. und 13. Juli) werden dann das Zelt in eine tobende Arena verwandeln. CWj^_i >kX[h
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esch war er, der junge Johannes Brahms mit seinen langen blonden Haaren, seinen blitzblanken blauen Augen, seinem hanseatischen Zungenschlag und der Aura des begnadeten Genies Ă? ein ĂŁwahrer Johanniskopf, dem Energie und Geist aus den Augen blitztenĂ&#x2019;, wie Franz WÂ&#x;llner meinte. Eine immerhin verheiratete, noch junge und sehr schÂ&#x161;ne Frau in DÂ&#x;sseldorf vertraute nach der ersten Begegnung ihrem Tagebuch an: ĂŁDas ist wieder einmal einer, der kommt wie eigens von Gott gesandt.Ă&#x2019; Clara Schumann und ihr Mann Robert gerieten ins SchwÂ&#x160;rmen Â&#x;ber jenen jungen Menschen, der eines schÂ&#x161;nen Herbsttages anno 1853 an ihre TÂ&#x;r klopfte. ĂŁEin junges Blut, an dessen Wiege Helden und Grazien Wache hielten,Ă&#x2019; lie§ Robert bald in einer viel gelesenen Musikzeitung verlauten. Aus ihrer Bewunderung fÂ&#x;r den ĂŁJohanniskopfĂ&#x2019; machten die Schumanns keinen Hehl, und viele sollten ihnen darin nachfolgen. 1853 war es noch nicht abzusehen, dass Brahms einmal ein ewiger Junggeselle bleiben wÂ&#x;rde. Die tragischen Ereignisse in der Familie Schumann mÂ&#x161;gen dazu beigetragen haben: der Selbstmordversuch Roberts am Rosenmontag 1854, seine Einlieferung in die Nervenheilanstalt und die plÂ&#x161;tzliche Verantwortung, die Brahms mit 21 Jahren fÂ&#x;r die Kinder der Schumanns zu tragen hatte, wenn Clara auf Konzertreisen ging. Fast unausweichlich hat sich der junge Hamburger in die schÂ&#x161;ne, 14 Jahre Â&#x160;ltere Frau verliebt. Sie hat diese Liebe wohl nicht in der gleichen Weise erwidert, er hat sich '+
dergleichen SchwÂ&#x160;rmerei spÂ&#x160;testens 1855 untersagt Ă? und einen Riss fÂ&#x;r sein Leben davongetragen. Brahms wurde Â&#x;ber kurz oder lang zum EigenbrÂ&#x161;tler Ă? ein ĂŁschrecklicher EgoistĂ&#x2019;, wie ihn seine Freunde spÂ&#x160;ter nannten. Freilich hÂ&#x160;tte es Frauen gegeben, die den ĂŁbraunen Rost von JahrenĂ&#x2019; an diesem einsam werdenden Mann hÂ&#x160;tten verhindern kÂ&#x161;nnen, Agathe von Siebold etwa, die herbe SchÂ&#x161;nheit aus Niedersachen. Die Verlobung wurde bereits allgemein erwartet, da musste Agathe zu ihrem Entsetzen folgende Zeilen lesen: ĂŁIch muss Dich lieben! Ich muss Dich wiedersehen! Aber Fesseln tragen kann ich nicht!Ă&#x2019; 9Zg _jc\Z =~cYZa! Von diesem &,&% ^c Gdb edgig~" Schrecken hat i^Zgi kdc 8]g^hide] sie sich nie EaVioZg! A^ZWa^c\ mehr erholt: YZg GÂ&#x17D;bZg>ccZc ĂŁIch lebe nur in jcY WVaY kdb GZhi Gedanken an YZg LZai! Wa^ZW W^h ihn, wie wenn Vch :cYZ Ă&#x201C;7VX]ZadgĂ&#x201A;# das ganze Leben hinter mir versÂ&#x160;nke.Ă&#x2019; Wie viele Herzen Brahms an seinem Wegrand noch gebrochen hat, wissen wir nicht. In der Musik hat er sich von ihnen ĂŁfrei gemachtĂ&#x2019;, wie er es nannte. Den Schumanns, der eigentlich geliebten Familie, sandte er in der G-Dur-Violinsonate TÂ&#x161;ne von Trauer und Innigkeit zu. Musik als intime Botschaft Ă? nÂ&#x160;her lie§ der Junggeselle Johannes Brahms keinen an sich heran.
