XV. Legislaturperiode
XV legislatura
AKTUELLE FRAGESTUNDE
INTERROGAZIONI SU TEMI DI ATTUALITÁ
Sitzung Nr. 156
seduta n. 156
vom 4.4.2017
del 4/4/2017
Antwort von Landesrat Achammer auf die Anfrage Nr. 16/04/17, eingebracht von den Abgeordneten Knoll, Atz Tammerle und Zimmerhofer
Risposta dell'assessore Achammer all'interrogazione n. 16/04/17, presentata dai consiglieri Knoll, Atz Tammerle e Zimmerhofer
ACHAMMER (Landesrat für deutsche Bildung und Kultur, Integration - SVP): Sehr geehrter Kollege Pöder, sehr geehrter Kollege Knoll! Ich darf eines vorausschicken. Generell gilt bei Feiern, zu denen Schulen eingeladen werden, dass die autonome Schule prinzipiell selber innerhalb ihrer Gremien entscheidet, ob daran teilnehmen oder nicht daran teilnehmen. Ich komme jetzt zum konkreten Fall und habe mich selbstverständlich erkundigt. Ich berufe mich auf Informationen von Frau Direktor Veronika Fink, die darauf geantwortet hat, wie es in diesem konkreten Fall bei dieser Einladung an und für sich vor sich gegangen ist, nicht nur heuer, sondern auch in den letzten Jahren, weil diese Einladung nicht zum ersten Mal ergeht. Nachdem die Einladung von Seiten der Gemeinde an die Schule ergangen ist und schlussendlich, das wurde auch in den Berichten vorab verwechselt, keine Grundschüler daran teilgenommen haben, sondern zirka 45 Jugendliche von der deutschsprachigen Mittelschule, ist diese Anfrage an die Schule ergangen und es wurde im Lehrerkollegium zuallererst besprochen, welcher Vorschlag den Eltern gemacht werden sollte, ob daran teilnehmen oder nicht. Das Lehrerkollegium hat befunden, dass man daran teilnehmen sollte, wenn man diese Feier in einen historischen Kontext stellt, vor- und nachbereitet und den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, sich selber ein Bild zu machen, auch kritisch darüber zu reflektieren und darauf auch zu antworten in einer Vor- bzw. Nachbereitung. Darüber hinaus wurde dann, weil man diesen Vorschlag so wie bei jedem Lehrausflug immer den Eltern unterbreitet und diese ihr Einverständnis geben müssen, am 16. März in einer Elternratsitzung der Vorschlag dazu unterbreitet und zusätzlich auch noch sämtlichen Eltern der Jugendlichen, die teilgenommen haben, ein Formular wie bei jedem Lehrausflug ausgehändigt, das unterschrieben zurückgebracht werden muss. Am 16.3, sämtliche Protokolle wurden kontrolliert, wurden in der Elternratssitzung keine Vorbehalte oder keine Einwände dazu gemacht und es wurden sämtliche Unterschriften zur Teilnahme von Seiten der Eltern eingereicht und zurückgebracht. Sollte von irgendjemandem, dann müssen Sie mir es bitte sagen, dies nicht passiert sein, das liegt uns nicht vor, dann würde kein Jugendlicher gezwungen, das ist eine Fehlannahme, sondern der könnte parallel in einer Klasse bleiben und einen anderen Unterrichtsstoff besuchen bzw. behandeln.
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Weiterer wichtiger Punkt, und da legt die Schule Wert auf die Feststellung, vom Singen der Hymne hat die Schule immer Abstand genommen. Die Schule hat sicherlich nicht gesagt, bitte singt die Hymne. Wenn jemand hingeht und selber die Hymne singt, dann ist es die Entscheidung von einem Jugendlichen selber, sicher nicht der Schule. Es wurde immer wieder gesagt, die Schule hat Jugendliche genötigt, die Hymne zu singen. Die Schule legt Wert auf die Feststellung, dass sie sicherlich nicht der Wahrheit entspricht. Zusammengefasst. Es wurde zuerst im Lehrerkollegium darüber gesprochen. Man hat gesagt, man bereitet die Feier vor und nach, will zur kritischen Reflektion auch Möglichkeit geben. Man hat Eltern in einer Elternratssitzung befragt, man hat Formulare ausgeteilt, sämtliche wurden unterschrieben, es wurden keine Einwände gemacht, dementsprechend wurde kein Jugendlicher gezwungen, an der Feier teilzunehmen. Die Schule hat vom Singen der Hymne Abstand genommen, darauf legt die Direktorin ausdrücklich fest. Ein Letztes. Weil auch die Direktorin darauf Wert legt, dies festzuhalten, liegt es der Schule am Herzen, bei sämtlichen Lehrausflügen, die im Zusammenhang mit historischen Ereignissen stehen können, die auch von jungen Menschen selber bewertet werden sollen - sie hat angeführt, dass dieselbe Klasse unter anderem das Andreas Hofer Museum in Passeier besucht hat und dass man das Andreas Hofer Denkmal mit einer Klasse besucht hat -, immer so zu arbeiten, nämlich zu informieren und zu kritischer Reflektion die Möglichkeit zu geben, was auch in diesem konkreten Fall passiert ist. Es stimmt also nicht, darauf legt die Schule Wert und ich berufe mich auf diese Information, dass irgendjemand gezwungen oder genötigt worden wäre, teilzunehmen oder sogar eine Hymne zu singen.