Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

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Frühling 2013 / CHF 4.90

MAGAZIN MERAN Spezial

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Charakterköpfe im Fokus Fliegenfischen: List und Lust Mit Tarzan am Seil


Genussfestival Südtirol Hier feiern Ihre Sinne!

genuss festival südtirol

Bozen I 24. – 26. Mai 2013 www.genussfestival.it

Südtirol feiert Qualität: Am letzten Mai-Wochenende verwandelt sich die Bozner Innenstadt für drei Tage in einen Parcours der Sinne mit regionalen kulinarischen Spezialitäten – ein Muss für alle Geniesser!


GESICHTER/INHALT

aufbruch

INHALT Gesichter

mit Max von Milland, 25, Liedermacher

03 Aufbruch mit Max von Milland: Von Brixen nach Berlin 20 Making of: Charakterköpfe im Fokus 3o Interview: Schlusspunkt mit Schriftstellerin und Dramatikerin Selma Mahlknecht.

Einen Grund, Musik zu machen, den findet man nicht. Der ist schon in einem drin. Die Gitarre und ich: Das war Liebe auf den ersten Griff. Ich komme aus einer unmusikalischen Familie, und als ich sagte, ich möchte Gitarre spielen lernen, war niemand begeistert. Also tat ich es heimlich. Meine erste Band hatte ich schon gegründet, bevor ich überhaupt Gitarrestunden hatte. Wir spielten damals keine eigenen Lieder, alles Songs auf Englisch. Bis ich eines Tages dachte: Was schreie ich da eigentlich so? Und so fings an mit dem Dialekt. Genau genommen hatte ich schon früher für mich Lieder in Mundart geschrieben, aber sie nie in der Öffentlichkeit gespielt. Keine andere Sprache kann Empfindungen so gut ausdrücken wie die eigene, die Muttersprache. Ich allerdings kombiniere die Mundarttexte mit einer internationalen Musiksprache, geprägt von den Beatles, Kings of Leon oder Jack Johnson. Das ergibt einen guten Mix. Ich lebe in Berlin, wo ich Politikwissenschaften studiere. Die Politik ist für den Kopf, die Musik ist für die Gefühle. Musik ist in meinem Leben pure Leidenschaft, einfach die Erfüllung. So etwa alle zwei Monate fahre ich aus der Metropole nach Brixen. Dieser Wechsel vom Grossen ins Kleine und umgekehrt, das Leben in zwei Welten – auch das ist ein guter Mix. www.maxvonmilland.com

WEITERE INFOS Max von Milland, eigentlich Maximilian Hilpold, wurde am 3. 9. 1985 im Brixner Stadtteil Milland geboren. Der Singer-Songwriter trat im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller und Söhne Mannheims auf. 2011 erhielt er den Bayerischen Förderpreis für junge Liedermacher. Die erste Single «Leg di her» erschien 2012, sein Debütalbum «Woher i ­eigentlich kimm» im Januar 2013.

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Short Cuts 05 Nicht verpassen: Südtiroler Kultur- und Genusstermine 25 Top Tipps und Top Shots 29 Preisrätsel, Anreise

unterwegs 06 Fliegenfischen: List und Lust 12 Tarzaning: Am Seil durchs Kletterparadies 16 Frauenmuseum: Frauenpower und Powerfrauen 22 Luxus in alten Mauern: Villa Waldkönigin

geniessen

10 Seibstock: Paradies in der Speckhöhle 26 Tiefenbrunner – Schlosskellerei Turmhof: Leb wohl, mein lieber Schwan 28 Weinbestellung Impressum: Redaktion: Gaby Labhart, Pressebüro, Zollikon · Gestaltung und Konzept: HESSKISSSULZERSUTTER AG, Zürich · Realisation: Power Brewing AG Zürich · Druck: Swissprinters AG · Fotos: Alex Filz, Bozen Kontakt: info@suedtirolmagazin.ch Titelbild: Max von Milland

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„Meraner Frühling“ 02. April bis 25. Mai 2013, 5 Tage ab € 625, 7 Tage ab € 860 mit Geniesser-HP: Morgenbuffet, Mittagsgericht & 5-Gang-Dinner

Wellness-Vitalwochen Vom 21. April bis 18. Mai 2013 und vom 03. bis 10. November 2013 ab € 756 pro Person und Woche

Inklusivleistungen: Nachmittags täglich Kaffee und Kuchen, 1 Teilmassage oder 1 Infofahrt durchs Meraner Land (montags), Eintritt in den Botanischen Garten oder Therme (2h), Meran Card: Bus, Zug und ca. 80 Museen inklusive.

Inklusivleistungen: 7 Tage Gourmetpension inkl. „Body and Mind“-Programm, 5 Yoga-Einheiten, 5 Pilates-Einheiten, 2 Nordic-Walking-Stunden, 2 geführte Hauswanderungen und Gutschein im neuen Beautybereich Deluxe in Höhe von Euro 30 p.Z.

Eigener Park mit Palmen und Zedern nahe den Promenaden, 8 Gehminuten zum Zentrum und zur Therme. Frei- und Hallenbad mit Whirlpool und Dampfbad. Bäder, Massagen und Medical Wellness. Die herzliche Atmosphäre und die exquisite Küche garantieren erholsame Ferientage.

Das charmante Hotel auf dem Haflinger Sonnenplateau bei Meran hat das Thema Wellness für sich ganz neu definiert. So erstrahlt das feine Alpin Chalet Mirabell****S im neuen Glanz und mit einem Wohlfühlangebot auf höchstem Niveau. Die Küche? Ein Eldorado für Feinschmecker!

Hotel Bavaria**** I-39012 Meran/Südtirol Tel. +39 0473 236 375 info@bavaria.it

Geniesserhotel Mirabell****S I-39010 Hafling bei Meran/Südtirol Tel. +39 0473 279 300 info@residence-mirabell.com

www.bavaria.it

www.residence-mirabell.com

Ein Traum wird wahr

alpinstyle & relax

Feine Genusstage Vom 23. bis 30. März und vom 06. bis 13. April 2013 7 Tage HP pro Person ab € 560

3+1 Nacht von € 369 bis € 657 pro Person inklusive Halbpension; ganzjährig, mit Anreise am Sonntag

Täglich 6-Gang-Gourmetmenü, Finnische Sauna, türkisches Dampfbad, Whirlpool, Freibad.

Inklusivleistungen: „3 plus 1“-Übernachtung, Zimmer mit Ausblick, absolute Ruhe, Wohnen inmitten der Natur, Vitalis Spa, Forest-Therapie, Frühstück, Tea Time am offenen Kamin, A-la-carte-Menü, Parkplatz. Hotel Burggräflerhof***S I-39022 Algund/Südtirol Tel. +39 0473 221 956 info@burggraeflerhof.com www.burggraeflerhof.com

la maiena Short Stay Vom 22. März bis 11. November 2013 Sonntag bis Donnerstag 4 Nächte ab € 339 p.P. im DZ (Saison A und B)

Ein magischer Ort am Fels mit Blick auf Meran. Kleines Boutique-Hotel mit Charme und Charakter. Im Miramonti kommt man zur Ruhe, entspannt sich und geniesst die Aussicht, das Essen und die Weine der Region in drei verschiedenen Restaurantkonzepten. Member of Whitelinehotels.

Inklusive aller „la maiena“-Genussleistungen und 10% Skonto auf Ihre Wellnessbehandlungen.

Miramonti Boutique Hotel I-39010 Hafling bei Meran/Südtirol Tel. +39 0473 279 335 info@hotel-miramonti.com

la maiena Life Resort****S I-39020 Marling bei Meran/Südtirol Tel. +39 0473 447 000 info@lamaiena.it

www.hotel-miramonti.com

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SHO RT CU TS

NICHT VERPASSEN!

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Passerwasser Auf breiten Sitzstufen laden Rasenflächen zum Verweilen und Baden ein. Denn unten rauscht der Hausfluss Merans, die Passer vorbei, und die Stufen nehmen in ihrer Form die Stromlinien auf. Kompliment! Dieser neue Zugang an die Passer ist eine ­gelungene Ergänzung zu Merans berühmtem Thermenplatz.

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Merano Vitae Bereits zum dritten Mal findet in diesem Jahr das Südtiroler Festival der Gesundheit statt. Die Frühlingsausgabe vom 13. bis 28. April 2013, die Sommerausgabe vom 1. bis 16. Juni 2013. Es ist alles dabei, was Wohlbefinden und Lebenslust ­fördert: (Un)kräutermarkt in Schenna, Naturheilkundliches, Apfel- und Käseverkostungen, Kochkurse und so weiter … www.meranerland.com/merano-vitae

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Wannenwonnen Gebadet wurde im idyllischen Bad Schörgau im Sarntal schon vor Jahrhunderten. Jetzt ist das fabelhafte Viersternehaus mit der Feinschmeckerküche um ein Vergnügen reicher. Die umtriebige Familie Wenter bietet ihren Gästen nasse, heisse oder frische Badefreuden nun auch in der freien Natur an. www.bad-schoergau.com

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Farbenrausch

Von Tiefschwarz bis Weiss und in allen Nuancen des Regen­ bogens läuten jedes Jahr mehr als zweihunderttausend Tulpen den Frühling in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff ein. Nicht vergessen: die Mohnblumen, die alles mit ihrem Rot verzaubern. Im Schloss hält das Touriseum, das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, Hof. Und feiert just dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum mit einigen Überraschungen. www.trauttmansdorff.it www.touriseum.it

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Geheimtipp Bed and Breakfast vom Feinsten: Die Pension Ottmanngut, alter Familienbesitz an der Meraner Verdistrasse, ist nach allen Regeln der Kunst umgebaut worden. Die neun Zimmer sind sorgfältig und fachkundig mit Raritäten und Antiquitäten aus dem Spätrokoko, Biedermeier und Jugendstil eingerichtet worden. Ob Frühstücksraum, Orangerie oder Bibliothek: Jedes Detail zeugt von Stil und Klasse. Und das Juwel liegt erst noch mitten in einem wunderbaren alten Garten mit Weinberg. www.ottmanngut.com


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u n t e rw e gs Fliege n fis c he n