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Was es mit Georg Friedrich HÂ&#x160;ndel und den Frauen auf sich hat, ist gÂ&#x160;nzlich im Nebel der Geschichte verschwunden. Schon Jonathan Swift, der Autor von ĂŁGullivers ReisenĂ&#x2019;, Â&#x160;rgerte sich darÂ&#x;ber, dass ĂŁHerr HÂ&#x160;ndel seine UnterrockaffÂ&#x160;ren sehr wohl zu verbergenĂ&#x2019; wusste. In Italien sagte man dem noch schlanken, gro§en Sachsen eine AffÂ&#x160;re mit einer Primadonna nach. NÂ&#x160;heres wei§ man nicht. Betrachtet man das ĂŁcharmante UngeheuerĂ&#x2019; in seinem spÂ&#x160;teren Londoner Dasein, denkt man an Kompensation, etwa im unmÂ&#x160;§igen Essen oder in den vÂ&#x160;terlichen GefÂ&#x;hlen, die er seinen CembaloschÂ&#x;lerinnen aus dem Kreis der Royals entgegenbrachte.
Eine Familie hatte HÂ&#x160;ndel aber doch: die ĂŁFamigliaĂ&#x2019; seiner adligen GÂ&#x161;nner. Schon in Rom wurde er vom neureichen Marchese Ruspoli in dessen ĂŁfamiglia altaĂ&#x2019; aufgenommen, die privilegierte Gruppe von HÂ&#x161;Ă&#x;ingen rund um den Hausherrn. Dort lie§ es sich der ĂŁSassoneĂ&#x2019; gut gehen, dort konnte er unbelastet komponieren Ă? wie spÂ&#x160;ter als ĂŁBachelorĂ&#x2019; in der Lower Brook Street zu London. Welche weibliche Muse ihn am Tiber oder an der Themse zu seinen herrlichen Liebesarien inspirierte, das geht streng genommen ja auch niemanden etwas an. Und Schubert? Aber das ist eine andere Geschichte Ă&#x2030; @ei[\ 8[^[_cX ',
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uch eine Art Familie, und nicht die einfachste: Ensembles in der klassischen Musik. Wer sich als junger Musiker entschlie§t, auf Jahre das Podium mit anderen zu teilen, geht eine k nstlerische Ehe ein, die ohne g ttlichen Segen auskommen muss. Was z hlt, ist das einheitliche Niveau, auch der lange Atem und die Tragf higkeit gemeinsamer k nstlerischer berzeugungen. Denn Agenten, Veranstalter und das Publikum entscheiden dar ber, ob diese Ehe von Dauer sein wird.
K^Zg [ gh B^iiZaVaiZg Musikhochschulen sind oft die ersten Kontaktb rsen. Im schw bischen Trossingen lernte die deutsche Sopranistin Julla von Landsberg drei Gleichgesinnte aus Frankreich, Israel und Rum nien kennen, die ein merkw rdiges Hobby mit ihr teilten: Musik des Mittelalters. Die Sprachbarrieren waren schnell berwunden, denn die vier mussten ein viel kniffligeres ãSprachproblemÒ l sen: die mittelalterliche Notation. Sie in gelebten Klang f rs Heute umzusetzen, in einen Klangzauber ohne Hermetik, darauf versteht sich das Ensemble ãSantenayÒ mittlerweile blind.
; c[ [ g <ZhjVaYd In den Niederlanden hat die Alte Musik eine besonders lange Tradition. Schon um 1500 dr ckten ãdie Niederl nderÒ einer ganzen Epoche singend ihren Stempel auf. Strenggenommen stammten jene Meister aber gar nicht aus dem heutigen Holland, sondern waren ãFranko-FlamenÒ. Auch die f nf S nger des ãKassiopeia QuintetÒ kamen aus verschiedenen Himmelsrichtungen in die nieder-
l ndische Hauptstadt, um die Kunst der ãNiederl nderÒ zu studieren und den aufregenden Madrigalgesang des italienischen Manierismus. Einsamer H hepunkt dieser Epoche war bekanntlich Don Carlo Gesualdo, der musikalische F rst von Venosa. ãThe Kassiopeia QuintetÒ wagte sich an eine Gesamtaufnahme seiner sechs Madrigalb cher und wurde damit zum ãShooting StarÒ der Szene. Die millimetergenaue Intonation der f nf, ihr Sinn f r die Reibungen und Abst rze in dieser Musik machen Gesualdos Modernit t kompromisslos h rbar. Als Genie zwischen Liebe, Wahnsinn und Tod werden sie ihn auch in Graz zeigen.
