Ausgabe 2/2008 - #4
Ironman ...
... wie hart sind die eisernen Männer wirklich?
Addicted to Rock!
Excuse Me Moses zeigen ihr wahres Gesicht
Die Zerstörung Pekings
Menschenrechtsverletzungen für Olympia
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HARRY FRIEDL AON AT
± N H I I I B A A Â(A SUMO 2/2008
2/08 Sport is life
Von „irgendeiner Österreicherin“ zur Weltmeisterin No Risk, no Fun?! Ikonen des Sports / Überlebenstraining für Verrückte Coverstory: Eiserner Wille und stählerner Körper Sportnahrung für alle Trendsportarten Wir sind Ski
Entertainment Addicted to rock Stefan und Karl treffen Oscar Die Revolution der bewegten Bilder Lieblingsbücher der VIPs Alte Liebe rostet nicht MTV Spring Jam DVD-Tipps
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Infotainment
Chai – Zerstörung einer Stadt Converse Student Scan: Der Roboterflüsterer Das Leben, dein Handy und du Danke Werbung Irrtum (nicht) ausgeschlossen
Lifestyle
Die Gebärmaschinen von Hollywood Brigitte Jonas Mode für die Füße Frühlingsgefühle Atemlos in Lhasa
Europhorie
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Impressum
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Foto: triangleevents - www.flickr.com
Der Patriot Platzverweis für Spielverderber
specialtopic
SUMO 2/2008 1/2008
entertainment
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a, wir haben alle über den Winter ein wenig zugelegt. Aber das ist doch nicht weiter schlimm. Einfach raus an die frische Luft: Sport steht am Programm. Natürlich hüten wir uns vor Gefahren und achten vorbildlich auf die richtige Ernährung. Nach sorgfältiger Planung und Selbstmotivation scheitert das Vorhaben letztendlich doch an der unüberwindbaren Angst vor potentiellen Risiken. Dann doch lieber nur zusehen. Aus sicherer Entfernung versteht sich, ausrastende Passivsportler sind keineswegs zu unterschätzen. Also Fernsehen. Obwohl man sich hier schnell von der aufdringlichen Werbung genervt fühlt. Erleichterung schafft ein DVD-Abend mit Freunden, also Handy heraus, und SMS in Anspruch nehmen (genau, Short Message Services schreibt man nicht, man nimmt sie in Anspruch). Gemeinsam folgt die niederschmetternde Erkenntnis: „lauter durchgestylte Körper – Hilfe, ich muss Sport machen“. Hm, das kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Ein Teufelskreis also. Wie entkommen wir ihm? Ganz klar, Ablenkung muss her. Mal schauen, was das Horoskop empfiehlt. Vielleicht eine Kulturreise in den Fernen Osten. Wer lieber dem jugendlichen Leichtsinn frönen will, ist wahrscheinlich beim Spring Jam besser aufgehoben, um den ersten Frühlingsgefühlen freien Lauf zu lassen. Aber Achtung: Babyalarm. Alles Weitere iin diesem SUMO. Romana Pichler Peter Hofbauer
infotainment
lifestyle 3
Sport life SpecialisTopic
Von „irgendeiner Österreich
Weltmeisterin
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Die Jetski-Spitzensportlerin Eva Maria Ante im SUMO-Interview
ie Oberösterreicherin hat es mit ihrem Hobby, dem JetskiFahren, zur Weltmeisterin und zweifachen Vizeweltmeisterin gebracht. Im Interview plauderte Eva Maria Antensteiner über ihr Training, ihre persönlichen Erfahrungen bei der WM und die Motivation zum Sport. Außerdem erzählte sie uns von ihren Anfängen und verriet uns das Geheimnis ihres Erfolgs.
Wie lange dauert es, bis man Stunts beherrscht? Bei schwierigeren Tricks wie dem „Barrel Roll“, einem gesprungenen Seitwärts-Salto in der Luft, kann es schon mal bis zu drei Jahre dauern, bis man das Kunststück beherrscht. Ich bin schon relativ sicher darin, jedoch beherrscht man einen Stunt erst perfekt, wenn er von zehn mindestens neun Mal gelingt.
Kannst du kurz für einen Laien erklären, welche Disziplinen man beim Jetski-Sport unterscheidet? Es gibt Racing und Freestyle. Beim Racing wird ein Bojen-Kurs gesteckt und man muss wie bei Autorennen um die Bojen fahren, wobei der Schnellste gewinnt. Beim Freestyle hingegen, was ich ausübe, hat man höchstens drei Minuten Zeit, um verschiedene Tricks vorzuführen.
Wie sieht dein Training aus? Früher bin ich bis zu vier Mal pro Woche gefahren. 2007 wurde allerdings die Gesetzeslage geändert, weshalb man auf keinem Gewässer in Österreich mehr mit Jetskis fahren darf. Deshalb kann ich nur am Wochenende in Deutschland trainieren, wobei jeweils der ganze Tag genutzt wird.
Was fasziniert dich am Freestyle? Mir gefällt daran, dass ich immer wieder neue Tricks lernen kann und mich bemühen muss, diese gut hinzubekommen. Außerdem bin ich eine der wenigen Frauen, die Freestyle ausüben. Welche Arten von Jetskis kann man unterscheiden? Ich besitze einen Yamaha Superjet, das ist ein „Steher“. Er hat ein bewegliches Lenkteil, wodurch es möglich ist, verschiedene Tricks auszuführen. Die zweite Art von Jetski sind „Sitzer“, die breiter sind, weshalb es leichter ist, das Gleichgewicht zu halten. Seit wann übst du diese Sportart aus und wie bist du dazu gekommen? Seit 1999. Mein Freund und mein Bruder haben Jetskis besorgt und waren sofort davon angetan. Ich hingegen habe mich zuerst dagegen gesträubt, allerdings hat es bei meinem ersten Versuch gleich auf Anhieb geklappt. Dies war der Anfang meiner Liebe zum Jetski-Sport. Wie hast du dir dein Können angeeignet? Ich habe mir aus Videos einige Tricks abgeschaut, aber letztendlich baut alles auf „learning by doing“ auf.
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„Mein Tag könnte 48 Stunden haben, und es wäre noch zu wenig“ Welche Sportarten betreibst du zusätzlich? Ich gehe das gesamte Jahr über fünf Mal pro Woche laufen, verbringe viel Zeit am Hometrainer und im Winter gehe ich Skifahren. Mir bleibt also kaum Freizeit – mein Tag könnte 48 Stunden haben, und es wäre noch zu wenig. Könntest du dir vorstellen den Jetski-Sport zum Beruf zu machen? Nein, weil es mein schönstes Hobby ist – und das soll auch so bleiben. Ich denke, wenn ich den Jetski-Sport jeden Tag machen müsste, dann würde ich ihn bald als Pflicht ansehen. Es ist ein Ausgleich zu meinem Arbeitsalltag als Büroangestellte im Krankenhaus, um Stress abzubauen. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um im Jetski-Sport professionell tätig zu sein? Eine Menge Ehrgeiz. Freestyle erfordert ständiges Training, was mitunter an den Kräften zehrt. Man benötigt außerdem Ausdauer – ich spüre Muskeln, von denen ich nicht einmal wusste, sie zu haben (lacht).
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Sport is life
Mit 250 Pferdestärken und 130 Kilometern pro Stunde übers Wasser. Fotos: Steve Woods - www.sxc.hu / zVg
herin“ zur stehe, dann habe ich einfach nur Spaß dabei. Kurz vor der WM trainiere ich nicht mehr zusätzlich, denn was ich kann, das kann ich. Wie gehst du mit Nervosität vor einem Wettkampf um? Eine gewisse Nervosität ist normal, und das trifft natürlich auch auf mich zu. Bei der ersten WM, an der ich teilgenommen habe, war die Aufregung gleich Null, weil mich niemand kannte und jeder dachte, ich sei „halt irgendeine Österreicherin“. Bei der dritten WM war es so, dass mein Freund im Publikum nervöser war als ich selbst (lacht). Wie war das Gefühl, auf dem Siegerpodest zu stehen, und zu wissen: „Ich bin Weltmeisterin“? Im ersten Moment habe ich es nicht realisiert. Ich wunderte mich, warum die österreichische Flagge so hoch hängt, denn ich dachte zuerst, ich sei Dritte. Aber dann war die Freude riesig.
ensteiner
Was ist dein Erfolgsrezept? Ich habe wenige Erwartungen an mich und freue mich hinterher umso mehr, wenn es gut geklappt hat. Würde ich mich unter Druck setzen, hätte ich weniger Erfolg. Meine Freunde vom „Wavesurf “-Club und mein Lebensgefährte, die auch diesen Sport ausüben, spornen mich zusätzlich an.
Wo bist du durch den Sport schon überall herumgekommen? Hätte mir jemand gesagt, ich würde durch den Jetski-Sport nach Moskau, Monaco oder Golfe Juan reisen, hätte ich es nicht geglaubt. Außerdem war ich in Slowenien und ganz Österreich unterwegs.
Wer sind deine Vorbilder im Sport? Meine Vorbilder sind die zwei Floriancic-Brüder aus Slowenien. Ich habe sie 2003 zum ersten Mal beim Jetski-Fahren gesehen und war sofort begeistert. Durch sie habe ich gesehen, was man mit einem Jetski alles machen kann.
„Was ich kann, das kann ich“
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Was sind deine nächsten Ziele? Ich lasse mich überraschen, was das Jahr so bringt. Ziele setze ich mir nur insofern, dass ich mir überlege, welche Tricks und Figuren ich als Friesenbichler, Lahner, Wahl Nächstes lernen werde.
Wie bereitet man sich auf die WM vor? Viel trainieren. Ich überlege mir Ersatztricks, falls ein Stunt misslingen sollte. Natürlich habe ich etwas Bauchweh beim Gedanken an den bevorstehenden Wettkampf. Aber wenn ich dann beim Wettkampf am Jetski
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Sport is life
Niki Lauda hat am eigenen Körper erlebt, wie gefährlich Profi-Sport sein kann. Foto: Denis De Mesmaeker www.flickr.com
Ob Profi- oder Hobbysportler – die Risiken des Sports werden oft unterschätzt
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iki Laudas Unfall 1976 ließ die Welt für eine Sekunde still stehen. Tragische Vorfälle gehören heute noch genauso zum Profisport wie Schweiß und Siege.
Hattest du schon mal einen Sportunfall?
Ein bestürzender Unfall ereignete sich Anfang März im Skisport. Matthias Lanzinger, einem aufstrebenden, österreichischen Skifahrer, mus-
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„Ja, das war beim Skifahren. Ich wedelte dahin und geriet plötzlich auf eine eisige Stelle. Meine Beine machten einen Spagat, wobei ich mir mein Kreuzband im Knie riss. Eine Operation war notwendig. Auch heute noch habe ich Probleme mit meinem Knie.“ Marija P. 20 „Es passierte beim Volleyballtraining. Ich nahm Anlauf, um den Ball zu schmettern. Beim Landen knickte mein Knöchel um. Ergebnisse waren ein Fußwurzelbruch und Bänderriss …“ Iris P. 20 „Ich stand beim Fußball im Tor. Der Ball flog auf mich zu, ich wollte ihn aufhalten, als er meinen Daumen traf. Dieser war sofort gebrochen …“ Flo G. 22 „Ein paar Freunde und ich fuhren mit dem Bike den Radweg entlang. Es kam eine Unterführung, was die Sicht ein bisschen beeinträchtigte. Schwungvoll raste ich darauf zu, als plötzlich ein älterer Mann vor mir stand. Wir krachten zusammen. Beide hatten wir schwere Verletzungen. Von Schürfungen beginnend bis zu offenen Wunden an Kopf und Knie …“ Davor P. 26 „Vor ein paar Jahren war ich mit Freunden mit den Rädern unterwegs. Leider wurde unsere Blödelei etwas zu ausgelassen und eine Freundin fuhr mir ins Rad. Ich stürzte Vornüber und streifte unsanft den Asphalt. An die Zeit zwischen Unfall und Krankenhaus kann ich mich bis heute nicht erinnern, aber Gott sei Dank blieben keine bleibenden Schäden, … oder doch?! “ Katrin S. 22
No risk, no fun?! ste nach einem schweren Sturz im Super-G der Unterschenkel amputiert werden. Solche Vorfälle zeigen, welche Risiken Profisportler eingehen. Der Todesfall von Ulrike Maier 1994 rückte die Frage nach Sicherheit im Sport erstmals in den Mittelpunkt. Die Skirennläuferin stürzte während einer Live-Übertragung der GarmischAbfahrten und verunglückte tödlich. Ihr Unfall hatte eine Verbesserung der Fangzäune und eine Verlegung der Messgeräte außerhalb der Rennstrecke zur Folge.
Nicht nur SpeedSportarten bergen Risiken Im populären Formel 1-Zirkus kam man nach zahlreichen Unfällen und Todesfällen in den 70er Jahren in Handlungszwang. Ein berühmtes Opfer ist Jochen Rindt. Der Österreicher verunglückte 1970 beim Grand Prix von Monza tödlich. Die Unfallursache ist bis heute nicht gänzlich geklärt. Bislang ist er der einzige Fahrer, dem postum der Weltmeistertitel verliehen wurde. Gegenwärtig existieren in dieser Sportart strengste Auflagen für Sicherheit. Auf Grund des immer schnelleren und leistungsstärkeren Equipments, versucht man die Gefahr, die Geschwindigkeit mit sich bringt, zu reduzieren. Doch nicht nur die Speed-Sportarten bergen Risiken. In den letzten Jahren häuften sich die Vorfälle von kollabierten Fußballspielern. Der Höhepunkt wurde 2007 mit drei Todesfällen erreicht. Speziell bei diesen Fällen führten angeborene Schäden oder verschleppte Krankheiten in Kombination mit hartem Training zum Herzinfarkt.
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Verletzungsrisiko ist erheblich Nicht nur beim Profisport ereignen sich solche Unfälle, auch beim so genannten Ausgleichssport ist das Verletzungsrisiko erheblich. Beim Fußball gilt flanken, stoppen, Richtung ändern, sprinten – bei keinem anderen Sport werden
Gelenke und Muskeln so stark belastet und beansprucht wie im Fußball. Jede fünfte Sportverletzung ereignet sich beim Kicken. Besonders betroffen sind Knie und Unterschenkel. Nahezu 80% aller Verletzungen betreffen diese Regionen. Verstauchungen, Gelenksprobleme sowie Prellungen sind ebenfalls keine Seltenheit. Gleiches kann man beim Tennis beobachten. Durch schnelle Richtungswechsel treten vor allem Verletzungen der Gelenke an Fuß, Knie, Schulter und Hüften auf. Obwohl der Radsport allgemein als gelenksschonend gilt, lauern auch hier Gefahrenquellen. Besonders verletzungsanfällig sind Rücken, Knie und Handgelenke. Verkürzte Muskeln sind weitere Symptome in diesem Sport.
Höhere Beanspruchung Große Risikobereitschaft und Leichtsinn sind nicht die einzigen Gefahrenquellen im alltäglichen Sport. Durch neuere und modernere Sportartikel werden der Mensch und sein Körper mehr beansprucht als bei älteren Modellen. Dies kann man im Skisport gut beobachten. Die neuen Carving-Ski sind durch ihre stärkere Taillierung zwar drehfreudig und lassen das Gefühl von Beweglichkeit erleben, allerdings bedeutet das auch eine höhere Beanspruchung der Gelenke. Dadurch, dass die Ski im Schnee besser greifen, benötigt der Fahrer mehr Kraft. Dieser erhöhte Kraftaufwand wird von vielen Hobbysportlern unterschätzt, was zu vielen Unfällen führt.
Ausgleich vs. Gefahr Kampf, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Spaß – das zeichnet Sport aus. Er hält uns fit, befreit unsere Gedanken und dient als Ausgleich. Sport kann aber auch durch Selbstüberschätzung zur eigenen Gefahr werden. Fakt ist, dass jeder seine Grenzen selbst einschätzen sollte, schließlich ist die Gesundheit mehr wert als ein Paponjak Adrenalinkick. SUMO 2/2008
Sport is life
Ikonen des Sports Das Wetteifern um den Sieg S
chon immer war es ein Wunsch des Menschen sich zu behaupten, besser zu sein als alle anderen, etwas Neues zu erreichen. Ein Held der Massen zu sein, der sich durch sein Können und seine Errungenschaften gegen jegliche Mitbewerber behauptet und als Vorbild zum Maß der Dinge wird.
SUMO hat sich für euch in der Welt des Sports umgesehen, um ein paar der wichtigsten Ikonen vorzustellen.
Michael Jordan Michael Jordan zählt zu den wohl bekanntesten Basketball-Spielern weltweit. Mit 22 wurde der Sohn aus armen Arbeiterverhältnissen Profispieler der „Chicago Bulls“ und verhalf ihnen als Spielführer zu sechs US-Meistertiteln. Mit dem US-Nationalteam gewann er zwei Mal olympisches Gold und stellte mit seinem Ergebnis von 2000 Punkten in elf Saisons einen Weltrekord auf. Im Jahre 1999 wurde „Air Jordan“ in der Kategorie „Männliche Ballsportathleten“ zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt. 2003 gab er endgültig seinen Rücktritt vom Profisport bekannt.
Lance Armstrong Lance Armstrong, der US-amerikanische Radrennfahrer aus Texas, kann als einer der erfolgreichsten Sportler der Welt bezeichnet werden. Neben seinem siebenfachen Sieg der Tour de France (19992005) erlangte er besonders durch die Bekämpfung seines Hodenkrebses Bekanntheit. Er gründete die „Lance Armstrong Foundation“ zur Unterstützung krebskranker Kinder und empfing zwei Mal den „Laureus World Sports Award“.
