SUMO 1/07

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Ausgabe 1/2007

Weihnachts-Special Alles rund um das Fest der Feste

Musikpiraterie Und Robin Hood ...

Buch oder Film Was ist besser?



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Inhaltsverzeichnis Weihnachten kann kommen ...

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Mit Köpfchen und Herz kreativ schenken

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No-Go-Geschenke

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Leise rieselt ... das Geld

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Strandpartys und tote Ziegen zu Weihnachten

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Watchin‘ Christmas

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Kampfansage dem Winterspeck

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Brigitte Jonas

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Jetzt knallts!

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Die neun nervigsten Weihnachtssongs Literatur around the world

specialtopic

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Buch oder Film – Was ist besser?

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Robin Hood und das Filesharing

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Stilsicher durch den Winter

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Viva la Moda

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Starallüren & Eskapaden

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Was wär’ das Leben ohne Stress?

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Student-Scan

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StudiVZ – Zusammenkunft oder Ausforschung?

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Google kann mehr als wir glauben und weiß mehr als uns lieb ist 29 10 gute Gründe, warum ...

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SUMOku

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specialtopic SUMO 1/2007

entertainment

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as lange Warten hat ein Ende. Wenn es für euch nach der letzten Ausgabe auch nur sehr schwer vorstellbar war, bis jetzt auf eine neue Sumo-Ausgabe ihr es doch geschafft. Und es hat sich gelohnt. Auf euch wartet auf den folgenden Seiten alles, was es rund um Weihnachten und die kalte Jahreszeit zu wissen gibt. Etwa, wie ihr trotz Punsch und Keksen dem Winterspeck den Kampf ansagen könnt. Wir verraten aber auch – und das vor allem dem männlichen Publikum – welche Geschenke ihr lieber in den Geschäften lasst, anstatt sie unter den Christbaum zu legen. Vielleicht dafür lieber eine spezielle Unterwäsche für die Silvesternacht oder doch eher einen ganz persönlichen Gutschein für eine kuschelige „Watchin’ Christmas“ Night zu zweit. Hauptsache es bleibt dann noch so viel Geld über, dass ihr euch eure Musik legal downloaden könnt. Denn sonst müssten womöglich noch Jennifer Lopez & Co. auf ihre Starallüren verzichten, anstatt ihren Stress bei einer weihnachtlichen Strandparty in Neuseeland abbauen zu können. Jetzt aber gute Unterhaltung und viel Vergnügen mit dem neuen SUMO 1/2007. Romana Pichler Peter Hofbauer

lifestyle

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Weihnachten kann kommen Hütten und Kekse stehen bereit

Der wohl größte Touristenmagnet zu dieser Jahreszeit ist der Adventmarkt am Wiener Rathausplatz, denn dieser hat so einiges für seine Besucher zu bieten. Unzählige Verkaufsstände und deren Produktvielfalt, oder die liebevoll eingerichtete Backstube für die Kleinen. Außerdem lockt der Adventmarkt mit einer beeindruckenden Ausstellung verschiedener Jesuskrippen, die entweder aus Holz, Metall, Kork oder Moos gebastelt worden sind. Eine weitere Attraktion ist die jährliche Wahl zum Christkindl. Dabei muss sich die zukünftige Repräsentantin zuvor wie ein Model vor der Kamera bewegen können und knifflige Fragen seitens einer Jury beantworten. Sehr spektakulär und berühmt sind der große Adventkalender am Rathaus und die wunderschönen, mit berühmten österreichischen Plätzen und Personen verzierten Punschhäferl. Wer nach all dem Adventzauber, Glühwein und den verschiedenen Düften noch immer nicht genug hat, soll es sich nicht entgehen lassen, den einzigartig geschmückten Park, der direkt daneben liegt, zu besuchen. Jeder einzelne Baum ist mit leuchtenden Lampions geschmückt – als Erwachsener fühlt man sich durch dieses besondere Flair wieder in die Kindheit zurückversetzt. Der Wiener Adventzauber ist vom 17. November bis 23. Dezember täglich von 9-21 Uhr geöffnet. Am 24. Dezember hat man noch die Möglichkeit, den Markt bis 17 Uhr zu besuchen. http://www.christkindlmarkt.at/

Weihnachtsmarkt Schloss Belvedere

Falls man Historisches mit Weihnachtlichem verbinden möchte, ist der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Belvedere zu empfehlen. Er versprüht das typische Adventmarkt-Ambiente, die Kulisse ist

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jedoch um einiges beeindruckender. Nebenbei kann man nämlich das Schloss und den durch die Ansprache von Außenminister Figl am 15. Mai 1955 – „Österreich ist frei!“ – berühmt gewordenen Balkon betrachten. Kurz und bündig gesagt ist der Christkindlmarkt familiär, nicht so riesig und überfüllt und bei den Hütten gibt es keinen Krimskrams, sondern kunstvolle Kleinigkeiten zu kaufen. Geöffnet hat der Weihnachtsmarkt vom 24.11. – 24.12..

Weihnachtsmarkt Innsbruck

Mit seiner faszinierenderen Kulisse lockt der Innsbrucker Adventmarkt viele Besucher aus aller Welt an. Die historische Altstadt, direkt beim Goldenen Dachl, lädt zum Bummeln und Einkaufen ein. Neben glänzendem Christbaumschmuck, heimischem Holz- und Glashandwerk und kunstvoll verzierten Kerzen laden traditionelle Speisen, wie Lebkuchen, gebrannte Mandeln und „Tiroler Kiachl“ zum Schlemmen ein. Auch die Kleinen kommen nicht zu kurz, denn eine Märchengasse bringt die Augen der Kinder zum Leuchten. Als besonderes Highlight findet am 7. Dezember der Perchtenlauf und am 16. Dezember der Innsbrucker Christkindleinzug statt. Dieser Einmarsch wird musikalisch umrahmt und das Christkind, das auf einer weißen Wolke schwebt, wird von zahlreichen Kindern begleitet. Öffnungszeiten: 18.11. bis 27.12., täglich 11:00-20:00 Uhr, am 24.12. von 11:00 15:00 Uhr, am 25.12. hat der Christkindlmarkt geschlossen http://www.christkindlmarkt.cc/

Weihnachtsmarkt Salzburg

Zahlreiche Besucher genießen jedes Jahr das einzigartige Erscheinungsbild des Christkindlmarktes in der Altstadt von Salzburg. Ein eigener „Sternenhimmel“

dient zur Beleuchtung des Marktes. Verschiedene Chöre und Bläsergruppen sorgen täglich für gute Unterhaltung. Wie auch in Wien findet am Salzburger Adventmarkt die Wahl zum Christkindl statt, zu welcher man sich online anmelden kann. Am 5. Dezember geht’s wild zu, denn da treiben die Krampusse ihr Unwesen. Einen großen Andrang erlangt der Markt auch durch eine Krippen- und Kunstausstellung, wo Salzburger Künstler während der Adventzeit ihre Werke präsentieren. Öffnungszeiten: 22.11. bis 24.12., Montag – Donnerstag 10:00 – 20:30, Freitag 10:00 – 21:00, Samstag und Feiertag 9:00 – 20:30, Sonntag 9:00 – 15:00, am 24. Dezember 9:00 – 15:00 Uhr http://www.christkindlmarkt.co.at/ PinKl, rainer

Zutaten:

Orangenpunsch

Weihnachtsmarkt beim Wiener Rathaus

Foto: zVg

Hast du den üblichen Weihnachtsstress auch satt? Hast du Probleme, ein passendes Geschenk für deine Liebsten zu finden? Bist du schon weihnachtlich eingestimmt? Wenn nicht, dann ab zu einem der einzigartigen Christkindlmärkte in Österreich, denn Hütten und Kekse stehen schon bereit.

1 l Rotwein ¼ l Rum 1 l Wasser 4 Beutel Früchtetee ½ l Orangensaft Saft von einer halben Zitrone Saft von einer Orange 3 Gewürznelken 2 Zimtstangen 2 Pkg Vanillezucker

Zubereitung: Den Rotwein mit den Gewürzen aufkochen lassen. Früchtetee und Rum zufügen, kurz aufkochen lassen und die restlichen Zutaten langsam im Topf erhitzen. Durchsieben und heiß servieren.

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Originalität ist gefragt – homemade presents Mit Köpfchen und Herz kreativ schenken Alle Jahre wieder suchen wir in den Schaufenstern der Shoppingmalls Präsente für unsere Lieben. Die Geschenkfrage bedeutet Stress, und der Tag der Bescherung verbunden mit der Frage „War es das richtige Geschenk“, macht uns Angst. Das heutige Weihnachten ist sinnentfremdet und beschränkt sich auf den Austausch von Konsumgütern.

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Fotos: aboutpixel.de

er eigentliche Weihnachtsgedanke „Weihnachten – das Fest der Liebe“ ist uns im Konsumalltag abhanden gekommen. Wir sollten uns freuen einander zu haben und mit Herz schenken. Das heißt, nicht nur ein Produkt zu kaufen, sondern das Geschenk durch eine Karte oder selbstgebackene Plätzchen zu bereichern.

Ideen für Anfänger Die Videobotschaft zum Fest.

Mit Digitalkameras und Webcams nimmt die Aufnahme einer Botschaft nicht viel Zeit in Anspruch. Die persönlichen Worte werden formuliert und auf CD gebrannt. Eine selbstgestaltete CD-Hülle kann eine schöne Verpackung sein.

Ideen für Fortgeschrittene Der personalisierte Weihnachtsstrumpf und eine selbstgestaltete Weihnachtskarte.

Selbst stricken ist erlaubt, aber wer hatte schon jemals eine Stricknadel in der Hand. Einfacher ist es, einen Weihnachtsstrumpf in den vielen Geschenkartikelläden zu kaufen. Diesen Strumpf kann man mit dem Namen der beschenkten Person oder mit einer Weihnachtsbotschaft gestalten. Mithilfe von Textilstiften, Stoffen oder auch Steinen, Kugeln und vielem mehr, können kreative Strümpfe Form annehmen. Das Material ist in jedem Bastelladen zu finden. Am leichtesten ist die Gestaltung mit dem Textilstift. Nach dem Kauf kann die Botschaft sofort auf den Strumpf geschrieben werden. Für weitere Variationen wird zusätzlich Textilkleber benötigt: ausgeschnittene Stofffetzen oder Schmucksteine können aufgeklebt werden.

Die selbstgestaltete Weihnachtskarte kann wie bei der Videobotschaft mithilfe der im Haushalt vorhandenen Technik kreiert werden. Es ist ganz einfach: Weihnachtsmotive überlegen und fotografieren. Mögliche Ideen wären: verkleidet als Weihnachtsmann oder Christkind, oder Arm in Arm mit einem Schneemann. Dann das Foto entwickeln lassen und auf die Vorderseite der Karte kleben.

Ideen für Profis Das Zauberwort heißt Gipsen.

Selbstgemachte Kunst verlangt viel Kreativität und Zeitaufwand. Gipsmaterial gibt es in jedem Baumarkt und zusätzlich sollte eine Creme verwendet werden, die das Abstreifen des Gipses erleichtert. Die Gipsmischung wird nach Anleitung angerührt und die Creme wird auf die zu vergipsenden Körperstellen aufgetragen. Eingipsen, fest werden lassen und vorsichtig vom Körper lösen. Das Gipsstück kann nun mit Sprays und Lacken in Farben nach Wahl verschönert werden. Witt

typisch SUMO 1/2007

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Was man dieses Weihnachten Mann/ Frau auf gar keinen Fall schenken sollte Wer kennt das nicht: Heiligabend, voller Vorfreude überreicht man sich gegenseitig die Geschenke und fangt an auszupacken. Man sieht mit einem Auge zu, wie die selbst gekauften Überraschungen beim anderen ankommen. Doch statt purer Freude, kommt einem oft nur ein zwar nett gemeintes, aber aufgesetztes Lächeln entgegen, oder man hört ein zaghaftes „Danke“. Damit dieses Weihnachtsszenario heuer endgültig der Vergangenheit angehört, findet ihr hier, nach Angaben von hundert befragten Personen, die Top 10 der meistgehassten Weihnachtsgeschenke für Frau und Mann: Haushaltsgeräte und Werkzeuge

Selbst wenn die Geräte rosa wären oder „Chanel“ darauf eingraviert wäre, ist dieses Präsent das absolute“ No-Go“

Kleidung

An die ganze Männerwelt: Überlasst lieber den Frauen den Kauf von Kleidungsstücken, denn schließlich ist das ihr Lieblingshobby.

Dekorationsartikel

Dekorwationsartikel sind grundsätzlich eine gute Idee, aber eigentlich weiß Frau am Besten, was ihren Einrich-tungsgeschmack trifft.

Unterwäsche

Dessous – ein reizvolles Business. Wenn man jedoch die falsche BH-Größe erwischt, gibt es wohl eher gereizte Blicke.

Süßigkeiten

Zu Weihnachten gibt es genug Kekse und Leckereien. Zusätzliche Kalorien sind nicht zu gebrauchen.

Bücher

Wenn eine Frau den Titel eines Buches nicht auffällig oft in der Vorweihnachtszeit nennt, ist von solchen Käufen abzuraten.

Unnützes

Das ist ja wohl selbsterklärend: Das reicht von Glasuntersetzern bis zu kitschigen Anhängern fürs Handy.

Elektroartikel

Ein absolut unpersönliches Geschenk, an dem der Mann wahrscheinlich mehr Freude hat, als die Frau selbst.

Parfum

Wenn schon Parfum, dann bitte den üblichen Duft. Ein Blick ins Bad reicht meist.

Kosmetika

Männer sind einfach nicht die richtigen Ansprechpartner in Sachen Teint und Farbnuancen.

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Socken

Was kann es für einen Mann schlimmeres geben, als dasselbe Geschenk wie der Großvater zu bekommen?!

Kleidung

Hier hört der Spaß einfach auf, wenn Frauen ihren Liebligen die neuesten Modetrends aus Paris, wie rosa Hemden schenken.

Krawatte

Manche Frauen wollen einfach nicht begreifen, dass ein Mann nicht mehr als drei Krawatten in seinem Schrank benötigt.

Lesestoff

Wenn es nicht gerade die neueste Ausgabe des FHM Magazins oder der Autorevue ist, sollte man davon die Finger lassen.

Gutscheine

Der Mann von heute kauft lieber selbst – was er will und wo er will.

Parfum

Eau de Toilette – das Standardgeschenk. Ein sechstes Parfum von derselben Sorte zu kaufen, macht die Ge schenksidee nicht origineller.

Kitsch

Plüschbärchen mit der Aufschrift „Du bist mein allergrößter Schatz“ kommen zwar von Herzen, aber stoßen bei Hartgesottenen auf wenig Freude.

CDs

In den Zeiten des Downloadens kann man sich CDs individuell zusammenstellen und wenn man sich satt gehört hat, eine Neue brennen.

Geld

Geld regiert die Welt, hat aber in einem Kuvert unter dem Weihnachtsbaum nichts zu suchen.

Möbel

Die meisten Männer mögen es eben lieber schlicht und Pal praktisch statt en vogue. SUMO 1/2007


Leise rieselt ... das Geld

Muss das bekannte Weihnachtslied umgetextet werden? Wer kennt dieses Szenario nicht? Es ist Mitte September. Gerade hat man sich damit abgefunden, dass die Sommerferien nun endgültig vorbei sind. Eigentlich will man nur schnell in den Supermarkt, um einen Liter Milch zu kaufen. Plötzlich sind sie da! Von einem Tag auf den anderen. Ohne Vorwarnung steht der ahnungslose Käufer auf einmal vor einem Regal voller SchokoWeihnachtsmänner. Die Lebkuchenhäuser daneben waren doch gestern auch noch nicht da?!

