Abschied

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Abschied

Herbst 2012

trauern     helfen     gedenken

Seelische Unterstützung

Rechte und Pflichten

Sinnvoll vorbereitet

Wo es in schweren Stunden persönlichen Beistand gibt

Ratgeber zu formellen Fragen im Trauerfall

Was man schon zu Lebzeiten organisatorisch regeln kann


unternehmensporträt

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Krematorium und städtischer bestattungsdienst

Der Anteil der Feuerbestattungen in Stuttgart steigt. Und es ist wichtig, dass die Einäscherung dort stattfindet, wo die Menschen gelebt haben. Einfühlsam und professionell stehen Mitarbeiter des städtischen Bestattungsdienstes Betroffenen zur Seite. „Für uns stehen die Trauerarbeit der Hinterbliebenen und die Würde des Toten im Vordergrund“, erklärt Stefan Braun vom Bestattungsdienst der Stadt Stuttgart. Ebenso der Erhalt einer gewachsenen Bestattungs- und Friedhofskultur. Für ihn ist es unverständlich, dass manche ihre verstorbenen Angehörigen trotz des Städtischen Krematoriums direkt vor der Haustür über viele Kilometer durch die Region transportieren lassen, nur weil dort die Einäscherung möglicherweise ein paar Euro billiger ist. „Die Standortnähe eines Krematoriums ist aber für viele Angehörige wichtig“, so seine Erfahrung. Für die Menschen aus der Region Stuttgart gibt es seit über 100 Jahren das Krematorium auf dem Pragfriedhof. Errichtet

KONTAKT Städtischer Bestattungsdienst Marktplatz 4, 4. Stock 70173 Stuttgart Telefon 0 7 11 / 21 69 80 - 06 und - 07, - 08, - 09 Mo.–Fr. 7.30–15.30 Uhr, Sa. 9–12 Uhr Rufbereitschaft außerhalb der Bürozeit: 07 11 / 216 - 9 80 06

wurde der schöne Jugendstilbau nach Plänen des renommierten Architekten Wilhelm Scholter, der seinerzeit Professor an der Königlichen Baugewerkschule in Stuttgart war; eröffnet wurde es 1907. Nach mehreren Umbauphasen entspricht es nun dem neuesten Stand der Technik. In 60 bis 90 Minuten werden Leichnam und Sarg in mehreren Stufen vollständig verbrannt. Ein Sicherheitssystem schließt dabei Verwechslungen aus: Die Särge sind mit den Namen der Verstorbenen versehen, und jedem wird eine Einäscherungsnummer zugeteilt. Diese Nummer wird nicht nur in ein Verzeichnis eingetragen, sondern ist auch in einen feuerfesten Schamottstein eingeprägt, der dem Sarg vor der Einäscherung beigegeben wird und später in der Urne bleibt. So kann noch viele Jahre später die Identität festgestellt werden.

Es gibt regelmäßig Führungen durch das Krematorium "Die Begleitung und Unterstützung der Menschen in ihrer Trauerarbeit ist uns ein großes Anliegen", sagt Frank Hulvershorn vom Städtischen Krematorium. Seit 2008 können Angehörige daher auf besonderen Wunsch bei der Einäscherung eines Verstorbenen anwesend sein. Zwei Feierhallen bieten einen würdevollen Rahmen für Trauerfeiern, und es gibt einen zusätzlichen Begegnungsraum für

Gespräche. Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat gibt es außerdem Führungen durch das Krematorium. Eine Anmeldung unter 07 11 / 216  - 9 82 47 ist jedoch erforderlich.

Die Mitarbeiter kümmern sich um alles Stefan Braun und seine Kollegen wissen: Wenn ein Angehöriger verstorben ist, stürzen viele Fragen auf die Hinterbliebenen ein. Welche Papiere werden benötigt? Wie geht das mit der Hinterbliebenenrente? Welcher Sarg ist der richtige? Die Mitarbeiter des Städtischen Bestattungsdienstes beraten in diesen sensiblen Situationen umfassend und kommen auf Wunsch auch zu den Trauernden nach Hause. Sie erledigen Behördengänge und alle anderen Formalitäten, und sie vermitteln die Ausstattung und die Lieferung des Sargs, die Überführung zum Bestattungsfriedhof, die Blumendekoration, die musikalische Umrahmung der Trauerfeier und auf Wunsch auch freie Bestattungsredner, Trauerkarten oder Anzeigen in den Stuttgarter Tageszeitungen. Wer sich unabhängig von einem aktuellen Trauerfall informieren, seine eigene dereinstige Bestattung oder die eines Nächsten schon zu Lebzeiten regeln möchte, auch der findet beim Städtischen Bestattungsdienst professionelle und aufmerksame Ansprechpartner.


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Inhalt Editorial, Impressum 3 Unterstützung finden 4 Organisation nach einem Todesfall 8 Bestattungsformen 14 Rechte und Pflichten 16 Trauerarbeit im Internet 18 Hospiz 20 Zu Lebzeiten schon vorbereitet 24 Zukunftsperspektiven 26 Unternehmensporträts Krematorium und städtischer Bestattungsdienst 2 Die weiße Lilie – Bestattungsdienst Stuttgarter Friedhofsgärtner 9 Häfner & Züfle Bestattungen 11 Madame des Fleurs 13 Bestattungen Stellmacher 17 Abendrot Bestattungen 23 Bestattungshaus Widmann 27 Fachbeiträge Kanzlei Dr. Käser: Streit ums Erbe Werwigk und Partner: Vorsorge für den Notfall – alles geregelt?

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Fotos: Mierendorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser, für die meisten Menschen dürfte es eine der schwierigsten Prüfungen im Leben sein: Wenn ein Mensch aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis stirbt, bleibt kaum etwas, wie es war. Der Tod eines lieben Menschen hinterlässt eine große Lücke. Das neue Magazin Abschied, das der Stadtauflage von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten beiliegt, bietet Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viele Informationen darüber, wie die schwierige Situation beim Abschiednehmen für die Angehörigen und Hinterbliebenen bewältigt werden kann.

Impressum Herausgeber: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart. Redaktion: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Redaktion Sonderthemen, Ulrich Bethscheider-Kieser (Ltg.), Gabriele Metsker. Layout: Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH, Heike Sremec. Bildbearbei-

tung: Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH, Melanie Morlok Anzeigen: Bernhard H. Reese (verantwortlich), Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon 07 11 / 72   05  -  0. Titelfoto: Fotolia. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH.

TESTAMENTSTESTAMENTSVOLLSTRECKUNG VOLLSTRECKUNG Richtig Richtigvererben vererben ••Wann Wannist istdie dieEinsetzung Einsetzungeines einesTestamentsTestamentsvollstreckers sinnvoll? Was macht vollstreckers sinnvoll? Was machtder der Testamentsvollstrecker Testamentsvollstreckereigentlich? eigentlich? ••Weitere WeitereInformationen Informationenzu zuThemen Themenwie: wie: Vorsorgevollmacht, Betreuung, Vorsorgevollmacht, Betreuung, Patientenverfügung Patientenverfügung • Bei Interesse bitte Informationen anfordern • Bei Interesse bitte Informationen anfordern

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Trauerfall

Unterstützung finden Wenn ein Mensch stirbt, müssen die Hinterbliebenen diesen Verlust mühsam verarbeiten. Gut, wenn Freunde, Familie und Institutionen Hilfe leisten. „Nein danke, das krieg ich allein hin“, ist eine übliche und erwartbare Antwort, die etwa ein Bestatter von einem trauernden Menschen auf die Frage erhält, ob er für seinen Trauerprozess Hilfe benötigt. Wenn seine Trauer eine „normale“ ist und das soziale Umfeld dauerhaft verlässlich, liebevoll und gesprächsbereit, dann wird ein verwitweter oder verwaister

Mensch mit seiner Trauer ohne genen Gefühle wirklich wahrHilfe von außen fertig. zunehmen. Doch nach einem Viertel- bis einem halben Jahr, wenn der Großteil erledigt ist, Zuerst bleibt wenig Zeit stehen viele dieser Menschen und Raum, die eigenen Gefühle wahrzunehmen vor dem ganz großen schwarzen Loch. Aber oft genug funktionieren Womöglich handelt es sich Trauernde anfangs nur. Es gibt auch um sogenannte Risikoso viel zu erledigen, und an so trauer oder erschwerte Trauer, vieles zu denken, dass oft wenig etwa nach einem plötzlichen Zeit und Raum bleiben, die ei- Tod durch gewaltsame Todes-


arten wie Unfälle, Suizid, Verbrechen, aber auch nach einem Herzinfarkt oder einem plötzlichen Kindstod. Darauf kann sich niemand einstellen, nichts kann mehr direkt geklärt werden. Und dass im Krankenhaus oft nur eine Viertelstunde für den Abschied bleibt, ist für viele traumatisch. Immer, aber gerade auch in Fällen der erschwerten Trauer, haben Hinterbliebene ein Netz aus sozialen Beziehungen nötig, das ihnen einen sozial und emotional stabilen Rahmen

gibt. Doch leider machen die meisten Trauernden die Erfahrung, dass sich Verwandte, Freunde und Kollegen stattdessen zurückziehen. Eine professionelle Trauerbegleitung ist für viele Menschen eine gute Lösung

Der Tod eines vertrauten Menschen verändert nicht nur die eigene Sicht auf die Welt, er verändert auch die Sicht der Welt auf uns. Alleinstehende, noch dazu Verwitwete, lösen Mitleid

aus und auch Angst, weil sie so deutlich vor Augen führen, wie unsicher das menschliche Leben ist. Ihr Kummer, ihre wirtschaftliche Notlage, ihre emotionale und ganz praktische Bedürftigkeit können andere provozieren und abschrecken. Wenn Freunde, Nachbarn und auch die eigene Familie wieder zur Tagesordnung übergehen, sind viele alleingelassen, wissen nicht, wohin mit ihren Gefühlen und mit wem über all das reden. Dann ist Trauerbegleitung eine gute Lösung.