Fliegenfischen: List und Lust

Text: Fridolin Luchsinger Fotos: Alex Filz

Fliegenfischer entdecken das Südtirol und seine klaren Flüsse – fürwahr keine trübe Sache. Perfekt für angelnde Väter und ihre Familien: Betreutes Fliegenfischen im Wellness-Resort. «Nick schwang die Rute nach hinten über die Schulter und nach vorn, und die sich vorwölbende Schnur legte den Grashüpfer in einer der Furchen zwischen den Algen nieder. Eine Forelle biss zu, und Nick haute an. Nick planschte rückwärts in der Strömung und führte die springende Forelle an der lebendig sich biegenden Rute in den offenen Fluss hinaus. Die Forelle schoss hin und her, aber er drillte sie; das Federn der Angelrute gab dem heftigen Zerren nach, manchmal ruckte sie unter dem Wasser krampfhaft an, aber er brachte sie immer näher.» Keiner hat die Faszination des Fliegenfischens anschaulicher beschrieben als der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway in seiner Kurzgeschichte «Grosser doppelherziger Strom». Aber erst in den letzten 20 Jahren wurde das Fliegenfischen in Europa allmählich populär. Und der Film «A river runs through it» mit Brad Pitt (1992) brachte das Fliegenfischen auch Nichtfischern näher. Da es in der Schweiz nur wenige für Fliegenfischer reservierte Gewässer gibt, schwingen viele Schweizer im Ausland ihre Fliegenrute. Vor allem Österreich bietet unzählige Bäche, Flüsse und Seen, in denen nur Fliegenfischen erlaubt ist. Zu allerdings immer höheren Preisen! Jetzt entdecken die Fliegenfischer eine Region, die wie kaum ein anderes Gebirgsland in Mitteleuropa alles bietet, was sich der Gast wünscht: das Schlaraffenland Südtirol. «Im Südtirol hat der Trend zum Fliegenfischen erst in den letzten 10 bis 15 Jahren eingesetzt», sagt Robert Kofler, der die Fliegenstrecke an dem Gebirgsfluss Passer betreut. «Später als anderswo setzte sich bei uns die Erkenntnis durch, dass nicht mehr das Beutemachen, sondern das sportliche und schonende Fischen gefragt ist. Das hat mit dem verstärkten ökologischen Bewusstsein zu tun. Und von diesem Trend profitiert mehr und mehr auch der Südtiroler Tourismus.»

Südtirol bietet wie kaum eine andere Region alles für Fliegenfischer

Fridolin Luchsinger, 73, ist Fliegenfischer seit mehr als 25 Jahren und geht diesem Hobby nach der Pensionierung vor allem in Oberbayern nach. Für das Südtirol-Magazin entdeckte er eine familienfreundliche Variante des Fliegenfischens in der Umgebung von Meran. Die Kombination von Fliegenfischen und Familienferien sei einmalig, schreibt er. Luchsinger war während mehr als 30 Jahren Chefredaktor verschiedener Schweizer Zeitungen und Zeitschriften sowie Leiter der Ringier Journalistenschule.

Tatsächlich nimmt die Anzahl der für Fliegenfischer reservierten Reviere an Bächen und Flüssen Südtirols ständig zu. In der Etsch, in der Passer, in der Falschauer im Ultental, im Eisack bei Bozen zum Beispiel und in einigen Bergseen sind Strecken exklusiv für Fliegenfischer reserviert. Und exklusiv sind auch die Preise – exklusiv günstig! Nebst der obligatorischen staatlichen Lizenz, die für Ausländer 30 Euro kostet, berappt der Fliegenfischer eine Tageskarte mit 20 bis 35 Euro (alles in den Hotels erhältlich). Ein Schnäppchen verglichen mit den Preisen für Tageskarten beim Nachbarn Österreich, wo teilweise bereits über 100 Euro pro Tag verlangt (und bezahlt) werden. Und der Kauf einer FliegenfischerTageskarte ist in keinem Südtiroler Revier an die Re­ servation eines Hotelzimmers gebunden wie häufig in andern Ländern. (Siehe www.fischereiverband.it) Das dürfte schon genügen, um Fliegenfischer in die Bergwelt südlich von Brenner und Reschenpass zu locken. Aber das Südtirol hat noch eine besondere Attraktion zu bieten: die Kombination von Fliegenfischen und Familienferien. Das ist eine Marktlücke. Einer meiner Fischerkollegen, ein Manager mit einem knappen Zeitbudget, erklärt warum: «Wegen meines Berufes muss meine Familie oft auf mich verzichten. Wenn ich eine Woche allein zum Fliegenfischen fuhr, dann oft mit einem schlechten Gewissen. Im Südtirol finde ich Hotels, die allen alles bieten: Fliegenfischen für mich, Schönheits- und Fitnessprogramme für meine Frau, Sportprogramme für meine Kinder. Und beim Abendessen ist die ganze Familie vereint. Genial!» Zwei Ferienresorts, die genau diese Marktlücke entdeckt ­haben, liegen beide nur eine Autoviertel­stunde von Meran entfernt. Der Quellenhof im Passeiertal ist eine luxuriöse Vierstern-Ferienanlage mit vier Hotels im traditionellen Stil: Sie bietet Wellness mit Spa vom Feinsten, Ha l lenbad , Aussensc hw i mmbad , Schwimmteich, Fitnesscenter, Kinderland, Ruhepark und vieles mehr; direkt neben dem Hotel einen Pferdehof mit Reithalle, acht Tennisplätze, 4-Loch-Golfplatz. Im Restaurant werden traditionelle und moderne Köstlichkeiten serviert. Die Kinder beladen an einer eigenen


Die fette Regenbogenforelle darf gleich wieder schwimmen.


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u n t e rw e gs Fliege n fis c he n

Bild links: Guide Oliver Schwienbacher vor dem Wurf. Unten: Der Autor auf der Pirsch an einer besonders attraktiven Stelle des Gebirgsflusses Passer. Und beim Kontrolieren seiner Fliege.

Selbstbedienungstheke ihren Teller mit Würstchen, Hamburgern oder Pouletschenkeln. Von seinem Zimmer aus ist der fischende Papa in wenigen Minuten zu Fuss an der Passer, wo eine Strecke von zehn Kilometern reserviert ist für Fliegenfischer. Der starke und stellenweise weit mehr als einen Steinwurf breite Gebirgsfluss ist eine Herausforderung für den Fischer. Das klare Wasser rauscht, brodelt und zieht rasant dahin, rollt sich an grossen Steinen immer wieder zu tiefen Gumpen zusammen. Bachforellen, Regenbogenforellen und auch die berühmte Marmorata tummeln sich im kalten klaren Wasser. Die marmorierte Forelle, einst beinahe ausgestorben, gilt als die «Königin der Fische» im Südtirol. An diesem Stück der Passer gilt «Catch-and-release»: Der vom Drill ermüdete Fisch wird sorgsam abgehakt und darf wieder davonschwimmen. Das Abhaken ist meist schon im Wasser möglich. Da mit Ködern ohne Widerhaken gefischt wird, kann der Haken einfach mit Daumen und Zeigefinger aus dem knorpligen Fischmaul gedreht werden. Da hier also kein Fisch getötet wird, ist die Chance gross, einen Traumfisch von mehreren Pfund zu erbeuten. Zum Kennenlernen des Wassers lohnt es sich, einen Führer zu buchen. Robert Kofler, der Guide des Quellenhofs, führt die Gäste an die besten Stellen, weiss, welche Fliegen, Nymphen (Nachahmungen von Insektenlarven un-

Steinfliegennymphe

Stimulator

Rehhaarsedge

ter der Wasseroberfläche) oder Streamer (imitiert ein Fischchen) gerade fängig sind, und passt auf bei Fischern, die nicht mehr so gut zu Fuss sind, dass sie nicht baden gehen. Zudem bringt Kofler, genau wie sein Kollege Oliver Schwienbacher im Ultental, auf Wunsch auch Papas Sohn (oder Tochter) das Fliegenfischen bei. In Italien darf man nämlich schon ab zehn Jahren fischen. «Mit zwölf Jahren lernt man das Werfen leichter als mit fünfzig!», sagen unisono die beiden Guides. Je nach Dauer und Personenzahl kostet ein Guiding zwischen 145 und 250 Euro pro Tag und Fischer. Die geniale Möglichkeit, das Fliegenfischen mit Familienferien zu verbinden, bietet auch das Hotel Arosea Life Balance im Ultental auf der andern Seite von Meran. Von seinen Terrassen blickt man hinab auf den Zoggler Stausee, ins weite offene Tal und in die Berge. Das Arosea nennt sich Natur-und Designhotel. Eine gradlinige Architektur, klar und konsequent gestaltete Räume, Zirbenholz und Schieferstein prägen diese luxuriöse und moderne Wellness-Oase. Auch Hallenbad und Bio-Schwimmteich fehlen nicht. Natürliches Woh-

Parachute

Pheasant Tail Nymphe


Fliege n fis c he n unt erwe gs

nen, gesunde und kalorienarme Küche, Naturkosmetik und ausgiebiges betreutes Fitness- und Sportprogramm sind Schwerpunkte der Hotelphilosophie von Arosea. Die Fliegenfischer betreut im Arosea der Guide Oliver Schwienbacher. Im Hotel finden die Fischer einen kleinen, aber feinen Shop. Oliver bietet auch Zweitageskurse an, für Anfänger und Fortgeschrittene (250  Euro pro Teilnehmer). Die Falschauer unweit des Hotels ist hier das Hauptgewässer für Fliegenfischer. Anders als die manchmal drohend grollende Passer ist sie ein sanft dahinmurmelndes Flüsschen, ideal für Anfänger, leicht zu befischen auch für ältere Semester. Weiter oben wird die Falschauer zu einem richtigen Bergbach mit grossen Steinblöcken und tiefen Gumpen. Man kann sie aber überall leicht queren. In der Falschauer fängt man schöne Bachforellen, keine Riesen, aber kampfstarke Fische. Anders in den Stauseen, wo auch ­k apitale Forellen und Saiblinge erbeutet werden. Und ein besonderes Vergnügen sei hier im Sommer das Fischen in den Bergseen, erzählt Schwienbacher. Der Grünsee auf fast 2600 m. ü. M. gilt als der höchstgelegene bewirtschaftete See in den Alpen. Wenn im Südtiroler Bergsommer auch jede Menge Heuschrecken durch die Alpweiden hüpfen: Mit einem lebenden «Grashüpfer» wie Hemingway damals darf der Fliegenfischer von heute die Forellen nicht mehr locken. Lebende Köder sind verpönt und praktisch überall verboten. Auch das gehört zum schonenden Umgang mit der Natur beim Fliegenfischen.

geniale Möglichkeit, das Fliegenfischen mit Familienferien zu verbinden

Allgemeine Informationen:

Weitere INFOS Revier Falschauer (Ultental):