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uch wenn es so aussehen mag: Weihnachten wurde (noch) nicht in den September verschoben. Denn zu Christkind und Weihnachtsstimmung passen Schnee und Eiseskälte immer noch besser als der Schulbeginn. Trotzdem würde der Handel am liebsten das ganze Jahr Weihnachten feiern. Der Grund dafür ist simpel: Das Weihnachtsgeschäft erzielt die besten Umsätze.

Zwischen Tradition und Konsumwahnsinn

In den letzten Jahren stieg der Gesamtumsatz aus dem Weihnachtsgeschäft kontinuierlich an. Im Jahr 2006 rechnete die Wirtschaftskammer Österreich bereits am 19. Dezember mit einer Umsatzsteigerung von ein bis zwei Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Worauf sich diese ein bis zwei Prozent allerdings beziehen, bleibt unklar. Denn sonderbarerweise existieren zu dem viel gerühmten Weihnachtsumsatz keine konkreten veröffentlichten Zahlen. Mit

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diesen vagen Angaben versucht der Handel, das Weihnachtsgeschäft noch zu pushen. Die Kunden sollen von der positiven Entwicklung des Weihnachtsgeschäftes erfahren, um so zu noch höheren Ausgaben angeregt zu werden. Die Werbetrommel wird jedenfalls auch heuer so lange gerührt werden, bis sogar der letzte Funken Vorfreude aufs Fest im Keim erstickt ist. Unterschätzt werden sollte auch die Wirkung des so genannten nachträglichen Weihnachtsgeschäftes nicht. Immerhin fand eine weitere Erhebung der WKO heraus, dass fast die Hälfte der Weihnachtsumsätze in der letzten Dezemberwoche erwirtschaftet wird. Der Einzelhandel boomt erst nach dem Christkind so richtig, da die Beschenkten nach dem Weihnachtsfest über mehr Bargeld verfügen, aber auch ungewollte Geschenke umtauschen.

Weihnachten im September?

Ein weiterer Trend zeigt, dass der Anteil der kurzfristigen Shopper, also der Leute, die erst in der zweiten Dezemberhälfte mit den Weihnachtseinkäufen beginnen, im Jahr 2006 um zehn Prozent gestiegen ist. Das wurde durch eine Konsumentenumfrage der KMU Forschung (Erhebung zu Klein- und Mittelbetrieben in Österreich) verdeutlicht. Außerdem war ein konstantes Wachstum der Umsatzerlöse an den typischen Einkaufssamstagen zu beobachten. Wenn sich der Konsumwahnsinn Weihnachten aber angeblich im Dezember abspielt, was haben dann die Lebkuchenhäuser schon im September in den

Supermärkten zu suchen? Kurz gesagt: Auf der einen Seite haben viele Konsumenten den Eindruck, dass das Weihnachtsgeschäft immer früher beginnt. Andererseits belegen Statistiken immer kurzfristigere Erlöse. Diese Fakten stimmen nicht miteinander überein. Ein Vertreter der Supermarktkette „Merkur“ bestreitet, dass Weihnachtsprodukte im Einzelhandel jedes Jahr früher angeboten werden. Man stelle die Produkte immer bereits im September zur Verfügung, da eine entsprechende Nachfrage vorhanden sei. Je schöner das Wetter zu dieser Jahreszeit, desto stärker sei auch der Eindruck, Weihnachten werde wieder einmal zu früh beworben. Die Sorge mancher Konsumenten, im Dezember keine Weihnachtsartikel mehr kaufen zu können, wird bei dieser Überlegung nicht in Betracht gezogen.

Der („Heiligen“-)Schein trügt

Die Bevölkerung steht dem Weihnachtskonsum mit geteilter Meinung gegenüber: Wer Zeit bzw. Lust hat, erledigt seine Einkäufe bereits stressfrei im September/ Oktober. Diejenigen, die auf die Einkaufssamstage im Dezember warten, müssen sich dann eben in den Shoppingcentern durch Menschenmassen kämpfen. Alles in allem verliert das „Fest der Feste“ durch den fortschreitenden Konsumwahnsinn seine eigentliche Bedeutung. Die Sorge, dass Weihnachten in den September verschoben werden könnte, ist allerdings unbegründet. riGler

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Strandpartys und tote Ziegen zu Weihnachten Was Feten und geschlachtete Tiere mit dem Heiligen Abend zu tun haben? Nicht überall begnügt man sich mit Lebkuchen und „Oh Tannenbaum“. Schauen wir mal über den Kekstellerrand hinaus, wie in anderen Ländern dieser Welt Weihnachten gefeiert wird. Surfing Santa – Strandparty in Neuseeland

Während wir zur Weihnachtszeit oft mit Mistwetter zu kämpfen haben, schwitzt man sich am anderen Ende der Welt an Heiligabend einen Ast ab. Im Dezember ist Hochsommer in Neuseeland, und das bringt weiße Weihnachten der anderen Art mit sich: Kiwis, wie man die Einheimischen auch nennt, feiern Weihnachten am Strand.

Das neuseeländische Weihnachtsessen wird schon zu Mittag verspeist und ist reichhaltig: traditionell werden gebratener Truthahn oder Schinken mit Gemüse, Pasteten oder Kuchen mit Rosinen und Gewürzen aufgetischt. Obwohl, das Wort aufge“tisch“t trifft nicht immer zu, denn angesichts der sommerlichen Temperaturen wird das Weihnachtsessen sehr gerne nach draußen verlegt. Man picknickt am Strand oder wirft den Barbecue im Garten an. Immer weiter verbreitet ist auch die Zubereitung eines Hāngi. Dies ist eine Art unterirdischer Erdofen, den die Māori, die neuseeländischen Ureinwohner, zur Zubereitung ihrer Speisen verwenden. Dabei wird ein Loch in den Boden gegraben und mit heißen Steinen befüllt. Fleisch oder Gemüse kann dann, in Blätter oder Tücher gewickelt, auf diesen Steinen unter der Erdoberfläche gegart werden. Im Laufe der Jahre ist das Hāngi zu einem nationalen Kulturbestandteil geworden, auch wenn es nur zu besonderen Anlässen verwendet wird. Spätestens nach dem Essen halten es die outdoor-liebenden Kiwis nicht mehr zu Hause aus und fahren mit ihren Familien an den Strand. Zu den liebsten Beschäftigungen am 24. Dezember zählen Surfen, Schwimmen, Cricketspielen, oder einfach nur faul in der Sonne liegen. Die Bräuche in Neuseeland erinnern an jene in Großbritannien. Die Geschenke für Groß und Klein bringt Father Christmas und die Christbäume, wie wir sie kennen, fühlen sich anscheinend auch bei 28 Grad Plus wohl. Diese europäischen Bräuche brachten damals die englischen Siedler mit nach Neuseeland. Für fünf Minuten hält alles inne, nämlich dann, wenn Queen Elizabeth II. ihre Weihnachtsansprache hält. Als Mitglied des Commonwealth ist die Königin des Vereinigten Königreichs auch neuseeländisches Staatsoberhaupt. Weil in Neuseeland so viele Menschen von der Nordhalbkugel eingewandert sind, wird oft zweimal pro Jahr Weihnachten gefeiert.

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Foto: aboutpixel.de / Dennis Teglas

Zu einem Zusammenstoß der Jahreszeiten kommt es, wenn man in die Geschäfte schaut, denn die sind alle tief winterlich dekoriert. Kunstschnee, Rentiere und Eisblumen sorgen für krampfhaftes Winter-Feeling im Hochsommer.

Am 24. Dezember und dann noch einmal im Juli, wenn es in Neuseeland Winter ist. Ein tolles Land also für Weihnachts-Fanatiker!

Singing Santa – Umzüge in Mexiko

Bei den gläubigen Mexikanern sind die Bräuche noch eng mit den Geschehnissen des 24. Dezember verbunden. So wird neun Tage lang im ganzen Land die Posada, die Herbergssuche, gefeiert. Die Posada ist ein großer Umzug, bei dem die Menschen singend und betend durch den Ort ziehen. Sie soll an die anstrengende Reise von Maria und Josef von Nazareth nach Bethlehem und ihre Suche nach einer Unterkunft erinnern. Im Dorf werden neun Familien ausgewählt, die jeweils für einen Tag und eine Nacht los Peregrinos, die Pilger, aufnehmen. Am Haus der für diesen Abend ausgesuchten Familie angekommen, flehen sie mit Gesängen um Einlass. Sobald die Türen geöffnet werden, beginnt ein großes Fest, bei dem Ponche serviert

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wird, ein warmes anti-alkoholisches Getränk aus Äpfeln, Zuckerrohr und Rosinen. Die Posadas beginnen am 16. Dezember und enden am Heiligen Abend. Ist die Posada eher etwas für Erwachsene, so lieben die Kinder die Piñata. Die Piñata ist eine sternförmige Kugel aus Ton oder Pappmaché, die mit buntem Krepppapier umwickelt und mit Schokolade, Nüssen und Früchten gefüllt ist. Mit verbunden Augen müssen die Kinder versuchen, die Kugel mit einem Stock zu zerschlagen, um den süßen Inhalt ans Tageslicht zu befördern. Die piñata hat ihren Ursprung vermutlich in China. Ihre sieben Sterne symbolisieren die sieben Todsünden. Es soll alles Schlechte zerschlagen, und das Gute, das im Inneren steckt, befreit werden. Diese Bräuche gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, als die spanischen Eroberer den Katholizismus nach Mexiko brachten. Vor allem die Dominikaner- und Franziskanermönche versuchten damals, den ungläubigen Indios das Christentum mit Spielen wie den Posadas und Piñatas näher zu bringen. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember versammeln sich die Mexikaner in den Kirchen und gedenken in aller Stille der Geburt Jesu Christi. Danach gönnen sich die Familien ein großes Nachtessen und wünschen sich „Feliz Navidad“. Typische Weihnachtsgerichte sind Bacalao (Fisch mit Oliven und Chili) oder Pavo (Truthahn), begleitet von mexikanischen Nudeln und einem süßen Apfelsalat. Die Geschenke gibt’s erst am Morgen des 25. Dezember.

Hungry Santa – Ziegen in Kenia

„Sikukuu njema ya Krismasi“ wünscht man sich in dem ostafrikanischen Land zu Weihnachten. Auch hier kommt zur Weihnachtszeit die ganze Familie zusammen.

Auch in Afrika wird ein gutes Weihnachtsessen im Kreise der Familie groß geschrieben. Bevor man allerdings ans Essen denken kann, müssen zuerst einmal die Zutaten beschafft werden. In Kenia gehen die Männer daher am Weihnachtsmorgen jagen und schlachten eine Ziege. Alternativ muss auch manchmal ein Huhn oder ein Schaf daran glauben. Was ihnen eben zuerst ins Visier gerät. Am Abend wird dann Nyama Choma serviert, gebratenes Fleisch – je nachdem, welches Tier zuvor erlegt wurde. Dazu wird Chapatis (Fladenbrot) gereicht. In den Küstenregionen gibt es meist Pilau, ein Gericht aus Reis und Fleisch mit vielen verschiedenen Gewürzen. Pilau wird auf einem großen Tablett serviert, von dem direkt mit den Fingern gegessen wird – kein Teller, keine Gabel! Für das Aufräumen nach dem Essen sind die Kinder zuständig. Auch in Kenia ziehen die Menschen an Heiligabend von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Die Bewohner stecken ihnen Geld zu, das die Sänger später der Kirche spenden. Es gilt als absolutes Muss, zu Weihnachten in die Kirche zu gehen, auch wenn man das sonst nicht so oft tut. Die Familien versuchen mit allen Mitteln, ihren Kindern neues Gewand zu organisieren, um sie gut aussehen zu lassen. Die Kirchen sind feierlich mit Christbäumen, Luftballons, Schleifen und Blumen dekoriert. Generell legen Kenianer viel Wert auf eine schönere Dekoration. In den Familien ist das allerdings die Aufgabe der Kinder. Ebenso liegt es an ihnen, das Haus für das Weihnachtsfest zu putzen und auf Vordermann zu bringen. Nach dem Gang in die Kirche wird bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Wem Krippenspiele und Vanillekipferl in Österreich zu langweilig sind, weiß ja jetzt, wo man Weihnachten mal anders feiern kann. Kornell

In den Städten lebende Kenianer fahren daher zu ihren Verwandten aufs Land – mit dem Bus über Sandpisten.

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Watchin‘ Christmas Der Winter naht und dementsprechend unfreundlich präsentiert sich das Wetter. Ein Blick aus dem Fenster genügt, um einem die Lust auf Outdoor-Aktivitäten zu verderben. Am reizvollsten ist der Gedanke, zuhause zu bleiben und den ein oder anderen guten Film zu genießen. Hier kommen nun einige (vor-)weihnachtliche Klassiker, die es immer wieder wert sind, gesehen zu werden: reichischen Filmkunst wahre „Must Haves“ in der Sammlung. Es ist immer wieder sehenswert, wie sich Erwin Steinhauer und seine Film-Familie durch die besinnlichste Zeit des Jahres quälen. Ob nun alle zusammen im verschneiten Österreich oder im sonnigen Mauritius gegen typische Generationskonflikte kämpfen, die Omama das Weihnachtsessen ruiniert oder eine Palme weihnachtlich geschmückt wird – es ist in jedem Fall ein herrliches Fernsehvergnügen für Jung und Alt.

Stirb langsam – Bruce Willis alias John McClane möchte ein friedliches Weihnachtsfest verbringen. Es kommt jedoch anders, als er denkt. Die Firmenfeier, auf der er seine Frau überraschen möchte, nimmt ein jähes Ende: Gangster stürmen das Nakatomi Plaza – das Bürohochhaus, in dem das Fest stattfindet. Als sie die Anwesenden als Geiseln nehmen, kann sich John als einziger verstecken. Es beginnt ein harter Kampf mit der Zeit – und ums Überleben. Ohne Verbindung zur Außenwelt ist John auf sich allein gestellt, um seine Frau und die anderen Partygäste zu befreien. Stirb langsam ist der ideale Film für Bruce Willis- und Action-Fans, der zeigt, dass Weihnachten nicht immer beschaulich ablaufen muss. Kevin allein zu Haus – der Film, durch den Macaulay Culkin zum Kinderstar wurde. Kevin McAllister soll Weihnachten mit seiner Großfamilie in Paris verbringen. Aber wie das Schicksal so spielt, wird er im Abreise-Trubel zuhause vergessen. Nun muss der Junge zusehen, wie er alleine zurechtkommt. Als Kevin merkt, dass zwei KleinGanoven das Anwesen ausspioniert haben, um in der Urlaubszeit das Haus auszurauben, ist sein Einfallsreichtum gefragt. Ein witziges Katz und Maus Spiel beginnt, in dem Kevin den Einbrechern zeigt, wo´s lang geht. Schöne Bescherung – Chevy Chase alias Clark Griswold

gerät zu Weihnachten von einem Schlamassel in den nächsten. Zuerst gehen durch den viel zu großen Weihnachtsbaum einige Fenster zu Bruch, dann erleidet die Katze einen Stromschlag. Dank einiger unerwarteter Ereignisse und seiner verrückten Familie wird alles noch schlimmer. Durch einen hinreißend chaotischen Chevy Chase heitert dieser Film selbst den größten Weihnachtsmuffel wieder auf.