Foto: Fotolia

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Und sie ist so vielfältig wie die Bedürfnisse Trauernder: Manche suchen „das Expertentum anderer Betroffener“, wie es die angesehene Bonner Trauerbegleiterin und Autorin zahlreicher Bücher und Fachartikel, Chris Paul, ausdrückt. Das kann in geleiteten Trauergruppen, in offenen Selbsthilfegruppen vor Ort oder auch im Internet sein. Andere Menschen wünschen sich eine ehrenamtliche Trauerbegleitung vor Ort oder benötigen vielleicht eher therapeutisch ausgerichtete Zuwendung. Für eine erste Übersicht über die unterschiedlichen Anbieter für Trauerbegleitung in Stuttgart und Umgebung gibt es das Faltblatt vom „Trauernetzwerk Stuttgart“, das etwa bei Hausärzten, Bestattern, den Einrichtungen der Diakonie, in Gemeindehäusern ausliegt. Darin findet sich auch Hermann J. Bayer, Sozialpädagoge und ehe-

Kinder haben oft ihre eigenen Methoden, um den Verlust eines Menschen zu verarbeiten. Fotos: Fotolia

maliger Diakon in der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Schwerpunkte u. a. Psychiatrieseelsorge und Hospizarbeit in der Kirchengemeinde). Er gründete 1999 das damals noch einzigartige Lebenscafé, von denen es in Deutschland inzwischen unzählige gibt: eine Trauergruppe, die sich unter seiner Leitung in

Klaibers Café in Bad Cannstatt traf. Heute ist Bayer unter anderem Praxisbegleiter in Pflegeheim und Hospiz, gestaltet Bestattungsfeiern und bietet Einzelbegleitung, Gruppen, Wochenenden sowie Reisen für Trauernde an. Lydia Dölker aus StuttgartDürrlewang fand nach dem Tod

ihres Mannes den Weg aus dem Kaufmännischen zum Beruf der Trauerbegleiterin. Sie leitet Gruppen für trauernde Frauen, je einmal im Monat, acht Monate lang. „Danach ist die Trauer vielleicht nicht abgeschlossen, aber man ist zumindest auf dem Weg heraus“, sagt sie. Außerdem hat sie Stoffworkshops kreiert, in denen jeder Teilnehmer aus Kleidungsstücken seines Verstorbenen einen persönlichen Memory-Quilt fertigt – so, wie sie selbst das aus 22 Hemden ihres toten Mannes getan hat. „Das war unendlich heilsam für mich“, sagt Lydia Dölker, „deshalb möchte ich das gern weitergeben.“ Michaela Mersetzky

Wohin mit den Gefühlen? Und mit wem darüber reden?


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Wenn Kinder trauern Die Bonner Autorin und Dozentin Chris Paul hat in ihrem Buch „Neue Wege in der Trauer- und Sterbebegleitung“ Erkenntnisse zusammengetragen, nachdem sie mit über 1500 trauernden Kindern und ihren Familien gesprochen hatte. „Obwohl es so aussieht, als sei Hilfe für ein trauerndes Kind so etwas wie eine unlösbare Aufgabe, haben wir herausgefunden, dass es einfache und direkte Wege gibt, die für trauernde Kinder eine echte Alternative sind." Sie hat daraus zehn Menschenrechte für trauernde Kinder formuliert: So sollen Kinder das Recht haben, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Es tut Ihnen gut, mit anderen Kindern zusammen zu sein, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Trauernde Kinder brauchen Hilfe, um begreifen zu können, dass sie für einen Tod nicht mitverantwortlich sind und daran auch keine Schuld tragen. mime Trauerarbeit muss man ein Stück weit selbst bewältigen. Aber die Unterstützung durch Freunde und Familie ist unerlässlich.


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Todesanzeige, Blumen und Grabschmuck müssen ausgesucht werden. Fotos: Fotolia

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Zur Trauer kommen Aufgaben Mit dem plötzlichen Tod eines geliebten Menschen haben Hinterbliebene schon genug zu tun. Doch genau in dieser schmerzhaften Phase gibt es viel zu entscheiden und zu organisieren.

Der Humanist und Arzt Albert Schweitzer erklärte einst: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.“ Doch ob unerwartet und plötzlich oder absehbar nach langer Krankheit – wenn ein geliebter Mensch stirbt, so ist das ein einschneidendes Ereignis, das die Hinterbliebenen nicht selten in einen Zustand des Schocks versetzt. Und genau dann, wenn sie Schmerz und Trauer überwältigen, müssen sie han-

deln, oft unter Zeitdruck allerlei Formalitäten erledigen, die Trauerfeier oder Beerdigung planen. Bei einem Todesfall sollte sofort ein Arzt verständigt werden. Er muss die Leichenschau vornehmen und den Totenschein ausstellen. Der Hausarzt ist hier die erste Wahl, da er den Verstorbenen und dessen Vorgeschichte in der Regel kennt. Der Arzt muss auch gerufen werden, wenn zuvor der Notarzt vor Ort war – Letzterer darf keinen Totenschein ausstellen. Trat der

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“Eine Stimme, die die Seele berührt” Nina Fallier studierte am Mozarteum in Salzburg und schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab. Sie trat bereits u. a. an der Staatsoper Stuttgart auf und ist regelmäßig bei Konzerten und Events zu hören. Nina Fallier umrahmt Ihre Trauerfeierlichkeit, um Ihnen einen kleinen Anteil Trost über Ihren Schmerz des Verlustes zu geben.

Mobil: 0152 / 22 60 63 90 E-Mail: info@nina-fallier.com www.trauerfeier-stuttgart.de


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die weisse lilie – Bestattungsdienst stuttgarter friedhofsgärtner Der Name des Bestattungsdienstes Stuttgarter Friedhofsgärtner Die weiße Lilie steht nicht nur für floristisches Können. Den Hinterbliebenen werden viele Entscheidungen erleichtert. Wichtig ist dabei größtmögliche Transparenz bei Kosten und Abläufen. Bestatter Hans Biedermann ist sich sicher: „Wer sich im Trauerfall gerne von Blumen trösten lassen möchte, findet bei uns das beste Angebot im Raum Stuttgart.“ Er und Boris Ackermann sind für die Hinterbliebenen die persönlichen Ansprechpartner vor Ort. Ihr Anliegen ist es, würdevolle Abschiede mit hohem individuellem und floralem Anspruch zu gestalten und es den Angehörigen auf diese Weise zu ermöglichen, sich ganz auf die Trauerarbeit zu konzentrieren.

Ein besonderes Paketsystem vereinfacht viele Entscheidungen Im Paketsystem von Die weiße Lilie werden verschiedene Leistungen gebündelt und zu einem Preis angeboten, der deutlich günstiger ist als die Summe der einzelnen Posten. Das erlaubt den Hinterbliebenen eine leichtere Übersicht und vereinfacht die Vielzahl der anstehenden, notwendigen Entscheidungen. Diese Pakete gibt es für jeden Geschmack und jedes Budget. Auf keinen Fall sind sie verpflichtend: Die individuellen Wünsche der Kunden stehen stets an erster

Stelle. Drei unterschiedliche Stile werden von Die weiße Lilie für die Dekoration angeboten, die vom Abschiedsraum bis zur Feierhalle als durchgängige Einheit gestaltet sind: Die „Moderne Eleganz“, die sich durch formale Klarheit und weiße Lilien als dominierende Blüten auszeichnet, dann das „Saisonale Landhaus“ mit kleinblütigen Arrangements von Blumen der jeweiligen Jahreszeit, und schließlich die „Barocke Fülle“, bei der ein Meer von Rosen die Elemente bedeckt. Dazu gehören jeweils neben Sargschmuck, Gesteck und Kranz auch viele andere denkbare Komponenten, wie zum Beispiel ein Kondolenztisch-Schmuck, ein dekorierter Bilderständer, Füllhörner mit abfließenden Blüten oder verschiedene Blumenständer am Grab. Ein weiterer Punkt ist für die Mitarbeiter des Bestattungsdienstes Die weiße Lilie ein wichtiges Anliegen: „Wir legen großen Wert auf Transparenz. Deshalb wollen wir unseren Kunden möglichst genau und zuverlässig sagen, was auf sie zukommen wird“, betont der Geschäftsführer Thomas Vohrer. Die Hinterbliebenen müssen sich bei Die weiße Lilie keine Gedanken im Hinblick auf versteckte Provisionen oder unnötige Leistungen machen. In der Endabrechnung sind sämtliche Kosten, wie zum Beispiel die städtischen Bestattungsgebühren und alle vermittelten Leistungen, ohne Aufschläge übersichtlich aufgeführt.