Fischereiverband Südtirol Tel. 0039 0471 972 456 office@fischereiverband.it www.fischereiverband.it Revier Passeiertal:

Arosea Life Balance Hotel Kuppelwies am See I-39016 St. Walburg/Ultental bei Meran Tel. 0039 0473 785 051 info@arosea.it www.arosea.it

Sport-und Wellnessresort Quellenhof I-39010 St. Martin in Passeier bei Meran Tel. 0039 0473 645 474 www.quellenhof.it

Oliver Schwienbacher, Guide Tel. 0039 3496 164 813 schwienbacher.oliver@rolmail.net www.pro-guiding.it

Robert Kofler, Guide Tel. 0039 3485 643 706 Kofler.robert@alice.it

ST. MARTIN MERAN ST. WALBURG BOZEN

Der Fischer, die Forelle und die Fliege Keine Ahnung vom Fliegenfischen? Hier eine kurze Einführung. Kunstvoll aus Federn und Haaren gebundene Imitationen von Fliegen, Mücken oder Käfern dienen als Köder. Am beliebtesten sind sogenannte ­Trockenfliegen, die in der Natur auf dem Wasser schwimmen. Weil sie federleicht sind, können sie nicht mit einer normalen Nylonangelschnur aufs Wasser hinaus geworfen werden, weil diese selbst ja auch federleicht ist. Es braucht eine «Fliegenschnur» aus Kunststoff, die ein gewisses Eigen­gewicht hat. Nur damit kann ich die Fliege dorthin werfen, wo ich sie haben möchte. Ans Ende dieser Schnur knüpft man das Vorfach aus Nylon und an dessen Spitze die Fliege. Das Werfen der Fliegenschnur mit der Rute er­ innert entfernt an das Schwingen einer Peitsche, wobei der Bewegungsablauf eine Sensibilität verlangt, die von einem Kutscher nicht erwartet wird. Ich lasse die Schnur mehrmals mithilfe der Rute nach hinten und wieder nach vorn schwingen, w ­ obei ich immer mehr Schnur von der Rolle ziehe, bis die Schnur schliesslich lang genug ist, um die Fliege elegant genau dort aufs Wasser zu setzen, wo eine Forelle beim Schnappen nach einer Fliege einen Ring auf das Wasser gezeichnet hat. Und dann schnappt die Forelle vielleicht auch meine Kunstfliege. Wenn ... Ja, wenn sich die Fliege mitsamt der Schnur nicht hinter mir um einen Ast gewickelt hat; wenn mich die Forelle nicht bereits gesehen hat und ab­ getaucht ist; wenn meine Fliege nicht auf das Wasser knallt, statt sanft wie eine Feder zu landen; wenn die Fliege nicht genau an der Stelle landet, wo die Forelle lauert; wenn es die richtige Fliege in der richtigen Grösse ist. Aller Anfang ist schwer. Üben, üben und nochmals üben heisst das Motto beim Werfen, bis die Be­ wegung so automatisiert ist wie das Kuppeln und Schalten beim Auto. Und die Wahl der richtigen ­Fliege hängt von der Erfahrung ab – oder dem Rat eines guten Kollegen. Und irgendwann das: Meine Fliege landet zielgenau im Ring, ein leichtes Schmatzen, ich hebe die Rute an und straffe die Leine, ein Schwall, und die Rute zuckt, und ich spüre – da ist ja einer dran! Ein unbeschreibliches Gefühl! Ja, jetzt darf ich mich Fliegenfischer nennen.

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Paradies in der Speckhöhle Text: Gaby Labhart Fotos: Alex Filz

Die Geschichte geht los, wie so viele gute Geschichten anfangen: mit einem Zufall. Als ein Bekannter zu den Gebrüdern Seibstock sagte: Ich habe einen Keller für euch. Dieser historische Gewölbekeller war bis anhin als Pub genutzt worden, also schon gästegerecht eingerichtet mit Lift und Toiletten und einer Lizenz zum Wirten. Und wie es eben so geht, wenns gut geht, lag dieser Keller genau neben dem Keller der Familie Seibstock , wo schon seit je Speck gelagert wurde und später dann die grossen Korbflaschen mit dem Chianti. Also musste man «nur» einen Durchstich wagen und davor noch eine stattliche Reihe von bürokratischen und denkmalschützerischen Hürden überwinden, bis es so weit war. Jetzt sitzt Peter Seibstock an diesem riesigen Tisch im neuen Bistro, zwei Stockwerke unter der Erde, wo die Grundmauern noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, und sagt: «Ich wollte einen Tisch, der Kraft ausstrahlt.» Der Me­ raner Künstler Enrico Canino hat das mächtige Werk aus Buchenholz geschaffen, eine Table d’Hôte im besten Sinn des Wortes. Gut ein rundes Dutzend Gäste und auch ein paar mehr finden daran Platz. Peter Seibstock hat dieses ungewöhnliche Lokal nach eigenen Ideen ausgebaut und eingerichtet. «Mit Einrichtungsfirmen komme ich nicht klar», sagt er trocken.

Eine Table d’hôte im besten Sinn des Wortes

Peter (links) und Michael Seibstock.


S eibsto ck Genies s e n

In vierter Generation führen Peter Seibstock, Jahrgang 53, und sein Bruder Michael, Jahrgang 57, «Seibstock Delicatessen» in Meran. Die beiden sind alte Gastronomiehasen und betreuten zahlreiche Grossveranstaltungen in der Sportwelt, vor allem die Motorradweltmeisterschaften. Michael Seibstock war für die Gastronomie des Kurhauses von Meran zuständig. Und für verschiedene Cateringanlässe sind die Seibstocks weiterhin gebucht. Der ältere Bruder Peter sagt schmunzelnd, er habe eigentlich nichts gelernt. Selber würde er sich eher als den Ästheten in der Familie bezeichnen, während sein Bruder Michael mehr der zupackende Macher sei. Starke Charaktere und Vorstellungen haben beide. Peter Seibstock hat einen Sohn und Michael Seibstock eine Tochter. Man darf hoffen, dass die Dynastie weitergeht. Nach Drucklegung dieses Artikels ist Michael Seibstock überraschend verstorben. Wir trauern mit seiner Familie.

Wer in Meran «Seibstock Delicatessen», das wohl berühmteste Delikatessengeschäft unter den ebenso berühmten Lauben betritt – mit etwa 400 Metern Länge sind die Gewölbe die ­längsten in ganz Tirol und Südtirol – , weiss, dass er im Bauch des Schlaraffenlandes angelangt ist. Der Gärtner am Schloss Trauttmansdorff, Johann Seibstock, erhielt 1890 auf kaiserliche Intervention beim Meraner Stadtrat die Genehmigung, in den Lauben einen Marktstand eröffnen zu dürfen. 1904 wurde daraus ein Geschäft, zunächst für Gewürze, Kolonialwaren und Kohle. Das legendäre Familienrezept aus zwölf Kräutern, das «Seibstock Kräutergewürz» wird heute noch hergestellt. Zum Delikatessengeschäft der Extraklasse wurde Seibstock nach dem Zweiten Weltkrieg in den Händen von Walter Seibstock. Mittlerweile betreuen seine Söhne Peter und Michael Seibstock mit ihren Mitarbeitern ein Sortiment von fast 200 Gewürzen, 70 Teesorten, Kaffees, Saucen nach eigenen Rezepten, Weine, Käse, Eingelegtes, Eingemachtes und Gebranntes. Michael Seibstock hat auch ein Marmeladensortiment aufgebaut, mit dabei die Erdbeermarmelade aus den eigenen Erdbeeren vom Südtiroler «Beerental», dem Martelltal im Vinschgau. Und natürlich fehlt hier der Speck nicht, diese Südtiroler Spezialität par excellence, für die man pro Woche gut und gerne ein paar hundert Kilometer fährt, um die besten Stücke auszusuchen. Das Bistro, der neuste Streich der Gebrüder Seibstock, ist ein atemberaubend kühner Wurf. Wer ihn sucht, geht am besten immer der Nase nach, die Treppe hinunter, vorbei am Weinkeller hinter Glas, und noch ein bisschen abwärts, bis der Duft von geräuchertem Speck übermächtig wird und man seinen Augen kaum traut: Da hängen um die fünfzig Speckhammen über mächtigen Brocken von weissem Marmor aus Laas. Wahrhaftig eine grosse Bühne für den Speck, eine ­a rchaische Inszenierung und ein beeindruckender Auftritt für den würzigen Protagonisten. Dahinter der nächste Raum in den alten Gewölben, mit dem grossen Tisch und den Zweiertischchen, die sich gegen Mittag alle füllen. An der Theke die Weine, die Delikatessen, das Auge schwelgt, der Magen knurrt. Besser reservieren, sonst kanns passieren, dass man keinen Platz hier unten findet, wo es im Sommer schön kühl und im Winter wohlig warm ist. Werbung haben die Seibstocks übrigens nie gemacht. Stil braucht kein Trari und Trara, eröffnet wurde ganz still im Mai 2011.

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Das berühmteste Delikatessengeschäft unter den Meraner Lauben mit dem legendären Speck in den Auslagen (Bild oben) und dem neuen Bistro im uralten Keller (Bild unten).