Tiger Woods Der aus Long Beach stammende Tiger Woods zählt zu den populärsten Personen in der Geschichte des Golfsports. Mit 21 gewann er als jüngster Spieler das „Masters“ und entschied auch in den Jahren 2000 und 2001 vier „Major Turniere“ für sich. Von 1999 bis 2004 führte er als Jüngster die Golfweltrangliste an und avancierte zum bestbezahltesten Sportler der Welt. Neben seinen Auszeichnungen als „Sportsman of the Year“ 1996 und 2000, erhielt er auch mehrere Jahre in Folge den Titel „Athlete of the Year“.
Foto: Chris Guthrie - www.flickr.com
Muhammad Ali Muhammad Ali alias Cassius Clay gilt als Koryphäe auf dem Gebiet des Boxsports. Nachdem ihm sein Fahrrad gestohlen wurde, entschied sich der damals zwölfjährige Muhammad Ali Boxunterricht zu nehmen. In den 60er Jahren wurde der US-amerikanische Profiboxer international bekannt, als er bei den Olympischen Spielen Gold gewann. Im Jahre 1964 entschied Ali erstmals die Boxweltmeisterschaft für sich, wurde jedoch auf Grund seiner Wehrdienstverweigerung aus dem Boxsport ausgeschlossen. Erst im Jahre 1974 bekam er erneut die Chance auf einen Weltmeisterschaftskampf und gewann den Titel. Muhammad Ali zeichnete sich besonders durch sein selbstbewusstes, aufmüpfiges Auftreten aus. Er war ein Gegner des Vietnamkrieges und trat als Mitglied der „Black Muslims“ besonders für die schwarze Bevölkerung Amerikas ein. Neben seinen vielen Auszeichnungen wie der „Freiheitsmedaille“ wurde er auch zum „Kampfsportler des Jahrhunderts“ gekürt. Hotwagner
Überlebenstraining für Verrückte Tough Guy Race: Jährliches Hindernisrennen à la Jackass
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ir Österreicher laufen gerne oder fahren Ski. Was machen die Engländer? Sie veranstalten jedes Jahr Ende Jänner das Tough Guy Race. Es ist wohl das verrückteste und gefährlichste Hindernisrennen der Welt. Nahe der Stadt Wolverhampton treffen sich über 6.000 Teilnehmer aus aller Welt um am Ende den Titel „Tough Guy“ zu bekommen.
Are you tough enough? Auf dem zwölf Kilometer langen Parcours sind über zwanzig Hindernisse zu überwinden. Diese werden „Killingfields“ genannt, und haben klingende Namen wie „Firey Holes“, „Vietcong Tunnels“ oder „Berlin Wall“. Es gilt im Eiswasser durch Hindernisse zu tauchen, über brennende Heuballen zu laufen und durch Schlamm zu waten. Enge Röhren zum SUMO 2/2008
Foto: www.toughguy.co.uk
ter haben alle Hände voll zu tun. Schnittwunden und Kratzer sind hier nur Kleinigkeiten. Dafür wird jeder siebte Knochenbruch vom Veranstalter mit einer Reise in die Karibik entschädigt.
Qualen für einen guten Zweck Durchkriechen und Stacheldrahtreihen zum Durchkrabbeln folgen. Klettergerüste mit acht Metern Höhe und Elektrozäune sind zu überwinden, schlammige Hügel zu bezwingen und ein Feld mit Brennnesseln zu passieren. Eine Flussüberquerung mittels schmaler Bretter, die auf wackeligen Fässern montiert sind und mehr als 3.000 Reifen zum darüber steigen warten auf die Teilnehmer. Und all das bei angenehm winterlichen Temperaturen. Hier ist neben äußerst guter körperlicher Fitness auch eine große Portion Humor gefragt. Kein Wunder, dass die Ausfallrate bei über 50 Prozent liegt. Die Sanitä-
Das Tough Guy Race geht auf Billy Wilson zurück, der früher Trainingscamps für Elitetruppen entwarf und bei den königlichen Grenadier Guards, einem Regiment der britischen Armee, war. Wilson, besser als Mr. Mouse bekannt, hat auch einen guten Grund, das Rennen so hart zu gestalten. Die Teilnahmegebühren für die Torturen kommen seiner Tierschutzeinrichtung „Mr. Mouse Farm for the Unfortunates“ und anderen wohltätigen Verbänden zu Gute. Und für die harten Kerle gibt es als Belohnung im Zieleinlauf heiße Schokolade. Rosenblattl Weitere Infos und Bilder: www.toughguy.co.uk
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Sport is life
Eiserner Wille und stähl Der Ironman ist die Königsdisziplin des Ausdauersports
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ie Sportart Triathlon setzt sich aus Schwimmen, Radfahren und Laufen zusammen. Der Ironman ist eine Form dieser Sportart und angeblich nur für die physisch und psychisch stärksten Athleten zu schaffen. Monatelang bereiten sich Triathleten vor, um die Strecke von 225,995 km, aufgeteilt auf 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen, zu bewältigen. Braucht der Schnellste eines solchen Rennens nur knapp über acht Stunden, läuft der Letzte nach 17 Stunden durchs Ziel. Als Gewinner darf sich aber jeder bezeichnen – als Finisher ist man Sieger über sich selbst. Werden die zwei ersten Disziplinen noch mit physischer Kraft bestritten, so läuft spätestens beim abschließenden Marathon ohne mentale Stärke nichts mehr.
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Konsequentes Training vom Jugendalter an Um überhaupt bei solch einem Rennen an den Start gehen zu können, bedarf es einer disziplinierten Vorbereitungszeit. Das wissen auch die vier jungen Athleten vom Verein „Recheis Trifaith“, die zur österreichischen TraithlonElite gehören. „Wir trainieren 20 bis 25 Stunden die Woche“, so Paul Reitmayr, amtierender österreichischer Staatsmeister. „In manchen Situationen ist es schon belastend, den Sport und das Studium unter einen Hut zu bekommen.“ Dennoch möchten die vier die vielen Erlebnisse und Erfahrungen, die sie bei den Wettkämpfen sammeln, nicht missen. Jedes Mal müssen sie ihre körperlichen Fähigkeiten ausreizen und stoßen an persönliche Grenzen. Die Faszination des Triathlons liegt laut ihnen „in der Philo-
sophie, die drei Sportarten im Alltag zu leben.“ Reitmayr und seine Kollegen Fridrik, Podany und Nairz sind jedoch noch nicht auf den Ironman spezialisiert. Ihr Ziel ist die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2012 in London über die Olympische Distanz, die etwa ein Viertel des Ironman ist.
„Von der Tellerwäscherin…“ Mit Ehrgeiz und vielleicht auch etwas Glück werden sie so erfolgreich wie Kate Allen, die sowohl auf der Olympischen Distanz als auch beim Ironman siegreich tätig ist. Die für Österreich startende Australierin schaffte es im wahrsten Sinne des Wortes von der „Tellerwäscherin zur Olympiasiegerin“. Auf einer Weltreise im Jahr 1995 jobbte Allen in Kitzbühel in einer Bar, um etwas Geld zu verdienen. Dort SUMO 2/2008
Sport is life
Foto: lyimng.com
Zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften trainiert Garnitschnig mehrere Wochen auf Hawaii. Foto: zVg
lerne Körper
1,9 km Swim / 90 km Bike / 21,1 km Run
24. Mai 2008 lernte sie den Triathleten und ihren jetzigen Ehemann Marcel Diechtler kennen, der das Talent in ihr erkannte und sie zu trainieren begann. Neun Jahre später gewann die Triathletin bei den Olympischen Spielen in Athen nach einem packenden Finish die Goldmedaille. „Der Glaube an sich selbst ist letztendlich ausschlaggebend“, meint Allen. Den Glauben wird sie brauchen, den Allen stürzte Anfang April beim Weltcup-Rennen in Neuseeland mit dem Rad. Noch ist unklar, wie lange sie pausieren muss – das Ticket für die diesjährigen Olympischen Spiele in Peking ist noch nicht gelöst.
Ein Weltmeister als Trainer
www.ironman703.at
Kein Olympiasieger aber Weltmeister in seiner Altersklasse (45–49 Jahre) und mehrfacher Medaillengewinner ist der Kärntner Reinhold Garnitschnig. „Ich bin der Beweis dafür, dass man auch als Spätz- > SUMO 2/2008
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Sport is life viele Menschen vor der Teilnahme an einem Triathlon zurück, weil sie meinen, dass nur ein zeitintensives Training effektiv ist“, bedauert Garnitschnig. „Dabei kann man mit der richtigen Technik und dem Spaß an der Sache einiges erreichen.“
Erstversuche in heimischen Gewässern Ironman-Luft kann man schon vom 22.–24. Mai in St. Pölten schnuppern, wo der Ironman 70.3 – ein Bewerb mit der Hälfte der Distanz des Ironman – ausgetragen wird. Für weniger Wagemutige gibt es die NÖ Triathlon Challenge mit etwa dem Zehntel der Gesamtdistanz eines Ironman oder den IronKIDS für die Jüngsten.
Foto: JumpandReach
berufener – ich begann erst mit 30 Jahren mit dieser Sportart – erfolgreich Wettkämpfe laufen so Garnitschnig. Obwohl er schon zwölf Mal auf Hawaii, wo jährlich die Ironman-Weltmeisterschaften stattfinden, gestartet ist, sieht er noch lange kein Ende seiner Karriere. Zu der Frage, woher er die tägliche Motivation zum Training nimmt, meint er nur: „Dass ich mir keinen abwechslungsreicheren Sport vorstellen kann und
dabei noch die Natur genießen zu können ist Motivation genug“. Damit zukünftige Erfolge in Österreich nicht ausbleiben, gibt er seine Kenntnisse als ausgebildeter Triathlontrainer weiter. Mehrmals wöchentlich steht er im Hallenbad Klagenfurt, um Sportbegeisterten das Schwimmen beizubringen und trainiert Kärntner Triathlonhoffnungen des Leistungskaders. „Leider schrecken
SUMO goes Lyrics
beim Tag der offenen Tür der FH St. Pölten
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eim Tag der offenen Tür der FH St. Pölten präsentierte sich auch das Magazin SUMO. Interessierte Schüler konnten ihr Potential als zukünftige Redakteure beweisen. Sie schrieben nach dem Motto „SUMO goes Lyrics“ zahlreiche kreative Gedichte. Die drei besten werden hier veröffentlicht.
Maxl Brigitte, Traisen: Das Pferd, es wiehert hocherfreut, heut’ kommt es wieder auf die Weid’. Im Stalle stehn macht keinen Spaß, denn draußen lockt das grüne Gras. Drum Bauer, mach‘ mir die Freud, bring mich auch morgen wieder auf die Weid’.
Kamper Elisabeth, Graz: So viele neue Leute werd ich kennen, wenn ich mich entschließ zur FH zu rennen. Aber es geht eins, zwei, drei … schon bist bei der FH vorbei. Doch mit einem Quäntchen Glück, kommst zur FH zurück!
Renner Patricia, Mank: SUMO ist für alle da, und macht die Welt so wunderbar. Ich kann nicht glauben was man alles lernt, wenn man für Gedichte schwärmt. Drum lasst uns rätseln wie’s nun weitergeht, wenn‘s auch keiner noch versteht.
(Elisabeth konnte den Wegweisern nicht folgen und
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kam erst über einen Umweg zum FH-Gebäude. Dieses erste „Abenteuer“ in St. Pölten verfasste sie gleich in einem Gedicht für SUMO. )
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnerinnen!
Triathleten erzählen gerne von ihren Rennen und Trainingseinheiten – der Glanz ihrer Augen zeigt die Leidenschaft für diesen Sport. Denn wie wird behauptet? Hat man einmal an einem Triathlon teilgenommen, ist man für immer mit diesem „Virus“ infiziert. Daberer
Gängige Nahrungsergänzungsmittel
Gesundes Kochen ist für ein optimales Trainingsergebnis sehr wichtig.
Eiweiß … … ist besonders wichtig für den Aufbau von Muskeln, aber auch für Haut, Haare und Knochen. Eiweiß gibt es meistens in Form von „Protein-Shakes“ zu kaufen. Proteine sind für den Muskelaufbau und auch für den Fettabbau geeignet. Kohlehydrate/Weight Gainer … … sind für den Aufbau von Muskelmasse und Kraft notwendig. Sie fördern den Aufbau fettfreier Muskelmasse und steigern sowohl Kraft als auch Ausdauer. Creatin … … ist das meistgekaufte Nahrungsergänzungsmittel. Die Einnahme von CreatinProdukten kann zu besonders schnellem Muskelaufbau führen. Beim Training ist ein Zuwachs von 5 kg Muskelmasse in nur acht Wochen möglich. Fatburner … … sind Präparate, die die körpereigene Fettverbrennung ankurbeln. Sie sind meist in Tablettenform, aber auch als Pulver erhältlich. Quelle: www.energy-store.at www.sportnahrung.at
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Foto: Manfred Walker - www.pixelio.de
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Die richtige Auswahl bestimmt das Ergebnis
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ie naht mit riesigen Schritten: Die Badesaison. Trainierte, schlanke Körper sind der Hingucker an jedem Badestrand. Einseitige Fastenkuren und Diäten haben Hochsaison. Das erwünschte Ergebnis bleibt jedoch oft trotz regelmäßiger Bewegung aus. Neben ausgewogener Ernährung und Sport können Nahrungsergänzungsmittel helfen, der Traumfigur näher zu kommen. Lange Zeit standen Sportnahrungsergänzungsmittel unter schlechtem Licht. Vorurteile, wie die Produkte würden nicht helfen oder wären nur für Sportprofis geeignet, waren die landläufige Meinung. Das liegt jedoch daran, dass sich nur wenige Menschen genau über Wirkungsweise und Dosierung informieren. Persönliche Beratung ist sehr wichtig, um aus der großen Produktpalette für jeden Typ das richtige Präparat auszusuchen. Die erste Frage lautet: Möchte ich Muskeln aufbauen, Fett abbauen oder beides gleichzeitig? Danach sollte geklärt werden, wie viel Sport nebenbei betrieben wird und welche Ernährungsgewohnheiten vorliegen. Anhand dieser Informationen lässt sich leicht das passende Produkt auswählen, das den Körper bei Diät und Sport unterstützt. Mittlerweile sind auch spezielle Produktlinien nur für Frauen am Markt erhältlich.
Vorsicht bei Online-Shops Die Hemmschwelle, in ein Geschäft zu gehen und sich professionell beraten zu lassen, ist vor allem bei Frauen groß. Daher sind Online-Shops sehr beliebt. Doch nicht alle dieser Shops sind zuverlässig. Die Produkte versprechen das Blaue vom Himmel und auf der Verpackung ist keine genaue Beschreibung der Inhaltsstoffe zu finden. In Präparaten aus Drittländern sind häufig Substanzen wie Ephedrin enthalten. Dieses fällt bereits in die Kategorie Dopingmittel und ist Ausgangsprodukt für Crystal. Crystal ist eine gefährliche Droge, deren Einnahme neben Schlafstörungen und Aggressionen auch zu frühzeitiger Alterung führen kann. Der Erwerb von Ephedrin ist in Österreich verboten. Der Konsum von solchen Präparaten kann schon bei einer einfachen Verkehrskontrolle zum Verhängnis werden. Deswegen ist es beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln immer wichtig, darauf zu achten, dass es eine Online-Beratung gibt, die mit Rat und Tat zur Seite steht.
Kein Wunder, nur eine Hilfe Mit der Wahl des richtigen Produkts ist es jedoch noch nicht getan. Eine vielfältige und vor allem ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Sport sind für eine Bikini- oder Badehosenfigur unumgänglich. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Wundermittel – sie erleichtern aber den Weg Sternberger zum Ziel.
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atc metallwelt eisenhalle 11
Derzeit voll im Trend: Seiltanzen in schwindelerregender Höhe.
Sport is life
Foto: Markus Stadler - www.stadler-markus.de
Trendsportarten Ein Drahtseilakt zum Zeitvertreib
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ft bewegt man sich hier auf einem schmalen Grat. Beim Slacklining zum Beispiel – oder, um dem Anglizismus zu trotzen, Seiltanzen.
War diese fesselnde Sportart bisher dem fahrenden Entertainment-Volk vorbehalten, kann heute praktisch jeder slacklinen, vorausgesetzt man findet zwei verbindbare Punkte und sein Gleichgewicht. Eins mit sich selbst und seinem Körper zu werden, ist für viele von uns das Schönste an der sportlichen Betätigung. Auf einem elastischen 25 mm breitem Schlauchband muss man das auch. Die Beine schwingen anfangs wie der Geräuschpegel in der Volkschule, der Oberkörper zuckt vor und zurück. Alles in allem erinnert Slacklining Zuerst besorge man sich die gewünschte Line. Diese kann man entweder als Komplettset zum Beispiel bei www.slackline-tools.de oder www.slackstar.de um ca. 49,- € bestellen oder selbst im Baumarkt seines Vertrauens zusammenstellen.
an den ersten Rausch. Kann man dann erst einmal ein paar Schritte am Seil gehen, ist es auch fast so lustig. In Europa wird der Fotograf und Extremkletterer Heinz Zak, ein geborener Österreicher, als Pionier dieser Sportart genannt. Erfunden wurde Slacklining jedenfalls bereits in den 60ern von Adam Grosowsky und Jeff Ellington im Yosemite Nationalpark. An sich unterscheiden Slackliner – oder Schlappseiler, um hier dem längst vergessenen deutschen Begriff aus den Zeiten des Varieté wieder Auftrieb zu geben – fünf Arten von „Lines".