"Blumen trösten und spenden Hoffnung" Hagen Müller hat den Bestattungsdienst Stuttgarter Friedhofsgärtner zusammen mit anderen Friedhofsgärtnern 2004 gegründet. „Die weiße Lilie ist für uns ein Sinnbild für Licht und steht für Hoffnung. Für uns steht sie vor allem für Abschiede, die von Blumen geprägt sind.“ Für ihn steht fest: „Blumen trösten und geben Hoffnung.“ Durch die starke Einbeziehung der floristischen Leistungen und die klare Nischenpositionierung erhoffen sich Thomas Vohrer und Hagen Müller eine noch engere Zusammenarbeit mit den örtlichen Friedhofsgärtnern. „Der Kunde wird bei unseren Partnern vor Ort über die Leistungen von Die weiße Lilie beraten“, erklärt Müller. „Auf diese Weise sind wir im gesamten Stadtgebiet als Bestatter vor Ort persönlich erreichbar.“

KONTAKT ie weiße Lilie Bestattungsdienst D Stuttgarter Friedhofsgärtner GmbH Richard-Koch-Straße 4, 70186 Stuttgart Steinhaldenstraße 51A 70378 Stuttgart Telefon 07 11 / 7 07 16 11 post@die-weisse-lilie.de www.die-weisse-lilie.de


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Abschied Persönliche Entscheidung: Auswahl eines Sarges und Gestaltung der Beerdigung. Fotos: ddp, Honzera, Mierendorf

Tod zu Hause im Beisein eines Notarztes ein, muss der Verstorbene mindestens fünf Stunden dort verbleiben, bevor der Hausarzt den Totenschein ausstellen darf. Danach kann der Tote, falls es die Angehörigen wünschen, bis zu 36 Stunden aufgebahrt liegen. Wer länger Totenwache halten möchte, muss dies bei den Behörden genehmigen lassen. Übrigens: Die Hinterbliebenen müssen die vorgeschriebene Leichenschau des Hausarztes bezahlen, diese Kosten übernimmt die Krankenkasse nicht. In manchen Landkreisen gibt es Krisen- oder Notfallseelsorger,

die vom Notarztteam angefordert werden können und ins Haus kommen. Diese speziell ausgebildeten Sozialarbeiter, Priester oder pastoralen Mitarbeiter können insbesondere bei einem unerwarteten Todesfall eine große Hilfe sein. Beim Tod in einer Klinik geht das Prozedere seinen eigenen Gang. Je nach Krankenhaus können Angehörige oder Freunde in einem Zimmer der Stille Abschied vom Verstorbenen nehmen. Nach Psychologen ist es wichtig für die Trauerarbeit, den verstorbenen Menschen, wenn möglich, nochmals anschauen, ja anfassen zu dür-

Wir informieren Sie gerne über Trauerdekorationen, Bestattungen, Grabpflege und Vorsorgemöglichkeiten

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Zur Ruhe kommen Neue Wege finden Regina Lieschke Psychotherapeutische Heilpraktikerin Haugstr. 4 · 70563 Stuttgart-Vaihingen· Tel. 07 11/22 04 63 39 www.ReginaLieschke.de email@ReginaLieschke.de


Abschied

fen und sich verabschieden zu können. Das geht auch weiteren engsten Angehörigen so, die schnellstens benachrichtigt werden sollten. Zusammengesucht werden müssen zudem wichtige Unterlagen wie Personalausweis, Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde sowie eventuell vorhandene Verträge oder Verfügungen des Verstorbenen. Dazu gehören Testament, Organspendeausweis, eine Erklärung, wie er bestattet werden wollte, und so fort. Das weitere Vorgehen gemeinsam mit einem Bestatter planen

Vielleicht gibt es ja schon einen sogenannten Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen, in dem schon

alles zu Lebzeiten geregelt wurde? Das macht es einfacher. Falls der Verstorbene feuerbestattet werden soll, braucht es eine schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen. Wer noch keinen Bestatter hat, sollte einen innerhalb von 36 Stunden aussuchen, um das weitere Vorgehen zu planen. Jetzt läuft eine Phase, die manche Angehörige in ihrem Schmerz als surreal empfinden mögen: Müssen doch beim Bestatter Dinge wie Sarg, Bettzeug, Totenkleider, Bestattungsart, Blumenschmuck, Trauerkarten, -anzeigen sowie die -sprüche ausgewählt werden. Einige Bestatter arrangieren sogar den Leichenschmaus. Hier freilich gilt es, die Preise im Auge zu behalten. Einfachste Särge aus

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Ein letzter Gruß in Form von Blumen

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häfner & züfle Bestattungen

Stirbt jemand, ist das für die Angehörigen eine absolute Ausnahmesituation. Das bisherige Leben läuft aus dem Ruder. Chantal Häfner und Ute Züfle von Häfner & Züfle Bestattungen sind dann für die Hinterbliebenen da und helfen zurück ins Leben. Die Bestatterin Chantal Häfner und die Trauertherapeutin Ute Züfle nehmen den Angehörigen die Formalitäten ab und lassen sie mit ihrer Trauer nicht alleine. Sie bewegen sich zwischen Tradition und Innovation. „Traditionen sind gut, wenn es etwa um die Beerdigung auf einem Friedhof geht. Dann

haben die Angehörigen einen Ort, zu dem sie gehen können“, sagt Ute Züfle. Innovativ ist es für sie zum Beispiel, etwas Persönliches in den Sarg zu legen oder jemanden in eigener Kleidung zu bestatten. „Das kann guttun. Dabei ist es egal, ob das ein Jogginganzug oder das Hochzeitskleid ist.“ Das Zentrum für Abschied, Trauer und Leben ist im Stuttgarter Westen. Dort können die Angehörigen sein, wie sie wollen – die Räume sind jederzeit zugänglich. „Was wir machen, ist für uns Berufung“, so die 33-Jährige. Früher war sie Krankenschwester auf der Intensivstation. „Da ging es ums Gewinnen oder Verlieren. Jetzt ist es, wie es ist. Unser Ziel ist es, das Beste daraus zu machen.“ Die beiden Frauen sehen sich auch als Wegbereiterinnen für das Leben. „Wir können viel Gutes tun und helfen, einen

Weg zu finden, mit der Trauer zu leben.“ Auf ihren Autos steht: „liebevoll“. Ute Züfle: „Damit ist alles gesagt.“

KONTAKT Häfner & Züfle Bestattungen Widmaierstraße 96 70567 Stuttgart-Möhringen entrum für Abschied, Trauer und Leben Z Breitscheidstraße 44a 70176 Stuttgart Telefon 07 11 / 2 31 81 20 bestattungen@haefner-zuefle.de w ww.bestattungen-haefner-zuefle.de


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Welcher Grabstein soll ausgewählt werden, wer wird zur Beerdigung eingeladen? Fotos: Fotolia

Sperrholz beginnen ab 250 Euro, mittelpreisige etwa aus massiver Kiefer liegen bei rund 800 Euro, das hochwertige Sortiment ist ab etwa 1500 Euro zu haben – nach oben gibt es kaum Grenzen. Der Bestatter arrangiert in der Regel die Abholung und Überführung des Verstorbenen in die Leichenhalle und ruft, wenn man

kirchlichen Beistand will, beim Pfarramt wegen eines Termins für die Beerdigung oder die Trauerfeier an, die oft bei Feuerbestattungen abgehalten wird. Sobald das Datum steht, sollten Verwandte, Freunde und Kollegen eingeladen werden. War der Verstorbene noch berufstätig, muss auch der Arbeitgeber schnellstens

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20.01.2011

11:05 Uhr

Sterbende begleiten – Trauernden Heimat geben Mit der unvertrauten Endlichkeit und damit dem Tod konfrontiert zu werden, ist unsagbar schmerzlich. In einer solchen Situation kann ein Seelsorger – jemand, der sich um Ihre Seele sorgt – Heimat geben. Heimat zu geben und zu spüren bedeutet, dass Ihnen zugehört wird, Sie verstanden werden und sich mit der unvertrauten Endlichkeit auseinander setzen können und auch dürfen. Diese Heimat zu spüren hilft Ihnen, wieder Vertrautheit mit Ihrem eigenen Leben zu entdecken und Vertrauen für ein verändertes Morgen aufzubauen. Denn wir dürfen hoffen, und das ist das Besondere am Christentum, dass der Gott Jesus Christus – der Kranke, Sterbende und Trauernde aufsuchte, begleitete und ihnen Hoffnung verkündete – selbst durch die Pforte des Todes ging, dann aber zurückkehrte, um sie für uns zu öffnen. Wenn Sie eine seelsorgerliche Begleitung, eine Krankensalbung, eine Sterbebegleitung, eine Trauerbegleitung wünschen oder Fragen zur Gestaltung der

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Begräbnisfeier haben, können Sie sich gerne an die Seelsorgerinnen und Seelsorger unserer Kirchengemeinden in Stuttgart wenden. Die Geschäftsstelle des Katholischen Stadtdekanats unterstützt Sie selbstverständlich dabei: T + 0711.70 50 300 AnsprechpartnerInnen werden Ihnen auch gerne im Hospiz St. Martin vermittelt: T + 0711.65 29 07 - 0 Über die Geschäftsstelle erhalten Sie auch die Kontaktdaten der KrankenhausseelsorgerInnen der Stuttgarter Krankenhäuser. Katholisches Stadtdekanat Geschäftsstelle, Königstraße 7, 70173 Stuttgart T + 0711.70 50 300 F + 0711.70 50 301 Stadtdekanat.stuttgart@drs.de www.katholische-kirche-stuttgart.de

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verständigt werden, zudem die Krankenkasse und Lebens- sowie Unfallversicherer. Gute Dienstleister der Bestattungsbranche übernehmen die Meldung des Todes beim Standesamt, das die Sterbeurkunde ausstellt. Daraufhin wird sich in der Regel der städtische Notar wegen der Regelung des Nachlasses bei den Hinterbliebenen melden. Auch muss auf dem Friedhof ein Grab reserviert werden, entweder ein größeres für eine Erdbestattung oder ein Urnengrab bei einer Feuerbestattung. Je nach Friedhof gibt es auch anonyme Urnenfelder. So oder so muss eine Urne bestattet werden, denn: im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern herrscht in Deutschland Friedhofszwang und Bestattungspflicht. peix


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madame des fleurs

Da Mitgefühl und Trauer Worte oft verstummen lassen, sollen die einzigartigen Blumenarrangements von „madame des fleurs“ nicht nur Trost spenden, sondern auch das Wesen des Verstorbenen widerspiegeln und ihn auf seinem letzten Weg würdevoll begleiten. „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“ Mit dieser Philosophie aus Antoine de SaintExupérys „Der kleine Prinz“ weiß die junge, kompetente Floristmeisterin Sylvia Knauß mit ihrem Team und jeder Menge Herzblut stimmungsvolle Blumenkompositionen für den letzten Weg eines Verstorbenen liebevoll zusammenzustellen. Im April dieses Jahres hat sie sich selbstständig gemacht und sich damit ihren Lebenstraum erfüllt. Seit Mitte August wird sie von der ehemaligen Auszubildenden Maike Ehlert unterstützt, die inzwischen eine von ihr sehr wertgeschätzte Kollegin ist – ein junges, engagiertes und innovatives Team.