WEITERE INFOS Seibstock Delicatessen GmbH Meran Lauben 227 39012 Meran Tel. 0039 0473 237 107 www.seibstock.com


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u n t e rw e gs Tarza ning

ST. LEONHARD MERAN

BOZEN


Tarza ning unt erwe gs

MIT TARZAN AM SEIL

Text: Christina Gubler Fotos: Alex Filz

Erwin Mairginter hat rund um eine wilde Schlucht im Passeiertal ein sehr spezielles Kletterparadies geschaffen. Das Stirnband ist weg, die lange schwarze Mähne ab. Der Indianer – so wurde Erwin Mairginter früher genannt – sieht jetzt eher wie Tarzan aus. Der legendäre Johnny Weissmüller trug in dieser Rolle schliesslich auch eine Kurzhaarfrisur. Zudem will Erwin Mairginter seine Kundschaft an diesem Morgen ja in die Kunst des «Tarzanings» einführen. Passt also alles zusammen. Es ist noch schattig im Passeiertal, als der 49-Jährige mit dem wettergegerbten Gesicht die fünfköpfige Truppe vor der Biokäserei in St. Martin willkommen heisst. Ein fester Händedruck, ein herzliches «Griass di» – im Urwald wird selbstverständlich niemand gesiezt –, dann heisst es einsteigen in seinen Bus. Erwin steuert ihn das Tal hinauf, bei St. Leonhard biegt er scharf nach links ab auf die Strasse Richtung Timmelsjoch, wo die Passer entspringt. Nach gut drei Kilometern ist unser Ziel erreicht. Das Wasser des Flusses, das unten in Meran gesittet durch ein breites Bett fliesst, zeigt hier noch seine ganze Kraft: Es hat in den felsigen Grund eine tiefe Kluft gefressen und schiesst ungestüm durch sie hindurch. Ein herrliches Naturschauspiel. Doch um es zu bewundern, bleibt vorerst keine Zeit. Der Klettergurt muss umgeschnallt, ein Helm aufgesetzt und ein Probelauf absolviert werden. Erwin will testen, wie es um Kraft und Geschicklichkeit der Möchtegern-Tarzans steht. Dazu müssen sie sich unter anderem von einem wackligen Baum abseilen. Ein anderes Wagestück besteht darin, wie ein Pferd an der Longe einen aus der Passer aufragenden Gesteinsbrocken zu umlaufen. Der 13-jährige Lukas aus der Schweiz meistert es locker, seinem Vater Martin dagegen ist es «mulmig». Wird nämlich zwischen Körper und Felswand nicht ein 90-Grad-Winkel gehalten, gleitet die Schuhsohle leicht ab und man landet, hängend am Sicherungsseil, mit den Füssen in der Flut. Das wäre kein Drama, doch nicht beabsichtigt. Erwin bietet zwar auch Canyoning-Touren an, und dort gehört das Nasswerden dazu – der wahre Grund für seine gestutzten Haare, «die trocknen viel schneller». Weil das Rutschen und Springen im Wildbach aber nicht jedermanns Sache ist, hat er das Tarzaning explizit für all jene konzipiert, die ein «Abenteuer ohne Kontakt mit Wasser» wünschen. Nach einer ersten Kletterpartie über dem milchweiss schäumenden Schlund, gesichert am fixen Stahlseil und erleichtert durch Eisentritte, führt die Route denn auch zurück aufs feste Ufer. Erwin hat hier ein Stück Wald gepachtet. Nicht gerade ein Dschungel, dafür sind die Lärchen und Birken hoch oben mit allerlei Leitern und Schwebebalken-Brücken verbunden. Über sie zu balancieren, erweist sich als ziemlicher Nervenkitzel, zumal die ganze Installation etwas gebastelt wirkt und nur ein Sicherungsstahlseil zur Verfügung steht, um die beiden Karabiner des Klettergurts einzuklinken. «Deppensicher» sei die Anlage nicht, bestätigt Erwin. Alleingänge, wie bei den grossen touristischen Klettersteigen und Hochseilgärten üblich, sind verboten.

Nervenkitzel, ohne nass zu werden

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Frühling am See

Verwöhn-Wanderwochen Vom 4. Mai bis 15. Juni 2013, ab € 574 für 7 Tage Verwöhn-HP, Kuchenbuffet, Kuschelzimmer, Wellness

4 Übernachtungen mit Geniesser-Halbpension gültig vom 04. April bis 05. Mai 2013, ab € 620 p.P. im DZ mit Seeblick

Ruhige Lage, idealer Wanderausgangspunkt – wir lieben es, unsere Gäste zu verwöhnen!

Inklusivleistungen: 1 Wanderung mit Einkehr begleitet von Frau De Carli, 1 Tag lang ein E-Bike geniessen, 1 Wohlfühlmassage zu 50 Minuten, 1 Sonnenbad im Solarium.

Rosenhotel Maria Theresia***S I-39022 Algund/Südtirol Tel. +39 0473 443 251 info@mariatheresia.it www.mariatheresia.it

Das schönste Plätzchen Vom 23. März bis 18. Mai 2013 Frühlingswochen 7 Tage ÜF pro Person ab € 294 inkl. Schenna Frühling Card

Direkt am Ostufer des Kalterer Sees – wärmster Badesee der Alpen (bis 29°C) – mit langer Abendsonne, umgeben von einer gepflegten Parkanlage. Genuss pur: Sektfrühstück auf der Seeterrasse, mediterrane Küche mit Südtiroler Highlights, Beauty & SPA, Innenpool (30°C).

Leistungen: Busse und Züge in Südtirol, 10 Seilbahnen, An-/Abreise ab Zernetz mit Bus & Zug.

Parc Hotel am Kalterer See****S I-39052 Kaltern am See/Südtirol Tel. +39 0471 960 000 info@parchotel.cc

Hotel-Garni Nachtigall*** I-39017 Schenna/Südtirol Tel. +39 0473 945 865 info@nachtigall.it

www.parchotel.cc

www.nachtigall.it

Mehr-Wert-Wochen Vom 06. bis 27. April 2013 7 Übernachtungen für € 413 mit Gourmet-Halbpension pro Person Ein Hauch von Mittelmeer, mitten in den Bergen.

Alpine Wohlfühlwoche Vom 11. Mai bis 06. Juli 2013, 7 Nächte Geniesserhalbpension zum Preis von € 729 pro Person im Komfortdoppelzimmer Inklusivleistungen: Geführte Erlebniswanderungen, Körperpackung mit der Sarner Latsche, PMP Roman Ritual – eine spezielle Fussbehandlung, Teilmassage mit Naturprodukten, Sonnenbehandlung – Spezialpflege für das Gesicht.

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Wein & Gourmet Vom 26. April bis 17. Mai 2013 ab € 115 pro Person mit Halbpension Weindegustationen, festliche Galadiners, geführte Wanderungen, Spezialitätenbuffets.

Naturparadies rund ums Hotel – wir verwöhnen Sie mit dem Besten aus der Natur, bringen Geist und Seele in Einklang und schenken Ihnen besondere Momente. Ein echter Familienbetrieb mit Wohlfühlgarantie – acht Geschwister plus Mutter Paula heissen Sie herzlich Willkommen!

Südtiroler Weinstrassenhotels****S I-39052 Kaltern, Eppan/Südtirol Tel. +39 0471 960 200 info@weinstrassenhotels.com

Hotel Plunhof**** I-39040 Ratschings/Südtirol Tel. +39 0472 656 247 info@plunhof.it

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Tarza ning unt erwe gs

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Erwin muss als Leiter immer dabei sein. Ein Konzept, das für ihn Sinn macht: So kann er die Gäste auch für die Gefahren der Gebirgswelt und des alpinen Kletterns sensibilisieren. Prädestiniert dazu ist er. Als Bergführer hat er in den vergangenen dreissig Jahren nahezu alle Gipfel in seiner Heimat bestiegen. Zudem bildet er die Südtiroler Bergrettungsdienstler aus. «Unter einem kann alles wegbrechen», weiss er aus Erfahrung. «Wirklich zählt somit, dass das Sicherungsseil hundertprozentig hält.» Dafür garantieren in seinem Tarzan-Reich ein Zertifikat und er selbst. «Ich bin gelernter Schlosser und habe wohl sämtliche Klettersteige im Land gebaut.» Das schafft Vertrauen für die nächste Mutprobe. Aysun, eine junge Deutsche, die jedes Jahr im Passeiertal Ferien verbringt, kennt sie schon. Sie hilft den Neulingen, die Seilrolle zu befestigen, und stürzt sich dann als erste vom Felsvorsprung ins Leere, um über den hier über hundert Meter breiten Abgrund ans gegenüberliegende Ufer zu sausen. Flying Fox heisst der schwindelerregende Flug. Die Adrenalinsüchtigen möchten ihn am liebsten mehrmals wiederholen. Anderen ist der begeisterte Urschrei in der Luft zum kläglichen Juchzer geraten oder ganz im Hals stecken geblieben. Sie sind froh, dass in der Nähe des Landeplatzes mit der letzten auch wieder eine etwas beschaulichere Attraktion auf sie wartet. Von Erwin am Seil gesichert, gehts hinab durch eine ausgewaschene Schrunse zur Passer, dann wird knapp über dem Wasserspiegel geklettert, entlang abgeschliffener und bizarr ausgehöhlter Felswände. Sogar Gletschermühlen sind zu entdecken. «Sie stammen aus der Zeit, als das Tal unter hohen Eismassen lag», erklärt Erwin. Ein gutes Stichwort: Nach all der schweisstreibenden Action täte jetzt eine Abkühlung gut. Aysun schlägt ein Bad in einem der natürlichen Flusspools vor. Womit am Ende dann doch alle klatschnass wären.

Starke Frauen, starke Seile: Auch Abenteurerinnen ­brauchen Sicherheit.

Erwin Mairginter, der Tarzan des Südtirols, der so gut wie alle Südtiroler ­K lettersteige gebaut hat.

WEITERE INFOS Neben Tarzaning bietet Bergführer Erwin Mairginter auch Abseilen beim Wasserfall, Canyoning, Flusswandern, Kanuschnupperkurse und Klettertouren an. Tel. 0039 3482 924 124 www.bergfuehrer-mairginter.it


CHRISTINE SCHÖNWEGER, 41, SCHNAPSBRENNERIN Auf einem Zettel skizzierte ein Onkel einst für Christine Schönweger die Grundregeln des «Weinmachens». Das fiel bei der Modestylistin auf fruchtbaren Boden: Als Chefin des Ansitzes Gaudententurm in Partschins keltert die zweifache Mutter heute eigenen Rebensaft und betreibt zudem als einzige Südtirolerin eine Hof brennerei, die sie «Gaudenz» nennt. «Trester und Obst gibts auf unserem Gut genug, da lag es nah, auch dieses Metier auszuprobieren», sagt sie und strahlt. Dazu hat sie allen Grund: Die Grappas und Obstbrände, die sie seit 2007 in ihrem holzbefeuerten Kupfer­ kessel destilliert, sind vom Feinsten und wurden auch schon prämiert. www.hofbrennerei.com


F raue n museum unt erwe gs

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FRAUENPOWER UND POWERFRAUEN

Text: Christina Gubler Fotos: Alex Filz

Weibliche Schaffenskraft bringt sich in Bestform – im neuen Domizil des Meraner Frauenmuseums und in althergebrachten Männerberufen. Im Frühsommer 2008 reiste Martha Beéry aus dem sanktgallischen Eggersriet nach Meran, um Kraft zu tanken. Nicht im Thermalwasser, sondern am 1. Internationalen Frauenmuseen-Kongress, der in der Kurstadt stattfand. Dort hoffte die umtriebige Fachtherapeutin Support zu finden für ihre Bemühungen, in der Schweiz auch ein Frauenmuseum zu initiieren. Ihre Meraner Kolleginnen, die den Kongress organisierten, waren ihr da schon um Längen voraus. Sie hatten das 1988 von Kostümexpertin Evelyn Ortner gegründete «Kleine Museum für Kleid und Tand» zu einer Plattform weiterentwickelt, die über die Präsentation von Mode und Objekten aus dem eigenen Fundus auch den Wandel von Frauenbildern und -rollen sichtbar macht. Das in seiner Art singuläre Konzept bewies Potenzial: Die in «Meraner Frauenmuseum» umgetaufte Institution ist heute in der Südtiroler Museumslandschaft eine feste Grösse und in neuen, attraktiven Räumlichkeiten untergebracht – in den beiden obersten Etagen des ehemaligen Klarissenklosters. «Wir pflegen einen emanzipatorischen Ansatz», sagt ­Sigrid Prader, seit 2005 Museumleiterin. Das ist alles andere als museal, denn vor den Museumstoren schreitet die Emanzipation ebenfalls weiter voran. Allein in der näheren Umgebung von Meran haben sich gleich drei Quereinsteigerinnen in klassischen Männerdomänen einen Namen gemacht: Christine Schönweger bereichert das Südtioler Schnapsangebot mit erstklassigen Destillaten aus ihrer Hofbrennerei, die Spitzenköchin Anna Matscher verhilft ihren Gästen zu kulinarischen ­Höhenflügen, und Martina Klotz trägt als Drechslermeisterin dazu bei, dass das alte Handwerk in ihrer ­Heimat Fortbestand hat. Und was diese Frauen auszeichnet, ist nicht nur ihre Leistung, sondern auch die grosse Selbstverständlichkeit und die Freude, mit der sie ihre Berufe ausüben.

