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Fokus Surprise

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Klaus Petrus

Klaus Petrus

«Ich drehe jeden Franken zweimal um»

Das heutige Weihnachtstürchen gibt einen kleinen Einblick in den vorweihnachtlichen Trubel auf der SurpriseGeschäftsstelle Basel. Unsere Sozialarbeiter*innen haben alle Hände voll zu tun. Sie erleben die Auswirkungen der Teuerung auf Armutsbetroffene ganz konkret: Immer mehr Menschen melden sich bei uns, weil sie Hefte verkaufen wollen. Auch benötigen viele Verkaufende nun intensivere soziale Begleitung und Beratung, um immer mehr Probleme im Alltag zu stemmen. Traditionellerweise ist der Dezember für unsere Verkaufenden die wichtigste Zeit des Jahres. Im Vorjahr haben sie dann über 70 Prozent mehr Hefte verkauft als im Monat August. Viele können sich so ein finanzielles Polster für die verkaufsschwachen Wochen Anfang Jahr anlegen.

Dieses Jahr aber ist der Verkaufsdruck noch einmal gestiegen. Die Sorgen um die Zukunft haben mit den gestiegenen Krankenkassenprämien, Miet- und Mietnebenkosten sowie Lebensmittelpreisen in der gesamten Surprise-Familie zugenommen. Gleichzeitig sprechen viele Verkaufenden von Umsatzrückgängen. So auch Werner «Elvis» Hellinger, Verkäufer in der Basler Altstadt. Er führt den Rückgang auf ein grundsätzlich verändertes Einkaufsverhalten zurück, für das er die aktuelle weltpolitische und wirtschaftliche Lage verantwortlich macht. «Das sehe ich ja bei mir selbst», sagte er mir kürzlich im Gespräch. «Ich drehe jeden Franken zweimal um.» Er vergleiche die Preise bei den Grossverteilern und kaufe so oft wie möglich im Caritas-Laden ein, wo alles etwas günstiger sei. Auf der Strasse nähmen die spontanen Heftkäufe ab, und er habe in den letzten Monaten, wie bereits zuvor in der Pandemie, einige Stammkund*innen verloren.

Umso wichtiger ist es, dass es Menschen wie Sie gibt – Menschen, die das Strassenmagazin kaufen, lesen und den Inhalt schätzen. Denn damit unterstützen Sie die Verkäufer*innen ganz direkt. Die andere Hälfte des Verkaufspreises finanziert die Heftproduktion, die soziale Unterstützung unserer Verkaufenden und unsere weiteren Angebote für armutsbetroffene Menschen*. Mit dem Heftkauf unterstützen Sie zudem eine wichtige unabhängige Stimme in der Schweizer Medienlandschaft.

Ich danke Ihnen für Ihre Verbundenheit und Ihr «Gwunder» an Surprise. Schöni Wienachte!

NICOLE AMACHER, Co-Geschäftsleiterin

* Mit dem Strassenmagazin erwirtschaftet Surprise knapp 60 Prozent der finanziellen Mittel. Um die Angebote des Vereins gesamthaft aufrechterhalten zu können, sind wir zusätzlich auf Spenden angewiesen.

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ADVENTSKALENDER 1.–23. Dezember 2022, Mo–Sa: 17:30 Uhr, So: 16:30 Uhr, CHF 5.–Jeden Tag ein neuer Beitrag aus Oper, Schauspiel, Ballett, Theater Public und Kooperationspartner:innen des Theater Basel. Alle Einnahmen fliessen in den Topf ‹Eins mehr›. Sie schenken damit ein Ticket an Menschen, die sich einen Theaterbesuch gerade selbst nicht leisten können. theater-basel.ch/einsmehr

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