Blumengebinde gestaltet sie mit Herzblut und Ideen Mindestens dreimal in der Woche fährt Sylvia Knauß früh auf den Großmarkt, um sorgfältig und gewissenhaft Blumen einzukaufen – denn Qualität wird bei „madame des fleurs“ neben dem herausra-

genden Service großgeschrieben. „Blumen und die Gestaltung mit ihnen sind meine Passion, mein Beruf und meine Berufung“, sagt Sylvia Knauß. „Blumen sind, wie wir Menschen, Gedanken Gottes. Sie erzählen Geschichten, sind einzigartig und liebenswürdig. Ich freue mich über jeden Augenblick, mit ihnen gestalten zu dürfen und mit unseren Blumenarrangements zu erfreuen oder Trost zu spenden.“ Nachdenklich fügt sie hinzu: „So wurde ich von Gott auserwählt, meiner Bestimmung zu folgen, die geheime Aufgabe zu erfüllen – wie wir alle auserwählt werden, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und sie lieben und schätzen zu lernen. Denn nur jeder Einzelne ist in der Lage, sie so zu erfüllen, wie Gott es geplant hat. Ich bin überzeugt davon, dass Gott nicht würfelt, und ich denke viel über den Tod und das Sterben nach. Aber ich weiß, wenn ich von dieser Welt gehe, wird der Kreis meiner Liebsten und Freunde Trost in der Anmut und dem Duft eines unscheinbaren, zartlilafarbenen Veilchens finden – meinen Lieblingsblumen.“ Meistens, so weiß Sylvia Knauß, werden Menschen plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen und versetzen die Hinterbliebenen in eine emotional sehr angespannte Verfassung. Die feinfühlige Floristmeisterin bedauert, dass die Trauernden den Blumenschmuck oft aus Katalogen wählen und es versäumen, sich über andere, individuellere Mög-

lichkeiten zu informieren. Für sie ist die liebevolle Auswahl der Blumenarrangements durch die Hinterbliebenen neben der Wertschätzung und dem würdevollen Gedenken an den Verstorbenen auch Teil der Trauerbewältigung. Neben Kränzen, Sarggebinden, Sträußen, Gestecken, Urnendekorationen und floral gestalteten Herzen finden auch individuelle Wünsche in ihrer Umsetzung Platz.

Zweimal hat Sylvia Knauß die Flower Olympics gewonnen Dass Sylvia Knauß viel Gespür für Formen, Farben, Gestaltung und Gestaltungsstile mit den blühenden Naturschönheiten hat, zeigt die Liste der Auszeichnungen, die sie für ihre Arbeiten bereits erhalten hat: 2004 hat sie die Flower Olympics im Blühenden Barock in Ludwigsburg gewonnen, 2006 den gleichen Wettbewerb in Heidenheim, und 2010 wurde sie zur Jahrgangsbesten mit Auszeichnung des Floristmeisterkurses in Stuttgart-Hohenheim gekürt.

KONTAKT adame des Fleurs M Inhaberin Sylvia Knauß Markthalle Stuttgart Dorotheenstraße 4 70713 Stuttgart Telefon 07 11 / 24 57 01 Telefax 07 11 / 259 98 23


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Bestattungsformen

Letzte Ruhestätte Neben dem klassischen Sarg gibt es verschiedene Bestattungsformen. Mitunter wird eine bunte Urne ausgewählt, oder die Asche wird in einem Friedwald oder auf See beigesetzt.

Manche Menschen möchten unter einem Baum oder in einer farbenfrohen Urne beigesetzt werden. Foto: Rudi Fritz

Die Bestattung toter Menschenkörper war und ist in nahezu allen Kulturen Bestandteil eines Bestattungsritus. Sie gibt der Gemeinschaft die Möglichkeit, die neue Situation gemeinsam wahrzunehmen und zu integrieren. Für Angehörige und Freunde ist die Bestattung eine Möglichkeit, ihre Trauer zu kanalisieren. Weil neben allen Gläubigen auch viele nichtgläubige Trauernde die Verbindlichkeit und Vertrautheit eines christlichen Ritus als tröstlich empfinden, werden die meisten

Menschen in Deutschland im Rahmen einer traditionellen kirchlichen Feier auf einem Friedhof begraben. Aber auch frei gestaltete Abschiedsfeiern sind möglich und werden immer häufiger bevorzugt. In Deutschland besteht grundsätzlich die Friedhofspflicht

In Deutschland gibt es die sogenannte Friedhofspflicht. Bei allen Novellierungen der Bestattungsgesetze in den Ländern verhinderten die Kirchen weitgehend die Aufhebung der Friedhofspflicht, um einer aus ihrer Sicht zu individualisierten Trauerkultur entgegenzuwirken. Deren Forderung nach erweiterten Bestattungsmöglichkeiten bei Tot-, Früh- und Fehlgeburten wurde erfüllt. Jeder Deutsche hat das Recht auf einen Friedhofsplatz an seinem letzten Wohnort. Für eine Beisetzung

andernorts muss eine Genehmigung der jeweiligen Kommune eingeholt werden, was nicht immer einfach ist. Bis vor wenigen Jahren bestand in allen Bundesländern Sargpflicht, das heißt, dass jeder Leichnam in einen Sarg gelegt werden muss, auch wenn er kremiert wird. Besonders schwierig war diese Verordnung für Muslime, die ihre Toten traditionell in ein Leintuch gehüllt und auf ihrer rechten Seite oder dem Rücken liegend mit Blick Richtung Mekka beerdigen. Hessen fand eine eigene Lösung, und Baden-Württemberg folgte: die Sargpflicht ohne Deckel, der im Grab neben den Sarg gelegt werden kann. Im Stadtgebiet Stuttgart gibt es 41 Friedhöfe, für die wie in den anderen Kommunen der Region eine Friedhofsverordnung verbindlich regelt, welche Arten von Gräbern es gibt, wie sie auszuse-


Abschied

hen haben, wie lang man sie belegen kann und was das kostet. Seit August 2005 gibt es im Waldfriedhof und im Neuen Friedhof Weilimdorf Baumgrabstätten fßr Urnen, die in unmittelbarer Nähe eines Baums beigesetzt werden. Im Pragfriedhof gibt es Urnennischen in einer Wand mit Platz fßr zwei Urnen. Friedwald und Ruheforst sind Markennamen fßr Urnenbestattungen, die in dafßr speziell ausgewiesenen Wäldern stattfinden. Die nächstgelegenen Friedwälder befinden sich bei Tßbingen, in

Erfolgt immer im Sarg: die Feuerbestattung Foto: Fotolia

Bestattungen

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Schwaigern bei Heilbronn und in MĂźnsingen auf der Alb, der nächstgelegene Ruheforst in Jagsthausen. In der „Oase der Ewigkeit“ bei Interlaken in der Schweiz kann die Asche auf einer Almwiese oder in einen Bergbach verstreut oder ohne Urne an einem Felsen oder unter einem frisch zu pflanzenden Baum beigesetzt werden. Seebestattungen sind in der Nord- und Ostsee oder im Ausland mĂśglich, im Bodensee entsprechend nur vom Schweizer Ufer aus. Die Asche wird in einer Salzkristallurne ins Wasser gelassen, die sich innerhalb von zwei Stunden auflĂśst. Ăœber Frankreich, Holland und der Schweiz kann man die Asche sogar von einem Ballon aus verstreuen lassen. Michaela Mersetzky

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Abschied

Erbfragen sind nicht mit einem einzigen Stempel erledigt. Fotos: Fotolia

Formalien

Was tun? Oft werden von den AngehÜrigen wichtige Schritte aus Unkenntnis nicht oder zu spät eingeleitet. Welche Formalien sind bei einem Trauerfall kurzfristig zu erledigen?

Verstirbt ein AngehĂśriger, ist die Meldung des Todesfalls beim zuständigen Standesamt eine der ersten Handlungen. Bei diesem gemeindlichen Amt ist auch die Sterbeurkunde zu beantragen. Darin werden die Tatsache des Todes sowie Ort und Zeitpunkt des Todes bescheinigt. Um aber eine Sterbeurkunde zu erhalten, bedarf es des vom Arzt ausgestellten Totenscheins sowie einer Urkunde, die die Identität belegt – also Personalausweis oder Geburtsurkunde. Bei Geschiedenen ist auch der Scheidungsvermerk oder das Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk sinnvoll. Dies alles sollte so schnell wie mĂśglich erfolgen.