Genauso wichtig wie Leistung ist Freude am Beruf

Verbissenheit hat auch im Frauenmuseum keinen Platz. Durch die permanente Ausstellung im Dachstock wandeln Besucherinnen und Besucher, als wären sie beim Schaufenster-Shopping. In den Auslagen stehen sich thematisch geordnet Bekleidungsstücke, Accessoires und Alltagsgegenstände aus zwei Jahrhunderten gegenüber – Exponate, die mehrheitlich aus der Sammlung der 1997 verstorbenen Evelyn Ortner stammen. Es ist ein lustvoller Parcours durch verschiedene Stilepochen, der Frauengeschichte(n) erzählt und Denkanstösse vermittelt. Und Martha Beéry? Sie hat sich dem damals am Meraner Kongress eingefädelten weltweiten Netzwerk www.womeninmuseum.net angeschlossen und zu Hause für ihre Vision eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen. Für ein Schweizer Frauenmuseum ist damit nun zumindest ein Grundstein gelegt.

WEITERE INFOS Im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung «Hygieia 2013» mit dem Naturmuseum Bozen, dem Stadtmuseum Klausen und dem Pharmaziemuseum Brixen zeigt das Meraner Frauen­ museum die Sonderschau «Eine saubere Sache» (22.  März bis 21.  September). An der Meinhardstrasse 2/Kornplatz, Meran. www.museia.it


MARTINA KLOTZ, 56, DRECHSLERMEISTERIN «Ich bin ein kreativer Typ», sagt Martina Klotz. In der Tat: Die Lehrerin packte von Beginn an mit Vergnügen in der Drechslerei ihres Mannes in Tscherms mit an, zog dazu die gemeinsamen Kinder gross und liess sich auch etwas einfallen, damit ihr Gatte zu seiner Meisterprüfung kam. «Da es für deren Durchführung einen Anwärter zu wenig gab, meldete ich mich ebenfalls an», sagt sie, und ihr verschmitztes Lächeln lässt ahnen, dass sie kaum als Schlechteste abgeschnitten hat. Auf jeden Fall ist sie seit 1989 die einzige Drechslermeisterin im Land. Ihre Holzobjekte sind begehrt, für den bekannten Südtiroler Produktdesigner Harry Thaler stellt sie wunderschöne Ahornschüsseln für dessen Kollektion «Pur Manufactur» her, die im Meraner Genussmarkt Pur Südtirol erhältlich sind. www.drechslerei-suedtirol.com


ANNA MATSCHER, 51, SterneKÖCHIN Gekocht hat Anna Matscher immer schon gerne. Für Freunde – und mit Vorliebe Pasta. Zum Beruf sollte ihr Hobby aber nicht werden. Auch nicht, als die Masseurin mit ihrem Mann, einem Banker, von dessen Grossmutter den «Löwen» in Tisens übernahm. Doch das Konzept des Duos – gutbürgerliche, hausgemachte Kost – liess sich mit den angestellten Köchen nicht umsetzen. «Wir waren mehr Schnitzelbude», sagt sie. Also übernahm sie 1990, obwohl gerade Mutter einer Tochter geworden, dann doch das Zepter am Herd. Sie «probierte aus, bis es funktionierte» – und perfektionierte das Zusammenspiel von mediterraner und lokaler Küche zur Kunst: Was auf ihrer Speisekarte einfach klingt, entpuppt sich im Gaumen als höchst raffiniert. Kein Wunder, hat sich die Autodidaktin als Südtirols erste und einzige Sterneköchin etabliert. Zu deren Spezialitäten übrigens auch Pasta zählt. www.zumloewen.it


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G ES I C HT E R Charakterk ö pfe

Charakterköpfe im Fokus Text: Philippe Krähenbühl FOTOS: Alex Filz

Südtirol als Lebensraum: Das ist die zentrale Aussage der neuen BrandingKampagne, die jetzt in der Schweiz lanciert wird. Der Autor, Experte für internationale Live-Kommunikation, hat die Shootings begleitet und die Interviews geführt.

Kameramann Andy Widmer (links) und Fotograf Nathan Beck setzen Anna Quinz, Creative Director des Online-Kulturmagazins www.franzmagazine.com, in Szene, Autor Philippe Krähenbühl interviewt sie (rechte Seite, oberes Bild).


Charakterk ö pfe GESICH T E R

Es ist kurz vor acht Uhr in der Früh, und auf der Terrasse des altehrwürdigen Hotels Laurin in Bozen herrscht bereits emsiges Treiben. Gäste aus aller Welt rücken ihre Stühle in die Morgensonne und werden dabei von flinken Kellnern umsorgt. Wir geniessen einen ersten Espresso im Schatten und warten auf sie. Wir: das ist ein Team von Kreativen aus der Werbung, die mit Kameras und Aufnahmegeräten tags zuvor von Zürich nach Bozen gereist sind. Sie: das ist Anna Quinz und damit eine von fünf Personen, die wir heute im Auftrag der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) für die neue Branding-Kampagne porträtieren werden. Im Zentrum der Kampagne stehen fünf Südtirolerinnen und Südtiroler in ihrem Lebensumfeld. So entstehen fünf individuelle Geschichten mit fünf ganz verschiedenen Menschen, jede und jeder stellvertretend für den Lebensraum in der nördlichsten Provinz Italiens. Mit der Sonne erscheint auch Anna an unserem Tisch. Die 33-Jährige arbeitet als Creative Director für das Kulturmagazin www.franzmagazine.com in Bozen. Und sie zieht es vor, obwohl in Bozen geboren und damit mehrsprachig aufgewachsen, Italienisch zu sprechen. So viel ist mir bekannt. Alles andere gilt es nun im Verlaufe des Tages herauszufinden. Wer ist Anna Quinz, welche Beziehung hat sie zu ihrer Heimat und was macht sie zum regionalen Charakterkopf? Während unser Fotograf bereits die ersten Testbilder schiesst, besprechen Anna und ich den Tagesablauf und machen uns dann auf den Weg zur Redaktion des «franz»-Magazins. Wo soll das Interview stattfinden? An Annas Schreibtisch. Nein, sie darf ihn auf keinen Fall aufräumen! Man merkt, dass die Journalistin nicht zum ersten Mal mit Fragen und Aufnahmegeräten konfrontiert wird. «Ja, es

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hat mir gefallen, vor der Kamera zu stehen», wird sie später dazu sagen. Und anmerken, dass sie während ihres Studiums der Theaterwissenschaften in Bologna als Model gearbeitet habe. «Dennoch», sagt sie etwas verlegen, «fühle ich mich hinter der Kamera wohler.» Inzwischen sind wir beim Mittagessen, und Anna Quinz ist mitten im Thema: die lebendige, vielfältige Kulturszene im Südtirol. Man habe in den letzten Jahren kulturell viel erreicht, sagt sie nicht ohne Stolz. Wunschlos glücklich sei sie in ihrer Heimat aber noch nicht. Es gebe sowohl in kultureller als auch in gesellschaftlicher Hinsicht noch einiges anzupacken, und bis zu den von ihr erhofften zweisprachigen Schulen sei es noch ein langer und steiniger Weg. Wie das Miteinander der Kulturen funktionieren kann, leben die Kreativchefin und ihr gemischtsprachliches Kulturmagazin seit Jahren beispielhaft vor. «Auf der Redaktion spricht jeder so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das funktioniert wunderbar, Probleme gibt es damit keine.» Zufrieden schliesse ich mein Notizbuch, der Nachmittag gehört nun ganz den Männern mit den Kameras. So kommen ein paar hundert Fotos und über eine Stunde Film zusammen. Material, das später am Abend noch bearbeitet werden muss. Zuerst aber setzen wir uns in eines der vielen schönen Cafés am Waltherplatz und geniessen ein kühles Glas und die warme Abendsonne.

«Meine Kraftorte» Stefan Maria Braito

«Da ist eine Vision» Anna Quinz Journalistin und Bloggerin, Bozen. Ihr Traum ist eine gemeinsame Schule für deutsch- und italienischsprachige Südtiroler. Anna Quinz schätzt den kulturellen Reichtum ihres Landes und ist stolz auf die Entwicklungen der letzten Jahre in der Südtiroler Kunst und Kultur. Auch da stand am Anfang eine Vision.

Ein Filmporträt von Anna Quinz sehen Sie unter suedtirol.info/anna – oder Sie scannen mit einem Smartphone diesen QR-Code.

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen. Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einen besonderen Lebensraum. www.suedtirol.info

Naturlehrer und Freigeist, Villnöss. Südtirols einmalige Natur begeistert Stefan Maria Braito und ist für ihn sein Lebensmittelpunkt. «Sie ist mein Werkzeug, um mich selbst besser kennen zu lernen.» Wo die Natur ist wie sie ist, und wo er Echtheit spürt, dort liegen für ihn die ganz besonderen Kraftorte.

Ein Filmporträt von Stefan Maria Braito sehen Sie unter suedtirol.info/stefan – oder Sie scannen mit einem Smartphone diesen QR-Code.