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schloss, wusste er noch nicht, dass er einmal auf Jahrzehnte diesem Ensemble treu bleiben w rde. Mit von der Partie sind so ausgepr gte Solistenpers nlichkeiten wie der Grazer Cellist Erich Oskar Huetter. Im ãHyperion EnsembleÒ haben sich die sechs dem Wiener Klang um 1900 verschrieben, jener feinen Musik der schwebenden, prek ren Gem tszust nde. Genau darauf kommt es an,
HZX]h [ g HX] cWZg\ Unweit von Salzburg sind sie zuhause, denn im Mozarteum liegen ihre k nstlerischen Wurzeln: die sechs Streicher des ãHyperion EnsemblesÒ. Als sich der Salzburger Bratschist Peter Langgartner 1996 mit Freunden aus der Camerata Academica, dem Klangforum Wien und den Berliner Philharmonikern zu einem Streichsextett zusammen'-
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wenn man sich in SchÂ&#x161;nbergs entrÂ&#x;ckten TÂ&#x161;nen der Schicksalsnacht eines jungen Paares zuwendet, die zur ĂŁVerklÂ&#x160;rten NachtĂ&#x2019; wird, oder wenn man Brahms Â&#x;ber die Schulter schaut, wie er sich in seinem zweiten Streichsextett ĂŁvon seiner letzten Liebe freigemacht hatĂ&#x2019;.
bei der styriarte aber als Klaviertrio auftritt. Der Barockgeiger Dario Luisi widmet sich mit den SÂ&#x160;ngern und Instrumentalisten ĂŁOkkiorekkioĂ&#x2019; einer kleinen Wiener Barockoper von Caldara. Bunte Vielfalt eben Ă? wie in echten WGs. Auch eine Art Familie. @ei[\ 8[^[_cX
Bjh^`Va^hX]Z L<h Mehr einer Wohngemeinschaft denn einer dauernden Beziehung gleichen die grÂ&#x161;§eren Ensembles, die heuer bei der styriarte debÂ&#x;tieren. Mit seinem ĂŁContrasto ArmonicoĂ&#x2019; setzt der Sizilianer Marco Vitale Zeichen in Sachen HÂ&#x160;ndel: Er fÂ&#x;hrt dessen italienische Jugendwerke in tiefer rÂ&#x161;mischer Stimmung auf, streng im Stile der gro§en Epoche eines Corelli. Der Pianist Florian Birsak hat das ĂŁFederspielĂ&#x2019; seines HammerĂ&#x;Â&#x;gels zum Namen eines Ensembles erkoren, das bis zum Orchester anwachsen kann,
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É und hinterl sst ihre ersten Spuren
ãFamilie Ð das ist Freude und Leid, Eintracht und Auseinandersetzung, Geborgenheit und Abschied und vieles mehr. Solche Auspr gungen famili rer Beziehungen bis weit ber Blutsbande hinaus hat die styriarte heuer als Angelpunkt f r ihr Programm gew hlt. Der Mensch hinter dem K nstler und seine Familie stehen im Fokus. Deshalb freue ich mich als Sponsor und Kulturliebhaber, aber vor allem als Familienmensch auf ein abwechslungsreiches Programm.Ò BV\# BVg`jh BV^g =[d[hWbZ_h[ajeh Z[h HW_\\[_i[d#BWdZ[iXWda Ij[_[hcWha 7=
ãKultur schafft Zukunft Ð davon sind wir berzeugt. Und aus diesem Grund unterst tzen wir auch heuer wieder Ð zum bereits sechsten Mal Ð die styriarte. Unsere Kooperation dient nicht nur der F rderung der steirischen Festspiele, die weit ber die Grenzen hinaus bekannt sind, sondern zeigt auch die internationale Ausrichtung unserer Unternehmensgruppe.Ò 9g# Di]bVg :YZgZg =[d[hWbZ_h[ajeh Z[h =hWp[h M[Y^[bi[_j_][d