• Lowlines (auch Tricklines genannt) In Hüfthöhe gespannt, vorzugsweise über weichem Untergrund, dient dieser Lineaufbau vor allem zum Erlernen der Technik sowie dem Training von Tricks. Hat unsereiner schon länger nach einer Alternative für den gewöhnlichen Rückwärtssalto aus dem Stand gesucht, oder will einfach nur blaue Flecken zum Herzeigen, ist man hier mit ungefähr 50€ dabei.
Was man auf jeden Fall benötigt: - 13m Band (32 mm breit) - 2 verstellbare Rundschlingen (Nutzlänge 1,80 m) - 3 Schäkel (U-förmige Bügel mit Schraub und Steckbolzen) - 1 Spanngurt-Ratsche - 4 „Tree-friends“ (Schützt die Borke vor Abrieb durch das Seil) Aufbau:
• Longlines Das „Tanzen“ auf einer Line über längere Distanzen erfordert noch mehr Gefühl und Können. Kommt die Schnur erst einmal ins Schwingen, geht nichts bzw. niemand mehr. Deshalb werden Longlines vor allem bei sogenannten Slackfesten (so nennt man Treffen vieler Slackliner) aufgebaut und von Profis begangen.
Hat man seine zwei Fixpunkte ausgemacht, befestigt man die Rundschlingen und verbindet ein Ende mit der Line. Am anderen Ende wird zwischen Rundschlinge und Line noch die Ratsche angebracht, um das Band auf die gewünschte Spannung zu bringen. Wichtig: Bruchfestigkeit der Teile überprüfen! Eine ausführliche Anleitung findet man unter www.slackline-tools. de/ManualInternet.pdf Tipp:
Los geht‘s
Einen schönen Trailer, der alle Techniken zeigt, haben einige Tiroler
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gedreht, zu sehen unter: www.slackliner.at Edith Wharton:
• Rodeolines (auch Freestylelines genannt) Vom Prinzip ähnlich der Lowline, nur mit viel weniger Seilspannung. Hat man seinen Schwerpunkt einmal gefunden, verliert man ihn hier genauso schnell auch wieder. Rodeolines reagieren nämlich durch ihre extrem weiche Spannung auf jede Bewegung.
• Highlines (weil nach Oben kein Limit ist) Wie der Name schon sagt: Auf wenigen bis zu einigen hundert Metern Höhe ist man hier auf der kürzesten Verbindung zwischen zwei Punkten unterwegs – gesichert versteht sich.
„Life is always a tightrope or a feather bed. Give me the tightrope.“ Slacklining= |----------------| + Gleichgewicht
• Lines über Wasser Eine weitere Spielform. Erschwert ungemein, da man über Wasser nicht so gern absteigt und man am „Boden" keinen Fixpunkt findet. Kadenbach
SUMO 2/2008
Sport is life
Wir sind Ski Österreicher erfindet Skilauf
S
chlecht auszusprechen, gut zu wissen: Der Österreicher Mathias Zdarsky hat den alpinen Skilauf erfunden. Doch wer war der Mensch, dem Österreich jährlich an die 14 Millionen Gäste zu verdanken hat?
Nur 25 km von St. Pölten entfernt liegt Lilienfeld. Hier im oberen Traisental, am Fuße des 1.248 m hohen Muckenkogel, ließ sich 1889 Matthias Zdarsky nieder. Zuvor war Zdarsky viel gereist. An der Donau durch Europa, sogar bis nach Nordafrika war er gekommen. Ob es die wunderschöne Aussicht war, die den Natur- und Menschenfreund gerade in Lilienfeld festhielt? Wahrscheinlich schon, denn man sieht hier außer Natur nicht viel. Und die war Zdarsky wichtig. Oder, um es in seinen eigenen Worten zu sagen: „Je weiter von der Natur, desto näher zum Unglück.“
Not macht erfinderisch Diese Naturverbundenheit und seine Leidenschaft für Sport bewegten Zdarsky schließlich dazu, sich „Schneeschuhe“ aus Finnland schicken zu lassen. Diese Schneeschuhe hatten jedoch nichts mit Moonboots oder Kamiks zu tun. Es waren ca. 2 m lange Latten, die mit einem Einstock und einer Bindung ohne Fersenhalt gelenkt wurden. Zdarsky hatte in Expeditionsberichten von ihnen gelesen und suchte nun einen Weg, die Vorteile dieser Fortbewegung auch für sich zu nutzen. Der Winter brachte damals bis auf viel Schnee auch viel Mühe mit sich. Mit Skiern, dachte er sich wohl, wäre das Schnee von gestern. Jedoch erwies sich der Aufbau besagter Skier als unbrauchbar. Das eher flache Finnland benötigte eine flexible Bindung und längere Laufflächen. Der Fahrer war deshalb an der Ferse nicht mit dem Ski verbunden. Etwas, das in den steilen Hängen unserer Breite sicheres Manövrieren erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht. SUMO 2/2008 1/2008
Neue Skier braucht das Land Zdarsky war ein Künstler. Er studierte in München und Zürich Malerei, Bildhauerei und Technik. Diese Fähigkeiten und seine sportliche Ambition brachten letztendlich die 1896 patentierte Stahlsohlenbindung hervor. Mehr als 200 Versuche hatte er gebraucht, um aus den nordischen Skiern alpin taugliche Sportgeräte zu machen, an deren Aufbau sich bis heute wenig verändert hat. Der Ski war nun kürzer und mit der Ferse verbunden. Der alpine Skilauf war erfunden. Doch Zdarsky war Erfinder und Pionier, weshalb ihm das noch nicht reichte. Er erforschte die von ihm entwickelte Alpine Lilienfelder Skilauftechnik mit größter Sorgfalt und stellte sie im September 1896 der Öffentlichkeit vor. In ihr beschrieb er unter anderem eine revolutionäre Schwungtechnik, welche die bis dahin gebräuchliche „Schuß-Bums-Technik“ ablöste. 20.000 Anfänger soll Zdarsky alleine im Skifahren unterrichtet haben - unfallfrei. Über die Jahre setzte ein regelrechter Ski-Boom ein, der mehr und mehr Touristen aus Österreich und aller Welt anlockte. Dieser Tourismus führte letztendlich zu eigenen Anschlussmöglichkeiten für Züge, um am Wochenende aus Wien nach Lilienfeld und zurück zu pendeln – zur damaligen sowie zur heutigen Zeit etwas Besonderes.
Am Freitag auf d´Nåcht montier I die Ski … Zdarsky gründete Skivereine und organisierte den ersten Torlauf der Skigeschichte am 19. März 1905 am Muckenkogel in Lilienfeld – ein Skirennen, wie wir es von heute kennen. Nein, nicht ganz. „Für die Jugend“, sagte Zdarsky, „ist die Verweichlichung ein lähmendes, die Höchstleistung ein tötendes Gift.“ Die Schönheitspflege der Bewegung nannte er das. Keine
Übung, sei das Schlussresultat noch so phänomenal, sollte anerkannt werden, sei sie unschön durchgeführt worden. Die Übungen sollten so ausgeführt werden, dass nie Disharmonie zwischen Kraft und Schönheit, zwischen Leistungsfähigkeit und Gesundheit trete – ein Credo, dem unsere Zeit schon lange nicht mehr folgt. So waren auch seine Skirennen geplant. Ein Torlauf wurde abgesteckt, der in einer vorgegebenen Zeit sturzfrei zu durchfahren war. Streckenposten standen an den Toren und achteten auf Stürze oder zogen Punkte für Stockreiten (das Sitzen auf dem Einstock um zu bremsen) oder schlechte Haltung ab. Als 1906 ein von ihm gesteckter Kurs von keinem Teilnehmer in der von ihm vorgegebenen Zeit sturzfrei durchfahren und die Strecke als zu schwierig bezeichnet wurde, durchfuhr sie Zdarsky in weniger als der Hälfte der geforderten Zeit.
Das Zelt bot spärlichen Schutz vor der Witterung. Fotos: zVg
Und heute? Hat die Harmonie gegen die Sensation verloren? Klar, dass die Faszination schneller zu sein, höher zu fliegen und weiter zu gehen als andere eine große ist. Auch Zdarsky soll im engeren Kreis Kunststücke wie Salti und Skiwalzer vollführt haben. Bereits 1896 hatte er Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht. Trotz dieser Leistungen wollte Zdarsky das Skifahren zur Ertüchtigung des Menschen entwickeln. Er legte bei seinen Rennen mehr Wert auf Ästhetik und Gesundheit als Geschwindigkeit, schrieb Bücher über Lawinen und ihre Gefahren und forschte bis ins hohe Alter an Biwak-Zelten und dergleichen. Kadenbach
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Excuse me, Moses?
Entertainment
Foto: Christoph Haiderer - www.release.at
Addicted to Rock! Excuse Me Moses zeigen ihr wahres Gesicht
U4, März 2007 – Excuse Me Moses treten live zur Eröffnung von „Addicted to Rock“ im U4 auf und lassen das Gebäude in seinen Grundmauern erzittern. Seitdem hat sich einiges getan. Die Band ging auf Erfolgskurs. Ihre Single „Butterfly Tree“ wurde zum Hit in den österreichischen Radiocharts, ihr erstes Album „1st Last Will“ erreichte Platz 13 in den „Austrian Charts“. Selbe Location, ein Jahr später – Excuse Me Moses beim Soundcheck. Ich darf bei den Proben dabei sein und werde auf das Konzert eingestimmt. Bevor die Band gegen Mitternacht die Bühne betritt, bleibt noch ein bisschen Zeit für SUMO.
Funkige Einflüsse Excuse Me Moses waren beim Interview ganz gelassen, was sich auch bei unangenehmen Fragen nicht änderte. Im Gespräch über ihre alte Band Funkalicious betonten EMM, dass Rock ihre Welt sei. Allerdings wären immer noch funkige Einflüsse aus „alten Zeiten“ vorhanden. Nach der Auflösung von Funkalicious wurde die Band mit Excuse Me Moses durch den „Ö3 Soundcheck“ bekannt. Somit werden sie immer wieder mit Ö3 und den „Neuen Österreichern“ in Verbindung gebracht. „Ö3 gibt österreichischen Bands eine Chance. Natürlich erhöht das auch unseren Bekanntheitsgrad, aber eins wollen wir an dieser Stelle sagen – auch ande-
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re Bands wie Incubus oder Billy Talent haben ruhige Nummern, die von Ö3 gespielt werden. Da regt sich keiner auf. Sobald es um eine österreichische Band geht, wird es zum Thema“ sagt Bassist Gerald.
Steinig, erweiterbar, herausfordernd … Österreich ist ein schwieriges Land für eine Rockband, da stimmen Excuse Me Moses zu. Die österreichische Musikbranche sei „steinig, erweiterbar und herausfordernd“, so Sänger Paukee. Bisher gab es keine Situationen in ihrer Karriere, in denen sie ans Aufhören dachten. Hürden reizen die Rockband und gehören zum Musikbusiness dazu. Was das Privatleben der Band anbelangt, so sind sie sich einig: Jeder braucht mal eine Pause. Natürlich gäbe es Schwierigkeiten, das Privatleben leide manchmal unter der vielen Arbeit. Ihr nächstes Projekt ist es, über Deutschland hinaus in Asien Fuß zu fassen und eine Zeit lang auf Tour zu gehen.
EMM rocken die Bühne Um 24 Uhr stürmt die Menschenmenge vor zur Bühne. Als EMM den ersten Ton von sich geben, sind die Fans außer sich. Eineinhalb Stunden rockt die Band total ab und lässt mich Ö3 völlig vergessen. Eines steht fest – wer Excuse Me Moses noch nie live erlebt hat, der hat etwas verpasst, denn EMM rocken härter denn je! Paponjak
Bandmitglieder: Michael Paukner (Paukee) – vocals Diz Schrödl – guitar Gerald Weichselbaum – bass Martin Scheer – drums Gründung von EMM: 2005 Singles: Summer Sun (2006)
Steckbrief Excuse me Moses
A
m 6. März rockte das U4 in Wien. Zur Addicted Einjahresfeier waren Excuse Me Moses live on stage – ganz nach dem Motto „Addicted to Rock!“.
Not In Love Anymore (2007) Butterfly Tree (2007) Godzilla Killa (2008) Futurama oder Simpsons? Simpsons natürlich! Was würdet ihr auf eine einsame Insel mitnehmen? Einen Schlafsack, die Band und unsere Musikinstrumente, dann würden wir am Strand nur für uns spielen Liebstes Bier? Zipfer! Wo seht ihr euch in 10 Jahren? In einem Rolls Royce ;-).
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Entertainment
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SUMO 2/2008 1/2008
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Entertainment
Stefan und Karl treffen Oscar Österreichs zwei Minuten im internationalen Rampenlicht
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in Moment angespannter Stille. Alle Augen sind auf die Frau im schwarzen Abendkleid gerichtet. Sekunden werden zur Ewigkeit während sie an dem Kuvert in ihrer Hand herumfingert. Als der Umschlag endlich geöffnet ist, verkündet Penélope Cruz mit spanischem Akzent: „And the Oscar goes to Austria!“.
Höflicher Applaus des Auditoriums, Begeisterung bei Regisseur Stefan Ruzowitzky und Schauspieler Karl Markovics. Ihr Film „Die Fälscher“ hat soeben als erster österreichischer Beitrag den Auslands-Oscar gewonnen. Ruzowitzky nimmt den Preis entgegen und hält nervös seine Dankesrede. Dann sind seine zwei Minuten im Rampenlicht auch schon wieder vorbei, und die Show geht weiter.
Für Österreich allerdings bleibt dieser Moment der Höhepunkt der Veranstaltung. Im Wiener Gartenbaukino jubeln die Filmfans, die sich dort eingefunden haben, um gemeinsam der Live-Übertragung des Events beizuwohnen. Es herrscht vorgezogene EM-Stimmung, der Academy Award wird zum Siegestor für Österreich. Das bekannteste Fernsehmagazin des Landes schreibt später: „Wir sind Oscar!“. Als „Die Fälscher“ im März 2007 das erste Mal in den heimischen Kinos lief, interessierten sich freilich noch nicht so viele Menschen für diesen unbekannten Film. Nur 40.000 Zuschauer sahen sich den soliden, aber recht konventionellen KZ-Thriller im Kino an. Der Film war schon auf DVD erschienen, als die Nachricht von der Oscar-Nominierung kam und neues Interesse daran entfachte. Ruzowitzky selbst gab sich weltmännisch und rechnete nach eigenen Angaben von Anfang an mit dem Sieg. Es war wohl nicht zuletzt dieser Einstellung zu verdanken, dass der Regisseur so weit kam und die goldene Statue tatsächlich mit nach Hause nehmen konnte. Böse Zungen sprachen unterdessen davon, dass Ruzowitzky die Vorliebe der Academy für Holocaust-Dramen sehr zu Gute kam. Allein die Tatsache, dass Österreich einen Film zur Bewältigung der eigenen Nazi-Vergangenheit eingereicht hatte, wäre der halbe Sieg gewesen. Das alles kann Ruzowitzkys Erfolg natürlich nicht schmälern. Zu Recht sieht sich der 61-jährige Wiener nun mit prestigereichen Regie-Angeboten überhäuft, nachdem der Oscar seinen Film (englischer Titel: „The Counterfeiters“) auf Platz 36 der amerikanischen Kinocharts katapultierte. Und wie immer, wenn ein Österreicher international erfolgreich wird, klopft sich plötzlich das ganze Land auf die Schulter und gratuliert sich selbst. Jubelstimmung ist allerdings nur dann angebracht, wenn Ruzowitzkys Auszeichnung dazu beiträgt, dass Filmförderung und Publikum wieder mehr an das Potential heimischer Filmschaffender glauben. Dann würde der kleine goldene Mann aus L.A. zu einem Hoffnungsschimmer für die gesamte österreichische Filmbranche. Reitsamer
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SUMO 2/2008 Foto: Jeroen Miedema - www.flickr.com
Die Revolution ...
Entertainment
Marlene Dietrich und Willi Forst im Film „Café Elektric“ (1927). Foto: Filmarchiv Austria
Menschen einen Fernseher. Sie hatten somit andere Freizeitmöglichkeiten, als ins Kino zu gehen. Die Regisseure und Drehbuchautoren produzierten deshalb „seichte“ Komödien, um trotzdem wirtschaftlich überleben zu können. In diesem Zeitraum wurde Peter Alexander sehr berühmt, da er den „Wiener Charme“ besaß, singen und tanzen konnte.
Die Auseinandersetzung mit dem Krieg und der neue österreichische Film
... der bewegten Bilder Vom österreichischen Stummfilm bis zur Oscar-Auszeichnung
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m Februar 2008 wurde erstmals ein österreichischer Film mit einem Oscar ausgezeichnet. Doch bis dahin war es ein langer Weg, vom Stummfilm über den ersten Tonfilm bis hin zum neuen österreichischen Film. In Österreich wurden die ersten Kurzfilme 1896 von den Gebrüdern Lumière in Wien ausgestrahlt. Nach zahlreichen Kurzfilmen wurde 1908 der erste österreichische stumme Spielfilm gedreht, der heute aber nicht mehr existiert. Die Weltwirtschaftskrise in den 20er Jahren führte zu Budgeteinsparungen bei Filmen und in weiterer Folge zu Publikumseinbußen.