In den Tagen danach ist zu klären, ob ein Testament vorhanden ist und der Testamentsvollstrecker zu benachrichtigen. Ihn hat der Erblasser zu Lebzeiten ernannt, damit er die letztwillige Verfßgung des Erblassers ausfßhrt. Gibt es ein Testament, muss der Testamentsvollstrecker benachrichtigt werden Zumeist hinterlässt der Verstorbene diverse Versicherungspolicen. Deshalb sind auch die Versicherungsgesellschaften ßber das Ableben zu informieren, vorrangig die Lebens- und Unfallversicherer, aber auch die Krankenkasse. Ist der AngehÜrige im

IN DER TRAUER WEITER LEBEN denn „...denn sie sollen getrĂśstet werden“ (Mt. 5,4)

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Ausland verstorben, muss dies der Auslandskrankenversicherung mitgeteilt und die RĂźckfĂźhrung nach Deutschland organisiert werden – womit man ein deutsches Bestattungsinstitut beauftragen kann. Das Kuratorium Bestattungskultur, so eine Information des Bestatterverbandes, hat einen Notfall-Service fĂźr die AuslandsrĂźckholgarantie eingerichtet – allerdings nur fĂźr Kunden mit einer Sterbegeldversicherung dieses Kuratoriums. Diese Garantie umfasst beispielsweise die Erstattung der nachgewiesenen ĂœberfĂźhrungskosten aus dem Ausland. War der Verstorbene berufstätig, ist zudem dessen Arbeitgeber zu informieren. Dies auch im

Hinblick auf einen Anspruch auf Sterbegeld, den beispielsweise die Beamtenversorgung noch vorsehen kann. Bei Bundesbeamten sieht das Versorgungsgesetz beispielsweise ein Sterbegeld fĂźr den hinterbliebenen Ehegatten oder die Kinder in HĂśhe des Zweifachen der DienstbezĂźge vor. Bei privaten Arbeitgebern ist der Anspruch auf finanzielle Leistungen aus dem Tarifvertrag oder dem Arbeitsvertrag mĂśglich. Ist der AngehĂśrige durch einen Unfall zu Tode gekommen, muss dies der Berufsgenossenschaft und der betrieblichen Unfallversicherung mitgeteilt werden. Auch die Rentenversicherung ist Ăźber den Tod des AngehĂśrigen

Rechtzeitig vorgesorgtschĂźtzt Ihr VermĂśgen im Pflegefall Kapitalverzehr vermeiden im Todesfall alle WĂźnsche berĂźcksichtigen im Leben schenken, vererben, verfĂźgen

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Abschied

Formelle Pflichten lassen wenig Zeit zum Trauern.

in Kenntnis zu setzen, da sie für das „Sterbevierteljahr“ 100 Prozent Witwen- bzw. Witwerrente zahlt. Wird dies binnen eines Monats nach dem Tod bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt, werden die drei Renten auf einmal

an den hinterbliebenen Partner gezahlt. Und schließlich sind in den ersten zwei Wochen nach dem Todesfall sämtliche laufende Verträge zu beenden – von Miete über Strom und Telefon bis hin zu den Sachversicherungen. mp, biallo.de

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Kurz notiert Trauercafé Einmal im Monat lädt das Stuttgarter Bestattungshaus Haller Angehörige, die einen Menschen verloren haben und von dem Bestattungshaus betreut wurden, zu Kaffee und Kuchen ein. Es ist ein Nachmittag, an dem man sich mit Menschen, die auch auf dem Trauerweg sind, austauschen kann. Den Hallers ist es wichtig, dass Menschen auch Jahre nach dem Verlust noch ins Trauercafé kommen können. „Sie erfüllen eine wichtige Rolle für diejenigen, deren Verlust ganz frisch ist. Allein ihre wiedergefundene Lebenskraft zeigt den

anderen, dass es geht“, sagt Andrea Haller. Kontakt: Telefon 07 11 / 7 22 09 50.

Grabgestaltung „Heute ist man viel freier in der Grabgestaltung“, sagt Sabine Haag-Walz, die mit ihrem Mann Norbert Walz seit 32 Jahren die Stuttgarter Gärtnerei Haag führt. Zwei Trends zeigen die Bandbreite: Auf der einen Seite bunte, vielfältig blühende Bepflanzungen mit lebhaften Strukturen, auf der anderen Seite schlichte Gräber, auf denen eine Pflanzenart und eine Farbe dominieren.

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BESTATTUNGEN stellmacher STELLMACHER bestattungen Die persönliche Beratung und Betreuung der Hinterbliebenen liegt Marianne Stellmacher besonders am Herzen. Denn: „Die Bestattung eines Menschen ist eine einmalige, unwiederholbare Handlung.“ Den Abschied in Würde gestaltet sie sensibel und individuell. „Wir bieten einen umfassenden Service für jeden Anspruch“, beschreibt sie das traditionsreiche Familienunternehmen.  „Ganz gleich, ob schlichte Beerdigung oder große Trauerfeier: eine Bestattung sollte sich immer nach den Wünschen der Betroffenen richten und bezahlbar bleiben.“ Im Vordergrund steht für sie stets das Anliegen, die Trauernden in ihren schweren Stunden zu entlasten. „Wir kümmern uns um alles, begleiten die Angehörigen zum Beispiel bei

der Auswahl des Grabes und erledigen alle anfallenden Formalitäten bis hin zur Auswahl der passenden Musik bei der Trauerfeier.“ Marianne Stellmacher und ihre Mitarbeiter beraten auf Wunsch auch zu Hause. Verstorbene werden rund um die Uhr abgeholt, um Überführungen im In- und Ausland kümmern sie sich ebenso. Erd- und Feuerbestattungen sind auf allen Friedhöfen möglich, für See- und Naturbestattungen ist Marianne Stellmacher gleichfalls die richtige Ansprechpartnerin. Generell rät sie zur Bestattungsvorsorge noch zu Lebzeiten: „Damit stellen Menschen sicher, dass die Bestattung nach ihren Wünschen ablaufen wird. Sie nehmen Angehörigen schwierige Entscheidungen ab, und sie sorgen dafür, dass es zu keinen großen finanziellen Belastungen kommt.“

KONTAKT Bestattungen Stellmacher Staudtstraße 3 70825 Korntal-Münchingen Telefon 07 11 / 83 33 60 Mobil 01 71 / 7 77 01 27 s tellmacher-bestattungen@ t-online.de www.bestattungen-stellmacher.de


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Abschied

trauer 2.0

Trauerarbeit im digitalen Zeitalter

„Der Tod löscht das Licht allgemeinem Gedenken wie www. des Lebens, aber niemals das Licht gedenk-portal.de, www.trauer. der Liebe“, ist im Kondolenz- org oder www.emorial.de über buch zu lesen. Auf dem Grabstein die virtuellen Friedhöfe (www. schwebt ein Strauß dunkelroter internet-friedhof.de) bis hin zu Rosen. Sie werden nie verge- Trauerbegleitung (www.trauer. hen. Denn es ist eine virtuelle org, www.trauernetz.de, www. Ruhestätte, angelegt auf einem trauerherberge.de). Die Seiten virtuellen Friedhof unter www. www.leben-ohne-dich.de sprestrassederbesten.de. Dort kön- chen Eltern und Geschwister an, nen kostenlose Gedenkseiten die Kind, Schwester oder Bruder verloren haben, erstellt und Kerzen angezünwww.initiativeDas Web bietet det werden, um regenbogen.de viele hilfreiche Seiten für die verschiedensten jene, die einem ist für Paare da, Trauersituationen wichtig waren, die eine Fehl-, in Erinnerung Früh- oder Totzu behalten – mit Passwort für geburt erlitten haben oder deren Eingeweihte oder ganz öffent- Baby kurz nach der Geburt verlich. Auf der Straße der Besten starb. An www.agus-selbsthilfe. gibt es 19  742 Gedenkstätten, de können sich jene wenden, die flackern rund 4 653 000 Kerzen, mit dem Suizid eines lieben Mentummelten sich 25,5 Millionen schens umgehen müssen; www. Menschen. So viele würden kaum kinder-trauer.org wurde wiedeeinen realen Friedhof besuchen. rum für Töchter und Söhne einAuch die Trauerarbeit ist im gerichtet, die mit dem Verlust der digitalen Zeitalter angekommen. Eltern konfrontiert wurden. Auf Längst gibt es im Internet eine www.verwitwet.de finden verwitFülle an Seiten, die nicht nur da- wete Eltern eine Zuflucht für ihre rüber informieren, was nach ei- Trauer. Der Kölner Steinmetz Annem Todesfall zu tun ist, sondern dreas Rosenkranz offeriert virtuauch Foren, in denen Hinterblie- elle Grabsteine mit QR-Codes. bene ihre Trauer kundtun. Mit dem Smartphone fotografiert, Das Spektrum von „Trauer führt der Code an den Trauerort 2.0“ ist vielfältig. Es reicht von im Netz. peix

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Das Trauerportal der beiden Stuttgarter Tageszeitungen im Internet

Unter der Internetadresse www.stuttgartgedenkt.de besteht seit rund einem Jahr ein Trauerportal von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Es ermöglicht Trauernden, ihrer Verstorbenen auch online zu gedenken. Das Portal steht Angehörigen in einer schwierigen emotionalen Situation beratend zur Seite und bietet Orientierung in der Fülle von Angeboten. Trauernde können ihre Anteilnahme bekunden und eine Gedenkkerze anzünden. Die in den beiden Tageszeitungen erschienenen Traueranzeigen werden auch im Web veröffentlicht. In einem erweiterten Angebot können persönliche Gedenkseiten erstellt werden.