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Foto: Manuela Praschak

Single Bells & O Palmenbaum – für Freunde der öster-

Tatsächlich Liebe – ein herzerwärmender Episodenfilm,

der sich ideal für einen romantischen Fernsehabend eignet. Der Film erzählt die Geschichten verschiedener Paare, eines abgehalfterten Rockstars, guter Freunde und zusammenhaltender Familien.Die Handlungsstränge, die fünf Wochen vor Weihnachten beginnen, laufen am Weihnachtsabend zusammen. Großartige Schauspieler wie Hugh Grant und Keira Knightley, sowie stimmungsvolle Musik lassen die Herzen der Zuseher höher schlagen.

Santa Clause – eine schöne Bescherung – Tim Allen

alias Scott Calvin verbringt wegen der Trennung von seiner Frau Weihnachten allein mit seinem Sohn. Als der Weihnachtsmann von Scott´s Dach stürzt, hinterlässt er die Nachricht, Scott solle sein Kostüm anziehen und an seiner Stelle die Kinder beschenken. Für Vater und Sohn beginnt ein großes Abenteuer. Mit der Zeit entwickelt sich Scott vom bloßen Kostümträger immer mehr zum echten Santa mit all seinen Aufgaben und Verpflichtungen. Der Film versprüht einen gewissen Zauber, der einmal mehr die Frage aufwirft, ob es den Weihnachtsmann nicht doch gibt.

Nightmare before Christmas – ein schaurig schöner

Grusel-Klassiker von Tim Burton. Der Stop-Motion Film (hierbei werden die Charaktere aus Plastilin gefertigt und in den unterschiedlichsten Positionen fotografiert) fasziniert die Seher schon seit 1993. Jack Skellington und den anderen furchteinflößenden Einwohnern von Halloween Town werden die jährlichen HalloweenFeiern langweilig. Aus diesem Grund beschließen sie, das Weihnachtsfest zu übernehmen. Sie entführen Santa Clause und an seiner Stelle reist Jack durch Christmas Town. Die Geschenke sind gruselige Kreationen seiner Freunde und erschrecken die Kinder beinahe zu Tode. Es scheint das schrecklichste Weihnachtsfest zu sein, das es je gegeben hat. Durch gruselige, lustige und romantische Momente eignet sich Nightmare before Christmas für alle, die sich einmal auf ein etwas anderes Filmerlebnis einlassen möchten. Praschak SUMO 1/2007


Die kalte Winterzeit ist angebrochen und es stehen bei den meisten wieder lange Fernsehnachmittage bevor. Um neben Skifahren, Snowboarden, Langlaufen und Eislaufen über den Winter fit zu bleiben und den Fettpölsterchen keine Chance zu lassen, stellen wir einige Übungen für Zuhause zum Nachmachen vor. Wichtige Aspekte vor der Ausübung: Aufwärmen

Mindestens fünf Minuten (leichtes Laufen, Schrittkombinationen zu Musik, Fahrradergometer, etc.).

Wiederholungen

20 oder mehr, 2 bis 5 Serien, 1 bis 2 Minuten Pause.

Nachdehnen

Um Körper und Psyche von der Leistungs- in die Erholungsbereitschaft zu versetzen. Pernold

Arm- und Schultermuskulatur

Endposition

Ausgangsposition Liegestütz auf den Knien, Arme gestreckt.

Beugen und strecken der Arme, den Rücken während der Übungsausführung gerade halten.

Rücken- und Bauchmuskulatur Rückenlage. Hüft- und Kniegelenk etwa im rechten Winkel gebeugt und vom Boden abgehoben, die Arme gestreckt neben dem Körper. Das Gesäß ein paar Zentimeter vom Boden abheben und wieder zurück, die Kniegelenke sollten in Richtung der Decke hochgehoben werden.

Ausgangsposition

Endposition

Bein- und Gesäßmuskulatur Stand. Beine hüftbreit auseinander, Arme am Becken abgestützt.

Ausgangsposition SUMO 1/2007

Endposition

Foto: zVg

Knie beugen und strecken, maximal bis zum rechten Winkel im Kniegelenk, Gesäß wie beim Hinsetzen auf einen Sessel nach hinten bringen, Rücken gerade, die Kniescheibe sollte nicht über die Zehenspitzen hinausragen.

Brigitte Jonas

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ebt mir kein Handy, wenn ich betrunken bin … weil ich sonst nämlich peinliche SMS schreib, die ich später bereue. Gebt mir keine Packung Paprikachips, wenn ich versuche auf Diät zu sein, also fast immer ... Und stellt mir ja keinen Mann vor, der ein Arschloch ist, weil ich mich sonst nämlich entweder in ihn verliebe oder mich unheimlich blamiere. Letztes Jahr zu Weihnachten war alles zusammen der Fall. Meine Freundin Silke plante eine X-Mas Party, die neben der Einweihfunktion der neuen Wohnung auch noch den Hintergrund hatte, mich und den Arbeitskollegen ihres Freundes Bernd zu verkuppeln. Es widerstrebte mir ja schon genug, auf eine Party zu gehen, auf der man hauptsächlich glückliche, selbstverliebte Pärchen trifft, aber jetzt wurde ich auch noch öffentlich unter dem Motto „Wer will mich“ zur Schau gestellt. Es konnte nur eine Katastrophe werden, das war mir bewusst. Aber wer konnte ahnen, dass Axel, der besagte Arbeitskollege eigentlich schwul ist und sich vor allen lauthals darüber amüsierte, wie man auf die Idee gekommen sei, ausgerechnet ihn mit mir zu verkuppeln … Dass man mir versprach, sich trotzdem weiter umzuhören, war der höchste Grad der Peinlichkeit … Meine Weihnachtsstimmung war dann auch nicht mehr auffindbar. Also beschloss ich, sie mit ein paar Becherchen Punsch wieder hervorzurufen, was nur einen Brechreiz, ein paar peinliche SMS an meinen Ex und eine unaufhaltsame Lust auf Chips mit Paprika-Geschmack zur Folge hatte. Nichtsdestotrotz hat die Story ein gutes Ende. Wider allen Erwartungen antwortete mein Ex, und spätestens zu Silvester hatten wir eine gute Methode gefunden, um die überflüssigen Kilos wieder abzutrainieren … Kamper

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Foto: aboutpixel.de / Susanne Kiesenhofer

Kampfansage dem Winterspeck


Jetzt knallts! Sprichwörtlich ist das Glück ein Vogerl. Nicht zu Silvester! Da ist es ein Kleeblatt, ein Schwein, ein Schwammerl, ein Hufeisen oder ein Rauchfangkehrer.

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ie bei allen Festtagen, so verbinden sich auch mit dem Jahreswechsel diverses Brauchtum und allerlei Aberglaube. Knaller, Feuerwerk, Kirchenglocken, Walzermusik und Sektkorken sind aus den meisten Kulturen genauso wenig wegzudenken wie die Glückwünsche.

Es möge gelingen

Der gute Rutsch hat jedoch wenig mit dem Hinüberrutschen zu tun. Die Bedeutung geht auf das hebräische Wort „rosch“ zurück und symbolisiert den Beginn des neuen Jahres. Prosit wiederum ist lateinisch und bedeutet „Es möge gelingen“. Besonders Glücksbringer haben zu Silvester Hochsaison. Egal ob Glücksschweine aus Marzipan, Münzen und Marienkäfer aus Schokolade oder kleine Töpfchen mit Glücksklee. Münzen symbolisieren Reichtum, wohingegen ein Hufeisen Haus und Hof schützen soll. Rauchfangkehrer gelten als Glücksboten, weil sie als erste am Neujahrsmorgen durch die Straßen gingen und zum Neujahr gratulierten. Um geheime Wünsche und Hoffnungen zu beflügeln, verschenkt man vierblättrigen Klee. Schweine stehen für Fruchtbarkeit und werden als Zeichen für Wohlstand und Reichtum angesehen. Der Marienkäfer soll Kinder beschützen und Kranke heilen. Auch das Schwammerl (eigentlich der Fliegenpilz) wird wegen des seltenen Vorkommens als Glücksbringer angesehen.

In Griechenland verschenkt man das sogenannte Basiliusbrot, in das Münzen eingebacken sind. Dieser Brauch soll Glück und Wohlstand mit sich bringen.

Mochi – Kloßnudel mit Erstickungsgefahr

Ein Silvesterbrauch in Japan beschäftigt seit Jahren die japanischen Rettungsdienste. Mochi, eine Kloßnudel aus gestampftem Klebreis verspricht eigentlich ein langes und glückliches Leben. Doch der zähe Knödel blieb schon so manchem Glückssuchenden im Hals stecken. Daher ein Tipp: Finger weg von Mochi! Ein süßes Ritual ist in Israel weit verbreitet. Äpfel in Honig eingelegt stehen dafür, dass das kommende Jahr im übertragenen Sinne süß wird.

Rot für drunter

Die Argentinier verfolgen eine ganz besondere Tradition. Sie schreddern am letzten Tag des Jahres alte Unterlagen und Papiere und kippen diese aus den Fenstern. Den ganzen Tag rieseln Papierstückchen wie Schneeflocken aus den Häusern. In den Ländern Chile, Italien und Spanien versuchen die Frauen ihr Glück auf eine äußerst erotische Art und Weise zu beschwören. Sie tragen am Silvester- und Neujahrstag rote Dessous. Weber, rada

Schwein gehabt = Glück gehabt

Zwölf Weintrauben fürs Glück

An der Schwelle zu einem neuen Jahr möchten viele Menschen wissen, was die Zukunft bringen wird. Der wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Orakelbrauch ist das Bleigießen. Im Laufe der Zeit haben sich in jedem Land andere Silvesterbräuche entwickelt. In Spanien werden um Mitternacht Weintrauben gegessen. Zu jedem Glockenschlag verspeist man eine Traube und darf sich dabei etwas wünschen. Doch Vorsicht: Bis zum letzten Glockenschlag müssen alle Trauben aufgegessen sein, sonst droht Unglück! Weniger appetitlich geht es in Schottland zu. Dort werden gefüllte Schafsmägen („Haggis“) verzehrt. Es versteht sich, dass die Schotten dazu Whiskey trinken.

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… eine Schuppe des Silvesterkarpfens im Portemonnaie Glück bringt?

Wusstet ihr, dass...

Das älteste Brauchtum zu Silvester ist der Lärm. Er soll böse Geister und trübe Gedanken vertreiben. Diesen Zweck erfüllen weltweit die Feuerwerke. Außer dem Feuerwerk steht natürlich auch der Sekt im Mittelpunkt des Geschehens. Auf der ganzen Welt lässt man zu Mitternacht die Korken knallen. Dabei geht es beim Anstoßen aber nicht mehr darum, Dämonen zu vertreiben, sondern den Beginn eines neuen Jahres zu feiern. Der Jahreswechsel wird in Österreich durch das Läuten der Pummerin eingeleitet. Danach wird ein klassischer Wiener Walzer getanzt.

… man zu Silvester auf keinen Fall Geflügel essen sollte, weil sonst das Glück mit dem Federvieh davonfliegt?

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… man in der Silvesternacht das Wäscheaufhängen unterlassen sollte, da sonst böse Geister und Dämonen darin hängen bleiben würden?

… man durch eine Drehung um die eigene Achse das Silvesterorakel beeinflussen kann, da man dadurch ein schlechtes in ein gutes Omen verwandelt? … man zu Neujahr nicht zu spät aufstehen sollte, weil man sonst das ganze nächste Jahr schlecht schläft und von Alpträumen gequält wird?

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Lifestyle

F

rüher, als ich noch nicht wusste, wie böse ein Erwachen an Neujahr sein kann, war ich stolz, zu Silvester bis halb eins aufbleiben zu dürfen. Es war der Geruch der glühenden Brennpaste unter dem Fleischfondue, von dem ich so viel aß, als müsste ich das ganze kommende Jahr davon zehren. Es war die Freude meiner Oma, die sich nach dem Essen zum Fernseher schlich, um zu von Karl Moik präsentierten Volksliedern ins neue Jahr zu schunkeln und es war der Geschmack des Erwachsenwerdens, den der damals noch nicht so leckere, bitter-prickelnde Sekt auf der Zunge hinterließ. Heute ist alles anders: Das Fleischfondue wurde durch Soletti und Erdnüsse auf irgendeiner Party ersetzt, der Sekt schmeckt erst nach dem zuvielten Glas nicht mehr besonders, und nicht einmal Karl Moik hat die guten alten Zeiten auf dem Silvesterbildschirm überstanden. Trotzdem: Nur einmal im Jahr feiert man einen Moment, in dem niemand im Mittelpunkt steht, kein Sieg errungen wurde und der keine drastische Veränderung mit sich bringt. Nur einmal feiert man mit so vielen Menschen gemeinsam. Einfach nur um des Momentes willen. Auch wenn sich die Jahreszahlen und Umstände ändern, eines beruhigt mich: Dieser spezielle Moment kehrt jedes Jahr wieder. ess

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Foto: aboutpixel.de

Tag und Nacht

er 31.12. naht. Panik steigt in mir auf. Es ist jedes Jahr dasselbe. Schweinchen, Kleeblätter und Marienkäfer als Kuchen, Schoko, Marzipan oder Plüsch. Lärm, Rauch, Wiener Walzer und Alkoholleichen. Abgefackelte Raketen in meinem Garten. Der Lärm der Explosionen treibt meine Katze jedes Jahr aufs Neue in die Flucht. „Geiz ist Geil“ schallt es das ganze Jahr über aus Radio und Fernsehen, doch der Müllsack voller Böller zeigt mir das Gegenteil. Ebenso wie die leer geräumten Regale in den Läden – die Menschen kaufen Lebensmittel, als naht der Weltuntergang. Diese aufgesetzte Fröhlichkeit ... Soll ich mich freuen, dass schon wieder ein Jahr vorüber ist und ich älter werde? Muss ich genau an diesem Tag um Mitternacht fröhlich Walzer tanzen, obwohl sich die Füße meines Tanzpartners auf meinen Schuhen sehr wohl fühlen? Hab’ ich es nötig, den Kopf eines Schweins zu essen, dass mich mit seinen süßen Augen am Tisch liegend anstarrt? Ich pfeif ’ auf Silvester. Ich pfeif ’ auf alle Traditionen. Heuer mach’ ich es anders und verkriech mich nach der Prime Time im Bett. Allein und glücklich. Das Handy am Nachkästchen. Natürlich ausgeschaltet oder zumindest auf stumm. „Prosit Neujahr“ kann ich am Neujahrsmorgen auch noch lesen. daberer

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Entertainment

Die neun nervigsten Weihnachtssongs

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WHAM! - Last Christmas

Der Ton gewordene Bill Cosby-Pullover. Dazu ein Video, in dem George Michael und Andrew Ridgeley alias WHAM! mit ihren Freundinnen (!) den Weihnachtsbaum schmücken, und fertig ist der schlimmste Weihnachtssong aller Zeiten.

Anscheinend reichte es Yoko Ono nicht, die Beatles zu entzweien und die Welt mit ihrer schrecklichen Avantgarde„Kunst“ zu quälen. Nein, sie musste John Lennon auch noch zu diesem wunderbaren Weihnachtslied mit Hippiebotschaft und Kinderchor inspirieren, das uns seitdem jedes Jahr um die Ohren fliegt. „And so this is Christmas and what have you done?” Ja, was haben wir eigentlich getan, um das Jahr für Jahr ertragen zu müssen?

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BARBRA STREISAND – Jingle Bells

Walter Matthau sagte einmal zu Barbra Streisand: “I have more talent in my smallest fart than you have in your entire body.” Wie Recht er doch hatte! Jedenfalls würde man Matthaus… nun ja… Ergüssen lieber lauschen als Streisands „Christmas Album“, auf dem sich auch ihre Version von „Jingle Bells“ findet: Eine Schlittenfahrt, die direkt in die Hölle führt.