Der Tonfilm und die Jahre danach 1929 wurden in Österreich die letzten Stummfilme produziert. Die Ära der Tonfilme begann und damit auch die Probleme für österreichische Produktionen. Stummfilme konnten noch überall gezeigt werden. Jetzt ergaben sich erste Barrieren wegen der deutschen Sprache. Die Synchronisation war damals sehr aufwendig und man holte sich Hilfe aus Deutschland. Durch diese Abhängigkeit im Bereich der Pro-
duktion und des Vertriebs musste sich Österreich ab 1933 auch an deutsche Filmgesetze halten. Der neue Star des Tonfilms war Willi Forst. Seine erste große Rolle hatte er neben Marlene Dietrich in „Café Elektric“ (1927). In den Kriegsjahren schuf Willi Forst die berühmte Wien-Trilogie „Operette“ (1940), „Wiener Blut“ (1942) und „Wiener Mädel“ (1949 fertiggestellt). Die Filme verpackten damals Fröhlichkeit, Musik und Humor.
Die Popularität der Heimatfilme nach dem Krieg Das „Mariandl-Lied“ wurde durch den Film „Der Hofrat Geiger“ (Hans Wolff, 1947) bekannt und auch die wunderschöne Wachau wurde erstmals in diesem Film in Szene gesetzt. Franz Antel produzierte nach dem Zweiten Weltkrieg die meisten Filme (bekannt durch „Der Bockerer“, 1981). Erwähnenswert ist auch Ernst Marischka, der in den 50er Jahren die „Sissi“-Filme drehte. Durch die Trilogie wurden die Schauspielerin Romy Schneider und ihr Film-Gemahl Karlheinz Böhm alias Kaiser Franz Joseph berühmt. Anfang der 60er Jahre kauften sich immer mehr
„Die Alpensaga“ (Peter Turrini und Wilhelm Pevny, 1976 – 1980) erteilt den Heimatfilmen aus den 50ern und 60ern eine klare Absage. Der Sechsteiler spielt zwar in einem Bergdorf, setzt sich aber kritisch mit der „heilen Welt“ des Heimatfilms auseinander. Zum ersten Mal wird die Geschichte von 1900 bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg filmisch verarbeitet. In den 80er Jahren entstand außerdem „38 – Auch das war Wien“ (Wolfgang Glück, 1986). Die 90er Jahre waren geprägt von Filmen wie „Muttertag“ (Harald Sicheritz, 1994) oder „Tafelspitz“ (Xaver Schwarzenberger, 1994). Der bis jetzt meist besuchte österreichische Film ist „Hinterholz 8“ (Harald Sicheritz, 1998). Mit Stichtag 31.12.2007 konnte der Film über 617.000 Kinogänger verzeichnen. Der zweitplatzierte Film „Poppitz“ (Harald Sicheritz, Roland Düringer, 2002) hatte nur halb so viele Zuschauer. Ab dem Jahr 2000 entstanden vermehrt Dokumentarfilme wie „Workingman’s Death“ (Michael Glawogger, 2005) oder „Unser täglich Brot“ (Nikolaus Geyrhalter, 2005). Aber auch sozialkritische Spielfilme wie „Die Klavierspielerin“ (Michael Haneke, 2001) und „Free Rainer“ (Hans Weingartner, 2007) lockten das Publikum in die Kinos. Der jüngste österreichische Film „Die Fälscher“ (Stefan Ruzowitzky, 2007) bekam bei der diesjährigen Oscar-Verleihung eine Auszeichnung für den „besten ausländischen Film“. Man darf also gespannt sein, in welche Richtung sich die österreichische Filmbranche in Zukunft Wimmer entwickeln wird.
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SUMO 1/2008 3100 St. 2/2008 Pölten Herzogenburger Str. 46 Handy: 0660/3439005
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Entertainment
„Things The Grandchildren Should Know” von Mark Oliver Everett In Mark Oliver Everetts Leben gibt es zwei ständige Wegbegleiter: Rockmusik und den Tod. Als „Mr. E“ tourt er mit seiner Band, den „Eels“, erfolgreich durch die Welt und veröffentlicht ein musikalisches Kleinod nach dem anderen. In seiner Heimat Los Feliz (Kalifornien) führt er allerdings ein zurückgezogenes, einfaches Leben. In dieser Abgeschiedenheit ist die Autobiographie „Things The Grandchildren Should Know“ entstanden, die uns tiefe Einblicke in Mark Oliver Everetts Gefühlswelt gewährt.
Buch Tipp
In diesem Buch thematisiert er sein gesamtes musikalisches Schaffen und sein zwiespältiges Verhältnis zur Musikindustrie, genauso wie die traumatisierenden Verluste seines Lebens. Marks Vater stirbt früh an einem Herzinfarkt, seine Schwester nimmt sich das Leben und seine Mutter stirbt leidvoll an Lungenkrebs. Seinen Humor hat Mark Oliver Everett aber trotz allem nicht verloren. Dieser wird gewürzt mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus, so dass dem Leser das Lachen manchmal im Hals stecken bleibt.
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„Things The Grandchildren Should Know“ ist aber auch ein Plädoyer für eine optimistische Lebenseinstellung, die uns die Kraft gibt, zwischen noch so harten Schicksalsschlägen die kurzen Momente des Glücks zu entdecken und zu genießen. Mark Oliver Everett hat gelernt, sein Leben so zu nehmen wie es kommt. „I don’t have any idea what happens next“, stellt er abschließend fest. “Neither do you“. „Things The Grandchildren Should Know“ ist im Londoner Little, Brown Verlag erschienen. Muck
Lieblingsbücher der V.I.Ps Wenn Prominente lesen
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esen ist ein Abenteuer im Kopf. Ein Abenteuer, dem sich auch Prominente nicht verschließen können.
Heute werden die Lieblingsbücher zweier höchst konträrer, aber auf ihre Art auch äußerst erfolgreicher Stars vorgestellt.
Markovics Halbwelten Karl Markovics, alias Österreichs Mr. Oscar 2008, hat eine erstaunliche literarische Seite. Der Charaktermime überzeugt seit langem in den unterschiedlichsten, oft alles andere als einfach zu spielenden Rollen. Neben seiner beeindruckenden Schauspieltätigkeit widmet sich Markovics noch einer weiteren, weniger bekannten Leidenschaft: dem Lesen. Seit geraumer Zeit geht er unter dem Titel „Wiener Halbwelten“ auf Lesetournee. Die Werke, aus denen er vorträgt, beinhalten manch skurriles Sittenbild der Wiener Gesellschaft und ihrer eigenwilligen Charaktere. Ein Klassiker der „Wiener Halbwelten“ ist „Med ana schwoazzn dintn“ von H.C. Artmann. In dieser Gedichtsammlung beschreibt Artmann eigenwillig verschiedenste Persönlichkeiten, wobei der Wiedererkennungswert bei dem einen oder anderen Leser des Werkes garantiert ist. Ebenfalls zu den Klassikern der „Wiener Halbwelt“ zählen Arthur Schnitzlers Werke über Leben und Laster in der Wiener Vorstadt (z.B. Leutnant Gustl, Liebelei) und Thomas Bernhards Erzählungen und Theaterstücke über die „Wiener Gesellschaft“.
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Karl Markovic: Literatur ist seine heimliche Leidenschaft. Foto: Thore Siebrands - www.flickr.com
Düringers Anastasia Als nächstes folgt ein auf den ersten Blick völlig konträrer Künstler. Im Gegensatz zum stillen, medienscheuen Karl Markovics ist Roland Düringer nie um einen starken Spruch verlegen. Der begnadete Kabarettist verdient ebenfalls für seine schauspielerischen Leistungen Achtung. Auf die Frage nach seinem Lieblingsbuch gab er eine höchst überraschende Antwort. Er nannte die Anastasia, Reihe von Vladimir Megre. Die Grundlage der Romanreihe ist genauso geheimnisumwittert wie umstritten. Wir schreiben das Jahr 1994, irgendwo in der Einöde Russlands. Anastasia ist angeblich Nachkomme eines uralten Volkes, welches über die Kunst des Paranormalen verfügt. Sie nimmt Kontakt mit dem in Nowosibirsk wohnhaften Geschäftsmann Wladimir Megre auf. Für drei Tage lässt sie Megre an ihrem Leben und der Kultur ihrer Ahnen teilhaben. Die Romane, die von Megres angeblicher Begegnung handeln, sind Klassiker esoterisch-spiritistischer Literatur. Auch wenn man objektiv gesehen die Geschichte als Märchen abtun muss, sind die Anhänger Megres überzeugt von seinen Schriften. Wie man an Roland Düringers Beispiel mit der Vorliebe für esoterische Literatur sieht, bergen die Lesegewohnheiten so mancher Prominenter mancherlei Überraschung. Doch wie bereits erwähnt, Lesen ist ein Abenteuer im Kopf, das so manche Überraschung mit sich bringt. Rader
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Entertainment
Alte Liebe rostet nicht Junger Neil auch nicht Kaum ein Künstler kann auf eine so beeindruckende Folge großartiger Alben verweisen wie Neil Young in den 70ern. Mindestens sechs Platten hat er in dieser Dekade veröffentlicht, alle verdienen die Bezeichnung „Meisterwerk“. „Rust Never Sleeps“ war der abschließende Höhepunkt einer kreativen Schaffensphase. Wer rastet, der rostet – das war Neil Young bereits 1979 bewusst. Er taufte sein elftes Soloalbum „Rust Never Sleeps“ und unternahm alles gegen den kreativen Stillstand. Die neun Songs der Platte, die in eine akustische und eine elektrische Hälfte unterteilt ist, wurden live vor Publikum aufgenommen. Kein Proben, kein Stimmen der Instrumente, keine zweiten Takes. Es kracht, fiept und übersteuert an allen Ecken und Enden. Anfangs- und Schlusspunkt des Albums bilden „My My Hey Hey (Out Of The Blue)“ und sein verzerrtes Gegenstück „Hey Hey My My (Into The Black)”. Die beiden Songs sind Youngs zor-
niger Abgesang auf den verlogenen Rock ’N’ Roll-Mythos. Nicht ohne Grund zitierte Kurt Cobain die Zeilen „It’s better to burn out/than to fade away“ 15 Jahre später in seinem Abschiedsbrief. „Powderfinger“ leitet den elektrischen Teil von „Rust Never Sleeps“ ein. Unterstützt von seiner legendären Backing Band Crazy Horse erzeugt Young in einer knappen Viertelstunde ein herrliches Gewitter aus Rückkopplungen und schiefen Gitarrensoli, bevor „Hey Hey My My“ aus den Boxen bröselt und den Hörer mit einem Tinnitus zurücklässt. Die kompromisslose Kantigkeit von „Rust Never Sleeps“ macht die Platte zu einem Meilenstein in Young‘s Schaffen. Wenn die Ergebnisse seiner musikalischen Experimente bislang auch eher durchwachsen ausfallen, so geht Young doch von Kritikern und Verkaufszahlen unbeirrt seinen Weg, was ihn zu einem der wenigen Rockmusiker macht, die im Alter noch unvorhersehbar und spannend sind. Rust never sleeReitsamer ps. Neil Young never rusts.
Foto: Cornell van der Windt - www.flickr.com
Neil Young wurde am 12. November 1945 in Toronto, Kanada geboren. Zu seinen bekanntesten Songs zählen „Old Man“, „After The Gold Rush“, „Cinnamon Girl”, „Like A Hurricane”, „Rockin In The Free World“, „Cortez The Killer“ und Youngs einziger Nr. 1-Hit „Heart Of Gold“.
Neil Young
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eil Young verabschiedet die Siebziger mit Pauken und Trompeten – im metaphorischen Sinne, versteht sich.
Als Young Anfang der 80er zu Geffen wechselte, erwartete die Plattenfirma, dass er ähnliche Platten machen würde wie bis dahin. Stattdessen versuchte sich Young an elektronischer Musik, Rockabilly und Country und wurde schließlich von Geffen verklagt, weil er zu wenig nach sich selbst klang. In den 90ern ernannten Pearl Jam Neil Young zum „Godfather Of Grunge“ und machten ihn zum Begriff für eine neue Generation junger Rockfans, als sie ein Album („Mirrorball“) und eine E.P. („Merkinball“) mit ihm aufnahmen. Website: www.neilyoung.com
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Jede Menge Spaß und ein enormer Flirtfaktor stehen bei MTV Spring Jam an erster Stelle. Foto: www.springjam.at
Legendär am Meer!
MTV Spring Jam Sonne, Strand, Meer und die richtige Musik – schon ist das MTV Spring Jam vom 9. bis 12. Mai 2008 (Pfingsten) perfekt, das heuer übrigens wieder in Porec an der kroatischen Adriaküste stattfindet.
Was ist Spring Jam? Im Jahr 2005 ging es erstmals „legendär ans Meer“. Wegen des großen Andrangs wurde MTV Spring Jam auch in den folgenden Jahren erfolgreich fortgesetzt. Mittlerweile hat der dreitägige Event mit 3.000 Besuchern fast die Ausmaße einer Maturareise wie X-Jam erreicht.
Party und Action Party, Party und noch mehr Party sind die Schlagworte, um die es sich bei MTV Spring Jam dreht.
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Geboten wird jedoch nicht nur der Hintergrund für Feier- und Strandaction auf der idyllischen kroatischen Halbinsel, sondern auch die Anreise im ÖBB-Partyzug. Um dem Motto „legendär am Meer“ gerecht zu werden, hat sich das Team von MTV Spring Jam für jeden Tag einen eigenen Schwerpunkt überlegt. Zum Beispiel „Freak of the Week“, bei dem sich die Teilnehmer/-innen in ihren ausgefallensten Outfits präsentieren. Ebenfalls werden u.a. Karaoke, Speed Dating, Paintball und Jetski geboten. Für die richtige Partystimmung sorgen sieben berühmte DJs sowie die Bands Großstadtgeflüster und Guadalajara.
stigen Preis (€ 149,- pro Person). Für die jeweilige Mädchengruppe steht jeden Abend eine Flasche Prosecco bereit.
To sum up... MTV Spring Jam ist ein tolles und günstiges Event für all jene, die noch in Erinnerungen an ihre Maturareise schwelgen bzw. diese verpasst haben. Eingeschworene Partymuffel sollten jedoch lieber zuhause bleiben. Rigler, Pinkl
Spring Jam 08 9. bis 12. Mai 08 (Pfingsten)
Housing Die Unterbringung bei Spring Jam erfolgt, je nach Wunsch und Zahlungsbereitschaft, im 4-Sterne Hotel oder im 2-Stern Apartment. Das diesjährige Highlight für Mädchengruppen nennt sich „Girls United“. Auswählen können Mädels zwischen drei, vier und sechs Personen-Apartments zu einem gün-
Porec, Kroatien
Die Infos ...
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TV Spring Jam lockt auch heuer wieder partysüchtige Jugendliche an die kroatische Adriaküste.
inkludiert sind: 2 Fahrten mit dem ÖBB-Partyzug 3 Tage Strandaction 4 Partynächte ab € 159,www.springjam.at
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Entertainment
DVD-Tipps Die fünf männlichsten Filme
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ilme wie „Dirty Dancing“ werden scheinbar von jeder Frau auf diesem Planeten abgöttisch geliebt, während sich die meisten Männer nicht einmal an die Handlung erinnern können. Es gibt natürlich auch männliche Pendants zu solchen Werken. SUMO hat sich entschlossen, alle Geschlechterklischees zu umarmen und aus der Flut von Chuck Norris-, Steven Seagalund Dolph Lundgren-Streifen die fünf definitiv männlichsten Filme aller Zeiten ausgewählt.
5. The Warriors Die Handlung von The Warriors ist schnell beschrieben: Eine fälschlicherweise des Mordes beschuldigte Gang aus Coney Island muss sich ihren Weg an konkurrierenden Schlägerbanden vorbei, zurück in den heimischen Stadtteil prügeln. Heraus kommt ein Film ähnlich der „West Side Story“, nur ohne das Rumgetanze, wie „The Outsiders“, nur ohne die olle Gefühlsduselei. Mit anderen Worten: der Traum eines jeden Mannes. Da bekommt selbst der dick-bebrillteste Rainer Maria Rilke-Fan Lust, irgendjemandem kräftig aufs Maul zu hauen.
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4. Over The Top Ein Film, bei dem der Name Programm ist. Sylvester Stallone spielt einen Mann namens Lincoln Hawk, der nach dem Tod seiner Ex-Frau versucht, den Kontakt zu seinem entfremdeten Teenager-Sohn wieder herzustellen. Zusammen gehen die beiden auf Geschäftsreise und kommen einander langsam wieder näher ... MOMENT! Das klingt verdächtig nach Frauenfilm, nicht wahr? Falsch gedacht! Lincoln Hawk ist nämlich Truckfahrer und ambitionierter Armdrück-Weltmeister in spe, der auf seinen Reisen gegen Gangster und Bösewichte kämpfen muss und … ja, das Ganze ist ernst gemeint. Wieso?
3. Der City-Hai Der City-Hai sei hier stellvertretend für das gesamte Oeuvre des Arnold Schwarzenegger genannt (mit Ausnahme aller Filme, in denen Kindergarten-Kinder, Rentiere oder Danny DeVito eine Rolle spielen). Die Handlung ist vollkommen unwichtig. Wahrscheinlich gibt es nicht mal eine. Den Fans des Films würde es jedenfalls garantiert nicht auffallen. In einer Schlüsselsequenz schiebt Arnie ein Tape mit „Satisfaction“ von den Stones ins Autoradio und knallt dann lässig, mit einer Hand am Steuer und der anderen am Abzug einer Uzi,
eine ganze Armee von Terroristen ab. Jungs, haltet eine Packung Taschentücher bereit. Hier bleibt garantiert kein Auge trocken!
2. Gladiator Der Film, der das Sandalengenre wiederbelebte und sogar Männer, die sich sonst nur für Ottakringer-Bier und Herbert Prohaska interessieren, zu politischen Aktivisten werden lässt. Wer nicht weiß, was gemeint ist, der gebe „gladiator orf beschwerde“ bei Google ein und werde Zeuge des herzergreifenden Kampfes eines Mannes gegen die Beschneidung der Kunstfreiheit durch gewisse Kreaturen beim ORF. Bei so viel Engagement kann Michael Moore einpacken. Macht diesen Mann zum neuen ORF-Generaldirektor!
