AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
Landeshauptmannstellvertreter
Vicepresidente della Provincia
Landesrat für Raumentwicklung, Umwelt und Energie
Assessore allo Sviluppo del territorio, Ambiente ed Energia
Frau Myriam Atz Tammerle Landtagsabgeordnete
Bozen, 16.8.2017 Bearbeitet von:
Herrn Sven Knoll Landtagsabgeordneter Herrn Bernhard Zimmerhofer Landtagsabgeordneter Süd-Tiroler Freiheit Südtiroler Landtag Silvius-Magnago-Platz 6 39100 Bozen Zur Kenntnis:
Herrn Dr. Ing. Roberto Bizzo Landtagspräsident Südtiroler Landtag Silvius-Magnago-Platz 6 39100 Bozen
Landtagsanfrage Nr. 2923/17 – Interconnector Hochspannungslinie übers Stilfser Joch
Linie
und
Potenzierung
Sehr geehrte Landtagsabgeordnete, bezüglich der im Betreff genannten Anfrage teile ich Ihnen Folgendes mit: Frage 1 – Welchen Vorteil ziehen die Anrainergemeinden aus diesem Projekt? Die Vorteile des Projektes sind, dass miteinher die Sicherheit des elektrischen Versorgungssystems im Obervinschgau verbessert wird, durch die Möglichkeit neue Primärinfrastrukturen zu entwickeln, welche für die steigende Anzahl der Anschlussansuchen notwendig sind. Gleichzeitig wird eine Hochspannungsleitung, die durch das Dorf Graun verläuft, außerhalb der Ortschaft verlegt, das Umspannwerk ebenfalls außerhalb des Dorfes verlegt und dadurch auch die Potenzierung, die u.a. für das Schigebiet Schöneben notwendig ist, ermöglicht. Frage 2 – Wird von den interessierten Firmen die gesamte Strecke finanziert, inklusive Potenzierung der Hochspannungsleitung Glurns – Stilfser Joch? Das Vorhaben besteht in der Realisierung der neuen Verbindungsleitung 220 kV zwischen Österreich und der Hochspannungsstation von Terna in Glurns. Die Projektierung und die Landhaus 11, Rittner Straße 4 39100 Bozen Tel. 0471 41 77 10 Fax 0471 41 77 19 http://www.provinz.bz.it/ressorts/umwelt-energie/ Steuernr./Mwst.Nr. 00390090215
Palazzo 11, via Renon 4 39100 Bolzano Tel. 0471 41 77 10 Fax 0471 41 77 19 http://www.provincia.bz.it/dipartimenti/ambiente-energia/ Codice fiscale/Partita Iva 00390090215
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Umsetzung erfolgt durch TERNA im Auftrag der energieintensiven Industriebetriebe in den Regionen Lombardei und Piemont auf Basis der Bestimmungen „interconnector“ gemäß CE n. 1228/2003 des europäischen Parlamentes vom 26. Juni 2003 und somit werden alle notwendigen Arbeiten von privaten Unternehmen finanziert. Frage 3 – Müssen sich auch Land und Anrainergemeinden an den Kosten beteiligen? Wenn ja, warum? Das Land Südtirol und die Anrainergemeinden beteiligen sich kostenmäßig nicht an der genannten Investition. Frage 4 – Warum wird die unterirdische Trasse nicht bis Agums bzw. Prad verlängert? Es ist nicht vorgesehen, dass die bestehende Linie von der Hochspannungsstation in Glurns Richtung Stilfser Joch in die Erde verlegt wird, da diese HSL den Vorschriften und Bestimmungen sowie den Anforderungen der Leistungsanfrage seitens der energieintensiven Industrieunternehmen entspricht. Frage 5 – Wie ist dieses Vorhaben mit den Satzungen des Nationalparks vereinbar? Die Unbedenklichkeitserklärung von Seiten des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch wird zu diesem Thema nicht ausgestellt, da die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung Interconnector Linie nur bis Glurns verläuft und sich das gesamte Gebiet außerhalb des Nationalparks Stilfserjoch befindet. Ein Ausbau bzw. Erweiterung der weiterführenden bestehenden Linie ist hingegen nicht geplant, deswegen gibt es auch hier kein Gutachten vom Amt für Nationalpark. Frage 6 – Der Landeshauptmann hat mit seinem lombardischen Amtskollegen Roberto Maroni ein Einvernehmungsprotokoll zur Machbarkeit einer Tunnelverbindung unter dem Stilfser Joch unterzeichnet. Warum wird die Hochspannungsleitung dann nicht gleich mituntertunnelt? Nachdem die Hochspannungsleitung bekanntlich jetzt in die Realisierungsphase geht und sowohl das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung (MISE) als auch Terna auf die Umsetzung drängen, müssen wir beim Tunnelprojekt zwischen Lombardei und Südtirol ganz andere zeitliche Dimensionen ansetzen. Frage 7 – Warum wird nicht eine Stromverbindung über den Brenner genutzt, zumal diese mit deutlich weniger Aufwand umgesetzt werden könnte? Die Verbindung über den Reschen wird realisiert, weil dort auf österreichischer Seite ein robustes HS-System 380 kV verläuft und dies viel größere Mengen zu verbinden und zu transportieren ermöglicht. Die HSL jenseits des Brenners sind viel schwächer und würden nie diese Leistungen ermöglichen. Weiters ist die Verbindung über den Reschen viel kürzer und die direkte Trasse zwischen Österreich und den beiden Regionen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Richard Theiner