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BAND AID – Do They Know It’s Christmastime?

Bob Geldorf hatte Anfang der 80er eine großartige Idee: Er versammelte ein paar steinreiche Musiker im Studio, um ein Liedchen über die Armut in Afrika zu trällern. Das dazugehörige Video sah aus wie ein Treffen der anonymen Alkoholiker. Für jemanden, der so sehr um Gerechtigkeit und die Achtung der Menschenrechte bemüht ist, verstößt Geldorf mit seinem Song aber recht eindeutig gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung unterworfen werden“.

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WOLFGANG AMBROS – Weihnachten wie immer

Ein bisschen Schweinsbraten-Romantik zum frohen Fest: „Dann is’ Bescherung und i freu mi, i loss mi hoit so gern bescheren“, singt er, der Wolferl. Man sieht ihn direkt unterm Weihnachtsbaum, wie er zufrieden lächelt, die Bäckchen rot vom Glühwein. Wenn der Meister dann noch „Dom Rep“ auf „Volldepp“ reimt, kommt endgültig Weihnachtsstimmung auf. Wie immer.

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DIE ROTEN ROSEN – Weihnachtsmann vom Dach

Die Toten Hosen a.k.a. Die Roten Rosen haben ein Weihnachtsalbum aufgenommen und es „Wir warten auf ’s Christkind“ genannt. Meinen die das etwa ernst? Nee, alles total zynisch und so. Aber einige fromme Weihnachtslieder sind schon drauf, ne? Ja, schon, aber – jetzt kommt’s! – als Punkrock-Versionen. Das is’ doch mal ’ne originelle Idee, wat? „Weihnachtsmann vom Dach“, das damals als Single ausgekoppelt wurde, sei hier als eines von vielen möglichen Beispielen für die unterirdische Qualität der Platte genannt. Campino übertrifft sich bei diesem Song selbst und schafft es, im gesamten Lied nur drei Zeilen unterzubringen, die sich tatsächlich reimen. Sogar für seine Verhältnisse eine reitsamer Leistung.

Neun Alternativen für ein erträgliches Weihnachtsfest:

RAINHARD FENDRICH – Stille Nacht, heilige Nacht

Rainhard Fendrich beweist uns seine Affinität für Schnee diesmal mit einem Weihnachtslied. Das „ewige Lied“ hängt uns ohnehin schon seit geschätzten tausend Jahren zum Hals raus, aber Fendrich hat es (wenig überraschend) geschafft, die geschmackloseste Version davon einzuspielen, die es je gab.

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PAUL & LINDA McCARTNEY – Wonderful Christmas Time

Klar konnte Paul nicht tatenlos zusehen, als John Lennon einen Weihnachtssong veröffentlichte. Deswegen erschien 1979 seine eigene Vorstellung einer „Wonderful Christmas Time“. Das Ergebnis klingt wie ein vertonter Schlaganfall mit den billigsten, gemeinsten Keyboardsounds, die je ein menschliches Ohr vernommen hat. „More like a Clockwork Orange Christmas Time“, wie ein Kritiker treffend bemerkte.

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Im Rahmen der Weihnachts-Samplerreihe “A Very Special Christmas“ coverte Chris Cornell Franz Schuberts „Ave Maria“. Nochmal langsam und zum Mitschreiben für alle, die geglaubt haben, sie hätten sich eben verlesen: Chris. Cornell. Covert. Franz. Schubert. Ist das nicht toll? Hier noch ein paar gute Ideen für weitere Coverversionen: Eddie Vedder singt Beethovens „Ode an die Freude“, Trent Reznor rockt Schuberts „Forelle“ und die Foo Fighters spielen „Figaros Hochzeit“ von vorne bis hinten nach. Das wäre doch mal total special …

Slayer – Raigning Blood

Alternativen

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JOHN & YOKO – Happy Xmas (War Is Over)

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CHRIS CORNELL & ELEVEN – Ave Maria

Ron Sexsmith – Maybe This Christmas Oasis – Merry Xmas Everybody (Slade Cover) Lou Reed – Xmas In February The Pogues – A Fairytale Of New York Ben Kweller – Rock Of Ages Tom Waits – Christmas Card From A Hooker ... Eels – Everything’s Gonna Be Cool This Christmas Steve Wonder – Someday At Christmas

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POP

ARCHEOLOGY

Entertainment

Q: Sind wir nicht alle Primaten? A: Ja, wir sind es schon!

Perlen gibt es unzählige in der Rockgeschichte, viele davon sind bis heute unentdeckt geblieben, andere wurden vom Staub der Zeit begraben. „Archeology“ widmet sich der Aufgabe, verborgene Schätze aus 50 Jahren Popkultur auszugraben, abzustauben und ihnen die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie schon längst verdient hätten.

Außer Ween und den frühen Oingo Poingo kam keine Band jemals auch nur ansatzweise an den originellen Wahnsinn von Devo heran. Die De-Evolutionists selbst gerieten nach den 80ern leider schnell in Vergessenheit. Einerseits war das Image der Band zu sperrig, ihre Botschaft zu wenig massentauglich, und andererseits war auch der kreative Ofen bald aus. Mothersbaugh verdient heute seinen Lebensunterhalt als Haus- und Hofkomponist für Wes Anderson-Filme und der alte Konsumkritiker Casale ist jetzt – welch Ironie – in der Werbung tätig. Trotzdem sind Devo noch nicht ganz tot: im Sommer 2007 veröffentlichte die Band den brandneuen Song „Watch Us Work It“, der als einer ihrer besten überhaupt angesehen werden darf und auf mehr hoffen lässt. reitsamer SUMO 1/2007

www.clubdevo.com

Gegründet: 1972 in Akron, Ohio Mitglieder (klassisches Line-Up): Mark Mothersbaugh (Gesang, Synthesizer, Gitarre), Gerald Casale (Bass, Synthesizer, Gesang), Bob Mothersbaugh (Gitarre, Gesang), Bob Casale (Gitarre, Keyboard, Gesang), Alan Myers (Schlagzeug) Veröffentlichungen: 8 Studioalben, 2 Livealben und mindestens 5 Compilations Hits: (I Can’t Get No) Satisfaction, Whip It, Girl U Want, Freedom Of Choice, Beautiful World • Bei ihren Konzerten traten Devo ab und zu verkleidet als ihre eigene Vorband auf, um vom Publikum von der Bühne gebuht zu werden. • 2001 nahm die Band unter dem Namen The Wipeouters ein Album mit Surfrock-Instrumentals auf.

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• 2006 veröffentlichte Disney die CD Dev2.0, auf der Kinder in Kiddy-Contest-Manier Devo-Songs coverten. Das Projekt floppte.

DEVO

Wer sich heute ihr Debut „Q: Are We Not Men? A: We Are Devo!“ aus dem Jahre 1978 anhört, wird aber schnell feststellen, dass es sich hier um ein verstecktes Juwel der Rockgeschichte handelt, das seiner Zeit weit voraus war. Neben Kraftwerk war Devo eine der ersten Bands, die Synthesizer zur Grundlage ihrer Musik machten. Sie entdeckten auch vor allen anderen das Musikvideo als künstlerisches Medium. So wurde der durchgeknallte Clip zu „(I Can’t Get No) Satisfaction“ zu einem der ersten MTV-Dauerbrenner. Ein schleppender Beat und Motherbaughs hektischer Sprechgesang machten aus dem Sex-überladenen Stones-Original eine paranoide, konsumkritische Hymne für die 80er Jahre. „Jocko Homo“ wiederum ist wohl einer der seltsamsten Rocksongs, die je geschrieben wurden: der Antwort-/Sprechgesang, der 7/8-Takt, die triumphale Bridge, dazu der spastische Tanz, den Mothersbaugh im begleitenden Kurzfilm aufführt; das alles brennt sich ins Gehirn ein und lässt einen so schnell nicht wieder los. Weitere Highlights sind „Mongoloid“, „Uncontrollable Urge“, „Come Back Jonee“ und „Praying Hands“.

Foto: zVg

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nsere erste Reise führt uns nach Akron, Ohio, in die frühen Siebziger. Während in England Punkrock zum Synonym für Individualität, künstlerische Freiheit und Gesellschaftskritik geworden war, arbeiteten fünf junge Musiker im Norden der Vereinigten Staaten unter dem Namen Devo an einem wirklich eigenständigen Sound. Gegründet von den beiden Kunststudenten Mark Mothersbaugh und Jerry Casale entwickelte die Band eine völlig neue Herangehensweise an Rockmusik. Im Mittelpunkt stand die Idee der „De-Evolution“ (kurz Devo), nach der sich die konsumverblödete Menschheit nicht weiter-, sondern zum Affen zurückentwickle. Diese Message transportierte die Band, stets zwischen Satire, Parodie und Kunst hin und her pendelnd, in Songs, Videos, Plattencovers und in ihrem Auftreten. Der Begriff „Gesamtkunstwerk“ war wohl selten so zutreffend wie hier. Dass Devo ihre gesellschaftskritischen Anliegen meist auf unterhaltsame Weise mit schrillen Verkleidungen und irren Videoshows vortrugen, führte aber leider auch dazu, dass die Band nur allzu oft als albernes Clownkollektiv abgetan wurde.

• Nicht nur Kinder coverten Devo. Auch Soundgarden, Nirvana, Rage Against The Machine, Sepultura, Fu Manchu und A Perfect Circle zollten ihren Tribut indem sie die Songs der Band neu aufnahmen. Die Begeisterung von Maynard James Keenan ging sogar soweit, dass er seinen Sohn Devo nannte.

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Literatur

Entertainment

Literatur around the world!

Wenn man als aufmerksamer Schüler dem Deutschunterricht seine Ehre erweist, macht man ausführlich Bekanntschaft mit der Bandbreite der deutschsprachigen Literatur. Doch die Welt der Bücher ist nicht auf unsere schöne Sprache beschränkt. Die Literatur der verschiedenen Länder unserer Erde ist ebenfalls mehr als beachtenswert. In vielen Sprachen wird Weltliteratur geschaffen.

Die göttliche Komödie

Das erste Werk verdanken wir dem Florentiner Dante Alighieri. Der Dichter lebte Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts und war zu Lebzeiten als scharfer Kritiker seiner Umgebung bekannt. Sein Hauptwerk „Die göttliche Komödie“ gilt als eines der zentralen Werke der italienischen Literatur. In dieser epischen Dichtung knüpft Dante an die damals vorherrschenden Jenseitsvisionen an, die vom Himmel als Ziel und der Hölle als Ort der Verdammnis ausgehen. Die Hölle wird als gewaltiger Trichter dargestellt, der bis zum Mittelpunkt der kugelförmigen Erde (man bedenke, das Werk entstand um das Jahr 1300) reicht. Dante beschreibt in seinem Werk den antiken Dichter Vergil, seine verstorbene geliebte Beatrice und den Heiligen Bernhard von Clairvaux als Führer. Die Reise führt durch sieben, je nach Schwere der Sünden in höllische Qualen eingeteilte Bußbezirke, die jeweils mit bekannten Persönlichkeiten der damaligen Zeit bestückt sind. Im Kern dient dieses Werk Dante auch als Buße für sein eigenes, von mancherlei Unmoral (vor allem in Bezug auf Frauen) begleitetes Leben. Wer eine spirituelle Reise der etwas anderen Art erleben will oder sich für die Geschichte der damaligen Zeit interessiert, ist mit diesem Buch gut aufgeho-

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ben. Auch wenn die meisten handelnden Personen Dantes Epoche entstammen, so sind ihre Verfehlungen zeitlos. Ein Werk, das man gelesen haben sollte, auch wenn 600 Seiten eine Herausforderung sind.

Pinocchio

Das zweite Buch, das die Welt seit mehr als 100 Jahren begeistert, entstammt der Feder Carlo Collodis. Es handelt sich um die Abenteuer des Pinocchio, einer kleinen Holzmarionette, die vom Holzschnitzer Geppetto erschaffen wird. Obwohl Geppetto versucht, sie wie einen kleinen Jungen zu erziehen, und sie sogar in die Schule schickt, wird Pinocchio sein Hang zu falschen Freunden immer wieder zum Verhängnis. Eine große Reise beginnt: gepflastert mit vielerlei Abenteuern, zu Lande, zu Meer und auf einer Insel. Am Ende finden Vater und Sohn sich im Bauch eines Wales wieder, was einem furiosen Schlussakt den Weg ebnet. Von der kindgerechten Umsetzung, ideal für die obligatorische „Gute Nacht“Geschichte, bis zur Gesamtversion mit 200 Seiten für Junge und Junggebliebene bietet sich ein breites Spektrum an Lesemöglichkeiten. Zu empfehlen ist die Geschichte allemal, denn die Moral ist wohl bis in alle Ewigkeit gültig.

Der Name der Rose

Auch in jüngerer Zeit ist äußerst Lesenswertes aus dem Land der Pasta in die internationale Literaturwelt gedrungen. Das dritte Werk verdanken wir Umberto Eco, seines Zeichens Professor an der Universität Bologna (an der auch Dante Alighieri wirkte), Medienwissenschaftler und weltberühmter Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist „Der Name der Rose“, das im Jahr 1980 erschienen ist. Nur wenige wissen, dass die Grundlage für dieses Buch aus Österreich stammt. Als Vorlage diente ein lateinischer Text eines Mönchs namens Adson von Melk. Er beschreibt in dem Text seine Zeit als Novize beim

Foto: Claudia Zawadil

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eute wird Italien vorgestellt. Ein Land, das gemeinhin eher durch kulinarische Genüsse und touristische Vielfalt, als durch seine literarische Errungenschaften auf sich aufmerksam macht. Die Nachfahren der Römer sind nicht nur in punkto Kochen und Dolce Vita berühmt. Neben hervorragenden Fußballern (und zugleich Schauspielern), Filmschaffenden, zeitlosen Künstlern und Universalgenies à la Da Vinci sind auch die literarischen Errungenschaften nicht zu verachten. Hier werden nun drei wichtige Werke näher vorgestellt.

Franziskanerpater William von Baskerville. Die Handlung spielt in einem Benediktiner Kloster in Nord-West-Italien. Im Zuge einer Kirchentagung, bei der es um die theologische Auslegung der Armut Christi geht, kommt es im Kloster zu einer geheimnisvollen Mordserie. William von Baskerville, mit seinem Novizen wegen der Tagung anwesend, wird vom Abt aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Inquisitor mit der Klärung des Falles betraut. Im Zuge der Ermittlungen stößt Baskerville auf einen geheimnisvollen Klosterschatz, eine geheime Bibliothek, die viele Werke antiker und arabischer Philosophen beinhaltet. Als auch Gerüchte über Ketzerei aufkommen und der Papst seinen härtesten Inquisitor schickt, spitzt sich das Geschehen dramatisch zu. Ein großes Finale nimmt seinen Lauf. Freunde des historischen Romans (Dan Brown Leser aufgepasst!) und Liebhaber des trockenen Humors werden ihre helle Freude an Umberto Ecos Werk haben. Auf wuchtigen 676 Seiten entfaltet sich im Hintergrund einer Kirchentagung ein Krimi à la Sherlock Holmes, der sich ganz nebenbei als wunderbare Hommage an die Literatur in all ihren Variationen erweist. Ein Fest für Freunde des gepflegten Allgemeinwissens. rader

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Lifestyle

“Perfect Weihnachten” When the snow falls wunderbar And the children happy are, When the Glatteis on the street, And we all a Glühwein need, Then you know, es ist soweit: She is here, the Weihnachtszeit. Every Parkhaus ist besetzt, Weil die people fahren jetzt All to Kaufhof, Mediamarkt, Kriegen nearly Herzinfarkt. Shopping hirnverbrannte things And the Christmasglocke rings. Mother in the kitchen bakes Schoko-, Nuss- and Mandelkeks Daddy in the Nebenraum Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum He is hanging auf the balls, Then he from the Leiter falls... Finally the Kinderlein In the Zimmer kommen rein And es sings the family Schauerlich: „Oh, Christmastree!“ And then jeder in the house Is packing die Geschenke aus. Mama finds under the Tanne Eine brandnew Teflon-Pfanne, Papa gets a Schlips and Socken, Everybody does frohlocken. President speaks in TV, All around is Harmonie, Bis mother in the kitchen runs: Im Ofen burns the Weihnachtsgans.