1. John Rambo Das ist er, der ultimative Männerfilm, unser „Dirty Dancing“. Noch in vielen Jahren werden wir schmunzelnd daran zurückdenken, wie John Rambo einem Typen mit der bloßen Hand den Kehlkopf entfernt hat. Wir werden nostalgisch in Erinnerungen von abgehackten Köpfen und explodierenden Menschen schwelgen und sagen: „Danke, Rambo, du alter Haudegen, dass du uns daran erinnert hast, wie viel Spaß Krieg Reitsamer doch eigentlich macht.“
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Infotainment
Chai
Zerstörung einer Stadt für Olympia jenigen schon unterkommen, die ihrer Heimat beraubt wurden, scheint die Auffassung der Pekinger Stadtregierung zu sein. Irgendetwas werden sie schon finden.
Peking erneuert im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008 seine gesamte Infrastruktur. Was dabei im Weg steht, muss weichen. Seit der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die Olympischen Spiele in Peking auszutragen, stehen die Baumaschinen nicht mehr still.
Forderungen, die im Sand verlaufen
Altes muss Neuem weichen Am schwersten betroffen sind die traditionellen Teile der chinesischen Hauptstadt, die so genannten Hutongs. In diesen schmalen Gassen reiht sich ein Siheyuan – ein Wohnhof mit kleinen Häusern in alle Himmelsrichtungen – an den nächsten. Einst gab es tausende dieser Hutongs. Mittlerweile wurden sie durch die zunehmende Modernisierung stark dezimiert. An ihrer Stelle entstehen Wolkenkratzer, Einkaufszentren oder Schnellstraßen. Das weiße Schriftzeichen „Chai“ ist für die Bewohner der Hutongs ein Vorbote dafür, was mit ihrem Zuhause passieren wird. Es ist das chinesische Wort für Abriss und prangt auf den Gebäuden, die der Modernisierung Pekings weichen müssen. Auf menschliche Schicksale wird im Rahmen der Umbauarbeiten keine Rücksicht genommen. Die Anrainer werden zwangsenteignet und aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben. Irgendwo werden die-
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Nicht nur in Peking, sondern in ganz China wird wenig Rücksicht auf Menschenrechte genommen. Und das, obwohl China bereits 1971 den Vereinten Nationen (UNO) beigetreten ist und sich somit an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte halten müsste. Verbesserte Menschenrechte waren eine der vielen Bedingungen, die das IOC an die Vergabe der Olympischen Spiele an Peking knüpfte. Wirklich geändert hat sich jedoch nichts. Während die Wirtschaft in China boomt, sind Meinungs- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Die UNO, Non-Profit Organisationen wie Amnesty International und Reporter ohne Grenzen stellen erneut Forderungen, die vor dem Start der Spiele erfüllt werden sollen. Bestehende Beschränkungen der Pressefreiheit sollen aufgehoben und 29 inhaftierte Journalisten frei gelassen werden. Ein kleiner Erfolg ist der Beschluss, dass sich ausländische Journalisten zumindest bis Oktober 2008 ohne behördliche Genehmigungen frei in China bewegen dürfen.
Der Olympische Gedanke Organisationen auf der ganzen Welt lassen nicht locker, um in China etwas zu verändern. Aber
Foto: Peter Urwin - www.flickr.com
was passiert mit den Personen, deren Schicksale nicht so viel Aufsehen erregen? Was geschieht mit den ehemaligen Siheyuan-Bewohnern, die sich keine neue Bleibe leisten können, weil die Wohnungspreise in Peking rasant steigen und selbst die winzigste Unterkunft ein kleines Vermögen kostet? Die Menschen, die nicht begreifen können, warum sie den Rest ihres Lebens nicht dort verbringen dürfen, wo es begonnen hat, sind eindeutig die Verlierer der Olympischen Sommerspiele 2008 und der Beweis dafür, dass dabei sein nicht immer alles ist. Praschak
Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Auszug: Artikel 12: Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.
Rechtliches
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ch gehe hier nicht weg“, sagt eine grauhaarige Frau. „Ich halte aus bis zum Schluss. Schauen Sie, die Häuser sind doch alle noch gut.“
Die Tradition muss weichen – Wolkenkratzer statt Hutongs.
Artikel 25, 1: Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.
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Lebensrettende Gedanken:
Infotainment
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Foto: zVg
Der Roboterflüsterer
Wieso hast du dich dazu entschieden diesen Studiengang zu wählen? Ich war mit meinem Zivildienst fertig und wollte intellektuell wieder gefordert werden. Außerdem habe ich nach etwas gesucht, bei dem später gute Jobchancen bestehen und viel Geld zu verdienen ist. Wie würdest du dein Studium kurz für einen Laien erklären? Man lernt mit Robotern umzugehen und sie zu programmieren. Mechatronik/Robotik befasst sich mit der Automatisierung von Produktionsabläufen. Außerdem lernt man mit Industrie- und Servicerobotern umzugehen. Industrieroboter werden beispielsweise für die Automontage verwendet, während ein Serviceroboter auch ein automatischer Rasenmäher sein kann. Was sind die Kerninhalte deines bisherigen Lehr- bzw. Lernstoffs? Die für mich bisher relevantesten Inhalte waren Lehrveranstaltungen zu Mechanik, Elektrotechnik, Informatik, Konstruktionslehre, Roboterprogrammierung und Regelungs- und Steuerungstechnik. Welche Jobchancen hat man nach Abschluss dieses Studiums? Wir können später in der Konstruktion, Inbetriebnahme und Wartung von industriellen Maschinen und roboterunterstützten Produktionsstraßen eingesetzt werden. Auch der Bereich der Konzipierung und Programmierung von Servicerobotern stellt ein späteres Berufsfeld dar. Wie sieht das Studentenleben aus, wenn man an der FH Technikum Wien studiert? Es gibt natürlich viele Lokale in Wien, aber auch FH-Feste, wie zum Beispiel die Punschparty, die Weihnachtsfeier und die Semester Opening- und Endingparty. Welchen Tipp kannst du Interessenten geben? Gebt in den ersten beiden Semestern nicht auf, denn erst ab dem dritten Semester Schützl wird es richtig interessant!
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Steckbrief
Besteht für diesen Studiengang ein Auswahlverfahren und falls ja, wie sieht dieses aus? Ja! Nach der Anmeldung habe ich einen Termin für einen Reihungstest bekommen. Bei diesem Test wurden Allgemeinwissen, Englischkenntnisse und mathematische Kenntnisse abgefragt. Zuvor hatte ich noch ein Vorstellungsgespräch mit der Studiengangsassistentin.
Name: Georg Geburtsdatum: 19.01.1987 Sternzeichen: Steinbock Geburtsort: Baden Hobbies: Computer spielen und pendeln Studiengang: Bachelor „Mechatronik/Robotik“ an der FH Technikum Wien studiert seit: September 2006 Studiendauer: 6 Semester akad. Grad nach Abschl. des Studiums: B.Sc. – Bachelor of Science in Engineering
!Biku NACHHILFE . . . mi t K l a s s e !
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Maturavorbereitung Ferienlernkurse
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Fotos: Julia Kadanka / Andrea Dietrich
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Converse Eine Geschichte von Legenden
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etrachtet man die Welt in der Fußgängerzone mit gesenktem Blick, so stößt man immer wieder auf die mit runden SternAufnähern verzierten Stoffschuhe. Die „Converse Chuck Taylor All Stars“, kurz auch Chucks genannt, sind von unseren Füßen nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte des legendären Converse-Schuhs beginnt im Jahre 1908, in dem Marquis Converse die „Converse Rubber Shoe Company“ gründet. Diese stellt zunächst winterfestes Schuhwerk und dann Schuhe aus Segeltuch her. Um dem Trend des Basketballspielens zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Amerika zu folgen, bringt Converse 1917 den Sportschuh „Converse All Star“ auf den Markt. Der große Erfolg bleibt jedoch aus. Das ändert sich allerdings schlagartig, als 1921 ein junger Mann in die bis dahin noch unbekannten Converse-Chicago Verkaufsräume spaziert und sich beklagt, dass seine Füße schmerzen. Er bettelt solange, bis er Marquis Converse überreden kann, einen Schuh nur für Basketballer zu entwerfen. Dieser junge Mann ist Charles „Chuck“ H. Taylor, ein Spieler der Akron Firestones, der den Sneaker schließlich zur Legende machte.
Chuck Taylor macht Converse populär Aufgrund der Begeisterung des bekannten Basketballers, wird der bisher nur in schwarz erhältliche Converse-Schuh 1923 revolutioniert. Chuck Taylor lässt, um die Knöchel der Spieler zu schützen, den runden ConversePatch aufnähen und wird als der „Botschafter des Basketballs“ bezeichnet. Als Dankeschön für seine Bemühungen wird der Aufnäher um den fünfzackigen Stern und seine Unterschrift erweitert. Er schmückt bis heute jeden Original-Chuck. Der legendäre „Converse Chuck Taylor All-Star“ ist geboren und wird der offizielle Basketballschuh der olympischen Spiele.
Die Converse-Produktion erweitert sich Um die Kriegsanstrengungen im zweiten Weltkrieg zu unterstützen, entwickelt Converse 1942 überwiegend Fliegerstiefel „A6 Flying Boot“, mit der die US Luftwaffe ausgerüstet wird. „Der Oxford“, eine niedrigere Version des „Converse All-Stars“ kommt 1966 auf den Markt, gefolgt von dem acht Jahre später entwickelten „Converse One-Star“. Zusätzlich zu Schwarz und Weiß wird der Sportschuh in sieben anderen Farben eingeführt. Ein Nach-
fahre des berühmten „All-Star“, der „All-Star 2000“, dessen Patch aus Leder ist, wird 1996 auf den Markt gebracht und sofort eine Million Mal verkauft. Konkurrenten wie Adidas zwingen Converse jedoch zu Produktionsänderungen und 2001 muss das Unternehmen schließlich Konkurs anmelden, worauf alle amerikanischen Betriebe geschlossen werden. Nur dank vorher gegründeter Fabriken in Asien und diversen Sponsoren kann die Produktion aufrechterhalten und nach Indonesien, China und Vietnam verlegt werden.
Nike kauft Converse auf Im Juli 2003 wird Converse um 305 Millionen Dollar vom Sportartikelhersteller Nike gekauft. Die Übernahme bedeutet zwar die finanzielle Sicherung für das Fortbestehen von Converse, die Schuhe werden jedoch nun von asiatischen Arbeitern für einen Hungerlohn produziert. Nike wird unter anderen im „Schwarzbuch Markenfirmen“ der Ausbeutung, Kinderarbeit und anderer Missstände in Zulieferbetrieben bezichtigt. Gemäß dieser Publikation werden die Schuhe teilweise von Kindern für einen Stundenlohn von 19 US-Cents gefertigt. Die Beliebtheit der Chucks führt auch dazu, dass viele Firmen ähnliche Schuhe zu deutlich günstigeren Preisen herstellen. Das Aussehen ist oft nahezu identisch mit den „Converse All-Stars“, bis hin zu einer Imitation des typischen, runden Aufnähers.
Converse heute Der Chuck gilt als das erfolgreichste Schuhmodell aller Zeiten. Er ist in 25 Farben, in unterschiedlichsten Mustern und in vier Formen zu kaufen. Auf www.converse.com kann man sogar eigene Chucks kreieren, die man unter einem persönlichen Account speichern kann. Die Bestellung des eigenen Designs ist möglich, jedoch wird nur innerhalb der USA versandt. Außerdem kann man mit dem Kauf von „Converse Red“ die Initiative „Red“ unterstützen und ein Zeichen setzen: Fünf Prozent des Händlereinkaufspreises der weißen Converse mit der roten Öse fließen in den „Global Fond“ zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in Afrika. Noch heuer erscheint eine sportliche Freizeitkollektion, ein Mix aus Casual- und Rock n’ Roll-Look, für Frauen und Männer unter dem Namen „Converse by John Varvatos“. 2002 begann die Zusammenarbeit mit dem 50‑jährigen US-Designer John Varvatos, dessen außergewöhnliche Sneakers-Kollektion bei Converse sehr erfolgreich war. Das Markenzeichen Converse ist also nicht mehr nur auf unseren Füßen zu finden, sondern Lahner begegnet uns auch auf Taschen und Kleidung.
Steinbock (22.12. – 20.01.)
Stier (21.04. – 20.05.)
Jungfrau (24.08. – 23.09.)
Liebe: Die Liebe und Zuwendung, die du anderen entgegen bringst, wird auch dir entgegengebracht. Genieße die Zeit. Erfolg: Selbst wenn Ärger auf dich zukommt: Bleib gelassen. So verhinderst du unnötige Konflikte.
Liebe: Der Frühling bringt dich auf Touren. Überlege was du tust und bleibe dabei rücksichtsvoll. Erfolg: Alle wissen, dass du zuverlässig und fleißig bist. Mache weiter so, der Erfolg ist näher als du denkst.
Liebe: Eine wichtige Entscheidung steht an. Höre auf deine innere Stimme, denn die hat dich bisher selten getäuscht. Erfolg: Im beruflichen Bereich läuft es bestens. Lass deine Ziele nicht aus den Augen und mach weiter so.
Wassermann (21.01. – 19.02)
Zwillinge (21.05. – 21.06.)
Waage (24.09. – 23.10.)
Liebe: Du wirst dich diesen Monat vor Angeboten kaum retten können. Genieße die Zeit und tobe dich nach Herzenslust aus. Erfolg: Achte darauf, dass dein Leistungsniveau nicht weiter sinkt. Sei ehrgeizig und zeige deine Stärken.
Liebe: Spät aus den Federn und früh ins Bett? Verabrede dich endlich mit Freunden und gönn dir etwas Spaß. Erfolg: Du verstehst es, mit Kollegen hervorragend umzugehen. Das bringt dir viele Sympathiepunkte. Nur weiter so.
Liebe: Alles scheint in bester Ordnung zu sein. Doch nicht alle gönnen dir dein Glück. Nimm dich vor Neidern in Acht. Erfolg: Ein Problem hast du bisher verdrängt. Falls es ans Licht kommt, schiebe es nicht länger beiseite und behebe es.
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Das Leben,
dein Handy und du
Vom Handywahnsinn einer neuen Gesellschaft
Kuschel kuschel kuschel kuschel, du bist mein kleiner süßer Schnuffel! Das allseits geliebte Handy – immer und überall dabei Foto: Tonya Doughty - www.flickr.com
Schnell entdeckst du deine Affinität zu deinem neuen Mediaphon: Auf Knopfdruck knipst du mit der Kamera die schrägsten Fotos, du brauchst keinen separaten Taschenrechner für den Mathe-Unterricht, keinen Kalender für deine Hausaufgaben und schon gar kein Adressbuch für deine 1.256 Freunde. Wenn du ein Teenager bist, brauchst du keinen MP3-Player mehr, der ist mittlerweile auch schon mit deinem Handy verschmolzen. Diesen nutzt du jetzt lautstark, wo auch immer du dich aufhältst, um dich in deine Laut-mit-dem-Handy-Musik-hören-ist-geil-
Clique zu integrieren. Die mobile Nervensäge ist omnipräsent und stets im Einsatz. Sie verfolgt dich überall hin und du erkennst nicht, dass sie vom Kommunikationsmedium zu deinem Lebenselixier mutiert ist. Dein klingelnder Compagnon ist nicht nur akustisch, sondern auch optisch deiner Persönlichkeit angepasst. Leider behindert die eine oder andere SMS auch deine (non)verbale Ausdrucksfähigkeit und dein logisches Denkvermögen, welche gemeinsam mit deinen Schulnoten in den Keller stürzen. Nun ist deine soziale Entwicklung gefährdet, denn dich interessieren auch keine Gesellschaftsspiele mehr, die kannst du nämlich im Internet herunterladen und allein spielen – zumindest so lange, bis du eine Handyrechnung über mehrere hundert Euro bekommst, die deine Eltern zahlen müssen und dich deswegen auf die Straße setzen. Um deinen psychischen Stress kompensieren zu können, beginnst du, fremde Menschen auf der
Straße zu filmen und deine Werke auf YouTube zu stellen. Weil du immer bessere Filme drehen möchtest, benötigst du modernere Kamera-Handys und besorgst sie dir einfach aus fremden Taschen. Leider fliegt alles auf, du landest im Gefängnis, dein Handy wird konfisziert und nachts träumst du hinter den Gitterstäben vom GSM-Schlaraffenland. Wenn du mit 32 wieder auf freiem Fuß bist, startest du endlich deine Karriere als Verkäufer in einem Mobilfunkshop. Dort gibt’s alle Jubeljahre ein Bonus-Handy. Super-Motivation, denkst du dir und bist von nun an rund um die Uhr für deinen Chef telefonisch erreichbar und widmest dein Leben deiner Handysammlung. Wenn du dann auf dem Sterbebett liegst, deine Enkel auf ihren Smartphones Bomberman spielen und der Rest der Familie heimlich SMS und E-Mails mit ihren Blackberrys verschickt, denkst du dir: Ich hoffe, im Jenseits funktionieren die WAP-Verbindungen auch. Herrmann
Fische (20.02. – 20.03.)
Krebs (22.06. – 22.07.)
Skorpion (24.10. – 22.11.)
Liebe: Wilde Zeiten stehen nicht gerade an. Deine Liebesenergie ist auf dem Nullpunkt. Es kann nur mehr besser werden. Erfolg: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Erledige endlich schon längst fällige Aufgaben.