FACHBEITRAG

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kanzlei Dr. Käser streit ums erbe

Dr. iur. Hans-Martin Käser Erbstreitigkeiten sind sehr emotional. Fehlende Wertschätzung in der Vergangenheit wird ebenso als nachhaltige Kränkung erlebt wie unzureichende Berücksichtigung beim Erbe. Es wird meistens über die Erbquote und über den Nachlassbestand gestritten. Die Erbquote ist betroffen, wenn über die Gültigkeit eines Testaments gestritten wird, wenn die Testierfähigkeit des Verstorbenen infrage steht oder wenn die Auslegung des Testamentes unklar ist.

Der Streit vor dem Nachlassgericht ist kostengünstiger Erbstreitigkeiten vor den Zivilgerichten sind teuer und haben ein hohes Risiko. Es ist kostengünstiger und risikoärmer, den Streit um die Erbquote im Erbscheinsverfahren vor dem Nachlassgericht auszutragen. Die Gebühren für die Beurkundung des Erbscheinsantrags und die Erteilung des Erbscheins fallen sowieso an. Es be-

steht die Chance, ohne zusätzliche Kosten für einen Zivilprozess zu einer Lösung zu gelangen. Argumente zur Wirksamkeit oder für die Auslegung eines Testamentes können bereits im Erbscheinsantrag vorgebracht werden. Das Nachlassgericht wird dann selbst ermitteln und ggf. auch Gutachten über die Testierfähigkeit des Verstorbenen einholen. Besteht Streit, ob der Verstorbene das Testament selbst geschrieben hat, kann das Nachlassgericht ein graphologisches Gutachten einholen. In streitigen Erbscheinsangelegenheiten erlässt das Nachlassgericht einen „Vorbescheid“, bevor es einen Erbschein erteilt. Gegen einen solchen Bescheid kann Beschwerde eingelegt werden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollten sich die Beteiligten durch einen erfahrenen Anwalt beraten lassen. Die Nachlassgerichte stellen die Kosten des Erbscheinsverfahrens häufig den Erben in Rechnung. Es gibt seit 2009 im FamFG eine Regelung, wonach die Kosten des Beschwerdeverfahrens dem Verlierer aufzuerlegen sind. Diese Bestimmung wird häufig erst berücksichtigt, wenn sich ein Beteiligter darauf beruft. Eine andere Qualität hat der Streit über den Nachlassbestand. Miterben und Pflichtteilsberechtigte haben Auskunftsund ggf. Herausgabeansprüche. Einen Sonderfall stellen Streitigkeiten mit Bevollmächtigten dar, die aufgrund einer General- und Vorsorgevollmacht tätig geworden sind. Bevollmächtigte schalten

und walten oft nach Gutdünken. Das bittere Erwachen kommt dann hinterher. Für solche Bevollmächtigungen gilt Auftragsrecht, und der Bevollmächtigte ist zur Rechenschaft und zur Herausgabe dessen verpflichtet, was er aufgrund seiner Tätigkeit erlangt hat.

Das Betreuungsgericht kann einen Kontrollbetreuer bestellen Handelt ein Bevollmächtigter allzu eigenmächtig, kann vom Betreuungsgericht ein Kontrollbetreuer bestellt werden. Diesem Kontrollbetreuer ist der Bevollmächtigte rechenschaftspflichtig, und der Kontrollbetreuer kann die Vollmacht auch widerrufen. Der Anspruch auf Rechenschaft und Herausgabe des Erlangten geht auf die Erben über. Die Erben können in einer sogenannten Stufenklage Rechenschaft und Herausgabe des Erlangten und die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung über die Richtigkeit und Vollständigkeit eines solchen Rechenschaftsberichtes verlangen. Die Bevollmächtigten tun also gut daran, ihre Tätigkeit schon zu Lebzeiten des Erblassers transparent zu machen und zu dokumentieren.

KONTAKT Kanzlei Dr. Käser Rotebühlplatz 1 70178 Stuttgart Telefon 07 11 / 2 39 99 - 0 sekretariat@kanzlei-dr-kaeser.de www.kanzlei-dr-kaeser.de


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Abschied

Den Menschen auf der letzten Lebensstrecke ein Zuhause geben.

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Begleitung auf dem letzten Weg Hospize geben sterbenden Menschen die Möglichkeit, die letzte Lebensphase in einer ruhigen und privaten Atmosphäre zu verleben und dennoch optimal medizinisch versorgt zu werden.

Viele Menschen wünschen sich, zu Hause zu sterben. Sie möchten in der vertrauten Umgebung und in der Nähe von Familie und Freunden Abschied nehmen. Oftmals aber ist es schwer, diesen Wunsch zu erfüllen. Eine lange Krankheit und eine umfangreiche medizinische Versorgung, die die Möglichkeiten pflegender Angehöriger übersteigt, lassen es nicht zu, die letzten Tage oder Wochen zu Hause zu verbringen. Das Krankenhaus ist vor allem ein Ort der Heilung, nicht des Sterbens. Angehörigen und Sterbenden fällt es schwer, in diesem Umfeld in Ruhe und Würde voneinander Abschied zu nehmen. Aber auch zu Hause fühlen sich Angehörige in dieser letzten Lebensphase manchmal überfordert, allein gelassen oder verunsichert, vor allem dann, wenn zur Trauer über den bevorstehenden Abschied belastende und schwierige Pfle-

geaufgaben hinzukommen. Die Psychiaterin Elisabeth KüblerRoss hatte vor über 40 Jahren den Mut, den Umgang mit Tod, Trauer und Sterben zu thematisieren. Sie gilt heute als Begründerin der Sterbeforschung und zugleich als wichtige Wegbereiterin der Hospizbewegung. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 23 stationäre Hospize Die Bezeichnung Hospiz geht zurück auf die Bezeichnung mittelalterlicher Herbergen an den Pilgerwegen und umreißt damit auch die ersten Konzepte: Menschen auf der letzten Lebensstrecke ein Zuhause, Fürsorge und Begleitung anzubieten. Heute bezeichnet "Hospiz" aber viel mehr als das, nämlich ein umfassendes Unterstützungsangebot für Sterbende und diejenigen, die ihnen nahestehen. Dazu gehören nicht

nur Hospizhäuser, sondern ambulante Hospizdienste für Erwachsene und Jugendliche, aber auch Trauerbegleitung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Hospize begleiten nicht nur Sterbende auf dem Weg zum Tod, sondern auch Angehörige auf ihrem Weg zurück ins Leben. In Stuttgart gibt es zwei Hospize: das Hospiz St. Martin und das Hospiz Stuttgart. Sie gehören zu insgesamt 23 stationären Hospizen in Baden-Württemberg und sind Teil der Hospizbewegung in ganz Deutschland. Beide Hospize geben sterbenden Menschen, die nur noch wenige Wochen oder Monate zu leben haben, die Möglichkeit, die letzte Lebensphase in einer ruhigen und privaten Atmosphäre zu verleben und dennoch optimal medizinisch versorgt zu werden. Bei der sehr individuellen Versorgung steht im Vordergrund, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten. Die Angehörigen sind frei von pflegerischen Aufgaben und können sich ganz darauf konzentrieren, einen Angehörigen auf seinem letzten Weg zu begleiten. Sie empfinden es als große Entlastung, dass ihnen erfahrene und speziell für


FACHBEITRAG

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werwigk & partner Vorsorge für den notfall – alles geregelt?

Corinna Werwigk-Hertneck (Bild rechts) ist Rechtsanwältin, Fachanwältin für Erbrecht und Fachanwältin für Familienrecht. Dr. Claudius Werwigk (Bild links) ist Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Erbrecht, Gesellschaftsrecht sowie Stiftungs- und Vereinsrecht. Schwere Krankheit, tragischer Unfall oder plötzlicher Tod – solche unerwarteten Schicksalsschläge können jeden treffen. Die wenigsten haben rechtlich vorgesorgt. Das ist menschlich nachvollziehbar: Gedanken an Schicksalsschläge, Alter und Tod sind unangenehm. Das Unvermeidliche wird daher gerne aufgeschoben. Vielfach wird sogar ganz versäumt, für den Notfall zu planen und die letzten Dinge zu regeln.

Risiken erkennen Dies hat im Ernstfall gravierende Konsequenzen: Bei Krankheit, Unfall oder Pflegebedürftigkeit sind die Betroffenen meist entscheidungs- und handlungsunfähig. Wer kennt und berücksichtigt dann die Wünsche der Betroffenen? Wer erledigt Bank- und Behördenangelegenheiten, wer organisiert ambulante Hilfen und Pflege?

Was passiert im Todesfall mit dem Vermögen? Bei Unternehmerinnen und Unternehmern ist nicht nur der private Bereich betroffen: Der Ausfall der Unternehmensführung gefährdet Arbeitsplätze und das im Unternehmen gebundene Vermögen. Ist die Nachfolge nicht geregelt, kann der Tod des Unternehmers für das Unternehmen existenzbedrohend sein.

Handlungsfähigkeit sichern Für den unerwarteten Ausfall sollte daher rechtzeitig vorgesorgt werden. Vieles kann ohne großen Aufwand geregelt werden. So sollten Vorsorge- oder Generalvollmachten erteilt werden, um Handlungsfähigkeit sicherzustellen und die gerichtliche Bestellung eines Betreuers zu vermeiden. Behandlungswünsche sollten in einer Patientenverfügung festgelegt werden. Die nächsten Angehörigen sollten über die eigenen Vorstellungen in aller Ruhe informiert werden. Das schafft Klarheit, bindet Ärzte und bietet Angehörigen im Notfall Orientierung.