Merry Christmas, merry Christmas, Hear the music, see the lights, Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht, Merry Christmas allerseits... SUMO 1/2007

Foto: aboutpixel.de

And so comes die Feuerwehr With Tatü tata daher, And they bring a long, long Schlauch And a long, long Leiter auch. And they schrei - „Wasser marsch!“, Christmas is - now im - A....

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Entertainment

Buch oder Film Was ist besser?

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er einen Film mit der Buchvorlage bis ins letzte Detail vergleicht, tut sich und dem Buch nichts Gutes und handelt ungerecht. Denn Buch und Film haben im Grunde nur eines gemeinsam: Sie erzählen dieselbe Geschichte. Der Leser eines Buches kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. Er kann sich seine eigene Welt schaffen, er entwickelt seine eigenen Vorstellungen über die im Buch beschriebenen Personen, über die Schauplätze, über die Handlung. Kurz gesagt läuft beim Buch der Film im Kopf ab. Im Film hingegen wird alles durch Bilder konkretisiert. Schauspieler, Drehorte und vor allem die Eigeninterpretation der Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure schränken die eigene Vorstellungskraft ein. Wenn man das Buch bereits vorher gelesen hat, kann sich das als Nachteil für die Verfilmung auswirken, da die Auffassung der Filmemacher mit der eigenen oft nicht übereinstimmt. Deshalb beurteilen oft jene, die das Buch genau kennen, den Film darüber als schlecht. Wer die „Vorlage“ nicht kennt, schaut unvoreingenommen zu, hat keine speziellen Erwartungen, macht keine ständigen Vergleiche und ist offener für den Film als eigenständiges Werk. Stark kritisiert wird, dass in Buchverfilmungen immer wieder für den Leser wichtige Buchpassagen gestrichen werden. Besonders bei sehr dicken Büchern ist das oft der Fall. Es ist einfach unmöglich, alles 1:1 zu übernehmen. Es sei denn, der Film soll fünf Stunden dauern.

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Foto: Philipp Salmutter

„Der Herr der Ringe“, „Das Parfum“, „Harry Potter“ und „The Da Vinci Code“ haben eines gemeinsam: All diese Bücher wurden verfilmt. In letzter Zeit wurden die Kinos von Literaturverfilmungen regelrecht überflutet. Trotz weniger Ausnahmen wie „Der Herr der Ringe“ herrscht die kollektive Meinung, dass das Buch immer besser sei als der Film.

Auch andere Gründe veranlassen Regisseure, gewisse Teile nicht zu übernehmen: Im Buch „Vom Winde verweht“ von der amerikanischen Autorin Margaret Mitchell ist die Hauptperson Scarlett O’Hara schon zu Beginn zweifache Mutter, die ihre Kinder jedoch nicht besonders liebt. Im gleichnamigen Film ist Scarlett ein junges Mädchen ohne Kinder, das sich unsterblich in einen Jungen verliebt hat. Vermutlich wurde dieser Charakter deshalb verändert, weil man eine Hauptdarstellerin mit weißer Weste wollte, die beim Publikum von Anfang an beliebt ist. So starke Eingriffe stoßen oft auf Unverständnis. Die Verfilmung des VatikanThrillers „The Da Vinci Code“ von Bestseller-Autor Dan Brown zeigt, dass eine 1:1 Verfilmung nicht genauso erfolgreich wie das geschriebene Werk sein muss. Das Buch wurde in 44 Sprachen übersetzt und weltweit rund 50 Millionen Mal verkauft, während der Film bei fast allen Filmkritikern durchgefallen ist und keinerlei Auszeichnungen erhalten hat. Obwohl das Buch sehr komplex und somit zu kompliziert für eine originalgetreue Verfilmung ist, hat sich der Drehbuchautor sehr an die Buchvorlage gehalten und es vermieden, eigene Ideen in das Werk einzubringen. Um die Handlung des Films trotzdem nachvollziehbar zu machen, hasten die Hauptdarsteller von einem Schauplatz zum nächsten, für eine Charakterentwicklung bleibt dabei kaum Zeit. Abänderungen des Originals sind aber nicht das größte Problem von Buchverfilmungen.

In Büchern werden oft Empfindungen sehr genau beschrieben. Das stellt an die Verfilmung besonders hohe Ansprüche. Darum haben es Filmemacher schwer, wenn sie die im Buch recht ausführlich beschriebenen Gedanken und Gefühle auf die Leinwand bringen müssen. So sind beispielsweise Literaturverfilmungen wie „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen, deren gesamtes Buch zum Großteil die Gedanken und Gefühle der Hauptpersonen detailliert ausführt, grundsätzlich zum Scheitern verurteilt. In diesem Werk finden zwei sehr unterschiedliche Personen, ein stolzer Mann und eine Frau voller Vorurteile, nach einigen Krisen doch zusammen. Das Buch hat nicht besonders viel Action zu bieten, zeichnet sich aber durch Jane Austens einzigartige Ausdrucksweise aus. Literaturverfilmungen werden zwar oft heruntergemacht, aber es gibt auch die umgekehrte Variante: Das Buch wollte keiner lesen, aber die Verfilmung wurde zum Blockbuster. Viele wissen oft gar nicht, dass es zu bestimmten Filmen überhaupt eine Buchvariante gibt. Sicher ist es so manchem unbekannt, dass dem Film „Fight Club“ mit Brad Pitt und Edward Norton bereits ein gleichnamiges Buch vom amerikanischen Autor Chuck Palahniuk vorausging. Der Autor hatte jedoch starke Probleme, für sein Werk überhaupt einen Verlag zu finden. Der Roman handelt von einem Mann mit Schlafstörungen, der sich eines Tages mit dem SUMO 1/2007


Seifenhersteller Tyler schlägt und merkt, dass er sich danach besser fühlt. Darauf gründen die beiden einen „Fight-Club“, in dem Männer zusammentreffen, um gegeneinander zu kämpfen. Erst nach der Verfilmung verkaufte sich auch das Buch gut. Dass das gedruckte Werk erst durch die Verfilmung bekannt wurde, ist jedoch kein Einzelfall. Ian Fleming erfand den Geheimagenten James Bond und verfasste von 1952 bis zu seinem Tod im Jahre 1964 exakt 14 Bond-Romane. Diese Bücher waren zwar schon vor der Verfilmung bekannt, Weltruhm erlangten aber nur die Filme, die erst zehn Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Bond-Romans nach und nach herausgebracht wurden. Egal, ob man das geschriebene Werk oder den Film besser findet, ein Buch hat einen entscheidenden Vorteil: Es können verschiedene Filme in den Köpfen der Leser ablaufen. Bei einem Film gibt es nur einen Film, der bei jedem gleich ist. Lesen ist Abenteuer im Kopf! lindenmair

Buch oder Film

Entertainment

Der Herr der Ringe Buch: J.R.R. Tolkien (1954/55) Film: Ralph Bakshi (1978), Jules Bass, Arthur Rankin Jr. (1980), Peter Jackson (2001-2003) Romeo und Julia Buch: William Shakespeare (1597) Schon 30-mal verfilmt! Film: u.a. Baz Luhrmann (1996) Harry Potter-Reihe Buch: Joanne K. Rowling (seit 1997) Film: Chris Columbus (seit 2001) James Bond 007-Reihe Buch: Ian Fleming (seit 1952) Film: Terence Young (seit 1962) Jurassic Park Buch: Crichton Michael (1990) Film: Steven Spielberg (1993) The Da Vinci Code Buch: Dan Brown (2003) Film: Ron Howard (2004)

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Entertainment

Fotos: zVg

Robin Hood und das Filesharing

Robin Hood – König der Diebe und Kämpfer für Gerechtigkeit. Jeder von uns könnte ein Robin Hood sein. Viele von uns sind es. Wir teilen unser Hab und Gut, unser Ein und Alles: unsere Daten. Doch wann wird das Teilen von Daten zu einem Rechtsbruch?

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m Prinzip stellt das Kopieren von rechtmäßig erworbenen Daten, Filmoder Musikprodukten für den privaten Gebrauch rechtlich kein Problem dar. Was aber sehr wohl gegen das Urhebergesetz verstößt, ist das zur Verfügung stellen von kopiergeschützten Dateien, folglich nur das Uploaden. Heikel wird es, wenn die Daten ins Netz gestellt, und somit allen Internetusern zugänglich gemacht werden. Denn das Downloaden wird nun immer mehr als rechtlich unzulässig eingestuft. Bislang konnte das Herunterladen von Dateien als „Ausübung des Rechtes auf Erstellen einer Privatkopie“ angesehen, und somit gerechtfertigt werden. In einer Entscheidung vom April 2007 stellte das OLG Wien allerdingt fest, dass eine Privatkopie die Rechtmäßigkeit der Quelle voraussetze. In den kostenlosen Tauschbörsen kann man wohl davon ausgehen, dass die meisten zur Verfügung gestellten Dateien nicht vom Rechteinhaber selbst freigegeben wurden. Die Rechtmäßigkeit des Downloads ist somit ausgeschlossen. Theoretisch sollte sich die Diskussion um

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die Zulässigkeit des Herunterladens gar nicht ergeben: Wo nichts zur Verfügung gestellt werden darf, kann ja eigentlich auch nichts heruntergeladen werden. Ohne Upload kein Download! Jeder Tauschbörsen-User ist sich dieser Ironie bewusst. Trotzdem erfreuen sich eMule und Co. immer noch größter Beliebtheit. Je mehr User, desto mehr Songs, desto größer die Auswahl, desto schneller der Download ... Der Teufelskreis des Filesharings. Wer denkt, dass nur in den USA gegen das Filesharing vorgegangen wird, der irrt. Auch in Österreich werden gegen die Robin Hoods des Netzes rechtliche Schritte eingeleitet. Denn keiner von uns ist im Netz anonym. Auch wenn der Provider die persönlichen Daten bei Anfrage nicht einfach so herausgeben darf, so gibt es Mittel und Wege, um an sie heranzukommen. Durch strafgerichtliche Voruntersuchungen, die durch Anzeigen gegen Unbekannt eingeleitet werden, müssen dem Gericht alle Informationen zur Verfügung gestellt werden. Jedoch, so beteuert die IFPI Austria, der Verband der österreichischen Musikwirtschaft, werden diese Anzeigen meist außergerichtlich beglichen. Die Höchststrafe liegt bei 5.000 Euro. Aber die IFPI kann auch anders. Eine Aufklärungskampagne muss her: „Aktion scharf “ – ihr Ziel: Filesharer. Die im Oktober 2004 ins Leben gerufene

Initiative soll ein verstärktes oder besseres Bewusstsein für den Schutz von geistigem Eigentum erreichen. „Die Verletzung von Urheberrechten soll ihren Status als Kavaliersdelikt verlieren“, erklärt der IFPI-Austria-Geschäftsführer Franz Medwenitsch gegenüber dem Komsumentenschutzmagazin „Konsument“. Die Klagelaute der Musikwirtschaft über entgangene Gewinne scheinen jedoch nicht ganz angebracht zu sein, wenn man die 20 Milliarden Dollar betrachtet, die im Jahr 2006 nur durch den Verkauf von CDs erwirtschaftet wurden. Diese Zahlen verdeutlichen auch, warum die Plattenindustrie so ungern von ihrem veralteten, traditionellen Geschäftsmodell ablässt. Neue digitale, legale Vertriebswege würden der Industrie helfen, die verloren geglaubten Gewinne einzutreiben. Die Frage ist nur, zu welchem Preis. Dass Plattenfirmen durch das Filesharing überflüssig geworden sind, wird vor allem von Marktbeobachtern dementiert. Der Musikkonzern Sony BMG wird in Zukunft auf Gemeinschaftsprojekte mit den Künstlern setzen. Im Klartext: Es wird auf den Verkauf von Alternativ-Musikprodukten, wie Merchandising, DVDs, etc. gesetzt, um so zu Geld zu kommen. In wieweit das Internet der Musikindustrie geschadet hat oder nicht, lässt sich nicht so einfach feststellen. Viele, vor allem junge Künstler, haben in der digitalen Verbreitung, die das Netz bietet, eine Möglichkeit gefunden, ihre Musik mit der ganzen Welt zu teilen. Gruppen wie die Arctic Monkeys, die nur durch Mundpropaganda und das unentgeltliche zur Verfügung stellen von sich zu hören gemacht haben, sind der Beweis, dass das Internet neue Chancen eröffnet hat. Kasem

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Lifestyle

Stilsicher durch den Winter Die „Must haves“ der Wintersaison

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ie Männer kommen modetechnisch natürlich auch nicht zu kurz. Lässige Eleganz und ein smartes Erscheinungsbild werden dabei großgeschrieben. Ein Spiel zwischen Glamour und Underground dominiert die Mode der Saison. Für den City Look kombiniert „Mann“ ebenfalls edle Stoffe mit Wolle. Westen aus Cord und Strickwaren sind diesen Winter besonders angesagt. Anthrazitfarbene Anzüge, Hemden in Nadelstreifoptik, dezente Krawatten und karierte Mäntel kreieren den Business Look. Die absolute Trendfarbe des Winters ist grau und sorgt somit für die perfekte Abwechslung zu schwarz. Wer den jugendlichen Look bevorzugt, sollte zu Shirts mit diversen Prints oder Karomustern greifen. Besonders trendy wirken diese in Kombination mit kurzen Jacken aus Leder. Natürlich darf nicht auf die Kopfbedeckung vergessen werden: „In“ ist, wer Caps trägt! Zu einem perfekten Outfit gehören aber auch die passenden Schuhe. Knöchelhohe Stiefel sowie edle Sneakers und sportliche Boots sind auch diesen Winter nicht wegzudenken.

Fotos: zVg

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rauen, aufgepasst! Wolle feiert diesen Winter ihr Comeback! Ob in Form von überlangen Pullis oder trendigen Mützen, die uns nicht nur vor der Kälte schützen, sondern auch modisch aussehen. Der Long Pulli kombiniert mit breitem Taillengürtel ist ein zusätzlicher Hingucker. Wie schon in den vergangenen Jahren sind auch im heurigen Winter Westen, Strümpfe und Trenchcoats beliebte Klassiker. Nicht zu vergessen sind schlichte, elegante Seidenblusen, die in Kombination mit Wolle im Kleiderschrank keiner Frau fehlen sollten. Die Farben werden eher dezent gehalten, schwarz dominiert und lila ist die absolute Trendfarbe der Saison. Eyecatcher bleibt weiterhin der Metallic-Look: Alles was glänzt und glitzert darf auch weiterhin im Kleiderschrank bleiben. Der Trend der Röhrenjeans und Hüfthosen nimmt jedoch weiter ab. „In“ sind hochgeschnittene Hosen mit ausgestellten Beinen. Abschied nehmen heißt es von den bequemen Ballerinas. Zum perfekten Look gehören diesen Winter Stiefel jeglicher Art, besonders glamourös sind Ankle-Boots. Die Tasche als Accessoire jeder Frau besticht durch ihre XXL-Größe sowie fantasievolles Design.