Liebe: Du hast das Bedürfnis, auf einen Menschen zuzugehen. Mach den ersten Schritt. Es wird sich lohnen. Erfolg: Du hast dich verausgabt und stößt an deine Grenzen. Achte jetzt darauf, neue Kraft zu tanken.
Liebe: Du kannst die Liebe auf völlig neue Weise erleben. Lass dich darauf ein, du wirst es nicht bereuen. Erfolg: Manches scheint schwieriger zu sein als du denkst. Vielleicht brauchst du einfach eine Auszeit. Gönn sie dir.
Widder (21.03. – 20.04.)
Löwe (23.07. – 23.08.)
Schütze (23.11. – 21.12.)
Liebe: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, das ist dein Motto. Sei nicht so misstrauisch und führe klärende Gespräche. Erfolg: Viel Arbeit wartet auf dich. Mach dich nicht verrückt, sondern begegne dem Chaos mit Strukturierung.
Liebe: Du bist dir deiner Gefühle nicht sicher. Suche Rat bei deinen Freunden, sie können dir weiterhelfen. Erfolg: Du hast dir endlich Anerkennung verschafft. Schon bald kannst du die wohlverdienten Lorbeeren ernten.
Liebe: Du genießt das Leben in vollen Zügen. Gut so. Vergiss die Strapazen der Vergangenheit und blicke nach vorne. Erfolg: Immer cool bleiben! Du willst hoch hinaus, wirst aber zunehmend hektisch. Vermeide überstürzte Entscheidungen.
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Rada, Weber
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ereits deine Geburt wird von deinem Vater live mit seinem Kamera-Handy gefilmt und in den darauf folgenden Jahren entsteht aus der Euphorie deiner Eltern ein digitales Fotoalbum. In der Schule hast du ein unerwartet tiefes Verlangen, auch ein Handy zu besitzen, weil dich deine Schulfreunde sonst nicht respektieren oder gar erreichen könnten.
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Jedes Medium bedrängt uns mit Werbung, das überfordert. Foto: Julia Kadanka
Danke Werbung
Warum unerwünschte Werbung sinnvoll ist!
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as Popcorn raschelt, gebannt verfolge ich „Das Leben der Anderen“. Ein wunderbarer Couchpotato-Abend – bis zum ersten Werbeblock. Genervt sehe ich Spot um Spot und leise flüstert es in mein Ohr „Kaufen, Kaufen“. Und schon beim nächsten Einkauf spazieren die Werbebotschaften durch meine Gedankenlandschaft. Ich ärgere und frage mich: Wozu brauchen wir eigentlich die lästige Werbung, die uns täglich über alle Medienkanäle bedrängt? Jegliche Form von Reklame müsste nicht sein, wenn wir bereit wären, für eine Tageszeitung oder ein Magazin einen höheren Preis zu zahlen, PayTV eine Selbstverständlichkeit in jedem Haushalt wäre oder steigende Rundfunkgebühren akzeptiert würden. Aber wer ist gewillt, die Mehrkosten zu tragen? Die Wenigsten. Dafür schauen wir lieber Pro7 und Co und beschweren uns über jede Werbeunterbrechung.
Was wäre ohne Werbung? Grundsätzlich ist Werbung in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, da der Bereich der Werbung viele Arbeitsplätze sichert und Medienunternehmen am Leben hält. Die Werbebranche boomt und entwickelt sich, doch beim Konsumenten haftet der Werbung ein negatives Image von Aufdringlichkeit und Manipulation an. Jedoch gäbe es die Werbung nicht, wie sollten Reportagen und Sendungen finanziert und Filmrechte bezahlt werden?
Die Werbewelt in Fakten Allein in den Printmedien ist ersichtlich, wie wichtig die Finanzierung durch Anzeigen ist. Die Anzahl der Werbebotschaften hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut Medienbeobachtungen aus dem Jahr 2003 des Unternehmens „Haute Info“ für Mediaforschung und Öffent-
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lichkeitsarbeit, liegt der durchschnittliche Werbeanteil von internationalen Hochglanzmagazinen bei 44%. Die deutsche Ausgabe der „Cosmopolitan“ hat beispielsweise einen Werbeanteil von 52%. Die Kosten für ein Zeitschriftenexemplar lassen sich am Beispiel der deutschen Ausgabe des Magazins „Vanity Fair“ veranschaulichen. Die Zeitschrift startete im Februar 2007 in Deutschland mit einem Verkaufspreis von einem Euro. Die Druckkosten für ein Exemplar liegen etwa bei 1,50 Euro. Rechnet man dem Verkaufspreis von einem Euro die Mehrwertsteuer von 7% weg und zusätzlich die Kosten von 15 Cent für den Händler und Vertrieb, macht das im Resultat pro Heft rund einen Euro Minus. Im Monat wären das 1,5 Millionen Euro Verlust. Ohne die Werbeeinnahmen könnte solch ein Verlust nicht getragen werden. Das Fernsehen, insbesondere die Privatsender, haben, laut Seven One Media, 2006 gemeinsam Netto-Werbeeinnahmen von 3,81 Milliarden Euro erwirtschaftet. In Deutschland betrug, nach Angaben der Fernsehanalyse, der Werbeanteil 2006 von ARD 3,4% und von ZDF 7,2%. Sie erzielten Werbeeinnahmen von 302 Millionen Euro. Außerdem müssten wir ohne Kinowerbung höhere Eintrittskartenpreise akzeptieren und ohne Websitenwerbung wären viele Seiten im Internet nicht kostenlos zugänglich. Ein Leben ohne Werbung ist einfach nicht vorstellbar. Denn die Werbung greift in alle Lebensbereiche. Wie wäre das, wenn im Supermarkt um die Ecke keine Werbung mehr im Schaufenster hinge und uns die Prospekte nicht über die neuesten Sonderangebote informieren würden? Wenn wir ehrlich sind, selektieren wir die Werbung nach Eigeninteressen und freuen uns, wenn wir ein Schnäppchen entdeckt haben.
Werbung, wir danken dir! Also, bei aufkeimendem Werbeärger lieber daran denken, wie viel Geld wir einsparen. Freuen wir uns doch über die Extra-Pinkelpause und hauchen ein leises „Danke, liebe Werbung“. Witt
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Irrtum (nicht) ausgeschlossen Die populärsten Ernährungsirrtümer
Spinat – Das eisenhaltigste Gemüse Generationen von Kindern wurden mit diesem Gemüse traktiert – und das nur aufgrund eines einfachen Rechenfehlers. Als ein Wissenschaftler den Eisengehalt von Spinat errechnete, war er von 100 g getrockneter Ware ausgegangen, die 35 mg Eisen enthielt. Da aber dieses Gemüse zu 90 % aus Wasser besteht, schrumpft damit der Eisengehalt für frischen Spinat auf 3,5 mg pro 100 g. Demnach liefert Spinat dem Körper kaum mehr Eisen als eine Portion Pommes Frites.
Böse, böse Eier Eier enthalten sehr viel Cholesterin (ca. 280 mg pro Ei), das ist wahr. Und zuviel Cholesterin fördert Herzerkrankungen, das stimmt auch. Jedoch ist Cholesterin lebensnotwendig und wird von unserem Körper auch selbst produziert. Je nachdem, wie viel Cholesterin mit der Nahrung zugeführt wird, desto mehr oder weniger wird von unserem Körper hergestellt. Das Ei ist ein sehr hochwertiges Nahrungsmittel (es enthält Vitamine, Phosphor, Calcium, Eisen) und kann sorglos zwei bis drei Mal pro Woche gegessen werden. Menschen mit erhöhtem Risiko zu Herzerkrankungen sollten aber trotzdem etwas vorsichtiger mit dem Verzehr von Eiern umgehen.
Viel Rohkost ist gesund Rohes Obst und Gemüse enthalten mehr Vitamine als die verarbeiteten Artgenossen. Das Gesündeste wäre demnach, hauptsächlich Rohkost zu essen. Ganz so einfach ist es aber nicht. Zu viel Rohkost ist teilweise schwer verdaulich und kann in manchen Fällen sogar zu schmerz-
haften Blähungen und Verdauungsstörungen führen. Unser Verdauungstrakt hat sich nämlich im Laufe der Evolution auf warme Mahlzeiten eingestellt, die bekömmlicher sind.
Die Vitaminlüge Vitamine sind bekanntlich zwar wichtig für unseren Körper, doch man kann es auch übertreiben. Das Motto „je mehr, desto besser“ trifft auf Vitamine eigentlich nicht zu. Überdosierungen können der Gesundheit schaden. Deshalb: Vorsicht bei Vitaminpräparaten!
Kartoffeln machen dick Dass Kartoffeln Dickmacher sind, ist ein Irrtum, dem die Knolle immer wieder ausgesetzt ist. Tatsächlich bestehen Kartoffeln aus 80% Wasser und besitzen um einiges weniger Kalorien als Reis oder Nudeln. Nicht die Kartoffel selbst macht dick, sondern ihre Zubereitung mit zu viel Fett.
Light-Produkte machen schlank Light-Produkte sind für alle, die auf Kalorien achten, eine gute Alternative – so scheint es zumindest. Der Begriff „light“ ist gesetzlich aber nicht geschützt. „Light“ kann „leicht gesalzen“, „alkoholarm“, „leicht“ oder auch „fettreduziert“ bedeuten. „Light“ muss sich also nicht immer auf eine Kalorienreduktion beziehen. Außerdem tritt bei Light-Produkten das Sättigungsgefühl oft erst später ein und man isst somit mehr davon.
Salate sind gut fürs Abnehmen Das stimmt! Salat enthält kaum Kalorien und viele Ballaststoffe. Ballaststoffe halten uns länger satt und verbessern die Verdauung. Wichtig ist aber, verstärkt zu ungespritzter Biokost zu greifen, da Salat oft Pestizide und Nitratrückstände enthält, die trotz des Waschens nicht verschwinden.
Foto: Sanja Gjenero - www.sxc.hu
Margarine ist gesünder als Butter Margarine ist die bessere Butter – Irrtum! Margarine besteht zwar aus pflanzlichen Fetten, enthält jedoch auch sogenannte Transfettsäuren. Diese wirken ähnlich wie gesättigte Fettsäuren und begünstigen Herz-Kreislauferkrankungen. Aber nicht in jeder Margarine sind Transfettsäuren vorhanden. Der Verpackungshinweis „pflanzliche Fette gehärtet“ deutet auf Transfette im Produkt hin. Greift man also lieber zu Butter, so wären 30 g pro Tag die ideale Ration.
Abends essen macht dick Diese Behauptung hört man zwar immer wieder, sie stimmt aber trotzdem nicht! Für das Gewicht ist nur entscheidend, wie viel man am Tag isst und nicht wann. Dennoch sollte man den Spruch befolgen „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler“, denn ein üppiges Mahl am Abend kann zu Völlegefühl und Magendrücken führen. Rada, Weber
Wusstest du dass, ...
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ier sind Cholesterinbomben, Erdäpfel machen dick, viel Rohkost ist gesund – solche Ansichten kursieren in der Bevölkerung. Was aber ist wahr an den Behauptungen?
Eier enthalten zwar viel Cholesterin, können aber sorglos drei mal pro Woche gegessen werden.
… 100 g Spinat genauso viel Eisen wie eine Tafel Schokolade enthalten? … ein Mozzarella-Bällchen beachtliche 320 kcal hat? … Zitrusfrüchte weniger Vitamin C als Paprika, Erdbeeren, Kiwis und schwarze Johannisbeeren enthalten? … eine Light-Mayonnaise mit nur 50 % Fett pro 100 g immer noch 500 kcal hat? … Diabetikerprodukte nicht immer gesünder und kalorienärmer sind, sondern oft sogar einen höheren Fettgehalt als herkömmliche Produkte haben? … eine Portion gekochte Kartoffeln 105 kcal enthält, die gleiche Menge an Pommes Frites dagegen 370 kcal?
Foto: Jan Gropp - www.Blickreflex.de
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Lifestyle
In Hollywood haben Störche gerade Hochsaison. Foto: Jan Gropp - www.Blickreflex.de
Die Gebärmaschinen von Hollywood
Immer mehr weibliche Stars erfüllen sich den Babywunsch
Die biologische Uhr der weiblichen Berühmtheiten scheint besonders in letzter Zeit laut zu ticken. Zu den frischgebackenen Müttern zählen unter anderem Julia Roberts, Jennifer Lopez und Christina Aguilera. Ihren Kindern wird meist ein märchenhaftes Leben geboten, in dem alles möglich und nichts unerreichbar ist. Doch die angeblich so perfekte Welt ist nicht immer so heil, wie sie scheint.
Hundekekse und andere Sünden ... Nicole Camille Richie zählt neben Paris Hilton und Tara Reid zu den berühmtesten It-Girls weltweit. Nicht nur die amerikanische Serie „Simple Life“, sondern vor allem auch Adoptivvater und Schmusesänger Lionel Richie verhalfen Nicole zu ihrer Bekanntheit. Mitte 2005 sorgte Nicole Richie aufgrund ihrer rapide abgemagerten Figur und dem Verdacht auf eine Essstörung oder Drogenkonsum für Schlagzeilen. Als wäre dies noch nicht genug Aufsehen, wurde Nicole Richie 2007 von ihrem Ehemann, dem Rocksänger der Band „Good Charlotte“, Joel Madden, schwanger. Schön und gut, doch die Schwangerschaft verlief ganz und gar nicht wie im Bilderbuch. Nicole Richie wurde nämlich mehrmals beim Rauchen beobachtet, au-
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ßerdem bekrittelten Bekannte ihre Ernährungsgewohnheiten. Fast-Food und die Befriedigung ihrer skandalösen Hundekeks-Gelüste standen am täglichen Speiseplan. Seltsame Essgewohnheiten hin oder her, die Fauxpas von Nicole Richie werden von Hollywoods Skandalmutter Nr. 1, Britney Spears, locker in den Schatten gestellt.
eine leichtfertige Nacht verbracht hat. In Britney Spears’ Fall bewahrheitet sich anscheinend der Spruch „Only bad news are good news“ – ihr Erfolg stieg mit der Single „Gimme More“ und ein neues Album namens „Blackout“ ist bereits am Markt.
Kate Hudson (29): Die Tochter von Schauspielerin Goldie Hawn eifert ihrer berühmten Mutter anscheinend nach – als Schauspielerin feierte sie bereits große Erfolge (z.B. mit „Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?“). Hier kann man wohl noch einiges erwarten.
Baby One More Time So erfolgreich die US-Popsängerin Britney Spears am Anfang ihrer Karriere war, so hilflos wirkt sie nun als Mutter. Der mittlerweile 27Jährigen scheint der Ruhm gehörig zu Kopf gestiegen zu sein. Nachdem Britney Spears für ihre 58-Stunden-Ehe mit Jugendfreund Jason Alexander sogar ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen wurde, heiratete sie im September 2004 ihren früheren Background-Tänzer Kevin Federline. Mit diesem bekam sie kurze Zeit später zwei Söhne - Sean Preston und Jayden James. Die Schwangerschaften gestalteten sich bereits skandalös, immer wieder wurde Britney beim Fast-Food-, Zigaretten- und Alkoholkonsum beobachtet. Die Ehe mit Federline wurde schließlich kurz nach der Geburt des zweiten gemeinsamen Sohnes geschieden. Da Britney Spears seither weiter mit Depressionen und Suchttherapien für Aufregung sorgte, verlor sie sogar das alleinige Sorgerecht für ihre Kinder an deren Vater. Als ob das noch nicht genug wäre, stiftet die Pop-Diva nun erneut Aufmerksamkeit: Britney soll wieder schwanger sein, diesmal von Paparazzo Adnan Ghalib, mit dem sie
Kimberly Stewart (29): Wurde als Tochter von Sänger Rod Stewart bekannt. Nur mit ihrem Beruf als Model und Modedesignerin hätte sie wohl nicht so große Berühmtheit erlangt.
… und später?
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eggings, Ballerinas und Taillengürtel zählen zu den Must-Haves der StarElite. Doch der neueste Trend aus Hollywood geht in eine andere Richtung … Der Zero-Größe wird nun der Kampf angesagt – zugunsten einiger Rundungen: Babyalarm!
Lisa Marie Presley (40): Die Tochter von Elvis Presley und Priscilla Presley hat als Sängerin und Songschreiberin Erfolg. Durch die kurze Ehe zu Nicholas Cage kam sie öfter in die Schlagzeilen, doch ihr berühmter Name ist wohl ihr wichtigstes Markenzeichen. Paris Hilton (27): ... die Hotelerbin erlangte ihre Berühmtheit hauptsächlich durch ihre Familie, obwohl sie sich auch als Sängerin und Schauspielerin versucht. Durch ihre regelmäßigen Skandale wird sie es vermutlich noch oft in die Schlagzeilen schaffen.
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Foto: Julia Kadanka
Ob ihre Allüren das Leben der eigenen Kinder auf massive Weise beeinträchtigen, scheint vielen Stars egal zu sein. Doch glücklicherweise gibt es neben den Möchtegern-Trendsettern auch noch Mütter, die den Starallüren nicht gänzlich verfallen sind.