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen. Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einen besonderen Lebensraum. www.suedtirol.info

Zwei der Anzeigen der neuen Schweizer Imagekampagne für das Südtirol.

WEITERE INFOS Die «Charakterköpfe» der neuen Schweizer Südtirol-Kampagne wurden von einer Fachjury aus über 180 Bewerbungen aus­ gesucht. Die Videos finden Sie hier: www.suedtirol.info/koepfe


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u n t e rw e gs V illa Waldk ö nig

historisches denkmal mit neuem gesicht

Text: Martin Hauzenberger FOTOS: Alex Filz

In der Villa Waldkönigin treffen sich zwei Epochen und zwei Architekturstile. Altes erhalten und mutig Neues dazu bauen, ist ein Konzept, das Schule macht. Aller Anfang ist schön. Kaum hat man den Reschenpass mit dem Auto oder dem Bus vom Unterengadin her überwunden und den Reschensee mit dem berühmten, halb im Stausee versunkenen Kirchturm von Graun hinter sich gelassen, lockt der kleinere, verträumtere Haidersee. Gleich oberhalb dieses Sees, zwischen der Ortschaft St. Valentin auf der Haide und dem Wald, steht die Villa Waldkönigin, ein Hotel, das die Schönheiten eines alten und eines sehr neuen Hauses vereint. Die Besitzerfamilie Punt-Licata zeigt, wie innovativ auch alteingesessene Südtiroler Hotelierfamilien ihre Betriebe führen und der heutigen Zeit anpassen. Die Waldkönigin war früher tatsächlich eine Villa. Die Meraner Kaufmannsfamilie Jörger baute sich das Haus von 1906 bis 1907, als die Region wie das ganze Süd­ tirol noch zum Habsburgerreich gehörte. 1906 war die Eisenbahn von Meran nach Mals gebaut und damit der obere Vinschgau besser erschlossen worden. Die Familie Jörger wählte nicht nur den Standort, sondern auch den Namen des Hauses mit Bedacht, denn beide sind wahrhaft königlich: Der Blick geht von der Waldkönigin hinüber zum stolzen König der Vinschgauer Berge, dem Ortler. Hundert Jahre nach dem Bau der Villa hat die Familie Punt-Licata das Werk der Jörgers vortrefflich fort­gesetzt. Das alte Haus wurde sorgfältig restauriert und durch einen überraschenden Neubau ergänzt. Die verspielten Formen der Villa und ihre Jugendstilelemente werden im neuen Haus in schlanken Geraden weitergeführt, die beiden Gebäuden gemeinsamen Materialien Stein, Holz und Glas schaffen eine harmonische Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Bauten. Einfach war die Wiederbelebung der Waldkönigin ­a llerdings nicht. Das Haus war zum Anfang des neuen Jahrhunderts im Besitz der katholischen Kirche. Es hat-

hundert Jahre nach dem Bau wurde das Werk vollendet

te seit den Zeiten der Familie Jörger verschiedenen lokalen Familien gehört. Zuletzt lebte darin ein in der Region hoch geschätzter Pfarrer. Er vererbte die Villa seiner Haushälterin und diese wiederum der Kirche. Nach mehreren vergeblichen Versuchen konnten Daniela und Konstantin Punt-Licata 2006 das Haus der Kurie schliesslich abkaufen. Und beschlossen, ihm neues Leben einzuhauchen. Die beiden hatten dafür genaue Vorstellungen, die sie nicht mit einem Architekten, sondern mit einem in vielen Umbauten erfahrenen Geometer realisierten. Wegen der vielen Vorbesitzer mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen bot der Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Hauses einige Überraschungen. Sechs Farbschichten waren abzukratzen, bis der originale Anstrich zum Vorschein kam. Zwischendurch war das Haus deshalb sogar für kurze Zeit rosa. Dank dem sorgfältigen Vorgehen und der dorfbekannten Vorgeschichte wurden die Renovation und der Neubau der Villa Waldkönigin in St. Valentin gut aufgenommen: Es war endlich wieder Leben ins Haus des Pfarrers gekommen. Der Neubau beherbergt die moderneren Bauten wie den neuen Speisesaal, ein Hallenbad und einen luxuriösen Wellnessbereich. Angebaut ist ein Trakt mit zwölf Eigentumswohnungen, deren Verkauf die Renovation der alten und den Bau der neuen Hotelzimmer finanzierte. Das Hotel zählt heute 23 Zimmer – 14 alte und 9 neue. Und der renovierte Altbau brilliert mit zahlreichen liebevoll gestalteten Details wie dem Treppenhaus mit seinen Verzierungen und Bodenkacheln aus Verona Rosso, einem aus der Gegend von Verona stammenden Marmor in zahlreichen Rottönen, den Italienreisende auch vom Dogenpalast in Venedig oder der Arena in Verona kennen. Dass die moderne Hotellerie mit neuer Architektur auf alten Fundamenten auf baut, ist im Südtirol ein auffälliges Phänomen. Ein paar Highlights: Von St. Valentin auf der Haide ein paar Kilometer talabwärts wurde in


* * S pit z m a r k e * * unt erwe gs

Alt und Neu harmonisch vereint: «Waldkönigin» Daniela Punt-Licata freut sich am Zusammenleben der verschiedenen Generationen.

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den alten Mauern des Hotels Grüner Baum im Städtchen Glurns mit atemberaubender Coolness neu gebaut und designt. In Algund bei Meran steht neben dem traditionell gebauten Hotel Wiesenhof als Kontrast ein gradliniger Neubau. In Meran haben hinter der Jugendstilfassade des Hotels ImperialArt – dem Kurhaus gleich gegenüber – Künstlerinnen und Künstler aus Meran ihre ganz persönlichen Hotelzimmer gestaltet. Am zentralen Waltherplatz in Bozen vermutet niemand hinter den historischen Fassaden des Designhotels Greif den Luxus der modernen Zimmer. Und im Ortskern von Völs am Schlern wurden für das Romantikhotel Turm mehrere alte Häuser in einem gemeinsamen Innenausbau zusammengefasst. Die 48-jährige Chefin der «Waldkönigin», Daniela PuntLicata, freut sich über ihr neu erstrahlendes Haus. Sie kennt das Gastgewerbe in- und auswendig, denn sie ist als Tochter einer Hotelierfamilie in St. Valentin aufgewachsen – ihr Bruder hat mittlerweile den Familienbetrieb, das nahegelegene Hotel Ortlerspitz, übernommen. Sie liebt ihre Arbeit, trotz des grossen Aufwandes und der langen Arbeitszeiten und wird dabei von einem hochmotivierten, aufgestellten Team unterstützt. Allen voran ihr Schwager Rudi, der von Anfang an mit Leib und


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u n t e rw e gs V illa Waldk ö nig

Seele und Herzblut mit dabei war. Einig sind sich alle: «Die grösste Freude und Bestätigung ist es, wenn wir einen Gast zum zweiten Mal sehen.» Und die vergnügte, entspannte Chefin freut sich, wie viele ihrer Gäste heute zu «Wiederholungstätern», zu Stammgästen geworden sind. Schon die Küche allein lohnt den Besuch in der Villa Waldkönigin. Daniela Punt-Licata hatte das Glück, dass sich der Turiner Küchenchef Dario di Pietrantonio bei ihr meldete, weil sein bisheriger Arbeitgeber in einem Hotel in der Nähe aufgehört hatte. Die Mischung von lokalen Spezialitäten und Cucina Italiana gelingt dem Piemontesen vortrefflich. Die Speisekarte offeriert vor allem einheimische Produkte, aber wenn der Lieferant in Verona Meerfische anbietet, dann sind die auch hier am Haidersee zu geniessen.

Weitere INFOS Villa Waldkönigin Waldweg 17 I-39027 St. Valentin a.d. Haide Tel. 0039 0473 634 559 www.waldkoenigin.com

MERAN ST. VALENTIN AUF DER HAIDE

BOZEN

«Der Fremdenverkehr lebt von Geschichte und Geschichten»

geschickt alte zu neuer Architektur findet. Wichtig ist der Verstand, schlecht gemachtes Altes abzureissen und Gutes stehen zu lassen und weiter zu bauen.

Köbi Gantenbein, Chefredaktor der Architektur- und Designzeitschrift «Hochparterre» und begeisterter KlarinetTist, über Hotelarchitektur zwischen Alt und Neu.

Sind solche Renovationskonzepte teurer als Abriss und Neubau? Meist ist es billiger, alles abzureissen und neu aufzubauen. Doch abreissen und neu bauen heisst, viel Kapital auf einmal binden. Das kann fast kein Hotelier. Das Alte mit Verstand Stück um Stück weiterzubauen, ermöglicht es auch, das Geld Stück um Stück zu sparen und dann auszugeben.

Im Südtirol wird in vielen Hotels auf eine Verbindung der alten Bausubstanz mit neuer Architektur gesetzt. Ist das auch anderswo ein Trend, beispielsweise in der Schweiz? Das war im Fremdenverkehr überall in den Alpen immer so. Aus dem Bauernhaus wuchs die Pension, aus der Pension das Hotel, aus dem Hotel der Palast, zum Palast kam das Hallenbad und zum Hallenbad das Wellness-Ungetüm. Ist das mutig, oder scheut man die Entscheidung zwischen Alt und Neu, um allen etwas zu bieten? Es ist vor allem richtig, denn der Fremdenverkehr lebt von der Geschichte und Geschichten, und die sind gut zu erleben, wenn

Schätzen Architekten die Herausforderung, eine solche Mischung der Baustile zu realisieren? Das ist das tägliche Brot für Architekten im Fremdenverkehr. Die Guten messen sich gerne an der Schönheit ­dessen, was da ist; sie legen noch ungesehene Schönheit frei und setzen neue Schönheit dazu.


SHO RT CU TS

Top Tipps und Top Shots o1

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Lesespass

lokales gut

Meisterhaft

Wer in Südtirols Musikkapellen den Marsch bläst? Wo die höchstgelegene Sektkellerei Europas liegt? Welches die verbreitetsten Nachnamen im Südtirol sind? Hintergründiges und Naheliegendes findet man in einem dreisprachigen Bilderbuch mit hinreissenden Grafiken, das seinem Namen alle Ehre macht: «Total ­a lles über Südtirol» (Deutsch, Italienisch, Englisch) von Hermann Gummerer und Franziska Hack macht total Spass. FolioVerlag, Wien – Bozen. Fr. 30.50.