Preinreich

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Lifestyle

Viva la Moda Rassige Designerladys. Penélope und Mónica Cruz, das spanische Society-Schwesternduo schlechthin, haben ihre erste eigene Modekollektion entworfen. Die Limited Edition Kollektion Penélope und Mónica Cruz for MNG gibt es seit September in ausgewählten Mango-Shops.

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ieder einmal überzeugen die beiden Schönheiten mit ihrer Stilsicherheit und ihrem außergewöhnlichen Modebewusstsein. Der einzige Unterschied: Diesmal sind sie nicht nur die Gesichter für die aktuelle Herbst/WinterKampagne, sondern waren auch maßgeblich an der Produktion beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem Mango-Designerteam haben sie eine 25-teilige Kollektion entworfen. Inspiriert von den Looks großer Filmdiven der 50er und 60er Jahre, stehen ihre Entwürfe ganz im Zeichen von Glanz und Glamour.

Mit ihrer Kollektion treten die Cruz-Schwestern in die Fußstapfen namhafter internationaler Designer wie Stella McCartney, Viktor & Rolf und Karl Lagerfeld, die jeweils für den schwedischen Moderiesen H&M entworfen haben. Passend zum Start der Ballsaison sind dort ab November außerdem edle Stücke von Italiens Modeschöpfer Roberto Cavalli erhältlich. Madonnas Kollektion, die im vergangen Jahr in den H&M-Filialen verkauft wurde, war in Windeseile vergriffen. Aufgrund des großen Erfolgs von Model und Schauspielerin Milla Jovovichs erster Kollektion (in Zusammenarbeit mit Designerfreundin Carmen Hawk) arbeitet die Hochschwangere derzeit an einer Fortsetzung, die noch dieses Jahr bei der spanischen Modekette Mango erhältlich sein wird.

Fotos: bullshit-only.com

Die eleganten Cocktailkleider, die pludrigen Seidentops mit grafischem Print und die kuscheligen Fellimitat-Mäntel zeugen von Trendgespür und schillernder Kreativität. Den anderen Teil ihrer Kollektion hat das Erfolgsduo ihrer Liebe zu Vintage gewidmet. Neben taillenhohen Stoffhosen mit weitem Beinausschnitt setzen sie ihre figurbetonten Strickkleider, Jäckchen und Mäntel gekonnt in Szene.

Ob dieser Wunsch jedoch wirklich realisiert wurde, darüber lässt sich streiten. Die extravaganten Teile der zwei schönen Spanierinnen kosten immerhin zwischen 50 und 150 Euro – Dimensionen, die für viele eigentlich noch immer zu hoch sind. Daher ein Tipp: Wer sich selbst einmal verwöhnen will, sollte sich ein exklusives Basicstück leisten (oder schenken lassen!) und mit preisgünstiger Mode kombinieren – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hofbauer T.

Was hat es damit auf sich, dass große Modehäuser vermehrt Designer anderer Labels oder internationale Persönlichkeiten einladen, um ihr Angebot zu erweitern? Nun, die Modehäuser wissen nur allzu gut den Bekanntheitsgrad ihrer berühmten Modemacher zu nutzen. Den Stars geben sie die Möglichkeit, Mode zu kreieren, die nach ihren persönlichen Vorlieben und individuellem Style gerichtet ist und die sie schon immer gerne selbst tragen wollten. Jetzt einmal ehrlich: Wer möchte nicht auch einmal in die Kleider von Cruz & Co schlüpfen und sich dadurch ihrem glanzvollen Leben ein Stück näher fühlen … Ein weiterer Gedanke ist, dass man Kleider designt, die einerseits praktisch für den Alltag und andererseits auch noch leistbar sind.

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Lifestyle

Starallüren & Eskapaden Wie Promis ihre Sonderrechte ausspielen

Teen-Star Lindsay Lohan: „Ich kann nicht in Schwierigkeiten kommen, ich bin eine Berühmtheit.“

Popdiven wie Jennifer Lopez und Mariah Carey, aber auch männliche Stars wie Rapper P. Diddy treiben Hotelbesitzer oft mit den skurrilsten Sonderwünschen in den Wahnsinn. Wenn Jennifer Lopez bei ihren Touren in einem Hotel nächtigt, sind ihre Anforderungen hoch: Ihre gesamte Suite, von der Wandfarbe und den Möbeln bis zur Bettwäsche, muss komplett weiß sein. Zusätzlich verlangt La Lopez Rosen und Lilien, ebenfalls in weiß. Nicht nur Frauen können Diven sein. Auch Rapper P. Diddy weiß seine Ansprüche geltend zu machen. Da Sonne bekanntlich der Haut schadet, engagierte er seinen persönlichen Schirmträger, der keine Sonne mehr an sein Gesicht lässt. Das sind noch die harmlosesten Ticks der Stars. Immerhin haben sie genug Geld, und wenn es ihnen dafür nicht zu schade ist – bitte. Nicht mehr harmlos ist jedoch der Alkohol- und Drogenkonsum unzähliger Promis. Soul-Diva Whitney Houston, Jungschauspielerin Lindsay Lohan, Topmodel Kate Moss, Sänger Robbie Williams und Pop-Prinzessin Britney Spears – um nur wenige zu nennen, die bereits einen Aufenthalt in einer Rehaklinik genossen haben. Da könnte man den Konsum von Alkohol und Drogen schon fast für eine Berufskrankheit halten. Eben weil es so normal ist, wird zwar immer wieder darüber berichtet, aber wirklich verurteilt werden Promis dafür nicht. Denn Gott sei Dank gibt es Star-Anwälte, die sie immer wieder

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Fotos: hotstarnews.com

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lkoholkonsum, Drogenmissbrauch, Fahren ohne Führerschein und ganz viele Extrawünsche. Das hören wir täglich von den Stars und Sternchen. Denn als Star kann man scheinbar tun und lassen, was man will, ohne Konsequenzen für sein Verhalten ziehen zu müssen. Sätze wie "Ich kann nicht in Schwierigkeiten kommen, ich bin eine Berühmtheit. Ich kann machen, was ich will." von Teen-Star Lindsay Lohan beweisen, dass sie sich dessen auch bewusst sind.

Hotelerbin Paris Hilton musste 23 Tage in den Knast

aus der Misere befreien. Wenn das jedoch auch nicht mehr hilft, wird daraus ein großer Skandal. Für einen richtigen Wirbel sorgte Hotelerbin Paris Hilton: Dem It-Girl wurde im September 2006 wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein entzogen. Da sie wieder hinterm Steuer erwischt wurde, wurde sie am 4. Mai 2007 zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt. Bereits nach 23 Tagen wurde Paris Hilton jedoch schon wieder wegen guter Führung entlassen. Ihre Karriere hat darunter aber nicht gelitten. Ganz im Gegenteil, der Medienrummel um sie machte das blonde Partygirl nur noch bekannter. Auch die amerikanische Schauspielerin Winona Ryder („Mr. Deeds“) sorgte für sehr viel Aufsehen, als sie 2001 beim Klauen von Designerklamotten und Accessoires im Wert von 5.500 Dollar erwischt wurde. Sie musste zwar vor Gericht, kam aber mit einer Bewährungsstrafe und 480 Stunden gemeinnütziger Arbeit in einem Krankenhaus davon. Michael Jackson, der „King of Pop“, hat es ebenfalls fantastischen Anwälten zu verdanken, dass er jetzt auf freiem Fuß ist. Wegen mehrfachen Vorwurf des Kindesmissbrauchs wurde der Popstar zweimal angeklagt. 2005 musste er deshalb sogar vor Gericht. Nach 14 Prozesswochen, die sogar im Fernsehen nachgestellt wurden, hat die Jury ihr Urteil getroffen und Michael Jackson wurde freigesprochen. Stars haben zwar viele Sonderrechte und können sich vieles richten, doch sterben müssen wir alle einmal. In diesem Fall sind wir sogar im Vorteil. Nach einer neuen Studie von Mark Bellis vom „Centre for Public Health“ in Liverpool ist die Sterblichkeitsrate von Berühmtheiten 1,7 Mal höher als bei „normalen“ Menschen. Mehr als 25 Prozent der Todesursachen sind Folgen von DroLindenmair gen- oder Alkoholmissbrauch.

Diva Jennifer Lopez stellt hohe Ansprüche an Hotelbesitzer „King of Pop“ Michael Jackson wurde mehrmaliger Kindesmissbrauch vorgeworfen

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Infotainment

Was wär’ das Leben ohne Stress? Jeder hat ihn und niemand scheint etwas dagegen unternehmen zu können: fünf Tipps, wie ihr den Stress einfach wegzaubern könnt.

Foto: zVg

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er erste Schnee beginnt zu fallen, die Straßen sind verstopft: Dieses Szenario kann den einen, dessen Anreise zu einem Termin verzögert wird, schon enorm unter Druck setzen. Ein anderer kann dabei fröhlich „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ summen und verschiebt sein Treffen telefonisch. Stressauslöser sind vielfältig und individuell: Manche nehmen sie gar nicht wahr, andere werden hingegen schwer beeinträchtigt.

Tipp 1: Plan - Pausen

Dies zeigt, dass Stress im Gegensatz zum Wetter nicht einfach vom Himmel fällt, sondern nur in unserem Kopf entsteht. Neben Abgabeterminen und Prüfungen bedrücken Studenten vor allem Zukunftssorgen (siehe Infobox). War dieses Studium wirklich das Richtige für mich? Hab ich in der Konkurrenz zu „Frau Jedes-Jahr-ein-Auslandspraktikum“ und „Herrn Noten-größer-eins-kommen-in-meinem-Zeugnis-nicht-vor“ überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt?

Auch wenn es albern scheint: Mach dir morgens einen Plan, was du an diesem Tag alles erledigen willst. Setz dir dabei allerdings keine zu hohen Ziele. Bemühe dich, die Ziele effektiv zu erreichen und belohne dich danach mit einer Pause. Damit beugst du der Möglichkeit vor, den halben Tag vor dem Computer zu verbringen und alle zwei Minuten auf das Diskettenzeichen zu klicken, ohne dass der Rechner etwas zu speichern hätte. Du arbeitest effizienter und hast dir die Auszeiten dann auch wohlverdient.

Solche quälenden Gedanken möchte man oft einfach auf Nimmerwiedersehen verabschieden. Die gute Nachricht: Dein Stress lässt sich tatsächlich wegbeschwören. Die schlechte: Zaubern musst du selbst.

Tipp 2: Dein Terminkalender ist nicht halb voll, sondern halb leer

Studentenbefragung

Der Schlüssel zur Stressbewältigung liegt dabei vor allem in einer dynamischen und positiven Lebenshaltung. Es gibt Tage, an denen man morgens schon weiß, dass man abends gern doppelt soviel erledigt hätte, wie man tatsächlich geschafft hat. Die folgenden fünf Tipps können dir allerdings helfen, den Tag zufrieden und positiv denkend zu beenden.

Studenten fürchten um ihre Zukunft

Denk positiv: Das ist oft leichter gesagt als getan. Versuche, erlebte Misserfolge als Lerngelegenheiten zu sehen, mit der Chance, es das nächste Mal besser zu machen. Sag dir nicht: „Ich habe versagt, weil ich die Prüfung in den Sand gesetzt habe“, sondern: „Ich habe noch eine Chance, zu zeigen was ich kann.“ Auch, wenn du das anfangs nur sarkastisch meinen kannst: Vielleicht zaubert dir die Ironie wenigstens ein Lächeln ins Gesicht.

Tipp 3: Entspannung ≠ Nichtstun

Relaxen bedeutet nicht gezwungenermaßen scheintot herumzuliegen. Auch lesen, singen, die Katze streicheln oder Sport kann entspannen. Wichtig ist nur, dass du dir bewusst Zeit dafür nimmst und versuchst, nicht an all die Dinge zu denken, die du noch erledigen solltest. Wenn du dein Plansoll für heute erfüllt hast, lehn dich zurück: Die Aufgaben rennen dir nicht weg! Denn, keine Sorge: Sie stehen ja auf deinem Plan für morgen.

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In Deutschland wurden 8350 Studenten an Universitäten und Fachhochschulen zum Thema Leistungsdruck befragt. Ein Viertel der Studenten fühlt sich von den Leistungsanforderungen an ihrer Hochschule stark belastet.

Jeder fünfte hat Angst nach dem Studium ohne Job dazustehen.

Tipp 4: Akzeptiere, dass du nicht allmächtig bist

Der Schnee fällt, auch wenn du gerade noch deine Sommerschuhe trägst. Und Weihnachten wird sich trotz deines Zeitmangels nicht verschieben lassen. Auch wenn manche Dinge noch so ungünstig sind, du wirst sie nicht beeinflussen können. Deshalb versuche, dich nicht darüber zu ärgern. Es wird dir nur schaden, ohne irgendwem zu nützen. Akzeptiere, dass du die Situation nicht kontrollieren kannst und sei flexibel.

Tipp 5: In deinem Leben bist du dein eigener Boss

Ein Drittel der Uni-Studenten und sogar 37 % der FH-Studierenden belasten finanzielle Sorgen.

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Auf deine Umwelt hast du zwar keinen Einfluss, aber dafür auf dich selbst. Werde dir bewusst, was du in deinem Leben eigentlich alles verändern kannst. Du hast 24 Stunden täglich zu deiner freien Verfügung, du kannst dich selbst belohnen und du kannst ess zu unangenehmen Aufgaben nein sagen.

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Infotainment

Wenn das Fernweh ruft…

Fotos: Lena Hopp, Daniela Wahl

Für ein Jahr ins Ausland – ein Traum, der keiner bleiben muss

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ach der Matura tun sich für junge Menschen einige grundlegende Fragen auf. Soll man sich weiterhin dem Lernen hingeben und sich einem Studium widmen? Wäre es vielleicht doch besser, einen Beruf in Angriff zu nehmen und somit bereits die ersten Sprossen der Karriereleiter zu erklimmen? Eine weitere Option wird jedoch oftmals außer Acht gelassen: ein Jahr lang Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Aber welche Möglichkeiten bieten sich jungen Leuten an dieser Stelle? Die Bandbreite ist enorm, deshalb findet ihr nachfolgend drei ebenso interessante wie unterschiedliche Wege, um seinen Traum in die Tat umzusetzen.