Vorbildliche Großfamilie – Angelinas Herz für Kinder Zu den Vorzeige-Mamis Hollywoods gehört mit Sicherheit Angelina Jolie. Die 33-Jährige brilliert nicht nur in ihren Rollen, sondern auch im realen Leben. Nebenberuflich ist sie Sonderbotschafterin der UNO für Flüchtlingsangelegenheiten und unterstützt humanitäre Projekte. Mit ihrem Lebensgefährten und Schauspielkollegen Brad Pitt adoptierte Angelina Jolie drei Kinder: Maddox aus Kambodscha, Pax aus Vietnam und die Äthiopierin Zahara. Im Jahr 2006 kam ihre erste leibliche Tochter Shiloh Jolie-Pitt zur Welt. Es wirkt, als würde die mittlerweile große Familie fest zusammenhalten. Trotz ihrer Berühmtheit stehen für Brad und Angelina die Kinder an erster Stelle. So drehen die Hollywood-Stars nie zur gleichen Zeit Filme, damit sie sich jederzeit um ihren Nachwuchs kümmern können. Seit kurzer Zeit ist klar, dass Angelina wieder schwanger ist. Gerüchten zufolge sollen es diesmal sogar Zwillinge werden: Babyalarm im Großfamilienformat! Der Baby-Trend verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Hollywood. Jeder weibliche Star scheint dem Kinderwahn verfallen zu sein. Wo es nicht auf Anhieb klappt, wird nachgeholfen. Dabei profitieren die Berühmtheiten von der Genforschung, die heutzutage schon eine Kinderbestellung à la „Otto-Katalog“ ermöglicht. Mit dem nötigen Kleingeld kaufen sich Stars heute nicht nur die schönsten Kleider, auch die perfekten Kinder kann man sich aussuchen. Haarund Augenfarbe, Größe, Geschlecht, lockiges oder glattes Haar – alles kann nach Belieben ausgewählt werden. Die Gründe für die plötzlichen Kinderwünsche sind fraglich. In vielen Fällen einer prominenten Schwangerschaft ist die Mutter gelangweilt oder auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Oft aber ist die Betroffene selbst praktisch noch ein Kind. Die Neo-Mutter fühlt sich meist einsam und erhofft sich durch ein Baby wieder mehr Farbe in ihrem grauen Alltag. Da diese Ursachen auf viele Stars zutreffen und nur schwer therapiert werden können, wird es wohl noch länger am Hollywood-Olymp babyboomen. Pinkl, Rigler
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Portrait
Lifestlye
Foto: Scott London - www.flickr.com
„Thank you life, thank you love ... ” Mit diesen Worten hat die 32-jährige Französin Marion Cotillard den Oscar 2008 in der Kategorie „beste Hauptdarstellerin“ in dem Film „La vie en rose“ entgegengenommen. Marion Cotillard, die 1975 in Paris geboren wurde, hat mit ihrem Oscar-Gewinn eine großartige Leistung vollbracht: Sie ist erst die zweite Französin, die als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, und vor ihr hat nur die italienische Schauspielerin Sophia Loren in einer nicht-englischsprachigen Hauptrolle gewonnen. Mit kleinen Schritten zu einer großen Karriere Durch ihre Eltern, die ebenfalls Schauspieler sind, kam Cotillard schon im Alter von fünf Jahren mit dem Theater in Berührung und feierte ihren ersten kleinen Bühnenauftritt. Obwohl sie lieber Sängerin geworden wäre, entschied sie sich für ein Schauspiel-Studium in Orléans. Als 19-Jährige gibt sie in dem Liebesfilm „Die Geschichte des Jungen, der geküsst werden wollte“ ihr Kinodebüt. Vier Jahre später wird sie zum ersten Mal für einen César, dem französischen Ebenbild zum Oscar, für den ersten Teil der Trilogie „Taxi“ nominiert. Mit dem Film „Liebe mich, wenn du dich traust“ gelingt ihr 2003 der internationale Durchbruch. Im selben Jahr bekommt sie die Rolle in ihrem ersten Hollywood-Streifen „Big Fish“. Seit dem weltweiten Erfolg von „Mathilde – Eine große Liebe“, gehört Cotillard zu den meistgefragtesten Schauspielerinnen Frankreichs. Und jetzt, nachdem sie für ihre Rolle in „La vie en rose“ als Édith Piaf den begehrten Oscar sowie den Golden Globe, den Acadamy Award und den César erhalten hat, steht sie an der momentanen Spitze ihres Erfolges. Hollywoodkarriere in Gefahr Wie es im Leben aber ist, bringt Erfolg auch Neider mit sich. Cotillard hält zwar Angaben, die ihr Privat- und Liebesleben betreffen zurück, jedoch ist kurz nach ihrer Oscarauszeichnung ein altes Interview aufgetaucht, in dem sie die Anschläge des 11. Septembers als Verschwörung und Lüge der US-Regierung bezeichnet hatte. Außerdem bezweifelt sie darin, dass die Mondlandung 1969 stattgefunden hat. Laut Cotillards Anwalt seien ihre Worte allerdings aus dem Zusammenhang gerissen worden. Trotzdem bezeichnen US-Medien ihre Karriere-Aussichten nun als „verdorben“. Doch die aktive Umweltschützerin und Sprecherin für Greenpeace lässt sich nicht entmutigen. Zurzeit dreht sie an der Seite von Jonny Depp den Film „Public Enemies“, der 2009 erscheinen soll und noch dieses Jahr den Film „Nine“ mit Sophia Loren und Penélope Cruz. Sie möchte zeigen, was in ihr steckt und dass sie Hollywood sehr wohl erobern kann. Wir werden sehen, ob ihr das gelingt. Lahner, Ottmann
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Lifestyle
Laut dem Hormonexperten Prof. Reincke könnten unter heutigen Lebensbedingungen Frühlingsgefühle nicht mehr existieren. Foto: Jesper Markward Olsen - www.sxc.hu
Frühlingsgefühle reine Einbildung?
Hormon-Experte glaubt nicht an verrückt spielende Hormone im Frühling
Endlich ist wieder Frühling und somit Hochsaison der Gefühle. Für die so genannten Schmetterlinge im Bauch machen Wissenschaftler das Schlafhormon Melatonin verantwortlich. Dieses Hormon wird bei Dunkelheit stärker produziert als bei Helligkeit. Melatonin gilt auch als LustkillerHormon, da es die Aktivität bremst und müder macht. Wenn im Frühling die Temperaturen steigen und die Sonne wieder stärker scheint, wird die Melatonin-Produktion gehemmt und wir sind viel aktiver. Diese Hormonumstellung soll angeblich Frühlingsgefühle in uns erwachen lassen. Prof. Martin Reincke, Experte für Hormonerkrankungen an der Freiburger Universitätsklinik, sieht das anders: Aufgrund veränderter Lebensbedingungen könnten Frühlingsgefühle heute gar nicht mehr existieren. Laut Reincke ließen Kunstlicht und Heizungen den Unterschied zwischen Winter und Sommer für den Körper geringer erscheinen. „Deshalb stellen sich die Hormone auch nicht mehr um“, so Reincke. Tatsächlich kann man anhand von Geburtsstatistiken feststellen, dass bis Ende der 1950er Jahre die meisten Kinder im Frühling gezeugt wurden. In den letzten Jahren ist kein bestimmter Zeugungshöhepunkt mehr zu erkennen.
„Höchstens noch bei Eskimos“ Für unsere Vorfahren war diese Hormonveränderung jedoch sehr wichtig. Ihr war es zu verdanken, dass die Kinder zu einem günstigen Zeitpunkt geboren wurden, an dem genügend Nahrung vorhanden war und sie somit eine höhere Überlebenschance hatten. Müssen wir Frühlingsgefühle also als Geschichte bezeichnen? Nicht ganz, denn laut Martin Reincke können zumindest Eskimos diese verrückt spielenden Hormone noch jedes Frühjahr erleben. Da sie fernab der Zivilisation und somit unabhängig von Kunstlicht und Heizkörpern leben, können sie ungestört alten Trieben nachgehen.
Für unsere Hormone ist immer Frühling Zum Glück sind Frühlingsgefühle nicht nur von Melatonin abhängig. Allein das schöne Wetter bewirkt so einiges in uns. In der warmen Jahreszeit steigt unsere Unternehmungslust. Jede körperliche Aktivität setzt je nach Anstrengung Endorphine, besser bekannt als Glückshormone, in unserem Körper frei. Auch Testosteron wird im Frühling vermehrt angeregt – wenn auch großteils bei Männern und auch das nur aufgrund der kürzer werdenden Röcke beim weiblichen Geschlecht. Diese zusätzlichen Faktoren machen immer noch Veränderungen unseres Verhaltens im Frühling aus. Richtige Frühlingsgefühle können wir laut Prof. Reincke jedoch nicht mehr erleben. Trotzdem können wir etwas Positives aus alldem ziehen: Da es in der zivilisierten Gesellschaft heutzutage durch viel Kunstlicht und beheizte Räume immer schön hell und warm ist, dürfen unsere Hormone zu jeder Jahreszeit Frühling erleben. Lindenmair
Frühlingshormone
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ie Temperaturen steigen langsam, die Sonne strahlt wieder länger und die dicken Pullover werden gegen knappere Shirts ausgetauscht. All das sind Anzeichen dafür, dass der Frühling da ist und mit ihm Frühlingsgefühle in uns erwachen. Oder bilden wir uns diese nur ein?
Melatonin Das Hormon Melatonin wird in der Zirbeldrüse des Gehirns gebildet und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus unseres Körpers. Nimmt das Auge Tageslicht wahr, wird die Ausscheidung von Melatonin gehemmt, während das Hormon bei Dunkelheit vermehrt ins Blut abgegeben wird. Endorphine Endorphine werden auch als Glückshormone bezeichnet. Der Körper produziert sie in Extremsituationen, da sie schmerzhemmend, beruhigend und Angst lösend wirken. Testosteron Testosteron ist ein Sexualhormon, das beim männlichen und beim weiblichen Geschlecht vorkommt. Die Produktion und Ausschüttung des Testosterons werden durch ein Hormon des Gehirns gesteuert. Tests haben erwiesen, dass der männliche Testosteronspiegel allein durch den Anblick schöner Frauen bis zu 30 Prozent steigen kann.
Foto: Ayhan Yildiz - www.sxc.hu
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Mode für die Füße Welche Schuhe trägt Frau und Mann im Frühling/Sommer 2008?
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arbig und glänzend muss es sein! Dieses Frühjahr ist komplett auf knallige Farben wie Rot und Grün eingestellt. Frau zieht mit Ballerinas und Peep-Toes die Blicke auf sich, während Mann hingegen mit dem klassischen, farbenfrohen Sportschuh im Trend liegt. Wir haben uns auf den Weg gemacht und für euch die Favorites der warmen Saison zusammengestellt.
„Adidas“-Sneakers, gesehen bei Stiefelkönig um € 85. Foto: Nicole Friesenbichler
Sneakers von „Adidas“, gesehen bei Humanic um € 74,95. Modell auch in Weiß erhältlich. Foto: Katharina Lahner
Was wäre ein modisches Frühjahr ohne Sneakers? Sie sind bequem und liegen in den Farben Rot, Oliv, Braun, Weiß und Schwarz voll im Trend.
Schmal geschnittene Sneakers gehören unbedingt in den Kleiderschrank. Hier in der Trendfarbe Rot und mit Sternchen als Highlight.
„Converse“ um € 90, gesehen bei Stiefelkönig, auch in Weiß.
Modell „Just Paris“, hier in Blau und Grün bei Stiefelkönig um € 34,95. Auch in Violett und Weiß erhältlich.
Foto: Katharina Lahner
Foto: Katharina Lahner
Die sonst so lässigen „Converse“ präsentieren sich heuer in einer eleganten Ausführung. Der Schuh aus Glattleder macht nicht nur beim Fortgehen eine gute Figur, sondern auch im Alltag.
Flip-Flops von „Replay“, gesehen bei Humanic um € 64,95. Foto: Nicole Friesenbichler
Mit Flip-Flops ist Mann perfekt für den heißen Sommer gerüstet. Breite Riemen in Leder oder Stoff kennzeichnen die hippen Modelle, die sowohl zu Jeans als auch zu Shorts toll aussehen.
Ballerinas sind ein Must-have und der perfekte Begleiter an sonnigen Frühlingstagen. Ob glänzend in Lack oder sportlich mit Printaufdruck - sie passen lässig zur Jeans, als auch verspielt zu Röcken. Hauptsache bunt!
Grüne Peep-Toes von „Buffalo Girl“ um € 59,90, gesehen bei Stiefelkönig. Auch in Blau und Schwarz erhältlich. Rote Peep-Toes von „Graceland“ um € 16,90 bei Deichmann, auch in Schwarz. Foto: Katharina Lahner
Für besondere Anlässe sind Peep-Toes – natürlich in Lack und in knalligen Farben – in dieser Saison eindeutiger Favorit. Verspielte Details wie Punkte und Schleifen machen den Schuh zum Highlight. Lahner, Friesenbichler
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Brigitte Jonas
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rühling ist die Zeit, in der man das tut, wozu es im Winter zu kalt ist“, das sagt zumindest Mark Twain. Natürlich gilt das auch für die so genannten Frühlingsgefühle. Oder doch nicht? Lasst uns einmal eines klar stellen: Es ist wunderschön, dass die Sonne scheint, es nach Blumen duftet und der Sommer immer näher kommt. Weniger bildlich als sinnlich scheint es auch so, als ob die Schmetterlinge von den grünen Wiesen plötzlich „Reißaus“ in die Bäuche der Verliebten nehmen. Statt Sonnenbrille wird die rosarote Brille aufgesetzt, statt Kino verbringt man sein erstes Date beim Picknick oder Eis essen und zu allem Überfluss scheinen sich auch die Vögel über das Glück der frisch Verliebten zu freuen und zwitschern fröhlich. Langjährige Beziehungen scheinen wieder in Höchstform aufzulaufen. Denn im Frühling heißt es für alle Verliebten, ob jung oder alt, ob kurz oder lang vergeben, dass die Herzen höher schlagen. Doch des einen Freud, des anderen Leid. Das ständige Gerede über Frühlingsgefühle ist die Qual eines jeden Singles und ewig Suchenden. Nachdem man den Valentinstag ohne Rosen und Liebeserklärung überstanden hat, wird einem überall aufgedrängt, wie schön es nicht ist, Händchen haltend über eine Frühlingswiese zu spazieren und den Duft von grünem Gras und Glück einzuatmen. Da redet man sich doch am besten ein, das sei einfach alles loses Gerede, das ein Erwachen der Gefühle mit dem Sprießen der Maiglöckchen in Verbindung bringt. Vielleicht steigt einfach nur der Testosteronspiegel bei Männern an, weil plötzlich überall mehr Haut gezeigt wird? Oder rasen Puls und Herz auf einmal wirklich schneller? So genau wissen wir das nicht. Aber keine Angst, liebe Singles: Es ist bewiesen, dass künstliches Licht die Hormone, die hauptsächlich für den Mythos Frühlingsgefühle verantwortlich sind, genauso fördert wie die Sonne selbst. Außerdem gibt’s ja Schokolade … Übrigens: Die Vögel zwitschern nicht aus Freude, sondern weil sie streiten … Kamper
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Foto: aboutpixel.de / Susanne Kiesenhofer
Lifestlye
Lifestyle
Atemlos in Lhasa Städtetrip nach Lhasa - Wie gut lässt es sich in Zentralasien Urlaub machen?
Der Potala Palast hoch über Lhasa war bis 1959 Residenz des Dalai Lama. Foto: Manuela Kornell
ei einer Reise in die Hauptstadt Tibets merkt man, warum so oft vom „Dach der Welt“ gesprochen wird. Die Himalajas liegen zum Greifen nahe, die Atemluft hingegen in weiter Ferne.
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halten, diese faszinierende Stadt zu besuchen. Wer doch einmal nach Atem ringt, kann an jeder Ecke Sauerstoffflaschen kaufen.
Bei meiner Ankunft in Lhasa stockt mir der Atem. Nicht nur wegen der Spiritualität und Mystik, die mich sofort in ihren Bann ziehen, sondern vor allem wegen dem Mangel an Sauerstoff in der Luft. Die tibetische Hauptstadt liegt auf 3.700 Höhenmetern. Das merkt man bei jedem Schritt: Herzrasen, Kopfschmerzen und Atemnot sind nur einige Anzeichen der Höhenkrankheit, die sich einstellt, wenn man dem Körper nicht genügend Zeit zur Akklimatisierung lässt. Das sollte aber niemanden davon ab-
Über der 200.000 Einwohner zählenden Stadt Lhasa thront der Potala Palast. Dieser ehemalige Sitz der tibetischen Regierung ragt hoch über der Stadt in die glasklare Bergluft des Himalajagebirges. Seine rot-weißen Mauern sind schon von weitem zu sehen. Der Palast diente auch als Residenz des Dalai Lama, der nach einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesische Okkupation 1959 nach Indien geflüchtet ist. Er lebt noch heute im Exil im nordindischen Dharamsala.
Ein Leben für Buddha
Der Buddhismus spielt in Tibet eine große Rolle. Das spirituelle Zentrum des Landes bildet der Jokhang, der wichtigste Tempel Lhasas. Um ihn herum führt der Barkor. Diesem Pilgerweg folgen die tiefgläubigen Tibeter im Uhrzeigersinn. Sie murmeln Gebete und drehen die Gebetstrommeln, die sie in ihrer rechten Hand halten. Im Inneren der türkis und rot verzierten Trommeln stecken mit Gebeten bedruckte Textrollen. Durch das Drehen, glauben die Pilger, gelangen die Gebete zu Buddha. Dasselbe Prinzip gilt für die vielen bunten Gebetsfahnen, die man überall im Land sieht. Selten trifft man auf eine Kultur mit so tief religiösen und demütigen Menschen. Eine Pilgerreise zum Potala Palast ist das große Lebensziel eines jeden Tibeters.