«Wo man sich willkommen fühlt», heisst es auf dem handlichen Gourmetführer. 25 spezielle Gasthöfe, ausgezeichnet mit dem Prädikat «Südtiroler Gasthaus», werden darin vorgestellt. Sie garantieren Pflege der Tradition, regionale und hervorragende Küche, herzliche Gastfreundschaft, historisches Ambiente. www.gasthaus.it

Portico’s und Antigua nennt Stefano Rossi seine beiden exklusiven Geschäfte in Meran. Und aus der hauseigenen Schneiderei kommt garantiert kein Anzug, der nicht makellos sitzt. Das schätzen seine Stammkunden aus aller Welt ebenso wie alle, die sich einfach einmal etwas Perfektes leisten möchten. www.porticosuomo.it

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Sterne, Schlösser, Almen

voller kunst

Anna Matscher, Gerhard Wieser, Alois Haller, Jörg Trafoier und Andrea Fenoglio: Das sind kulinarische Top Shots. Jedes Jahr kochen die fünf aus dem Meraner Land zusammen fünfgängige Galadiners in historischer Umgebung: auf Burgen und Schlössern. Und wandern mit ihren Gästen anschliessend auf die schönsten Almgasthöfe. Von Mai bis Oktober. Genaueres auf: www.sterne-schloesser-almen.com

Erwin Seppi, Jahrgang 1967, betreibt seit 2008 die Kunstgalerie «ES contemporary art gallery» unter den Lauben in Meran, die sich der zeitgenössischen Kunst mit Schwerpunkt Südtirol verschrieben hat. Die Galerie will mehr sein als ein Ausstellungs- oder Verkaufsraum, sondern ein Ort, wo man sich mit aktueller Kunst in all ihren Formen auseinandersetzen kann. Das darf man als Einladung verstehen. Hingehen! www.es-gallery.net


LEB WOHL, MEIN LIEBER SCHWAN

Text: Andreas Keller Illustration: Monique Baumann

Lieb war er zwar nicht, der alte Schwan der Schlosskellerei Turmhof in Entiklar bei Kurtatsch. Aber: De mortuis nil nisi bene – über Tote nichts, wenn nicht gut gemeint. Das soll auch für Schwäne gelten.


S c hlosskellerei T urmhof Genies s e n

Von Gottfrieds Tod erfuhr ich erst im letzten Herbst, als ich wieder einmal zu Gast war im verwunschenen Jausengarten des Märchenschlosses im Südtiroler Unterland. Ganz friedlich sei er eingeschlafen, erzählte uns Schlossherr Christof Tiefenbrunner. Man habe ihn an einem kalten Wintermorgen reglos auf dem Teich treibend entdeckt, den Kopf in das schneeweisse Gefieder gesteckt. Im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob der Schwan tatsächlich Gottfried hiess. Ich nenne ihn einfach so, weil er mich seit der ersten Begegnung an den verzauberten Schwan in Wagners Lohengrin erinnerte. Vielleicht war auch er von Ortrud verhext. Jedenfalls hatte er ein trauriges Schicksal: Er verlor früh sein Weibchen und akzeptierte nie mehr eine neue Partnerin. Der Herbst ist schon lange vergangen. Seit Martini ist die Jausenstation geschlossen. Ich sitze im winterlichen Zürich und versuche mich an Schloss Turmhof zu erinnern. Steige schliesslich in den Keller hinab und suche nach einer Flasche Tiefenbrunner. Zuerst finde ich nichts, aber dann ist da plötzlich ein Grauvernatsch Turmhof 2008. Ob der noch gut ist? Ich entkorke die Flasche, schenke ein Glas ein: Hellrot beginnt es zu funkeln, reife Aromen von süssen Waldbeeren und Kirschen verströmen, und altersmild, aber zugleich jugendlich frisch gleitet der Wein über die Zunge. Plötzlich sitze ich wieder an einem der Holztische im Garten von Schloss Turmhof. Vor mir Speck, Kaminwurz, Käse und Schüttelbrot. Christof erzählt von seinem Urururgrossvater Johann Tiefenthaler, der Ende des 19. Jahrhunderts für seine 16 Kinder Schloss und Garten mit allerlei skurrilen, eigenhändig aus Tuffstein gehauenen Figuren bevölkerte und das Anwesen in ein kleines Paradies verwandelte. Auch Adam und Eva fehlen darin nicht mitsamt der Schlange. Übrigens: Windet sich dort nicht eine junge Viper auf dem Kiesboden des Gartens und versucht sich dem Zugriff der mit ihr spielenden Katze zu entziehen? Ich mag dem grausamen Spiel nicht zusehen und mache mich durch ein kleines Tor in der Gartenmauer davon. Ein Zaubergarten voll seltener Blumen empfängt mich. Am schlafenden Dornröschen vorbei führt ein Waldweg hinab zum Schlossteich, auf dem zwei junge Schwäne endlose Kreise ziehen und bei meinem Anblick kampflustig das Gefieder aufrichten. Das haben sie wohl Gottfried abgeschaut. Bei der Holzhütte neben dem Wasserfall mache ich Halt und steige zur darunter liegenden Grotte hinab, wo ein Ruderboot mit SchwanenGalionsfigur still auf dem Wasser schaukelt. Ob der alte Lohengrin-Kahn noch seetüchtig ist? Christofs betagter

Ein Zaubergarten voll seltener blumen

Vater Herbert erzählt bei seinen Führungen durch den Schlosspark gerne, wie er als Junge bei einer Bootsfahrt Cousin Hugo ins Wasser stiess und Tante Gusti mitsamt Kleidern rettend hinterhersprang. Ich setze mich auf die Bootsbank und schaue zur Insel mit der Fischerhütte hinüber, wo früher gerne gezecht worden sein soll. Da setzt sich der Schwanenkahn plötzlich von selbst in Bewegung und führt mich vorbei am tosenden Wasserfall und stillen, mit antiken Wassergöttern, eifersüchtigen Nymphen, streitenden Höhlenbewohnern, Krokodilen, Schlangen, Affen und Katzen bevölkerten Felsgrotten zur Insel hinüber. In der Fischerhütte erwartet mich ungeduldig Feldmarschall von Fenner zu Fennberg. Noch beinahe voll ist die Flasche, drei halb ausgetrunkene Gläser stehen daneben. Ich schaue mich um, ob niemand da ist, nehme eines der Gläser und rieche daran. Einfach köstlich, dieser Müller-Thurgau vom dritthöchsten Weinberg Europas. Da ertönt plötzlich eine sanfte Stimme: «Du lieblicher Wasserfall! O du schöner See! Dich trifft man nicht alsobald, eher nicht mehr! Viele Jahre war ich hier in diesem schönen Ort! O wie weh ist mir! Jetzt muss ich fort!» Still schwimmen die Schwäne unter der RialtoBrücke durch, die in der Mitte des Teichs zur Eisheiligen-Insel mit Lots erstarrter Frau hinüberführt. Ich blicke mich um und sehe Herbert Tiefenbrunner am Ufer stehen und seinen Besuchern die Inschrift auf der Fischerhütte vorlesen. Träume ich, oder sehe ich Geister? Ach nein, das ist ja nur die DVD, die mir Christof zum Abschied mitgegeben hat. Und da steht auch noch die Flasche Grauvernatsch. Leer ist sie bis auf den letzten Tropfen. Ich muss mir dringend davon nachkaufen.

MERAN

BOZEN KURTATSCH

WEITERE INFOS Schlossweg 4, Entiklar I-39040 Kurtatsch a.d.W. Tel. 0039 0471 880 122 www.tiefenbrunner.com Öffnungszeiten Jausenstation: Von Ostern bis zum 12. November Mo bis Sa: 10–20 Uhr, So Ruhetag Öffnungszeiten Weindetailverkauf: Winter: Mo bis Fr 8–12 und 13–17.30 Uhr, Sa 8–12 Uhr, Sommer: Mo bis Sa 8–20 Uhr

GLÄSER, PUNKTE, TRAUBEN Tiefenbrunner erzeugt über zwei Dutzend verschiedene Weine in den drei Linien Klassik (9), Turmhof (10) und Linticlarus (6). Kultstatus geniesst der Feldmarschall von Fenner, ein komplexer Müller-Thurgau vom höchsten Weinberg Italiens (über 1000 m ü. M.). Schliesslich gibt es auch einen Schaumwein und zwei Grappe. Regelmässig räumt Tiefenbrunner in den wichtigsten Weinführern Italiens kräftig ab: Der Gambero Rosso 2013 zeichnet den Weissburgunder Anna 2011 mit drei, den Gewürztraminer Turmhof 2011 mit zwei roten Gläsern aus. I Vini di Veronelli 2013 honoriert vier Weine mit 90 Punkten: den Cabernet Merlot Cuvée Linticlarus 2009, den Cabernet Sauvignon Riserva Linticlarus 2007, den Cabernet Sauvignon Turmhof 2009 und den Chardonnay Linticlarus 2009. Und Duemilavini 2013 verleiht gleich neun Weinen vier Trauben. www.tiefenbrunner.com Sabine und Christof Tiefenbrunner

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* *ein S pitbestellu z m a r k e *ng * g eni e s s e n W

Entdecken Sie die Spitzenweine DER SCHLOSSKELLEREI TURMHOF Als «Südtirol Magazin»-Leser profitieren Sie von der Möglichkeit, drei Weine der Tiefenbrunner Schlosskellerei Turmhof zu Spezialpreisen beim Importeur zu bestellen.

Chardonnay Turmhof 2011, Südtirol-Alto Adige DOC Helles Gelb; dezente Aromen von Zitrus mit leichten Röstnoten; vollmundig, saftige Säure, feine Abgangsherbe; eleganter Wein mit Finesse Spezialpreis Fr. 95.– pro Sechserkarton (statt Fr. 119.40), zuzüglich Versandkosten Gewürztraminer Turmhof 2011, Südtirol-Alto Adige DOC Helles Gelb; Aromen von blühenden Rosen, Nelken mit Noten von Muskatnuss; vollmundig, saftige Säure, schöne Abgangsherbe; grossartiger, monumentaler Wein Spezialpreis Fr. 145.– pro Sechserkarton (statt Fr. 179.40), zuzüglich Versandkosten

Lagrein Turmhof 2010, Südtirol-Alto Adige DOC Dunkles, jugendliches Rot; Aromen von schwarzen Beeren und Steinfrüchten mit würzigen Noten; vollmundig, saftige Säure, strenges, feines Tannin, lang; sehr schöner, fruchtbetonter Wein Spezialpreis Fr. 95.– pro Sechserkarton (statt Fr. 117.–), zuzüglich Versandkosten Probierangebot Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei Weine Spezialpreis Fr. 112.– (statt 138.60), zzgl. Versandkosten Bestellen bei Silvino AG, Wyhalde, Wermatswilerstrasse 8b, 8610 Uster, Tel. 044 943 66 66, Fax 044 943 66 69, info@silvino.ch, www.silvino.ch. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Mai 2013 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.