Au Pair

Der Job als Au Pair ist besonders bei jungen Frauen beliebt, man findet aber auch immer mehr männliche Mitstreiter unter den Au Pairs. Besonders beliebt sind Länder wie Großbritannien, Irland, Spanien, Frankreich sowie die USA. Man wird bei einer Gastfamilie als Familienmitglied aufgenommen und in deren Alltag integriert. Im Gegenzug erwartet die Familie Unterstützung bei der Kinderbetreuung und bei leichten Hausarbeiten, wobei sie dem Au Pair wöchentlich Taschengeld bezahlt, sowie Kost und Logis bereitstellt. Üblicherweise dauert dieser Job ein Jahr, bei privat organisierten Au Pair-Aufenthalten in Europa muss man sich aber nach Absprache mit der Gastfamilie lediglich ein paar Monate um deren Sprösslinge kümmern. Doch was kann man sich vom Abenteuer Au Pair erwarten? In fremde Kulturkreise eintauchen, Erfahrungen mit dem Berufsalltag als Kindermädchen machen, seine Fremdsprachenkenntnisse auf Vordermann bringen, neue Freunde finden, Toleranz, Flexibilität und

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Offenheit aus einem anderen Blickwinkel betrachten – kurzum: es gibt eine Menge zu erleben. Doch als Au Pair muss man auch beweisen, dass man dem Abenteuer gewachsen ist, sonst kann es leicht passieren, in Frust und Heimweh zu versinken. Aber auch negative Erfahrungen haben ihr Gutes, denn gerade an den möglichen Schwierigkeiten, die sich einem Au Pair in den Weg stellen, wächst man. Durch das Überwinden von Tiefs, Heimweh oder Problemen mit der Gastfamilie erlernt man Selbständigkeit und Unabhängigkeit. www.fsts.at www.ef.co.at

WWOOF

Besonders Abenteuerlustige zieht es beispielsweise nach Australien, um dort zu WWOOFen. WWOOF bedeutet „WorldWide Opportunites on Organic Farms“ . Dahinter verbirgt sich eine Organisation, die es Menschen weltweit ermöglicht, gegen Kost und Logis auf Bauernhöfen zu arbeiten, wobei die Aufenthaltsdauer mit einem Touristenvisum in Australien max. drei Monate beträgt. WWOOFer wird man, indem man sich die Liste mit den Adressen der WWOOF-Höfe zuschicken lässt und den Mitgliedsbeitrag von umgerechnet ca. 20 Euro pro Jahr an die Organisation bezahlt. Aus der Broschüre erfährt man alles über die landwirtschaftlichen Schwerpunkte der Betriebe, man kann die Adressen durchgehen und bei jenen Höfen, deren Anforderungen einem persönlich zusagen, anrufen. WWOOF-Gastgeber erwarten nicht, dass man sich lange im Voraus anmeldet, ein paar Tage vor gewünschtem Arbeitsbeginn reichen völlig. Die übliche Arbeitszeit beträgt zwischen vier und sechs Stunden täglich, diese Zeitspanne kann jedoch sowohl

unter- als auch überschritten werden, da hier von der Organisation keine Regelung vorliegt. Die Jobpalette ist vielfältig – ob man nun Schafe schert, Maurerarbeiten vornimmt oder bei der Ernte hilft, man kann sich in unterschiedlichen Bereichen versuchen. Die Arbeitszeiten erlauben es, nebenher seinem Abenteuerdrang nachzugeben, um Land und Leute kennenzulernen. Eine kulturelle Begegnung der besonderen Art. www.wwoof.com.au

Volunteer

Jene, deren soziale Ader stark ausgeprägt ist, können als Volunteer z.B. nach Südamerika oder auch nach Südafrika reisen. Dort arbeitet man mit Einheimischen zusammen, indem man sich für diverse soziale Projekte engagiert. Viele der Programmteilnehmer sind beispielsweise in Kinder- oder Behindertenheimen tätig. Die Arbeit in einem solchen Freiwilligendienst dauert normalerweise 1–3 Monate. Es gibt aber auch Projekte, an denen man sich bis zu einem Jahr lang beteiligen kann. Als Volunteer gewinnt man wertvolle Erfahrungen, da sich die Menschenkenntnis erweitert und man sich neuen, eventuell bislang nie da gewesenen Herausforderungen stellt. Man testet seine Grenzen neu aus. www.statravel.i-to-i.com www.aifs.de www.multikultur.info Die Zeit im Ausland ist eine willkommene Abwechslung, die man nicht verpassen sollte. Es verlangt einem oftmals eine gehörige Portion Mut sowie Eigeninitiative ab, diesen Schritt in ein neues Abenteuer zu wagen. Aber wie heißt es so schön: Wahl Nur wer wagt, gewinnt.

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Infotainment

Student Scan

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Besteht für diesen Studiengang ein Auswahlverfahren und falls ja, wie sieht dieses aus?

Ja! Zuerst haben wir einen englischsprachigen Text zu lesen bekommen, welcher thematisch zum Studiengang passte. Unter dem Text standen drei Fragen. Insgesamt hatten wir eine halbe Stunde Zeit, um uns auf ein persönliches Gespräch mit dem Studiengangsleiter und einem weiteren Lektor vorzubereiten. Nach dieser Vorbereitungszeit sind jeweils vier Bewerber in ein Zimmer gebeten worden. Dort wurden die drei Fragen, studiengangsspezifische und allgemeine Themen besprochen.

Wieso hast du dich dazu entschieden diesen Studiengang zu wählen?

Ich war mit einer Freundin am Tag der offenen Tür, welcher an der FH Krems „Open House“ heißt. Dort konnten mich die Studenten und Lektoren mit den interessanten Inhalten dieses Studienganges begeistern. Zusätzlich habe ich mich schon zuvor im Internet und durch InfoFolder informiert. Somit habe ich mich kurz nach dem Tag der offenen Tür entschieden, mich zu bewerben. Weiters wusste ich durch die gefundenen Informationen, dass ich später gerne einmal in der Forschung tätig sein würde. Es klingt vielleicht etwas schnulzig, aber meine Hauptmotivation ist es, Menschen zu helfen, was eben durch neue Errungenschaften in der Forschung möglich sein kann.

später wird es um einiges technischer. Also wenn man sich überhaupt nicht für Technik interessiert, sollte man es eher lassen.

Was sind die Kerninhalte deines bisherigen Lehr- bzw. Lernstoffs?

Ganz wichtig ist, dass das gesamte Studium auf Englisch unterrichtet wird! Im Großen und Ganzen besteht das Studium aus naturwissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Bereichen. Vor allem die Theorie von den Naturwissenschaften und der Technik werden uns während Praxiseinheiten in Laboratorien näher gebracht. Der naturwissenschaftliche Bereich besteht zum Beispiel aus Molekularbiologie, Biochemie, Pharmakologie und Anatomie. Der technische Bereich beinhaltet unter anderem Informationstechnologie und Bioprozesstechnologie. Im wirtschaftlichen Bereich bekommen wir hauptsächlich Inhalte aus den Gebieten Rechnungswesen, Logistik und Recht mit auf den Weg. Das ist aber nur ein kleiner Teil des gesamten Spektrums. Im sechsten Semester muss man sich entscheiden, ob man das medizinische oder pharmazeutische Labor wählen will. Im siebenten Semester hat man dann sein Berufspraktikum, welches von der Richtung her schon die Basis für die Diplomarbeit angibt. Diese schreibt man dann im achten Semester, wobei man schon während des Praktikums, welches maximal acht Monate dauert, anfangen kann. Weiters sind im letzten Semester noch

Hm, das ist gar nicht so einfach. Generell sind bei uns sehr viele externe Lektoren aktiv, welche von verschiedenen Unternehmen kommen und natürlich sehr viel Know-How aus der Praxis mitbringen. Solche Dozenten können selbstverständlich auch für spätere Kontakte sehr nützlich sein. Weiters muss man sagen, dass der Studiengang eher technisch gewichtet ist. Das soll heißen, dass man diesen Studiengang nicht als Ersatz für ein Medizinstudium sehen kann. Am Anfang werden noch verhältnismäßig viele medizinische und biologische Fächer angeboten, doch SUMO 1/2007

Steckbrief

Wie würdest du dein Studium kurz für einen Laien erklären?

Foto: zVg

Kurz gesagt

Medizinische und pharmazeutische Biotechnologie Aufnahmeverfahren: Ja Unterrichtssprache: Englisch Kerninhalte: Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft Berufsfelder: Forscher, Projektmanager, Qualitätskontrollen für Biopharmazeutika, Auswertung von Statistiken, …

Vorlesungen zu besuchen, bei denen weiterhin Anwesenheitspflicht gilt.

Welche Berufsfelder bieten sich nach der Beendigung dieses Studiums an?

Da gibt es natürlich so einiges. Entweder man arbeitet für die Pharmaindustrie als Forscher, Projektmanager, in der Produktion oder im Labor eines Krankenhauses. Natürlich kann man auch weiterstudieren und den Doktor machen. Man kann Lektor werden, aber auch Biostatistiken auswerten, was bedeutet, dass man analysiert, welche medizinischen Geräte am besten für was geeignet sind. Eine weitere Möglichkeit ist die statistische Auswertung von Studien. Hier kann man dann zum Beispiel eruieren, welche Leute warum auf was allergisch sind. Weitere Möglichkeiten stellen unter anderem Arzneimittelzulassungen, Koordination und Überwachung von klinischen Studien und die Qualitätskontrolle von Biopharmazeutika dar. schÜtZl

Name: Elisabeth S. Geburtsdatum: 06.11.1986 Sternzeichen: Skorpion Geburtsort: Wien Hobbies: lesen, Sport (insbesondere Rad fahren), Spanisch Studiengang: Diplomstudiengang „medizinische und pharmazeutische Biotechnologie“ an der IMC FH Krems studiert seit: 19.9.2005 Studiendauer: 8 Semester akademischer Grad nach Abschluss des Studiums: DI (FH) – Diplomingenieur (FH)

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Infotainment

studiVZ - Zusammenkunft oder Ausforschung? „Du wurdest gegruschelt“ – es gibt nur wenige Studenten, die diesen Satz nicht schon einmal auf ihrem Bildschirm vorgefunden haben. StudiVZ, das Vorzeigekind der deutschen Web 2.0-Szene, hat schon längst auch in Österreich Einzug gehalten. Immer häufiger ist von dem neuen Online-Netzwerk der Studenten die Rede, das sich durch seine einfache Handhabung und seine zahlreichen Funktionen auszeichnet. StudiVZ – was ist das?

StudiVZ, das im Oktober 2005 von den Studenten Dennis Bemmann und Ehssan Dariani gegründet wurde, zählt zur so genannten Social Software. Darunter versteht man die Interaktion vieler Menschen über das Internet, bei der neues Wissen entsteht. Dieses neue Wissen, welches wiederum anderen Interessenten frei zur Verfügung steht, wird „user generated content“ genannt. Heute verzeichnet studiVZ schon vier Millionen Nutzer in Europa. In Österreich liegt die Zahl bei 200.000, Tendenz stark steigend. Die Grundidee des Online-Netzwerkes ist der Austausch unter Studierenden. Auch bei Schülern erfreut sich das Prinzip unter dem Namen „schülerVZ“ größter Beliebtheit. Die Funktionen sind ziemlich simpel und doch reizvoll. So kann man zum Beispiel ein eigenes Profil mit Foto erstellen, andere Studenten oder ehemalige Freunde suchen sowie Gruppen beitreten. StudiVZ ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Gesprächsthema geworden, nicht zuletzt auf Grund der zahlreichen Kritiken.

Verdacht auf Plagiarismus

Besonders in Blogs oder Onlinezeitungen werden immer wieder Klagen laut. Betrachtet man die Struktur und das Layout des Netzwerkes, so lassen sich viele Parallelen zu dem amerikanischen Pendant Facebook erkennen. Auch hier ist es den Usern möglich, sich zu unterhalten und

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ein eigenes Profil zu erstellen. Weiters erinnert das deutsche Wort „Gruscheln“ sehr an die amerikanische Version „Poking“, was so viel bedeutet wie „Anstupsen“. Zwar geben die studiVZ-Gründer zu, Facebook analysiert und die besten Ideen vereint zu haben, jedoch verweisen sie auch darauf, dass nur studiVZ die „Wer war auf meiner Seite“-Funktion sowie die Campus Captains besitzt.

Daten als Karrierekiller

Auch Personalabteilungen kommen immer häufiger in den Genuss der frei zugänglichen Informationen. Es ist schon lange keine Ausnahme mehr als zukünftiger Arbeitgeber den Bewerber vor dem Gespräch zu googeln, um interessante Informationen zu erhalten. Auch studiVZ wird immer häufiger als willkommene Quelle genützt, um den Interessenten schon einmal vorab genauer unter die Lupe zu nehmen. Die von der Person freiwillig eingegeben Daten, welche im Studentenleben von relativ geringer Bedeutung sind, können im Berufsleben schnell negative Wirkung mit sich tragen. Besonders dann, wenn die gefundenen Informationen vom Vorgesetzten als nichtrepräsentativ empfunden werden.

Weitergabe an Dritte

Eines der schwerwiegendsten Mankos ist jedoch das Risiko der Datenschutzverletzung. Gerade Websites mit einem hohen Anteil an persönlichen Benutzerdaten bergen die Gefahr, dass unberechtigte Dritte Data-Mining betreiben. Schon öfters wurde studiVZ Opfer von Angriffen auf die Nutzerdaten, und nicht selten sind diese Vorhaben auch geglückt. Im Dezember 2006 gelang es einem Angreifer 1.074.574 studiVZ-Profile herunterzuladen, und auch im Februar 2007 gab es einen Übergriff, bei dem angeblich sogar auf die Passwörter und E-Mail-Adressen zugegriffen wurde. Oft werden dazu Crawler verwendet: Programme, die das System durchforsten und Daten speichern.

StudiVZ, das sich zur Gänze über Investoren finanziert, wird nicht zuletzt wegen seines größten Geldgebers, Holtzbrinck Ventures GmbH, kritisch beäugt. Die Tatsache, dass Holzbrinck Ventures GmbH auch der Gründer der Partnerbörse „Parship“ ist, lässt viele Nutzer vermuten, dass es zwischen diesen beiden Firmen zu einem Datenaustausch kommt. Eine Zusammenarbeit würde bedeuten, dass ein Unternehmen, in diesem Fall „Parship“, seine Werbung gezielt an eine schon ausgewertete Zielgruppe richten könnte. Eine orientierte Werbung, die für den Markt äußerst attraktiv ist.

studiVZ sei Dank

Doch trotz der vielen Skandale und Sicherheitsrisiken fasziniert studiVZ noch immer täglich tausende von Studenten. Fakt ist, dass das Online-Netzwerk auch Teil der modernen Kommunikation ist. Statt SMS zu tippen, wird kurzerhand ein Eintrag auf dem Profil verfasst und Fotos werden sofort übers Internet geteilt. Gruppen wie „Wer ist eigentlich der LAN und warum macht der so viele Partys“ oder „Rettet die Wale – Esst mehr Japaner“ tragen nicht nur zur Unterhaltung bei, sondern stärken auch den Zusammenhalt der Community. So kann man innerhalb einer Gruppe neue Themen anlegen und sich unter Gleichgesinnten austauschen. StudiVZ ist zu einem fixen Teil des Studentenalltags geworden und das nicht zuletzt auf Grund seines verknüpfenden Charakters. Die Möglichkeiten, alte Freunde wieder zu finden, sich mit anderen Studierenden zu unterhalten oder einfach nur zu gruscheln. Sie stellen für die junge Generation einen hohen Reiz dar und beschreiben eine neue, moderne Art von Beziehung.