Familie absichern, Streit vermeiden Für den Fall des Todes bestehen erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten. Um die eigenen Vorstellungen umzusetzen, die nächsten Angehörigen abzusichern und Streit zu vermeiden, sollte die Nachfolge daher sorgsam geplant werden. Dies bedarf kompetenter anwaltlicher Beratung.

Letztwillige Verfügungen, z. B. Testament oder Erbvertrag, sollten nicht nur formwirksam errichtet werden, sondern auch inhaltlich so gestaltet sein, dass die bestehenden erbrechtlichen Instrumente (z. B. Erbeinsetzung, Teilungsanordnung, Vermächtnis, Testamentsvollstreckung) maßgeschneidert angewendet werden. Dabei ist stets auch zu berücksichtigen, welches nationale Recht Anwendung findet. Hat der Erblasser beispielsweise keine deutsche Staatsangehörigkeit oder seinen Wohnsitz im Ausland, ist dies bei der Gestaltung zu beachten. Gleiches gilt, wenn eine Immobilie im Ausland (z.B. Ferienhaus) zum Nachlass gehört.

Unternehmensnachfolge regeln Für Unternehmer stellt die Regelung der Nachfolge eine besondere Herausforderung dar. Neben dem operativen Geschäft muss eine tragfähige Nachfolgelösung gefunden werden, die sowohl unternehmerische Ziele als auch die persönliche Lebensplanung berücksichtigt. Bei der Gestaltung des Unternehmertestaments sind nicht nur erbrechtliche, sondern auch gesellschafts-, familien- und steuerrechtliche Aspekte zu beachten. In jedem Fall sollte das Unternehmertestament mit dem Gesellschaftsvertrag des Unternehmens abgestimmt sein.

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Abschied

Auch ambulante Hospizdienste sorgen für wertvolle Unterstützung und Hilfestellung. Fotos: Fotolia

diese Aufgabe geschulte Begleiter in einer schwierigen Zeit zur Seite stehen. Kranken- und Pflegekassen übernehmen einen Großteil der Kosten, darüber hinaus sichern Spenden die Hospizarbeit. Für Patienten sind die Leistungen eines Hospizes kostenlos. Ambulante Hospizdienste machen es möglich, dass Sterben-

de auch zu Hause bis zuletzt ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechend versorgt werden. Sie ergänzen und unterstützen die Betreuung durch die Familie oder regionale Pflegedienste, können dies aber nicht rund um die Uhr tun. Für eine besondere Unterstützung, sei es in pflegerischer, ärztlicher oder psycholo-

gischer Hinsicht, sorgen speziell ausgebildete Pflegeteams, die aber noch nicht überall zur Verfügung stehen. Die Hospize in der Region informieren umfassend über die Möglichkeiten einer ambulanten Versorgung, die ebenfalls für Patienten kostenlos ist. Im Gespräch mit den Betroffenen erfragen sie Art und Umfang der nötigen und

hospize in der region Wer sich über die Hospize in Stuttgart und der Region und ihr Angebot informieren möchte oder nach Ansprechpartnern für eine erste Kontaktaufnahme sucht, findet im Internet ausführliche Informationen. Hospize in Baden-Württemberg www.hospiz-bw.de Hospize in Stuttgart www.hospiz-stuttgart.de www.hospiz-st-martin.de Brückenschwestern www.osp-stuttgart.de

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gewünschten Unterstützung und stellen dabei die Bedürfnisse der Familien in den Mittelpunkt. Nicht nur der Sterbende selbst, sondern auch die überaus stark belasteten Angehörigen werden dabei unterstützt. Ambulante Hospize bieten spezielle Hilfe für Kinder, die schwer erkrankt sind Erfahren Familien, dass ihr Kind unheilbar erkrankt ist, gerät das Lebenskonzept aus der Balance. Möglicherweise über Jahre steht die Erkrankung im Mittelpunkt und bündelt alle Kräfte. Ein ambulantes Kinderhospiz bietet deshalb, anders als das Erwachsenenhospiz, schon unmittelbar nach der Diagnose Unterstützung und Begleitung

für die Familie an. Ehrenamtliche Hospizmitarbeiter begleiten Geschwisterkinder, Freunde und Familienmitglieder und versuchen, ein Familienleben zu ermöglichen. Um aktuelle Krisen noch besser auffangen zu können, plant das Hospiz Stuttgart das erste stationäre Kinderhospiz in Baden-Württemberg. Während der oft langen Pflegephase verlieren Familien nicht selten den Anschluss an das Alltagsleben. Die Hospize lassen sie deshalb nach dem Tod eines Angehörigen nicht allein. In Einzelgesprächen und Trauergruppen helfen sie, einen Weg zurück ins Leben mit neuen Perspektiven zu finden. Nicht nur für die Angehörigen, sondern auch für die Hospizmitarbeiter schließt sich so der Kreis der Begleitung. Sabine Fels

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Persönliche Begleitung auf dem letzten Lebensweg

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ABendrot bestattungen Stuttgart und renningen Schon viele Jahre begleitet Günter Schmitt Menschen, deren Angehörige verstorben sind. Und er weiß: „Sie müssen sich gut aufgehoben fühlen.“ Sein Familienunternehmen nimmt den Hinterbliebenen alles ab – und unterstützt sie behutsam in ihrer Trauer. „Unsere Bestattungen sind anders“, sagt Günter Schmitt vom Bestattungsunternehmen Abendrot. Diese Rückmeldung bekomme er häufig von Auftraggebern, die ihm für seine Begleitung dankbar sind. Das mag daran liegen, dass er sich stets selbst um die Bestattungen kümmert und immer vor Beginn der Trauerfeier vor Ort ist, um sicherzugehen, dass alles so läuft wie geplant. Er erkundigt sich immer wieder bei den Trauernden, wie es ihnen geht – ins-

besondere am Tag vor der Trauerfeier. Diese wird mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Möglichkeiten, den eigenen Gefühlen nachzuspüren und Raum zu geben, bietet der Trauerweg beim Renninger Friedhof. Dass alles so persönlich ist, liegt mit daran, dass die ganze Familie sich einbringt. Günter Schmitt, Schwiegertochter Nicole, Tochter Stephanie und Frau Erika sowie Bettina Cvetko sind mit eingebunden, und auch Sohn Lars ist präsent. Schon im Vorfeld bietet das Team von Abendrot Hilfestellungen an: Es hat einen Vorsorgeführer ausgearbeitet, mit dem Menschen noch zu Lebzeiten praktische Fragen rund um die Bestattung klären können, was Probleme vermeidet. Regelmäßig ist Günter Schmitt damit in Seniorenheimen zu Gast. Das hilft vielen, die Scheu vor diesem Thema zu überwinden.

KONTAKT Abendrot Bestattungen Kurt-Schumacher-Straße 165 70565 Stuttgart Telefon 07 11 / 71 51 30 - 0 0 71 59 / 93 99 16 Mobil 01 70 / 3 31 46 47 abendrotbestattungen@t-online.de www.abendrot-bestattungen.de


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Abschied

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Zu Lebzeiten regeln Das Sterben ist kein leichtes Thema. Wann ist der richtige Zeitpunkt, an den eigenen Tod zu denken? Und mit anderen darüber zu reden? Das Sterben ist kein leichtes Thema. Wann ist der richtige Zeitpunkt, an den eigenen Tod zu denken? Und mit anderen darüber zu reden? Die Menschen haben Tod und Sterben aus dem Alltag verdrängt, und man muss sich erst bewusstmachen, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder man wird sich über die

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eigenen Wünsche klar und legt sie im Gespräch mit der Familie oder sogar schriftlich fest. Oder man überlässt die Entscheidungen anderen und läuft Gefahr, sie damit zu überlasten. Die Bestattungsunternehmen sind auf Menschen vorbereitet, die sich schon zu Lebzeiten mit ihrem eigenen Tod auseinander-

setzen wollen. Wer einen persönlichen Kontakt sucht, vereinbart ein Vorsorgegespräch. Wem das zu persönlich ist, findet auf den Internetseiten vieler Bestattungsunternehmen eine Fülle an Informationen, die zusammenfassen, woran man denken sollte: von der Adressliste der Trauergäste über Blumenschmuck und Trau-

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Abschied

Die Menschen haben Tod und Sterben aus dem Alltag verdrängt.

eranzeige bis zu Fragen nach eigenen Lebensstationen. Ein Gespräch mit einem emotional unbelasteten und erfahrenen Partner ist oft leichter als ein Gespräch im Familien- oder Freundeskreis. Hier können Fragen nach Art und Ort der Bestattung, nach den Gestaltungsmöglichkeiten der Trauerfeier und nach den Kosten besprochen werden. Für viele steht eine wichtige Entscheidung am Anfang aller Überlegungen: Wünsche ich eine Feuer- oder Erdbestattung? Daneben spielen alternative Bestattungsformen, zum Beispiel eine Bestattung im Friedwald oder eine Seebestattung, eine immer größere Rolle. Die neuen Bestattungsformen, aber auch anonyme Grabfelder oder Urnenstelen, tragen dem Rechnung.