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Preisrätsel , A n reise SHO RT CU TS

Das Südtiroler Preisrätsel

Schweiz – Südtirol retour Das Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Mit Schweizer ÖV (den SBB, der Rhätischen Bahn, dem Schweizer Postauto) und der modernen ­V inschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ans Ziel. Von Landquart fahren Sie per Bahn nach Zernez und im Postauto über den Ofenpass nach Mals zur Vinschger­bahn. Vinschgerbahn-Tickets sind an der Verkaufsstelle am Bahnhof  Mals erhältlich. Die Bahn bringt Sie in rund fünfviertel Stunden nach Meran. Ihre besten Verbindungen ins Südtirol finden Sie unter

Welches Meraner Wahrzeichen suchen wir?

www.suedtirolmagazin.ch Fahrpläne unter www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it www.vinschgerbahn.it

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1. Preis 2 Übernachtungen für 2 Personen im Vier-Sterne-Hotel La Maiena in Marling bei Meran. Sie schlafen im modernen Zimmer mit Panoramablick über die Stadt Meran und haben Anspruch auf alle La Maiena-Genussleistungen. Inklusive Frühstück, Mittagstisch und Gourmet-Abendmenü sowie freiem Zugang zum neuen SPA «la maiena» mit täglichen Saunaaufgüssen. Kostenlos inbegriffen ist auch die Nutzung von 2 Tennissandplätzen, Mountainbikes und E-Bikes. Zudem steht das Kultauto Fiat 500 zur Verfügung! Gesamtwert: EUR 605.–, www.lamaiena.it 2. – 10. Preis Die neue, 11. Südtiroler Ausgabe des Gault&Millau. Mit neu getesteten und bewerteten Restaurants, Haubenlokalen, Hof- und Buschenschanken. Darin zu finden sind zudem 73 Hotels und die besten Weingüter Südtirols. Wenn Sie in der Schweiz wohnen und volljährig sind, geben Sie einfach bis zum 9. 4. 2013 das Lösungswort auf www.suedtirolmagazin.ch ein. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost. Wie üblich ist der Rechtsweg ausgeschlossen, und es findet keine Korrespondenz über das Gewinnspiel statt. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

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Das berühmteste Delikatessengeschäft Merans? o2 Das Südtiroler Zvieri? o3 Mahlknechts Co-Autor bei «Lunarda»? o4 Max von Millands erste Single? o5 Wo steht Schloss Trauttmansdorff ? o6 Bozens altehrwürdiges Hotel? o7 Der Fluss im Tarzaning-Tal?

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INFORMATION Für Fragen zu Meran und umgebung Marketinggesellschaft Meran Telefon 0039 0473 200 443 www.meranerland.com Für Fragen zum Südtirol Südtirol Information, Bozen Telefon 0039 0471 999 999 www.suedtirol.info Für Fragen zum Südtiroler Wein Südtiroler Weinwerbung, Bozen Telefon 0039 0471 945 773 www.suedtirolwein.com

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G ES I C HT E R In terview

schlusspunkt mit Selma Malhlknecht, Schriftstellerin und Dramatikerin Selma Mahlknecht, Sie leben in Rabland bei Meran und in Zernez im Engadin. Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen Schweiz und Südtirol? Beides! Aber was die Menschen in der Schweiz wie auch im Südtirol gerne kultivieren, ist dieses Gefühl von «Wir sind die Tollsten». Da muss ich immer etwas schmunzeln. Dürfen wir eigentlich Schwyzerdüütsch sprechen? Ich verstehe es gut, aber ich spreche es nicht. Ich traue mich aber auch nicht, Vinschger Dialekt zu sprechen, das ist zu speziell. Sprachlich finden sich einige Unterschiede, vielleicht der markanteste: Wir Schweizer fahren ins Südtirol, Sie fahren nach Südtirol. Ja, so ist das halt mit Südtirol. Das hat bei uns keinen Artikel. Genau wie Gott! Haben Sie Heimweh? Das ist übrigens auch eine Gemeinsamkeit zwischen Schweizern und Südtirolern: Beide zerfliessen fast vor Heimweh. Ich habe in Wien Drehbuch und Dramaturgie studiert, in Chur gelebt und lange unter Heimweh gelitten. Jetzt in Zernez habe ich es überwunden, weil mich Zernez sehr an meine Heimat erinnert, an Plaus bei Naturns. Ich liebe das Dorfleben, es ist ein wunderbares Theater. Ja, ich bin ein Landei, kein Stadtmensch. Kochen Sie schweizerisch oder südtirolisch? Ich mag Rösti sehr, aber ich kann sie selber nicht braten. Meine Mama in Naturns macht die besten Käseknödel. Und «Gerstsuppe» liebe ich. Die wiederum heisst bei uns Gerstensuppe. Haben Sie Lieblingsorte im Südtirol? Ich habs gerne ein bisschen abgeschieden. Lieblingsplätze sind der Tartscher Bühel, wo wir Hochzeit gefeiert haben, und die Waalwege im Ober­ vinschgau, etwa der Mitterwaalweg. Unser Wunschhund muss unbedingt mit dabei sein. Er heisst Puck, wie der Waldgeist in Shakespeares Sommernachtstraum. Ein anderer Name wäre gar nicht in Frage gekommen.

BIOGRAFIE Selma Mahlknecht, am 21. März 1979 ge­ boren, sagt von sich selber, sie sei ein ­«Writeaholic». Den Roman «Lunarda» hat sie zusammen mit dem kürzlich verstorbenen grossen Südtiroler Schriftsteller Herbert Rosendorfer verfasst. Sie erhielt den Sir-Walter-Scott-Preis 2012 für «Helena», den besten deutschsprachigen historischen Roman der letzten zwei Jahre. Mahlknecht inszeniert Theaterstücke, arbeitet an einem Chorprojekt in Zernez mit und unterrichtet an der Academia Engiadina in Samedan Deutsch und Theater. www.selma-mahlknecht.info


Frühling Vital & Aktiv

Frühling in Meran 07. bis 27. März & 02. bis 25. April 2013 ab € 342 pro Person im DZ Komfort inkl. HP bei Anreise SO/MO

Vom 06. bis 27. April 2013 vitale Wohlfühltage ab € 798 inklusive Halbpension im DZ mit Südwestbalkon

4 Tage HP zum Preis von 3, inkl. 1 Massage, 1x Eintritt Therme und MERAN CARD.

Inklusivleistungen: Erleben Sie eine geführte Radtour, Wanderung und Weinbergbesichtigung. Spa-Gutschein über Euro 30 inklusive sowie alle öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol und Seilbahnen in Schenna.

Hotel & Residence Sittnerhof**** I-39012 Meran/Südtirol Tel. +39 0473 446 331 info@sittnerhof.it www.sittnerhof.it

Frühlingszauber Vom 03. April bis 26. Mai 2013 ab € 85 pro Person mit Halbpension

Geniessen Sie die fantastische Lage des Resmairhof mit herrlicher Aussicht. Neue Zimmer, ein von März bis November beheizter Aussenpool und ein komplett neuer Wellnessbereich erwarten Sie ebenso wie unser ausgezeichneter Service und eine kreativ-mediterrane Küche.

Das Hotel befindet sich im sonnigen Villenviertel von Meran, im Grünen und ruhig gelegen.

Hotel Resmairhof****S I-39017 Schenna/Südtirol Tel. +39 0473 945 650 info@resmairhof.it

Hotel Sonnenburg**** I-39012 Meran/Südtirol Tel. +39 0473 230 050 info@sonnenburg.it

www.resmairhof.it

www.sonnenburg.it

Schnullerwochen Vom 27. April bis 17. Mai 2013 7 Tage ab € 1.455 in all inclusive soft für 2 Erwachsene und 1 Kind 70 h Kinderbetreuung, Wellness, Hallenbad, eigener Bauernhof mit Streichelzoo und Ponys.

Familienhotel Sonnwies**** I-39040 Lüsen/Südtirol Tel. +39 0472 413 533 info@sonnwies.com www.sonnwies.com

Wellness-Genuss-Tage Pauschalpreis für 5 Übernachtungen ab € 843 pro Person, gültig ab 22. März bis 10. November 2013 Inklusivleistungen: 3/4 Verwöhnpension, 1 Gesichtsbehandlung „Mediterran“, 1 wohltuende Entspannungsmassage, 1 pflegendes Ganzkörper-Peeling, 1 Rückenmassage, 1 „Mediterran“-Packung, kostenlose Nutzung der Wellnessanlagen.

SÜDTIROL / ALTO ADIGE

Wiesenhof - Apfelpaket Gültig vom 23. März bis 09. Nov. 2013 ab € 560 pro Person/Woche im DZ Mignon inkl. Gourmethalbpension Begrüssung mit prickelndem Apfelsekt und Apfelpeeling mit Laaser Marmorstaub.

Geheimtipp Südtirol. Eingebettet in eine Naturidylle und ideal gelegen für Südtiroler Ferientage voller Genuss, Wellness und Aktivität. Träumen Sie im mediterranen Garten, geniessen Sie unsere exzellente Feinschmeckerküche, erkunden Sie die traumhafte Umgebung rund um Meran.

Hotel Wiesenhof**** I-39022 Algund/Südtirol Tel. +39 0473 446 677 info@wiesenhof.com

Völlanerhof Südtirol Resort & SPA****S I-39011 Lana-Völlan/Südtirol Tel. +39 0473 568 033 info@voellanerhof.com

www.wiesenhof.com

www.voellanerhof.com


«Dieses Licht» Andreas Marri Umwelttechniker und Alpinist, Bozen. Die Dolomiten faszinieren ihn seit jeher: Scharten, Kämme und Pässe – und dieses einzigartige Licht. Andreas Marri ist leidenschaftlich gerne in der Südtiroler Natur unterwegs. Diese Begeisterung fühlt er nirgendwo so intensiv wie auf dem Peitlerkofel, seinem Lieblingsberg: «Hier habe ich das Gefühl, ganz Mensch zu sein.»

Ein Filmporträt von Andreas Marri sehen Sie unter suedtirol.info/andreas – oder Sie scannen mit einem Smartphone diesen QR-Code.

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen. Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einen besonderen Lebensraum. www.suedtirol.info


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