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Infotainment

Google kann mehr als wir glauben und weiß mehr als uns lieb ist 7. September 1998: Die beiden Informatik-Studenten Larry Page und Sergey Brin haben das Studium an der Stanford-Universität satt und gründen die Firma „Google Inc.“. Damals war natürlich keinem von beiden bewusst, dass nur zwei Jahre später ihre Internetsuchmaschine weltweiter Marktführer sein würde. Mittlerweile ist sogar der Ausdruck „etwas googeln“ in den Duden eingetragen und steht synonym für das Suchen nach einem Wort mit Hilfe einer Internetsuchmaschine. Nach einem Einspruch von Google wurde in der aktuellen Ausgabe des Wörterbuches der Begriff enger umrissen: mit Google im Internet suchen. Ein kleiner Selbstversuch

Wenn ich meinen Namen im GoogleSuchfeld eingebe, bekomme ich exakt 86.100 Ergebnisse. Naja, nicht gerade erleichternd. Es werden nämlich auch Seiten angezeigt, auf denen entweder mein Vorname oder mein Nachname vorkommen. Wenn ich die Suchbegriffe vorne und hinten mit einem Anführungszeichen versehe, dann sucht Google nur nach dem vollständigen Namen. Und tatsächlich: Jetzt sind es nur mehr 46 Einträge. Erschreckend – jeder Mensch weltweit kann herausfinden, dass ich an der FH St. Pölten studiere, bei SUMO mitarbeite und einige weitere Dinge, die nicht unbedingt für die Weltöffentlichkeit bestimmt sind. Der gläserne Mensch. Wenigstens die Bildersuche findet keine Ergebnisse – wäre ja noch schöner, wenn der eine oder andere private Schnappschuss den Weg in die Google-Liste gefunden hätte. Aber schließlich heißt das ja nur, dass kein Foto von mir auf einer Internetseite zu finden ist, wo mein Name im Absatz davor oder danach geschrieben steht. Ich plane gerade einen kleinen Städtetrip nach London. Mal sehen, ob Google mir auch dabei behilflich sein kann: Also schnell mal London in das Suchfeld getippt. Gleich das erste Ergebnis bietet mir einen Stadtplan der Metropole an der Themse. Gleich dahinter Wissenswertes SUMO 1/2007

auf wikipedia.de und natürlich zahlreiche Buchungsinformationen für Hotels, Flüge und Ausflugsziele. Bester Service! Ahja, die Briten haben die Währungsunion noch nicht so ganz mitgemacht. Also rasch den Umrechnungskurs für Britische Pfund suchen. Auch hier kann Google helfen, allerdings nur auf Englisch: 100 euro in pound zeigt mir sofort den Umrechnungskurs an, übrigens 69,64 Pfund. Die Umrechnung klappt auch mit anderen Maßeinheiten auf dieselbe Weise. Nicht übel, denk ich mir, und mache gleich weiter. Irgendwie muss ich ja auch nach London kommen. Mit Google kein Problem: wien london 18 uhr liefert mir sofort Zugverbindungen, die nach 18 Uhr von Wien nach London gehen. Und gleich darunter findet man zahlreiche Flugverbindungen. Und falls einem mal ein Wort auf Englisch nicht einfällt: Duschvorhang de-en und schon habe ich die korrekte Übersetzung auf dem Bildschirm. Meiner Reise nach London steht also nichts mehr im Weg – Google sei Dank. Diese Funktionen sind ja auch ganz nützlich, aber wirklich spannend wird es wenn man die erweiterten Suchfunktionen mit einbindet und damit nach eigentlich verborgenen oder nicht öffentlichen Daten sucht. Man fühlt sich fast schon als kleiner Hacker.

Google-Hacking–die große Schule

Der Begriff „Google-Hacking“ wird in letzter Zeit immer öfter verwendet, jedoch können sich nur die Wenigsten etwas Konkretes darunter vorstellen. Bei GoogleHacking handelt es sich um Informations-Beschaffung, die mit Hilfe von Google b e werkstel ligt wird. Man nutzt also diese Suchmaschine, um bestimmte Dinge im Internet zu finden, etwa spezielle Dokumente oder frei zugäng-

liche Verzeichnisse. Die einfache Variante, die im täglichen Leben sehr nützlich sein kann, ist die Suche nach bestimmten Dateiformaten. Man fügt dem Suchbegriff einfach den Ausdruck filetype:Dateiendung an und schon erhält man die gewünschte Liste. Sucht man zum Beispiel pdfDokumente zum Thema „Google“, lautet die Sucheingabe: google filetype:pdf. Etwas spannender, dafür aber auch komplexer ist die Suche nach offenen Verzeichnissen. Der Befehl intitle findet jede Menge Server. Konkreter werden die Suchergebnisse aber mit dem Befehl intitle:index. of „parent directory“ oder intitle:index.of name size. Sie liefern fast ausschließlich Links zu interessanten Dateiarchiven. Damit hat man Zugriff auf die verschiedensten Dateien, die dem „normalen“ Google-Anwender verborgen bleiben – so zum Beispiel auf mpg-Videos, mp3s oder einfach nur Skripte oder Dokumente, die auf Servern gespeichert sind. Google bietet eine Vielzahl an erweiterten Suchbegriffen, die einem auch bei der Suche nach speziellen mp3-Dateien behilflich sind. Ich habe sofort versucht, einige mp3s meiner Lieblingsband zu suchen: -inurl:htm -inurl:html intitle:“index of “ mp3 „pearl jam“ und schau an: immerhin 967 Suchergebnisse mit Seiten, auf denen man mp3s von Pearl Jam finden kann. Legal oder nicht? Das muss uns schon Google beantworten. Also gleich mal googlen. Emese

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Horoskop Steinbock (22.12. – 20.01.)

Stier (21.04. – 20.05.)

Jungfrau (24.08. – 23.09.)

Liebe: Ein harmloser Flirt entwickelt sich vielversprechend. Nutze die Chance und öffne dein Herz. Gesundheit: Der Weihnachtsstress macht dir schwer zu schaffen. Gönn‘ dir eine Auszeit und erhole dich. Erfolg: Nimm‘ dir genug Bedenkzeit vor wichtigen Entscheidungen. Überstürze nichts. Das wird dich auf der Karriereleiter nach oben bringen.

Liebe: Deine herzliche und spontane Art verzaubert das andere Geschlecht. Doch Vorsicht: nicht jeder ist ehrlich zu dir! Gesundheit: Deine Vorsätze sind nicht schlecht, jedoch nützen sie in der Theorie nichts. Setze sie in die Tat um! Erfolg: Stürze dich nicht blind in neue Herausforderungen. Bleib‘ auf dem Boden und triff keine unüberlegten Entscheidungen.

Liebe: Lege deine rosarote Brille ab

und hör auf, dir etwas vorzumachen. Vertraue im Zweifelsfall dem Hausverstand und akzeptiere deine Gefühle. Gesundheit: Erledige deine Weihnachtseinkäufe so schnell wie möglich. Der Stress würde nur unnötig an deinen Abwehrkräften zehren. Erfolg: Durch deine herausragende Kreativität und Flexibilität lenkst du die Aufmerksamkeit auf dich.

Wassermann (21.1. – 19.02)

Zwillinge (21.05. – 21.06.)

Waage (24.09. – 23.10.)

Liebe: Romantische Stunden kommen auf dich zu. Wehr‘ dich nicht dagegen. Lass dich einfach fallen und verwöhnen. Gesundheit: Zieh dich warm an, sonst läufst du Gefahr, die Winterzeit im Bett zu verbringen. Erfolg: Zügle deine Ungeduld, denn ein unerwartetes Ereignis wird dir zu Anerkennung verhelfen. Versuche positiver zu denken.

Liebe: Hab noch etwas Geduld.

Amors Pfeile sind bereits unterwegs. Ein neues Liebesglück steht bevor. Gesundheit: Deine sportlichen Aktivitäten haben sich gelohnt. Dein Körper ist in Höchstform. Weiter so. Erfolg: Du strotzt vor Energie und Tatendrang. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Also halte deine Augen offen und bleib wachsam.

Liebe: Gönn‘ dir etwas Spaß und gehe in Flirtbereitschaft. Für erotisches Prickeln ist gesorgt. Gesundheit: Halte in nächster Zeit etwas mehr Abstand vom Alkohol. Das verringert deine Geldsorgen und verbessert deine Fitness. Erfolg: Es fällt dir schwer dich zu konzentrieren. Sammle deine Gedanken, dann lässt auch der Erfolg nicht lange auf sich warten.

Fische ( 20.02. – 20.03.)

Krebs (22.06. – 22.07.)

Skorpion (24.10. – 22.11.)

Liebe: Liebe benötigt ihre Zeit. Gib

ihr diese, sonst könntest du jemanden allzu sehr unter Druck setzen. Gesundheit: Lass den Fernseher ausgeschaltet und richte deine Füße besser in Richtung Fitnessstudio. Dein Körper wird dir dankbar sein. Erfolg: Du bist auf der Welle des Erfolgs unterwegs. Nichts wirft dich aus der Bahn. Du hast Urlaub verdient.

Liebe: Mancher Single vermisst zunehmend zärtliche Streicheleinheiten. Vielleicht suchst du an der falschen Stelle nach Liebe. Gesundheit: Meide Kaloriensünden und versuche, dich zu beherrschen. Deine Figur wird dir dankbar sein. Erfolg: Überwinde deine Faulheit und stelle dich deinen Herausforderungen. Nur so kommst du deinen beruflichen Zielen näher.

Liebe: Amor muss Überstunden machen. Vergiss deine Zweifel und stürze dich in ein Liebesabenteuer. Gesundheit: Mach mal wieder einen Spaziergang an der frischen Luft. So gelingt es dir, depressiven Stimmungen vorzubeugen. Erfolg: Ein Geistesblitz verhilft dir zu zusätzlichem Geld. Trotzdem solltest du deine Kauflust etwas zügeln.

Widder (21.03. – 20.04.)

Löwe (23.07. – 23.08.)

Schütze (23.11. – 21.12.)

Liebe: Verlass dich bei einer wichtigen Entscheidung auf deinen sechsten Sinn. Er sagt dir genau, wem du vertrauen kannst. Gesundheit: Das einzige, das geschont werden soll, sind deine Nerven. Versuche dich zu entspannen. Vielleicht hilft dir Meditation weiter. Erfolg: Zurzeit reitest du auf einer Erfolgswelle. Spare deine Energie, du wirst sie noch brauchen.

Liebe: Amor ist leider zurzeit etwas träge. Ergreife selbst die Initiative und zeig‘ was in dir steckt. Es wird sich lohnen. Gesundheit: Deine Gesundheit ist top, aber eine Erkältung könnte dich lahm legen. Du solltest viele Vitamine zu dir nehmen. Erfolg: Du kommst leider nur langsam voran, deshalb konzentriere dich besser auf dein Liebesleben.

Liebe: Schaffe Klarheit in deinem Beziehungsleben. Auf diese Weise sparst du dir unnötigen Liebeskummer. Gesundheit: Deine schlechte Laune ist auf Schlafmangel zurückzuführen. Du solltest deine Verpflichtungen in Zukunft rechtzeitig erledigen. Erfolg: Eine kleine Enttäuschung bringt dich nur kurz aus der Fassung. Schiebe nichts auf, dann ist dir beruflicher Erfolg sicher. Weber, Rada

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Offtopic

10 Gründe, warum sich Frauen/ Männer auf Weihnachten freuen

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iele Kinder können es kaum erwarten, bis das Christkind endlich kommt. Doch warum freuen sich Frauen und Männer auf Weihnachten? Es wurden 46 Frauen und 43 Männer zwischen 18 und 28 Jahren befragt und das Ergebnis ist erstaunlich:

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1. mit Familie und Freunden Zeit verbringen 2. Kekse 3. Geschenke 4. Weihnachtsatmosphäre 5. Ferien 6. Glühwein / Punsch trinken 7. Zeit zu Hause verbringen 8. Schnee 9. Einkaufen 10. Weihnachtsdekoration

Chefredaktion: Romana Pichler, redaktion@sumomag.at

Ressortleitung: Entertainment: Marlis Sternberger, entertainment@ sumomag.at Infotainment: Katharina Ess, infotainment@sumomag.at Lifestyle: Cornelia Hahn, lifestyle@sumomag.at Off-Topic: Christine Daberer, offtopic@sumomag.at

Redaktion: Guiliano Capo, Maha Kasem, Peter Hruska, Katharina Pal, Raphaela Pernold, Doreen Witt, Michaela Rada, Manuela Kornell, Lisa Hotwagner, Marion Lindenmair, Franziska Neuwiesinger, Nadine Preinreich, Reiner Reitsamer, Philipp Schützl, Veronika Weber, Maximilian Günzl, Tina Hofbauer, Katharina Kamper, Daniela Kröpfl, Katharina Lahner, Veronika Pinkl, Benedikt Rader, Maria Rainer, Caroline Rigler, Daniela Wahl, Stefan Emese Bildredaktion: Manuela Praschak, Severin Schleps

1. Geschenke 2. Ferien 3. mit Familie und Freunden Zeit verbringen 4. Glühwein / Punsch trinken 5. Essen 6. Schnee 7. Weihnachtsatmosphäre 8. Kekse 9. Zeit zu Hause verbringen 10. Fernsehprogramm

impressum

Herausgeber/Geschäftsführer: Peter Hofbauer, leitung@sumomag.at

Produktionsleitung: Philipp Salmutter, Carina Grässling, produktion@sumomag.at Produktionsteam: Dörthe Hermann, Kathrin Krause, Juliane Deisenhammer, Arthur Gyalai Anzeigenleitung: Florian Hiller, anzeigen@sumomag.at Anzeigenteam: Tina Hofbauer, Robin Julian Igramhan, Bernadette-Elisa Kisiel, Alyssa-Nina Kotzmann, Elisabeth-Maria Rauchbüchl, Franziska Walde Coverfoto: David Kitzmüller

Aus der Umfrage ergaben sich noch manch andere außergewöhnliche Gründe, warum sich die eine oder andere Person auf Weihnachten freut. Ein weibliches Teufelchen mit Wünschelrute am 5. Dezember, einen Dönergriller als Geschenk, das Tragen eines Elch-Pullovers oder das Singen von „Last Christmas“, sind nur einige auserwählte Gründe. Weiters freuen sich einige Frauen auf romantische Schneespaziergänge und manche Studenten, dass sie zu Weihnachten vom Auslandssemster für ein paar Tage nach Hause fahren können. In diesem Sinne, eine schöne Adventzeit und frohe Weihnachten! neuWiesinGer

Projektorganisation: Projektleitung: FH-Prof. Dipl. Päd Corinna Haas Fachliche Beratung: FH-Prof. Dr. Angela Fritz, Mag. Christoph Mayr, Stefan Schöffl, Mag. Dr. Thomas Pollmann, Peter Drobil Website: www.sumomag.at Technische Umsetzung und Betreuung: Philipp Salmutter, webmaster@sumomag.at Druck: Herold Druck und Verlag AG, Faradaygasse 6, A-1030 Wien, www.herold.cc Medieninhaberin: Fachhochschule St. Pölten c/o SUMO – Das Studierendenmagazin, Matthias Corvinus-Straße 15, A-3100 St. Pölten. E-Mail: office@sumomag.at, Tel.: 02742/313 228 Geschäftsführung: Dr. Maria Gabriela OndrejkovicsFernandes, Dipl. Ing. Gernot Kohl Bankverbindung: Sparkasse St. Pölten, Bankleitzahl: 20256, Kontonummer: 00700002579

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4 3 gekennzeichnete 8 5 Beiträge 7 geben 9 nicht1unNamentlich bedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für den Inhalt der 1 von2Inseraten 7 haftet6ausschließlich 3 8 Inserent. 9 Für unaufgefordert zugesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Jegliche Reproduk8 nur mit 9 schrift 6 licher 7Genehmigung 4 3 Medien5 tion der inhaberin. 5

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Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Medieninhaberin: Fachhochschule St. Pölten GmbH, Matthias 2 1 3 A-3100 9 St. Pölten. 8 5 6 Corvinus-Straße 15,

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Grundlegende 6 8 Blattlinie: 1 3 Ausbildungsprintmedium 5 4 2 an der Fachhochschule St. Pölten zur Förderung der journalistischen, wirtschaftlichen und medientech3 Ausbildung. 7 9 8 6 2 4 nischen

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Erscheinungsort: Verlagspostamt: 3100 St. Pölten

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