In einem Vorsorgevertrag mit einem Bestatter können die persönlichen Entscheidungen vertraglich geregelt und anfallende Kosten im Voraus beglichen werden. In der Regel werden sich Hinterbliebene an diese Vereinbarungen halten, allerdings ist die Verantwortung für die Bestattung eines Menschen gesetzlich ebenso geregelt wie die Erbfolge. Wer einen Vorsorgevertrag abschließt, sollte deshalb die Familie in die Überlegungen und Entscheidungen einbeziehen. Auch für Alleinstehende ohne Verwandte ist eine Bestattungsvorsorge wichtig, in der sie ihre Wünsche festhalten. Gibt es eine solche Vollmacht nicht, wird die Form der Bestattung auf dem Amtsweg festgelegt. Ein wichtiger Aspekt der Vorsorge ist die Abdeckung der Be-

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erdigungskosten. Wer schon einmal in der emotional stark belasteten Situation nach einem plötzlichen Todesfall eine Entscheidung zwischen verschiedenen Sargformen treffen musste, will Hinterbliebenen zumindest diese Belastung gerne ersparen. Eine private Sterbegeldversicherung deckt die Beerdigungskosten ab, ein Vergleich der Angebote ist sinnvoll. Die Gepflogenheiten bei einer Beerdigung sind regional geprägt. In Baden-Württemberg ist es vielerorts üblich, dass Nachbarn, Freunde und Kollegen die Familie durch Geldgaben unterstützen. Eine schöne Alternative sind Kranzspenden: In der Traueranzeige oder auf der Trauerkarte wird um eine Spende zugunsten eines Vereins oder einer sozialen Einrichtung gebeten. Sabine Fels


Abschied

Zukunft

Neue Wege Die Zeit der Trauer ist auch eine Zeit des Zurückfindens in den Alltag, indem der Schmerz überwunden wird und sich den Hinterbliebenen wieder neue Perspektiven eröffnen. „Wie geht’s denn der Omi jetzt? Wieso muss sie da runter in die Erde, ist es da nicht kalt?“ Kinder drücken Dinge manchmal unumwundener aus als Erwachsene. Aber die Sorge und Ungewissheit, wie es dem geliebten verstorbenen Menschen jetzt geht, treibt alle um. Diese Ungewissheit auszuhalten und vielleicht sogar eigene Antworten zu finden, ist für viele frisch verwitwete oder verwaiste Menschen eine der Aufgaben, die sie auf ihrem Weg zurück ins Leben zu bewältigen haben. Dass das Leben zwar anders, aber dennoch wieder schön werden könnte, kann man sich für eine ganze Weile nicht vorstellen. „Die Menschen sind so verschieden. Es kommt immer darauf an, eine Person dort zu verstehen, wo sie gerade ist“, sagt Eisabeth Kunze-Wünsch, die seit kurzem die Gesamtleitung des Hospiz Stuttgart innehat und dort zuvor viele Jahre als Seelsorgerin unter anderem in der Trauerbegleitung arbeitete. „Ein großer Schmerz kann auch völlig außerplanmäßig nach acht oder zehn Jahren wiederkommen, ohne dass das pathologisch wäre.“ Auf dem Weg zurück ins Leben gibt es keine andere Möglichkeit, als diese schmerzliche Phase zu durchschreiten und alle widersprüchlichen Gefühle, die damit verbunden sind, möglichst bereitwillig zu erleben. Liebe, Abwehr,

Zorn, Sehnsucht, Schuldgefühle, Schuldzuschreibungen, Ohnmacht, Rachegelüste, eigene Todeswünsche, Dankbarkeit für das gemeinsam Erlebte und Verzweiflung sowie Momente der Empfindungslosigkeit und Stumpfheit gehören in jeden Trauerprozess. Häufig fällt im Zusammenhang mit den in der Trauer zu bewältigenden Aufgaben der Begriff des Loslassens, der von Trauernden als Aufforderung zum Fallenlassen des Verstorbenen missverstanden werden kann. Eine so gedeutete Aufforderung zur emotionalen Ablösung von dem toten Menschen kann den Trauernden in zusätzliche tiefe Not stürzen. Die vielleicht grundlegendste der Traueraufgaben besteht darin, dem Verstorbenen einen neuen Platz zuzuweisen oder, wie Elisabeth Kunze-Wünsch es ausdrückt, eine neue Beziehung mit ihm aufzubauen, „denn die Toten sind ja nicht weg, sie sind sehr präsent in der Trauer“. Auf dem langen Weg zurück ins Leben ist es äußerst hilfreich, Ungeklärtes mit dem Verstorbenen zu klären, ihm etwa einen Brief zu schreiben oder in einen imaginierten Dialog einzutreten. Und natürlich immer wieder die Erfahrung zu machen, dass es trotz dieses Schicksalsschlags schöne Erlebnisse gibt – ein Lachen in angenehmer Runde, ein Ausflug mit Freunden, ein Essen, das man wieder schmeckt. Und nichts hilft dabei besser als ein gut funktionierendes Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen, die da sind, die dem Trauernden Besorgungen abnehmen und ganz einfach nur zuhören. Michaela Mersetzky

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unternehmensporträt

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bestattungshaus Widmann Seit 1905 gibt es Widmann Bestattungen. Inzwischen betreibt Heinz Widmann das Familienunternehmen in der vierten Generation an fünf Standorten. Bei Widmann Bestattungen geht man individuell auf die Wünsche der Hinterbliebenen ein und legt Wert auf eine aussagekräftige Internetpräsenz. Heinz Widmann ist in das Stuttgarter Traditionsunternehmen Widmann Bestattungen hineingewachsen. Schon seine Vorfahren waren Bestatter. „Wer seit über hundert Jahren in dem Beruf an einem Ort ist und dort auch wohnt, bei dem muss es gut zugehen“, sagt Widmann. Heute ist er 44 Jahre alt, und er hat vor rund 25 Jahren diesen Beruf ergriffen. „Wir können nicht nur bei der traditionellen Bestattung auf eine lange Erfahrung zurückgreifen, sondern bieten sämtliche neue Bestattungsformen an.“

Auch ungewöhnliche Bestattungen werden realisiert Denn Widmann setzt sich ständig mit neuen Trends auseinander, sei es die Baumbestattung, der Erinnerungsdiamant aus der Asche des Verstorbenen oder die letzte Fahrt mit der Bestattungs-Harley. Im Jahr 2008 ist Widmann Bestattungen als eines der zehn besten Bestattungsunternehmen im Land ausgezeichnet wor-

den. Einen Folgewettbewerb habe es leider noch nicht gegeben, sagt Widmann. Die Standorte sind in den Stuttgarter Stadtteilen Feuerbach, Weilimdorf und Botnang sowie in Ditzingen. Hinzu kommt das Gerlinger Unternehmen Jauss-Widmann-Bestattungen. Es werden Bestattungen auf sämtlichen Friedhöfen im Großraum Stuttgart und der Region durchgeführt, wobei auch gerne Beratungen bei den Hinterbliebenen zu Hause angeboten werden. „Zu uns kommen traurige Menschen, die einen Angehörige verloren haben und vor einem Berg von Aufgaben stehen. Wenn sie mir nach dem Trauergespräch die Hand auf die Schulter legen, merke ich, wie von ihnen eine Last abgefallen ist.“ Kein Trauergespräch sei wie das andere. In dieser schwierigen Zeit möchte er mit seinem Team von rund zehn Mitarbeitern den Hinterbliebenen die Formalitäten abnehmen, damit sie trauern können. „So können sie sich die Zeit nehmen, sich zu verabschieden.“ Widmann hat eigene Abschiedsräume eingerichtet, zu denen die Angehörigen einen Schlüssel bekommen. Sie werden ermutigt, die Verstorbenen oft zu besuchen und diese kostbare Zeit des Abschieds in Ruhe zu nutzen. Eine weitere Besonderheit ist die Feierhalle im Bestattungshaus Widmann: Hier können Feiern ganz individuell und ohne Zeitdruck gestaltet werden. Heinz Widmann ermutigt die Menschen, sich zu Lebzeiten Gedanken über die Bestattung zu machen. „Oft haben die Familien nie im

„Bestatter zu sein, ist für mich eine Berufung“ Vorfeld darüber gesprochen. Das macht es für viele Hinterbliebene schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Für Widmann ist Bestatter zu sein nicht nur ein Beruf. „Es ist eine Berufung.“ Wichtig ist ihm und seinem Team die Individualität. „Die Bedürfnisse und Möglichkeiten bei der Gestaltung der Trauerfeier sind sehr unterschiedlich und sollten immer zum Verstorbenen passen.“ Das Bestattungshaus Widmann präsentierte sich bereits mehrfach auf der Feuerbacher Kulturnacht, sowie auf der Ditzinger Messe. „Die Leute haben viele Fragen und nutzen solche Gelegenheiten, um sich zu informieren.“ Diese Öffentlichkeitsarbeit ist Widmann sehr wichtig. Genau wie das Internet. „Wir legen großen Wert darauf, dass auf unserer Homepage so viele Informationen wie möglich verfügbar sind. Hier kann man sich erste Informationen holen und sich in Ruhe einen Überblick verschaffen. Das Team von Widmann Bestattungen steht aber auch gerne für persönliche Informationsgespräche zur Verfügung.

KONTAKT Widmann Bestattungen Stammhaus Grazer Straße 35 70469 Stuttgart-Feuerbach Telefon 07 11 / 8 96 90 00 info@widmannbestattungen.de www.widmannbestattungen.de


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Abschied

Wegbegleiterin. Ilona Maria Haller, 66

Wir sind für Sie da. Wir kümmern uns in den Tagen des Abschieds um Verstorbene und deren Angehörige. Und auch in der Zeit danach begleiten wir Sie ein Stück des Weges bei gemeinsamen Kulturveranstaltungen und in unserem monatlichen Trauercafé.

In Stuttgart und auf den Fildern

Telefon 0711 · 722 09 50 www.bestattungshaus-haller.de


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