Die Altstadt Lhasas ist noch von tibetischer Architektur geprägt. Foto: Manuela Kornell
Bei der Umrundung eines buddhistischen Tempels muss jede Gebetstrommel gedreht werden Foto: Manuela Kornell
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Lifestlye Gaumenfreuden Wer seine Höhenkrankheit mit einem Drink lindern möchte, geht ins Ganglamedo. Diese Bar kann mit Lhasas größter Auswahl an importieren Bieren und Spirituosen und dem in Tibet gebrauten Chang aufwarten. Eine Flasche des Gerstenbieres kostet rund einen Euro. Von großen westlichen Fast-Food Ketten ist Lhasa bisher verschont geblieben. Das tibetische Grundnahrungsmittel ist tsampa. Dieses geröstete Gerstenmehl wird zu Brei oder Knödeln weiterverarbeitet und vor allem von Nomaden im Hochplateau gegessen. Das Nationalgetränk ist Yakbutter-Tee, der für westliche Geschmacksnerven zwar interessant, aber durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Mein Restaurant-Tipp ist das Tashi. Dieses kleine Restaurant wird von einer tibetischen Familie geführt. Auf der tibetisch-chinesisch-englischen Speisekarte findet man jede Menge typisch tibetische Gerichte. Für umgerechnet zwei Euro bekommt man zum Beispiel einen Teller Momos. Diese gedämpften oder frittierten Teigtaschen werden mit Gemüse oder Fleisch gefüllt. Apropos Fleisch: In Tibet isst man Yak. Das Fleisch dieser zotteligen Rinder gibt es geschnetzelt, als Burger oder Steak.
Einkaufen mal anders Souvenirs wie Gebetstrommeln, Anhänger aus Yak-Knochen oder Gebetsfahnen bekommt man auf dem Markt rund um den Jokhang Tempel. Europäer gelten dort als steinreich und werden deshalb mit Vergnügen abgezockt. Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse auf beiden Seiten wird der Taschenrechner zu dem Kommunikationsinstrument schlechthin, wenn es um Preisverhandlungen geht. Der Englisch-Wortschatz der tibetischen Marktstandler beschränkt sich auf „Lookie Lookie“ (schau mal), „Cheapie Cheapie“ (billig), und, mein Favorit: „You give how much“ (Wie viel willst du zahlen?).
Das Dach der Welt als politischer Brennpunkt Das dunkle Yak-Fleisch schmeckt als Burger besonders gut. Foto: Manuela Kornell
Für abenteuerlustige Individualtouristen ist Tibet ein spannendes Reiseziel. Dem Tourismus ist mit den politischen Unruhen aber ein gehöriger Dämpfer versetzt worden. Rückblick
Auf der Hauptstraße Beijing Donglu herrscht buntes Chaos. Auf den Fahrbahnen drängeln sich Rikschas, Pferdekarren, Minibusse und Taxis. Überall hupt, klingelt und wiehert es. Dazwischen flitzen Menschen über die Straße – buddhistische Mönche, Pilger, Mütter mit ihren Kindern auf dem Rücken. An der Beijing Donglu reiht sich ein Geschäft an das andere: Outdoor-Laden neben MiniSupermarkt, Stoffgeschäft neben Fleischhauer. Kühlvitrinen sind unbekannt, das Fleisch wird ungeachtet der sommerlichen 25 °C auf einem Holztisch angepriesen. Fliegen werden mit einer routinierten Handbewegung weggescheucht. Bauern bieten ihr Obst und Gemüse auf ausgebreiteten Tüchern am Gehsteig an. Das ist Shopping im Tibet-Style. Nicht nur deswegen ist Lhasa kein typisches Touristenziel, und das ist auch gut so. Tibet ist eine der am schwersten zugänglichen Regionen der Welt. Seine Abgeschiedenheit bewahrt das Dach der Welt vor dem Massentourismus und dessen Folgen. So werden weiterhin wohl nur wenige Individualtouristen nach Lhasa reisen. Atemlos. Kornell
Am 10. März 2008 beginnen die Proteste der Tibeter gegen die chinesische Herrschaft. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Es ist der 49. Jahrestag des Volksaufstandes, der damals von den Chinesen blutig niedergeschlagen wurde. Die Folge waren tausende Tote und die Flucht von zehntausenden Tibetern, unter ihnen der Dalai Lama. Er lebt noch heute im Exil im nordindischen Dharamsala, dem Sitz der tibetischen Exilregierung. Heute wirft der Dalai Lama der Regierung in Peking einen „kulturellen Völkermord“ vor und bittet den Westen um Hilfe. Der aber sträubt sich noch gegen einen Boykott der Olympischen Spiele und scheint vor der Wirtschaftsmacht China in die Knie zu gehen. Im Kampf gegen die Aufständischen greift China auf alte Rezepte zurück: Zensur und Verunglimpfungen. Die von China aus gesendeten Nachrichten von CNN und BBC werden überblendet, chinesische Medien dürfen nur offizielle Propaganda nachdrucken, und ausländische Journalisten wurden des Landes verwiesen. China liegt sozusagen auf dem Präsentierteller. Mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen Demonstranten und der strengen Zensur wird ein äußerst schiefes Licht auf das Land geworfen. Zweifel werden laut, ob Peking die richtige Wahl für die Austragung der Olympischen Spiele war – zumal China als Veranstalterland der Spiele zugesichert hat, Informationsfreiheit zu gewährleisten. Die existiert aber auch jetzt nicht, und Beobachter zweifeln, ob das jemals der Fall sein wird. Freie Meinungsäußerung gibt es in Tibet nicht, Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Den Tibetern ist es verboten, den Geburtstag des Dalai Lama zu feiern. Wer mit einem Foto von ihm erwischt wird, dem drohen bis zu drei Jahre Haft. Ausblick
Tibetische Pilger in ihrem typischen Gewand. Foto: Manuela Cornell
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Die gravierenden Probleme wird China auch durch große Sportereignisse nicht kaschieren können. Bevor nach der Wirtschaftsmacht gestrebt wird, sollte zuerst vor der eigenen Türe gekehrt und die Probleme mit Tibet geklärt werden. Durch die Grenze zu Indien ist Tibet für China strategisch und militärisch sehr interessant. Interessant ist Tibet aber auch für abenteuerlustige Individualtouristen, die mit Tibet nun kein spannendes, sondern ein gefährliches Reiseziel vorfinden.
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Brigitte Der Patriot Jonas Wie knapp Jubel und Frust beisammen liegen, haben die beiden Spiele unserer Teamelf im Jahr 2008 gezeigt. Trotz zweier ansehnlichen ersten Spielhälften, gingen nach Abpfiff die Gäste als Sieger vom Platz. Lediglich die Fans waren über 90 Minuten top. Sie sorgen dafür, dass die Fußballstimmung im Land immer besser wird. Somit fehlen nur noch elf Spieler am Platz, die annähernd eine so tolle Leistung erbringen, wie der 12. Mann. Noch dürfen die begeisterten
„Man muss an der Zurechnungsfähigkeit des Teamchefs zweifeln…“ Fußballfans in Österreich hoffen, dass der Teamchef zur Vernunft kommt und für die Länderspiele bei der EURO die besten Spieler in den Teamkader einberuft. Fuchs, Linz, Leitgeb und Standfest können dem Team wohl am besten von der Tribüne aus helfen. Drechsel, Hoffer, Korkmaz, Maierhofer und Scharner verdienen sich aufgrund ihrer aktuellen Form, Torgefährlichkeit bzw. Erfahrung im Team zu spielen, wurden aber bis dato ignoriert. Generell muss man ja die Zurechnungsfähigkeit von unserem Teamchef anzweifeln. Nach dem historischen 7:0 von Rapid bei Red Bull Salzburg, lässt er drei Tage später die zwei einzigen österreichischen Feldspieler der gedemütigten Dosentruppe auflaufen. Stattdessen muss das zurzeit meistgefürchtete Sturmduo ‚Maierhoffer’ das Spiel vor dem Fernseher verfolgen. Letztlich ist aber nicht die Leistung unserer Mannschaft für ein unvergessliches Spektakel im Juni entscheidend, sondern WIR ganz allein! Hofbauer
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Foto: P. Hofbauer
Europhorie
Europhorie
Platzverweis für Spie
Wie man sich in Österreich auf den Fanansturm de
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nsere deutschen Nachbarn haben mit ihrer Fußball-Heim-WM im Jahr 2006 eine, was Sicherheit und gute Stimmung betrifft, durchaus gut durchgeplante Fußball-Party veranstaltet. In einigen Wochen soll sich auch bei uns in Österreich bei der Europameisterschaft alles um das runde Leder drehen.
Nicht nur unsere Nationalelf muss noch hart trainieren, um sich beim großen Turnier profilieren zu können. Für einen reibungslosen Ablauf der EURO 08 sind auch organisatorisch noch einige Hürden zu überwinden, um für die Sicherheit aller Besucher garantieren zu können. In den letzten Trainingsmatches vor der EM wird die Qualität der Security-Maßnahmen noch auf die Probe gestellt. Die Exekutive und auch private Sicherheitsfirmen werden bei den letzten Freundschaftsspielen vor dem internationalen Fußballturnier für ihre Einsätze beim „Ernstfall“ Europameisterschaft proben. Bei einem internationalen Turnier dieser Dimension sind nicht nur die Mannschaften mit Eifer bei den Spielen dabei. Einen entscheidenden Beitrag zur guten Stimmung bei solch einer Veranstaltung tragen die Fans bei, die ihren Nationalmannschaften zur Unterstützung nachreisen. Die gute Stimmung bei einer Europameisterschaft kann man als „Partypatriotismus“ bezeichnen.
Aus „Partypatriotismus“ darf kein blutiger Ernst werden Die verschiedenen Fangemeinschaften sind im Sport ja wichtig und wünschenswert. Für die Spieler bedeutet die Unterstützung der Fans Motivation, um gute Leistungen zu erbringen. In den Fansektoren entsteht beim Anfeuern der
gleichen Mannschaft ein nahezu ekstatisches Gemeinschaftsgefühl. Durch oft sehr kreative Choreographien tragen sie viel zur Stimmung in den Stadien bei. Das begeisterte Anspornen der Spieler verläuft in den meisten Fällen auch friedlich. Wenn es jedoch zu gewaltsamen Ausschreitungen kommt, ist dafür meist nur ein kleiner Teil der fußballnarrischen Fan-Masse verantwortlich. Wegen der stimmungsgeförderten Gruppendynamik kann aus dem kleinen Unruhekeim im Fan-Sektor aber recht schnell eine mittlere bis große Katastrophe reifen, die mit Fairplay nichts mehr zu tun hat. Steht bei einem Fußballturnier nicht mehr der Sport, sondern das brutale Ausleben von Aggression im Vordergrund, ist wohl nicht mehr von wahren Fans die Rede, sondern von Hooligans. Wenn Mannschaften aus 16 Nationen aufeinander treffen, sind auch Unruhen zwischen den dazugehörigen Fangemeinden nicht auszuschließen. Schließlich werden schon allein in Wien eine Million zusätzliche Gäste zur EM erwartet. Es kann also sehr gut sein, dass sich unter den Fußballtouristen der eine oder andere Unverbesserliche befindet.
Kein Leiberl für Unruhestifter Diese unschönen Zwischenfälle können oft unterschiedliche Gründe haben. Um Randale von alkoholisierten Fans zu vermeiden, wird es in den Stadien nur alkoholfreie Getränke zu kaufen geben. Die Exekutive und private Sicherheitsfirmen stocken an Personal auf. Auch szenekundige Polizeibeamte aus den anderen Teilnehmerländern werden für die EURO anreisen. Sie sollen helfen, bekannte und/oder unverbesserliche Hooligans aus dem Ausland aus der fußballfreudigen Masse zu filtern. SUMO 2/2008
Europhorie
Impressum
Ausbildungsmedium SUMO:
Leider wird das Spielgeschehen bei einigen oft zur Nebensache.
Geschäftsführender Herausgeber: Peter Hofbauer, leitung@sumomag.at
Foto: Peter Hofbauer
Chefredaktion: Romana Pichler, redaktion@sumomag.at Bildredaktion: Julia Kadanka, bildredaktion@sumomag.at
Ressortleitung: Entertainment: Marlis Sternberger, entertainment@sumomag.at Infotainment: Katharina Ess, infotainment@sumomag.at Lifestyle: Nicole Friesenbichler, Marion Lindenmair, lifestyle@sumomag.at Special Topic: Philipp Schützl, specialtopic@sumomag.at
Redaktion: Anger Lukas, Daberer Christine, Ess Katharina, Friesenbichler Nicole, Herrmann Doerthe, Hofbauer Peter, Hotwagner Lisa, Kamper Katharina-Maria, Kadenbach Andreas,Kornell Manuela, Lahner Katharina, Lindenmair Marion, Ottmann Carolin, Paponjak Marija, Pinkl Veronika, Praschak Manuela, Rada Michaela, Rader Benedikt, Reitsamer Reiner, Rigler Caroline, Rosenblattl Petra, Sakuler Claudia, Schützl Philipp, Sperr Julia, Sternberger Marlis, Suess Gertraud, Wahl Daniela-Maria, Weber Veronika, Wimmer Melanie-Christa, Witt Doreen, Zmölnig Julia
elverderber
er besonderen Art rüstet
Sicherheitskräfte setzen auf Kommunikation Beim großen Fußballfest im Juni wird die Exekutive besonders auf Vermittlung und Kommunikation Wert legen. Diese Vorgehensweise nennt die Polizei „3-D Einsatzphilosophie“ für Dialog, Deeskalation und Durchsetzung. Bevor von der Polizei Gewalt angedroht, und damit möglicherweise Panik ausgelöst wird, suchen die Exekutivbeamten das Gespräch mit den Fans. Das Sicherheitspersonal wird auf den Einsatz bei einer Sportveranstaltung dieser Dimension speziell geschult. Inwieweit uniformierte Exekutivbeamte oder deutlich gekennzeichnete Securities deeskalierend wirken können, sei jedoch dahingestellt. Die Aufgabe der Vermeidung von gewalttätigen Ausschreitungen kommt aber nicht nur allein Sicherheitskräften zu, die zur Not die Gewalt mit Gegengewalt bekämpfen können. Für die EM werden besondere Fanbotschaften eingerichtet. Fußballfanatiker aus ganz Europa sollen durch Aufklärungsmaßnahmen davon überzeugt werden, dass ein Fußball-Miteinander, SUMO 2/2008
– ganz ohne Gewalt und Vorurteile – die Freude am Sport sichert. Diese Fanbotschaften sind eine Initiative der Organisation „Fairplay“. In Wien hat Martin Schwarzlantner die Fanbotschaftsleitung übernommen, der auch Fanbeauftragter des FAK Austria Wien ist, also im Umgang mit Fans gut trainiert ist. Nach dem Muster der WM in Deutschland 2006 setzen die Fanbotschaften auf die Vermeidung von Gewalt und Diskriminierung durch Beratung und Information der Fans aus dem In- und Ausland. Dadurch soll eine durchwegs positive und gesunde EM-Stimmung aufkommen. Mit einem vernünftigen Maß an Patriotismus der jeweiligen Fangemeinschaften steht einem fußballbegeisterten EM-Miteinander des Fußball-Publikums nun nichts mehr im Wege. Mit noch etwas Training und dem Optimismus der Landsleute werden auch die Leistungen der österreichischen Nationalelf zum Gesamtbild eines gelungenen Fußballfestes passen. Waltner
Euro - Countdown
Fans, die in Österreich bereits als Hooligans aufgefallenen sind, unterliegen einer neu beschlossenen Hooligan-Meldepflicht. Nach dieser Meldepflicht müssen sich amtsbekannte Hooligans während bestimmter Matches bei der Polizei melden. So soll verhindert werden, dass sich gewalttätige Fans in die Stadien und Fanmeilen schummeln. Ob sich diese Regelung in der Praxis bewähren wird oder nur einen immensen Eingriff in die persönliche Freiheit der betroffenen Hooligans bedeutet, wird sich während den Matches zeigen. Es klingt in unseren Breiten schon eher skurril, unangenehme Zwischenfälle dadurch zu vermeiden, mögliche Unruhestifter praktisch unter „Quarantäne“ zu stellen.
27.05.08 Österreich-Nigeria 20:30 Uhr (Graz) 30.05.08 Österreich-Malta 20:30 Uhr (Graz)
Fixtermine der Österreichischen Nationalmannschaft während der EM 08.06.08 Österreich-Kroatien 18:00 Uhr 12.06.08 Österreich-Polen 20:45 Uhr 16.06.08 Österreich-Deutschland 20:45 Uhr
Fanmeile Wien: täglich während der EM 9:00 – 24:00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet 100.000 qm Gesamtfläche neun große LED Videowalls (die größte davon 70 qm) bis zu 70.000 Besucher können sich gleichzeitig in der Fanmeile aufhalten keine Flaschen erlaubt
Produktionsleitung: Philipp Salmutter, Kathrin Krause, produktion@sumomag.at Martektingleitung: Christine Daberer, marketing@sumomag.at Anzeigenleitung: Peter Hofbauer, anzeigen@sumomag.at Vertriebsleitung: Robin Julian Igramhan, vertrieb@sumomag.at Marketingteam: Gotthard Gansch, Robin Julian Igramhan, Kathrin Kamper, Bernadette-Elisa Kisiel, Nadine Preinreich, Elisabeth-Maria Rauchbüchl, Kathrin Sigl, Tina Toplak, Franziska Walde Fachliche Leitung: FH-Prof. Dipl. Päd. Corinna Haas Fachliche Beratung: Peter Drobil, Dietmar Frei, FH-Prof. Dr. Angela Fritz, Dr. phil. Jan Krone, Mag. Christoph Mayr, Mag. Dr. Thomas Pollmann, Stefan Schöffl, Tobias Thaler Fachliche Unterstützung: Institut für Medieninformatik Coverfoto: Mark Watson - www.kateallen.at
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