Landtagsklub.
An den Präsidenten des Süd-Tiroler Landtages.
Tirol, den 24. August 2016.
Beschlussantrag:
Beibehaltung der Österreicher-Quote. An den österreichischen Universitäten gilt derzeit noch eine Quotenregelung, derzufolge im Bereich Human- und Zahnmedizin 75 % der Studienplätze für Österreicher reserviert werden. Mit einberechnet sind auch die Süd-Tiroler Studenten. Die EU will diese Regelung nun anscheinend nicht mehr akzeptieren, was katastrophale Auswirkungen auf die Ärzteausbildung in Österreich und somit auch für Süd-Tirol hätte. Die Quotenregelung gilt seit 2006 und hat nach dem massiven Zustrom deutscher Studenten an den österreichischen Universitäten sichergestellt, dass genügend Ausbildungsplätze für Österreicher und somit auch für Süd-Tiroler zur Verfügung stehen. Ende 2016 läuft diese Regelung nun aus. An der Medizinischen Universität Innsbruck ist die Anzahl österreichischer Absolventen seit 2008 bereits von 346 auf 142 zurückgegangen. Die Anzahl an Tirolern ist im selben Zeitraum von 172 auf 81 Personen gesunken. Ohne Quote wird die Anzahl weiter sinken, und in spätestens 15 Jahren wird in ganz Tirol ein akuter Ärztemangel ausbrechen! Wenn die bisherige Kontingentregelung von der EU nicht mehr akzeptiert wird, haben Süd-Tiroler Studenten zukünftig kaum mehr eine Chance auf einen Studienplatz in Österreich. Ein akuter Ärztemangel und gravierende Qualitätseinbußen im Gesundheitswesen in ganz Tirol wären die Folgen. Für Süd-Tiroler Studenten ist die Ausbildung an einer österreichischen Universität von essentieller Bedeutung, da sie in Österreich das Studium in der eigenen Muttersprache absolvieren können. Die Universität Innsbruck ist zudem für Süd-Tirol auch die offizielle Landesuniversität. Diese Tatsache darf von der EU nicht unberücksichtigt bleiben.
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Die Gefertigten stellen daher den Antrag: Der Süd-Tiroler Landtag wolle beschließen: 1. Der Süd-Tiroler Landtag bekräftigt die Bedeutung der Ausbildung von SüdTiroler Studenten in Österreich und spricht sich für eine Beibehaltung der Quotenregelung an den österreichischen Universitäten aus. 2. Der Landtagspräsident wird beauftragt, die Forderung des Süd-Tiroler Landtages nach einer Beibehaltung der Quotenregelung der EU-Kommission zu übermitteln. L.-Abg. Sven Knoll. L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle.
L.-Abg. Bernhard Zimmerhofer.
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