?ZVc"NkZh 9jeZggdc Vj[ Ølll#XaVhh^XVabjh^XhZci^cZa#XdbÇ Die styriarte Festival Edition unter der quecksilbrigen musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt ist eine wahre Freude Ð von vorne bis hinten. É Bewundernswert sind die Aufmachung und Verpackung É ein Must-have f r Opernfans, und auch wenn Sie das noch nicht sind, so kann es durchaus diese Oper sein, die Sie dazu bekehrt. H chst empfehlenswert! :gchi CVgZY^"GV^cZg ^c YZg Ø@aZ^cZc OZ^ijc\Ç Die Festspiele haben ihre Produktion in der List-Halle in h chst bibliophiler Form als Audio- und Video-Doku ver ffentlicht. Drei Compact Discs verewigen Harnoncourts Interpretation und die Leistungen des von Dorothea R schmann als kaum berbietbarer Titelheldin angef hrten Ensembles. Wie Nikolaus Harnoncourt seine Intentionen erkl rt und begr ndet, das h lt G nter Schilhans faszinierende Probendokumentation fest, die der luxuri sen ãstyriarteÒ-Edition die Krone aufsetzt. =ZgWZgi =^Zhh Vj[ ØZkdakZg#ViÇ
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BVgi^c <VhhZg ^c YZg Ø@gdcZc OZ^ijc\ HiZ^ZgbVg`Ç Der H hepunkt der styriarte 2011 liegt nun in einer opulent ausgestatteten Dokumentation vor. É Harnoncourt setzt starke Akzente und trifft das T nzerisch-Mitrei§ende ebenso wie die poetische Innigkeit. É Die bertragung auf die drei Audio-CDs ist sehr gut gelungen, die DVD kann die Atmosph re der halbszenischen Auff hrung einfangen.
Die Sternstunden-Stimmung wurde bestens eingefangen. Auf der beigef gten DVD kann man die gro§artige Inszenierung miterleben und dar ber staunen, wie bei Philipp Harnoncourt ãhalbszenischÒ oft beeindruckender wirkt als so manche ãvollwertigeÒ Auff hrung in einem gro§en Opernhaus. Harnoncourts bekannter Humor offenbart sich wieder einmal im Proben-Feature auf der DVD. Nicht nur der Tontr ger und die DVD sind technisch auf h chstem Niveau, auch das Buch und das Libretto sind liebevoll hergestellt. Alles in allem ist diese Zusammenstellung also f r Harnoncourt- und Smetana-Fans ein Muss Ð vor allem, wenn sie 2011 nicht live dabei sein konnten.
7ad\ Vj[ ØZVgldgbdeZgV#ldgYegZhh#XdbÇ Ich l chle immer noch, wenn ich nun hier zu schreiben beginne, denn diese Produktion vermittelt wahrhaft enormen Spa§. Und sie nimmt doch die Geschichte ernst genug, sodass nichts von der Kraft des emotionalen Inhalts der Oper verlorengeht. (%
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In Franken ist die Familie eine ehrwÂ&#x;rdige Angelegenheit. Dort gibt es Landadel mit eigener Hauskapelle (wie die Familie zu Guttenberg), Kaufmannsgeschlechter mit eigenem Wappen, von einem Habsburgerkaiser vor Jahrhunderten verliehen, Gesichter wie von DÂ&#x;rer gemalt und von Riemenschneider geschnitzt. Genau in dieser Urlandschaft des Familiensinns hat Heimito von Doderer seine Merowinger angesiedelt Ă? nicht die frÂ&#x160;nkischen Herrscher des 6. Jahrhunderts, sondern ihre Nachfahren in einer kuriosen Enklave der Nachkriegszeit. Dort beschlie§t Freiherr Childerich III. von Bartenbruch, mittels Heiratspolitik sein eigener Vater und Schwiegervater, Schwiegersohn und Gro§vater zu werden. Er ist der Held in Doderers Roman ĂŁDie Merowinger oder Die totale FamilieĂ&#x2019; Ă? ein tragischer Held, denn natÂ&#x;rlich scheitert sein Plan, vor allem an seinen WutausbrÂ&#x;chen, die selbst durch drastische Behandlungsmethoden nicht zu heilen sind. AuszÂ&#x;ge aus der widersinnigen modernen Familiensaga werden von Cornelius Obonya gelesen.
