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Veranstaltungen
Online «zärtlichkeit 1,2,3», Podcast. theaterneumarkt.ch/project/zaertlichkeit-123
«zärtlichkeit 1,2,3» war an sich als dreiteilige Serie für die Bühne geplant, aber bis das wieder möglich ist, sprechen die Autoren Fabian Saul und Senthuran Varatharajah sowie die Dramaturgin Tine Milz in Form eines Podcasts über Berührung, Glaube, Liebe, Hoffnung und die Kraft der Sprache. Sie gehen von einer ungewöhnlichen These aus: «Die Dinge, die wir berühren, berühren uns zurück – an Stellen, an denen wir taub für sie sind.» Es geht also um Zärtlichkeit wie Sprache. «Glaube, Hoffnung, Liebe» – die Begriffe stammen aus dem 13. Kapitel des biblischen 1. Briefs an die Korinther und werden hier zu Kapitelüberschriften: «Glaube: So bin ich Nichts», «Hoffnung: Seien es Sprachen, sie werden aufhören» und «Liebe: Wie auch ich erkannt worden bin». In der ersten Podcast-Ausgabe, «prelude 01», finden sich Gedanken von Cher, Roland Barthes, Joan Didion und Audre Lorde. Hier trifft Sinnlichkeit auf Philosophie. DIF
Online Ausnahme-Zustand», Veranstaltungen im Live-Stream, Polit-Forum Bern. polit-forum-bern.ch/ausstellung/ausnahme-zustand
Corona hat einen Ausnahmezustand geschaffen und die Diskussionen haben gezeigt: Alle Bereiche von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sind betroffen – in der Schweiz und weltweit. Das Polit-Forum aktualisiert spätestens Mitte Februar seine im Mai 2020 gestartete Dokumentation «Ausnahme-Zustand» und schaut sich dabei die aktuelle Entwicklung und die Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesundheit, Gesellschaft und Demokratie an. In Vorträgen, Diskussionen und Erfahrungsberichten wird über die Zeit des Ausnahmezustands nachgedacht. Diskussionsbedarf gibt es in Sachen Politik, natürlich, aber auch im Sozialen, im Gesundheitswesen und in der Kultur. Eigentlich gäbe es das Ganze als Ausstellung vor Ort in Bern, aber zurzeit empfehlen wir die kompetent besetzten Diskussionsrunden online (auch sie werden spätestens ab Mitte Februar weitergeführt) – und nochmals einen Blick ins Programm zu einem späteren Zeitpunkt. DIF
Online
Cantonale Berne Jura 2020,
Online-Ausstellung, bis zum 21. Februar. www.kunstmuseumthun.ch
Natürlich findet die Cantonale Berne Jura normalerweise in Museumsräumen statt. Diesmal halt nicht. Dafür online. Die Cantonale gibt der Vielfalt des bernischen und jurassischen Kunstschaffens alljährlich eine Plattform. Marco Frauchiger, der auch für Surprise fotografiert, zeigt seine Videoarbeit «How To Dismantle A Bomb»: Fast fünfzig Jahre nach dem Krieg finden sich in Laos immer noch Spuren der unzähligen Bomben. Die Bevölkerung hat einen speziellen Umgang mit dem belastenden Erbe und auch den konkreten Kriegsüberresten gefunden: Diese werden zu Gebrauchsgegenständen, Schmuck und Souvenirs umgestaltet. Sein Bildmaterial zeigt Frauchiger als performatives Fotobuch in einem 16-minütigen Video. Die Fragen im Hintergrund lauten: Ist es möglich, ein grosses Geschehen zu vergessen? Oder lernen wir den Umgang damit nur, um neue Wege zu finden und unseren Blick wieder auf Neues zu richten? Die virtuelle Tour durch die Ausstel-
lung beginnt mit den Namen der Künstler*innen. Klickt man auf einen Namen, gelangt man zu ihrem*seinem Werk. Und eben, es geht bei der Cantonale um die Vielfalt des regionalen Schaffens, also gerne auf viele verschiedene Namen klicken. DIF
Winterthur
«Eva & Franco Mattes – Dear Imaginary Audience»,
Ausstellung, ab Aufhebung Lockdown bis voraussichtlich bis Mo, 24. Mai, Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45. fotomuseum.ch
Seit Mitte der 1990er-Jahre untersuchen Eva & Franco Mattes die Auswirkungen des Internets auf unser Leben und reflektieren, wie digitale Bilder unser privates und soziales Verhalten mitbestimmen. Dabei beleuchtet das Duo die Mechanismen und Verhaltensformen unserer vernetzten Gesellschaft und hält den Zuschauer*innen gerne auch mit schwarzem Humor den Spiegel vor. Die Themen reichen von lustigen Social-MediaKatzenbildern mit makabren Sprüchen bis hin zu online beauftragten Arbeitskräften, die moralisch fragwürdige Inhalte erstellen oder aber aus dem Netz entfernen. Aber Sie wissen es, die Museen haben zurzeit zu. Tragen Sie sich die Ausstellung bereits jetzt vage in die Agenda ein und konsultieren Sie im März die BAG-Richtlinien sowie das aktuelle Museumsprogramm. Das Thema wäre jetzt, wo reale Kontakte rar sind, nämlich besonders aktuell. DIF
Online
«eins.sieben.drei – der
literaturpodcast», zu hören auf Spotify, Apple Podcasts, podcastlab.ch und der Projekt-Website einssiebendrei.ch
Letzten Oktober, drei Tage nach der Ankündigung von SRF, die beliebte Literatursendung «52 beste Bücher» abzuschaffen und drei Monate nach der Einstellung des letzten Schweizer Literaturmagazins «Literarischer Monat», haben der Schriftsteller Lucien Haug, der Kulturjournalist Christoph Keller und die Co-Leiterin des Literaturfestivals «Buch Basel» Marion Regenscheit den Literaturpodcast «eins. sieben.drei» lanciert. Der Podcast ist für ein jüngeres, literaturbegeistertes Publikum gedacht, und er ist fundiert schon allein aufgrund des Hintergrunds der Macher*innen. Er soll aber ausdrücklich keine akademische Übung sein, sondern Neugierde und Freude an den Texten ausdrücken und wecken. «eins. sieben.drei», das bedeutet: EIN neues, faszinierendes Buch, SIEBEN Fragen, um herauszufinden, warum in diesem Buch eigentlich alles so ist, wie es ist, und DREI Macher*innen, die Bücher lieben und manchmal auch hassen. Im Februar startet die zweite Podcast-Staffel. DIF