Gregor Seberg wendet sich der dunklen Seite der Macht zu, der Schattenseite der Familie. Am selben Samstag, an dem in StÂ&#x;bing Familienidylle pur zelebriert wird, offenbart er die AbgrÂ&#x;nde des ĂŁStruwwelpeterĂ&#x2019; und anderer Klassiker der Erziehung, die unverhohlen mit den Â&#x20AC;ngsten der Kinder spielen. Auch ĂŁHÂ&#x160;nsel und GretelĂ&#x2019; ist kein poetischer Kindergeburtstag. Es geht um Kinderarbeit und um die Â&#x20AC;rmsten der Armen Ă? eine Welt weit weg von Kinderkrippen und Ganztagsschulen, Nannys und Nachhilfeunterricht.
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9Vh A^ZWZh`dco^a Heute wÂ&#x;rde man es ein ĂŁjoint ventureĂ&#x2019; nennen: Maria und der Teufel schlie§en einen Pakt. Die Gottesmutter hat genug vom lÂ&#x;sternen Treiben am Hof des Borgiapapstes Alexanders VI. Also setzt sie mithilfe des Satans die Syphilis in die Welt. Geborene Manager sind sie beide, die HimmelskÂ&#x161;nigin und der Satan. Sie hÂ&#x160;lt den Laden oben zusammen, weil es dem Himmelsvolk an Respekt fehlt vor Gottvater, dem sabbernden Greis, und Jesus Christus, dem schwindsÂ&#x;chtigen JÂ&#x;ngling. Der Manager der HÂ&#x161;llengeister ist ganz nach ihrem Geschmack: zielorientiert, geschÂ&#x160;ftstÂ&#x;chtig, einfallsreich. Es kommt zum ĂŁLiebeskonzilĂ&#x2019; Ă? der dauerhaften Kontaminierung des Liebesakts durch die Seuche. Kein Wunder, dass der Franke Oskar Panizza fÂ&#x;r diese antikatholische Groteske 1894 in MÂ&#x;nchen ins GefÂ&#x160;ngnis ging. Noch heute wird Wolfgang Berger mit seiner Lesung aus dem ĂŁMachwerkĂ&#x2019; manches GemÂ&#x;t erregen. @ei[\ 8[^[_cX (&
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er am 7. Juli nach drei Stunden habsburgischer Familiengeschichte in TÂ&#x161;nen noch nicht genug hat von den Hirnwindungen hochfÂ&#x;rstlicher Heiratspolitik, der sollte um 21 Uhr ins styriarteZELT kommen und einer von drei Lesungen lauschen, die sich mit dem Thema ĂŁFamilieĂ&#x2019; auf ironisch gebrochene Weise befassen. Als Satyrspiele zu den gro§en styriarte-Ereignissen sollen alle vor allem eines: zum Schmunzeln anregen.
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nsofern hat Wolfgang Lederhaas schon einmal Recht, wenn er von der Seife als einem alten St ck Kultur spricht. Seit dem Vorjahr ist Lederhaas Seifensieder von Beruf, was insofern ungew hnlich ist, weil der 35-J hrige davor schon erfolgversprechende Karrieren in Kulturwissenschaft und Diplomatie vorgelegt hat. ãIch bin vom Denken zum Riechen und R hren gekommenÒ, sagt er. Oder anders: Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Natur und sthetik f hrte zum Wunsch nach Kreation und sinnlicher Erfahrung; so wurde aus dem studierten Philologen und Philosophen ein Kosmetikhersteller und Parfumeur. Dabei: Ganz hat Lederhaas von seinem Ursprungsmetier nicht lassen k nnen. Sein erstes Gro§projekt
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war ãdie Verseifung von LiteraturÒ, scherzt er, seither gibt es von ihm biologische und aus rein nat rlichen Materialien hergestellte Seifen, die so sch ne Namen wie Undine, Eckbert und Hyperion tragen. Allesamt sind sie nach den Helden romantischer Romane und Erz hlungen benannt, und auf Wunsch sind insgesamt sechs Seifenst cke nebst Werken von H lderlin, Schlegel, de la Motte-Fouqu & Co. als hygienischliterarisches Kombipaket lieferbar. Lederhaas formuliert das als quasi syn sthetisches Konzept, als Koppelung unterschiedlicher sinnlicher Ð und hier auch: intellektueller Ð Reize. Und h lt sich ansonsten an Novalis und seinen romantischen Anspruch, den allt glichen Dingen die Sch nheit und W rde von etwas Gr §erem zur ckzugeben. Womit wir nun endlich bei der styriarte angelangt sind, denn in deren ãSoapÒ-Reihe, die sich ganz nach Seifenoper-Vorbild ein wenig in den Privatangelegenheiten der Familien Mozart, Bach, Schumann usw. umtut, fand der Seifenmacher und langj hrige Harnoncourt-Bewunderer seinerseits die Inspiration zu einem neuen St ck. Das ist gr n und duftet nach Zitronen, Orangen, Nadelh lzern und ãf hrt einen K rper von Pistazie mit sichÒ sagt Lederhaas. Letzterer ist auf die z rtliche Beigabe ((
von K rbiskern l zur ckzuf hren, das weniger als Duft-, denn als steirischer Symboltr ger fungiert. Angespornt f hlte sich Lederhaas dabei von keinem Geringeren als Nikolaus Harnoncourt; schlie§lich stellt der Dirigent etwa als Strau§-Interpret (oder wie demn chst als Leopold Mozart im Soap-Konzert ãMozarts auf ReisenÒ) ãdas Gro§e im Leichten darÒ, Þndet der Seifenmacher. Auf seine Weise versucht er das auch. Und wir Þnden, es ist ihm gelungen. Kj[ 8Wkc^WYab
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chumanns Dritte, Schuberts FÂ&#x;nfte, Beethovens Siebte und Bruckners Achte, dazu gleich drei Vierte Ă? von Mahler, Mendelssohn und Tschaikowski. Die neue Saison von recreation geizt nicht mit HÂ&#x161;hepunkten des symphonischen Repertoires, auch nicht mit solistischen Glanzleistungen: Bernd Glemser spielt das unterschÂ&#x160;tzte zweite Klavierkonzert von Tschaikowski, die Schwestern Â&#x2026;nder brillieren in Mozarts herrlichem Doppelkonzert fÂ&#x;r zwei Klaviere, Martin FrÂ&#x161;st spielt Mozarts Klarinettenkonzert und Christian PoltÂ&#x17D;ra das Cellokonzert von Lutos awski, mit dem Heinrich Schiff berÂ&#x;hmt wurde und das von diesem dirigiert wird. Was will man mehr in einem symphonischen Zyklus? Vielleicht begnadete Dirigenten wie Sascha Goetzel, Michael Hofstetter oder Andreas Stoehr. Sicher eine hoch gehandelte Dirigentin aus SÂ&#x;dkorea
wie Han-Na Chang. Ganz bestimmt kluge Programme, die sich nicht auf das allzu Vertraute beschrÂ&#x160;nken. So kann man von Haydn auch die viel zu selten gespielte, dramatische c-MollSymphonie Nr. 52 hÂ&#x161;ren, von Mozart die posthume Vollendung einer Sinfonia concertante fÂ&#x;r Streichtrio und Orchester, von Richard Strauss die Suite zu MoliÂ?res KomÂ&#x161;die ĂŁDer BÂ&#x;rger als EdelmannĂ&#x2019;. Noch mehr gefÂ&#x160;llig? Gerne. Das Orchester wagt sich mit historischem Bewusstsein an Vivaldis ĂŁLĂ&#x2022;Estro armonicoĂ&#x2019;. Dazu kommt eigens der fantastische Barockgeiger RÂ&#x;diger Lotter aus MÂ&#x;nchen. Auch Michael Hofstetter liebÂ&#x160;ugelt bekanntlich mit dem alten H6>HDC '%&' $ Klang, den er beherrscht wie'%&( kaum einer in seiner Generation. Sein Grazer Beethoven und Mozart, sein Mahler und Mendelssohn werden anders klingen als gewohnt Ă? keine Routine also bei recreation, auch nicht im zweiten Jahrzehnt Ă&#x2030; (*
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